DE19727158C2 - Steuervorrichtung - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Steuervorrichtung, die zur Steue
rung der Luftströmung in einem mit einer Arbeitsvorrichtung
verbindbaren Arbeitskanal dient.
Eine aus der DE 44 13 657 C1 bekannte Steuervorrichtung dieser
Art ist als Ventilanordnung ausgeführt und enthält eine Gehäu
seausnehmung, in die an axial beabstandeten Stellen ein Ar
beitskanal, ein Speisekanal und ein Entlüftungskanal einmünden.
In der Gehäuseausnehmung ist eine Ventileinheit angeordnet, die
einen Ventilschieber enthält, der zwischen zwei Schaltstellun
gen umschaltbar ist, um den Arbeitskanal wahlweise mit dem
Speisekanal oder mit dem Entlüftungskanal zu verbinden. Auf
diese Weise läßt sich eine an dem Arbeitskanal angeschlossene
Arbeitsvorrichtung betreiben.
Vor allem in der Fertigungs- und Montagetechnik treten vielfäl
tige Anwendungsfälle auf, bei denen beliebige Gegenstände durch
Einsatz sogenannter Vakuum-Handhabungsgeräte transportiert wer
den. Die Vakuum-Handhabungsgeräte verfügen über eine Mehrzahl
von Saugnäpfen, die auf den zu transportierenden Gegenstand
aufgesetzt und anschließend evakuiert werden. Letzteres ge
schieht durch Einsatz besonderer Vakuumerzeuger, wie sie bei
spielsweise in der Beschreibungseinleitung der US 4,861,232 be
schrieben werden. Dabei wird Druckluft mit hoher Geschwindig
keit durch eine Düse hindurchgeblasen, die seitlich mit einem
Arbeitskanal kommuniziert, an den die Saugnäpfe angeschlossen
sind. Die Luftströmung durch die Düse hindurch hat im Arbeits
kanal eine Ejektorwirkung zur Folge, so daß Luft abgesaugt wird
und in den angeschlossenen Saugnäpfen ein Unterdruck entsteht,
der ein Anhaften des zu transportierenden Gegenstandes bewirkt.
Bei den bekannten Vakuumerzeugern handelt es sich um eigenstän
dige Vorrichtungen. Sie werden in der Regel parallel zu Ventil
anordnungen der in der DE 44 13 657 C1 beschriebenen Art be
trieben, wobei die Ventilanordnung die Bewegung des Saugnapfes
und der Vakuumerzeuger die Erzeugung des Unterdruckes steuert.
Aufgrund der konzeptionellen Unterschiede der beiderseitigen
Vorrichtungen sind dabei aber den baulichen und steuerungstech
nischen Kombinationsmöglichkeiten Grenzen gesetzt. Auch gestal
tet sich der Aufbau von Anlagen mit kombinierter Ventil- und
Vakuumerzeuger-Technik relativ aufwendig, weil auf zwei ge
trennte Produktgruppen zurückgegriffen werden muß, die sich im
Aufbau stark unterscheiden. Dementsprechend hoch sind die Ge
samtkosten derartiger Anlagen.
Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Maßnahmen zu
treffen, die eine Reduzierung der Herstellungskosten von Ven
tilanordnungen und Vakuumerzeugereinrichtungen vor allem auch
bei kombinierten Anwendungen ermöglichen.
Gelöst wird diese Aufgabe durch eine Steuervorrichtung zur
Steuerung der Luftströmung in einem mit einer Arbeitsvorrich
tung verbindbaren Arbeitskanal, mit einem Vorrichtungsgehäuse,
das mindestens eine Gehäuseausnehmung enthält, die an axial
beabstandeten Stellen mit einem Arbeitskanal, mit einem mit ei
ner Druckluftquelle verbindbaren Speisekanal und mit einem Ent
lüftungskanal kommuniziert und in die wahlweise eine Ventilein
heit oder eine Vakuumerzeugereinheit einsetzbar ist, wobei die
Ventileinheit einen Ventilschieber enthält, der zwischen zwei
Schaltstellungen umschaltbar ist, in denen er jeweils eine
fluidische Verknüpfung zwischen einerseits dem Arbeitskanal und
andererseits dem Speisekanal oder dem Entlüftungskanal bewirkt,
und wobei die Vakuumerzeugereinheit ein zwischen einer Offen
stellung und einer Schließstellung umschaltbares Steuerglied
aufweist, das in der Offenstellung eine Druckluftströmung vom
Speisekanal durch eine Düsenanordnung der Vakuumerzeugereinheit
hindurch zum Entlüftungskanal bewirkt und dadurch ein Absaugen
von Luft aus dem mit der Düsenanordnung kommunizierenden Ar
beitskanal hervorruft.
Auf diese Weise kann auf Basis eines Vorrichtungsgehäuses mit
einheitlichem Grundaufbau durch wahlweise Ausstattung mit einer
Ventileinheit oder mit einer Vakuumerzeugereinheit die ge
wünschte Funktionsweise vorgegeben werden. Ist eine Ventilein
heit in die Gehäuseausnehmung eingesetzt, läßt sich durch Vor
gabe der Schaltstellung des Ventilschiebers die Verknüpfung
zwischen dem Arbeitskanal und den übrigen Kanälen dahingehend
steuern, daß der Arbeitskanal entweder mit Druckluft versorgt
oder entlüftet wird. Auf diese Weise kann beispielsweise ein
angeschlossener Arbeitszylinder betrieben werden. Wird aber an
stelle der Ventileinheit eine Vakuumerzeugereinheit in die Ge
häuseausnehmung eingesetzt, kann letztere in dem Arbeitskanal
bei Bedarf einen Unterdruck erzeugen. Diese Unterdruckerzeugung
basiert auf einer Absaugung des Arbeitskanals, wobei die Saug
wirkung durch die eingesetzte Vakuumerzeugereinheit hervorgeru
fen wird, die mit einer mit dem Arbeitskanal in Verbindung ste
henden Düsenordnung ausgestattet ist. Während also beim Einsatz
einer Ventileinheit die am Speisekanal anstehende Druckluft zur
Betätigung einer am Arbeitskanal angeschlossenen Arbeitsvor
richtung dient, wird die Druckluft im Zusammenhang mit einer
eingesetzten Vakuumerzeugereinheit zum Hindurchströmen durch
die Düsenanordnung verwendet, um auf Grundlage der
Ejektorwirkung im angeschlossenen Arbeitskanal eine Absaugwir
kung hervorzurufen.
Auf diese Weise kann eine starke Vereinheitlichung des Aufbaues
von Ventilanordnungen und Vakuumerzeugeranordnungen erfolgen,
die über eine Vielzahl von Gleichteilen verfügen und sich nur
in dem die eigentliche Funktion vorgebenden Kernbestandteil zu
unterscheiden brauchen. Dies gestattet eine stark vereinheit
lichte Herstellung der beiden Produkttypen mit entsprechend re
duzierten Fertigungskosten. Auch kann in der Regel unabhängig
vom jeweiligen Produkttyp auf die gleiche elektrische und pneu
matische Ansteuertechnik zurückgegriffen werden, was auf Seiten
der Steuerungstechnik ebenfalls zu einer Kostensenkung beitra
gen kann.
Schließlich besteht auch die Möglichkeit, ein und dasselbe Vor
richtungsgehäuse mit mehreren Gehäuseausnehmungen auszustatten,
um einen kombinierten Einbau von Ventil- und Vakuumerzeugerein
heiten zu ermöglichen. Dies ist vor allem dann von Vorteil,
wenn kombinierte Überdruck- und Unterdruckanwendungen gewünscht
sind, wie sie in der Handhabungstechnik recht häufig anzutref
fen sind.
Zwar geht aus der DE 38 24 844 A1 bereits eine Sammelanschluß-
Stapelbasis hervor, die mit mehreren Ventilen ausgestattet ist
und zusätzlich eine nach dem Ejektor-Prinzip arbeitende Ein
richtung beinhaltet. Letztere hat jedoch lediglich den Zweck,
den Druck in einem integrierten Kolbenzylinder zu reduzieren,
um eine raschere Öffnung eines zugehörigen Tellerventils her
vorzurufen, also eine Schaltfunktion des Tellerventils zu un
terstützen. Es sind hingegen keine Maßnahmen getroffen, die es
ermöglichen würden, die den Unterdruck erzeugende Einheit durch
eine Ventileinheit zu ersetzen.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung gehen aus den Unter
ansprüchen hervor.
Zweckmäßigerweise ist die Düsenanordnung an dem Steuerglied
vorgesehen und mitbewegbar mit diesem verbunden, so daß es die
Umschaltbewegung mitmacht.
Alternativ hierzu kann die Vakuumerzeugereinheit auch ein unbe
wegbar in die betreffende Gehäuseausnehmung einsetzbares Gehäu
se aufweisen, das dann seinerseits eine unbeweglich festgelegte
Düsenanordnung und ein bewegliches Steuerglied enthält.
Um eine dichtende Abtrennung zwischen den Fluidkanälen zu er
reichen, befindet sich zwischen der Umfangswand der Gehäuseaus
nehmung und der eingesetzten Steuer
einheit zweckmäßigerweise eine Mehrfachanordnung von axial
aufeinanderfolgend angeordneten ringförmigen Dichtungs
einheiten. Diese sind zweckmäßigerweise fest mit der
Gehäuseausnehmung verbunden und in identischer Weise an
geordnet, unabhängig davon, ob eine Ventileinheit oder
eine Vakuumerzeugereinheit eingesetzt ist. Es handelt sich
bei den Dichtungseinheiten vorzugsweise um patronenähn
liche Einheiten, die jeweils mindestens einen gummi
elastischen Dichtring sowie einen den mindestens einen
Dichtring haltenden Haltering aufweisen, wobei sie über
den Haltering insbesondere durch eine Preßsitzbefestigung
in der Gehäuseausnehmung positioniert und festgelegt sind.
Sind in der Steuervorrichtung zumindest zwei Gehäuseaus
nehmungen vorhanden, kann bei Bedarf jede Gehäuseausneh
mung mit einer Vakuumerzeugereinheit versehen werden, um
zwei getrennte Arbeitsvorrichtungen zu betreiben. Denkbar
ist auch eine kombinierte Ausstattung mit einerseits einer
Vakuumerzeugereinheit und andererseits einer Ventileinheit,
wobei die Ventileinheit entweder zur Ansteuerung einer zu
geordneten Arbeitsvorrichtung einsetzbar ist oder zum
Betreiben der vorhandenen Vakuumerzeugereinheit verwendet
wird. Letzteres insbesondere derart, daß man eine Ver
knüpfung vorsieht, die es ermöglicht, dem der Vakuum
erzeugereinheit zugeordneten Arbeitskanal ein Überdruck
signal zuzuführen, um den herrschenden Unterdruck abzubauen
und dadurch das Ablösen bzw. Abwerfen eines an der zuge
ordneten Arbeitsvorrichtung angesaugten Gegenstandes her
vorzurufen.
Bei Bedarf kann das Überdrucksignal noch beeinflußt
werden, wenn in die zugeordnete Kanalverbindung eine
Drosseleinrichtung eingeschaltet ist.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand der beiliegenden
Zeichnung näher erläutert. Es zeigen im einzelnen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine bevorzugte Bauform
der erfindungsgemäßen Steuervorrichtung, die
über zwei Gehäuseausnehmungen verfügt, die in
Fig. 1 jeweils mit einer Ventileinheit ausge
stattet sind,
Fig. 2 den in Fig. 1 strichpunktiert markierten Aus
schnitt II in vergrößerter Darstellung, wobei
anstelle einer Ventileinheit eine bevorzugte
Bauform einer Vakuumerzeugereinheit eingesetzt
ist,
Fig. 3 in einer der Fig. 2 entsprechenden Darstellungs
weise eine weitere Ausführungsform einer in die
Gehäuseausnehmung einsetzbaren Vakuumerzeuger
einheit und
Fig. 4 den in Fig. 1 strichpunktiert markierten Aus
schnitt IV in vergrößerter Darstellung, wobei
die vorhandene Ventileinheit im Gegensatz zu
der in Fig. 1 vorhandenen 3/2-Bauart als 2/2-
Bauart ausgeführt ist und dazu dient, der eben
falls vorhandenen Vakuumerzeugereinheit als
Abwurfimpuls kurzzeitig ein Überdrucksignal zu
zuführen.
Die Fig. 1 zeigt eine elektromagnetisch betätigbare
Steuervorrichtung 1 mit einem vorzugsweise mehrteiligen
plattenartigen Vorrichtungsgehäuse 2. Auf Grund der ge
troffenen Unterteilung verfügt das Vorrichtungsgehäuse 2
über ein Zentralteil 3 und zwei an den einander entgegen
gesetzten axialen Stirnseiten 4 des Zentralteils 3 lösbar
angesetzten Abschlußteilen 5, 5'.
Das Vorrichtungsgehäuse 2 ist von einer Mehrzahl von
Fluidkanälen 6 durchsetzt, die zweckmäßigerweise im
Zentralteil 3 ausgebildet sind. Unter den Fluidkanälen 6
befindet sich ein etwa mittig angeordneter Entlüftungs
kanal R, auf den axial beidseits jeweils ein Arbeitskanal
A, B folgt. Auf der dem Entlüftungskanal R entgegenge
setzten Axialseite jedes Arbeitskanals A, B befindet sich
ferner ein Speisekanal P1, P2.
Die Steuervorrichtung 1 ist so ausgelegt, daß sie mit
mehreren einen gleichartigen Grundaufbau besitzenden
Steuervorrichtungen zu einer paketartigen Einheit zu
sammengefaßt werden kann, indem die einzelnen platten
artigen Vorrichtungsgehäuse 2 mit einander zugewandten
Plattenflächen aneinandergereiht und fest miteinander
verbunden werden. Die Fluidkanäle 6 der verschiedenen
Steuervorrichtungen 1 ergänzen sich dann teils zu gemeinsamen
durchgehenden Kanälen. Somit besteht die Möglichkeit,
batterieartige Anordnungen von Steuervorrichtungen 1
modular und anwendungsspezifisch zusammenzustellen.
Im Innern des Vorrichtungsgehäuses 2 ist eine sich linear
erstreckende und im großen und ganzen zylinderähnlich
konturierte Aufnahme 7 ausgebildet. Die erwähnten fünf
Fluidkanäle 6 münden axial beabstandet in diese Aufnahme 7
ein. Der mittige Entlüftungskanal R bewirkt dabei eine Art
axialer Unterteilung für die Aufnahme 7, so daß sich zwei
über einen dazwischengreifenden Abschnitt des Entlüftungs
kanals R ineinander übergehende und koaxial zueinander
angeordnete Gehäuseausnehmungen 8, 9 ergeben.
Die in Fig. 1 links liegende erste Gehäuseausnehmung 8
kommuniziert mit dem ersten Speisekanal P1 und dem eben
falls umfangsseitig in sie einmündenden ersten Arbeits
kanal A sowie, stirnseitig, mit dem Entlüftungskanal R.
Letzterer kommuniziert gleichzeitig über die zugeordnete
Stirnseite mit der zweiten Gehäuseausnehmung 9, in die
umfangsseitig ferner der zweite Arbeitskanal B und der
zweite Speisekanal P2 einmünden.
Die beiden Speisekanäle P1, P2 sind mit einer nicht näher
dargestellten Druckluftquelle verbindbar, wobei es sich um
ein und dieselbe Druckluftquelle handeln kann. Der Ent
lüftungskanal R ist zweckmäßigerweise auf Atmosphärendruck
gelegt, indem er an der Außenseite der Steuervorrichtung 1
zur Umgebung ausmündet. Die beiden Arbeitskanäle A, B
eignen sich bei der Anordnung gemäß Fig. 1 zum Anschluß
einer pneumatisch durch Überdruck betriebenen Arbeits
vorrichtung, beispielsweise einem doppeltwirkenden
Pneumatikzylinder. Die Arbeitskanäle A, B können in diesem
Falle mit den beiden Zylinderkammern des Arbeitszylinders
verbunden sein.
Die beiden Gehäuseausnehmungen 8, 9 erstrecken sich beim
Ausführungsbeispiel größtenteils im Zentralteil 3, können
allerdings wie abgebildet axial auch ein Stück weit in das
jeweils zugeordnete Abschlußteil 5, 5' hineinragen. Bei
abgenommenen Abschlußteilen 5, 5' ist somit die zugeord
nete Gehäuseausnehmung 8, 9 axial außen offen, so daß ein
Einsetzen benötigter Bauteile möglich ist.
Zu den vorerwähnten Bauteilen gehört beim Ausführungs
beispiel eine Mehrzahl von ringförmigen Dichtungseinheiten
12. Sie sind unter koaxialer Ausrichtung mit axialem
Abstand zueinander in den Gehäuseausnehmungen 8, 9
fixiert. Die Fixierung geschieht zweckmäßigerweise durch
eine rein kraftschlüssige Einpreßverbindung, wobei jede
Dichtungseinheit 12 einen im Querschnitt U-ähnlichen
Haltering 13 aufweist, der in die zugeordnete Gehäuse
ausnehmung 8, 9 eingepreßt ist. Die radial nach außen
weisende zylindrische Außenfläche 14 der Halteringe 13
sitzt dabei im Preßsitz an der Innenumfangsfläche 15 der
zugeordneten Gehäuseausnehmung 8, 9 fest. Eine zusätzliche
zwischengefügte Dichtung wird nicht benötigt.
Der Haltering 13 dient nicht nur zur axial unbeweglichen
Fixierung der Dichtungseinheit 12, sondern gleichzeitig
zum Halten wenigstens eines gummielastischen Dichtringes
16, der innerhalb der U-förmigen Querschnittskontur ge
halten ist. Er steht mit einer ringförmigen Dichtpartie 17
radial nach innen über den Haltering 13 vor.
Die Dichtungseinheiten 12 sind jeweils axial zwischen den
Einmündungsbereichen der Fluidkanäle 6 positioniert, wobei
sich zusätzlich eine weitere Dichtungseinheit 12 axial
außen an die Einmündung eines jeweiligen Speisekanals P1,
P2 angeschließt.
In jeder Gehäuseausnehmung 8, 9 sitzt eine von den zuge
ordneten Dichtungseinheiten 12 umgebene Ventileinheit 18.
Sie umfaßt jeweils einen in Axialrichtung mehrfach abge
stuften zylindrischen Ventilschieber 22, an dessen dem
Entlüftungskanal R entgegengesetzten, axial außen
liegenden Endbereich ein Betätigungskolben 23 mit einer
umlaufenden Dichtung 24 angeordnet ist. Der Ventilschieber
22 und der zugeordnete Betätigungskolben 23 sind zweck
mäßigerweise axial unbeweglich fest miteinander verbunden
und können auch einstückig miteinander ausgebildet sein.
Durch die erwähnte Abstufung des Ventilschiebers 22 ergibt
sich eine Einschnürung 25, die axial beidseits von einem
zylindrisch konturierten Steuerabschnitt 26, 27 flankiert
ist.
Durch noch zu erläuternde Fluidbeaufschlagung ist die
Ventileinheit 18 zwischen zwei Schaltstellungen umschalt
bar, die in Fig. 1 oberhalb und unterhalb der ge
meinsamen Symmetrie- bzw. Längsachse 28 der Gehäuseaus
nehmungen 8, 9 dargestellt sind. Die oberhalb der Längs
achse 28 gezeigte Stellung ist die Arbeitsstellung, bei
der die Einschnürung 25 axial auf etwa gleicher Höhe mit
der mittleren Dichtungseinheit 12 liegt, so daß ein Durch
strömspalt freigegeben ist, der es der Druckluft ermög
licht, vom Speisekanal P1 bzw. P2 in den zugeordneten
Arbeitskanal A bzw. B überzuströmen und die angeschlossene
Arbeitsvorrichtung zu beaufschlagen. Gleichzeitig befindet
sich der auf der entgegengesetzten Seite des Betätigungs
kolbens 23 liegende Steuerabschnitt 26 auf Höhe der
zwischen dem Arbeitskanal A, B und dem Entlüftungskanal R
liegenden Dichtungseinheit 12, die ihn mit ihrer Dicht
partie 17 dichtend umschließt. Der Entlüftungskanal R ist
somit zu den Arbeitskanälen A, B hin abgesperrt.
In der unterhalb der Längsachse 28 gezeigten Entlüftungs
stellung ist die Ventileinheit 18 axial nach außen ver
lagert, so daß die beiden Steuerabschnitte 26, 27 unter
Abdichtung von den den Speisekanal P1 bzw. P2 flankieren
den Dichtungseinheiten 12 umschlossen sind und die Speise
kanäle P1 bzw. P2 abgesperrt sind. Gleichzeitig liegt eine
fluidische Verbindung zwischen den Arbeitskanälen A, B und
dem Entlüftungskanal R vor, da die Baulänge der Ventil
schieber 22 derart gering ist, daß sie in der Entlüftungs
stellung im Zwischenbereich zwischen den die Arbeitskanäle
A, B flankierenden Dichtungseinheiten 12 enden.
Die beiden Schaltstellungen sind zweckmäßigerweise durch
Anschläge 32, 33 vorgegeben, die an den einander entgegen
gesetzten axialen Begrenzungsflächen eines in der zugeord
neten Gehäuseausnehmung 8, 9 ausgebildeten Kolbenraumes 34
vorgesehen sind, in dem sich der Betätigungskolben 23
befindet. Somit arbeitet der Betätigungskolben 23 mit den
Anschlägen 32, 33 zusammen und begrenzt den Hub der
Ventileinheit 18.
Da sich der Kolbenraum 34 über den Trennbereich zwischen
dem Zentralteil 3 und dem sich jeweils anschließenden
Abschlußteil 5, 5' hinwegerstreckt, ist er mit einer ein
gelegten Führungshülse 35 ausgekleidet, deren Innenfläche
die Lauffläche für den Betätigungskolben 23 bzw. dessen
Dichtung 24 bildet. Ein von der Führungshülse 35 radial
nach außen vorspringender Sicherungsvorsprung 36 greift in
eine komplementäre Ausnehmung 37 im erwähnten Trennbereich
ein, so daß die Führungshülse 35 axial unbeweglich fixiert
ist. Der axial innen liegende Anschlag 32 ist zweck
mäßigerweise unmittelbar an der Führungshülse 35 vorge
sehen und kann von einem radial nach innen ragenden Ring
vorsprung gebildet sein.
Die axiale Bewegung der Ventileinheiten 18 wird durch
Fluidkraft hervorgerufen. Jeder Betätigungskolben 23
unterteilt den zugeordneten Kolbenraum 34 axial in einen
axial inneren und einen axial äußeren Beaufschlagungsraum
39, 38, und jeder Beaufschlagungsraum 38, 39 ist über
einen Steuerkanal 42, 43 mit einem Steuer-Speisekanal PS
verbunden, der unter einem Steuerdruck stehende Druckluft
enthält. In den ersten Steuerkanal 42 ist ein Vorsteuer
ventil 44 zwischengeschaltet, das in der Lage ist, je nach
Betätigungszustand den Durchfluß durch den ersten Steuer
kanal 42 freizugeben oder abzusperren. Der innere Beauf
schlagungsraum 39 steht über den nur strichpunktiert an
gedeuteten zweiten Steuerkanal 43 in ständiger Verbindung
mit einem Steuer-Speisekanal PS. Jeder Ventileinheit 18
kann ein eigener Steuer-Speisekanal PS zugeordnet sein,
wie dies beim Ausführungsbeispiel der Fall ist.
Bei den Vorsteuerventilen 44 handelt es sich zweckmäßiger
weise um mit einem Elektromagneten ausgestattete Magnet
ventile, die in 3/2-Bauart ausgeführt sind und auch noch
mit einem zweckmäßigerweise gemeinsamen Steuer-Entlüf
tungskanal RS kommunizieren.
Bei unbetätigten Vorsteuerventilen 44 ist der Durchgang
durch die ersten Steuerkanäle 42 abgesperrt und gleich
zeitig der mit dem äußeren Beaufschlagungsraum 38 kommu
nierende Kanalabschnitt mit dem Steuer-Entlüftungskanal RS
verbunden. Auf Grund des ständig im inneren Beaufschla
gungsraum 39 herrschenden Steuerdruckes nimmt die Ventil
einheit 18 somit die Entlüftungsstellung ein.
Durch elektrische Ansteuerung der Vorsteuerventile 44
geben diese den Durchfluß durch die ersten Steuerkanäle 42
frei, wobei sie gleichzeitig die Verbindung zum Steuer-
Entlüftungskanal RS absperren. Somit liegt der Steuerdruck
in voller Höhe auch im äußeren Beaufschlagungsraum 38 an,
was zu einer axialen Verlagerung der Ventileinheit 18 in
die Arbeitsstellung führt, weil die dem äußeren Beauf
schlagungsraum 38 zugewandte Beaufschlagungsfläche des
Betätigungskolbens 23 größer ist als seine dem inneren
Beaufschlagungsraum 39 zugewandte Beaufschlagungsfläche,
die über den zweiten Steuerkanal 43 ständig beaufschlagt
ist.
Die ständige Verbindung des inneren Beaufschlagungsraumes
39 mit dem Steuer-Speisekanal PS liefert eine Luftfeder,
die aber auch durch eine mechanische Federeinrichtung
ersetzt werden könnte.
Durch die beiden Ventileinheiten 18 bildet die Steuer
vorrichtung 1 insgesamt eine Ventilanordnung, die zwei un
abhängig voneinander betreibbare Ventileinrichtungen 45,
45' enthält, bei denen es sich vorliegend um 3/2-Wege
ventileinrichtung handelt.
Die Steuervorrichtung 1 zeichnet sich des weiteren dadurch
aus, daß sich wenigstens eine der Ventileinheiten 18 ohne
weiteres durch eine Vakuumerzeugereinheit 46, 46' ersetzen
läßt, um anstelle einer Ventileinrichtung 45, 45' eine
Vakuumerzeugereinrichtung 47 zu erhalten, wie sie bei
spielhaft in Fig. 2 und 3 gezeigt ist. Die Fig. 2 und 3
zeigen eine Ausgestaltung, bei der die in Fig. 1 links
liegende Ventileinheit 18 durch zwei mögliche Varianten
von Vakuumerzeugereinheiten 46, 46' ersetzt sind. Diese
ermöglichen es, bei entsprechender Schaltstellung im zu
geordneten Arbeitskanal A eine durch Unterdruck hervor
gerufene Luftströmung zu erzeugen, die dazu führt, daß an
einer an den Arbeitskanal A angeschlossenen Arbeitsvor
richtung ein Absaugeffekt stattfindet. Die Arbeitsvor
richtung kann beispielsweise eine Vakuum-Handhabungs
einrichtung sein, die über eine oder mehrere Saugkammern
oder Saugnäpfe verfügt, die sich an handzuhabenden Gegen
ständen ansetzen lassen, um ein durch Unterdruck bedingtes
Anhaften zu erhalten, das eine Verlagerung des betreffen
den Gegenstandes erlaubt.
Indem die Gehäuseausnehmungen 8, 9 also zur wahlweisen
Aufnahme einer als Ventileinheit 18 oder als Vakuum
erzeugereinheit 46, 46' ausgestalteten Steuereinheit aus
gebildet sind, läßt sich unter Verwendung aller übrigen
Bestandteile der Steuervorrichtung 1 durch bloßes Ein
setzen der gewünschten Einheit 18, 46, 46' die gewünschte
Ventileinrichtung 45, 45' oder Vakuumerzeugereinrichtung
47 erhalten. Somit liegt eine Art Baukastensystem vor, bei
dem man unter Verwendung einer großen Anzahl von Gleich
teilen unterschiedliche Einrichtungen realisieren kann,
was eine überaus kostengünstige Herstellung, verbunden nur
mit nur geringem Lagerhaltungsaufwand, ermöglicht.
Um die aus Fig. 2 hervorgehende Vakuumerzeugereinrichtung
47 zu erhalten, ist im Vergleich zur Ausführungsform der
Fig. 1 die aus dem Ventilschieber 22 und dem Betätigungs
kolben 23 bestehende Ventileinheit 18 durch eine Vakuum
erzeugereinheit 46 ersetzt. Diese enthält ein ventil
schieberartig ausgebildetes Steuerglied 48, das vergleich
bar dem Ventilschieber 22 koaxial in die Dichtungsein
heiten 12 eintaucht und am einen axialen Ende einen Stell
kolben 52 aufweist, der einen im Zusammenhang mit dem
erläuterten Betätigungskolben 23 geschilderten Aufbau
haben kann. Dementsprechend ist er mit einem Dichtring 24'
versehen, der mit der Innenfläche der beibehaltenen und
nicht ausgetauschten Führungshülse 35 zusammenarbeitet.
Die Druckbeaufschlagung des Stellkolbens 52 erfolgt in
gleicher Weise wie bei den Betätigungskolben 23. Dadurch
ist das Steuerglied 48 zwischen der in durchgezogenen
Linien gezeigten, die Grundstellung darstellenden Schließ
stellung und der strichpunktiert angedeuteten Offen
stellung 53 verlagerbar.
Das längliche Steuerglied 48 verfügt im Innern über einen
sich in Längsrichtung erstreckenden Hohlraum 54, in dem
insbesondere durch Einpressen eine Düsenanordnung 55
untergebracht ist. Diese umfaßt einen insbesondere eine
Laval-Düse bildenden Düsenkörper 56 mit axial durch
gehender Düsenöffnung 57, die einen dem Stellkolben 52
zugewandten Einlaß 58 und einen axial entgegengesetzt ge
richteten Auslaß 59 besitzt.
Auf der Seite des Auslasses 59 ist mit axialem Abstand zum
Düsenkörper 56 ein Auffang-Rohrkörper 62 koaxial angeord
net, der in den Hohlraum 54 ebenfalls eingepreßt sein kann
und einen axialen Durchgangskanal 63 aufweist. Dessen
eingangsseitige Mündung 64 liegt dem Auslaß 59 gegenüber,
während die ausgangsseitige Mündung 65 an dem dem Ent
lüftungskanal R zugewandten stirnseitigen Endbereich des
Steuergliedes 48 sitzt.
Der Zwischenraum 66 zwischen dem Auslaß 59 und der ein
gangsseitigen Mündung 64 steht mit einem Querkanal 67 in
Verbindung, der über eine Kanalmündung 68 zur umfangs
seitigen Mantelfläche des Steuergliedes 48 ausmündet. Die
fluidische Verbindung zwischen dem Zwischenraum 66 und dem
Querkanal 67 kann im Innern des Steuergliedes 48 über
einen Ringraum 72 erfolgen, der sich zwischen dem Auffang-
Rohrkörper 62 und einem diesen umgebenden hohlzylindri
schen Abschnitt 73 des Stellgliedes 48 erstreckt.
Der Querkanal 67 ist so positioniert, daß er in beiden
möglichen Schaltstellungen des Steuergliedes 48 mit dem
ersten Arbeitskanal A in Verbindung steht.
Ein nachfolgend als Zuströmkanal 74 bezeichneter weiterer
Querkanal mündet ebenfalls zur Mantelfläche des Steuer
gliedes 48 und kommuniziert andererseits über einen Ab
schnitt des Hohlraumes 54 mit dem Einlaß 58 der Düsen
öffnung 57. Die Anordnung ist so getroffen, daß der Zu
strömkanal 74 in der Offenstellung 53 mit dem ersten
Speisekanal P1 kommuniziert, von dem er in der Schließ
stellung durch Zusammenwirken der axial äußeren Dichtungs
einheit 12 mit dem Steuerglied 48 abgetrennt ist. Dabei
liegt die Mündung des Zuströmkanals 74 in der Schließ
stellung im inneren Beaufschlagungsraum 39, der in diesem
Falle nicht über einen zweiten Steuerkanal 43 mit einem
Steuer-Speisekanal PS in Verbindung steht, da die die
Vakuumerzeugereinrichtung 47 in der Schließstellung
haltende Stellkraft von einer im inneren Beaufschlagungs
raum 39 befindlichen Federeinrichtung 75 geliefert wird.
Die maßgebliche Stellkraft zum Umschalten des Steuer
gliedes 48 in die Schließstellung wird aber weiterhin
fluidisch erzeugt, und zwar durch das über P1 zugeführte
Druckmedium, das nicht nur in den Zuströmkanal 74 gelangt,
sondern auch in den inneren Beaufschlagungsraum 39. Ein
eventuell vorhandener zweiter Steuerkanal 43 wird be
liebig verschlossen und somit außer Funktion gesetzt.
In der Grundstellung der Vakuumerzeugereinheit 46, die der
Schließstellung entspricht, steht der erste Arbeitskanal A
über den Querkanal 67 und den Durchgangskanal 63 mit dem
Entlüftungskanal R in Verbindung, so daß keine Absaug
wirkung vorliegt. Durch Betätigung des Vorsteuerventils 44
läßt sich der Stellkolben 52 auf der der Federeinrichtung
75 entgegengesetzten Seite beaufschlagen, so daß er sich
gemeinsam mit dem Steuerglied 48 in die strichpunktiert
angedeutete Offenstellung 53 verlagert. Die Düsenanordnung
55 wird dabei mitbewegt.
Da das Steuerglied 48 im Bereich des Zuströmkanals 74 im
Außendurchmesser reduziert ist und mit radialem Abstand
zur zugeordneten äußeren Dichtungseinheit 12 angeordnet
ist, ergibt sich in der Offenstellung eine Fluidverbindung
zwischen dem ersten Speisekanal P1 und dem Zuströmkanal
74, so daß unter Betriebsdruck stehende Druckluft ein
strömen kann, die anschließend die Düsenöffnung 57 durch
strömt und über den sich daran anschließenden Durchgangs
kanal 63 zum Entlüftungskanal R ausströmt. Dabei ergibt
sich auf Grund des Ejektoreffektes im Bereich des
Zwischenraumes 66 ein Unterdruck, der sich über den Quer
kanal 67 zum ersten Arbeitskanal A fortsetzt und bewirkt,
daß dieser abgesaugt bzw. evakuiert wird. In einer ange
schlossenen Arbeitsvorrichtung kann somit ein Unterdruck
erzeugt werden, der zum Anhaften eines zu bewegenden
Gegenstandes verwendbar ist.
Selbstverständlich läßt sich die Vakuumerzeugereinheit 46
auch dann einsetzen, wenn die das Steuerglied 48 in
Richtung der Schließstellung beaufschlagende Kraft ver
gleichbar der Bauform der Fig. 1 von einem über einen
zweiten Steuerkanal 43 zugeführten Steuerfluid erzeugt
wird. Hierzu wäre beispielsweise lediglich erforderlich,
auf der dem Stellkolben 52 zugewandten Seite der axial
äußeren Dichtungseinheit 12 eine weitere Dichtungseinheit
vorzusehen, so daß der Zuströmkanal 74 stets vom inneren
Beaufschlagungsraum 39 getrennt ist.
Bei der Bauform der Fig. 3 sind im Vergleich zur Fig. 2
übereinstimmende Bauteile mit identischen Bezugszeichen
versehen. Sie unterscheidet sich zum einen von der zuvor
erläuterten Ausführungsform durch die Tatsache, daß das
Steuerglied 48' relativ zur Düsenanordnung 55 bewegbar
ist, welche letztere axial unbewegbar in der Gehäuse
ausnehmung 8 aufgenommen ist.
Außerdem ist bei der Ausführungsform der Fig. 3 die
Führungshülse 35 ein fester Bestandteil der Vakuum
erzeugereinheit 46' und gehört zu einem insbesondere ein
stückig ausgebildeten Gehäuseeinsatz 76 der Vakuum
erzeugereinheit 46', der axial unverschieblich in der
ersten Gehäuseausnehmung 8 festgelegt ist.
Der Gehäuseeinsatz 76 umfaßt einen die Führungshülse 35
bildenden ersten Gehäuseabschnitt 77, an den sich in ein
stückiger Bauweise ein vergleichbar dem Steuerglied 48 aus
Fig. 2 ausgebildeter schlankerer, länglicher zweiter
Gehäuseabschnitt 78 anschließt, der sich in der ersten
Gehäuseausnehmung 8 koaxial erstreckt und dabei die vor
handenen Dichtungseinheiten 12 durchsetzt. Er ist so aus
gebildet, daß er mit den beiden den ersten Arbeitskanal A
flankierenden Dichtungseinheiten 12 in ständigem Dicht
kontakt steht, während zwischen ihm und der axial äußeren
Dichtungseinheit 12 ein insbesondere ringförmiger Über
strömspalt 82 vorliegt, der eine ständige Verbindung
zwischen dem ersten Speisekanal P1 und einem auf der
anderen Axialseite der Dichtungseinheit 12 liegenden Aus
nehmungsabschnitt 83 der ersten Gehäuseausnehmung 8 ge
währleistet. Letzterer steht über einen oder mehrere
Zuströmkanäle 74' mit einem im ersten Gehäuseabschnitt 77
ausgebildeten Zuströmraum 84 in Verbindung, der Bestand
teil eines den Gehäuseeinsatz 76 koaxial durchziehenden
Hohlraumes 54 ist. In dem Hohlraum 54 ist vergleichbar der
Fig. 2 ein Düsenkörper 56 mit Düsenöffnung 57 und daran
anschließend ein Auffang-Rohrkörper 62 mit zum Entlüf
tungskanal R offenem Durchgangskanal 63 vorgesehen.
Axial zwischen dem Zuströmraum 84 und einem dem Einlaß 58
der Düsenöffnung 57 vorgelagerten Hohlraumabschnitt 85
ist das axial bewegbare Steuerglied 48' angeordnet, das durch
eine in dem Hohlraumabschnitt 85 angeordnete und sich am Düsen
körper 56 abstützende Rückstell-Federanordnung 86 in eine aus
Fig. 3 hervorgehende Schließstellung vorgespannt ist, in der es
an einem ringförmigen Ventilsitz 87 anliegt, der eine Verbin
dungsöffnung 88 zwischen dem Zuströmraum 84 und dem Hohlraumab
schnitt 85 umgibt.
In dem Zuströmraum 84 erstreckt sich des weiteren axial ein Be
tätigungsfortsatz 89, der am Stellkolben 52 angeordnet ist,
welcher innerhalb der Führungshülse 35 die beiden Beaufschla
gungsräume 38, 39 voneinander abteilt. Der Betätigungsfortsatz
89 durchsetzt dabei den inneren Beaufschlagungsraum 39, der zum
Zuströmraum 84 hin abgedichtet ist. Die Abdichtung erfolgt ra
dial zwischen einem Kolbenabschnitt 89' des Betätigungsfort
satzes 89 und dem sich an den Zuströmraum 84 anschließenden Ab
schnitt des Hohlraumes 54, indem auf dem Kolbenabschnitt 89'
eine mit dem Innenumfang des Hohlraumes 54 zusammenarbeitende
ringförmige Dichtung 92 angeordnet ist.
Ein zweiter Steuerkanal 43 ist wie in Fig. 2 nicht erforderlich
und wird, falls vorhanden, z. B. durch eine Dichtung verschlos
sen. Der innere Beaufschlagungsraum 39 kommuniziert zweckmäßi
gerweise lediglich über im ersten Gehäuseabschnitt 77 ausgebil
dete Kanäle und einen nicht gezeigten Kanal des Vorrichtungsge
häuses mit der Atmosphäre. Die Rückstellkraft liefert das aus
P1 über den Überströmspalt im Zuströmraum 84 anstehende Druck
medium, vorzugsweise unterstützt durch die über das Steuerglied
48' auf den Betätigungsfortsatz 89 einwirkende Rückstell-Feder
anordnung 86.
Bei entlüftetem erstem Steuerkanal 42 nimmt der Stellkolben 52
die in Fig. 3 gezeigte Grundstellung ein, bei der er am axial
äußeren Anschlag 33 anliegt. Gleichzeitig befindet sich das
Steuerglied 48' in der Schließstellung, in der die Verbindung
zwischen dem Zuströmraum 84 und dem sich anschließenden Hohl
raumabschnitt 85 unterbrochen ist.
Um am ersten Arbeitskanal A ein Vakuum zu erzeugen, wird durch
Betätigung des zugeordneten Vorsteuerventils 44 der äußere Be
aufschlagungsraum 38 mit Steuerdruckluft aus dem Steuer-Speise
kanal PS versorgt, so daß sich der Stellkolben 52 axial bis zum
entgegengesetzten Anschlag 32 verlagert, wobei der Betätigungs
fortsatz 89 auf das Steuerglied 48' einwirkt und dieses vom
Ventilsitz 87 abhebt. Dadurch kann Druckluft vom ersten Speise
kanal P1 über den Überströmspalt 82, den Ausnehmungsabschnitt
83, die Zuströmkanäle 74, den Zuströmraum 84, die Verbindungs
öffnung 88 und den sich anschließenden Hohlraumabschnitt 85 zum
Einlaß 58 der Düsenanordnung 55 strömen. Der daraus resultie
rende Effekt ist der gleiche wie bei der Bauform gemäß Fig. 2,
indem im Bereich des Zwischenraums 66 ein Unterdruck erzeugt
wird, der über den Ringraum 72 sowie einen oder mehrere Quer
kanäle 67 des zweiten Gehäuseabschnittes 78 zum ersten Arbeits
kanal A geführt ist. Die Querkanäle 67 münden zum ersten Ar
beitskanal A.
Um den Luftverbrauch zu senken, kann in die Verbindung zwischen
dem Zwischenraum 66 und dem ersten Arbeitskanal A ein Rück
schlagventil 94 zwischengeschaltet sein. Es verhindert bei in
Schließstellung befindlichem Steuerglied 48' ein Rückströmen
von Luft aus dem Entlüftungskanal R in den ersten Arbeitskanal
A. Ein einmal im ersten Arbeitskanal A erzeugter Unterdruck
bleibt somit auch bei in die Schließstellung umgeschaltetem
Steuerglied 48' erhalten, so daß die Vakuumerzeugereinheit
nicht ständig in Betrieb sein muß.
Das Rückschlagventil 94 umfaßt beim Ausführungsbeispiel eine
gummielastische Manschette, die in dem Ringraum 72 angeordnet
ist und die Querkanäle 67 von innen her überdeckt. Eine Luft
strömung vom ersten Arbeitskanal A zum Zwischenraum 66 ist
durch radial nach innen gerichtetes Verformen des Manschetten
abschnittes möglich.
Vor allem wenn ein Rückschlagventil 94 vorhanden ist, empfiehlt
es sich, Mittel vorzusehen, die dem evakuierten ersten Arbeits
kanal A ein Überdrucksignal zuführen, wenn der Unterdruck abge
baut werden soll, um einen an der zugeordneten Arbeitsvorrich
tung gehaltenen Gegenstand abzulegen. Dieses Überdrucksignal
kann dem ersten Arbeitskanal A mittels eines in Fig. 2 und 3
strichpunktiert angedeuteten Signalkanales 95 zugeführt werden,
der zweckmäßigerweise im Vorrichtungsgehäuse 2 und insbesondere
im Zentralteil 3 ausgebildet ist. Es ist von Vorteil, wenn eine
in der zweiten Gehäuseausnehmung 9 angeordnete Ventileinheit
18' zur bedarfsgemäßen Erzeugung des Überdrucksignals verwendet
wird, wie dies aus Fig. 4 exemplarisch hervorgeht.
Bei der Anordnung aus Fig. 4 ist durch eine Ventileinheit 18'
eine Ventileinrichtung 45" gebildet, die über eine 2/2-Wege-
Schaltfunktion verfügt. Insoweit unterscheidet sie sich von der
korrespondierenden Ventileinrichtung 45' der Fig. 1, die über
eine 3/2-Wege-Schaltfunktion verfügt, um einen weiteren Ar
beitskanal B wahlweise mit Druckluft zu beaufschlagen oder zu
entlüften. Im Vergleich zur Ausführungsform der Fig. 1 führt
der zweite Arbeitskanal B nicht zu einer weiteren Arbeitsvor
richtung, sondern steht mit dem ersten Signalkanal 95 in Ver
bindung, der mit dem Arbeitskanal A kommuniziert. Im übrigen
sind in Fig. 4 die den Bauteilen der Fig. 1 entsprechenden
Bauteile mit identischen Bezugszeichen versehen.
Um im Vergleich zur Ventileinrichtung 45' eine 2/2-Funktion zu
erhalten, ist lediglich ein geringfügig modifizierter Ventil
schieber 22' erforderlich, dessen vorderer Steuerabschnitt 26
etwas länger ausgeführt ist, so daß er in der Grundstellung von
beiden den zweiten Arbeitskanal B begrenzenden Dichtungseinhei
ten 12 dichtend umschlossen ist. In dieser in Fig. 4 unterhalb
der Längsachse 28 gezeigten Grundstellung steht somit der Si
gnalkanal 95 weder mit dem Entlüftungskanal R noch mit dem
zweiten Speisekanal P2 in Verbindung, so daß in ihm ein Vakuum
aufgebaut und beibehalten werden kann.
Zum Erzeugen des Überdrucksignals wird das in Fig. 1 rechts ge
legene Vorsteuerventil 44 betätigt, so daß die Ventileinheit
18' in die in Fig. 4 oberhalb der Längsachse 28 gezeigte Ar
beitsstellung umschaltet, in der der zweite Speisekanal P2 mit
dem zweiten Arbeitskanal B und somit mit dem sich daran an
schließenden Signalkanal 95 verbunden ist.
Gemäß Fig. 4 kann in der Verbindung zwischen dem zweiten und
dem ersten Arbeitskanal B, A eine insbesondere einstellbare
Drosseleinrichtung 96 zwischengeschaltet sein, um das zu erzeu
gende Überdrucksignal zu beeinflussen.
Es wäre ohne weiteres möglich, anstelle der zur Erzeugung des
Überdrucksignales eingesetzten Ventileinrichtung 45" eine Ven
tileinrichtung 45' vorzusehen, die es ermöglicht, eine an den
zweiten Arbeitskanal B angeschlossene Arbeitsvorrichtung zu
steuern. Ferner besteht die Möglichkeit, in beiden Gehäuseaus
nehmungen eine Vakuumerzeugereinheit 46, 46' anzuordnen, um se
parate Arbeitsvorrichtungen zu betätigen oder durch Verknüpfung
der Arbeitskanäle A, B eine verstärkte Absaugintensität zu
erhalten.
Ferner ist noch zu erwähnen, daß die gehäusefesten Dichtungs
einheiten 12 auch einen anderen Aufbau als den gezeigten haben
können und beispielsweise von Dichtungsringen gebildet sind,
die bezüglich dem Vorrichtungsgehäuse 2 fixiert sind, indem sie
in Gehäusenuten oder zwischen in die Aufnahme 47 eingesetzten
ringähnlichen Halteelementen sitzen. Auch kann die Anordnung
umgekehrt derart sein, daß die Dichtungseinheiten am bewegli
chen Glied angeordnet sind und mit gehäuseseitigen Dichtflächen
zusammenarbeiten.
Die Steuervorrichtung hat im übrigen auch den nicht unwesentli
chen Vorteil, daß unabhängig von der Ausstattung mit einer Ven
tileinheit oder Vakuumerzeugereinheit in der Regel die gleiche
elektrische/elektronische und fluidische Ansteuertechnik ver
wendbar ist, so daß kundenseitig keine aufwendige Umrüstung er
forderlich wird.
Claims (13)
1. Steuervorrichtung zur Steuerung der Luftströmung in ei
nem mit einer Arbeitsvorrichtung verbindbaren Arbeitskanal
(A), mit einem Vorrichtungsgehäuse (1), das mindestens eine
Gehäuseausnehmung (8) enthält, die an axial beabstandeten
Stellen mit dem Arbeitskanal (A), mit einem mit einer Druck
luftquelle verbindbaren Speisekanal (P1) und mit einem Ent
lüftungskanal (R) kommuniziert und in die wahlweise eine Ven
tileinheit (18, 18') oder eine Vakuumerzeugereinheit (46, 46')
einsetzbar ist, wobei die Ventileinheit (18, 18') einen Ven
tilschieber (22) enthält, der zwischen zwei Schaltstellungen
umschaltbar ist, in denen er jeweils eine fluidische Verknüp
fung zwischen einerseits dem Arbeitskanal (A) und anderer
seits dem Speisekanal (P1) oder dem Entlüftungskanal (R) be
wirkt, und wobei die Vakuumerzeugereinheit (46, 46') ein zwi
schen einer Offenstellung und einer Schließstellung umschalt
bares Steuerglied (48, 48') aufweist, das in der Offenstellung
eine Druckluftströmung vom Speisekanal (P1) durch eine Düsen
anordnung (55) der Vakuumerzeugereinheit (46, 46') hindurch
zum Entlüftungskanal (R) bewirkt und dadurch ein Absaugen von
Luft aus dem mit der Düsenanordnung (55) kommunizierenden Ar
beitskanal (A) hervorruft.
2. Steuervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Vakuumerzeugereinheit (46, 46') einen mit dem
Steuerglied (48, 48') zusammenarbeitenden Stellkolben (52)
aufweist, der zum Umschalten des Steuergliedes (48, 48') mit
unter Druck stehender Steuerluft beaufschlagbar ist.
3. Steuervorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Düsenanordnung (55) an dem Steuerglied
(48) vorgesehen ist und beim Umschalten des Steuergliedes
(48) mitbewegt wird.
4. Steuervorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich
net, daß die Düsenanordnung (55) im Innern des Steuergliedes
(48) vorgesehen ist.
5. Steuervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß das Steuerglied (48) ventilschie
berartig ausgebildet ist.
6. Steuervorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Vakuumerzeugereinheit (46') einen unbe
wegbar in die Gehäuseausnehmung (8) einsetzbaren Gehäuseein
satz (76) aufweist, der das bewegliche Steuerglied (48') so
wie die Düsenanordnung (55) enthält.
7. Steuervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, da
durch gekennzeichnet, daß in der Gehäuseausnehmung (8) mehre
re koaxial mit Abstand aufeinanderfolgend angeordnete ring
förmige Dichtungseinheiten (12) festgelegt sind, die die je
weils eingesetzte Steuereinheit (18, 18'; 46, 46') umschließen
und mit dieser zumindest teilweise in Dichtkontakt stehen.
8. Steuervorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeich
net, daß die Dichtungseinheiten (12) jeweils mindestens einen
gummielastischen Dichtring (16) und einen den mindestens ei
nen Dichtring (16) haltenden Haltering (13) aufweisen, wobei
sie über den Haltering (13) in der Gehäuseausnehmung (8) ins
besondere durch eine Einpreßverbindung festgelegt sind.
9. Steuervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, da
durch gekennzeichnet, daß eine zweite Gehäuseausnehmung (9)
vorhanden ist, in der sich entweder eine Ventileinheit
(18, 18') oder eine Vakuumerzeugereinheit (46, 46') befindet.
10. Steuervorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeich
net, daß in der ersten Gehäuseausnehmung (8) eine Vakuumer
zeugereinheit (46, 46') und in der zweiten Gehäuseausnehmung
(9) eine Ventileinheit (18, 18') angeordnet ist.
11. Steuervorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeich
net, daß ein der in der zweiten Gehäuseausnehmung (9) ange
ordneten Ventileinheit (18') zugeordneter zweiter Arbeitska
nal (B) mit dem der in der ersten Gehäuseausnehmung (8) ange
ordneten Vakuumerzeugereinheit (46, 46') zugeordneten ersten
Arbeitskanal (A) verbunden ist, wobei der zweite Arbeitskanal
(B) in einer Arbeitsstellung der zugeordneten Ventileinheit
(18') mit einer Druckluftquelle (P2) kommuniziert, so daß dem
ersten Arbeitskanal (A) zum Zwecke des Abbaues des in ihm
herrschenden Unterdruckes ein Überdrucksignal zugeführt wird.
12. Steuervorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeich
net, daß in die Verbindung zwischen den ersten und den zwei
ten Arbeitskanal (A, B) eine zweckmäßigerweise einstellbare
Drosseleinrichtung (96) eingeschaltet ist.
13. Steuervorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 12, da
durch gekennzeichnet, daß die beiden Gehäuseausnehmungen
(8, 9) koaxial aufeinanderfolgend angeordnet sind.
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