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Balgenstimme für weichgestopfte Spielfiguren. Gegenstand der Erfindung
ist eine besondere Ausbildung der Balgenstimme für weichgestopfte Spielzeugfiguren.
Gewöhnlich hat die Balgenstimme die Gestalt einer Trommel und ist demgemäß im Verhältnis
zu ihrem Durchmesser recht hoch. Derartige Stimmen besitzen verschiedene Nachteile.
Zunächst muß der Trommelmantel, damit die Stimme auch bei häufiger Benutzung nicht
schadhaft wird, aus zähem Stoff bestehen. Man wählt gewöhnlich einen Gummistoff,
der die Stimme recht kostspielig macht. Ein Mantel aus Papier oder aus einem anderen
im Vergleich mit Gummi weniger dauerhaften Stoff wird in kurzer Zeit brüchig und
bringt die Stimme zum Versagen. Es kommt ferner in Betracht, daß derartig hohe Gegenstände
als Balgen-, stimmen sich nur schwer in den Körper der Figur einbauen lassen. Sie
werden, nachdem die Figur teilweise gestopft ist, in den Körper eingesetzt, worauf
dieser weiter mit dem Stopfmaterial, gewöhnlich Holzwolle, gefüllt wird. Hierbei
verschieben sich leicht die bei-, den Stirnwände in seitlicher Richtung gegeneinander
und lassen sich dann nicht mehr in dem gewünschten Maße zusammendrücken, zumal da
sich Stopfmaterial unter die vorn liegende Scheibe schiebt. Durch die scharfe Kante
dieser Scheibe wird auch der Überzugsstoff der Figur beschädigt, da er an den Stellen,
wo diese Kante von innen gegen den Stoff sich anlegt, am raschesten abgegriffen
wird.
Hierzu kommt noch, daß die Stimme versagt, wenn man mit dem Finger zufällig gerade
auf das Loch der Stimme trifft oder wenn dieses von dem Stopfmaterial überdeckt
ist.
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Man hat die Balgenstimme auch schon in Form von Blasebälgen ausgebildet
und zur Ersparung des kostspieligen Guministoffes ihre faltbaren Seitenwände aus
Papier hergestellt. Hierdurch werden aber die erwähnten Mängel nicht behoben, denn
erfahrungsgemäß werden die Wände leicht schadhaft, auch bleiben die scharfen Kanten.
und die Schwierigkeiten des Stopfens der Figur bestehen.
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Bei der Balgenstimme nach vorliegender Erfindung sind die erwähnten
Mängel vermieden, und zwar dadurch, daß ihr die Form einer Tasche gegeben ist, in
deren Rand die Zungenstimme eingesetzt ist.
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Auf der Zeichnung ist die neue Balgenstimme in einer beispielsweisen
Ausführungsform dargestellt. Abb. i zeigt diese in Rückansicht; Abb. 2 und 3 sind
rechtwinklig zueinander liegende Längsschnitte; Abb.4 ist ein Ouerschnitt.
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Die Hülle a der Balgenstimme, welche die Form einer Tasche hat, kann
aus dünner Pappe, Karton o. dgl. bestehen. Da das 'Maß der Zusammendrückung wegen
der großen Flächenausdehnung der Stimme nur gering zu sein braucht, besteht keine
Gefahr, daß die Hülle. auch wenn sie aus Pappe oder Papier ist, schadhaft wird.
Sie kann in einfacher Weise dadurch hergestellt werden, daß ein Blatt Pappe zusammengebogen
und an zweien der Ränder b und c verklebt wird. In die noch verbleibende Öffnung
an der einen Seite ist die Zungenstimme d eingesetzt und in den Wänden der Hülle
a luftdicht verklebt. Die Zungenstimme besteht in bekannter Weise aus einem länglichen
Holzstückchen, das durchbohrt und mit einer Rille versehen ist und eine Metallzunge
trägt.
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Das die Hülle a bildende Blatt wird zweckmäßig vor dem Zusammenbiegen
derart gepreßt, daß die beiden Seitenwände hohl aufeinanderzuliegen kommen und ein
Raum zum Einsetzen der Zungenstimme frei bleibt. Die Wände sind dann derart elastisch,
daß sie nach dem Zusammendrücken wieder auseinanderfedern. Es kann aber auch, besonders
hei der Wahl eines weniger elastischen Stoffes, in der Hülle eine aus Draht gewickelte
Feder f eingesetzt sein. Damit die Wände bis nahe aneinander gedrückt werden können,
ist die Feder als Kegelfeder ausgebildet.
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Ein wesentlicher Vorteil der neuen Balgenstimme besteht darin, daß
sie sich der Form der Spielfigur vollkommen anpassen läßt. Es geht dies aus den
Abb. 3 und q. hervor. In der letzteren ist der Querschnitt durch den Körper einer
Spielfigur in strichpunktierten Linien angedeutet. Die Klebränder b und c sind derart
gebogen, daß sie sich der Rundung der Stoffhülle der Figur anpassen. Vermöge dieser
Gestaltung der Balgenstimme kann sie nach dem Stopfen der Spielzeugfigur in diese
eingeschoben werden, so daß auch die Herstellung der Figuren bedeutend erleichtert
wird. Die nach innen liegende Wand kann dabei flacher als die äußere Wand sein.
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Die Zungenstimme d befindet sich zweckmäßig etwas vom Rande entfernt,
damit sie gut geschützt ist und nicht etwa Stopfmaterial in das Loch derselben geraten
kann. Bei der neuen Balgenstimme kann es auch nicht vorkommen, daß das Loch durch
den drückenden Finger geschlossen wird. Ein weiterer Vorteil ist, daß die Stimme
viel zuverlässiger wirkt, weil der Druck an einer beliebigen Stelle der ausgedehnten
Fläche der Wandung erfolgen kann. Außerdem wird der Ton der Stimme weder durch den
Überzug noch durch das Stopfmaterial gedämpft, wie es bei den bekannten Stimmen
häufig vorkommt.
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Anstatt Pappe oder Karton können natürlich auch andere geeignete Stoffe
für die Hülle zur Anwendung kommen. Auch könnte die Hülle aus zwei ursprünglich
getrennten Scheiben zusammengesetzt werden.