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Die
Erfindung betrifft eine Ventilanordnung zur Fluidsteuerung, mit
einem elektromagnetischen Ventilantrieb, der mindestens eine Magnetspule
enthält,
die an einen zur Speisung mit einer Betätigungsspannung vorgesehenen
Betätigungs-Stromkreis
angeschlossen ist.
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Bei
einer aus der
DE 197
27 158 C2 bekannten Ventilanordnung dieser Art ist der
elektromagnetische Ventilantrieb Bestandteil eines Magnetventils, das
als Vorsteuerventil zur Betätigung
eines zugeordneten Hauptventils vorgesehen ist. Üblicherweise ist der Ventilantrieb
für eine
Betätigung
mit einer Spannung von 24 Volt ausgelegt, die unmittelbar von einer
angeschlossenen elektronischen Steuereinrichtung geliefert werden
kann. Bedingt durch den Umstand, dass die Kraft eines Elektromagneten
im wesentlichen proportional zu dem Produkt aus Windungszahl der
Magnetspule und der Stromstärke
ist, kann bei derartigen Ventilanordnungen die Schaltkraft und folglich
auch die Schaltgeschwindigkeit nur durch Vergrößerung der Magnetspule realisiert
werden, was jedoch eine oft nicht tolerierbare Vergrößerung der
gesamten Ventilabmessung zur Folge hat. Dem steht das Bestreben
gegenüber,
bei der Auslegung einer Spule diese möglichst klein zu gestalten bei
möglichst
geringem elektrischem Verbrauch.
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Es
wäre zwar
denkbar, anstelle eines Elektromagneten einen Piezo-Aktor als Ventilantrieb
einzusetzen. Eine mögliche
Ausgestaltung für
einen solchen Piezo-Aktor, mit dem eine 3/2-Ventilfunktion realisierbar ist, geht
aus der
DE 36 08 550
A1 hervor. Der Vorteil von Piezo-Aktoren besteht in der
Regel darin, dass sie schnelle Schaltzeiten ermöglichen. Allerdings ist entweder
eine große
Schaltkraft bei nur kleinem Hub oder ein großer Hub bei nur relativ kleiner
Schaltkraft möglich.
Bei Piezo-Aktoren mit Biegewandler als Aktorelement können daher
bei einem bestimmten Druck nur sehr geringe Nennweiten beherrscht
werden.
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Es
ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Ventilanordnung
zu schaffen, mit der sich bei kompakten Abmessungen kurze Schaltzeiten
bei hoher Schaltkraft realisieren lassen.
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Zur
Lösung
dieser Aufgabe ist vorgesehen, dass sich in dem Betätigungs-Stromkreis
ein durch eine von der Betätigungs-Spannung abweichende Steuerspannung
betätigbarer
Piezo-Aktor als Schalter befindet, dessen Aktorelement als Schaltglied zum
wahlweisen Schließen
oder Unterbrechen des Betätigungs-Stromkreises fungiert.
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Auf
diese Weise wird ein Piezo-Aktor nicht zur Steuerung eines Fluides
eingesetzt, sondern als Schalter mit elektrischer Relaisfunktion
für das
wahlweise Schließen
oder Unterbrechen eines die Magnetspule beinhaltenden Betätigungs-Stromkreises, der
durch eine Betätigungsspannung
versorgt wird. Beim Einsatz der Ventilanordnung kann somit durch eine üblicherweise
vorhandene elektronische Steuereinrichtung auf Basis der standardmäßig vorhandenen
geringen Steuerspannung der Piezo-Aktor betätigt werden, der seinerseits
in der Lage ist, eine relativ hohe Betätigungsspannung, beispielsweise
220 Volt oder 380 Volt, zu steuern, die für die eigentliche Betätigung des
elektromagnetischen Ventilantriebes zuständig ist. Aufgrund der sehr
geringen Leistungsaufnahme des Piezo-Aktors wird der Ausgang der
zur Ansteuerung vorgesehenen elektronischen Steuereinrichtung nur
unwesentlich belastet. Seine sehr kurze mechanische Schaltzeit kann
in voller Höhe ausgenutzt
werden, da sich die schaltbare Starkstromquelle (Betätigungsspannung)
mit Lichtgeschwindigkeit ausbreiten und die Magnetspule aktivieren
kann. Dem Elektromagneten hingegen steht ein sehr leistungsstarker
Anschluss zur Verfügung.
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Da
die Kraft eines Elektromagneten im wesentlichen proportional zum
Produkt aus Windungszahl und Stromstärke ist, kann ein mit 220 Volt/380 Volt
betätigter
Elektromagnet bei gleichbleibender Betätigungskraft mit wesentlich
kleineren Abmessungen realisiert werden als ein zur Ansteuerung
mit lediglich 24 Volt ausgelegter Elektromagnet. Bei gleichbleibender
Windungszahl kann ein dünnerer
Spulendraht verwendet werden, was kleinere Spulenabmessungen zulässt. Andererseits
kann bei gleicher Baugröße eine
wesentlich größere Betätigungskraft gewährleistet
werden, so dass sich größere Strömungsquerschnitte
schalten und/oder kürzere Schaltzeiten
realisieren lassen.
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Es
hat sich überdies
herausgestellt, dass der Piezo-Aktor bei einer Verwendung als elektrischer Schalter
wesentlich leichter auslegungs- und betriebstechnisch in den Griff
zu bekommen ist wie bei einer Verwendung als fluidischer Schalter
bzw. fluidisches Ventil. Es treten keine Strömungskräfte auf, die das Schaltverhalten
beeinflussen, so dass sich große Schalthübe realisieren
lassen, die einen Funkenüberschlag
trotz der hohen Betätigungsspannung
verhindern.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen hervor.
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Der
elektromagnetische Ventilantrieb ist zweckmäßigerweise Bestandteil eines
Magnetventils. Die Magnetspule kann zu einem Elektromagneten gehören oder
auch als Tauchspule eingesetzt werden, was dann allerdings eine
Gleichspannungsquelle erforderlich macht.
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Das
Magnetventil kann unmittelbar ein direkt betätigtes Hauptventil sein. Als
besonders vorteilhaft wird allerdings die Ausgestaltung als Vorsteuerventil zur
Betätigung
eines zugeordneten fluidbetätigten Hauptventils
angesehen.
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Das
Aktorelement des Piezo-Aktors ist zweckmäßigerweise als Biegewandler
ausgeführt. Hier
lassen sich bei kompakten Abmessungen besonders große Hübe realisieren,
in Verbindung mit einer äußerst geringen
Leistungsaufnahme.
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Der
Piezo-Aktor kann mit einem besonders einfach ausgebildeten Aktorelement
ausgerüstet werden,
wenn das Aktorelement im elektrisch spannungslosen Zustand eine
den Betätigungs-Stromkreis
unterbrechende Offenstellung einnimmt, in die es zurückkehrt,
wenn es nach einer elektrischen Aktivierung erneut elektrisch spannungslos
geschaltet und entladen wird. In diesem Falle ist eine durch die Steuerspannung
notwendige aktive Auslenkung in nur einer Richtung erforderlich.
Gleichwohl wäre
es prinzipiell ohne weiteres möglich,
ein Aktorelement mit zwei möglichen
Wirkrichtungen einzusetzen, beispielsweise einen Bimorph-Biegewandler.
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Um
eine kompakte Ventilanordnung zu erhalten, kann der Piezo-Aktor mit dem Ventilantrieb
zu einer Baugruppe oder Baueinheit zusammengefasst sein.
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Die
im Vergleich zur Betätigungsspannung niedrigere
Steuerspannung liegt beispielsweise bei 24 Volt, einer von den handelsüblichen
elektronischen Steuereinrichtungen typischerweise zur Verfügung gestellten
Spannungshöhe.
Ist für
die Betätigung
des Aktorelementes allerdings eine höhere Spannung erforderlich,
beispielsweise 60 Volt, kann diese durch eine die angelegte Steuerspannung
erhöhende
Spannungswandlerschaltung zur Verfügung gestellt werden. Diese
Spannungswandlerschaltung kann bei Bedarf ein Bestandteil des Piezo-Aktors
sein.
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Im
folgenden wird die Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnung näher erläutert. Die
einzige Figur (1) zeigt im Längsschnitt
schematisch eine bevorzugte Bauform einer auf Basis des erfindungsgemäßen Konzepts
aufgebauten Ventilanordnung.
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Die
in ihrer Gesamtheit mit Bezugsziffer 1 bezeichnete Ventilanordnung
verfügt über ein
Hauptventil 2, das mit einem elektromagnetischen Ventilantrieb 3 und
einem zur Betätigung
des Ventilantriebes 3 dienenden Piezo-Aktor 4 zu
einer Ventileinheit zusammengefasst ist. Für die Vorgabe des Betriebszustandes
der vorgenannten Ventileinheit dient eine in der Regel extern angeordnete
elektronische Steuereinrichtung 5, die eine Steuerspannung
US ausgeben kann.
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Das
Hauptventil 2 ist grundsätzlich beliebiger Art. Beispielsweise
könnte
es sich um ein Sitzventil handeln. Beim Ausführungsbeispiel ist es als Schieberventil
konzipiert.
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Durch
das Hauptventil 2 können
Fluidströmungen
gesteuert werden. Beispielsgemäß ist eine 3/2-Ventilfunktionalität vorgesehen.
Andere Funktionalitäten
sind jedoch ebenfalls möglich.
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Das
Hauptventil 2 besitzt ein Hauptventilgehäuse 6,
in dem ein beweglicher Ventilschieber 7 angeordnet ist.
Durch eine Rückstellfeder 8 ist
der Ventilschieber 7 in die abgebildete Grundstellung vorgespannt.
In dieser Grundstellung steht ein mit einer nicht näher dargestellten
Druckquelle verbundener Speisekanal P mit einem zu einem nicht näher dargestellten
Verbraucher führenden
Arbeitskanal A in Verbindung. Gleichzeitig ist ein je nach Fluid
mit einem Tank oder mit der Atmosphäre verbundener Entlastungskanal
R von den beiden vorgenannten Ventilkanälen abgetrennt. Die Kanäle verlaufen
im Hauptventilgehäuse 6.
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Zum
Umschalten in eine zweite Schaltstellung wird ein mit dem Ventilschieber 7 bewegungsgekoppelter
Antriebskolben 12 mit einem Betätigungsfluid beaufschlagt.
Die daraus resultierende Betätigungskraft
FB wirkt entgegengesetzt zur Rückstellfeder 8 und
ist größer als
deren Federkraft, so dass der Ventilschieber 7 sich axial
verlagert, worauf dann der Arbeitskanal A mit dem Entlastungskanal
R verbunden und gleichzeitig der Speisekanal P abgetrennt ist.
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Für die Verbindung
und Trennung der Ventilkanäle
sorgen ringförmige
Dichtungseinrichtungen 11, die beim Ausführungsbeispiel
am Hauptventilgehäuse 6 fixiert
sind und den über
die Länge
hinweg abgestuften Ventilschieber 7 in an sich bekannter Weise
koaxial umschließen.
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Die
Beaufschlagung des Antriebskolbens 12 mit dem Betätigungsfluid
wird durch den elektromagnetischen Ventilantrieb 3 gesteuert.
Dieser fungiert in Bezug auf das Hauptventil 2 als Vorsteuerventil
und ist als 3/2-Magnetventil ausgebildet.
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In
einer Vorsteuer-Ventilkammer 13, die im Innern des Ventilantriebsgehäuses 14 ausgebildet ist,
sitzt ein mit einem beweglichen Magnetanker bewegungsgekoppeltes
oder unmittelbar von diesem Magnetanker gebildetes Vorsteuer-Ventilglied 15, das
durch eine Rückstellfeder 16 in
die abgebildete Grundstellung vorgespannt ist, aus der es durch
Aufbringen von Magnetkräften
in eine zweite Schaltstellung auslenkbar ist.
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Ein
von der Vorsteuer-Ventilkammer 13 ausgehender Betätigungskanal 17 mündet in
eine vom Antriebskolben 12 begrenzte Beaufschlagungskammer 18.
Ein ebenfalls in die Vorsteuer-Ventilkammer 13 einmündender
Vorsteuer-Speisekanal 22 steht mit dem Speisekanal P des
Hauptventils 2 in ständiger Verbindung
und liefert so das Betätigungsfluid.
Alternativ wäre
hier allerdings auch eine getrennte Zufuhr des Betätigungsfluides
möglich.
Schließlich
ist noch ein je nach Fluidart mit einem Tank oder mit der Atmosphäre verbundener
Vorsteuer-Entlastungskanal 23 vorgesehen.
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In
der Grundstellung des Vorsteuerventilgliedes 15 liegt in
der Beaufschlagungskammer 18 Atmosphärendruck an, so dass der Ventilschieber 7 durch
die Rückstellfeder 8 in
der Grundstellung gehalten wird. Ist hingegen das Vorsteuerventilglied 15 in
die zweite Schaltstellung umgeschaltet, gibt es die Verbindung zwischen
dem bis dahin verschlossenen Vorsteuer-Speisekanal 22 und dem Betätigungskanal 17 frei,
bei gleichzeitigem Verschluss des Vorsteuer-Entlastungskanals 23.
Dadurch kann das vom Speisekanal P abgezweigte Betätigungsfluid
den Antriebskolben 12 beaufschlagen und den Ventilschieber 7 in
seine zweite Schaltstellung verlagern.
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Die
für das
Umschalten des Vorsteuerventilgliedes 15 erforderliche
Magnetkraft liefert mindestens eine den beweglichen Magnetanker
umschließende,
im Ventilantriebsgehäuse 14 untergebrachte Magnetspule 21.
Diese ist an einen Betätigungs-Stromkreis 24 angeschlossen,
der von einer Betätigungsspannung
UB gespeist ist. Für das Anlegen der Betätigungsspannung
UB ist eine elektromechanische Schnittstelle 25 vorgesehen, die
sich beim Ausführungsbeispiel
am als Aktorgehäuse 26 bezeichneten
Gehäuse
des Piezo-Aktors 4 befindet. Von hier gehen zwei Leiterstränge 27, 28 aus,
die zur Magnetspule 21 führen.
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Die
Betätigungsspannung
UB ist im Vergleich zu den üblicherweise
bei der Ansteuerung von elektrisch betätigten Ventilen herrschenden
Zuständen als
Starkstromquelle einzustufen. Sie liegt bevorzugt bei 220 Volt oder
380 Volt. Demgegenüber
werden die Magnetspulen von Magnetventilen bisher regelmäßig mit
weit niedrigeren Spannungen betrieben, die in der Regel bei 24 Volt
liegen, eine Spannung die standardmäßig von vielen elektronischen
Steuereinrichtungen bereitgestellt werden.
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Bei
der abgebildeten Ventilanordnung 1 erfolgt die elektrische
Ansteuerung ursächlich
nicht durch die relativ hohe Betätigungsspannung
UB, sondern durch eine diesbezüglich niedrigere
Steuerspannung US, die durch eine elektronische
Steuereinrichtung 5 geliefert wird. Diese Steuerspannung US wird zur Aktivierung des Piezo-Aktors 4 eingesetzt,
der als Schalter in den Betätigungs-Stromkreis 24 eingeschaltet
ist, wobei sein auf der Basis des umgekehrten piezo-elektrischen
Effektes aktivierbares Aktorelement 32 als Schaltglied
fungiert, mit dem sich der Betätigungs-Stromkreis 24 wahlweise schließen oder
unterbrechen lässt.
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Um
die Schalterfunktion zu realisieren, ist beim Ausführungsbeispiel
einer der Leiterstränge 28 in
zwei Leiterstrangabschnitte 28a, 28b unterteilt,
deren einer zur Schnittstelle 25 und deren anderer zu einem
Anschluss der Magnetspule 21 führt. Die beiden anderen Enden
eines jeweiligen Leiterstrangabschnittes 28a, 28b sind
mit beabstandeten Kontaktflächen 31a, 31b verbunden,
denen eine am Aktorelemente 32 angeordnete, elektrisch
leitende Überbrückungsfläche 33 gegenüberliegt.
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Durch
Federmittel 34 oder allein aufgrund einer entsprechenden
Justierung und eigenem Rückstellverhalten
nimmt das Aktorelement 32 im elektrisch spannungslosen
Zustand eine Offenstellung ein, in der die Überbrückungsfläche 33 von den beiden
Kontaktflächen 31a, 31b beabstandet
ist. Durch Anlegen der Steuerspannung US an
das Aktorelement 32 bewegt sich dieses so, dass die Überbrückungsfläche 33 letztlich
gleichzeitig an den beiden Kontaktflächen 31a, 31b zur
Anlage gelangt und dadurch den zuvor noch unterbrochenen Betätigungs-Stromkreis 24 schließt.
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Um
in der Offenstellung einen einen Funkenüberschlag ausschließenden,
relativ großen
Abstand zwischen der Überbrückungsfläche 33 und
den Kontaktflächen 31a, 31b einhalten
zu können,
empfiehlt sich der Einsatz eines Biegewandlers als piezo-elektrisches
Aktorelement 32. Dies ist beim Ausfüh rungsbeispiel der Fall. Der
Biegewandler ist hier einenends am Aktorgehäuse 26 fixiert und
trägt andernends
die Überbrückungsfläche 33.
Wird eine Steuerspannung US angelegt, findet
ein durch einen Pfeil 35 angedeutetes seitliches Auslenken
des Aktorelementes 32 an seinem nicht gehäusefest
eingespannten Längenabschnitt
statt.
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Um
die Rückbewegung
in die Grundstellung zu bewirken, wird die Steuerspannung US entfernt und durch eine entsprechende Schaltung
das Abfließen
der Ladungen von den Elektroden des Aktorelementes 32 ermöglicht.
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Für den Anschluss
der die Steuerspannung US liefernden elektronischen
Steuereinrichtung 5 ist an der Ventileinheit, vorzugsweise
am Aktorgehäuse 26,
eine weitere elektromechanische Schnittstelle 36 vorgesehen.
An ihr lässt
sich jede handelsübliche elektronische
Steuereinrichtung anschließen.
Von der Schnittstelle gehen elektrische Leiter 38 aus,
die mit dem Aktorelement 32 kontaktiert sind.
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Das
beim Ausführungsbeispiel
eingesetzte Aktorelement 32 ist ein Niedervolt-Piezobiegewandler,
der sich unmittelbar durch die von der elektronischen Steuereinrichtung 5 gelieferte
niedrige Steuerspannung US von vorzugsweise
24 Volt betätigen lässt. Kommt
stattdessen ein piezo-elektrisches Aktorelement 32 zum
Einsatz, das einer höheren
Steuerspannung US bedarf – typisch
sind hier beispielsweise 60 Volt – kann zusätzlich eine strichpunktiert angedeutete
Spannungswandlerschaltung 37 vorgesehen werden, durch die
die Steuerspannung entsprechend erhöht wird. Die Spannungswandlerschaltung 37 kann
zwischen der elektronischen Steuereinrichtung 5 und dem
Piezo-Aktor 4 sitzen, kann allerdings auch unmittelbarer
Bestandteil einer dieser beiden vorgenannten Komponenten sein. Gleiches
gilt für
eine die Rückstellung
des Aktorelementes 32 ermöglichende Entladeschaltung.
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Ersichtlich
kann mit der Erfindung ein elektromagnetisch vorgesteuertes, fluidbetätigtes Hauptventil
realisiert werden, das – trotz
unmittelbarer Ansteuerung durch die relativ niedrige Steuerspannung einer
elektronischen Steuereinrichtung – mit sehr kompakten Abmessungen,
hoher Betätigungskraft und
geringen Schaltzeiten realisiert werden kann. Bedingt durch den
die Schalterfunktion übernehmenden
Piezo-Aktor ist die steuerseitige Leistungsaufnahme bei gleichzeitig
sehr kompakten Abmessungen äußerst gering.
Wird durch das Anlegen der Steuerspannung US der
Betätigungsstromkreis
geschlossen, liegt an der Magnetspule 21 schlagartig die
hohe Betätigungsspannung
UB an, was extrem kurze Schaltzeiten garantiert.
Bedingt durch die hohe Betätigungsspannung
UB lässt
sich über
die angeschlossene Magnetspule 21 eine hohe Schaltkraft
erzeugen, so dass man sehr hohe Vorsteuerdrücke beherrschen kann, bzw.
bei gleichem Vorsteuerdruck große
Nennweiten öffnen
kann.
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Man
verwendet quasi einen Piezo-Aktor zum Zuschalten einer elektrischen
Energiequelle mit gegenüber
der Steuerspannung weitaus höherer
Energiedichte und Signalübertragungsgeschwindigkeit.
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Legt
man einem Vergleich zwischen einem mit 24 Volt betriebenen elektromagnetischen
Ventilantrieb und einem mit 220 Volt bzw. 380 Volt betriebenen elektromagnetischen
Ventilantrieb die gleichen Abmessungen zugrunde, so kann bei dem
220 Volt/380 Volt-Ventilantrieb durch Reduzierung der Spulendrahtdicke
bei gleichzeitig erhöhtem
Widerstand die Windungszahl erhöht
werden, so dass bei vergleichbarer Stromstärke – weil die Kraft eines Elektromagneten
im wesentlichen proportional ist zum Produkt aus Windungszahl und
Stromstärke – eine wesentlich
höhere
magnetische Schaltkraft herbeigeführt werden kann.
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Beim
Ausführungsbeispiel
sind der Piezo-Aktor 4 und der elektromagnetische Ventilantrieb 3 zu
einer Baugruppe zusammengefasst, die als Einheit am Hauptventil 2 installiert
ist. Um noch kompaktere Abmessungen zu erreichen, können der
elektromagnetische Ventilantrieb 3 und der Piezo-Aktor 4 auch
unmittelbar als integrierte Baueinheit ausgebildet werden, die dann
beim Zusammenbau einer Ventilanordnung vergleichbar einem konventionellen elektromagnetischen
Ventilantrieb als Gesamtheit installiert werden kann.
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Während der
elektromagnetische Ventilantrieb 3 beim Ausführungsbeispiel
ein Vorsteuerventil bildet, kann er bei Bedarf auch direkt als mechanischer
Antrieb für
ein Ventilglied eingesetzt werden. Denkbar sind jedoch auch andere
elektrische Ventilantriebe wie Tauchspulen, Torque-Motoren oder ähnliches.