DE3825545C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Dispersion von reaktiven Polymerteilchen,
die durch Vernetzen härtbar sind. Die Erfindung
betrifft insbesondere eine Ein-Packungs-Dispersion von
reaktiven Polymerteilchen, die für Beschichtungsmassen,
wie Klebstoffe, Überzüge etc., geeignet ist.
Es sind schon viele Vorschläge im Zusammenhang mit Verfahren
zur Herstellung von Dispersionen von Polymerteilchen
gemacht worden, die durch Adsorption oder Aufpfropfen
eines Dispersionsstabilisators mit hohem Molekulargewicht
in einer organischen Flüssigkeit gebildet werden und die
durch sterische Abstoßung stabilisiert werden. Es handelt
sich dabei um eine sogenannte nichtwäßrige Dispersion
(NAD). So werden z. B. (1) in den US-PSen 34 33 753
und 33 82 297 Verfahren zur Herstellung von Polymerdispersionen
beschrieben, bei denen in einer ersten Stufe ein
ethylenisch ungesättigtes Monomeres und ein erstes ethylenisch
ungesättigtes Comonomeres, enthaltend eine reaktive
Gruppe, in Gegenwart eines Dispersionsstabilisators, bestehend
aus einem Block- oder Pfropfcopolymeren, copolymerisiert
werden und in einer zweiten Stufe zur Copolymerisation
damit ein ethylenisch ungesättigtes Monomeres und ein
zweites ethylenisch ungesättigtes Monomeres, enthaltend
eine ergänzend bzw. komplementär reaktive Gruppe, die dazu
imstande ist, sich mit der reaktiven Gruppe umzusetzen,
die in dem ersten ethylenisch ungesättigten Comonomeren
enthalten ist, zugesetzt wird. (2) Die US-PS 33 65 414 beschreibt
ein Verfahren zur Herstellung einer Polymerdispersion,
bei dem ein alkyliertes Melaminharz als Dispersionsstabilisator
verwendet wird und eine Hydroxylgruppe
und eine Carboxylgruppe in den dispergierten Polymerteilchen
enthalten sind. (3) Die JP-PS 5657/1976 beschreibt
schließlich eine wärmehärtende Polymerdispersion, die eine
Vinyl(acryl)polymer-(A)-Dispersion und eine Vinyl(acryl)
polymer-(B)-Dispersion enthält, wobei die Polymeren (A)
und (B) durch Copolymerisation in Gegenwart eines fettsäuremodifizierten
Alkydharzes, Epoxyharzes oder Urethanharzes
als Dispersionsstabilisator erhalten werden und wobei die
chemisch-reaktive Gruppe des Polymeren (B) eine ergänzende
bzw. komplementäre Gruppe ist, die dazu imstande ist, mit
der chemisch-reaktiven Gruppe des Polymeren (A) eine Vernetzungsreaktion
einzugehen.
Jedoch erfolgt bei den in den US-PSen 34 33 753 und
33 82 297 beschriebenen Polymerdispersionen während der Lagerung
allmählich eine Vernetzung innerhalb der Polymerteilchen,
und ihre Verträglichkeit mit einer dispersionsstabilisierenden
Komponente wird schlecht. Daher haben diese
Polymerdispersionen die Nachteile, daß sie eine Phasentrennung
bewirken, daß leicht ein Glanzverlust auftreten
kann, wenn sie zu Überzügen etc. verformt werden. Andererseits
hat die in der U-PS 33 65 414 beschriebene Polymerdispersion
die Nachteile, daß, wenn das als Dispersionsstabilisator
verwendete Melaminharz nicht hochalkyliert
ist, zum Zeitpunkt der Polymerisationsreaktion leicht eine
Gelierung stattfinden kann, daß das hochalkylierte Melamin
eine schlechte Reaktivität hat und daß ein daraus gebildeter
Überzug eine schlechte Lösungsmittelbeständigkeit aufweist.
Schließlich hat die in der JP-PS 5675/1976 beschriebene
Polymerdispersion Probleme, daß die Verträglichkeit
zwischen ihrem Dispersionsstabilisator und den Polymerteilchen
nicht ausreichend ist, wodurch eine Phasentrennung
während der Lagerung, ein Verlust an Glanz zum Zeitpunkt
der Bildung des Überzugs nach der Lagerung, eine Verschlechterung
der Lösungsmittelbeständigkeit etc. bewirkt
wird.
Gegenstand der Erfindung ist eine neuartige Dispersion von reaktiven
Polymerteilchen, durch welche die obengenannten Fehler
überwunden werden. Durch die Erfindung wird eine Dispersion
von reaktiven Polymerteilchen zur Verfügung gestellt,
die eine ausgezeichnete Stabilität während der Reaktion
zur Bildung der Polymerteilchen, eine ausgezeichnete Lagerungsstabilität
der Dispersion der gebildeten Polymerteilchen
besitzt und die eine gute Verträglichkeit und ausgezeichnete
Vernetzbarkeit aufweist.
Erfindungsgemäß wurde gefunden, daß in einer Dispersion von
Polymerteilchen, die durch sterische Abstoßung, gebildet
durch einen Dispersionsstabilisator mit hohem Molekulargewicht,
stabilisiert ist, eine Dispersion mit guter Verträglichkeit
und ausgezeichneter Vernetzbarkeit erhalten
wird, die überraschenderweise eine ausgezeichnete Lagerungsstabilität
aufweist, wenn man zwei oder mehrere reaktive
Gruppen, die ihrer Natur nach dazu imstande sind, beim Vermischen
miteinander eine vollständige Reaktion einzugehen,
sterisch oder physikalisch gesondert in einem Dispersionsstabilisator
mit hohem Molekulargewicht bzw. den Molekülen
des dispergierten Polymeren vorhanden sein läßt. Diese Feststellung
hat zu der vorliegenden Erfindung geführt.
Gegenstand der Erfindung ist
eine Dispersion von reaktiven Polymerteilchen mit hohem
Molekulargewicht, der erhältlich ist, durch Polymerisation von Monomeren
in einem aliphatischen, alicyclischen oder aromatischen
Kohlenwasserstoff mit einem Löslichkeitsparameter
(LP-Wert) von nicht mehhr als 9,3, der das Monomere, jedoch
nicht das aus dem Monomeren gebildete Polymere auflöst,
in Gegenwart eines Dispersionsstabilisators, der durch Polymerisation
eines Monomeren vom Vinyl- oder Acryltyp erhalten
worden ist, mit einem Löslichkeitsparameter (LP-Wert)
von nicht mehr als 9,3, ein zahlendurchschnittliches Molekulargewicht
von 1000 bis 50 000 und einen Glasübergangspunkt
im Bereich von -20°C bis 60°C aufweist und in der
oben genannten organischen Flüssigkeit löslich ist und
chemisch-reaktive Gruppen (A) enthält, wobei die Polymerteilchen
Teilchen eines Polymeren mit hohem Molekulargewicht
sind, die durch Polymerisation eines Monomeren vom
Vinyl- oder Acryltyp erhalten worden sind, und ergänzend
bzw. komplementär chemisch-reaktive Gruppen (B) enthalten,
die dazu imstande sind, sich mit den chemisch-reaktiven
Gruppen (A) gegenseitig umzusetzen, und daß die chemisch-reaktive
Gruppe (A) und die chemisch-reaktive Gruppe (B)
in der Dispersion stabil vorhanden sind, wobei die Kombination
der chemisch-reaktiven Gruppe (A) und der chemisch-reaktiven
Gruppe (B) eine Kombination von Epoxygruppen und
Carboxylgruppen, eine Kombination von Hydroxylgruppen und
Isocyanatgruppen oder eine Kombination von Alkoxysilangruppen
und Hydroxylgruppen ist, wobei der Dispersionsstabilisator
im Durchschnitt 5 bis 50 chemisch-reaktive
Gruppen (A) in einem Molekül aufweist, und die Polymerteilchen
die chemisch-reaktiven Gruppen (B) in einer Menge
enthalten, die 0,3 bis 3mal größer ist als die Menge der
chemisch-reaktiven Gruppe (A) oder nahezu gleich dieser
Menge ist, wobei die Polymerteilchen einen Löslichkeitsparameter
(LP-Wert) von nicht weniger als 9 haben und die
Differenz des Löslichkeitsparameters (LP-Wert) zwischen
den Polymerteilchen und sowohl der organischen Flüssigkeit
als auch dem Dispersionsstabilisator mindestens 0,2 beträgt,
die Polymerteilchen einen Glasübergangspunkt im Bereich
von 10°C bis 100°C aufweisen und das Gewichtsverhältnis
von Stabilisator und Polymerteilchen im Bereich
von 5 : 95 bis 70 : 30 liegt.
Erfindungsgemäß sollte der aus einem hochmolekularen Polymeren
bestehende Dispersionsstabilisator ein weniger stark
hohes Molekulargewicht und Polarität haben, so daß er eine
dispersionsstabilisierende Funktion zeigt, wenn er in einer
organischen Flüssigkeit aufgelöst wird. Dies deswegen, weil
die Auflösung eines Dispersionsstabilisator-Harzes mit zu
hohem Molekulargewicht oder zu hoher Polarität die Verwendung
eines polaren Lösungsmittels mit hoher Auflösungskraft,
zum Beispiel eines Esters, Ketons oder Alkohols
durch Vermischen in relativ großer Verhältnismenge erfordert.
Als Ergebnis muß daher für diesen Zweck das polymerbildende
Monomere, das die dispergierten Polymerteilchen
bildet, ein Monomeres mit hoher Polarität sein. Sonst neigen
Keimteilchen, die zum Zeitpunkt der Bildung der Polymerteilchen
gebildet werden, zu einer Quellung, und die
funktionellen Gruppen in dem Dispersionsstabilisator und
die funktionellen Gruppen in den Polymerteilchen werden
zusammenhängend, und das gesamte System bewirkt eine Gelierung.
Das Ergebnis ist daher, daß die Auswahlfreiheit des
Monomeren begrenzt wird.
Bei der Dispersionspolymerisations-Reaktion ist es bislang
noch nicht klar verstanden worden, warum die funktionelle
Gruppe (z. B. -OH-Gruppe) in dem Dispersionsstabilisator
und die funktionelle Gruppe (z. B. die -NCO-
Gruppe) in den Polymerteilchen sich nicht wesentlich miteinander
umsetzen, d. h., warum bei der Temperatur zur Teilchenbildungsreaktion
(z. B. 50 bis 150°C) keine Gelierung
bewirkt wird. Wie oben erwähnt, bewirkt jedoch das
Reaktionssystem eine Gelierung während der Teilchenbildung,
wenn die Geschwindigkeit der Teilchenbildung durch Erhöhung
der Polarität eines Lösungsmittels vermindert wird, welches
in dem Reaktionssystem dazu eingesetzt wird, um seine
Auflösungskraft zu erhöhen, oder wenn ein Monomeres mit
niedriger Polarität als Polymeres zur Bildung der Teilchen
ausgewählt wird. Es wird daher vermutet, daß ein teilchenbildendes
Monomeres die Polymerisation beginnt und Teilchen
mit höherer Geschwindigkeit bildet als die Reaktionsgeschwindigkeit
der obengenannten zwei funktionellen Gruppen
und daß die funktionelle Gruppe in dem teilchenbildenden
Monomeren in das Teilchen mit einer Geschwindigkeit hineingenommen
wird, bei der die Reaktion mit der funktionellen
Gruppe in dem Dispersionsstabilisator nicht gestartet wird.
Im folgenden wird die Teilchenbildung des teilchenbildenden
Monomeren erläutert.
Das Herstellungsverfahren für die Teilchen in einer organischen
Flüssigkeit, die einen Dispersionsstabilisator und
ein teilchenbildendes Monomeres auflöst, jedoch das gebildete
Polymere mit hohem Molekulargewicht (mit Einschluß des
Oligomeren) in Gegenwart eines Dispersionsstabilisators
nicht auflöst, schließt die folgenden zwei Wirkungsweisen
als große Klassen ein.
Die eine Wirkungsweise besteht darin, daß das teilchenbildende
Monomere seinen Polymerisationsgrad in der Reihenfolge
des Dimeren, Trimeren, . . . Oligomeren . . . und Polymeren
erhöht und daß das Polymere sich selbst in einem
organischen Lösungsmittel unlöslich macht und daß das Oligomere
oder die Polymermoleküle gegenseitig koagulieren,
um Teilchen zu bilden.
Die andere Wirkungsweise besteht darin, daß die teilchenbildenden
Monomeren in einem gebildeten Teilchen absorbiert
werden und daß die teilchenbildenden Monomeren im Inneren
des Teilchens ein Polymeres bilden.
Im allgemeinen wird, da ein Monomeres zur Bildung eines
Polymeren durch Polymerisation ein gutes Lösungsmittel ist
und da die Wanderungsgeschwindigkeit des Monomeren in das
gebildete Polymerteilchen und das Verhältnis der gewanderten
Monomeren hoch ist, die letztgenannte Teilchenbildung
und das Wachstum als hauptsächlich angesehen, nachdem das
Teilchen einmal gebildet worden ist.
Wie vorstehend erwähnt, liegt der entscheidende Punkt der
Polymerteilchenbildung gemäß der Erfindung darin, wie die
Teilchenbildungsgeschwindigkeit größer gemacht werden
kann als die Reaktionsgeschwindigkeit der zwei funktionellen
Gruppen, um stabile Polymerteilchen zu bilden. Der
Faktor zur Kontrolle des obigen Punkts ist die Nichtlöslichkeit
(Nichtquellbarkeit) der organischen Flüssigkeit
zu den Polymerteilchen und dem Oligomeren, und der obige
Punkt wird durch die Auflösungskraft der organischen Flüssigkeit
und die Polarität des teilchenbildenden Monomeren
beeinflußt.
Aus den oben angegebenen Gründen ist es bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren zu bevorzugen, eine organische Flüssigkeit
zu verwenden, die eine niedere Auflösungskraft hat.
Beispiele der genannten organischen Flüssigkeit sind
aliphatische, aromatische oder Mineralöl-Kohlenwasserstoffe
mit verhältnismäßig niedriger Auflösungskraft, wie VM- und
P-Naphtha, Mineralsprit, Lösungsmittelkerosin, aromatisches
Naphtha und Lösungsmittelnaphtha; aliphatische Kohlenwasserstoffe,
wie n-Butan, n-Hexan, n-Heptan, n-Octan,
Isononon, n-Decan und n-Dodecan; und alicyclische Kohlenwasserstoffe,
wie Cyclopentan, Cyclohexan und Cycloheptan.
Eine kleine Menge eines polaren Lösungsmittels vom Estertyp,
Ethertyp, Ketontyp oder Alkoholtyp kann in Kombination,
wie erforderlich, verwendet werden.
Unter diesen organischen Lösungsmitteln werden vorzugsweise
n-Hexan, n-Pentan und Cyclohexan verwendet.
Die Zusammensetzung der beim erfindungsgemäßen Verfahren
verwendeten organischen Flüssigkeit wird ungeeignet, wenn
sie an einen Punkt herankommt, wo die organische Flüssigkeit
die Polymerteilchen aufquillt oder auflöst. Jedoch
muß die organische Flüssigkeit den Dispersionsstabilisator
auflösen. Die Grenzzusammensetzung der organischen Flüssigkeit,
in der die Polymerteilchen im wesentlichen unlöslich
sind, kann auf der Basis der Löslichkeitsparameter der organischen
Flüssigkeit und der erhaltenen Polymerteilchen
anhand einer Methode abgeschätzt werden, die in Journal
of Paint Technology, Bd. 38, S. 269 und Bd. 39, S. 19, beschrieben
wird. Die am meisten zu bevorzugende Zusammensetzung
der organischen Flüssigkeit hängt von der Zusammensetzung
des Polymerteilchen bildenden Monomeren, der Zusammensetzung
und dem Molekulargewicht des Dispersionsstabilisators
etc. ab, so daß es daher sehr schwierig ist, ihre allgemeinen
Bereiche, die üblicherweise auf alle Dispersionen
anwendbar sind, zu definieren. Jedoch liegen die Löslichkeitsparameter
(LP-Werte) als Standardwerte im Bereich von
nicht mehr als 9,3, vorzugsweise nicht mehr als 8,5, was
die organische Flüssigkeit betrifft, im Bereich von nicht
mehr als 9,3, vorzugsweise nicht mehr als 9,0, was den
Dispersionsstabilisator betrifft, und im Bereich von nicht
weniger als 9,0, vorzugsweise nicht weniger als 9,3, was
die Polymerteilchen betrifft. Es ist im allgemeinen vorteilhaft,
eine Differenz des LP-Werts von nicht weniger als
0,2, vorzugsweise nicht weniger als 0,5, zwischen den Polymerteilchen
und der organischen Flüssigkeit und eine Differenz
des LP-Werts von nicht weniger als 0,2, vorzugsweise
nicht weniger als 0,5, zwischen den Polymerteilchen und
dem Dispersionsstabilisator vorzusehen, um eine Gelierung
zum Zeitpunkt der Polymerisation zu verhindern.
Erfindungsgemäß ist das Harz, das am geeignetsten als Dispersionsstabilisator
verwendbar ist, ein Vinylharz oder
Acrylharz, das durch Polymerisation eines ethylenisch ungesättigten
Monomeren erhalten wird. Die Gründe dafür bestehen
darin, daß eine reaktive Gruppe, wie eine Isocyanatgruppe,
Hydroxylgruppe, Carboxylgruppe und Epoxygruppe,
leicht in ein solches Harz eingeführt werden kann und daß
die Zusammensetzung des Harzes, das in der organischen
Flüssigkeit mit niedriger Auflösungskraft löslich ist, innerhalb
eines großen Bereiches von Harzen ausgewählt werden
kann. Weiterhin kann der Glasübergangspunkt und das Molekulargewicht
eines solchen Harzes bis zu einem großen Ausmaß
frei ausgewählt werden. Schließlich kann das genannte
Vinyl- oder Acrylharz ein Pfropf- oder Blockpolymeres sein.
Erfindungsgemäß kann ein Vinyl- oder Acrylharz, das im
Durchschnitt nicht weniger als 2, vorzugsweise 5 bis 50,
chemisch-reaktive Gruppen (A) in einem Molekül enthält
und dessen zahlendurchschnittliches Molekulargewicht im
Bereich von im allgemeinen 1000 bis 50 000, vorzugsweise
von 3000 bis 20 000, liegt, als Dispersionsstabilisator
verwendet werden. Ein Harz mit einem zahlendurchschnittlichen
Molekulargewicht von weniger als 1000 hat keine ausreichende
dispersionsstabilisierende Fähigkeit, und ein
Harz mit einem zahlendurchschnittlichen Molekulargewicht
von mehr als 50 000 zeigt Schwierigkeiten, sich in der organischen
Flüssigkeit aufzulösen. Die Herstellung des Dispersionsstabilisators
kann durch Copolymerisation eines
nichtfunktionellen ethylenisch ungesättigten Monomeren und
eines ethylenisch ungesättigten Monomeren mit den chemisch-
reaktiven Gruppen (A) nach üblichen Verfahren durchgeführt
werden.
Erfindungsgemäß bestehen die Polymerteilchen vorzugsweise
aus einem Vinyl- oder Acrylharz, das durch Polymerisation
eines ethylenisch ungesättigten Monomeren erhalten wird.
Sie müssen die ergänzend bzw. komplementär chemisch-reaktiven
Gruppen (B), die sich mit den chemisch-reaktiven
Gruppen (A) in dem obigen Dispersionsstabilisator umsetzen
können, aufweisen. Vorzugsweise sind die Anzahl der reaktiven
Gruppen (A) und (B) nahezu gleich, was jedoch nicht
wesentlich ist. Die Anzahl der reaktiven Gruppen kann bis
zu einem gewissen Ausmaß unterschiedlich sein. So werden
z. B. Polymerteilchen mit Vorteil verwendet, die
die reaktiven Gruppen (B) in der 0,3- bis 3fachen, vorzugsweise
0,5- bis 2fachen, Menge der Menge der chemisch-
reaktiven Gruppen (A) enthalten. Die Bildung der Polymerteilchen
kann durch Dispersionscopolymerisation eines
nichtfunktionellen ethylenisch ungesättigten Monomeren
und eines ethylenisch ungesättigten Monomeren mit den
chemisch-reaktiven Gruppen (B) in der obengenannten organischen
Flüssigkeit in Gegenwart des obengenannten Dispersionsstabilisators
durchgeführt werden.
Die folgende Tabelle 1 zeigt typische Kombinationen der
chemisch-reaktiven Gruppen (A), die in dem Dispersionsstabilisator
enthalten sind, und der ergänzend bzw. komplementär
chemisch-reaktiven Gruppen (B), die zur Bildung
der obengenannten Polymerteilchen verwendet werden. Die
nachfolgende Tabelle 2 zeigt spezielle Beispiele der ethylenisch
ungesättigten Monomeren, die solche reaktiven
Gruppen aufweisen.
funktionelle Gruppe | |
Acryl- oder Vinylmonomeres | |
(1) Hydroxyl | |
Hydroxyethylacrylat | |
Hydroxyethylmethacrylat | |
Hydroxypropylacrylat | |
Hydroxypropylmethacrylat | |
Allylalkohol | |
(2) Carboxyl | Acrylsäure |
Methacrylsäure | |
Maleinsäure | |
Itaconsäure | |
(3) wasserfreie Carbonsäure | wasserfreie Maleinsäure |
wasserfreie Itaconsäure | |
(4) Epoxy | Glycidylacrylat |
Glycidylmethacrylat | |
3,4-Epoxycyclohexylmethylacrylat | |
3,4-Epoxycyclohexylmethylmethacrylat | |
Arylglycidylether | |
(5) Methylol | Methylolacrylamid |
(6) Alkoxymethylol | alkyl-(methyl-, ethyl-, isopropyl-, butyl-, amyl-) verethertes Produkt von Methylolacrylamid |
(7) Isocyanat | Cyanoacrylat |
2-Isocyanatethylmethacrylat | |
m-Isopropenyl-α,α′-dimethylbenzyl-isocyanat | |
Addukt von Hydroxylgruppen enthaltendem Monomeren mit einer Diisocyanatverbindung (Molverhältnis 1 : 1) (zum Beispiel Addukt von 1 Mol Hydroxyethylmethacrylat mit Toluylendiisocyanat) | |
(8) Amid | Acrylamid |
Methacrylamid | |
(9) Amino | Aminoalkylmethacrylat |
Aminoalkylacrylat | |
(10) Chlor | Acrylchlorid |
Methacrylchlorid | |
Vinylchlorid | |
Vinylidenchlorid | |
Addukt von Chlorsäure mit Glycidylacrylat und Glycidylmethacrylat in der Epoxygruppe | |
(11) Alkoxysilan | γ-Methacryloxypropyltrimethoxysilan |
In den Kombinationen der chemisch-reaktiven Gruppen (A)
und der ergänzend bzw. komplementär chemisch-reaktiven
Gruppen (B), die in der vorstehenden Tabelle 1 angegeben
sind, werden vorzugsweise die Kombination der Epoxygruppe
mit der Carboxylgruppe, die Kombination der Hydroxylgruppe
mit der Isocyanatgruppe und die Kombination der Alkoxysilangruppe
mit der Hydroxylgruppe verwendet.
Andererseits sind Beispiele für ethylenisch ungesättigte
Monomere, die mit den Monomeren mit den obengenannten funktionellen
Gruppen copolymerisierbar sind, um den Dispersionsstabilisator
und die Polymerteilchen zu erhalten, aromatische
Vinylmonomere, wie Styrol, α-Methylstyrol und Vinyltoluol,
(Meth)acrylsäureester, wie Methyl(meth)acrylat, Ethyl(meth)acrylat,
Propyl(meth)acrylat, Butyl(meth)acrylat,
2-Ethylhexyl(meth)acrylat, Lauryl(meth)acrylat, Tridecyl(meth)acrylat,
Stearyl(meth)acrylat, Cyclohexyl(meth)acrylat
und Benzyl(meth)acrylat; Fluor
enthaltende Vinylmonomere, wie 2,2,2-Trifluorethyl(meth)acrylat,1H,1H,5H-
Octafluorpentyl(meth)acrylat, Perfluorcyclohexyl(meth)acrylat,
N-2-Propylperfluoroctansulfonamidethyl(meth)acrylat,
Vinylfluorid und
Vinylidenfluorid; Stickstoff enthaltende Vinylmonomere,
wie N,N′-Dimethylaminoethyl(meth)acrylat, N,N′-Diethylaminoethyl(meth)acrylat und
N,N-Diethyl(meth)acrylat; Vinylethermonomere,
wie Vinylethylether und Vinylbutylether;
lactonmodifizierte (Meth)acrylatmonomere, wie die Reaktionsprodukte
aus ε-Caprolacton und 2-Hydroxyethyl(meth)acrylat
der allgemeinen Formel
mit R = H oder CH₃ und n = 1 bis 3; und andere, wie Vinylformiat,
Vinylacetat, (Meth)acrylnitril, Vinylpropionat und Vinylstearat.
Diese Monomere werden geeigneterweise zur Verwendung
je nach dem gewünschten Verhalten ausgewählt. Unter
den obengenannten Monomeren werden diejenigen mit niedriger
Polarität vorzugsweise zur Herstellung der Dispersion verwendet.
Daher werden z. B. unter den (Meth)acrylsäureestern
diejenigen vorzugsweise verwendet, bei denen die
Alkoholkomponente nicht weniger als 3 Kohlenstoffatome hat
(Propyl). Weiterhin ist es von Vorteil, sie derart auszuwählen,
daß der Glasübergangspunkt des Dispersionsstabilisators
in den Bereich von im allgemeinen -20°C bis 60°C, vorzugsweise
von -20°C bis 50°C, hineingebracht wird. Andererseits
ist es, wenn die obigen Monomeren zur Herstellung
der Polymerteilchen verwendet werden, von Vorteil, eine
größere Menge von Monomeren mit relativ hoher Polarität
zu verwenden und aus den obigen Monomeren derart auszuwählen,
daß der Glasübergangspunkt hoch gemacht wird, damit
eine Gelierung während der Polymerisationsreaktion verhindert
wird. Um konkrete Beispiele zu geben, wird es unter
den (Meth)acrylsäureestern bevorzugt, solche Verbindungen
zu verwenden, die aus einer Alkoholkomponente mit nicht
mehr als 4 Kohlenstoffatomen (Butyl) zusammengesetzt sind.
Es ist mehr zu bevorzugen, daß die Gesamtmenge von Methylmethacrylat,
Acrylnitril und/oder Styrol nicht weniger als
40 Gew.-% aller Monomeren bildet, die zur Bildung der Polymerteilchen
verwendet werden. Vom Standpunkt der Qualität
und der Sicherheit der Polymerisation betrachtet, ist der
geeignete Glasübergangspunkt der Polymerteilchen im Bereich
von 10 bis 100°C, mehr bevorzugt von 20 bis 80°C.
Was die funktionellen Gruppen betrifft, die in den Dispersionsstabilisator
bzw. den Polymerteilchen vorliegen
gelassen werden, können ein oder mehrere funktionelle
Gruppen gleichzeitig in jeder dieser Substanzen vorhanden
sein, wenn die funktionellen Gruppen keine gegenseitige
Reaktion eingehen. Weiterhin kann eine Kombination aus
funktionellen Gruppen, die eine gegenseitige Reaktion eingehen,
in dem Dispersionsstabilisator und den Polymerteilchen
vorhanden sein, wenn diese funktionellen Gruppen eine
sehr niedrige Reaktivität bei gewöhnlichen Bedingungen
haben. So ist es z. B. möglich, Polymerteilchen ohne
Probleme herzustellen, indem man Isocyanatethylmethacrylat
und Glycidylmethacrylat als Monomere, die reaktive Gruppen
haben, mit anderen ethylenisch ungesättigten Monomeren bei
Bedingungen von etwa 60 bis 130°C in Gegenwart eines Dispersionsstabilisators,
erhalten durch Copolymerisation
von Hydroxyethylacrylat und Acrylsäure, als Monomere, die
reaktive Gruppen haben, copolymerisiert.
Die ungesättigten Monomeren, die chemisch-reaktive Gruppen
haben und die zur Synthese des Dispersionsstabilisators
bzw. der Polymerteilchen verwendet werden, können in Mengen
von im allgemeinen im Bereich von 1 bis 95 Gew.-%, vorzugsweise
5 bis 60 Gew.-%, mehr bevorzugt von 10 bis
40 Gew.-%, pro Gesamtgewicht der Monomeren in jeder Copolymerisation
verwendet werden.
Durch die obige Verwendung können im Durchschnitt zwei oder
mehrere reaktive Gruppen in ein Molekül des Dispersionsstabilisators
eingeführt werden. Vom Standpunkt der Sedimentationsstabilität
und Verträglichkeit zwischen dem
Dispersionsstabilisator und den Polymerteilchen beim Gebrauch
betrachtet, ist es oftmals vorzuziehen, daß der Dispersionsstabilisator
und die Polymerteilchen im voraus
gepfropft werden. Wenn beispielsweise der Dispersionsstabilisator
eine Hydroxylgruppe, Carboxylgruppe, Epoxygruppe oder
Isocyanatgruppe enthält, dann können polymere Doppelbindungen
eingeführt werden, um gepfropfte aktive Stellen
mit den Polymerteilchen zu bilden, indem man im Durchschnitt
etwa 0,5 bis 1 ethylenisch ungesättigte Monomere mit Gruppen,
die sich mit den obigen Gruppen umsetzen können, pro Molekül
des Dispersionsstabilisators zusetzt. Es ist weiterhin
möglich, eine Pfropfmethode durch Wasserstoffeliminierung
unter Verwendung eines Peroxid-Katalysators anzuwenden.
Auch eine aktive Energiestrahlen- oder Lebendpolymerisationsmethode
kann zum Pfropfen angewendet werden. Naturgemäß
werden der Dispersionsstabilisator und die Polymerteilchen
nicht notwendigerweise gepfropft. Ferner gibt es eine
Methode, bei der eine Möglichkeit verwendet wird, daß diese
zwei Komponenten bis zu einem gewissen Ausmaß durch
eine Reaktion von gegenseitig reaktionsfähigen funktionellen
Gruppen gepfropft werden, die in die Moleküle dieser
zwei Komponenten eingeführt werden. Jedoch ist das
Pfropfen nach dieser Methode nicht positiv empfehlenswert,
da es schwierig ist, ein solches Pfropfen im Hinblick auf
die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe zu kontrollieren.
Polymerisationsinitiatoren für die Polymerisation des
ethylenisch ungesättigten Monomeren, um den Dispersionsstabilisator
oder die Polymerteilchen herzustellen, sind
z. B. organische Peroxide, wie Benzoylperoxid,
Lauroylperoxid, Caproylperoxid, t-Butylperoctoat und Diacetylperoxid;
Azo-Katalysatoren, wie Azobisisobutylonitril,
Azobis-α,γ-dimethylvaleronitril, und Dimethyl-α,α′-azoisobutylat;
Dialkylperoxydicarbonate, wie Diisopropylperoxydicarbonat;
und Redox-Initiatoren.
Der Polymerisationsinitiator kann in einem Konzentrationsbereich
von 0,01 bis 10 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht
der Monomeren, eingesetzt werden, jedoch beträgt
sein bevorzugter Bereich 0,1 bis 5 Gew.-%.
Es ist auch möglich, Elektronenstrahlen oder Ultraviolettstrahlen
anstelle des Polymerisationsinitiators zu verwenden.
Die Polymerisationstemperatur als Reaktionsbedingung
während der Herstellung der Polymerteilchen beträgt
im allgemeinen etwa 0°C bis 150°C. Dem Grunde nach ist es
jedoch zu bevorzugen, die Reaktion bei einer Temperatur
durchzuführen, die so niedrig wie möglich ist, damit die
gegenseitig reaktiven Gruppen wirksam bleiben und Risiken,
wie eine Gelierung etc., vermieden werden. Demgemäß ist
eine Polymerisationstemperatur von etwa 50°C bis 110°C zu
bevorzugen.
Die Reaktionszeit ist keinen speziellen Begrenzungen unterworfen.
Sie sollte jedoch so kurz wie möglich sein. Vorzugsweise
werden die Reaktionsbedingungen gewöhnlich so
eingestellt, daß die Reaktion zur Bildung der Polymerteilchen
innerhalb 2 bis 10 Stunden zum Ende kommt.
Das Verhältnis Dispersionsstabilisator/Polymerteilchen beträgt
im allgemeinen 5 : 95 bis 70 : 30 (auf das Gewicht bezogen),
vorzugsweise 10 : 90 bis 60 : 40, mehr bevorzugt 20 : 80
bis 50 : 50. Vorzugsweise werden die funktionellen Gruppen,
die in den Molekülen des Dispersionsstabilisators und der
Polymerteilchen enthalten sein sollen, so formuliert, daß
sie je nach den Verhältnissen Dispersionsstabilisator/Polymerteilchen
nahezu äquimolekular sind. Jedoch liegt in
der Anwesenheit eine geringfügig überschüssige Menge
einer dieser funktionellen Gruppe als Ergebnis der Inbetrachtziehung
der Haftung, der Dauerhaftigkeit etc. kein
Problem.
Die erfindungsgemäß erhaltene Polymerteilchen-Dispersion
wird auf ein geeignetes Substrat aufgebracht, und die organische
Flüssigkeit wird verdampft, wodurch die chemisch-
reaktiven Gruppen (A) in dem Dispersionsstabilisator und
die chemisch-reaktiven Gruppen (B) in den Polymerteilchen
eine Vernetzungsreaktion erfahren. Um die Vernetzungsreaktion
zu fördern, kann die genannte Dispersion ein Lösungsmittel
zum Koaleszieren bzw. Zusammenwachsen der Teilchen
enthalten. Die organische Flüssigkeit, in die das Lösungsmittel
zum Koaleszieren bzw. zum Zusammenwachsen bzw. Zusammenlaufen der
Teilchen eingearbeitet wird, quillt als ganze die Polymerteilchen
nicht, noch löst sie diese auf. Jedoch nach dem
Abdampfen der schlechten Lösungsmittel, wie der aliphatischen
Kohlenwasserstoffe, in der organischen Flüssigkeit,
bleibt das Lösungsmittel zum Koaleszieren bzw. zum
Zusammenwachsen der Teilchen in der Harzphase zurück und
fördert die Fusion der Polymerteilchen durch Quellen, Auflösen
oder Weichmachen der Polymerteilchen, d. h. es spielt
die Rolle, daß es die Reaktion zwischen den funktionellen
Gruppen begünstigt. Das Lösungsmittel zum Koaleszieren bzw.
Zusammenwachsen der Teilchen ist daher ein gutes Lösungsmittel
für den Dispersionsstabilisator und die Polymerteilchen.
Es sind solche Lösungsmittel wirksam, die einen
Siedepunkt haben, der gleich oder höher, vorzugsweise um
mindestens 10°C, als derjenige der Lösungsmittel ist, die organische
Flüssigkeiten sind, in der Dispersion, wie aliphatische
Kohlenwasserstoffe.
Die verwendete Menge des Lösungsmittels zum Koaleszieren
bzw. Zusammenwachsen der Teilchen pro 100 Gew.-Teile Feststoffgehalt
an dispergiertem Harz liegt im Bereich von im
allgemeinen nicht mehr als 400 Gew.-Teilen, vorzugsweise
von 10 bis 100 Gew.-Teilen. Die Verwendung von zu großen
Mengen führt zu einem Quellen der Polymerteilchen, und die
Reaktion läuft im dispergierten flüssigen Zustand ab. Somit
ist es gut möglich, daß Defekte der Gelierung in dem
System, eine Verkürzung der Topfzeit etc. bewirkt werden
können.
Beispiele für Lösungsmittel zum Koaleszieren bzw. Zusammenwachsen
der Teilchen sind Ketone, wie Methylethylketon,
Methylisobutylketon, Cyclohexanon, Isophoron; Ether und
Ester, wie Butylacetat, Cellosolve®, Cellosolveacetat®, Carbitolacetat,
Methylcellosolveacetat®, Butylcarbitolacetat;
Alkohole, wie Benzylalkohol und Octylalkohol; und
sogenannte Weichmacher, wie Dibutylphthalat (mit der
Maßgabe, daß ein Hydroxylgruppen enthaltendes Lösungsmittel
nicht in einem System verwendet werden kann, das Isocyanatgruppen
enthält).
Die Zugabe des Lösungsmittels zum Koaleszieren bzw. Zusammenwachsen
der Teilchen zu der Dispersion kann durch ein
Verfahren, bei dem dieses zum Zeitpunkt der Synthese der
Polymerteilchen eingearbeitet wird, oder nach einem Verfahren,
bei dem dieses tropfenweise nach und nach mit genügender
Sorgfalt nach dem Ende der Polymerisation zugesetzt
wird oder es nach der Verdünnung mit einem schlechten
Lösungsmittel eingearbeitet wird, erfolgen.
Die erfindungsgemäße Dispersion kann in Überzugs- bzw. Beschichtungsmassen oder
Klebstoffen verwendet werden. Wenn
sie als Beschichtungsmasse verwendet wird, dann kann sie
nicht nur als klare Überzugsmasse verwendet werden, sondern
auch nach dem Einarbeiten von Additiven, wie organischen
oder anorganischen Pigmenten, Extenderpigmenten
(Füllstoffen), Metallpulverpigmenten, Farbstoffen, verschiedenen
Katalysatoren oder Mitteln zur Verhinderung der Zersetzung.
Die vorliegende Erfindung ermöglicht es, eine stabile Dispersion
zu erhalten, indem man den Dispersionsstabilisator
und die Polymerteilchen entsprechend einer Differenz der
Löslichkeit in der organischen Flüssigkeit physikalisch
trennt. Es ist noch nicht vollständig aufgeklärt, warum
die funktionellen Gruppen des Dispersionsstabilisators und
der zur Bildung der Polymerteilchen eingesetzten Monomeren
sich miteinander zum Zeitpunkt der Reaktion zur Bildung
der Polymerteilchen nicht umsetzen. Ein angenommener Grund
besteht darin, daß (1) die Geschwindigkeit der Polymerisationsreaktion
der ungesättigten Gruppen erheblich größer
ist als diejenige der Reaktion der funktionellen Gruppen
und daß daher (2) die gebildeten Polymerteilchen in der
organischen Flüssigkeit in dem Maße unlöslich werden, wie
die Polymerisation zur Erhöhung des Molekulargewichts fortschreitet.
Auf diese Weise resultiert kein Kontakt mit
den funktionellen Gruppen in dem Dispersionsstabilisator.
In den erfindungsgemäßen Dispersionen besteht der Dispersionsstabilisator
und die Polymerteilchen alle aus Vinyl- oder
Acrylharzen. Sie haben weiterhin chemisch-reaktive Gruppen,
die sich miteinander unter Bildung einer Vernetzung umsetzen.
Wenn daher die Dispersion getrocknet wird, haben
der Dispersionsstabilisator und die Polymerteilchen eine
gute Verträglichkeit, und sie bilden dichte Bindungen.
Als Ergebnis wird es ermöglicht, einen Überzug zu erhalten,
der eine ausgezeichnete Lösungsmittelbeständigkeit,
einen ausgezeichneten Glanz und eine ausgezeichnete Bewitterungsbeständigkeit
hat. Weiterhin hat die erfindungsgemäße
Dispersion eine gute Lagerungsstabilität, und sie
ist als Ein-Packungsmasse verwendbar.
Die Erfindung wird in den Beispielen erläutert.
In den folgenden Herstellungsbeispielen, Beispielen und
Vergleichsbeispielen steht "Teil" für "Gewichtsteil".
200 Teile Xylol und 200 Teile handelsübliches, hochsiedendes aliphatisches
Kohlenwasserstoff-Lösungsmittel wurden in einen Reaktor mit einem Rührer,
Rückflußkühler und Thermometer eingebracht. Das
Gemisch wurde auf 120°C erhitzt. Unter Aufrechterhaltung
dieser Temperatur wurde ein Gemisch von 250 Teilen 2-Ethylhexylmethacrylat,
95 Teilen Laurylmethacrylat, 50 Teilen
Styrol, 100 Teilen Hydroxyethylacrylat, 5 Teilen Acrylsäure
und 10 Teilen Azobisisobutyronitril im Verlauf von 3 Stunden
tropfenweise zugesetzt.
Hierauf wurden 100 Teile Xylol und 2,5 Teile Azobisisobutyronitril
tropfenweise im Verlauf von 1 Stunde zugegeben,
und danach wurde das Reaktionsprodukt 1 Stunde lang
bei 120°C reifen gelassen.
Nach dem Reifenlassen wurden 0,1 Teile p-tert.-Butylbrenzcatechin
und 20,0 Teile Isocyanatethylmethacrylat zugegeben,
und das Gemisch wurde 2 Stunden lang auf 90°C erhitzt, wodurch
ein klarer Lack (Dispersionsstabilisator-[A]-Flüssigkeit)
mit einer Gardner-Viskosität von G und einem Feststoffgehalt
von 50% erhalten wurde. Das resultierende Harz
hatte ein zahlendurchschnittliches Molekulargewicht von
etwa 9000 und im Durchschnitt etwa 1,0 polymere ungesättigte
Doppelbindungen pro Molekül.
Unter Verwendung von 100 Teilen Isocyanatethylmethacrylat
anstelle von 100 Teilen Hydroxyethylmethacrylat und weiterhin
unter Verwendung von 20 Teilen Hydroxyethylacrylat anstelle
von 20 Teilen Isocyanatethylmethacrylat nach dem
Reifenlassen wurde das Herstellungsbeispiel 1 wiederholt,
wodurch ein klarer Lack (Dispersionsstabilisator-[B]-Flüssigkeit)
mit einem Feststoffgehalt von 50% und einer
Gardner-Viskosität von F erhalten wurde. Das resultierende
Harz hatte ein zahlendurchschnittliches Molekulargewicht
von etwa 9000 und im Durchschnitt etwa 1,0 polymere ungesättigte
Doppelbindungen pro Molekül.
200 Teile Xylol und 200 Teile Shellsol (hergestellt von
Shell Oil Co.) wurden in den im Herstellungsbeispiel 1 verwendeten
Reaktor eingegeben. Das Gemisch wurde auf 120°C
erhitzt. Unter Aufrechterhaltung dieser Temperatur wurde
ein Gemisch aus 250 Teilen 2-Ethylhexylmethacrylat, 95 Teilen
Laurylmethacrylat, 50 Teilen Styrol, 100 Teilen Glycidylmethacrylat,
5 Teilen Acrylsäure und 10 Teilen Azobisisobutyronitril
tropfenweise im Verlauf von 3 Stunden zugesetzt.
Hierauf wurde ein Gemisch aus 100 Teilen Xylol und
2,5 Teilen Azobisisobutyronitril im Verlauf von 1 Stunde
tropfenweise zugegeben. Danach wurde das Reaktionsprodukt
1 Stunde lang bei 120°C reifen gelassen. Nach dem Reifenlassen
wurden 0,1 Teile p-tert.-Butylbrenzcatechin, 10 Teile
Acrylsäure und 1,0 Teile Dimethylaminoethanol eingearbeitet,
um die Reaktion unter Erhitzen auf 120°C 3,5 Stunden
lang durchzuführen. Als Ergebnis wurde ein klarer
Lack (Dispersionsstabilisator [C]) mit einem Feststoffgehalt
von 50% und einer Gardner-Viskosität von J erhalten. Das resultierende
Harz hatte ein zahlendurchschnittliches Molekulargewicht
von etwa 9000 und im Durchschnitt etwa 1,0
polymere ungesättigte Doppelbindungen pro Molekül.
200 Teile Toluol und 200 Teile Heptan wurden in den im Herstellungsbeispiel 1
verwendeten Reaktor eingegeben, und das
Gemisch wurde auf 100°C erhitzt. Unter Aufrechterhaltung
dieser Temperatur wurde ein Gemisch aus 150 Teilen 2-Ethylhexylmethacrylat,
90 Teilen Laurylmethacrylat, 150 Teilen
n-Butylmethacrylat, 80 Teilen q-Methacryloxypropyltrimethoxysilan,
10 Teilen Hydroxyethylacrylat und 10 Teilen Azobisisobutyronitril
tropfenweise im Verlauf von 3 Stunden
zugegeben.
Hierauf wurden 100 Teile Toluol und 2,5 Teile Azobisisobutyronitril
tropfenweise im Verlauf von 1 Stunde zugesetzt.
Danach wurde das Reaktionsprodukt 1 Stunde lang
reifen gelassen.
Nach dem Reifenlassen wurden 0,1 Teile p-tert.-Butylbrenzcatechin
und 20,0 Teile Isocyanatethylmethacrylat zugegeben,
und das Gemisch wurde 2 Stunden lang auf 90°C erhitzt,
um einen klaren Lack (Dispersionsstabilisator-[D]-
Flüssigkeit) mit einer Gardner-Viskosität von F und einem
Feststoffgehalt von 50% zu erhalten. Das resultierende Harz
hatte ein zahlendurchschnittliches Molekulargewicht von
etwa 9000 und im Durchschnitt etwa 1,0 polymere ungesättigte
Doppelbindungen pro Molekül.
186 Teile Xylol, 900 Teile Heptan und 772 Teile der 50%igen
Dispersionsstabilisator-[A]-Flüssigkeit wurden in einen
Reaktor eingegeben, der mit einem Rührer, einem Rückflußkühler
und einem Thermometer versehen war. Das Gemisch
wurde auf 70°C erhitzt. Sodann wurde unter Aufrechterhaltung
dieser Temperatur ein Gemisch aus 135 Teilen Isocyanatethylmethacrylat,
495 Teilen Methylmethacrylat, 135 Teilen
Acrylnitril, 135 Teilen Styrol, 13,5 Teilen Azobis-α,γ-dimethylvaleronitril
und 100 Teilen Heptan tropfenweise im
Verlauf von 4 Stunden zugesetzt, um die Polymerisation
durchzuführen. Nach der Zugabe wurde das Reaktionsprodukt
30 Minuten lang reifen gelassen, und sodann wurde ein Gemisch
aus 100 Teilen Xylol und 45 Teilen Azobis-α,γ-dimethylvaleronitril
tropfenweise im Verlauf von 1 Stunde
zugesetzt. Danach wurde das Reaktionsprodukt 1 Stunde lang
reifen gelassen, wodurch eine milchig-weiße Dispersion erhalten
wurde, die einen Feststoffgehalt von 45% und eine
Gardner-Viskosität von B hatte. Die dispergierten Teilchen
der resultierenden Dispersion hatten einen durchschnittlichen
Teilchendurchmesser von etwa 300 nm. Die Messung der
Isocyanatzahl der Dispersion durch Rücktitration unter
Verwendung von Butylamin und Salzsäure zeigte 27,0. Somit
wurde festgestellt, daß die Dispersion mehr als 95% des
theoretischen Werts von 28,4 enthielt. Die Dispersion wurde
bei Raumtemperatur 6 Monate lang gelagert, wobei sie keine
Verdickung und kein Sedimentieren zeigte. Als jedoch 100
Teile Aceton mit 100 Teilen der Dispersion vermischt wurden
und das Gemisch geschlossen wurde, gelierte das Gemisch
als Ganzes nach etwa 6 Stunden.
Cyclohexanon, 50 Teile pro 100 Teile Harz, wurde zu der so erhaltenen Dispersion
zugegeben, und die resultierende Dispersion wurde auf
eine Zinnplatte aufgebracht. Der erhaltene Überzug wurde
bei 50°C 30 Minuten lang getrocknet, wodurch ein klarer
vernetzter Überzug mit einem Gelverhältnis bzw. -anteil (Acetonextraktion)
von etwa 91% erhalten wurde.
Unter Austausch der 50%igen Dispersionsstabilisator-[A]-
Flüssigkeit durch die 50%ige Dispersionsstabilisator-[B]-
Flüssigkeit, die im Herstellungsbeispiel 2 erhalten worden
war, und durch Austausch von Isocyanatethylmethacrylat
durch Hydroxyethylacrylat in Beispiel 1 wurde das Beispiel
1 wiederholt, wodurch eine milchig-weiße Dispersion mit
einem Feststoffgehalt von 45% und einer Gardner-Viskosität
von B erhalten wurde. Die dispergierten Teilchen in der resultierenden
Dispersion hatten einen durchschnittlichen
Durchmesser von 300 nm. Die gemessene Isocyanatzahl der
resultierenden Dispersion betrug 20,5, was 97,6% des theoretischen
Werts ist. Methylethylketon, 50 Teile pro 100 Teile Harz, wurde zu der
resultierenden Dispersion zugegeben, und das Gemisch wurde
geschlossen, wobei keine Verdickung und Sedimentierung
über 3 Monate gezeigt wurde. Nach 6monatiger Lagerung war
die Viskosität zu F erhöht worden.
Die obige Dispersion wurde auf eine Zinnplatte aufgebracht,
und die Zinnplatte wurde bei Raumtemperatur 7 Tage lang
stehen gelassen, wodurch ein klarer flexibler Überzug mit
einem Gelverhältnis von etwa 83% erhalten wurde.
Beispiel 1 wurde wiederholt mit der Ausnahme, daß die Polymerisationstemperatur
auf 90°C abgeändert wurde, daß die
50%ige Dispersionsstabilisator-[A]-Flüssigkeit zu der
50%igen Dispersionsstabilisator-[C]-Flüssigkeit abgeändert
wurde, die im Herstellungsbeispiel 3 erhalten worden war,
und daß schließlich das Isocyanatethylmethacrylat zu Acrylsäure
abgeändert wurde. Als Ergebnis wurde eine milchig-weiße
Dispersion mit einem Feststoffgehalt von 45% und
einer Gardner-Viskosität von C erhalten. Die dispergierten
Teilchen der resultierenden Dispersion hatten einen durchschnittlichen
Teilchendurchmesser von 350 nm. Die Säurezahl
des resultierenden Dispersionsharzes war 116,0, was 99,4%
des theoretischen Werts entspricht; d. h. die Epoxygruppen
in dem Dispersionsstabilisator und die Carboxylgruppen
in den Polymerteilchen setzten sich während der Polymerisation
kaum miteinander um.
Diethylenglykolethyletheracetat, 100 Teile, und Kokosfettamin, 1 Teil, jeweils
pro 100 Teile Harz, wurden zu der obigen Dispersion gegeben, und
das Gemisch wurde bei Raumtemperatur gelagert. Nach 6 Monaten wurde
keine Veränderung der Viskosität festgestellt.
Das System wurde weiterhin auf eine Zinnplatte aufgebracht,
und die Platte wurde 1 Stunde auf 140°C erhitzt, wonach
sich ein Gelverhältnis von etwa 80% zeigte. Kokosfettamin
1 Teil und Diethylenglykolethyletheracetat 500 Teile, jeweils
pro 100 Teile Harz, wurden zu der obigen Dispersion
zugegeben, und die resultierende Dispersion wurde
bei Raumtemperatur gelagert. Etwa 2 Monate später war die
Dispersion zu einem puddingartig gelierten Produkt geworden.
772 Teile der im Herstellungsbeispiel 4 erhaltenen 50%igen
Dispersionsstabilisator-[D]-Flüssigkeit, 186 Teile Toluol
und 900 Teile Heptan wurden in den gleichen wie im Beispiel 1
verwendeten Reaktor eingegeben, und das Gemisch
wurde auf 70°C erhitzt. Unter Aufrechterhaltung dieser Temperatur
wurde ein Gemisch aus 45 Teilen Acrylsäure, 495 Teilen
Methylmethacrylat, 90 Teilen Acrylnitril, 90 Teilen
Styrol, 180 Teilen Hydroxyethylmethacrylat, 13,5 Teilen
Azobis-α,γ-dimethylvaleronitril und 100 Teilen Heptan
tropfenweise im Verlauf von 4 Stunden zugegeben, um die
Polymerisation durchzuführen.
Nach der Zugabe wurde das Reaktionsprodukt 30 Minuten
lang reifen gelassen und sodann tropfenweise mit einem Gemisch
aus 100 Teilen Toluol und 45 Teilen Azobis-α,γ-dimethylvaleronitril
im Verlauf
von 1 Stunde versetzt. Danach
wurde das Reaktionsprodukt 1 Stunde lang reifen gelassen,
wodurch eine Dispersion erhalten wurde.
Die resultierende Dispersion war milchig-weiß, und sie hatte
einen Feststoffgehalt von 45% und eine Gardner-Viskosität
von B. Diese Dispersion hatte einen durchschnittlichen
Teilchendurchmesser von etwa 300 nm, und ihre Stabilitäten,
z. B. die Sedimentationsstabilität, waren gut.
Diethylenglykolethyletheracetat, 65 Teile pro 100 Teile Harz, wurde zu der
Dispersion gegeben,
und die resultierende Dispersion wurde bei Raumtemperatur
3 Monate lang gelagert, wobei sie keine Verdickung und Gelierung
zeigte. Die obige Dispersion wurde auf eine Zinnplatte
zu einer Überzugsdicke von etwa 50 µm aufgebracht,
und der Überzug wurde bei 60°C 30 Minuten lang getrocknet,
wodurch ein klarer vernetzter Überzug mit einem Gelverhältnis
von etwa 80% erhalten wurde.
Beispiel 1 wurde mit der Ausnahme wiederholt, daß 400 Teile
Heptan und 500 Teile Methylethylketon anstelle von
900 Teilen Heptan verwendet wurden. Während der Polymerisation
gelierte das System.
Beispiel 2 wurde mit der Ausnahme wiederholt, daß 400 Teile
Heptan und 500 Teile Cellosolveacetat® anstelle von
900 Teilen Heptan verwendet wurden. Während der Polymerisation
gelierte das System.
Beispiel 3 wurde mit der Ausnahme wiederholt, daß 400 Teile
Mineralsprit und 500 Teile Cyclohexanon anstelle von
900 Teilen Heptan verwendet wurden. Während der Polymerisation
gelierte das System.
Beispiel 4 wurde mit der Ausnahme wiederholt, daß 300 Teile
Heptan und 600 Teile Cellosolve® anstelle von 900 Teilen
Heptan verwendet wurden. Während der Polymerisation
gelierte das System.
Claims (5)
1. Dispersion von reaktiven Polymerteilchen mit hohem
Molekulargewicht, erhältlich durch Polymerisation von Monomeren
in einem aliphatischen, alicyclischen oder aromatischen
Kohlenwasserstoff mit einem Löslichkeitsparameter
(LP-Wert) von nicht mehr als 9,3, der das Monomere, jedoch
nicht das aus dem Monomeren gebildete Polymere auflöst,
in Gegenwart eines Dispersionsstabilisators, der durch Polymerisation
eines Monomeren vom Vinyl- oder Acryltyp erhalten
worden ist, mit einem Löslichkeitsparameter (LP-Wert)
von nicht mehr als 9,3, ein zahlendurchschnittliches Molekulargewicht
von 1000 bis 50 000 und einen Glasübergangspunkt
im Bereich von -20°C bis 60°C aufweist und in der
oben genannten organischen Flüssigkeit löslich ist und
chemisch-reaktive Gruppen (A) enthält, wobei die Polymerteilchen
Teilchen eines Polymeren mit hohem Molekulargewicht
sind, die durch Polymerisation eines Monomeren vom
Vinyl- oder Acryltyp erhalten worden sind, und ergänzend
bzw. komplementär chemisch-reaktive Gruppen (B) enthalten,
die dazu imstande sind, sich mit den chemisch-reaktiven
Gruppen (A) gegenseitig umzusetzen, und daß die chemisch-reaktive
Gruppe (A) und die chemisch-reaktive Gruppe (B)
in der Dispersion stabil vorhanden sind, wobei die Kombination
der chemisch-reaktiven Gruppe (A) und der chemisch-reaktiven
Gruppe (B) eine Kombination von Epoxygruppen und
Carboxylgruppen, eine Kombination von Hydroxylgruppen und
Isocyanatgruppen oder eine Kombination von Alkoxysilangruppen
und Hydroxylgruppen ist, wobei der Dispersionsstabilisator
im Durchschnitt 5 bis 50 chemisch-reaktive
Gruppen (A) in einem Molekül aufweist, und die Polymerteilchen
die chemisch-reaktiven Gruppen (B) in einer Menge
enthalten, die 0,3 bis 3mal größer ist als die Menge der
chemisch-reaktiven Gruppe (A) oder nahezu gleich dieser
Menge ist, wobei die Polymerteilchen einen Löslichkeitsparameter
(LP-Wert) von nicht weniger als 9 haben und die
Differenz des Löslichkeitsparameters (LP-Wert) zwischen
den Polymerteilchen und sowohl der organischen Flüssigkeit
als auch dem Dispersionsstabilisator mindestens 0,2 beträgt,
die Polymerteilchen einen Glasübergangspunkt im Bereich
von 10°C bis 100°C aufweisen und das Gewichtsverhältnis
von Stabilisator und Polymerteilchen im Bereich
von 5 : 95 bis 70 : 30 liegt.
2. Dispersion nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die organische Flüssigkeit einen
Löslichkeitsparameter (LP-Wert) von nicht mehr als 8,5 hat.
3. Dispersion nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß sie weiterhin ein Lösungsmittel
zum Koaleszieren bzw. Zusammenwachsen der Teilchen enthält.
4. Dispersion nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das Lösungsmittel zum Koaleszieren
bzw. Zusammenwachsen der Teilchen einen Siedepunkt hat,
der um mindestens 10°C höher ist als derjenige der organischen
Flüssigkeit.
5. Beschichtungsmasse, dadurch gekennzeichnet,
daß sie die Dispersion nach Anspruch 1 neben üblichen
Zusätzen enthält.
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1988
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