DE3817615A1 - Sauggreifer - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Sauggreifer nach dem Ober­ begriff des Anspruchs 1, wie er aus der EP-OS 2 60 128 bekannt ist.

Sauggreifer werden u. a. zum Transport von Leder verschie­ dener Zuschnitte benützt, wobei gattungsgemäß das zu transportierende Material von Saugglocken mittels Unter­ druck gehalten wird. Bislang verwendete Sauggreifer werden nach DE-OS 28 42 456 als bekannt vorausgesetzt. Nachteilig ist davon, daß die Saugglocken sich nur sehr zeitraubend und umständlich auf bestimmte Zuschnittformen umrüsten lassen; außerdem haben sie verhältnismäßig lange Evakuier- und Belüftungszeiten des Saugglocken- und Leitungsvolumens. Die DE-OS 36 29 968 zeigt einen weiteren Sauggreifer mit einer Vielzahl rasterartig angeordneten Saugglocken, die einzeln mittels Magnetventilen an einen einheitlichen Sauganschluß anschließbar sind, so daß durch gezielte Ansteuerung ausgesuchter Magnetventile der Sauggreifer rasch unterschiedlichen Zuschnittformen angepaßt werden kann. Nachteilig hieran ist jedoch, daß durch die große Zahl von voluminösen Magnetventilen der Sauggreifer teuer und unhandlich schwer ist. Außerdem bricht beim Abschalten des Magnetventiles das Vakuum nur sehr langsam aufgrund von Leckagen zusammen, so daß ein rasches Arbeiten nicht möglich ist. Die saugende Fläche ist im übrigen konstruk­ tionsbedingt auf kleine Kreisflächen beschränkt, so daß schwere Zuschnitteile bzw. Werkstücke nicht sicher festge­ halten werden können.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den gattungs­ mäßigen Sauggreifer dahingehend weiterzuentwickeln, daß er bei einfacher Bedienung auf unterschiedliche Zuschnitte von lappigem Material insbesondere Leder angepaßt werden kann und daß lediglich ein möglichst kleines Volumen evakuiert zu werden braucht.

Diese Aufgabe wird bei einem gattungsmäßigen Aufbau durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.

Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen darin, daß die einzelnen, eng benachbarten Saugglocken, die auch unterschiedlich groß ausgebildet sein können, einzeln ein- und ausgeschaltet werden können. Damit kann eine geeignete Kombination von Saugglocken für jeden beliebigen Zuschnitt des Leders eingestellt werden, wodurch zum einen eine flächendeckende Halterung, und zum anderen ein geringerer Leckstrom erreichbar ist. Ferner ist die Anbringung der druckluftbetriebenen Injektorpumpe bzw. das die Saugluft schaltende Ventil nahe bei der Saugglocke, also mit mög­ lichst wenig Zwischenvolumen, günstig, da damit das zu evakuierende Volumen minimal wird. Durch diese Minimierung sind schnelle Evakuier- bzw. Zugriffszeiten und Ablegezei­ ten gewährleistet. Im Falle der Injektorpumpe ergibt sich ferner der Vorteil, daß die Druckluft nur abgestellt zu werden braucht, um das Leder abzulegen, da durch die Injektorpumpe hindurch die Saugglocke belüftet wird. Die Nähe der Injektorpumpe an der Saugglocke bewirkt überdies, daß die vakuumerzeugenden Geräte in ihrer Leistung ge­ ringer werden können, was zu einer Investitions- und Betriebskostenerniedrigung führt.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Abbil­ dungen gezeigt und wird im folgenden beschrieben. Es zeigen:

Fig. 1 eine Draufsicht auf einen Sauggreifer, und

Fig. 2 einen Querschnitt durch eine Saugglocke.

Fig. 1 stellt einen Ausschnitt eines möglichen Sauggrei­ fers 1 mit Saugglocken 2, Injektorpumpen 4 und einem Druckverteiler 10 mit Ventilen 11 dar, die hier auf eine Grundplatte 3 montiert sind. Der Abstand zwischen den Saugglocken 2 beträgt, parallel zu einer Seite der Grund­ platte gemessen, etwa das zweifache des Saugglockendurch­ messers, die diagonal benachbarten Saugglocken haben einen gegenseitigen Abstand von etwa dem 1,25-fachen des Durch­ messers.

Die Ventile 11 am Druckluftverteiler 10 dienen zum Ab- bzw. Anschalten der Druckluft für die Injektorpumpen 4 der jeweiligen Saugglocke 2. Der Aufbau und die Befestigung der Saugglocke 2 an der Grundplatte 3 und der Injektorpumpe 4 an die Saugglocken 2 sind in Fig. 2 dargestellt. Die Saugglocke 2 befindet sich auf der unteren Seite der Grundplatte 3. Die Saugglocke 2 wird in die vorgesehene Öffnung der Grundplatte 3 gebracht und mit dem Adapter 7 mittels der Schrauben 8 an der dazwischen liegenden Grundplatte 3 festgeklemmt. Dabei dichtet ein am Adapter 7 befindlicher Dichtring zwischen der Körper 12 der Saug­ glocke 2 und dem Adapter 7 ab. Die Injektorpumpe 4 wird an dem der Saugglocke 2 gegenüberliegenden Teil des Adapters 7 dicht angebracht.

Der Körper 12 der Saugglocke 2 ist so gearbeitet, daß eine luftdurchlässige aber liegesteife Deckplatte 6 in die dem Leder zugewandte Öffnung paßt, und sich dabei innerhalb des als Dichtlippe 5 wirkenden Randteiles befindet und gegenüber der Dichtlippe 5 axial leicht zurückverlegt ist. Der funktionelle Zusammenhang ist wie folgt:
Durch die Ventile 11 werden nur diejenigen Injektorpumpen 4 zugeschaltet, deren Saugglocken 2 für den Transport der jeweiligen Lederzuschnitte benötigt werden. Durch das geringe zu evakuierende Volumen wird sehr schnell ein Vakuum aufgebaut. Das Vakuum muß aufgrund der großen Öffnungen der Saugglocke 2 nicht sehr hoch sein, damit die erforderliche Kraft zur Haftung des Leders an der bzw. den Saugglocken 2 beim Transport vorhanden ist. Das bedeutet ferner, daß durch die großen Öffnungen der Leckstrom, bedingt durch apparative Undichtheiten und Ledernarbung u.a. höher sein kann, als bei Saugglocken kleineren Durchmessers. Beim Ablegen des Zuschnittes wird die Druckluft abgestellt, und das Vakuum bricht zusammen.

Claims (2)

1. Sauggreifer mit mehreren Saugglocken, deren gegenseiti­ ger Abstand etwa das ein- bis dreifache des Saugglockendurch­ messers beträgt und deren dem Leder zugekehrte Öffnung jeweils eine luftdurchlässige, gegenüber der Dichtlippe nach innen versetzte Deckplatte aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Saugglocke (2) unter Zwischenschaltung eines möglichst geringen Zwischenvolumens eine den Unterdruck erzeugende, druckluftbetriebene Injektorpumpe (4) zum einzelnen Ein- bzw. Ausschalten der jeweils zugehörigen Saugglocke (2) zugeordnet ist und daß jede Saugglocke (2) wenigstens annähernd kreisförmig ausgebildet oder in einen Kreis weitgehend flächendeckend einbeschreibbar ist.

2. Sauggreifer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Saugglocken (2) fest auf einer Grundplatte (3) verankert sind.