DE3817361A1 - Gasdichtes schaltglied - Google Patents
Gasdichtes schaltgliedInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein gasdichtes Schaltglied
und spezieller auf eine Vorrichtung, bei der sich eine
feststehende Elektrode mit einem feststehenden Kontakt in
einem hermetisch geschlossenen, mit einem elektrisch nicht
leitenden Gas gefüllten Behälter befindet, und bei der sich
ein beweglicher Kontakt einer beweglichen Elektrode zu dem
feststehenden Kontakt hin- und von diesem wegbewegen kann,
um die Kontakte EIN- und AUS-zuschalten
Derartige gasdichte Schaltglieder können bestens in Einrich
tungen zur Leistungsschaltung, wie elektromagnetischen
Schaltern, Relais und ähnlichem, verwendet werden.
Grundsätzlich können Schaltglieder nach Gesichtspunkten
ihres Schaltstrombereiches eingestuft werden, und zwar
solche für sehr geringe Ströme unter 1 A (sogenannte trockene
Stromkreise), solche zur Schaltung von ohmscher Last von
etwa 1 bis 5 A, solche zur Verwendung bei Leistungslast von
etwa 5 bis 30 A, d. h. kleiner kapazitiver und induktiver
Last und solche zur Verwendung bei mittleren und großen
kapazitiven oder sonstigen speziellen Lasten. Bei diesen
Schaltgliedern lag die größte Anforderung in der Leistungs
belastung, womit verschiedene Probleme hinsichtlich der
Haltbarkeit und der Betriebssicherheit auftreten, z. B. der
Lichtbogen, der bei Schaltvorgängen entsteht und die Kontakte
zusammenschweißt oder ein hoher Verschleiß der Kontakte
und dergleichen.
In diesem Zusammenhang wurde eine wirksame Verbesserung
bezüglich der Lichtbogenvermeidung in Betracht gezogen, um
das Schaltglied recht dauerhaft zu machen bzw. seine Lebens
dauer zu verlängern. Ein Beispiel für solch eine erreichte
Verbesserung ist in Quecksilberrelais zu sehen, die in der
US-PS 34 31 377 und in der US-PS 38 31 118 vorgeschlagen
wurden. Bei diesen Relais wurde eine Anordnung verwendet,
bei der die Kontakte mit Quecksilber durch die Kapillarkräfte
benetzt sind, um eine Kontaktstabilität zu erreichen,
oder auch eine Anordnung, bei der die Lichtbogenunterdrückung
durch die Verwendung der des Kühlvermögens eines Wasserstoff
gases hoher Reinheit mit einem hohen Druck von 13,6 bis 17,0 atm
(200 bis 250 PSI) verbessert wurde. Mit diesem Quecksilber
relais kann zwar das Vermögen der Lichtbogenunterdrückung
zur Erhaltung einer längeren Lebensdauer verbessert werden,
aber wenn der Schaltstrom 5 A übersteigt, vergrößert sich
die Verdunstungsmenge des Quecksilbers beim Ein- und Aus
schalten der Kontakte und verursacht dadurch eine ungenügende
Quecksilberbenutzung der Kontakte. Außerdem besteht noch
das Problem fort, daß ein Kontaktverbrauch eintritt oder ein
Zusammenschweißen erfolgt. Die Lebensdauer wird merklich
verkürzt, wenn das Quecksilberrelais als Schaltglied für
eine Leistungsbelastung im Stromunterbrechungsbereich von
5 bis 30 A eingesetzt wird.
Zur Behebung des obengenannten Problems ist in der offen
gelegten japanischen Patentanmeldung Nr. 61-78016 ein gasdichtes
Schaltglied empfohlen, bei dem ein elektrisch isolierendes
Gas, wie Wasserstoffgas, mit hohem Druck in einem
hermetischen Behälter eingeschlossen ist, sich ein Paar Kontakte
zum Ein- und Ausschalten in dem hermetischen Behälter befinden
und ein Permanentmagnet außen am Behälter befestigt ist,
um eine magnetische Kraft auf einen Lichtbogen wirken zu
lassen, der im Behälter beim Ein- und Ausschalten der
Kontakte entsteht. Mit diesem gasdichten Schaltglied wird der
so erzeugte Lichtbogen zu seiner Löschung schnell gekühlt,
und das Schaltglied hat ausgezeichnete Eigenschaften hinsicht
lich der Lichtbogenunterdrückung. Nach der obengenannten
offengelegten Patentanmeldung kann zwar das Vermögen zur
Löschung des Lichtbogens hinreichend verbessert werden; die
Kraft zur Trennung der beiden Kontakte beim Kontaktöffnungs
vorgang ist aber von dem Druck des Wasserstoffgases im Behälter
abhängig, so daß die Trennkraft mit fortschreitender
Alterung und temperaturabhängig geändert werden muß, so daß
der Kontaktvorgang instabil wird. Daraus ergeben sich als
ungelöste Probleme, daß die verminderte Kontaktöffnungs
geschwindigkeit die Lichtbogenstandzeit verlängert und ein
Kontaktverschleiß ermöglicht wird oder daß die Kontakt
öffnungskraft der Kontakte außergewöhnlich ansteigt und diese
nicht vollständig geschlossen werden können, so daß sich der
Kontaktübergangswiderstand vergrößert.
Das Hauptanliegen der vorliegenden Erfindung ist daher, ein
gasdichtes Schaltglied zu schaffen, bei dem die Schaltkontakte
in einem hermetischen Behälter bei stabilen Kenndaten
arbeiten können und bei dem eine optimale Kontaktöffnungs
geschwindigkeit bei dem geeigneten Kontaktdruck erreicht wird.
Bei dem erfindungsgemäßen gasdichten Schaltglied ist ein
elektrisch isolierendes Gas in einem gasdichten Raum eines
hermetischen Behälters eingeschlossen; ein fester Kontakt
mit einer festen Elektrode ist in dem gasdichten Raum ange
ordnet und ein beweglicher Kontakt einer beweglichen Elektrode
kann mit dem festen Kontakt in Berührung gebracht und
von diesem getrennt werden. Die bewegliche Elektrode ist
mindestens teilweise im gasdichten Raum aufgenommen und
darin vor- und zurückbeweglich. Ein Dauermagnet ist in einer
Ebene angeordnet, die eine Richtung rechtwinklig schneidet,
in der die beiden Kontakte sich schließen und öffnen. Ein
Joch umgibt den Magneten außen. Ferner sind zumindest teil
weise dehnbare Mittel vorgesehen, um die bewegliche Elektrode
luftdicht abgeschlossen zu halten und zugleich die erzwungene
Bewegung der beweglichen Elektrode vorwärts und zurück
zu ermöglichen.
Insbesondere ist die Lösung der gestellten Aufgabe im kenn
zeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 angegeben. Vorteil
hafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den Unteransprüchen
zu entnehmen.
Die Zeichnung stellt bevorzugte Ausführungsformen der
Erfindung dar. Es zeigt
Fig. 1 eine Schnittansicht des gasdichten Schaltgetriebes
in einer Ausführungsform der Erfindung,
geschnitten entlang der Linie I-I in Fig. 2,
Fig. 2 eine Schnittansicht des Schaltgetriebes nach
Fig. 1, geschnitten entlang der Linie II-II in
Fig. 1,
Fig. 3 eine perspektivische und vergrößerte Teilansicht
der beweglichen Elektrode und des beweglichen
Kontaktes im Schaltglied nach Fig. 1,
Fig. 4 ein Diagramm, das die Beziehung zwischen dem
elektrisch isolierenden Gas und der Lichtbogen
standzeit in dem Schaltglied nach Fig. 1 dar
stellt,
Fig. 5 ein Diagramm, das das Verhalten verschiedener im
Schaltglied nach Fig. 1 verwendbarer Gase hin
sichtlich ihrer thermischen Leitfähigkeit dar
stellt,
Fig. 6 ein Diagramm, das die Beziehung zwischen dem
elektrischen Strom und der elektrischen Feld
stärke der positiven Lichtbogensäule in den verschiedenen
Gasen bei Atmosphärendruck darstellt,
Fig. 7 eine Schnittansicht des Schaltgetriebes in einem
anderen Ausführungsbeispiel der Erfindung,
geschnitten entlang der Linie VII-VII in Fig. 8,
Fig. 8 eine Schnittansicht des Schaltgliedes von Fig. 7,
geschnitten entlang der Linie VIII-VIII,
Fig. 9 eine perspektivische, leicht vergrößerte Teil
ansicht der beweglichen Elektrode im Schaltglied
nach Fig. 7,
Fig. 10 eine Seitenansicht einer Anordnung, bei der das
Schaltglied nach Fig. 7 und 8 einem diesbezüglichen
Betätigungsmittel zugeordnet ist,
Fig. 11 ein Diagramm, das die Beziehung zwischen dem
Kontaktabstand im Schaltglied in der Lage von
Fig. 10 und der Gegenkraft darstellt,
Fig. 12 ein Diagramm, das die Beziehung zwischen dem
Stickstoffanteil und der Lichtbogenstandzeit im
Schaltglied nach Fig. 10 wiedergibt,
Fig. 13 einen Plan einer Versuchsschaltung, der für das
gasdichte Schaltglied gemäß der Erfindung ver
wendbar ist,
Fig. 14 ein Diagramm, das die mit dem Schaltglied nach
Fig. 10 experimentell ermittelte Beziehung zwischen
der Lichtbogenstandzeit und dem elektrischen Strom darstellt,
Fig. 15 ein Diagramm, das entsprechend die Beziehung
zwischen der Lichtbogenstandzeit und der elektri
schen Spannung zeigt und
Fig. 16 ein Diagramm, das die Beziehung zwischen der Zahl
der Kontaktspiele und der Durchbruchsspannung im
Schaltglied in der Ausführung, wie sie in Fig. 11
verwendet wird, darstellt.
In Fig. 1 ist ein gasdichtes Schaltglied 10 in einem Aus
führungsbeispiel der Erfindung gezeigt, bei dem das Schaltglied
10 ein allgemein zylindrisches Gehäuseteil 11 aus einem
elektrisch isolierenden Material, wie Keramik, trägt, bei
dem Endscheiben 12 und 13 aus metallischem Werkstoff, wie
sauerstofffreiem Kupfer, 42er Legierung oder ähnlichem an
beiden axialen offenen Enden des Gehäuseteils 11 aufgesetzt
sind und bei dem dieses Gehäuseteil 11 und die Endscheiben
12 und 13 einen hermetischen Behälter bilden. In der Mitte
der unteren Endscheibe befindet sich eine Führungsöffnung
13 a, und ein feststehender Schaft 15, der an seinem oberen
Ende einen festen Kontakt 14 trägt, sitzt in dem Zylinder
teil 11 und ist mit dem unteren Ende des festen Schaftes 15
in der Öffnung 13 a geführt. Der feststehende Kontakt 14 ist
aus Metall in Scheibenform gefertigt, mit Ausnahme eines
abgeflachten Teils am Umfang, der die Oberfläche des festen
Kontaktes 14 bildet. Der feststehende Schaft 15 ist eben
falls aus Metall und mit einer isolierenden Hülse 16 aus
isolierendem Material, wie etwa Keramik, bedeckt, wobei der
feststehende Kontakt 14 und der Schaft 15 eine feststehende
Elektrode bilden.
An der unteren Endscheibe 13 ist ferner ein Gasrohr 17 außen
befestigt, durch das ein elektrisch isolierendes Gas mit
hoher thermischer Leitfähigkeit wie Wasserstoffgas, wie eine
Gasmischung aus Wasserstoff- und Stickstoffgas oder etwas
ähnliches in dem hermetischen Behälter über die kleinen
Öffnungen 13 b rund um das Mittelloch 13 a eingebracht und
eingeschlossen wird, nachdem ein gasdichter Raum 18 darin
abgegrenzt wurde. Der Fülldruck liegt bei 2 bis 3 Atmosphären
über dem Atmosphärendruck. Nach der Gasabdichtung wird das
Gasrohr 17 quetschend zusammengedrückt, um die kleinen Löcher
13 b nach Fig. 2 abzudichten, um die Gasdichtigkeit des Raumes
18 zu erhalten und außerdem eine Anschlußklemme für einen
Anschlußdraht 19 nach dem Zusammendrücken zu bilden. Inner
halb der Endscheibe 13 ist ferner ein Isolierteil 20 aus
keramischem Isoliermaterial mit einem axialen Durchgangsloch
20 a für den feststehenden Schaft 15 am unteren Ende des
Gehäuseteils 11 befestigt, wobei der äußere Rand am Teil 11
anliegt, und einen abwärts gerichteten Vorsprung bildet, der
zum Durchgangsloch 20 a weiterführt.
Im gasdichten Raum 18 befindet sich ferner ein beweglicher
Kontakt 21, der in Berührung mit dem feststehenden Kontakt
gebracht und von diesem getrennt werden kann. Eine isolierende
Scheibe 22 aus dem gleichen Material wie das isolierende
Teil 20 ist auf der Innenseite der oberen Endscheibe 12
befestigt. Der feststehende und der bewegliche Kontakt 14
und 21 sind auf diese Weise im luftdichten Raum 18 in einer
isolierten Kammer aus dem Zylinderteil 11, dem Isolierteil
20 und der Isolierscheibe 22 eingeschlossen. Der bewegliche
Kontakt 21 ist am Ende eines beweglichen Schaftes 23 befe
stigt, der sich vorwärts und zurück aus dem luftdichten Raum
18 durch die Öffnung 12 a und 22 a der entsprechenden End
scheibe 12 und Isolierscheibe 22 bewegt. Dieser bewegliche
Kontakt 21 und der Schaft 23 sind ebenfalls aus einem
metallischen Material wie sauerstofffreies Kupfer, Kupferlegierungen
oder ähnlichem hergestellt und bilden eine bewegliche
Elektrode. Der bewegliche Kontakt 21 selber hat die Form
einer Scheibe mit dünnen Scheibenteilen 21 a und 21 b aus
isolierendem Material, wie Keramik, auf beiden flachen Seiten. Ein
unterer Teil am Umfang des beweglichen Kontaktes 21 ist
ebenso abgeflacht, um auf die ebenfalls abgeflachte Seite
des feststehenden Kontaktes 14 zu treffen. Eine der
abgeflachten Seiten der feststehenden und beweglichen Kontakte
14 und 21 kann entfallen, aber auf alle Fälle sollten die
beiden Kontakte 14 und 21 so geformt sein, daß sie eher
einen linienförmigen als einen Punktkontakt bilden. Am
anderen Ende des beweglichen Schaftes 23 ist ein Anschlußglied
24 befestigt und ein Verbindungsdraht 25 mit diesem Anschluß
glied 24 verbunden. Auf der Außenseite der oberen Endscheibe
12 ist ein Haltezylinder 26 mit obenliegendem Boden und
einem Innenraum 26 a zur Durchführung des beweglichen Schaftes
23 befestigt, und zwar mit seinem unteren offenen Ende
mit dem äußeren Rand des Durchgangsloches 12 a der Scheibe
12, und ein Faltenbalg 27 aus z. B. drei dünnen gewellten Ni-
Cu-Ni-Schichten ist im Haltezylinder 26 untergebracht. Ein
Ende des Faltenbalges 27 ist an einem unteren Teil des
beweglichen Schaftes 23 in der Nähe des beweglichen Kontaktes
21 und das andere obere Ende des Balges 27 an der inneren
oberen Endfläche des Zylinders 26 befestigt. Eine
Führungshülse 28 ist außen am oberen Ende des Zylinders 26
rings um ein Mittelloch am oberen Ende befestigt, und der
obere Teil des beweglichen Schaftes 23 befindet sich in
diesem Führungszylinder 26, wird von dem Zylinder 26 geführt
und aus diesem herausgeschoben. Mit dieser Anordnung des
Führungszylinders 26 und des Faltenbalges 27 ist die
Dichtigkeit des gasdichten Raumes 18 ausreichend gewährleistet,
wobei sich der bewegliche Schaft 23 unter Wahrung des
gasdichten Einschlusses vorwärts zum und zurück vom Raum 18
bewegen kann.
An zwei einander gegenüberliegenden Teilen an der Außenseite
des Zylinderteils 11 sind zwei Dauermagnete 29 und 30 am
Zylinderteil 11 angebracht, und zwei Jochbügel 31 führen in
Verlängerung der unteren Endscheibe 13 aufwärts, um die
Magnete an dem Zylinderteil 11 zu halten. Diese Dauermagnete
29 und 30 liegen in einer Ebene, die rechtwinklig die
Richtung schneidet, in die sich der bewegliche Kontakt 21 bewegt,
um mit dem feststehenden Kontakt 14 Kontakt zu geben und zu
unterbrechen, und zwar auf der gleichen Höhe wie die Lage
des Treffpunktes der feststehenden und beweglichen Kontakte
14 und 21. Ferner ist ein Federelement 32 zwischen der
oberen Endscheibe des Führungszylinders 26 und dem Anschluß
glied 24 vorgesehen, das die bewegliche Elektrode 23 in die
trennende Richtung von der feststehenden Elektrode 15 vor
spannt. Im gezeigten Beispiel besteht das Federelement 32
aus einer Zylinderdruckfeder z. B. aus Phosphorbronze und ist
über dem beweglichen Schaft 23 angeordnet.
Die Funktion des gasdichten Schaltelementes 10 gemäß der
Erfindung wird im folgenden erläutert. Wenn der bewegliche
Schaft 23 durch irgendein geeignetes Mittel gezwungen wird,
sich in die durch einen Pfeil N in Fig. 1 angedeutete Richtung
zu bewegen, wird der bewegliche Kontakt 21 gezwungen,
den feststehenden Kontakt 14 zu treffen und die Kontakte zu
schließen. Wenn eine derartige treibende Kraft auf den
beweglichen Schaft 23 nachläßt, wirkt eine zusammengesetzte
Kraft aus dem Druck des isolierenden Gases im gasdichten
Raum 18 auf die äußere Seite des Faltenbelages 27 und aus der
Vorspannkraft des Federelementes 32 auf den beweglichen
Schaft 23 in die durch einen Pfeil O in Fig. 1 angedeutete
Richtung, und der bewegliche Schaft 23 wird dadurch vom
feststehenden Kontakt 14 wegbewegt, um die Kontakte zu
trennen brechen.
Wenn beim Öffnen der Kontakte ein Lichtbogen entsteht, wird
dieser Lichtbogen durch ein schnelles Abkühlen durch die
Kühlfähigkeit eines Gases, wie das im gasdichten Raum 18 mit
hohem Druck eingeschlossene Wasserstoffgas, unterdrückt,
wobei die magnetische Kraft der Dauermagnete 29 und 30, die
auf den kontaktgebenden Teil gerichtet ist, ein wirksames
magnetisches Löschen des Lichtbogens und Unterdrücken desselben
in kurzer Zeit bewirkt. Die dünnen Isolierscheiben 21 a
und 21 b auf den Seitenflächen des beweglichen Kontaktes 21
sind dabei insofern wirksam, als sie verhindern, daß der
entstehende Lichtbogen am Rand um den beweglichen Kontakt 21
herumwandert, und der Linienkontakt zwischen dem festen und
beweglichen Kontakt 14 und 21 verhindert, daß der elektrische
Strom sich auf einen Punkt konzentriert und dadurch die
Stromdichte wächst. Mit diesen technischen Merkmalen kann
eine lange Lebensdauer der Kontakte erreicht werden.
Es wurde gefunden, daß verschiedene Bedingungen hinsichtlich
des elektrisch leitenden Gases, das im gasdichten Raum 18
eingeschlossen ist, erfüllt sein müssen. Zuerst wurde die
Beziehung zwischen der thermischen Leitfähigkeit des Gases
und der Lichtbogenstandzeit mit unterschiedlichen Mischungs
verhältnissen von Argon Ar und Helium He bei Änderung der
thermischen Leitfähigkeit des Gases experimentell untersucht.
Das zeigte, daß bei 0°C und einem gewählten Argonanteil von
50%, 25% und 0% die thermische Leitfähigkeit des Gases
20,6×10-4, 32,8×10-4 bzw. 58,4×10-4 W/cm²sec beträgt.
Die Lichtbogenstandzeit wurde mit einem Strom von 3 kA
(Spitzenwert einer Halbwelle kommerziellen Wechselstroms) durch
die beiden Kontakte 14 und 21, bei einer Elektroden-Öffnungs
zeit von 0,94 msec und einer erforderlichen Zeit, um den
beweglichen Kontakt 21 um 2 mm zu bewegen, von 0,43 msec
ermittelt. Die Ergebnisse sind im Diagramm in Fig. 4 darge
stellt, bei dem die thermische Leitfähigkeit des Gases auf
der Abszisse und die Lichtbogenstandzeit auf der Ordinate
aufgetragen ist. Aus dem Diagramm wird deutlich, daß die
Lichtbogenstandzeit um so mehr verkürzt wird, je mehr die
thermische Leitfähigkeit des Gases anwächst, wie es die
Kurve V zeigt; im Hinblick darauf wurde gefunden, daß die
höhere thermische Leitfähigkeit dahingehend wirksam ist, daß
sie die Unterdrückung des Lichtbogens unterstützt und einen
Beitrag zur schnellen Kühlung liefert. Als nächstes ist im
Diagramm in Fig. 5 die thermische Leitfähigkeit einer Aus
wahl elektrisch isolierender Gase dargestellt, und zwar als
Abszisse die Gastemperatur und als Ordinate die thermische
Leitfähigkeit des Gases. Wie aus dem Diagramm hervorgeht,
sollte speziell die Verwendung von Wasserstoffen erlauben,
die Kühlintensität für den Lichtbogen groß zu machen, wenn
die Lichtbogentemperatur in Betracht gezogen wird.
Schließlich werden die Lichtbogenspannungen bei verschiedenen
isolierenden Gasen im Diagramm in Fig. 6 gezeigt, in dem
der Strom der positiven Säule des Lichtbogens auf der Abszisse
und die elektrische Feldstärke der positiven Säule des
Lichtbogens auf der Orinate aufgetragen ist, wobei der
Radius R eines Rohres, in dem sich die positive Säule des
Lichtbogens befindet, 2 cm beträgt. Es wurde aus dem Diagramm
gefunden, daß unter den verschiedenen Gasen das Wasserstoff
gas wiederum ein Optimum darstellt, und zwar durch eine hohe
elektrische Feldstärke (V/cm), die proportional zum Gasdruck
ist und dadurch auch mit der hohen Lichtbogenspannung ver
gleichbar ist. Wenn so gefunden wurde, daß das Wasserstoff
gas einerseits günstig bezüglich der Lichtbogenspannung ist,
wird andererseits die dielektrische Durchbruchsspannung
erniedrigt, so daß eine Lichtbogenentstehung im Wasserstoff
gas dazu neigt, einen Lichtbogenüberschlag zu ermöglichen.
Durch Zugabe von z. B. Stickstoffgas N₂ bis zu einem Anteil
von höchstens 40 Vol.-% zum Wasserstoffgas wird es möglich,
eine sehr günstige Lichtbogenspannung zu erhalten und eine
dielektrische Durchbruchsspannung mit dem Wert von Stick
stoffgas N₂ zu erreichen. Bezüglich des Druckes des Wasser
stoffgases oder der Gasmischung, die im gasdichten Raum 18
eingeschlossen wird, wurde experimentell ermittelt, daß der
Druck vorzugsweise 2 atm betragen sollte, aber nicht notwen
digerweise darauf beschränkt ist.
In dem genannten gasdichten Schaltglied 10 verhindert die
Abdeckung des feststehenden Schaftes 15 mit der isolierenden
Hülse 16, daß der beim Öffnen der Kontakte entstehende Licht
bogen sich über die Oberfläche des feststehenden Schaftes
15 entwickelt und die Endscheibe 13 erreicht. Außerdem
bewirkt die nach unten offene Aussparung 20 b im Isolierteil
20, das den Boden des gasdichten Raumes 18 bildet und sich
im zentrischen Durchgangsloch 20 a fortsetzt, eine wirksame
Vergrößerung der Oberfläche des Isolierteils 20, so daß
eine ausgezeichnete elektrische Isolation des Teils 20
gewährleistet ist, auch wenn Metallpulver, das durch die Licht
bogenhitze verstäubt wird, sich am Teil 20 festsetzt.
Als nächstes wird über Fig. 7 bis 9 gesprochen, die eine
andere Ausführungsform der Erfindung zeigen, und in
denen die gleichen Bestandteile wie bei der Ausführungsform
des gasdichten Schaltgliedes nach Fig. 1 bis 3 mit den
gleichen Referenzzahlen wie in Fig. 1 bis 3, jedoch um
40 erhöht, bezeichnet sind. In diesem Ausführungsbeispiel ist
eine kontakttrennende Feder 73 nicht an der oberen Wand des
den beweglichen Schaft haltenden Zylinders 66, sondern an
dessen Peripherie angebracht, und am besten wird die Feder
73 so gewählt, daß ihre Höhe im entspannten Zustand etwas
größer ist als die des Führungszylinders 66. Am anderen
äußeren Ende des beweglichen Schaftes 63, an dem ein
Anschlußglied 64 befestigt ist, ist ein Haltebügel 74 drehbar
auf dem Schaft 63 angeordnet, der sich senkrecht zur Schaft
achse ausdehnt und die Feder 73 mit Vorspannung zwischen
diesem Bügel 74 und einer oberen Endscheibe des Zylinderteils
51 des Schaltgliedes 50 einspannt. Am oberen Ende des beweg
lichen Schaftes 63 befindet sich ein umgedrehter U-förmiger
Halter mit seitlicher Verlängerung, der in der Mitte ein
scheibenförmiges Teil besitzt, das den Schaft 63 frei durch
eine Öffnung im scheibenförmigen Teil gleiten läßt, und der
mit beiden unteren Enden seiner Schenkel auf der oberen
Endscheibe des Führungszylinders 66 befestigt ist. Am oberen
Ende des beweglichen Schaftes 63 ist eine Endhülse 76 befe
stigt, die das Anschlußteil 64 bedeckt, das durch die
zentrale Öffnung des Halters 75 kommt und sich mit dem Schaft
63 deckt, wobei diese Endhülse 76 vorzugsweise aus elektrisch
isolierendem und verschleißfestem Material wie Teflon (Tetra
fluoräthylen) oder ähnlichem bestehen sollte, wenn man in
Betracht zieht, daß eine treibende Kraft eines Antriebsmittels
hier direkt angreift, wie später im einzelnen ausge
führt wird. In dieser Anordnung bewirkt der Halter 75, daß
der Haltebügel 74 einen gleichförmigen Hub beim Öffnen und
Schließen des gesamten beweglichen Schaftes 63 einschließlich
seiner Endhülse 76, die das Anschlußteil 64 bedeckt,
ausführt und außerdem keine weitere Bewegung des Haltebügels
74 stattfindet, wenn die kontakttrennende Feder 73 vom Bügel
74 darin gehindert wird, sich mehr als vorgesehen auszudehnen.
Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist daher die
erforderliche Raumlänge für die kontakttrennende Feder mit der
des Führungszylinders 66 überlappt, so daß der bewegliche
Schaft 63 kürzer gestaltet und das gesamte Schaltglied in
den Abmessungen verkleinert werden und das axiale Ende des
beweglichen Schaftes 63 verstärkt werden kann. In der vor
liegenden Ausführungsform sind, einschließlich der Tatsache,
daß eine zusammengesetzte Kraft aus dem Druck des isolierenden
Gases auf den Faltenbalg 67 und der Federkraft der
kontakttrennenden Feder 73 auf den beweglichen Schaft 63 wirkt,
die sonstige Ausbildung und die Wirkungsweise dieselben wie
bei der Ausführungsform nach Fig. 1 bis 3.
Das gasdichte Schaltglied 10 oder 50 gemäß der Erfindung
kann verbunden mit einem Antriebsmittel nach Fig. 10 in Form
z. B. einer elektromagnetischen Anordnung verwendet werden
(mit dem Schaltglied 50 nach Fig. 7 bis 9 nur als Beispiel,
in gleicher Weise mit Schaltglied 10 nach Fig. 1 bis 3 ver
wendbar). Im einzelnen besteht das Antriebsmittel aus einer
Grundplatte 81, einem Spulenkern 82, einer Spule 83 und dem
Spulenkern und einem Joch 84, das zusammen mit dem gasdichten
Schaltglied 50 auf der Grundplatte 81 befestigt ist. Das
Joch 84 hat eine L-Form, und ein Anker 85 ist mit einem Ende
am oberen Endstück des Joches 84 drehbar so gelagert, daß
das andere Ende des Ankers vom oberen Ende des Spulenkerns 82
angezogen wird, wenn die Spule 83 erregt ist. Ein Betätigungs
hebel 86 ist so am Anker 85 angebracht, daß er sich,
relativ zu diesem beweglich, mit der anziehenden Bewegung
des Ankers 85 gekoppelt bewegen kann, so daß der Hebel 86
den beweglichen Schaft 63 des Schaltgliedes 50 treiben kann,
das über die Endhülse 76 angekoppelt ist, um den Schaft
abwärts zu drücken. Der Hebel 86 sollte hier vorzugsweise
aus einem elektrisch isolierenden Kunstharzmaterial wie
Polykarbonat oder ähnlichem bestehen.
Eine Federhaltevorrichtung 87 ist am einen Ende des Ankers
85 so befestigt, daß das andere Ende der Haltevorrichtung
sich oberhalb des Betätigungshebels 86 und in einem gewissen
Abstand von diesem befindet, und eine Schraubenfeder 88 wird
von der Haltevorrichtung 87 gehalten, indem sie mit dem
einen Ende am Ende der Haltevorrichtung befestigt und mit
dem anderen Ende in einer Aussparung gelagert ist, die vor
nehmlich auf der oberen Seite des Betätigungshebels 86 zur
gekoppelten Bewegung des Ankers 85 und des Betätigungsarms
86 vorgesehen ist.
Im Ruhezustand des Antriebsmittels 80 gemäß Fig. 10 wird die
bewegliche Elektrode, bestehend aus dem beweglichen Schaft
63 und dem beweglichen Kontakt 61, vom Halter 75 daran ge
hindert, sich über eine vorgegebene Wegstrecke zu bewegen,
und mit der kontakttrennenden Feder 73 vom Haltebügel 74
vermieden, daß die den Kontakt trennende Kraft der beweglichen
Elektrode in einen etwas geringeren Bereich als den des
Kontakthubes gelangt, und die bewegliche Elektrode wird zur
Trennung von der feststehenden Elektrode nur durch den Druck
des elektrisch isolierenden Gases im gasdichten Raum 58
aufwärts gedrückt.
Gleichzeitig mit der Erregung der Spule 83 im Antriebsmittel
80 bewegt sich andererseits der Anker 85 und der Betätigungs
hebel 86 abwärts in Richtung der Pfeile O und Q, um den
beweglichen Schaft 63 abwärts zu drücken. Die auf den beweg
lichen Schaft 63 im ersten Moment des Abwärtsdrückens
wirkende Kraft geht nur auf den Druck des im gasdichten Raum 58
eingeschlossenen Gases, wie oben erläutert, und der bewegliche
Schaft 63 kann bereits mit einer anfangs sehr leichten
Erregung der Spule 83 bewegt werden. Sobald der bewegliche
Schaft 63 weiter abwärts gedrückt wird, kommt die Vorspannungs
kraft der kontakttrennenden Feder 73 zum Gasdruck hinzu,
wobei der Anker 85 sich beträchtlich weit dem Spulenkern
82 nähert und diese eine große Anziehungskraft auf den Anker
ausübt, so daß die bewegliche Elektrode gleichmäßig und
verläßlich in die geschlossene Kontaktposition gebracht
wird. Es soll sogleich betont werden, daß ein ausreichender
Kontaktdruck durch die Feder 88 auf die bewegliche Elektrode
in der geschlossenen Position gewährleistet ist.
Es wird außerdem darauf hingewiesen, daß das Kontakttrennen
des beweglichen Kontaktes 61 vom feststehenden Kontakt 54
durch einen Funktionsablauf erreicht wird, der in umgekehrter
Folge zum obengenannten abläuft.
Der Funktionsablauf des gasdichten Schaltgliedes für diesen
Fall soll ebenfalls dargestellt werden. Unter Bezug auf
Fig. 11, in der der Abstand der Trennung zwischen dem fest
stehenden und dem beweglichen Kontakt 54 und 61 auf der
Abszisse und die Gegenkraft vom beweglichen Schaft 63 auf den
Betätigungsarm 86 auf der Ordinate aufgetragen ist, wird der
Abstand d in der geöffneten Position der beiden Kontakte
durch d 1 gegeben und beispielsweise mit 0,75 mm angenommen,
wobei die Gegenkraft, die der Betätigungsarm 86 erhält, F 1
ist. Wenn die Spule 83 in der Lage dieser Gegenkraft F 1
erregt wird, nimmt der Abstand d ab, die Gegenkraft dagegen
wächst. In einer Position, wo der Haltearm 74 an das obere
Ende der Feder 73 anstößt, wird der Abstand zwischen beiden
Kontakten d 2 und die Gegenkraft F 2 sein, und unmittelbar
danach kommt die Vorspannung der Feder 73 zum Druck des
isolierenden Gases hinzu, so daß der Betätigungsarm 86 eine
größere Gegenkraft F 3 empfängt, wobei diese solange wächst,
bis der Abstand d zu Null wird, und die größte Gegenkraft F 4
drückt auf den schließenden Kontakt. Die Gegenkraft wird
deshalb, wie gezeigt ist, entlang einer strichpunktierten Linie
l 1 verlaufen. Unter der Annahme, daß die kontakttrennende
Feder 73 fehlt, wird andererseits die Gegenkraft entlang der
strichpunktierten Linie l 2 verlaufen, die eine Verlängerung
einer Linie ist, die die Punkte F 4 und k 1 für die Kraft F 3
miteinander verbindet, wobei die für diesen Fall erforderliche
magnetische Kraft eine strichpunktierte Linie l 0
darstellt, die durch einen Punkt k 2 auf der Linie 12 verläuft,
so daß eine magnetische Energie entsprechend der doppelt
schraffierten dreieckigen Zone S 3 im Anfangsstadium des
Kontaktschließvorgangs verlorengeht.
Die für den gesamten Vorgang am Schaltglied 50 erforderliche
elektromagnetische Kraft ist durch eine strichpunktierte
Linie l 3 gekennzeichnet, die durch den Punkt k 1 und parallel
zur Linie l 0 verläuft. Alles in allem kann die elektromagnetische
Kraft entsprechend einer gestrichelten Zone S 2 einge
spart und dementsprechend die Antriebsmittel 80 in der
Abmessung verkleinert werden.
Betrachtet man nun den Vorgang am Schaltglied 50 gemäß der
Erfindung von einem anderen Standpunkt, und zwar unter der
Annahme, daß bei einer Temperatur T 0(K) der Druck des einge
schlossenen Gases P (kg/cm²), wenn P<1, hier P=1 entsprechend
dem Atmosphärendruck) ist, die zur Kontaktöffnung
erforderliche Kraft F (kg f) ist, die mit Druck beaufschlagte
Fläche des Faltenbalges 67 bei Abwesenheit der kontakt
trennenden Feder S 1 (cm²) ist, die mit Druck beaufschlagte Fläche
des Faltenbalges 67 im Schaltglied 50 S 21 (cm²) ist,
die Vorspannungskraft der kontakttrennenden Feder 73 f ist
und eine gleiche kontakttrennende Kraft F sowohl bei
Anwesenheit als auch bei Abwesenheit der Feder 73 erhalten wird,
dann gilt die folgende Formel:
F = (P-1) S 1 = (P-1) S 21+f (1)
wobei (P 1) die Differenz der Drucke des Gases im hermetischen
Behälter und in der Atmosphäre ist und den auf den Falten
balg 67 wirkenden Gasdruck bezeichnet.
Um nun die gleiche kontakttrennende Kraft F zu erhalten, kann
die druckaufnehmende Fläche S 21 des Faltenbalges 67 im gas
dichten Schaltglied gemäß der Erfindung durch eine Komponente
für die kontakttrennende Federkraft f kleiner gemacht
werden, dann kann die Fläche S 1 bei Abwesenheit der Feder 73
und der Faltenbalg 67 als auch das gesamte Schaltglied 50 in
den Abmessungen verkleinert werden, um die Herstellungskosten
des Schaltgliedes reduzieren zu können, was sogleich zu
würdigen ist.
Nimmt man als nächstes an, daß die kontakttrennende Kraft
bei einer Temperatur T 1(K) bei Abwesenheit der kontakt
trennenden Feder 73 F 1 und in dem Schaltglied 50 F 21 ist, dann
wird F 1 bei Abwesenheit der Feder 73
F 1 = [(T 1/T 0)(P-1)]S 1 (2)
und eine Veränderung Δ F 1 der trennenden Kraft F 1 bei einer
Temperaturänderung (T 0 nach T 1) wird mit den vorangegangenen
Formeln (1) und (2) zu
Δ F 1 = F 1-F = [(T 1/T 0)-1](P-1) · S 1 (3)
Andererseits gilt für Schaltglied 50
F 21 = [(T 1/T 0)(P-1)S 21]+f (4)
Entsprechend gilt
Δ F 21 = F 21-F = [(T 1/T 0)-1](P-1) · S 21 (5)
Unter Annahme, daß die Temperaturänderung gleich ist,
wird dann die Änderung der trennenden Kraft im Schaltglied
50 im Fall der Abwesenheit der Feder 73 kleiner um
[(T 1/T 0)-1] · f (6)
Versieht man das Obengenannte mit konkreten Zahlen, dann wird
bei einer Temperatur von 293 K (=20°C), einem eingeschlossenen
Gasdruck von P=2 kg f/cm², einer erforderlichen trennenden
Kraft von F=0,2 kg f und einer Federkraft der Feder
73 von f=0,1 kg f, die druckempfangende Fläche S 1 des
Faltenbalges bei Abwesenheit der Feder 73 0,2 cm² und die druck
empfangende Fläche S 21 des Faltenbalges 67 im Schaltglied 50
0,2 cm², und der Zweck wird ausreichend erfüllt, wenn man
die druckempfangende Fläche halbiert.
Die Änderung der trennenden Kraft aufgrund einer Temperatur
änderung von T 0=293 K (=20°C) auf T 1=373 K (=100°C)
wird zwischen 0,2 kg f und 0,255 kg f bei Abwesenheit der
Feder 73, und zwischen 0,2 kg f und 0,227 kg f beim Schalt
glied 50 liegen. D. h., daß beim Schaltglied die Änderung mit
28 g f klein ist und ein stabiler Betrieb bei jeder Temperatur
änderung gewährleistet ist. Das bedeutet, daß auch bei
anomalem Anwachsen der Trennkraft durch einen Temperatur
anstieg die Kontakte zuverlässig geschlossen werden können.
Beim gasdichten Schaltglied 50 gemäß der Erfindung wird die
trennende Kraft F nicht Null, selbst wenn der Druck des
eingeschlossenen Gases P=1 ist, d. h. wenn das eingeschlossene
Gas ganz entwichen ist, denn die vorspannende Kraft f der
trennenden Feder 73 ist immer vorhanden, so daß das Schalt
glied noch betriebsfähig bleibt und dadurch die Betriebs
sicherheit entsprechend verbessert ist.
In den vorangehenden Betrachtungen wurde davon ausgegangen,
daß das isolierende Gas vorzugsweise Wasserstoffgas oder
eine Mischung desselben mit bis zu 40 Vol.-% Stickstoffgas
ist und dessen Druckbereich im eingeschlossenen Zustand am
günstigsten bei 1 bis 10 atm (absoluter Druck) liegt.
Betrachtet man das Vorangegangene, so zeigt Fig. 12, in der
das Mischungsverhältnis von Stickstoff auf der Abszisse und
die Lichtbogenstandzeit auf der Ordinate aufgetragen ist, um
mit einer Kurve W wie Änderung der Lichtbogenstandzeit in
Abhängigkeit vom Stickstoffanteil zu demonstrieren, daß ein
Stickstoffanteil von mehr als 40% die Lichtbogenstandzeit
plötzlich ansteigen läßt.
Je länger die Lichtbogenstandzeit ist, um so mehr Kontakt
verbrauch tritt natürlich ein, und die Durchbruchsspannungs
charakteristik der Kontakte wird bis zu einem hohe Maße
verschlechtert. Betrachtet man den Druck des eingeschlossenen
Gases, so wird die Lichtbogenverschiebung um so mehr
gefördert, je höher der Druck über 1 atm liegt, aber ein
Druck über 10 atm läßt ein Problem entstehen hinsichtlich
der Druckfestigkeit des Faltenbalges 67 und seiner Umgebung,
wie empirisch ermittelt wurde.
Außerdem wurde gefunden, daß der feste und der bewegliche
Kontakt in Scheibenform wie ein sogenannter Hörnerblitzab
leiter mit dem kreisförmigen Umfang der Scheibenform wirken,
so daß der Lichtbogen weich verlagert werden kann, um den
Verschleiß der Kontakte zu verringern, und es wurde auch
empirisch gefunden, daß der Gebrauch von Wolfram W als
Kontaktmaterial günstig ist. Für dieses Experiment wurde eine
Schaltung gemäß Fig. 13 verwendet, bei der ein Schutzwider
stand R, eine Gleichstromquelle DC, ein Strommesser A und
die feststehende und die bewegliche Elektrode mit dem fest
stehenden und dem beweglichen Kontakt 14 und 21 des Schalt
gliedes 10 gemäß der Erfindung in Serie mit einem Parallel
kreis aus der Last L und der stoßspannungsabsorbierenden
Schaltung Z liegen und ein Voltmeter VM an beiden Elektroden
liegt. In dieser Schaltung wurde das Schaltglied 10 betrieben,
um die Kontaktöffnungs- und -schließvorgänge zu unter
suchen, und so wurde das Verhältnis zwischen Strom und
Spannung beim Öffnen und Schließen des Kontaktes und die Licht
bogenstandzeit gemessen. Als Last wurde in der Praxis ein
Gleichstrommotor (200 V, 20 A) benutzt, und als unterer
Grenzwert für eine Verschlechterung der Kontaktdurchbruchs
spannung wurde eine Wechselspannung von 2 kV angesetzt.
Ergebnisse dieser experimentellen Untersuchungen sind als
Kurven Y und Z in Fig. 14 bzw. 15 dargestellt, wobei der
Strom als Ordinate in Fig. 14 und die Spannung als Ordinate
in Fig. 15 und in beiden Diagrammen die Lichtbogenstandzeit
als Abszisse aufgetragen ist. Wie aus Fig. 14 ersichtlich
ist, wird der Strom zum Unterbrechungszeitpunkt t 1 sofort
Null, wogegen nach Fig. 15 die Lichtbogenspannung während
der Lichtbogenstandzeit α 1 etwa 30 V erreicht und dadurch
die höchste Lichtbogenspannung (z. B. 400 V) zum Zeitpunkt t 1
auftritt, und schließlich die Spannung über den Kontakten
nach einer weiteren Standzeit α 2 (z. B. 2 ms) auf den Wert
der Quellenspannung sinkt. In Fig. 15 gehört der Teil der
Kurve Z bis zum Zeitpunkt t 1 zum Lichtbogen, der Teil von t 1
bis t 2 (bei letzterem beginnt der Spannungsabfall) wird als
Spannung Znr bezeichnet und der letzte Teil ab t 2 stellt die
Spannung der Stromquelle dar.
Ein weiteres Experiment wurde durchgeführt, um gemäß Fig. 16
die Beziehung zwischen der Zahl der Kontaktspiele (auf der
Abszisse) und der Kontaktdurchbruchsspannung (auf der Ordinate)
im Schaltglied gemäß der Erfindung zu ermitteln, und
wie in Kurve X dargestellt, wurde gefunden, daß mehr als
500 000 Kontaktspiele möglich sind, ehe der eingestellte
untere Grenzwert von 2 kV für eine Verschlechterung der
Kontaktdurchbruchsspannung erreicht wurde.
Claims (11)
1. Gasdichtes abgeschlossenes Schaltglied, bei welchem ein
elektrisch isolierendes Gas in einem gasdichten Raum inner
halb eines hermetischen Behälters eingeschlossen ist, mit
einer im gasdichten Raum feststehend angebrachten Elektrode,
die einen festen Kontakt aufweist, mit einer beweglichen
Elektrode, die sich mindestens teilweise im gasdichten Raum
befindet und die vorwärts und rückwärts unter Wahrung des
gasdichten Einschlusses beweglich ist und einen beweglichen
Kontakt aufweist, der mit dem festen Kontakt in Berührung
sowie außer Berührung mit diesem beweglich ist, mit einem
Dauermagnet, der in einer Ebene angebracht ist, die die
Richtung, in der die Kontakte öffnen und schließen, rechtwinklig
schneidet, und mit einem Bügel, der den Dauermagnet außen
umschließt, dadurch gekennzeichnet, daß an die bewegliche
Elektrode Mittel angekoppelt sind, die zumindest teilweise
dehnbar sind und es ermöglichen, daß sie unter Wahrung des
gasdichten Einschlusses eine erzwungene Bewegung ausführen
kann.
2. Schaltglied gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Mittel, die der beweglichen Elektrode eine erzwungene
Bewegung ermöglichen, Mittel umfassen, die bezüglich der
beweglichen Elektrode angeordnet sind, um diese in eine
Richtung vorzuspannen, in welcher der bewegliche Kontakt von
dem festen Kontakt getrennt wird.
3. Schaltglied gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die vorspannenden Mittel eine spulenförmige Druckfeder
sind, die am einen Ende der beweglichen Elektrode befestigt
ist, die aus dem hermetisch geschlossenen Behälter heraus
ragt.
4. Schaltglied gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das elektrisch isolierende Gas mindestens Wasserstoffgas
enthält.
5. Schaltglied gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß das elektrisch isolierende Gas eine Mischung aus Wasser
stoffgas und Stickstoffgas ist.
6. Schaltglied gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Anteil des Stickstoffgases weniger als 40 Vol.-% aus
macht.
7. Schaltglied gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das elektrisch isolierende Gas in dem Behälter mit einem
absoluten Druck im Bereich von 1 bis 10 atm gasdicht gehalten
wird.
8. Schaltglied nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß es Mittel enthält, um einen Bereich, in dem die Vorspann
mittel die bewegliche Elektrode in Trennrichtung drucken,
kleiner halten als die Größe des Öffnungs- und Schließhubes
der beweglichen Elektrode.
9. Schaltglied nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der bewegliche und der feste Kontakt aus Wolfram bestehen.
10. Schaltglied nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der bewegliche und der feste Kontakt die Form einer
Scheibe aufweisen.
11. Schaltglied nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens der bewegliche oder der feste Kontakt einen
abgeflachten Teil enthält, um einen linienförmigen Kontakt
zwischen den beiden Kontakten herzustellen.
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Date | Code | Title | Description |
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
D2 | Grant after examination | ||
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