DE2951827C2 - Schutzmaterial gegen chemische Schadstoffe und kurzzeitige Hitzeeinwirkung sowie Verfahren zu seiner Herstellung - Google Patents
Schutzmaterial gegen chemische Schadstoffe und kurzzeitige Hitzeeinwirkung sowie Verfahren zu seiner HerstellungInfo
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- B01—PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
- B01D—SEPARATION
- B01D39/00—Filtering material for liquid or gaseous fluids
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- A62D—CHEMICAL MEANS FOR EXTINGUISHING FIRES OR FOR COMBATING OR PROTECTING AGAINST HARMFUL CHEMICAL AGENTS; CHEMICAL MATERIALS FOR USE IN BREATHING APPARATUS
- A62D5/00—Composition of materials for coverings or clothing affording protection against harmful chemical agents
Description
Polymer aus Latex | 100 Teile |
Zinkoxid | 5 Teile |
Schwefel | 1 Teil |
Ruß | 3 Teile |
Hartkaolin | 10 Teile |
Thiocarbanilid | 1 Teil |
Zinkdibutyldithio- | |
carbamat | 2 Teile |
5. Material nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Adsorberkörner auf den
Tragsäulen aufgepfropft oder angeheftet sind.
6. Material nach einem der Ansprüche 1—5, dadurch gekennzeichnet, daß die Trägerschicht
selbst aus einem Material besteht oder daß sie imprägniert ist, so daß sie schwer entflammbar und
öl- sowie wasserabweisend ist.
7. Material nach einem der Ansprüche 1 —6, dadurch gekennzeichnet, daß es aus sieben Lagen
besteht, wobei die erste Lage durch ein flammfestes, wasser- und ölabweisendes Gewebe, Gelege, Gewirk
oder einen Vliesstoff aus Mineralfasern gebildet ist, die zweite Lage eine Bindeschicht aus
Kunststoff ist, die dritte Lage wieder durch ein Gewebe, Gelege, Gewirk oder einen Vliesstoff aus
Mineralfasern gebildet ist, die vierte Lage aus der Haftmasse mit Tragsäulen besteht, die mit den
Adsorberkörnern besetzt sind, die die fünfte Lage bildet, die sechste Lage durch die Adsorberkörner
verbindende hyperboloide Haftbrücken gebildet ist, und die siebente Lage eine Deckschicht aus
flammfestem, wasser- und öiabweisendem Gewebe, Gelege, Gewirk oder Vliesstoff ist.
8. Material nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Adsorberkörner kugelig ausgebildet
sind und einen Durchmesser von etwa 0,5 mm aufweisen.
9. Material nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Lagen jeweils so
dimensioniert sind, daß bei Einwirkung einer Stichflamme von etwa 10000C während etwa 16 s
lediglich die erste Lage verkohlt, so daß die mechanische Stabilität durch die dritte Lage und die
Adsorptionsfähigkeit der die fünfte Lage bildenden Adsorberkörner erhalten bleiben.
10. Material nach einem der Ansprüche 4 — 9,
30
35
40
45
50
55
60 dadurch gekennzeichnet, daß die Haftmasse als La'.izes Chloroprene, Naturlatex Acrylate, Polyurethane,
Silikonkautschuk, Fluoroprene, Polyvinylidene sowie Verbindungen und/oder Mischungen
davon enthält
U. Verfahren zur Herstellung eines Materials nach einem der Ansprüche 1 —10 unter Verwendung
einer luftdurchlässigen, flexiblen Trägerschicht für Adsorberpartikel, insbesondere poröse Adsorberkörner,
dadurch gekennzeichnet, da'3 auf die Trägerschicht punktuell eine anfänglich viskose
Haftmasse die Adsorberkörner aufgetragen werden, und anschließend dieses Halbprodukt mechs lisch so
behandelt wird, daß die Adsorberkörner die Haftmasse zu Tragsäulen hochziehen, um dann die
Haftmasse erstarren zu lassen.
12. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Adsorberkörner auf die
Haftmasse aufgestreut werden, vorzugsweise in einer Streudichte von etwa 4,5 Millionen Körnern/m2.
13. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch
gekennzeichnet, daß das Halbprodukt zur Bildung der Tragsäulen vakuumbeaufschlagt wird.
14. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch
gekennzeichnet, daß das Halbprodukt über Umlenkwalzen bewegt wird, so daß die Adsorberkörner
unter dem Einfluß der dabei auftretenden Fliehkräfte die Haftmasse zu Säulen hochziehen.
15. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß zunächst der Haftmasse Adsorberkörner
zugegeben werden, anschließend die mit den Adsorberkörnern versehene NHaftmasse mit
einem Rakel od. dgl. auf die Trägerschicht aufgestrichen wird, und dann dieses Halbprodukt über eine
Luftdüse geführt wird, derart, daß die ausströmende Luft durch die Trägerschicht hindurch die Adsorberkörner
unter Bildung der Tragsäulen nach oben von der Trägerschicht abhebt.
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß eine Breitschlitzdüse verwendet
wird, aus der etwa 3000 m3 Luft/min ausströmen.
17. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch
gekennzeichnet, daß man das Halbprodukt so wendet, daß die Trägerschicht oben liegt, anschließend
das Halbprodukt in dieser Lage durch eine Heißluftstation führt, in der es auf eine Temperatur
erhitzt wird, daß die Haftmasse so erweicht, daß die Adsorberkörner unter Bildung von Tragsäulen nach
unten sinken, um dann die Haftmasse erstarren zu lassen.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 10—17, dadurch gekennzeichnet, daß die Tragsäulen ionisiert
werden.
19. Verfahren nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß das ionisierte Material in einem
Autoklaven od. dgl. bei erhöhter Temperatur für eine vorbestimmte Zeit nachkondensiert wird.
Die Erfindung bezieht sich auf ein Schutzmaterial gegen chemische Schadstoffe und kurzzeitige Hitzeeinwirkung
bestehend aus einer luftdurchlässigen, flexiblen Trägerschicht für Adsorberpartikel. insbesondere Dorö-
se Adsorberkörner, sowie ein Verfahren zur Herstellung
eines derartigen Materials.
Bei der Konstruktion und Herstellung von Schutzausrüstungen, insbesondere bei Schutzanzügen im Humanbereich,
aber auch im medizinischen Apparatebau, Klimaanlagen-, Wasseraufbereitungs- und Flugzeugbau
besteht die Notwendigkeit, flexible Filter vorzusehen, die im Stand sind, den Durchlaß giftiger oder
schädlicher Dämpfe und Gase zu verhindern.
Dies bewirkt beispielsweise ein Material gemäß der DE-OS 24 OO 827, das aus einem offenporigen, flexiblen
Schaumstoffträger und von dessen Porenwänden getragenen Adsorberpartikelr. besteht, wobei der
besondere Vorteil des bekannten Materials darin liegt, daß es für durchströmende Gase einen nur verhältnis- '5
mäßig geringen Widerstand bietet.
Wo jedoch neben gas- oder dampfförmigen Schadstoffen auch solche in flüssiger Phase auftreten, war
bisher zur Absorption von Flüssigstoffen ein schwerer Vorschaltfilter notwendig, so daß die eklatanten
Vorteile des flexiblen Flächenfilters, wie etwa geringes Gewicht, Biegsamkeit, geringe Wärmedämmung und
hohe Ventilation verloren gehen.
Insbesondere bei Schutzgarnituren, die bei erschwerten Umständen zum Einsatz kommen, wie etwa bei
Bränden und Unglücksfällen in chemischen Industriewerken, war es bisher erforderlich, je nach den
vorwiegend anfallenden Schadstoffen speziell hierfür geeignete Garnituren zu verwenden, wobei etwa ein
leichter Schutzanzug, mit dem der Aufenthalt in dichtem Schadstoffnebel möglich sein soll, das oben genannte, an
sich außerordentlich vorteilhafte Material nur begrenzt verwenden konnte, da dieses Material flüssigen
Schadstoffen gegenüber einen nur geringen Widerstand entgegensetzt.
Zur Vermeidung dieser Nachteile wurde vorgeschlagen, das Material gemäß der DE-OS 24 00 827 so weiter
zu bilden, daß in den l-'oren des Schaumstoffträgers
zusätzlich poröse Adsorberkörner eingelagert sind. Diese eingelagerten Adsorberkörner behindern den
Gasstrom durch die Poren nicht in nennenswerter Weise, sind aber aufgrund ihrer Porosität im Stande,
Flüssigkeit aufzusaugen und Schadstoffe zu adsorbieren, wobei selbst dann, wenn praktisch alle Adsorberkörner
mit Flüssigkeit vollgesogen sind, die Gasdurchlässigkeit nicht nennenswert beeinträchtigt wird (DE-OS
28 04 154).
Das aus der DE-OS 28 04 154 bekannte Material erlaubt nicht nur, flexible Luft- oder Gasfilter zu bauen,
die eine beträchtliche Aufnahmefähigkeit für Flüssigkeiten aufweisen, sondern erlaubt zusätzlich, das Material
auch als Flüssigkeitsfilter zu verwenden, da durch die Wirkung der porösen Adsorberkörner grundsätzlich die
Verweilzeit von Flüssigkeitselementen erhöht wird. Ferner ist dieses Filtermaterial in der Lage, beträchtliehe
Mengen flüssigen Schadstoffes aufzunehmen und zurückzuhalten, ohne daß der flüssige Schadstoff den
Filter durchdringt. Soweit flüssiger Schadstoff in den Adsorberkörnern verdampft, werden diese Dämpfe von
den von den Porenwänden getragenen Adsorberpartikein adsorbiert.
Nachteilig ist bei der bekannten Lösung gemäß der DE-OS 28 04 154 jedoch, daß der flexible Schaumstoffträger relativ viel Raum einnimmt, so daß das bekannte
Filtermaterial relativ voluminös ist. Ferner beeinträchtigt der Schaumstoffträger auch die Schmiegsamkeit des
bekannten Filtermaterials.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Material der eingangs genannten Art zu
schaffen, das sich gegenüber dem Material gemäß der DE-OS 28 04 154 durch ein wesentlich geringeres
Volumen bei gleichem Gewicht und erhöhter Adsorptionsleistung und Schmiegsamkeit auszeichnet
Es ist ferner Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein
Verfahren zur Herstellung eines derartigen Materials zu schaffen.
Hinsichtlich des Erzeugnisses wird die gestellte Aufgabe dadurch gelöst, daß die Adsorberkörner auf auf
mindestens einer Seite der Trägerschicht angebrachten Tragsäulen angeordnet sind.
Bezüglich des Verfahrens wird die gestellte Aufgabe dadurch gelöst, daß auf die Trägerschicht punktuell eine
anfänglich viskose Haftmasse aufgebracht wird, auf die noch viskose Haftmasse die Adsorberkörner aufgetragen
werden, und anschließend dieses Halbprodukt mechanisch so behandelt wird, daß die Adsorberkörner
die Haftmasse zu Tragsäulen hochziehen, um dann die Haftmasse erstarren zu lassen.
Das erfindungsgemäße Material ist ein extrem niedervolumiges Leichtfiltermaterial mit erstaunlicher
Adsorptionskinetik bzw. -kapazität.
Vorzugsweise dient als Trägerschicht ein Textilgewebe,
z. B. Baumwollgewebe, das hoch luftdurchlässig, kochwäschefest und bei entsprechender Behandlung
brandfest ist. Der Aufbau des erfindungsgemäßen Materials soll so sein, daß es bei einem Unterdruck von
12,91 m bar 1500 Liter/m2s durchläßt.
Auf die Trägerschicht, deren eine Seite eine leicht aufgerauhte Oberfläche aufweist, wird zunächst punktuell
eine anfänglich viskose, vorzugsweise thermoplastische Haftmasse aufgebracht, auf die dann die
Adsorberkörner aufgetragen, vorzugsweise aufgestreut werden. Anschließend wird dieses Halbprodukt so
behandelt, daß die Adsorberkörner die Haftmasse zu Tragsäulen hochziehen. Dann läßt man die Haftmasse
erstarren. Auf diese Art und Weise ist gewährleistet, daß z. B. Toxide in der Dampfphase von nahezu allen Seiten
her Zutritt zu den Adsorptionskörnern haben. Die Filterwirkung wird durch den erfindur.gsgemäßen
Aufbau des Materials erheblich gesteigert. Die Adsorberkörner bestehen aus organischen oder anorganischen
Ausgangsmaterialien und weisen Einlagerungsräume für Additive wie Schwermetallkatalysatoren,
Flammhemmer, antibakterielle sowie fungicide Substanzen auf.
In die thermoplastische Haftmasse weiden ebenfalls vorzugsweise Additive eingebracht, die die Adsorptionstrackte
des Adsorbers entlasten und ein Auswandern und damit vorzeitiges Altern des synergetischen
Systems verhindern.
Die Haftmasse setzt sich vorzugsweise wie folgt zusammen:
Polymer aus Latex | 100 Teile |
Zinkoxid | 5 Teile |
Schwefel | 1 Teil |
Ruß | 3 Teile |
Hartkaolin | 10 Teile |
Thiocarbanilid | 1 Teil |
Zinkdibutyldithio- | |
carbamat | 2 Teile |
Außerdem können Latizes verschiedener Provenienzen verwendet werden, wie etwa Chloroprene, Naturlatex,
Acrylate, Polyurethane, Silikonkautschuk, Fluoroprene, Polyvinylidene sowie Verbindungen oder Mi-
schungen davon.
Als Additive erweisen sich nachfolgende Salze als hochwirksame Katalysatoren:
3% Cu (NO3)2 3 H2O (Kupfernitrat)
1,5% Silbernitrat
1% Chromnitrat
1,5% Silbernitrat
1% Chromnitrat
Die Ansätze für die Haftmasse haben vorzugsweise eine Tropfzeit von 12 Stunden und sollten sofort und
restlos zur Herstellung verbraucht wenden.
Zur Vermeidung von Entflammung, Nachbrand und Nachglut kann dem Ansatz Eisenchlorid — in der
Dampfphase gewonnen — zugesetzt werden, und zwar in einem Verhältnis von 1 :30. Die Agglomeration der
Schwermetallzusätze mit der Flammwidrigkeitsausrüstung findet im Moment der Polymerisation des
Haftaggregats statt, ohne daß dabei die Agglutination des Bindersystems vermindert wird. Es wird darauf
hingewiesen, daß auch andere Flammhemmer verwendet werden können, etwa auf Basis von Antimontrioxid,
Bromkalium, etc., wobei aber keine andere als die verwendete Rezeptur ein so ideales Gewicht/Nutzen-Verhältnis
aufweist. Das Auswandern der Zusätze, eine Gefahr für die Lebenszeitverkürzung des Filters, kann
dabei vernachlässigt werden.
Zur Herstellung des erfindungsgemäßen Materials wird nach einem ersten Verfahren eine Bahn aus
Baumwollgewebe durch eine Vakuumkammer (12,91 m bar) bewegt in der sie durch Rasterwalzenauftrag
punktuell mit einer Haftmasse beschichtet wird. Die Beschichtung erfolgt dabei so, daß etwa 1000
Punkte pro 10 cm2 vorhanden sind. Das Baumwoligewebe besteht aus gefärbter Baumwolle mit einem
eingestellten Glanzgrad und vorbestimmter IR-Remission.
Unmittelbar nach der Beschichtung der Gewebebahn werden aur die beschichtete Seite Adsorberkörner,
vorzugsweise in Kugelform, aufgestreut, wobei die Streudichte etwa 4,5 Millionen Körner pro m2 beträgt.
Das Aufstreuen erfolgt durch ein Streusieb. Die Adsorberkörner sinken tief in die aufgeblähte Haftmasse
ein, verbinden sich mit den Haftstoffen und erheben sich beim Verlassen der Vakuumkammer zu Säulenbekrönungen,
sobald die Haftmasse in normaler Atmosphäre zusammenfällt. Anschließend erfolgt eine Trocknung
mittels Heißluft. Dann erfolgt eine Coronabehandlung mit Ionisierung der Säulenbekrönungen bzw.
Adsorberkörner.
Nach einem zweiten Verfahren werden die Adsorberkörner mit Hilfe eines elektrostatischen Feldes auf die
Haftmasse gestreut. Anschließend wird die Trägerschicht mit Haftmasse und aufgestreuten Adsorberkörnern
über mehrere Umlenkwalzen geführt, so daß die Adsorberkörner aufgrund der auftretenden Fliehkräfie
unter Bildung der Tragsäulen von der Trägerschicht abheben. Die Adsorberkörner ziehen die Haftmasse zu
Säulen hoch. Die Geschwindigkeit, mit der die mit Haftmasse und Adsorberkörner versehene Trägerschicht
(Halbprodukt) über Umlenkwalzen geführt wird, beträgt etwa 400 m/min. Anschließend erfolgt die oben
beschriebene Nachbearbeitung (Trocknung, Coronabehandlung).
Nach einem dritten Verfahren zur Herstellung des erfindungsgemäßen Materials werden die Adsorberkörner
in die Haftmasse eingebracht und anschließend die Haftmasse mit einem Rakel auf die Trägerschicht
aufgestrichen. Dann wird dieses Halbprodukt über eine Breitschlitzdüse gefuhrt, aus der ca. 3000 nWmin Luft
ausströmen. Durch die von unten durch die Trägerschicht hindurch nach oben hindurchströmende Luft
werden die Adsorberkörner nach oben von der Trägerschicht abgehoben. Die Adsorberkörner nehmen
dabei Haftmasse mit, wodurch die Tragsäulen gebildet werden.
Das vorteilhafteste Verfahren zur Herstellung des erfindungsgemäßen Materials ist dadurch gekennzeichnet,
daß zunächst wie durch das oben beschriebene Rasterwalzenverfahren Haftmasse auf die Trägerschicht,
z. B. Baumwollgewebe, aufgebracht wird, anschließend Adsorberkörner auf die Haftmasse aufgestreut
werden und dann dieses Halbprodukt um 180° gewendet wird. Das gewendete Halbprodukt mit der
Haftmasse nach unten weisend wird durch einen Heißluftkanal geführt, in dem bei 180°C die Haftmasse
so erweicht wird, daß die Adsorberkörner nach unten sinken, und zwar unter Mitnahme von viskoser
Haftmasse. Dabei muß natürlich darauf geachtet werden, daß die Adsorberkörner nicht »abtropfen«.
Anschließend läßt man die Haftmasse erstarren, so daß starre Tragsäulen für die Adsorberkörner entstehen.
Das Wenden des Halbprodukts erfolgt vorzugsweise durch Umlenkung um eine Walze. Die Nachbearbeitung
des so hergestellten Materials erfolgt wie oben beschrieben.
Das ionisierte Material wird vorzugsweise auf Kaulen in Autoklaven bei etwa 12O0C etwa 3 Stunden
nachkondensiert und vor seiner Verwendung 3 Tage in sauberer Atmosphäre zum Druckausgleich der Adsorptionskörner
gelagert. Hierbei ist ein frequentes Umwälzen der gefilterten Umgebungsluft sehr wichtig.
Die Adsorberkörner können, wie dargelegt, kugelig ausgebildet sein. Sie können aber auch jede andere
Formgebung besitzen, z. B. pyramidenförmig, quaderförmig etc.
Bei dem erfindungsgemäßen Material sind also die Adsorberkörner auf einem Trägermaterial bzw. einer
Trägerschicht mit Hilfe eines heißsiegelfähigen Gels fixiert (Thermofixierung). Die Adsorberkörner weisen
vorzugsweise einen Durchmesser von etwa 0,1 —0,7 mm auf.
Es hat sich gezeigt, daß man mit dem erfindungsgemäßen Material gegenüber dem in der DE-OS 28 04 154
beschriebenen Material eine erhöhte Adsorptionsleistung bei gleichem Flächengewicht erhält. Ferner ist
aufgrund des Fehlens eines Schaumstoffträgers das Volumen des erfindungsgemäßen Materials etwa 50%
geringer als das gemäß der DE-OS 28 04 154.
Durch Wegfall des Polyurethan-Bestandteils des Schaumsioffträgers wird eine Hydrolyse verhindert.
Ferner ist die Alterung erheblich geringer, d. h., die Haltbarkeit des erfindungsgemäßen Materials ist
erheblich höher als die des bekannten Materials.
Es hat sich auch gezeigt, daß das erfindungsgemäße Material äußerst schmiegsam ist. Das Brandverhalten ist
ebenfalls erheblich verbessert, da ein Abtropfen geschmolzener Massen nicht mehr möglich ist. Es hat
sich gezeigt, daß nach einer etwa 16 sekundenlangen Einwirkung einer Stichflamme von 12000C keine
Beeinträchtigung der Filterleistung des erfindungsgemäßen Materials eintrat.
Besonders gute Ergebnisse gegen die Einwirkung von
(,5 chemischen Schadstoffen, Napalm oder Hitze erhält
man mit einem mehrlagigen Material, das z. B. aus sieben Lagen besteht. Die erste Lage wird vorzugsweise
durch einen flammfesten, wasser- und ölabweisendes
Gewebe, Gelage, Gewitk oder einen Vliesstoff ;ius
mineralischen Fasern gebildet. Die /weite Lage ist eine
Bindeschicht aus Kunststoff. Die dritte Lage ist wieder ein Gewebe, Gelege, Gewirk oder ein Vliesstoff, wobei
die dritte Lage wie die erste Lage so behandelt ist oder
aus solchen Stoffen besteht, daß sie flammfest sowie
wasser- und ölabstoßend ist. Die vierte Lage besieht aus der oben beschriebenen Haftm.^se bzw. aus den
Tragsäulen aus Haftmasse. Die fünfte Lage wird durch die auf den Tragsäulen angeordneten Adsorberkörnern
gebildet. Die sechste Lage besteht aus die Adsorberkörner
verbindenden hype'boloiden Haftbrücken. Die siebente und bei einem Schutzanzug innerste Lage ist
wie die erste Lage ausgebildet.
Dieses mehrlagige Material wurde 16 s lang mit einer Stichflamme mit einer Temperatur von etwa 1000cC
beaufschlagt. Dabei verkohlte nur die erste, bei einem Schutzanzug äußerste Lage. Die mechanische Festigkeit
und Adsorptionsfähigkeil der fünflen Lage blieben voll erhalten.
Claims (4)
1. Schutzmaterial gegen chemische Schadstoffe und kurzzeitige Hitzeeinwirkung bestehend aus
einer luftdurchlässigen, flexiblen Trägerschicht für Adsorberpartikel, insbesondere poröse Adsorberkörner,
dadurch gekennzeichnet, daß die Adsorberkörner auf auf mindestens einer Seite der
Trägerschicht angebrachten Tragsäulen angeordnet sind.
2. Material nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Adsorberkörner kugelig ausgebildet
sind.
3. Material nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Trägerschicht ein Gewebe,
vorzugsweise Baumwollmaterial, ist und die Tragsäulen aus einer erstarrten Haftmasse bestehen.
4. Material nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Haftmasse sich etwa wie folgt
zusammensetzt:
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