DE3813562A1 - Aktivkohlefilterschicht fuer gasmasken - Google Patents
Aktivkohlefilterschicht fuer gasmaskenInfo
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Description
Alle gängigen Maskenfilter bestehen aus einer auswech
selbaren Filterpatrone, die zumindest eine Aktivkohle
filterschicht enthält. Aktivkohle für Maskenfilter
hat üblicherweise eine spezifische oder "innere"
Oberfläche bestimmt nach der BET-Methode von 500 bis
über 2000 m2/g. Es ist eine besondere Eigenschaft der
Aktivkohle, daß sie in ihren Mikroporen, welche bis zu
50% des Gesamtvolumens ausmachen können, sehr unspezi
fisch eine große Anzahl von Stoffen dauerhaft adsor
bieren kann. Toxische Gase z.B. HCN, die durch die
normale physikalische Adsorption nur schwach gebunden
werden, können mit Hilfe von aufgetragenen Metallver
bindungen, z.B. von Silber, Kupfer oder Chrom, durch
eine überlagerte Chemiesorption gebunden werden.
Die Aktivkohlefilterschicht von Maskenfiltern ist
üblicherweise als Schüttfilter ausgebildet, bei denen
das zu reinigende Medium ein Fixbett aus den Aktiv
kohleteilchen durchströmt. Um eine ausreichende
Funktionsdauer des Filters zu gewährleisten, muß eine
genügende Menge bzw. Masse des Adsorbermaterials vor
handen sein. Gleichzeitig ist aber die Adsorptions
kinetik der angebotenen "äußeren" Oberfläche der
Teilchen proportional, so daß in dieser Beziehung
kleine Teilchen günstiger sind. Hinzu kommt noch, daß
größere Aktivkohleteilchen oft nur in den äußeren
Bereichen voll genutzt werden. Diese sind meist
bereits gesättigt - was eine Unterbrechung und Ersatz
der Filterpatrone verlangt - wenn im Inneren die
Kohle nur schwach beladen ist. Die Verwendung mög
lichst kleiner Teilchen in einem Schüttfilter führt
jedoch notgedrungen zu einem hohen Druckverlust. In
der Praxis wird die Teilchengröße nach unten durch den
damit verbundenen Druckverlust begrenzt. Ein weiterer
Nachteil von Schüttfiltern ist, daß es durch Anein
anderreiben der Aktivkohleteilchen zu Abriebser
scheinungen kommt, und daß die pulverförmige Kohle den
Strömungswiderstrand noch zusätzlich erhöht.
Es wird allgemein die Auffassung vertreten, eine gute
Filterleistung bedinge notgedrungen einen hohen Durch
gangswiderstand, weil nur dann ein guter Kontakt
zwischen dem zu reinigenden Gas und den Adsorber
körnern bestünde. Um außerdem Durchbrüche über Hohl
räume auszuschließen, die durch sich absetzende Teil
chen entstehen, muß die Packung fest komprimiert sein.
Damit ist ein hoher Strömungswiderstand der Aktiv
kohleschüttfilter für Gasmasken vorprogrammiert. Er
bedeutet aber nicht nur eine effektive physiologische
Belastung des Gasmaskenträgers, sondern verstärkt auch
das Gefühlt der Beengung.
Es ist deshalb Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
eine Aktivkohlefilterschicht für Gasmasken, d.h. einen
Maskenfilter mit geringem Strömungswiderstand bei
hoher Adsorptionsleistung zu schaffen.
Die erfindungsgemäße Lösung ist eine Aktivkohlefilter
schicht für Gasmasken, die im wesentlichen aus überein
andergelegten hoch luftdurchlässigen Flächengebilden
mit einer daran fixierten Schicht aus körnigen oder
kugelförmigen Aktivkohleteilchen eines Durchmessers
von 0,1 bis 1 mm aufgebaut ist und deren Druckverlust
bei einer Dicke von 4 cm mit kreisförmigem Querschnitt
von 100 cm2 beim Durchströmen mit einem Luftstrom von
einem Liter pro Sekunde weniger als 10 mm, vorzugs
weise weniger als 5, insbesondere weniger als 2 mm
Wassersäule beträgt.
Flächengebilde mit daran befestigten körnigen oder kugel
förmigen Aktivkohleteilchen sind als sogenannte Flächen
filter bekannt. Sie können entsprechend der Lehre der
vorliegenden Erfindung vom Fachmann so modifiziert
werden, daß sie hoch luftdurchlässig und mit der er
forderlichen Menge von körnigen oder kugelförmigen
Aktivkohleteilchen der gewünschten Größe bedeckt,
in der notwendigen Anzahl übereinandergelegt ein
Aktivkohlefilter der für Gasmasken üblichen Dicke von
einigen Zentimetern ergeben.
Mit feinteiligen Substanzen mit spezischen Schutz-
oder Adsorptionseigenschaften, z.B. auch Aktivkohle
beladene Flächenfilter, insbesondere textile Flächen
filter, sind bekannt. Sie sind aber nicht für Maskenfil
ter verwendet worden, weil man dafür aus den eingangs
erläuterten Gründen nur Aktivkohleschüttfilter für
geeignet hielt.
In der DE-B-28 04 154 ist ein Filtermaterial aus einem
offenporigen, flexiblen Schaumstoffträger und von
dessen Porenwänden getragenen Adsorberpartikeln be
schrieben. Die Adsorberkörner können auch kugelig aus
gebildet sein und aus Aktivkohle bestehen. Ihre Größe
ist jedoch erheblich geringer als sie für einen Flächen
filter erforderlich ist, aus dem ein erfindungsgemäßer
Maskenfilter hergestellt werden könnte.
Die DE-C-28 29 599 beschreibt einen mehrlagigen Verbund
werkstoff für Schutzbekleidung mit einem nicht ent
flanmbaren Textilgewebe als Außenschicht, einer Mineral
faserschicht und einer Innenschicht aus luftdurchlässi
gem wärmedämmendem Polyurethanschaumstoff einer Dicke
von 2 mm, dessen Poren mit Aktivkohleteilchen besetzt
sind, die zumindest zum Teil aus kugeligen porösen
Aktivkohlekörpern bestehen. Damit eine solche Schicht
aus Polyurethanschaumstoff für die Zwecke der Erfin
dung brauchbar würde, müßte der Schaumstoff eine sehr
offenporige Struktur aufweisen und diese Poren dürften
nicht mit den Aktivkohlepartikeln besetzt sein. Diese
müßten vielmehr in der richtigen Größe an den Wänden
des Schaumstoffs fixiert sein, um die hohe Luftdurch
lässigkeit zu gewährleisten, die Flächenfilter erfor
dern, damit sie als Paket aufeinandergelegt einen
Maskenfilter mit dem geforderten geringen Druckverlust
zu ergeben.
Die DE-C-29 51 827 beschreibt u.a. ein Schutzmaterial
gegen chemische Schadstoffe und kurzzeitige Hitzeein
wirkung aus einer luftdurchlässigen flexiblen Träger
schicht, z.B. einem Gewebe, Gelege, Gewirke oder Vlies
stoff, auf der auf mindestens einer Seite an Tragsäulen
aus einer erstarrten Haftmasse kugelige Adsorberkörner
eines Durchmessern von etwa 0,1 bis 0,7 fixiert sind.
Ein derartiger Flächenfilter kann für die Zwecke der
Erfindung brauchbar sein, wenn man als Adsorptions
körner körnige oder kugelige Aktivkohle wählt und die
Trägerschicht, z.B. als Gittergewebe sehr locker ge
staltet und die Aktivkohlekügelchen in der beschriebe
nen Weise auf beiden Seiten der luftdurchlässigen
Trägerschicht anbringt, die für die Zwecke der Erfin
dung durchaus aus Glasfasern oder metallischen Fasern
hergestellt sein kann. Um als Aktivkohlefilterschicht
für Gasmasken brauchbar zu sein, muß auch ein solches
Flächenfilter hoch luftdurchlässig und mit der erforder
lichen Menge Aktivkohle versehen sein, damit es in der
erforderlichen Anzahl als Paket aufeinandergelegt einen
Maskenfilter mit geringem Strömungswiderstand bei
hoher Adsorptionsleistung ergibt.
Die Verwendung eines flexiblen Flächenfilters der
DE-C-29 51 827 jedoch mit einer Trägerschicht aus
Schaumstoff oder Gummihaar in einem Luftreinigungs
gerät zur Beseitigung von Geruchs- und Schadstoffen
in Fahrzeugkabinen ist Gegenstand der EP-B-1 00 907.
Was oben für das Material der DE-C-29 51 827 gesagt
wurde, um es für die Zwecke der Erfindung brauchbar zu
machen, gilt auch für das Material der EP-B-1 18 618,
bei dem ein Flächenfilter aus einem luftdurchlässigen
textilen Trägermaterial und darauf mit einem Kleber in
gleichmäßiger Verteilung fixierten Aktivkohle-Teilchen
eines Durchmessers von 0,1 bis 1 mm, daß ein Schmelzkle
ber, ein lösungsmittelfreies Polyurethan oder ein
selbstvernetztendes Acrylat mittels einer Schablone
als punkt- oder linienförmiges Muster einer Höhe von
0,05 bis 0,5 mm und eines Durchmessers bzw. einer
Breite von 0,2 bis 1 mm auf ein luftdurchlässiges
textiles Trägermaterial aufgedruckt ist, das nur 30
bis 70% der Oberfläche des Trägermaterials bedeckt,
In diesem aufgedruckten Kleber ist dann kugelige
Aktivkohle fixiert.
Aus der DE-A-32 00 959 ist ein textiler Flächenfilter
aus einem textilen Flächengebilde, z.B. einem Vlies,
einem Gewebe oder einem Plüsch bekannt, der Fasern
enthält, die bei erhöhter Temperatur vorübergehend
klebrig werden, ohne zu schmelzen. Das können hetero
phile Fasern aus zwei koaxial angeordneten Komponenten
sein, von denen die äußere einen niedrigeren Schmelz
punkt aufweist oder unverstreckte amorphe Polyester
fasern, die bis etwa 85°C weich und klebrig werden,
ohne zu schmelzen bei höheren Temperaturen kristalli
sieren und schließlich die thermische Stabilität einer
normalen Polyesterfaser annehmen. Während die erwähnten
Fasern vorübergehend klebrig sind, kann daran u.a.
wieder auch körnige Aktivkohle einer Größe von 0,1
bis 0,5 mm fixiert werden. Damit läßt sich anders als
bei einer nur punktuellen Fixierung der Aktivkohle
auf der Ober- und Unterseite der textilen Flächenge
bilde eine vollständige Bedeckung der freiliegenden
Fasern und eine entsprechend hohe Adsorptionsleistung
bei geringem Strömungswiderstand erreichen.
Schließlich ist in der DE-A-12 79 917 eine Dunstabzugs
vorrichtung mit einem Adsorptionsfilter aus einem fa
serartigen Material beschrieben, auf dessen mit hoch
viskosem Leim überzogene Fasern Aktivkohlekörner von
0,5 bis 1 mm Durchmesser aufgeklebt sind. Die so vor
bereiteten Fasern sind in der bekannten Dunstabzugs
vorrichtung zwischen luftdurchlässigen Geweben zu
Fasermatten gefaßt. Auch ein solches Material ließe
sich nach der Lehre der Erfindung so gestalten, daß
damit ein Maskenfilter mit dem geforderten geringen
Druckverlust und hoher Adsorptionsleistung hergestellt
werden kann.
Bei den bekannten oder erfindungsgemäß gestalteten
textilen Flächengebilden sollte der Abstand der Fäden,
Fasern, Monofilamente oder Drähte voneinander wenigstens
doppelt so groß sein wie der Durchmesser der jeweils
verwendeten Aktivkohleteilchen. Vorzugsweise beträgt
er etwa das drei- bis zehnfache. Wenn das hoch luft
durchlässige Flächengebilde aus einer offenporigen
Schaumstoffschicht besteht, sollten dessen Poren einen
Durchmesser von 1 bis 5 mm, vorzugsweise 1,5 bis
2,5 mm haben.
Die bekannten oder für die Zwecke der Erfindung in
Frage kommenden Flächengebilde haben in der Regel eine
Dicke von wenigen Millimetern, beispielsweise 1 bis
5 mm. Sofern sie aus Monofilamenten, Drähten oder
Fäden aufgebaut sind, beträgt deren Durchmesser
vorzugsweise 0,1 bis 0,8 mm.
Die hoch luftdurchlässigen Flächengebilde können
flexibel, aber auch starr sein. Wenn daran die kör
nigen, insbesondere kugelförmigen Aktivkohleteilchen
fixiert sind und sie vorzugsweise vollständig mit
den Aktivkohleteilchen bedeckt sind, erhöht sich die
Steifigkeit und die hoch luftdurchlässigen Flächen
gebilde sind dann wie erst recht die daraus aufge
baute Aktivkohlefilterschicht für Gasmasken verhält
nismäßig starre, druckfeste Gebilde.
Statt den Maskenfilter aus den aufeinandergelegten
Flächenfiltern aufzubauen, wofür je nach deren Dicke
und der Dicke der Aktivkohlefilterschicht der Gasmaske
wenige oder viele Schichten erforderlich sind, ist es
auch möglich die mit Aktivkohlekugeln oder -körnern
beladenen Flächenfilter nachträglich zu Elementar
filtern in Form von Streifen oder Schnitzeln etwa
von der Größe weniger Quadratzentimeter zu zerschnei
den. Damit ist man von der Form der zu füllenden Ge
genstände völlig unabhängig und die Elementarfilter
können zusammen mit heterofilen Fasern oder Fäden
aus Schmelzkleber in die zu füllenden Hohlräume
eingebracht werden. Das ganze läßt sich nach der
Füllung verfestigen, so daß auch bei hoher mechani
scher Beanspruchung kein Absetzen oder ein Abrieb
wie bei Schüttfiltern zu befürchten ist.
Je nach dem Material, aus dem das Trägergerüst aufge
baut ist, können die Aktivkohleteilchen daran direkt
fixiert werden oder es bedarf dazu einer Haftmasse.
Es sind Kunststoffmaterialien, insbesondere Fasermate
rialien im Handel, die die Eigenschaft besitzen, bei
einer erhöhten Temperatur in einem bestimmten Temperatur
intervall zunächst oberflächlich klebrig zu werden,
ohne zu Schmelzen. Diese Eigenschaft, die man als
eingebauten Schmelzkleber bezeichnen könnte, kann
ausgenutzt werden, um die Aktivkohleteilchen daran zu
fixieren, wie das im einzelnen in der DE-A-32 00 959
beschrieben ist.
Eine andere, für die Zwecke der Erfindung bevorzugte,
Möglichkeit besteht darin, daß die Aktivkohleteilchen
mit einer Haftmasse an dem Trägergerüst fixiert werden.
Damit hat der Fachmann mehr Auswahl bezüglich des
Materials, aus dem das Trägerskelett aufgebaut ist,
sowie hinsichtlich der Haftmasse.
Bei den beiden Möglichkeiten wird der Durchmesser der
Drähte, Monofilamente oder Fäden des Flächengebildet
allein oder mit der Haftmasse so bemessen, daß eine
vollständige Umhüllung mit den Aktivkohleteilchen
möglich ist um in einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ein vollständig mit den Aktivkohleteil
chen bedecktes Filterelement, zu erzeugen.
Um die Aktivkohleteilchen am Träger zu fixieren,
können sowohl anorganische als organische Haftsysteme
eingesetzt werden. Zu letzteren gehören Polymere,
insbesondere Acrylsäurederivate, Polyurethane, Poly
styrole, Polyvinylacetate sowie Schmelzkleber. Bevor
zugt werden Haftmassen, die aus vernetzbaren Polymeren
bestehen, die vor ihrer Vernetzung ein Viskositäts
minimum durchlaufen. Derartige Haftsysteme wie z.B.
die IMPRANIL®-High-Solid-PUR-Reaktivprodukte von
BAYER® sind zunächst hoch viskos, d.h. sie bieten
eine gute Anfangshaftung, wenn das Trägerskelett mit
den Aktivkohleteilchen bestreut wird. Mit der Tempe
raturerhöhung zeigen sie einen starken Viskositäts
abfall, der eine bessere Benetzung des Aktivkohle
teilchen und damit nach dem Aushärten durch Vernetzung
eine besonders gute Haftung zur Folge hat. Während das
Viskositätsminimum durchlaufen wird, bilden sich an
den Kontaktstellen zwischen Trägergerüst und Aktiv
kohleteilchen infolge der Kapillarkräfte kleine
Einschnürungen. Wegen der praktisch punktförmigen
Fixierung der Aktivkohlekügelchen ist nach dem Aus
härten fast deren gesamte Oberfläche dem zu reinigen
den Gas zugänglich. Wenn das hoch luftdurchlässige
Flächengebilde aus Glas-, Metall- oder Kohlefasern
besteht, kann man Haftmassen aus Emaille oder Glasuren
verwenden, wobei wegen der zum Schmelzen dieser
Überzüge benötigten hohen Temperaturen in inerter
Atmosphäre gearbeitet werden muß, damit die Aktiv
kohleteilchen nicht durch Oxidation in ihrer Wirkung
beeinträchtigt oder gar zerstört werden.
Die Aktivkohleteilchen müssen rieselfähig und abrieb
fest sein. Ihr Durchmesser ist zweckmäßigerweise drei-
bis fünfmal kleiner als der Durchmesser der Poren oder
Öffnungen des hochluftdurchlässigen Flächengebildet.
Handelsübliche Aktivkohlekügelchen eines Durchmessers
von 0,1 bis 1 mm sind nicht nur die rieselfähigste
Form, sondern halten aufgrund ihrer Symmetrie auch
höchste Belastungen aus. Körnige Aktivkohleteilchen
sind aber auch noch geeignet, sofern sie nicht zu
kantig oder in der Form zu unregelmäßig sind, weil es
darauf ankommt, daß die Aktivkohleteilchen bei ihrer
Fixierung am Flächengebilde auch noch in Strukturen
von mehreren Zentimetern Dicke eindringen können.
Für Maskenfilter geeignete Aktivkohleteilchen sollen
eine innere Oberfläche von 600 bis 2000 m2/g, vor
zugsweise 1000 bis 1600 m2/g bestimmt nach der
BET-Methode haben. Die Aktivkohleteilchen sollten sehr
druckfest sein und sie sind vorzugsweise gegenüber
Feuchtigkeit hochgradig unempfindlich. Eine sehr
abriebfeste kugelförmige Aktivkohle läßt sich bei
spielsweise aus Steinkohlenteerpech- oder Petroleum
destillationsrückständen herstellen. Durch eine
besondere Nachbehandlung ist eine zusätzliche Härtung
der Oberfläche sowie eine bemerkenswerte Unempfind
lichkeit gegenüber Feuchtigkeit zu erreichen. Die
Herstellung geeigneter Aktivkohlekügelchen ist bei
spielsweise in EP-B-1 18 618, DE-B-29 32 571 und
DE-A-30 41 115 beschrieben.
Um die Abriebfestigkeit zu erhöhen, kann die Aktiv
kohle an ihrer Oberfläche auch in einer Kunststoff
dispersion oder einer Steinkohlenteerpechlösung
bzw. Bitumenlösung imprägniert und einer leichten
Nachaktivierung unterworfen werden. Die Empfindlich
keit gegenüber Wasserdampf läßt sich durch Zugabe
von Ammoniakgas während der Nachaktivierung und
Abkühlung auf 100°C unter Luftausschluß wesentlich
herabsetzen.
Die Aktivkohleteilchen können mit Metallverbindungen,
insbesondere der Metalle Silber, Kupfer und Chrom
imprägniert sein. Daneben können auch Gifte abbauende
inkapsulierte Enzyme vorliegen, wie sie in der
EP-B-1 18 618 beschrieben sind.
Mit den beschriebenen Filtern wurden ausgezeichnete
Abscheidungseffekte von Schadstoffen und Gasen bei
extrem niedrigen Druckverlusten erzielt. Es hat sich
nämlich überraschenderweise gezeigt, daß die Aktivkohle
körner für eine hohe Wirksamkeit bei geringem Druckver
lust nicht durchströmt, sondern nur angeströmt zu
werden brauchen. Die Brown′sche Bewegung der Gasmole
küle genügt, um eine hohe Adsorptionsgeschwindigkeit
zu erzielen. Eine aufgelockerte Aktivkohlefilterschicht
gemäß der Erfindung hat ein größeres Volumen als ein
Schüttfilter bei gleicher Leistung, aber erheblich
geringerem Strömungswiderstand. Die heute für Aktiv
kohlefilterschicht einer Gasmaske übliche Menge von
100 g Aktivkohle kann bei den erfindungsgemäßen
Trägerstrukturen in einem Volumen von etwa 350 ml
untergebracht werden.
Wegen der vielfältigen Möglichkeiten der Formgebung
des erfindungsgemäßen Filtermaterials kann auch die
Form des Maskenfilters den verschiedensten Bedürfnis
sen angepaßt werden. So läßt sich der Filter durchaus
in einer Haubenmaske, z.B. um den Kopf oder im Nacken
unterbringen und dient dann als zusätzlicher Kopf-
bzw. Nackenschutz gegen Stöße. Dabei sollte die
gefilterte Luft an den Augen vorbeiströmen, um das
Beschlagen der Klarscheiben des Augenfensters zu
vermeiden. Ein plattenförmiger Filter kann auf der
Brust oder dem Rücken getragen und mit dem Masken
körper durch einen flexiblen Schlauch verbunden sein.
Zylindrische Filterelemente mit einem Durchmesser von
einigen Zentimetern können auch direkt in einem
flexiblen Schlauch untergebracht werden oder mit
geeigneten Mitteln zu einem schlauchförmigen Gebilde
zusammengekoppelt werden. Solche auswechselbaren
Filterelemente können auch unterschiedliche Funktionen
haben. Die Eintrittsöffnung der die Filterelemente
enthaltenden oder daraus zusammengesetzten Schläuche
befindet sich zweckmäßig auf der Innenseite eines
Schutzanzuges.
Claims (25)
1. Aktivkohlefilterschicht für Gasmasken, dadurch
gekennzeichnet, daß sie im wesentlichen aus
übereinandergelegten hochluftdurchlässigen
Flächengebilden mit einer daran fixierten Schicht
aus körnigen oder kugelförmigen Aktivkohleteilchen
eines Durchmessers von 0,1 bis 1 mm aufgebaut ist,
und daß ihr Druckverlust bei einer Dicke von 4 cm
mit kreisförmigem Querschnitt von 100 cm2 bei
Durchströmen mit einem Luftstrom von 1 l/sec
weniger als 10 mm Wassersäule beträgt.
2. Filterschicht nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Flächengebilde aus einer hoch
luftdurchlässigen Schaumstoffschicht besteht.
3. Filterschicht nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Flächengebilde aus faserartigem
Material oder Gummihaar besteht.
4. Filterschicht nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Flächengebilde ein textiles
Flächengebilde ist.
5. Filterschicht nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß das textile Flächengebilde ein
Vlies ist.
6. Filterschicht nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß das textile Flächengebilde ein
Gewebe oder ein Plüsch ist.
7. Filterschicht nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß das textile Flächen
gebilde Fasern enthält, die bei erhöhter Tempe
ratur vorübergehend klebrig werden, ohne zu
schmelzen.
8. Filterschicht nach Anspruch 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Fasern heterofile Fasern aus
zwei koaxial angeordneten Komponenten sind, von
denen die äußere einen niedrigeren Schmelzpunkt
aufweist.
9. Filterschicht nach Anspruch 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Fasern unverstreckte amorphe
Polyesterfasern sind, die bis etwa 85°C weich
und klebrig werden.
10. Filterschicht nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnungen oder
Poren des Flächengebildes einen Durchmesser von
1 bis 5 mm, vorzugsweise 1,5 bis 2,5 mm haben.
11. Filterschicht nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß das Flächengebilde
vollständig mit den Aktivkohleteilchen bedeckt
ist.
12. Filterschicht nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß die Aktivkohleteilchen
mit einer Haftmasse an dem Trägergerüst fixiert
sind.
13. Filterschicht nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß die Haftmasse aus
Polymeren, insbesondere Acrylsäurederivaten,
Polyurethanen, Polystyrolen, Polyvinylacetaten
oder Schmelzklebern besteht.
14. Filterschicht nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß die Haftmasse aus
vernetzbaren Polymeren besteht, welche vor ihrer
Vernetzung ein Viskositätsminimum durchlaufen.
15. Filterschicht nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, daß 50 bis 300 g Aktiv
kohle pro Liter vorliegen.
16. Filterschicht nach einem der Ansprüche 1 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß die Aktivkohleteilchen
sehr druckfest sind.
17. Filterschicht nach einem der Ansprüche 1 bis 16,
dadurch gekennzeichnet, daß die Aktivkohleteilchen
gegenüber Feuchtigkeit hochgradig unempfindlich
sind.
18. Filterschicht nach einem der Ansprüche 1 bis 17,
dadurch gekennzeichnet, daß die Aktivkohleteilchen
mit Metallverbindungen, insbesondere der Metalle
Silber, Kupfer und Chrom imprägniert sind.
19. Filterschicht nach einem der Ansprüche 1 bis 18,
dadurch gekennzeichnet, daß neben den Aktivkohle
teilchen inkapsulierte Enzyme vorliegen.
20. Filterschicht nach einem der Ansprüche 1 bis 19,
dadurch gekennzeichnet, daß der Druckverlust einer
Filterschicht einer Dicke von 4 cm mit einem
kreisförmigem Querschnitt von 100 cm2 bei Durch
strömen mit einem Luftstrom von 1 l/sec weniger
als 5, vorzugsweise weniger als 2 mm Wassersäule
beträgt.
21. Haubenmaske, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine
Filterschicht nach einem oder mehreren der An
sprüche 1 bis 20 enthält.
22. Haubenmaske nach Anspruch 21, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Filterschicht als Kopf- oder
Nackenschutz ausgebildet ist.
23. Gasmaske, dadurch gekennzeichnet, daß die Filter
schicht nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 20 plattenförmig ausgebildet ist, so daß sie
auf der Brust oder dem Rücken getragen werden kann
und mit dem Maskenkörper durch einen flexiblen
Schlauch verbunden ist.
24. Gasmaske, dadurch gekennzeichnet, daß zylindrische
Filterelemente nach einem oder mehreren der An
sprüche 1 bis 20 mit einem Durchmesser von einigen
Zentimetern in einem flexiblen Schlauch angeordnet
sind.
25. Gasmaske, dadurch gekennzeichnet, daß auswechsel
bare, vorzugsweise zylindrische, Filterelemente,
die unterschiedliche Funktionen haben können, zu
einem Schlauch zusammengefügt sind.
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