DE3819447A1 - Vorrichtung zur regelung der zugkraft einer winde - Google Patents
Vorrichtung zur regelung der zugkraft einer windeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Regelung
der Zugkraft einer Winde, insbesondere einer Hoch
leistungswinde, mit definiertem Seilablauf.
Bei Winden, wie z.B. Trommelwinden mit einer ange
triebenen Changiereinrichtung oder Doppel-Spillwinden
besteht die Gefahr einer Seilüberlastung und damit des
Reißens eines Seils, wenn die maximal zulässigen
Zugkräfte im Seil überschritten werden. Um ein Über
schreiten der maximal zulässigen Zugkräfte zu ver
meiden, kann der Antrieb der Winde über einen Regler so
gesteuert werden, daß es nicht zu einer erhöhten
Seilbelastung kommt.
Werden derartige Winden hydraulisch angetrieben, so
kann eine Regelung über den hydraulischen Arbeitsdruck
vorgenommen werden. Dies ist insbesondere bei Doppel-
Spillwinden in vielen Fällen ausreichend, wenn eine
gewisse Hysterese zwischen Arbeitsdruck und Zugkraft
in Kauf genommen wird. Demgegenüber reicht jedoch bei
Hochleistungswinden eine Steuerung der Zugkraft über
den hydraulischen Arbeitsdruck nicht mehr aus, da hier
die Hysterese zwischen Zugkraft und Arbeitsdruck zu
groß wird. Außerdem kann bei einer Steuerung der
Zugkraft über den Arbeitsdruck den jeweiligen Last
angriffsverhältnissen, insbesondere bei Trommelwinden,
nicht ausreichend Rechnung getragen werden, weil hier
die Zugkraft zusätzlich durch die Zahl der aufgewickel
ten Seillagen sowie die Seileintrittsposition beein
flußt wird.
Die Aufgabe der Erfindung ist es, eine gattungsgemäße
Anordnung zu schaffen, die eine genaue und sichere
Zugkraftregelung auf einfache Weise gewährleistet.
Erfindungsgemäß wird dieses Ziel durch die im Patentan
spruch 1 genannten Merkmale erreicht. Bevorzugte
Merkmale, die die Erfindung vorteilhaft weiterbilden,
sind in den nachgeordneten Patentansprüchen enthalten.
Aufgrund der erfindungsgemäßen Ausgestaltung weist die
Vorrichtung zur Regelung der Zugkraft einer Winde,
insbesondere einer Hochleistungswinde mit definiertem
Seilablauf, einen mit einem steuerbaren Windenantrieb
verbundenen Regler auf, der eine Sensoranordnung zur
Ermittlung der Seilzugkraft unter Berücksichtigung von
Lastangriffsverhältnissen besitzt. Hierdurch wird
vorteilhaft die Seilzugkraft oder ein definierter Teil
der Seilzugkraft erfaßt und durch den Regler nach
geeigneter Umformung des erfaßten Wertes und dessen
Vergleich mit einem Sollwert für die entsprechende
Steuerung des Windenantriebs verwendet. Bei einem
hydraulischen Windenantrieb leitet der Regler aus der
ermittelten Abweichung die Korrekturgröße für den
Arbeitsdruck ab. In günstiger Weise lassen sich damit
vorgebbare Sollwerte der Zugkraft mit hoher Genauigkeit
einhalten, wobei die maximal zulässigen Zugkräfte des
jeweiligen Seils optimal ausgenutzt werden können, ohne
daß die Gefahr einer Seilüberlastung besteht.
Die Sollwerte der Zugkraft lassen sich aber auch an
bestimmte Lastfälle anpassen, die eine Zugkraftbe
grenzung weit unterhalb der maximal zulässigen Zukunft
des Seils erforderlich machen.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung
weist die Sensoranordnung wenigstens einen ersten
Sensor im Zuglast-Beanspruchungsbereich der Winden
lagerung auf. Hiermit wird vorteilhaft eine Erfassung
der Seilzugkraft über deren Reaktionskraft in einer
Weise ermöglicht, die die Genauigkeit der Seilkraft
bestimmung erhöht.
Für die Durchführung der Regelung der Zugkraft ist es
günstig, wenn der erste Sensor für die Aufnahme von
mindestens 20% der Seilzugkraft vorgesehen ist.
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist es
vorteilhaft, wenn jeder erste Sensor im Bereich der
Windenlagerung als Lastmeßbolzen ausgebildet ist.
Vorzugsweise bildet dabei jeder Lastmeßbolzen einen
Teil der Windenlagerung. Alternativ ist es für eine
zweiteilige Lagerung der Winde im Zuglast-Bean
spruchungsbereich günstig, wenn ein Lastmeßbolzen für
einen stärker belasteten Teil der Windenlagerung
vorgesehen ist und wenigstens ein Teil der
Windenlagerung von einem sphärischen Lager gebildet
wird. Hiermit lassen sich vorteilhaft Störkräfte,
beispielsweise infolge von Kippbewegungen, bei einer
derartigen Lageranordnung reduzieren.
Wenn bei einer Winde mit nicht festliegendem Seilab
laufpunkt die Zugkraft geregelt werden soll, beispiels
weise bei einer Trommelwinde mit einer angetriebenen
Changiereinrichtung, ist es nach einer weiteren Aus
bildung der Erfindung vorteilhaft, wenn die Sensoran
ordnung einen zweiten Sensor für das Erfassen der
Seileintrittsposition und einen dritten Sensor für das
Erfassen von aufgewickelten Seillagen aufweist. Damit
werden für die Regelung der Zugkraft der Winde vorteil
haft die jeweilige Position des Seileintritts sowie die
Anzahl der Seillagen auf der Trommel berücksichtigt,
wobei die von dem zweiten und dem dritten Sensor
erfaßten Werte im Regler bei der Umrechnung der Last
meßbolzenkraft auf die Seilkraft entsprechend berück
sichtigt werden.
Man kann den zweiten Sensor mit einer Auswerteelek
tronik und einer Changiereinrichtung auch dazu verwen
den, die Position des Seileintritts zu ermitteln. Somit
ist auch bei Trommelwinden mit zwangsweiser Changierung
des Seiles eine genaue Ermittlung der Seilkraft und
eine dementsprechend sichere Regelung der Zugkraft der
Winde möglich.
Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die
beigefügten Zeichnungen anhand eines Ausführungs
beispiels näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine Seitenansicht einer Zweitrommel-Spill
winde mit einer Sensoranordnung,
Fig. 2 eine Draufsicht auf die Zweitrommel-Spill
winde gemäß Fig. 1 und
Fig. 3 eine vergrößerte Ausschnittsdarstellung
einer Windenlagerung für die in den Fig. 1
und 2 dargestellte Zweitrommel-Spillwinde.
Fig. 4 eine Draufsicht auf eine Trommelwinde mit
angetriebener Changiereinrichtung und
Sensoranordnung.
Die dargestellte Spillwinde 10 weist zwei Spills 11 und
12 auf, die in einem Windengehäuse 13 gelagert sind.
Für das Gehäuse 13 ist eine unterseitige bzw. vertikale
Lagerung über einen Lagerhebel 14 vorgesehen, der an
einer Lasche 15 angelenkt ist, die auf einem Fundament
16 befestigt ist.
Das Gehäuse 13 ist ferner an einer senkrechten Wand 17
über einen Seilführungsbock 18 mittels Bolzen 19 und 20
gelagert. Der Seilführungsbock 18 legt den Eintritt
eines Seils 21 in die Winde 10 räumlich fest. Die
Bolzen 19 und 20 liegen in der Ebene, in der das Seil
21 in die Winde 10 eintritt. Sie übertragen damit die
Reaktionskräfte aus der Seilkraft im Verhältnis 1:1
auf den Seilführungsbock 18 und die Wand 17. Die Winde
10 ist somit über die Bolzen 19 und 20 und über den
Lagerhebel 14 gelagert, wobei der Lagerhebel 14 die
Aufgabe hat, die Winde 10 in ihrer waagerechten Posi
tion zu halten, und wobei der Lagerhebel 14 so angeord
net ist, daß in ihm wirkende Kräfte keine bzw. nur eine
minimale Rückwirkung auf die in Seilzugrichtung wirken
den Kräfte in den Bolzen 19 und 20 ausüben.
Das lastlose Seilende 22 tritt, wie in Fig. 1 und 2
dargestellt, aus der Winde aus und wird in einer nicht
dargestellten Trommel gespeichert.
Die Winde 10 besitzt ferner, wie in Fig. 2 dargestellt,
Hydraulikleitungen 23 und 24, die für die entsprechen
den steuerbaren Windenantriebe 25 bzw. 26 vorgesehen
sind. Ein Regler, der die hydraulischen Antriebe 25 und
26 dem Bereich von zulässigen Seilzugkräften zu steuern
vermag, wurde bei der Darstellung weggelassen.
Wie sich aus Fig. 2 ergibt, liegt für die beiden Bolzen
19 und 20 stets eine definierte Kraftaufteilung vor, da
bei der Winde 10 das Seil 21 stets an einer bestimmten
Stelle, bei 27, in die Winde 10 einläuft. Bei der
gezeigten Anordnung übernimmt der Bolzen 19 den größe
ren Anteil und der Bolzen 20 den kleinere Anteil der
Seilkraft. Die Bolzen 19 und 20 sind als Lastmeßbolzen
ausgebildet. Alternativ ist es auch ausreichend, wenn
nur ein Bolzen als Lastmeßbolzen ausgebildet ist, wobei
es für die Genauigkeit der Reaktionskrafterfassung am
günstigsten ist, den Bolzen mit der höheren Belastung
zu verwenden, weil hier der Einfluß von Störkräften,
beispielsweise aus dem Anschluß der Hydraulikleitungen
23 und 24 und dem Auslauf des lastlosen Seilendes 22
besonders klein ist.
In Fig. 3 ist eine vergrößerte Draufsicht auf die
Lagerung der Winde 10 im Bereich der Bolzen 19 und 20
ausschnittsweise dargestellt. Der Bolzen 19 ist als
Lastmeßbolzen in bekannter Bauart ausgebildet. Bei dem
Lastmeßbolzen 19 werden Scherkräfte in den beiden
Ebenen 28 und 29 gemessen. Die Meßergebnisse werden von
einem Anschlußgehäuse 30 über ein Kabel 31 zu einer
nicht näher dargestellten Elektronikeinheit eines
Reglers gegeben, in der anhand der ermittelten Werte
eine Berechnung der Ist-Zugkraft, ein Vergleich mit
einen vorgegebenen Zugkraft-Sollwert vorgenommen wird
und aus der Abweichung mit Hilfe einer entsprechenden
Steuerung der hydraulischen Antriebe 25 und 26 geregelt
wird.
Die Ebenen 28 und 29 liegen jeweils zwischen einer
Seitenwand 32 des Gehäuses 13 der Winde 10 und Laschen
33 und 34 des Seilführungsbocks 18. Der Lastmeßbolzen
19 ist durch Befestigungsplatte 35 axial gehaltert und
gegen Verdrehung gesichert. Die Meßrichtung des Last
meßbolzens, d.h. die Richtung großer Empfindlichkeit
gegen eine Belastung, stimmt dabei mit der Richtung des
Seils 21 überein.
Der Bolzen 20, der als einfacher Lagerbolzen ausgebil
det ist, ist durch zwei Laschen 36 und 37 des Lager
bocks 18 geführt und ebenfalls mittels einer Befesti
gungsplatte 38 drehsicher befestigt. Zwischen den
Laschen 36 und 37 greift an den Bolzen 20 eine Seiten
wand 39 des Gehäuses 13 der Winde 10 an. Zur Redu
zierung von Störkräften sind bei beiden Bolzen 19,20
sphärische Lager 40 vorgesehen, welche eventuelle
Kippbewegungen infolge von Verformungen des Seil
führungsbocks 18 oder des Gehäuses 13 der Winde 10 von
den Bolzen, insbesondere von Lastmeßbolzen 19 fernhält.
Fig. 4 zeigt eine andere Variante des Erfindungsge
dankens mit einer Trommelwinde 41 und einer Changier
vorrichtung 42. Die Trommel ist zwischen zwei Platten
44 gelagert, die mit Augen 45 in den Laschen 46 des
Lastaufnahmebocks 47 befestigt sind. Die Befestigung
erfolgt mit Hilfe eines Bolzens 48 und eines Lastmeß
bolzens 49.
Die Trommel 43 ist mit einer Bremse 50 und einem
Antriebsmotor 51 verbunden. Die Changierwalze 52 der
Changiervorrichtung 42 wird über einen Rädertrieb im
Räderkasten 53 von der Trommel 43 angetrieben. Die
Changierwalze 52 besitzt Nutenbahnen 54, in denen der
Führungszapfen des auf der Stange 55 hin- und her
verschieblichen Seilführers 58 eingreift. Das Über
setzungsverhältnis zwischen Seiltrommel 43 und Chan
gierwalze 52 ist so ausgelegt, daß sich das Seil 57 auf
der Seiltrommel 43 in dichten Lagen aufwickelt.
Erfindungsgemäß besitzt die Trommelwinde 41 neben dem
schon erwähnten ersten Sensor 49 für die Seilkrafter
mittlung einen zweiten Sensor 58, welcher z.B. als
Drehimpulsgeber sowohl die Lage des Seilführers 56 zu
den beiden Abstützaugen 45 als auch die jeweils ge
wickelte Lage des Seils 57 auf der Trommel 43 er
mittelt. Die Signale beider Geber 49, 58 werden in
einer Auswerte- und Recheneinheit 59 miteinander
entsprechend den geometrischen Verhältnissen des
Seileinlaufs verarbeitet und liefern ein Ausgangs
signal, welches der Seilkraft entspricht.
Claims (9)
1. Vorrichtung zur Regelung der Zugkraft einer Winde,
insbesondere einer Hochleistungswinde, mit defi
niertem Seilablaufpunkt, gekennzeichnet durch einen
mit einem steuerbaren Windenantrieb (25, 26) ver
bundenen Regler mit einer Sensoranordnung (19) zur
Ermittlung der Zugkraft eines Seils (21) unter
Berücksichtigung von Seillast-Angriffsver
hältnissen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Sensoranordnung wenigstens einen
ersten Sensor (19) im Zuglast-Beanspruchungsbereich
der Lagerung der Winde (10) aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich
net, daß mit dem ersten Sensor (19) gemessene
Zugkraft des Seils (21) mit einem Sollwert ver
glichen und die Abweichung zur Regelung der Zug
kraft verwendet wird, wobei der Sollwert wählbar
ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß jeder erste Sensor im Zuglast-Bean
spruchungsbereich als Lastmeßbolzen (19) ausge
bildet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich
net, daß jeder Lastmeßbolzen (19) einen Teil der
Lagerung der Winde (10) bildet.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich
net, daß ein Lastmeßbolzen (19) für einen stärker
belasteten Teil der Windenlagerung vorgesehen ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich
net, daß wenigstens der Teil der Windenlagerung,
der den Lastmeßbolzen aufnimmt, von einem sphäri
schen Lager (40) gebildet ist.
8. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Sensoranordnung
einen zweiten Sensor für das Erfassen der Seilein
trittsposition (27) und einen dritten Sensor für
das Erfassen von aufgewickelten Seillagen aufweist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeich
net, daß der zweite Sensor über eine Changierein
richtung sowohl aufgewickelte Seillagen als auch
die Seileintrittsposition erfaßt.
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Owner name: MAK SYSTEM GMBH, 2300 KIEL, DE |
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