DE3819737C2 - Verfahren zur genauen Einstellung des Leerweges zumindest eines Kolbens in einem Hauptzylinder - Google Patents
Verfahren zur genauen Einstellung des Leerweges zumindest eines Kolbens in einem HauptzylinderInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur genauen Einstel
lung des Leerweges zumindest eines Kolbens in einem Haupt
zylinder einer druckmittelbetätigten Bremsanlage für Fahr
zeuge. Als Hauptzylinder wird der Zylinder bezeichnet, der
durch Fußkraft oder eine Hilfskraft (Druckluft, Vakuum,
hydraulischer Druck) betätigt wird. Über den Hauptzylinder
wird der gesamte Bremsvorgang eingeleitet und gesteuert,
da beim Tritt auf das Bremspedal der Hauptzylinder-Kolben
die Bremsflüssigkeit, die sich im Bremssystem befindet, in
die Scheibenbrems- bzw. Drahtzylinder drückt.
Genauere Einzelheiten über die Wirkungsweise und den Auf
bau von Hauptzylindern sind in dem Bremsenhandbuch,
9. Auflage, erschienen im Bartsch-Verlag, Ottobrunn bei
München, Seiten 34 bis 73, insbesondere Seite 34 bis 37
und 52 bis 55, beschrieben.
Um das Bremssystem entlüften zu können und um einen Druck
ausgleich zwischen dem Bremssystem und dem Ausgleichsbe
hälter bei Temperaturschwankungen herbeiführen zu können,
ist der Zylinderraum des Hauptzylinders mit dem Aus
gleichsbehälter über eine Ausgleichsbohrung verbunden. Ein
Druckaufbau in dem Bremsensystem ist also erst dann mög
lich, wenn bei der Betätigung des Bremskolbens dieser die
Ausgleichsbohrung verschließt und im Fortgang seiner Bewe
gung die verbleibende Bremsflüssigkeit in dem Zylinderraum
verdichtet. Dementsprechend ist eine Pedalbewegung einer
bestimmten Länge notwendig, ehe überhaupt erst ein Brem
sendruck in dem Bremsensystem aufgebaut werden kann. Der
Weg des Kolbens von seiner Ruhestellung bis zu dem Punkt,
an dem er die Ausgleichsbohrung vollkommen verschließt und
damit bei seiner Fortbewegung einen Druck im Zylinderraum
aufbauen kann, wird als Leerweg bezeichnet.
Hauptzylinder in Bremsensystemen setzen sich aus einer
großen Anzahl von einzelnen Bauteilen zusammen, die alle
mit den notwendigen Toleranzen gefertigt sind. Da die Bau
teile vielfach geometrisch hintereinander angeordnet sind,
addieren sich die notwendigen Toleranzen, so daß die sich
tatsächlich ergebenden Leerwege beträchtliche Beträge an
nehmen können. Darüberhinaus kann der Leerweg in jedem
Hauptzylinder einen anderen Wert annehmen, so daß jede
Bremse bei einem anderen Betätigungsweg anspricht.
Die Erfindung geht daher aus von einem Verfahren der sich
aus dem Oberbegriff des Hauptanspruchs aufgeführten Gat
tung und hat sich zur Aufgabe gestellt, ein Verfahren vor
zuschlagen, bei dem der Leerweg auf einen festen vorgege
benen Wert eingestellt werden kann, wobei sich dieser Wert
sehr klein, beispielsweise 1 mm groß, halten läßt.
Die Aufgabe wird durch die sich aus dem
Hauptanspruch ergebenden Verfahrensschritte ge
löst. Die Erfindung besteht also im Prinzip darin, als
erstes festzustellen, in welcher Kolbenstellung die Man
schette gerade die Ausgleichsbohrung verschließt, als
nächstes zu messen, in welchem Abstand zu einem bestimmten
Bezugspunkt am Hauptzylinder die benötigte Kolbenkraft am
Kolben in dieser Stellung angreifen würde und danach
schließlich durch Einlegen von Abstandsscheiben den An
griffspunkt der Kraft derart zu verschieben, daß sein Ab
stand ein vorgeschriebenes Funktionsmaß in bezug auf einen
Bezugspunkt am Hauptzylinder besitzt. Selbstverständlich
können auch andere Maßnahmen ergriffen werden, die geeig
net sind, den Angriffspunkt der Kraft auf das geeignete
Maß zu verschieben, wie beispielsweise die Einfügung ge
normter Druckpilze, mit Schraubgewinde versehene Abstands
halter o. ä.
Um nun auf einfache Weise die Lage des Kolbens zu erken
nen, in der dieser gerade mit seiner Manschette die Aus
gleichsöffnung verschließt, empfiehlt sich in Weiterbil
dung der Erfindung ein in Anspruch 2 dargelegter Verfah
rensschritt. Bei dieser Maßnahme wird die Tatsache ausge
nutzt, daß beim Verschließen der Ausgleichsöffnung eine
Änderung des Drucks stattfinden muß, der auf den Zylinder
raum und/oder den Verbindungsweg zwischen Druckquelle und
Ausgleichsöffnung ausgeübt wird. Dabei wird entweder der
Druck beim Verschließen der Ausgleichsöffnung abfallen,
wenn der im Zylinderraum gemessene und über die Aus
gleichsöffnung zugeführte Druck betrachtet wird oder aber
der Druck ansteigen, wenn man den über die Ausgleichsöff
nung entweichenden Druck auf dem Verbindungsweg zwischen
Behälter und Ausgleichsöffnung betrachtet bzw. mißt.
Auf diese Weise läßt sich ohne Schwierigkeiten die tat
sächliche Verschlußlage des Kolbens unabhängig von den bei
der Herstellung auftretenden Toleranzen feststellen.
Die Ansprüche 3 und 4 beschreiben vorteilhafte Verfahrens
schritte zur Messung der Druckänderungen, wobei einmal ge
mäß Anspruch 3 der Druckabfall oder aber gemäß Anspruch 4
der Druckanstieg gemessen werden kann.
Zur Verlegung des Kraftangriffspunkts auf ein für den Ein
bau des Hauptzylinders in die Bremsanlage (insbesondere
Bremskraftverstärker) notwendiges Maß (Funktionsmaß)
empfiehlt sich in Weiterbildung der Erfindung ein Verfah
rensschritt nach Anspruch 5. Dabei wird in den hohlen
Schaft am Ende des Kolbens ein Druckpilz mit geeigneten
Abmessungen, insbesondere mit geeigneter Höhe eingelegt,
durch welchen der Angriffspunkt entgegen der Betätigungs
richtung des Kolbens verschoben wird.
Vielfach ist es erwünscht, das erfindungsgemäße Verfahren
auch bei Hauptzylindern mit zwei oder mehr Kolben anzuwen
den. In diesem Fall empfiehlt sich in Weiterbildung der
Erfindung die Anwendung der Verfahrensschritte nach An
spruch 6. Dieses spezielle Verfahren besteht im Prinzip
darin, nach der Herstellung des Funktionsmaßes für den
ersten Kolben diesen aus dem Zylinder heraus zunehmen und
die Verschlußlage eines zweiten Kolbens gegenüber einer
zweiten Ausgleichsbohrung festzustellen. Der Abstand der
Kraftangriffsebene auf diesen zweiten Kolben in dessen
Verschlußlage wird anschließend entsprechend der Messung
beim ersten Kolben festgestellt. Anschließend wird der Ab
stand unter der Bedingung neu berechnet, daß der Kolben
einen vorbestimmten Leerweg im Ruhezustand vor der Aus
gleichsbohrung stehen soll. Schließlich wird der Kraftan
griffspunkt des ersten Kolbens am zweiten Kolben derart
verschoben, daß der erste Kolben gerade an dem zweiten
Kolben angreifen kann, wenn beide Kolben sich in der ge
wünschten Ruhelage mit dem vorbestimmten Leerweg befinden.
Gemäß dem Verfahrens schritt nach Anspruch 7 wird man den
Leerweg für beide Kolben in dem Hauptzylinder in der Regel
gleich groß wählen, damit die beiden Bremskreise bei Betä
tigung der Bremsanlage gleichzeitig ansprechen. Für den
Fall, daß eine andere Reihenfolge des Ansprechens der ein
zelnen Bremskreise gewünscht wird, läßt diese Reihenfolge
sich aber auch durch eine entsprechende Einstellung unter
schiedlicher Leerwege gemäß der Erfindung unschwer errei
chen, indem für den den zuerst ansprechenden Bremsenkreis
versorgenden Kolben der kürzere Leerweg gewählt wird.
Als zweckmäßige Länge für den Leerweg hat sich gemäß dem
Verfahrens schritt nach Anspruch 8 eine Größe von 1 mm be
währt.
Zur Einstellung der Kraftangriffsebene am zweiten Kolben
empfiehlt sich die Anwendung eines Hauptzylinders nach
Anspruch 9, wobei die gefesselte Lage eines mit dem ersten
Kolben verbundenen und von diesem über eine Feder in Ab
stand gehaltenen Topfes für die Angriffsebene der Kraft am
zweiten Kolben maßgeblich ist.
Es sind aber auch andere Maßnahmen vorstellbar, indem bei
spielsweise durch Anfügen von Abstandsplatten am rück
wärtigen Ende des zweiten Kolbens dessen Kraftangriffs
punkt entgegen der Betätigungsrichtung des Kolbens auf das
gewünschte Maß gebracht wird.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend an
hand der Zeichnung erläutert. Darin zeigt
Fig. 1 in geschnittener und teilweise gebrochener Dar
stellung das hintere Ende eines Tandemzylinders,
Fig. 2 einen Tandemzylinder gemäß Fig. 1 mit herausge
nommenem ersten Kolben,
Fig. 3 den aus dem Tandemzylinder gemäß Fig. 2 herausge
nommenen ersten Kolben und
Fig. 4 den gesamten Tandemzylinder gemäß den Fig. 1
bis 3.
Das Ausführungsbeispiel betrifft einen Tandemzylinder, wie
er beispielsweise auf den Seiten 52 bis 64 des obengenann
ten Bremsen-Handbuches ausführlich beschrieben ist. Dieser
Zylinder wird daher nur so weit beschrieben, wie es im Zu
sammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren notwendig
ist.
Fig. 1 zeigt in geschnittener Darstellung den hinteren
Teil eines Tandemhauptzylinders 1, dessen Gehäuse 2 einen
Zylinderraum 17 umschließt. An den Wänden des Zylinder
raums 17 ist die Mantelfläche eines ersten Kolbens 5 ge
führt, welcher vielfach als Druckstangenkolben bezeichnet
wird, weil an seiner in Fig. 1 gezeigten Rückseite, ausge
hend von dem Bremskraftverstärker, eine Druckstange an
greift. Der Druckstangenkolben 5 ist gegenüber dem Zylin
derraum 17 mittels der ringförmigen Manschette 4 abgedich
tet, so daß sich hierdurch ein druckdichter Raum ergibt.
Dieser Raum ist über eine radial verlaufende Ausgleichs
bohrung 3 und einen Verbindungskanal 18 mit der Anschluß
öffnung 19 des in der Zeichnung nicht dargestellten Aus
gleichsbehälters verbunden.
Wie aus Fig. 1 und 3 ersichtlich, ist der erste Kolben 5
innerhalb des Zylinderraums so verschoben worden, daß er
mit seiner an ihm befestigten Manschette 4 gerade die Aus
gleichsbohrung 3 abdeckt, wodurch diese verschlossen ist.
Diese Lage des Kolbens 5 läßt sich relativ leicht dadurch
bestimmen, daß man die beim Erreichen dieses Zustandes
auftretende Druckänderung auswertet. Mißt man nämlich ei
nen über die Anschlußöffnung 19 zugeführten Druck im Ver
bindungskanal 18, so wird dieser beim Verschließen der
Ausgleichsbohrung ansteigen, da über diese Bohrung kein
Druckmittel mehr in den Zylinderraum 17 und von diesem aus
dem Zylinder heraus austreten kann. Vielmehr wird durch
die weitergehende Bewegung des ersten Kolbens 5 nach links
das in dem Zylinderraum 17 befindliche Druckmittel zusam
mengepreßt, so daß auf diese Weise ein Verschließen der
Ausgleichsbohrung 3 festgestellt werden kann. Es ist auch
nicht unbedingt notwendig, daß man zur Erzeugung des not
wendigen Meßdruckes eine Flüssigkeit, insbesondere Brems
flüssigkeit verwendet. Insbesondere kann die durch das
Verschließen der Öffnung auftretende Druckschwankung auch
durch eine Druckluftquelle gemessen werden.
Eine andere Möglichkeit zum Messen der Verschlußlage des
ersten Kolbens besteht darin, daß der über die Ausgleichs
bohrung zugeführte Druck durch deren Verschließen im Zy
linderraum 17 abfällt. Es kann also auch das Verschließen
der Ausgleichsbohrung durch das Feststellen eines Druckab
falls im Zylinderraum festgestellt werden. Wichtig dabei
ist, daß die so festgestellte Lage des ersten Kolbens in
keiner Weise abhängig von den Fertigungstoleranzen bei der
Herstellung des Hauptzylinders ist.
Gemäß dem erfinderischen Verfahren wird nunmehr in der
Verschlußlage des ersten Kolbens 5 die Lage der Kraftan
griffsebene B am Boden eines Topfansatzes 6 am hinteren
Ende des hinteren Kolbens 5 gemessen. In Fig. 1 hat der
Abstand zwischen einer Bezugsebene A am Gehäuse 2 des
Hauptzylinders 1 und der Kraftangriffsebene B einen Wert
a. Schiebt man nun den Kolben 5 um einen vorgegebenen
Leerweg k in Fig. 1 nach rechts, so ist der Abstand zwi
schen den beiden Ebenen A und B gleich a + k. Wird also
der Leerweg k = 1 mm, so ist der Abstand zwischen A und B
dann a + 1.
Unter der Voraussetzung, daß, wie aus Fig. 4 ersichtlich,
die Kraft am hinteren Ende des ersten Kolbens 5 in der
Ebene C angreifen soll, die von einer vorgegebenen Bezugs
ebene A als Abstand ein Funktionsmaß b besitzt, ist also
die Angriffsfläche im Topfansatz 6 von der Ebene B in Fig.
1 in die Ebene C (s. Fig. 3) zu verlagern. Dies geschieht
durch geeignete Maßnahmen, beispielsweise indem man in den
Boden des Topfansatzes 6 eine Anzahl von Abstandsscheiben
16 (s. Fig. 3) oder einen Druckpilz 15 von geeigneter Höhe
einlegt. Selbstverständlich lassen sich auch beide Maßnah
men miteinander kombinieren. Hat man in Fig. 1 einen Ab
stand a gemessen, so beträgt der Abstand f unter Berück
sichtigung des Leermaßes f = a + k. Da aber voraus
setzungsgemäß das Funktionsmaß b sein soll, so beträgt der
Abstand h, der mit Hilfe von Abstandsscheiben o. ä. aufge
füllt werden soll, h = b-f = b-a-k. Auf diese Weise
wird erreicht, daß im Ruhezustand der erste Kolben genau
das gewünschte Leermaß k besitzt.
Bei einem Tandemhauptzylinder, wie er in Fig. 3 gezeigt
ist, muß nun noch anschließend dafür gesorgt werden, daß
in der Ruhestellung auch der zweite Kolben (vielfach auch
als Zwischenkolben bezeichnet) das richtige Leermaß be
sitzt. Hierzu geht man anfangs analog, wie im Zusammenhang
mit dem ersten Kolben beschrieben, vor, indem man bei
spielsweise durch Druckmessungen, aber auch möglicherweise
durch optische Messungen, den zweiten Kolben 20 in eine
Lage bringt, in der er mit seiner Manschette 21 die zweite
Ausgleichsbohrung 22 gerade verschließt. Diese Einstellung
erfolgt bei herausgenommenem ersten Kolben (Fig. 3), wie
in Fig. 2 gezeigt. Nun mißt man den Abstand der Angriffs
ebene D am zweiten Kolben 20 von der Bezugsebene A am Ge
häuse 2 des Tandemzylinders 1, die, wie in Fig. 2 gezeigt,
den Abstand c haben möge. Unter Berücksichtigung eines
Leermaßes m für den zweiten Kolben beträgt der Abstand g
von der in Fig. 2 gezeigten Rückfläche D des zweiten Kol
bens zur Bezugsebene A dann g = c-m.
Wie aus Fig. 3 ersichtlich, greift der erste Kolben mit
Hilfe eines Topfes 13 an der Rückfläche 14 des zweiten
Kolbens 20 an. Dieser Topf 13 wird mittels einer Feder ge
genüber dem ersten Kolben 5 in Abstand gehalten, wobei der
Topf 13 mittels einer verdrehbaren Einstellschraube 10
gegenüber dem ersten Kolben 5 gefesselt ist. Da die vor
dere Stirnfläche E gleichzeitig die Angriffsfläche des
ersten Kolbens 5 an dem zweiten Kolben 20 ist, muß über
die Stellschraube der Abstand des Topfes 13 derart ver
stellt werden, daß in der Ruhelage des Tandemzylinders die
Kolben sich in der gewünschten Lage unter Berücksichtigung
des vorgesehenen Leerweges befinden und gleichzeitig, wie
in Fig. 4 ersichtlich, das gewünschte Funktionsmaß b ein
gehalten wird. Nimmt man an, daß in Fig. 4 die beiden Kol
ben sich in ihrer das gewünschte Leermaß berücksichti
genden Ruhelage befinden, so ist der Abstand zwischen dem
vorderen Ende des Topfes 13 (Ebene E) und der hinteren An
griffsebene c innerhalb des Ansatzes 6 am ersten Kolben
g + b. Dieser gewünschte Abstand soll mit d bezeichnet werden
und ist in Fig. 3 eingezeichnet. Es gilt also, d = g + b.
Hinsichtlich des angewendeten Verfahrens bedeutet dies,
daß, ausgehend von der Ebene C die Stellschraube 10 so
weit herausgeschraubt werden muß, bis der Abstand d er
reicht ist, wobei d = c-m + b gilt.
In der Regel wird man das Leermaß k für den ersten Kol
ben 1 genauso groß wählen wie das Leermaß m des zweiten
Kolbens, so daß k = m ist. Dieser Wert ist vorzugsweise
1 mm.
Nach der Einstellung des richtigen Abstandes d wird die
Einstellung der Stellschraube 10, die mit ihrem Kopf 12
den Topf 13 hält und über das Gewinde 11 verstellbar ist
(s. Fig. 3) arretiert. Der so eingestellte erste Kolben
wird hinter den zweiten Kolben 20 in den Zylinderraum 17
eingeschoben und anschließend die entsprechenden Dichtun
gen in das hintere Ende des Gehäuses 2 eingefügt.
Claims (9)
1. Verfahren zur genauen Einstellung des Leerweges (k, m)
zumindest eines Kolbens (5) in einem Hauptzylinder (1)
einer druckmittelbetätigten Bremsanlage für ein Fahr
zeug, bei dem der Kolben (5) mit seiner Manschette (4)
in Betätigungsrichtung der Druckstange vor einer Aus
gleichsbohrung (3) liegt, dadurch gekennzeichnet,
daß der Kolben (5) so weit in Betäti
gungsrichtung verschoben wird, bis er mit seiner Man
schette (4) die Ausgleichsbohrung (3) gerade ver
schließt, daß bei dieser Kolbenstellung der Abstand
(a) der ersten Angriffsebene (B) der Druckstange am
Kolben (5) von einer Bezugsebene (A) am Hauptzylinder
(1) gemessen und durch Einlegen von Abstandsscheiben
(16) oder andere Maßnahmen (15) die erste Angriffs
ebene (B) in eine zweite Angriffsebene (C) derart ver
legt wird, daß diese unter Berücksichtigung eines vor
gegebenen Leermaßes (k) einen vorgegebenen Abstand (b,
Funktionsmaß) von der Bezugsebene (A) hat.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Erreichen der Verschlußlage
(Fig. 1) des Kolbens (5) durch Messen einer Druckän
derung festgestellt wird, die durch das Verschließen
der Ausgleichsbohrung (3) mittels der Manschette (4)
bedingt ist.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß als Druckänderung der Druckabfall
im Zylinderraum (17) des Hauptzylinders (1) an einer
Öffnung im Hauptzylinder (1) gemessen wird, der durch
Verschließen der mit einer Druckquelle verbundenen
Ausgleichsbohrung (3) auftritt.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß als Druckänderung der Druckan
stieg auf dem Verbindungsweg zwischen der Druckquelle
und der Ausgleichsbohrung (3) gemessen wird, welcher
beim Verschließen der mit einer Druckquelle verbun
denen Ausgleichsbohrung (3) auftritt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß zur Einstellung des
vorgegebenen Abstands (b, Funktionsmaß) ein Druckpilz
(15) mit geeigneten Abmessungen zwischen Druckstange
und ursprünglicher Angriffsebene (B) der Druckstange
am Kolben (5) eingelegt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß ein zweiter Kolben
(20) mit seiner Manschette (21) in seiner Betätigungs
richtung so weit verschoben wird, bis er mit seiner
Manschette (21) eine zweite Ausgleichsbohrung (22)
verschließt, daß in dieser Stellung des zweiten Kol
bens (20) der zweite Abstand (c) der dritten Angriffs
ebene (D, Fig. 2) am zweiten Kolben (20) gegenüber der
Bezugsebene (A) am Hauptzylinder (1) gemessen und an
schließend die vierte Angriffsebene (E) des ersten
Kolbens (5) am zweiten Kolben (20) mit geeigneten Maß
nahmen so weit in Angriffsrichtung verstellt wird, bis
der um einen vorgegebenen Leerweg (m) verminderte
zweite Abstand (c) vermehrt um das am ersten Kolben
(5) eingestellte Funktionsmaß (b) gleich dem Abstand
der zweiten Angriffsebene (C) von der vierten An
griffsebene (E) ist.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß für den Leerweg (m) des zweiten
Kolbens (20) der gleiche Wert wie für den Leerweg (k)
des ersten Kolben (5) gewählt ist.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß der Leerweg (k, m)
1 mm beträgt.
9. Hauptzylinder zur Durchführung des Verfahrens nach ei
nem der Ansprüche 6-8, dadurch gekennzeichnet,
daß die vierte Angriffsebene (E)
durch die umlaufende Auflagefläche eines federnd am
vorderen Ende des ersten Kolbens (5) abgestützten
Topfes (13) gebildet ist, welcher durch eine Einstell
schraube (10) in seinem Abstand gegenüber dem ersten
Kolben (5) einstellbar gefesselt ist.
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