Die Erfindung betrifft ein zur Sanierung schadstoffbelasteter
Räume verwendbares Verbundmaterial.
Durch steigendes Umweltbewußtsein sowie durch hochempfindliche
Analysemethoden ist die Belastung unserer Umwelt durch Schadstoffe
immer mehr ins Licht der Öffentlichkeit gerückt. Für durch Schad-
oder Geruchsstoffe belastete Gebäude entstand ein gesteigerter
Bedarf, diese mit möglichst wenig Aufwand zu sanieren. Desweiteren
erkannte man die Notwendigkeit, mit einfachen Mitteln das Vorhan
densein von Schadstoffen festzustellen, um die Sanierungsbedürftigkeit
bzw. den Sanierungserfolg zu erfassen. Als Schadstoffe werden hier
solche Stoffe bezeichnet, die bereits in geringer Menge beim Men
schen Irritationen, Allergien oder Krankheiten auslösen. Hierzu zählen
beispielsweise Holzschutzmittel wie Pentachlorphenol (PCP) und Lin
dan, Weichmacher wie polychlorierte Biphenyle (PCB) oder auch
Formaldehyd; letzteres wurde und wird in Spanplatten eingesetzt und
mittlerweile als krebsverdächtig eingestuft. Auch können Kohlenwas
serstoffe, die gegebenenfalls aromatisch sind, bzw. deren chlorierte
Derivate, als Schadstoffe im o. a. Sinne beispielsweise aus Lacken, An
strichen oder Klebern entweichen.
Besonders problematische Schadstoffe sind PCB, die beispielsweise als
Weichmacher in Fugendichtungsmassen, insbesondere bei der Errich
tung von Bauten aus Fertigelementen eingesetzt wurden. Neuere Er
kenntnisse haben gezeigt, daß die PCB im Laufe der Zeit aus der
Dichtungsmasse sowohl in die angrenzenden Betonelemente diffun
dieren als auch von den Fugendichtungen in die Umgebungsluft ab
gegeben werden. Über den Luftaustausch wird die mit PCB belastete
Luft über das gesamte Gebäude verteilt. Das so von den Fugenabdich
tungen, den sogenannten Primärquellen, freigesetzte PCB schlägt sich
in den Räumen teilweise partikelgebunden nieder, löst sich zu einem
großen Teil aber auch in Wandfarben und Kunststoffen. Dies führt
dazu, daß nach einiger Zeit der Freisetzung eine Reihe von sogenann
ten sekundären Emissionsquellen gebildet worden sind, wobei hier
insbesondere gestrichene Wand- und Deckenflächen zu nennen sind.
Diese Sekundärquellen enthalten dann im allgemeinen eine solch
große Menge an PCB und stellen eine solch große Emissionsfläche
dar, daß ein alleiniges Entfernen der Fugenabdichtungen kein Absin
ken der PCB-Konzentration in der Raumluft unter die Vorsorgewerte
bewirken kann.
Eine weitere Quelle von Schad- und Geruchsstoffen können Teppich
böden darstellen. Die Emissionen entstehen z. B. dadurch, daß Aus
gangsstoffe dieser Produkte unter dem Einfluß von Feuchtigkeit
und/oder dem Einfluß von Bestandteilen des Untergrundmaterials
reagieren. Selbst nach dem Entfernen des Bodenbelages emittiert der
Boden weiter Geruchs- bzw. Schadstoffe, so daß bisher entweder der
gesamte Fußboden entfernt oder ein Zwischenboden mit Hinterlüftung
verlegt werden mußte.
Eine weitere Emissionsquelle für unangenehme, manchmal auch ge
sundheitsschädliche Emissionen sind Zusätze zum Baumaterial selbst.
Beispielsweise sind viele Gebäude von Ammoniakausdünstungen be
troffen, die auf die Verwendung von Ammoniumsalzen, Harnstoff oder
organischen Aminen im weitesten Sinne als Frostschutzmittel für Beton
und Mörtel zurückzuführen sind. Desweiteren ist als Ursache für die
Ausdünstung von Aminen häufig auch eine vormalige Nutzung eines
Raumes z. B. zu Zwecken der Tierhaltung zu nennen, die dazu führt,
daß Bauelemente über lange Zeit mit den Schadstoffen aus der Luft
beaufschlagt werden. Bei einer Entfernung der Quellen dieser Sub
stanzen, etwa bei einer Umwidmung eines Stallgebäudes zu einem
Wohn- oder Geschäftsraum, werden die Stoffe von den Sekundärquel
len, Wand- und Deckenflächen reemittiert. Diese Situation ist von Ur
sache und Wirkung her mit dem o. a. Problem der PCB-Belastung zu
vergleichen.
Aus der DE 38 18 993 A1 ein Verfahren zur Sanierung schadstoffbe
lasteter Räume bekannt. Jedoch wird hier die schadstoffbelastete
Raumluft gereinigt. Dies geschieht dadurch, daß durch geeignete
Maßnahmen Luft an Adsorbentien künstlich oder nur durch Eigenzir
kulation vorbeigeführt wird. Beispielsweise wird die schadstoffbela
stete Luft durch mit Adsorbentien beschickten Adsorptionstürmen ge
preßt. Eine andere, daraus bekannte Möglichkeit besteht darin, die
Luft an großflächigen, mit Adsorbentien beladene Flächengebilden,
wie beispielsweise Vorhängen, vorbeizuführen. Jedoch hat dieses Ver
fahren den entscheidenden Nachteil, lediglich auf die bereits belastete
Raumluft zuzugreifen. Dies führt dazu, daß die gereinigte Luft sich
immer wieder mit der schadstoffbelasteten Luft vermischt und somit
bestenfalls ein Verdünnungseffekt erzielt wird.
Eine Möglichkeit zur Entsorgung schadstoffhaltiger Fugendichtungs
massen wird in der DE 40 28 434 A1 beschrieben. Hierbei wird durch
geeignete Maßnahmen die Dichtungsmasse, die Primärquelle, heraus
geschnitten und entsorgt. Das Verfahren greift damit aber lediglich auf
die Primärquelle zu. Wie bereits oben beschrieben belasten die
Schadstoffe aus den Sekundärquellen, Wand- und Deckenflächen, die
Raumluft aber auch sehr wesentlich; mit dem o. a. Verfahren können
diese Sekundärquellen nicht saniert werden.
In den auf die Anmelder selbst zurückgehenden europäischen Patentan
meldungen EP 0 090 073 A2 und EP 0 118 618 A1 werden Flächenfilter
mit adsorptiven Eigenschaften beschrieben, welche für die Herstellung
von ABC-Schutzanzügen bestimmt sind. Derartige Materialien als solche
eignen sich aber nicht für die Sanierung schadstoffbelasteter Räume, da
diese Materialien keine wasserdampfdurchlässige Sperrschicht aufweisen,
da hier der Kleberauftrag auf das Trägermaterial nur partiell erfolgt.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Material bereitzustel
len, das zur Sanierung schadstoffbelasteter Räume verwen
det werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verbundmaterial nach
Anspruch 1 gelöst. Weitere, vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungs
gemäßen Verbundmaterials sind Gegenstand der Unteransprüche.
Das erfindungsgemäße Material kann verwendet werden, damit die Emis
sionsquelle direkt mit dem Material abgedeckt wird. Der wesentliche
Vorteil dabei ist, daß durch das erfindungsgemäße Material ein Durch
tritt der Schadstoffe durch die abdeckende Schicht und somit ein Über
gang der Schadstoffe in die Raumluft verhindert wird. Es wird also ver
hindert, daß die Schad
stoffe überhaupt in die Raumluft übergehen bzw. Sekundäremissions
quellen bilden können.
Die vollständige Abdeckung der Emissionsquelle
hat zwei entscheidende Vorteile: Es gelangen keine Schadstoffe mehr
in den Raum und die Adsorption findet dort statt, wo die Schad
stoffkonzentration am höchsten ist.
Durch das erfindungsgemäße Verbundmaterial konnte beispielsweise die
Radonkonzentration in Wohngebäuden soweit herabgesetzt werden,
daß selbst in vorher stark belasteten Räumen Grenzwerte, die der Ge
sundheitsvorsorge dienen, eingehalten werden konnten.
Des weiteren kann das erfindungsgemäße Verbundmaterial auch dazu verwendet wer
den, die den Primäremissionsquellen benachbarten Elemente oder
Gegenstände zusätzlich abzudecken.
Diese Abdeckung soll Schadstoffaustritte unterbinden,
die dadurch zustande kommen, daß Schadstoffe aus den primären
Emissionsquellen in diese benachbarten Elemente diffundieren und
bei einer Wanderung an die Oberfläche dieser Bauelemente in die
Raumluft austreten können.
Beispielsweise kann das erfindungsgemäße Material, das die adsorbieren
den Teilchen enthält, Auslegeware sein, vorzugsweise eine Rückenbe
schichtung von Teppichböden.
Eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verbundmaterials
besteht darin, daß es eine
Wandtapete ist, auf die ein mit adsorbierenden Teilchen beladener,
retikulierter 1 bis 5 mm PU-Schaum aufgebracht ist. Solche Schäume
werden vorzugsweise mit einem Gemisch aus vermahlener Aktivkohle
und einer Binderdispersion abgequetscht und getrocknet. Man erreicht
in diesem Falle eine Kohlebeladung bis zu 200 g/m2, wobei das auf
die Trockensubstanz bezogene Binder/Kohle-Verhältnis von 1 : 1 bis
1 : 5 variieren kann.
Eine weitere erfindungsgemäße Ausführungsform besteht darin, daß
das erfindungsgemäße Verbundmaterial eine Träger
schicht aus einem flächigen Trägermaterial aus der Gruppe von Pa
pier, Papiertapeten oder textilen Flächengebilden, wie beispielsweise
Geweben, Gewirken, Faservliesen oder Glasfasergeweben ist und die
adsorbierenden Teilchen auf dieser Trägerschicht aufgebracht sind.
Diese Trägerschicht bildet mit den darauf angeordneten Teilchen vor
zugsweise einen Teststreifen, der zur Bestimmung von Durchbrüchen
von Umweltgiften durch Sperrschichten oder zur Bestimmung des
Austritts von Umweltgiften auf die abgedeckten oder nicht abgedeck
ten Bauteile aufgebracht wird.
Diese erfindungsgemäßen Teststreifen können hinsichtlich der Emissi
onsquelle mit den Adsorbentien sowohl nach außen als auch nach
innen appliziert werden, um beispielsweise im letzteren Fall Durch
brüche durch eine Tapete mit adsorbierenden Eigenschaften oder
durch Fußbodenbeläge mit adsorbierenden Eigenschaften aufzuspü
ren. Als Teststreifen hat sich ein Streifen von 20 × 100 mm, der ca.
0,5 g Aktivkohle enthält, als sehr zweckmäßig und handlich erwiesen.
Eine erfindungsgemäße Ausführungsform besteht aus einem Doppel
klebeband, dessen eine Seite mit adsorbierenden Teilchen belegt ist
und die andere mit einem vor Gebrauch abzuziehenden, silikonisier
ten Schutzpapier abgedeckt ist. Der Streifen ist in einer gasdichten
Hülle verpackt, die die Aktivkohle bis zum Einsatz schützt und die
auch für den Rückversand an das analytische Labor dient. Die Streifen
lassen sich z. B. auf der Unterseite von Stühlen, Tischen etc. durch
leichten Druck anbringen und auch wieder ablösen.
Eine weitere Anwendung für diesen Teststreifen ist die Überwachung
der Sanierung schadstoffbelasteter Gebäude, welche an einem Beispiel
erläutert werden soll. Wie bereits oben beschrieben kam es durch
Verdunstung von PCB in Plattenbauten zu großflächigen Kontamina
tionen von Wand und Decken, die sich durch Abdecken der
kontaminierten Fläche mit Aktivkohle enthaltende Tapeten neutra
lisieren lassen. Hier ist es zweckmäßig, einen eventuellen Durchbruch
der PCB durch die Tapete rechtzeitig erkennen zu können. Zu diesem
Zwecke wird der Teststreifen mit den adsorbierenden Teilchen mit
Ausrichtung zur Wandseite auf die Oberfläche der adsorbierenden
Tapete aufgeklebt. Dabei wird vorzugsweise ein den Teststreifen
überlappender (1 cm Überlappung an allen Seiten) Klebestreifen ver
wendet, so daß die Adsorptionsschicht nicht vom Kleber berührt wird.
Auf der zum Innenraum gerichteten Seite kann zusätzlich eine Sperr
schicht, beispielsweise eine Aluminiumfolie, angebracht sein, um die
Wirksamkeit des Streifens zu erhöhen.
Hinsichtlich der Sanierung eines geruchs- und schadstoffemittierenden
Fußbodens oder Bodenbelages besteht eine Möglichkeit
darin, zwischen dem verseuchten Fuß
boden oder Bodenbelag und dem neuen Teppich oder einem sonsti
gen neuen Bodenbelag ein erfindungsgemäßes Verbundmaterial zu verlegen,
durch das die Geruchs- und Schadstoffe adsorbiert werden.
Eine Möglichkeit hierbei ist die, das Trägermaterial mit einer wasser
dampfdurchlässigen Beschichtung zu versehen, die als Haftmasse für
die Adsorbentien wirkt. In diese Beschichtung werden die Adsorben
tien hineingestreut; nach Trocknung wird die so entstandene Schicht
aus Adsorbentien mit einem leichten textilen Flächengebilde abge
deckt. Durch die vollflächige Beschichtung wird neben der Adsorber
schicht eine zusätzliche Sperrschicht eingebaut, die auf Grund ihrer
Wasserdampfdurchlässigkeit den Boden "atmen" läßt. Die Verwendung
eines adsorbierenden Materials, das nicht Teil des Teppichbodens ist,
erlaubt anschließend, jeden beliebigen Teppichboden auf diesem Ma
terial zu verlegen. Die Adsorbentien können aber auch direkt am
Teppichboden angebracht sein. Voraussetzung hierfür ist eine hoch
wertige Rückenbeschichtung, die gleichzeitig Haftmasse für die Adsor
bentien ist. Diese Rückenbeschichtung kann zusätzlich durch ein
leichtes textiles Flächengebilde abgedeckt werden. Bei dieser Arbeits
weise sind die Adsorbentien mindestens zu 50%, vorzugsweise zwi
schen 70 bis 80% frei zugänglich. Dies ist hinsichtlich der Adsorp
tionskinetik von Vorteil, da keine Kleberschicht durchwandert werden
muß. Aktivkohle, die z. B. in Pulverform in die Rückenbeschichtung
eingearbeitet ist, ist im Vergleich hierzu auf Grund der verminderten
Zugänglichkeit der äußeren Oberfläche wenig effizient.
Das die adsorbierenden Teilchen enthaltende erfindungsgemäße Material ist
ein Verbundmaterial, das aus einer Trägerschicht aus einem
flächigen Trägermaterial aus der Gruppe von Papier, Papiertapeten
oder textilen Flächengebilden, wie beispielsweise Geweben, Gewir
ken, Faservliesen oder Glasfasergeweben, einer auf dieser Träger
schicht befindlichen, die adsorbierenden Teilchen enthaltenden
Schicht und einer auf dieser die adsorbierenden Teilchen enthaltenden
Schicht aufgebrachten Abdeckschicht besteht. Dieses Verbundmaterial
hat also eine Sandwichstruktur aus Trägerschicht, adsorbierenden Teil
chen und Abdeckschicht. Dabei werden die adsorbierenden
Teilchen mittels einer eine Haftmasse enthaltenden Zubereitung auf
die Trägerschicht aufgebracht. Bei der Haftmasse handelt sich um or
ganische Bindemittel, insbesondere um eine Kunststoffdispersion oder
ein lösemittelarmes Zweikomponentensystem, oder sie ist aus der
Gruppe der Latices, wie beispielsweise Naturlatex, ausgewählt. Diese
die Haftmasse enthaltende Zubereitung wird
als vollflächige Beschichtung aufgebracht. Da aus
bauphysikalischen Gründen die Wasser- und Luftdurchlässigkeit der
im Bauwesen verwandten Materialien eine wichtige Rolle spielt, ist die
Haftmasse insbesondere bei einer vollflächigen Beschichtung wasser
dampfdurchlässig zu gestalten.
Die in den erfindungsgemäßen Verbundmaterialen
verwendete Abdeckschicht ist ein flächiges Trägermaterial aus der
Gruppe von Papier, Papiertapeten oder textilen Flächengebilden, wie
beispielsweise Geweben, Gewirken, Faservliesen oder Glasfasergewe
ben. Diese Abdeckschicht kann vorzugsweise mit einem Schmelzkle
berpunkt oder einem dünnen Schmelzklebervlies auf das die adsorbie
renden Teilchen enthaltende Material aufkaschiert sein.
Ein erfindungsgemäßes Verbundmaterial
kann beispielsweise wie folgt hergestellt werden: Der zum Innenraum
weisende Träger (textiles Flächengebilde, Spezialpapier oder Glasfa
sergewebe) wird mit einer wasserdampfdurchlässigen vollflächigen
Beschichtung versehen, die gleichzeitig Haftmasse für die körnigen
oder kugelförmigen Adsorbentien ist. Die Beschichtung wird vor dem
Trocknen mit den Adsorbentien bestreut. Der Überschuß wird abge
saugt. Die Adsorptionsschicht wird anschließend, beispielsweise durch
ein leichtes Textil abgedeckt, um sie vor dem Klebstoff zu schützen,
mit der das Verbundmaterial auf dem Bauteil verklebt wird. Als Ab
deckung eignen sich vorzugsweise leichte, feinmaschige Polyester
vliese mit einem aufgedruckten Schmelzkleber.
Die vollflächige Beschichtung hat den entscheidenden Vorteil, daß
auch bei Verwendung eines offenen textilen Trägermaterials dieses
angestrichen werden kann, ohne daß die Wandfarbe die Adsorbentien
belegt, beschädigt oder in irgendeiner anderen Weise für die zu ad
sorbierenden Schadstoffe unzugänglich macht. Dispersionen, mit de
nen wasserdampfdurchlässige Beschichtungen hergestellt werden
können, sind beispielsweise die Plextole der Firma Röhm GmbH oder
Impranile bzw. Imprapermtypen der Bayer AG.
In einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform ist auf der der
Emissionsquelle abgewandten Seite des Verbundmaterials, d. h. auf der
Träger- oder aber Abdeckschicht eine zusätzliche Sperrschicht, vor
zugsweise eine wasserdampfdurchlässige Sperrschicht, angeordnet.
Die Sperrschicht wird generell innerhalb des Verbundmaterials auf der
der Emissionsquelle abgewandten Seite der Adsorptionsschicht einge
bracht.
Ebenso betrifft die Erfindung ein adsorbierendes Material, das ein als
wasserdampfdurchlässige Sperrschicht ausgebildetes flächiges Träger
material und eine darauf befindliche, adsorbierende Teilchen enthal
tende Schicht enthält. Dieses adsorbierende Material kann in einer
weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform eine zusätzliche Ab
deckschicht enthalten, die auf der die adsorbierenden Teilchen enthal
tenden Schicht angeordnet ist.
Ein weiteres erfindungsgemäßes adsorbierendes Material in Form ei
nes Verbundmaterials enthält ein flächiges Trägermaterial, eine darauf
angeordnete, zusätzliche, wasserdampfdurchlässige Sperrschicht, und
eine auf dieser Sperrschicht befindliche, adsorbierende Teilchen ent
haltende Schicht. Dieses adsorbierende Material kann in einer weite
ren erfindungsgemäßen Ausführungsform eine zusätzliche Abdeck
schicht enthalten, die auf der die adsorbierenden Teilchen enthalten
den Schicht angeordnet ist.
Die Sperrschicht hat die Aufgabe, die Kontaktzeit zwischen den
Schadstoffen und den Adsorbentien zu erhöhen, indem sie die Wan
derungsgeschwindigkeit der Schadstoffe von der Emissionsquelle zur
Oberfläche des Verbundmaterials verzögert. Ein weiterer Vorteil der
Sperrschicht ist es, zu verhindern, daß schwerflüchtige, dauerhaft ad
sorbierbare Gase aus der Innenraumluft in die Adsorptionsschicht
wandern und dort die adsorptive Wirkung herabsetzen, z. B. gegen aus
der Wand austretendes Radon. Sie wird vorzugsweise dann verwen
det, wenn als Trägermaterial poröse, luftdurchlässige Flächengebilde
verwendet werden. Eine solche Sperrschicht ist zweckmäßigerweise
wasserdampfdurchlässig, um die Atmung des Mauerwerks nicht zu
unterbinden.
Die Sperrschicht ist gleichzeitig die Haftmasse für die adsorbieren
den Teilchen.
Das erfindungsgemäße Verbundmaterial kann auch zur Radonadsorption
verwendet werden, wobei die Rückseite des Außenma
terials mit einer wasserdampfdurchlässigen Beschichtung versehen ist,
die gleichzeitig als Haftschicht für die Adsorberkörner bzw. -kügel
chen dient. Auf die nach dem Belegungsprozeß entstandene Adsorber
schicht wird dann eine Abdeckung aufkaschiert, die beispielsweise ein
Textil oder ein Papier sein kann. In beiden o. g. Fällen kommt das Ra
don zuerst mit der Adsorptionsschicht in Kontakt. Der Teil des Ra
dons, der hierbei noch nicht vollständig adsorbiert worden ist, stößt
auf die Sperrschicht bzw. wird von ihr gebremst, so daß sich der Ad
sorptionsvorgang fortsetzen kann.
In einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen
adsorbierenden Materials ist die der
Emissionsquelle zugewandten Seite des Materials bzw. Verbundmate
rials (Träger- oder Abdeckschicht) eine Trennschicht, deren Aufgabe
es ist, eine Entfernung des Verbundmaterials derart zu ermöglichen, so
daß letzteres von der Emissionsquelle entfernt und entsorgt werden
kann. Die Entfernung ist hierbei so zu verstehen, daß insbesondere
die adsorbierenden Teilchen im Verbund mit der Trägerschicht und
vollständig von der Emissionsquelle entfernt werden können. Diese
Trennschicht kann vorzugsweise ein Spaltpapier oder ein Spaltvlies
sein oder sie besteht aus zwei leicht zu trennenden Faservliesen.
Praxisversuche der Anmelderin haben gezeigt, daß im Falle der Ad
sorption von PCB an Aktivkohle auf Grund des günstigen Adsorpti
onsgleichgewichtes das PCB aus der Emissionsquelle (beispielsweise
aus einer kontaminierten Wand) "herausgesaugt" wird und die Wand
nach einigen Jahren nahezu frei von PCB ist. Die Trennschicht hat hier
insbesondere die Aufgabe, beispielsweise eine Tapete auf einfache
Weise von der Emissionsquelle abreißen zu können, um sie einer
schadstoffgerechten Entsorgung, beispielsweise einer Sondermüllver
brennung, zuzuführen. Dabei sollten die PCB-enthaltenden Adsorben
tien möglichst vollständig erfaßt werden. Um dieses Ziel zu erreichen,
muß eine Schwachstelle (Sollbruchstelle) in den Verbundstoff des Trä
germaterials bzw. der Tapete eingebaut werden.
Eine weitere Möglichkeit, beispielsweise eine Tapete ohne Verlust an
Adsorbentien abzuziehen, besteht darin, die zur Wand gekehrte Ab
deckung der Adsorbentien ausreichend stark zu machen, so daß sie
beim Abziehen der Tapete nicht zerreißt. Vorzugsweise kann der Kle
beruntergrund zuerst angefeuchtet werden.
Ein Vorteil des oben beschriebenen Verbundmaterials generell ist es,
daß sich die Schadstoffe innerhalb der Adsorptionsschicht bis zur Ad
sorption frei bewegen können. Sollte es auf Grund einer besonderen
Beschaffenheit der Emissionsquelle stellenweise zu stärkeren Schad
stoffaustritten kommen, so kann sich diese auf Grund der Sperrschicht
bzw. Sandwichstruktur ungehindert in der Adsorptionsschicht seitlich
ausdehnen (keine lokale Überlastung). Es steht in allen Richtungen
immer eine große Menge an Adsorbentien zur Verfügung, die eine
gleichmäßige Verteilung der Schadstoffe ermöglichen. Bei einer Ver
siegelung ohne Eintrag von Adsorbentien, also beispielsweise mit ei
ner Aluminiumfolie, kommt es bei Beschädigungen zu Wanderungs
effekten und massiven Durchbrüchen.
Hingegen sind kleine lokale Beschädigungen des erfindungsgemäßen
Verbundmaterials z. B. durch Bohrlöcher völlig harmlos, da die
Wirkung z. B. einer adsorptiven Tapete auf der Bindung der Schad
stoffe im Nahbereich der Emissionsquelle beruht und nicht auf eine
vollflächige vollständige Abschottung angewiesen ist.
Eine weitere Ausführungform des erfindungsgemäßen Materials be
steht darin, daß die die adsorbierenden Teilchen enthaltenden Mate
rialien in Form von Streifen vorliegen, die beispielsweise über den mit
schadstoffhaltigen Dichtungsmassen abgedichteten Fugen aufgebracht
bzw. in diese Fugen hineingepreßt werden. Diese Streifen können
vorzugsweise nochmals mit einem erfindungsgemäßen
Material überdeckt werden, um so mit absoluter Sicher
heit einen Durchtritt von Schadstoffen in den Raum auszuschließen.
Da die Fugenabdichtungsmasse im allgemeinen etwas vertieft ange
bracht ist, ist genügend Platz für einen dicken Streifen adsorbierenden
Materials vorhanden; in dieser Vertiefung können größere Mengen an
adsorbierenden Teilchen untergebracht werden, wodurch die Sicher
heit auch noch nach vielen Jahren garantiert werden kann.
Die für die erfindungsge
mäßen adsorbierenden Materialien einsetzbaren bzw. verwendbaren
adsorbierenden Teilchen sind Aktivkohle
kügelchen, Aktivkohlekörnchen, carbonisierte und aktivierte Ionenaus
tauscher oder hydrophobe Molekularsiebe.
Die adsorbierenden Teilchen, insbesondere die Aktivkohle, haben vor
zugsweise eine innere Oberfläche von mindestens 900 m2/g. Die
Aktivkohlekügelchen bzw. -körnchen haben vorzugsweise einen
Durchmesser von 0,1 bis 2,0 mm insbesondere 0,3 bis 1,0 mm. Die
adsorbierenden Teilchen liegen vorzugsweise in einer Menge von 5
bis 400 g/m2, insbesondere 10 bis 250 g/m2, vor.
Die Herstellung carbonisierter und aktivierter Ionenaustauscher wird
in der DE-A 43 04 026 beschrieben. Die erfindungsgemäßen Materi
alien enthalten im allgemeinen bis zu 70 Gewichtsprozent adsor
bierende Teilchen.
Zum Aufbringen der adsorbierenden Teilchen auf das
Trägermaterial eignen sich zahlreiche Verfahren.
Ein für die vorliegende Erfindung gut geeignetes Adsorbens ist Kugel
kohle auf Pechbasis. So können beispielsweise bei Verwendung einer
Kugelkohle mit einem Durchmesser von 0,3 bis 0,8 mm bis zu 1000
Kügelchen pro cm2 auf das Trägermaterial des erfindungsgemäßen
Verbundmaterials aufgebracht werden. Das ent
spricht mehr als 20 mg/cm2 Aktivkohle, die praktisch Frei zugänglich
ist, da die Haftmasse nur 10 bis 15% der Poren verschließt. Mit einer
inneren Oberfläche von 1000 bis 1200 m2/g und einem Mikroporen
volumen von 0,3 ml/g bei einem Porendurchmesser von 0,5 bis
1,2 nm, mit Schwerpunkt bei 0,8 bis 0,9 nm ist die Kugelkohle für die
erfindungsgemäße Verwendung besonders gut geeignet. Wichtig ist,
daß die Mikroporen relativ eng sind, weil dann die Adsorptionskräfte
am stärksten sind. Die Mikroporen müssen andererseits aber groß ge
nug sein, um die nicht sehr kleinen Schadstoffmoleküle, beispiels
weise die PCB-Moleküle, aufnehmen zu können. Deshalb sind Poren
durchmesser von 0,6 bis 1,0 nm sehr günstig. Solche Porendurch
messer findet man beispielsweise bei Aktivkohlen auf Pechbasis (Ku
gelkohle), auf Basis von Kokosnußschalen und auf Basis bestimmter
Steinkohlen. Schadstoffe werden in diesen Materialien stark adsorbiert
und auf Dauer Festgehalten.
Wichtig für die Wirksamkeit des Verbundmaterials ist eine homogene
Beladung der Trägerschicht mit den adsorbierenden Teilchen. Sie wird
insbesondere dann garantiert, wenn man kugelförmige Aktivkohle
einsetzt.
Neben der Kugelkohle können grundsätzlich auch Kornkohle oder
Splitterkohle (mit einer Teilchengröße von 0,3 bis 2 mm) verwendet
werden. Die Kugelkohle ist wegen ihrer glatten abriebfesten Ober
fläche sowie der mit ihr erreichbaren optimalen Belegung jedoch vor
zuziehen.
Um bestimmte Schadstoffe adsorbieren zu können, kann es erforder
lich sein, die adsorbierenden Teilchen zu imprägnieren und unter
schiedliche adsorbierende Teilchen einzusetzen: reine Aktivkohle für
hochsiedende Schadstoffe, beispielsweise PCB und PCP; reine Aktiv
kohle, vorzugsweise mit sehr kleinen Mikroporen, für Lösemittel;
sauer imprägnierte Aktivkohle, beispielsweise mit Phosphorsäure zur
Adsorption von Ammoniak und Aminen; basisch imprägnierte Aktiv
kohle, beispielsweise mit Kaliumcarbonat, für saure Gase; mit 2-
Amino-1,3-Propandiol oder Trimethanolamin imprägnierte Kohle zur
Adsorption von Formaldehyd; mit einer Schwefelimprägnierung verse
hene Kohle zur Adsorption von Quecksilberdämpfen; mit Kupfersal
zen imprägnierte Aktivkohle zur Adsorption von schwefelhaltigen und
stickstoffhaltigen Schadstoffen; um nur die wichtigsten zu nennen.
Hinsichtlich der Ammoniakausdünstung des Mauerwerkes hat sich das
Aufbringen von Tapeten, die mit Phosphorsäure imprägnierte Aktiv
kohleteilchen enthalten, besonders gut bewährt. Derartige Tapeten
haben grundsätzlich die oben beschriebene Sandwichstruktur, wobei
sich körnige bzw. kugelförmige Adsorbentien zwischen zwei Flächen
gebilden aus Textil oder Papier befinden, wovon eines die Träger
schicht für die Adsorbentien und das andere die Abdeckschicht für die
Adsorbentien sind. Zur Adsorption von hochsiedenden Schadstoffen
gemäß des erfindungsgemäßen Verfahrens eignen sich auch poröse
Polymere wie beispielsweise die XUS-Harze der DOW-Chemical Com
pany. Ebenfalls geeignet sind carbonisierte und aktivierte Kationenaus
tauscher, beispielsweise auf Basis sulfonierter Styrol/Divinylbenzol-Co
polymere, die der Aktivkohle hinsichtlich der physikalischen Eigen
schaften sehr ähnlich sind.
Für die Zwecke des
erfindungsgemäßen Materials ist die äußere Oberfläche der
adsorbierenden Teilchen vorzugsweise zumindestens 50%, insbeson
dere zwischen 75 und 80% für die Schad- und Geruchsstoffe frei zu
gänglich.
Bei den Emissionsquellen, die
mit den erfindungsgemäßen Materialien saniert werden, handelt
es sich insbesondere um geruchs- und schadstoffenthaltende Bau
elemente und Baustoffe, wie beispielsweise Mauern, Trägerelemente,
Fertigwände, Betonplatten, Böden, Decken, Holzbalken, Holzbohlen,
Holzböden, Fugen, Dichtungsmassen, Spachtelmassen und Fugen
dichtungsmassen.
Unter Schadstoffen im Sinne der vorliegenden Erfindung werden ins
besondere an Aktivkohlekügelchen, Aktiv
kohlekörnchen, carbonisierten und aktivierten Ionenaustauschern,
oder hydrophoben Molekularsieben
adsorbier
bare Schadstoffe verstanden. Dazu zählen insbesondere polychlorierte
Phenole (PCP), polychlorierte Biphenyle (PCB), chlorierte Kohlen
wasserstoffe (CKW), polykondensierte aromatische Verbindungen
(PAK), Chlorparaffine, Phthalate, Amine, 2-Ethylhexanol, Ammoniak
und Radon.
Beispiel 1
Die Innenwände eines Fertigelement-Gebäudes, die durch langjährige
Beaufschlagung mit PCB-belasteter Raumluft kontaminiert waren,
wurden ganzflächig mit einem Dispersionskleber für schwere Tapeten
bestrichen. In das Kleberbett wurde ein Flächenfilter gemäß der EP-A-118 618
eingebettet, bestehend aus einer Glasgewebetapete, die auf
einer Seite mit 210 g/m2 Aktivkohlekügelchen eines Durchmessers
von 0,5 mm unter Zuhilfenahme eines punktförmig aufgedruckten
Klebers beladen war und mit einem Polyestervlies abgedeckt wurde.
Nach Durchführung dieser Arbeiten sank die PCB-Raumluftkonzentra
tion von ca. 10.000 ng/m3 auf unter 300 ng/m3 und blieb auch in der
Folgezeit unter diesem Wert. Das Abdeckmaterial machte den Ein
druck einer textilen Tapete.
Beispiel 2
Das für das erfindungsgemäße Verfahren einsetzbare Material mit ad
sorbierenden Teilchen bestand aus Lärmschutzplatten, die an der zur
Wand gekehrten Seite mit Aktivkohlekörnern eines Durchmessers von
0,5 bis 1,2 mm mit einem Auflagegewicht von 190 g/m2 beladen war.
Die weiteren Verfahrensschritte waren die gleichen, wie in den vorge
nannten Beispielen. Durch die vollflächige Abdeckung konnte die
PCB-Konzentration ebenfalls auf unter 300 ng/m3 gesenkt werden.
Beispiel 3
Als Abdeckmaterial wurde ein den ganzen Boden bedeckender Tep
pich, dessen Rücken mit Aktivkohlekügelchen beladen war, auf einem
mit PCB kontaminierten Betonboden aufgebracht. Der Austritt von
PCB wurde dabei vollständig verhindert.
Beispiel 4
Eine Warenbahn aus Polyestergewebe mit einem Flächengewicht von
ca. 100 g/m2, auf der ca. 200 g/m2 Kugelkohle (mittlerer Durchmesser
0,55 mm) haftete, wurde in Streifen geschnitten, die die abzudecken
den Fugen beidseitig um 1,5 cm überlappten. Die Streifen wurden mit
Klebestreifen Fixiert, worauf darüber eine Tapete gem. Beispiel 1, die
ihrerseits mit 200 g/m2 Kugelkohle belegt war, angebracht wurde.
Beispiel 5
Auf einem 10 cm breiten Klebestreifen wurde silikonisiertes Schutz
papier dreigeteilt: in Streifen von 7 cm Breite und links und rechts
davon ein solcher von 1,5 cm Breite (1,5 cm + 7,0 cm + 1,5 cm =
10 cm). Der mittlere Streifen Schutzpapier wurde progressiv abgezo
gen und gleichzeitig die Kleberschicht mit der Kugelkohle des Bei
spiels 4 bestreut, die sofort gut haftete. Der mit Kugelkohle belegte
Streifen konnte problemlos aufgerollt werden. Am Einsatzort wurden
die seitlichen Schutzpapiere abgezogen und der Streifen so ange
bracht, daß die Kohleschicht die Fuge ca. 1,5 cm überlappte. Über die
sen Streifen wurde wie in Beispiel 4 tapeziert.
Beispiel 6
Eine 1 cm dicke Bahn aus einem retikulierten, großporigen PU-
Schaumstoff (Litergewicht 30 g, Porosität 15 ppi) wurde durch und
durch mit einer Haftmasse (Impranil HS 62 + Imprafix HSC, 30 g/l)
beaufschlagt. Anschließend wurden in einer Rüttelvorrichtung 200 g
Kugelkohle pro Liter Schaumstoff eingetragen. Nach Entfernung des
Überschusses und thermischen Aushärtens der Haftmasse wurde die
Bahn in 4,5 cm breite Streifen geschnitten, die dann in die ca. 4 cm
breiten Fugen gedrückt wurde. Die Streifen wurden mit einem
Klebestreifen als Befestigung fixiert. Diese Streifen wurden wie in den
Beispielen 4 und 5 übertapeziert.
Beispiel 7
Der gleiche PU-Schaum wie er in Beispiel 6 eingesetzt wurde, wurde
mit einer Paste, bestehend aus gemahlener Aktivkohle, Wasser und
einer Binderdispersion beaufschlagt und auf einer Quetsche vom
Überschuß befreit. Nach Trocknen der Warenbahn wurde diese in
Streifen geschnitten und wie in Beispiel 6 weiterverarbeitet. Eine typi
sche Pastenrezeptur lautet wie folgt:
Aktivkohle |
315 g (trocken) |
Wasser |
435 g |
Acrylat-Binder A (weich) |
40 g |
Acrylat-Binder B (hart) |
80 g |
Verdicker-Lösung (4% in Wasser) |
100 g |
Gleitmittel (Polyamidbasis) |
15 g |
Die in den Beispielen 4 bis 7 angegebenen erfindungsgemäßen Ver
fahren wurden eingesetzt, um durch PCB kontaminierte Dichtungs
massen in Plattenbauten zu sanieren. In diesen Beispielen konnte
nach Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens an der Außen
seite der Abdeckung kein PCB nachgewiesen werden.
Analoge Versuche im Labormaßstab haben gezeigt, daß in gleicher
Weise wie in den Beispielen beschrieben statt Aktivkohle auch feuch
teunempfindliche Molekularsiebe eingesetzt werden können.
Wie in der vorangegangenen Beispielen gezeigt wurde, können Emis
sionen von Schadstoffen, wie beispielsweise PCB, durch das erfin
dungsgemäße Material sehr stark unterdrückt und auch vollständig
verhindert werden. Im Vergleich zu den Passivsammlern gemäß dem
Stand der Technik kommt es bei dem erfindungsgemäßen Material
zu einer praktisch 100%igen direkten Adsorption der aus der Emis
sionsquelle diffundierenden Schadstoffe. Insbesondere hochsiedende
Schadstoffe werden hierbei dauerhaft festgehalten. Versuche der An
melderin haben gezeigt, daß Schadstoffe bis zu einer Menge von 10
Gewichtsprozent, bezogen auf die adsorbierenden Teilchen, dauerhaft
adsorbiert werden. Eine Kohlemenge von 200 g/m2 kann demnach bis
zu 20 g/m2 Schadstoffe auf Dauer unschädlich machen. Da solche
Mengen in der Praxis nie auftreten, ist die Aktivkohle niemals er
schöpft.