DE3821141A1 - Komposter mit pflanzkaesten - Google Patents
Komposter mit pflanzkaestenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Komposter
bestehend aus wenigstens zwei seitlichen Führungswangen mit
senkrecht dazu eingelegten und diese verbindenden Längsbret
tern und wenigstens einer Einfüll-Öffnung.
Es sind zahlreiche Komposter bekannt, welche eine natürliche
Umsetzung pflanzlicher und tierischer Abfälle erlauben und
zur Gewinnung biologisch hochwertiger Pflanzerde dienen. Die
bei der Zersetzung der Abfälle entstehende Wärme sowie die
Gase entweichen in der Regel ungenutzt in die Atmosphäre. Zu
dem befindet sich die Nutzungsstelle für die gewonnene Kom
posterde meist in einiger Entfernung vom Komposter, so dass
ein oft mühsamer Transport des Komposts zum Einsatzort not
wendig ist.
Es ist Aufgabe der Erfindung, einen Komposter zu schaffen,
welcher diese Nachteile nicht aufweist und einen hochwertigen
Humus ergibt, welcher an Ort und Stelle verwertet werden
kann.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass wenigsten zwei
Längsbretter durch einen Siebboden abgeschlossen sind und
einen Pflanzkasten bilden.
Ein nach Patentanspruch 1 gebildeter Komposter ermöglicht
eine direkte Ausnutzung der bei der Kompostierung entstehen
den Wärme und Gase zum Betrieb des darüber liegenden Pflanz
kastens.
Durch mehrere derart gebildete Pflanzkästen entsteht ein
grösserer Innenraum, Anspruch 2, in welchem eine grössere
Menge Komposterde entsteht und/oder gelagert werden kann.
Durch die terrassenförmige Anordnungen der Längsbretter, ent
sprechend Anspruch 3, wird eine hügelförmige Kultur gebildet,
in welcher die einander teilweise überdeckenden Pflanzen ein
sehr günstiges Mikroklima bilden können.
Optisch und stabilitätsmässig vorteilhaft ist das Aufbringen
einer äusseren Seitenwange auf die jeweilige Führungswangen,
gemäss Anspruch 4.
Durch einen, vorteilhaft metallischen, Rahmen mit entspre
chenden Verbindungsteilen kann der Komposter mit den Pflanz
kästen zusätzliche Stabilität gewinnen, vgl. Anspruch 5.
Eine Führungswange mit zumindest annähernd trapezförmiger
Aussenform, nach Anspruch 6, erlaubt die Bildung symmetrisch
und/oder einseitig ausgerichteter, übereinander liegender
Pflanzkästen.
Die in Anspruch 7 angegebenen Masse erlauben die benutzer
freundliche Ausgestaltung des Erfindungsgegenstands.
In bezug auf die Abmessungen und gegenseitige Zuordnung haben
sich Längsbretter in den in den Ansprüchen 8 und 9 angege
benen Massen bewährt.
Aus Stabilitätsgründen und im Sinne eines optimalen Wärme
und Gasdurchlasses sowie zur Bewässerung des Komposts erweist
sich der in Anspruch 10 angegebene Siebboden als sehr vor
teilhaft.
Nachfolgend werden anhand von Zeichnungen charakteristische
Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes beschrieben.
In sämtlichen Zeichnungen sind gleiche Teile mit gleichen Be
zugsziffern versehen.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenwange mit Führungswange in einer bevorzug
ten Ausführungsform,
Fig. 1a eine Schnittdarstellung der beiden Elemente Fig. 1,
Fig. 2 einen Komposter mit sechs Pflanzkästen und
Fig. 3 eine Variante eines Komposters.
In Fig. 1 ist eine Seitenwange mit 1 bezeichnet, mit der
Seitenwange verbunden und beinahe deckungsgleich ist eine
Führungswange 2 mit Schlitzen d ersichtlich. Ein Schlitz d
ist ebenfalls aus der Fig. 1a, welche eine Schnittdarstel
lung zur Fig. 1 ist, zu sehen.
In der Fig. 2 sind zwei Seitenwangen 1, mit ihren Führungs
wangen 2 mit Längsbrettern 3 verbunden. Diese Längsbretter 3
sind formschlüssig in den Schlitzen d gelagert. Jeweils zwi
schen zwei Längsbrettern 3 befinden sich Siebböden 4, welche
zusammen mit je einer unteren Abdeckung 6 (ersichtlich ist
nur die vordere) einen Innenraum 7 zur Aufnahme von kompo
stierbaren Abfällen bilden. Beschickt wird dieser Innenraum
über eine Öffnung 5, welcher durch eine Klappe 5′ zugänglich
ist.
Der Zwischenraum zwischen den Längsbrettern bzw. zwischen den
Abdeckungen 6 wird als Pflanzentrog oder Pflanzkasten 8 be
nutzt, wie dies beispielsweise aus Fig. 3 ersichtlich ist.
Während ein Komposter nach Fig. 2 in der Regel zur Freiland
aufstellung dient und in seiner Länge in Nord-Süd-Richtung
ausgerichtet und aufgestellt wird, ist derjenige gemäss Fig.
3 beispielsweise für die Südseite eines Hauses und/oder auf
Terrassen, Balkonen etc. einsetzbar.
An sich kann der Erfindungsgegenstand in beliebigen Abmessun
gen ausgebildet werden. In bezug auf seine Länge, bzw. das
hintereinander Anordnen mehrerer Komposter mit Pflanzkästen,
ist man völlig frei. In bezug auf die Höhe und Abstände haben
sich folgende Masse, vgl. Fig. 1, als sehr zweckmässig und
bedienerfreundlich erwiesen:
Basis-Breite A|= 150 cm | |
Obere Breitseite a | = 32 cm |
Stirnseite b | = 28 cm |
Schlitz d | = 31 cm |
Schlitzbreite s | = 2,2 cm |
Die Gesamthöhe beträgt 90 cm, die bevorzugte Länge 210 cm.
Der Komposter mit Pflanzkästen 9, gemäss Fig. 3, besitzt eine
Grundfläche von 2 m2, eine gesamte Anbaufläche von 2,25 m2
und einen Kompostinhalt von 1 m3.
Als Siebböden 4 haben sich gelochte Stahlbleche mit längssei
tigen Verstärkungsbiegungen bewährt. Durch zirka 4 bis 6 mm
grosse Bohrungen kann die Wärme und die entstehenden haupt
sächlich Kohlendioxydgase (CO2) ungehindert in die Pflanzkä
sten 9 gelangen. Umgekehrt fliesst das in den Pflanzkästen
vorhandene Überschusswasser durch die Bohrungen auf den Kom
post und befeuchtet diesen. Die Siebböden sind lackiert oder
mit Kunstharz oder Polyester beschichtet.
In einer speziell für den Einsatz auf Balkonen oder Terrassen
gedachten weiteren Ausführungsform ist zusätzlich eine Boden
schale aus glasfaserverstärktem Polyester vorgesehen. Die In
nen-Abmessungen dieser Schale sind 103 cm×74,5 cm; die Höhe
beträgt 8 cm bei einer Materialdicke von 2,5-3 mm. Dieses
"Balkon-Modell" besitzt eine Höhe von 72 cm.
Die Seitenwangen 1, 1′, die Führungswangen 2 sowie die Längs
bretter 3 sind, wie in den vorgängig beschriebenen Beispie
len, aus ölimprägniertem Holz gefertigt; sie könnten jedoch
vorteilhafterweise ebenfalls aus einem armierten Kunststoff
(Epoxi oder Polyester) gefertigt sein. Aus Gründen der einfa
chen Bedienbarkeit weist diese Variante auf ihrer Schrägflä
che im Gegensatz zu Fig. 3 nur zwei Reihen von Pflanzkästen
auf.
In den Ausführungsbeispielen wurde der fertige Kompost durch
ein teilweises Herausziehen (Hochschieben) der vorderen unte
ren Abdeckung 6 entnommen. Ebenfalls denkbar sind entspre
chende Klappen, welche das Entnehmen des Komposts erleich
tern.
Derartige terrassenbeetförmig ausbildete Komposter können in
an sich bekannter Weise bepflanzt werden. Vorteilhaft hat es
sich erwiesen, den Kompost mikrobiologisch zu impfen, bei
spielsweise mittels eines durch Pferdemist und Sägemehl oder
Pferdemist und Hobelspänen gewonnenen "Starters".
Die bei der Verrottung der Abfälle einsetzende und durch
einen laufenden Nachschub an organischen Haushaltabfällen na
hezu kontinuierliche Kohlendioxyd-Erzeugung im Behälter wirkt
sich positiv auf das Wachstum der in den Pflanzkästen befind
lichen Pflanzen auf.
Dies erklärt sich einerseits durch eine feststellbare Erhö
hung der CO2-Konzentration im erdnahen Bereich der Pflanzen
(fördert die Photosynthese) und andererseits in der feuchten
Erde zur Bildung von Kohlensäure, welche an sich schwerlösli
che Nährstoffe wie organische Stickstoff- und mineralische
Phosphorverbindungen lösen und den Pflanzenwurzeln zugänglich
machen (bewirkt Mineraldüngung).
Der Komposter zeigt im Betrieb hervorragende Ergebnisse auch
in bezug auf die Qualität des erzeugten Komposts: lockerer,
dunkler, nährstoffreicher Humus, vergleichbar mit Walderde.
Beim Giessen der in den Pflanzkästen befindlichen Pflanzen
erfolgt eine regelmässige Befeuchtung des Komposts. In den da
zwischen liegenden Intervallen können die Pflanzen Feuchtig
keit von unten, d.h. aus dem Kompost, über die Siebböden auf
nehmen. Dies bewirkt eine optimal und ohne wahrnehmbare Ge
ruchsemissionen erfolgende Umwandlung der Abfälle zu der ge
schilderten Pflanzenerde.
Gegenüber herkömmlichen Beeten und Pflanzkästen ergibt sich
ein Gewinn an Anbaufläche um wenigstens 15 Prozent. Im wei
teren kann gegenüber ebenerdigen Anbauflächen dichter ge
pflanzt werden, da sich die wachsenden Pflanzen nach einem
geschickten Einpflanzen gegenseitig nicht behindern können.
- Bezeichnungsliste:
1, 1′ | |
= Seitenwangen | |
2 | = Führungswange (seitlich) |
3 | = Längsbrett |
4 | = Siebboden |
5 | = Einfüll-Öffnung (für Kompost) |
5′ | = Klappe |
6 | = Abdeckung unten |
7 | = Innenraum (für Kompost) |
8 | = Rahmen (Metall-Profil) |
9 | = Pflanzkasten |
A | = Basis-Breite |
a | = obere Breitseite |
b | = Stirnseite |
d | = Schlitz |
s | = Schlitzbreite |
Claims (10)
1. Komposter bestehend aus wenigstens zwei seitlichen Füh
rungswangen mit senkrecht dazu eingelegten und diese ver
bindenden Längsbrettern und wenigstens einer Einfüll-Öff
nung, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens zwei Längs
bretter (3) durch einen Siebboden (4) abgeschlossen sind
und einen Pflanzkasten (9) bilden.
2. Komposter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
die Führungswangen (2) in zueinander regelmässigen Ab
ständen Schlitze (d) aufweisen, in welchen die Längsbret
ter (3) seitlich gelagert sind und dass Abdeckungen (6)
vorgesehen sind, welche die Führungswangen (2) verbinden
und zusammen mit den Längsbrettern (3) und den Siebböden
(4) einen Innenraum (7) bilden.
3. Komposter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass
die Längsbretter (3) zueinander terrassenförmig angeord
net sind.
4. Komposter nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass
die Führungswangen (2) durch eine sie abdeckende Seiten
wange (1, 1′) abgeschlossen sind.
5. Komposter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass
ein seitlicher Rahmen (8) mit Verbindungsteilen vorgese
hen ist.
6. Komposter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass
wenigstens eine Führungswange (2) eine zumindest annä
hernd trapezförmige Aussenform aufweist.
7. Komposter nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass
die Basis-Breite der Führungswangen (2) 60 bis 160 cm und
deren Gesamthöhe 70 bis 120 cm betragen.
8. Komposter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass
die Längsbretter (3) eine Breite von 25 bis 35 cm aufwei
sen.
9. Komposter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass
die Längsbretter (3) zueinander in Abständen von 18 bis
35 cm angeordnet sind.
10. Komposter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
der Siebboden (4) aus einem beschichteten Lochblech be
steht.
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DE3821141A1 true DE3821141A1 (de) | 1989-02-02 |
Family
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CH (1) | CH672122A5 (de) |
DE (2) | DE3821141A1 (de) |
Cited By (3)
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WO1998034467A1 (en) * | 1997-02-11 | 1998-08-13 | Raimo Kalevi Flink | Method and apparatus for composting wastes and utilizing nutrients in plant cultivation |
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GB2477967A (en) * | 2010-02-20 | 2011-08-24 | John Robert Aldous | Plant container having removable soil retainers |
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1987
- 1987-07-21 CH CH2758/87A patent/CH672122A5/de not_active IP Right Cessation
-
1988
- 1988-06-23 DE DE3821141A patent/DE3821141A1/de not_active Withdrawn
- 1988-06-23 DE DE8808067U patent/DE8808067U1/de not_active Expired
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Also Published As
Publication number | Publication date |
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DE8808067U1 (de) | 1988-08-11 |
CH672122A5 (de) | 1989-10-31 |
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