DE3828309A1 - Bohrhammer - Google Patents
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Description
Die Erfindung geht aus von einem Bohrhammer nach der Gattung des An
spruchs 1. Bei bisher bekannten Hämmern, z. B. nach der EP 1 52 645
oder der DE-OS 35 11 491 sind die Hammerrohre bzw. Bohrspindelhül
sen, in denen das Schlagwerk untergebracht ist, zur Seite der Werk
zeugaufnahme hin nach innen gekröpft, um den Schlagbolzen bzw. den
sich verjüngenden Schläger zu führen. Dies bedeutet, daß das Hammer
rohr in der Fertigung sehr aufwendig und teuer und die Montage des
Rohrs erschwert wird. Außerdem ist es nicht möglich, die Werkzeug
aufnahme gegen eine andere, z. B. eine für Nutenschaftwerkzeuge,
auszutauschen.
Der erfindungsgemäße Bohrhammer mit den kennzeichnenden Merkmalen
des Anspruchs 1 hat demgegenüber den Vorteil, daß als Hammer bzw.
Führungsrohr ein einfaches glattes Rohrstück verwendbar ist, das
selbst leicht bearbeitbar und leicht montierbar ist. Das Führungs
rohr kommt nicht mit dem Werkzeug und auch nicht mit dem Schlagbol
zen in Berührung, so daß es keinem Verschleiß ausgesetzt ist. Damit
wird auch der Rundlauf des Bohrwerkzeugs verbessert. Zur Befestigung
der Werkzeugaufnahme sind lediglich stanzbare Durchbrüche, jedoch
keine aufwendig zu fertigenden Einkröpfungen, Nuten oder Bünde er
forderlich. Die Werkzeugaufnahme ist z. B. bei Verschleiß leicht und
schnell auswechselbar, ohne daß der ganze Bohrhammer zerlegt werden
muß. Die bei Backenfuttern früher üblichen Führungshülsen für den
Schlagbolzen können entfallen; damit werden Teile gespart und die
Montage vereinfacht.
Die erfindungsgemäße Werkzeugaufnahme mit den kennzeichnenden Merk
malen des Anspruchs 6 hat den Vorteil, daß sie leicht auswechselbar
ist und ihr Grundkörper in verschiedenen Ausführungen so ausgebildet
werden kann, daß er entweder für Rundschaft- oder Nutenschaftwerk
zeuge geeignet ist. Der Aufbau des Grundkörpers ist sehr einfach und
kann leicht gefertigt werden. Zur Befestigung mit dem Führungsrohr
sind wiederum nur einfache Durchbrüche im Grundkörper erforderlich.
Durch die in den abhängigen Ansprüchen aufgeführten Maßnahmen sind
vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen der in den Ansprü
chen 1 und 6 angegebenen Erfindungen möglich. Besonders vorteilhaft
ist die Ausbildung der Werkzeugaufnahme als solche für Nutenschaft
werkzeuge, z. B. solche mit SDS-Plus-Schaft nach DE-PS 25 51 125.
Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung darge
stellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Fig.
1 zeigt eine Ansicht eines Bohrhammers, Fig. 2 zeigt einen Längs
schnitt durch ein erstes Ausführungsbeispiel und Fig. 3 einen
Längsschnitt durch ein zweites Ausführungsbeispiel.
Der Bohrhammer 1 nimmt in seinem Gehäuse 2 einen nicht gezeigten Mo
tor und ein Schlagwerk 3 auf. An das Schlagwerk 3 schließt sich vor
ne eine Werkzeugaufnahme 4 zum Halten eines Werkzeugs 5 an.
Das Schlagwerk weist einen beliebigen, nach dem Ausführungsbeispiel
in Fig. 2 einen Taumelscheibenantrieb mit Taumelfinger 7 auf, der
an einen Topfkolben 8 angelenkt ist. In dem Topfkolben 8 ist ein
Schläger 9 geführt. Ein Führungsrohr 10 umgibt den Topfkolben 8 und
überragt diesen in Richtung auf die Werkzeugaufnahme 4. Das Füh
rungsrohr 10 ist aus einem glatten Rohrstück gefertigt und gegebe
nenfalls innen sowie außen auf Maß gedreht und vergütet. Es weist
mehrere Nuten 11, 12, 13, 14 für Sicherungsringe auf. Im vorderen
Teil hat das Führungsrohr 10 Durchbrechungen 15, 15′. Es ist im Ge
häuse 2 drehbar gelagert und trägt ein Zahnrad 16, das über eine üb
liche Sicherheitskupplung 17 mit dem Führungsrohr 10 verbunden ist.
Der Werkzeughalter 4 ist in Fig. 2 als Backenfutter 19 mit einem
Grundkörper 20 ausgebildet, der einen Hals 21 aufweist. Der Hals 21
ist in den vorderen Teil des Führungsrohrs 10 einführbar und mit
Verriegelungselementen 22 festlegbar. Diese finden in den Durchbre
chungen 15 des Führungsrohrs 10 und in Bohrungen 23 des Grundkörper
halses 21 Platz, wo sie durch eine verschiebbare Hülse 24 gehalten
werden. Der Hals 21 weist Nuten 25, 26 auf, in die Dichtringe einge
legt sind, die das Schlagwerk 3 gegenüber dem Führungsrohr 10 bzw.
gegenüber einem oder mehreren in dem Grundkörper 20 geführten Döp
pern 27 abdichten. Der Döpper 27 ist fast auf seiner ganzen Länge in
dem Grundkörper 20 geführt und hat keinen Kontakt zum Führungsrohr
10. An seinem vorderen Ende verjüngt sich der Döpper 27 an einer Ke
gelfläche 28, die beim Freischlagen des Werkzeugs auf einen gehärte
ten Ring 29 aufschlägt. Zur axialen Begrenzung des Döppers 27 ist im
Führungsrohr 10 ein Anschlagring 30 vorgesehen, der gegen eine hin
tere Kegelfläche 31 des Döppers 27 wirkt.
Das Backenfutter 19 weist drei mit einem Zahnkranz 33 verstellbare
Backen 34 mit Hartmetallschneiden 35 auf. Der Zahnkranz 33 ist durch
eine stirnseitig verzahnte Schiebehülse 36, die von einer Druckfeder
37 gegen den Zahnkranz 33 gepreßt wird, gegen unbeabsichtigtes Ver
drehen gesichert. Die Druckfeder 37 ist gegen die Hülse 24 abge
stützt und sichert somit gleichzeitig die Verriegelungsstellung der
Elemente 22.
Zur Montage des Backenfutters 19 in dem Führungsrohr 10 wird die
Hülse 24 z. B. an einer nicht gezeigten, das Gehäuse 2 durchgreifen
den Handhabe nach vorne vom Schlagwerk weg verschoben, damit die
Verriegelungselemente 22 nach außen treten können. Nach dem Einset
zen des Futters treten die Verriegelungselemente 22 in die Bohrungen
23 ein; damit ist das Backenfutter drehfest und um den kleinen Be
trag, um den die Durchbrechungen 15, 15′ länger als die Bohrungen 23
sind, axial verschieblich. Diese Beweglichkeit ist zum sogenannten
Freischlagen von neu eingesetzten Werkzeugen notwendig, bevor die
Hartmetallschneiden 35 Längsrillen in den glatten Schaft gegraben
haben. Bei diesem Vorgang schlägt der Döpper 27 mittelbar über den
Ring 29 auf den Futtergrundkörper 20. Bei eingeschlagenem Werkzeug
bleibt der Grundkörper 20 still, und der Döpper 27 schlägt nur noch
direkt auf das Werkzeug 5.
Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 unterscheidet sich vom vorigen
Ausführungsbeispiel durch eine andere Werkzeugaufnahme. Die übrigen
Teile, die denen in Fig. 2 entsprechen, sind mit um 100 erhöhten
Bezugszahlen versehen.
Die Werkzeugaufnahme 119 besteht im wesentlichen aus einem Grundkör
per 120, der mit zwei nicht gezeigten radialen Fortsätzen drehfest,
aber axial verschieblich, in dem glatten Führungsrohr 110 befestigt
ist. Das Führungsrohr 110 weist die gleichen Nuten 111-114 auf wie
das Führungsrohr 10, wobei die Nut 114 nur für das alternativ ein
setzbare Backenfutter 19, nicht aber für die Werkzeugaufnahme 119
gebraucht wird. In den Grundkörper 120 ist ein Werkzeug 105 mit
Normschaft, z. B. SDS-Plus-Schaft, einsetzbar, das durch eine oder
mehrere Verriegelungskugeln 140 gehalten wird, die teils in eine Nut
141 des Werkzeugs 105 und teils in eine Bohrung 142 im Grundkörper
120 eingreifen.
Ein Stift 143 verbindet den Grundkörper 120 mit einer Schiebehülse
144 und durchgreift ein Langloch 145 im Führungsrohr 110. Der Stift
143 wird von einer Staubschutzkappe 146 in seiner Position gehalten.
Das Langloch 145 und der Stift 143 begrenzen gleichzeitig auch den
Axialweg des Grundkörpers 120. Dieser wird in Betriebsstellung von
einer Druckfeder 147, die gegen eine Döpperführungshülse 148 abge
stützt ist, in seiner vorderen Stellung gehalten. Die Döpperfüh
rungshülse 147 dient auch als hinterer Axialanschlag für den Döpper
127.
Die Werkzeugaufnahme 119 kann z. B. bei Verschleißschäden an der
Werkzeugaufnahmebohrung sehr einfach ausgewechselt werden. Wenn nach
Entfernen der Staubschutzkappe 146 der Stift 143 herausgezogen wird,
kann der Grundkörper 120 aus dem Führungsrohr 110 entnommen und aus
gewechselt werden. Er kann auch gegen einen anderen Grundkörper für
Werkzeuge mit anders geformtem Schaft oder anders angeordneten Nuten
im Schaft ausgetauscht werden. Wie bereits erwähnt, kann auch die
gesamte Werkzeugaufnahme 119 durch ein Backenfutter 19 aus dem er
sten Ausführungsbeispiel ersetzt werden. Die Durchbrechungen 115,
115′ ensprechen genau den Durchbrechungen 15, 15′ und befinden sich
in gleicher Entfernung zum vorderen Ende des Führungsrohrs 110 bzw.
10. Beim Einsatz des Backenfutters werden auch der Döpper 127 und
die Döpperführungshülse 148 gegen den längeren Döpper 27 und den An
schlußring 30 ausgetauscht. Zur Anpassung des Gehäuses 102 kann an
stelle der Schiebehülse 144 eine glatte Verlängerungshülse an dem
Gehäusehals angebracht werden, die bis zur Vorderkante des Führungs
rohrs 110 reicht.
Claims (13)
1. Bohrhammer mit einem in einem Führungsrohr geführten Schlagwerk
und einer Werkzeugaufnahme, die mit dem Führungsrohr verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet, daß das Führungsrohr (10, 110) aus einem
glatten, einstückigen Rohrstück besteht.
2. Bohrhammer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Werk
zeugaufnahme (4, 19, 119) ins Innere des Führungsrohrs (10, 110)
eingreift und dort gehalten ist.
3. Bohrhammer nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Füh
rungsrohr (10, 110) in seinem vorderen Bereich einen oder mehrere
Durchbrüche (15, 15′, 115, 115′) für die drehfeste Befestigung der
Werkzeugnahme (4, 19, 119) aufweist.
4. Bohrhammer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Werkzeugaufnahme (4) als Backenfutter (19)
ausgebildet ist und axial beweglich in dem Führungsrohr (10) gehal
ten ist.
5. Bohrhammer nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß in den
Durchbrüchen (15, 15′) Verriegelungselemente (22) für die Werkzeug
aufnahme (4) Platz finden, die sich auf dem Döpper (27) abstützen.
6. Werkzeugaufnahme zur lösbaren Montage in dem Führungsrohr eines
Bohrhammers, insbesondere eines Bohrhammers nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Werkzeugaufnahme (4, 19, 119) einen Grund
körper (20, 120) aufweist, der mit geringem Spiel ins Innere des
Führungsrohrs (10, 110) einsetzbar und dort drehfest festlegbar ist.
7. Werkzeugaufnahme nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß sie
als Backenfutter (19) ausgebildet ist und ein Döpper (27) des
Schlagwerks (3) im Grundkörper (20) geführt ist.
8. Werkzeugaufnahme nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der
Grundkörper (20) rohrförmig verlängert ist, einen Hals (21) zum Ein
stecken in das Führungsrohr (10) bildet und daß der Döpper (27) auf
dem größten Teil seiner Länge in dem Hals (21) geführt werden kann.
9. Werkzeugaufnahme nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet,
daß der Grundkörper (20) Bohrungen (23) aufweist, die so ausgebildet
sind, daß sie bei in den Bohrhammer eingesetztem Backenfutter (19)
mit den Durchbrüchen (15, 15′) zur Deckung kommen.
10. Werkzeugaufnahme nach einem der Ansprüche 6-9, dadurch gekenn
zeichnet, daß im Hals (21) des Bohrfutters (19) Nuten (25, 26) für
Dichtringe angeordnet sind, die das Schlagwerk (3) gegenüber dem
Führungsrohr (10) und gegenüber dem Schlagbolzen (27) abdichten.
11. Werkzeugaufnahme nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
sie eine solche (119) für Nutenschaftwerkzeuge (105) ist und einen
Grundkörper (120) umfaßt, der in das Führungsrohr (10, 110) ein
schiebbar und axial in seiner Endlage verriegelbar ist.
12. Werkzeugaufnahme nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
der Grundkörper (120) mittels eines in ihn eingesetzten Stiftes
(143), der einen der Durchbrüche (15, 15′, 115, 115′) im Führungs
rohr (10, 110) durchgreift, an dem Führungsrohr (10, 110) zu befe
stigen ist.
13. Werkzeugaufnahme nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeich
net, daß der Grundkörper (120) zur Freigabe eines Werkzeugs (105)
gegen die Kraft einer Feder (147) axial verschiebbar ist und als
Handhabe eine mit dem Grundkörper (120) über den Stift (143) verbun
dene Schiebehülse (144) dient.
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