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Dunstabzugsvorrichtung Die Erfindung bezieht sich auf eine Dunstabzugsvorrichtung,
insbesondere eine Küchendunstabzugshaube.
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Es ist bekannt, die in Arbeitsräumen, Versammlflligsräumen, Lagerräumen
od. dgl. entstehenden unangenehmen Gerüche dadurch aus den Räumen zu entfernen,
daß man mittels eines Ventilators die vertinreinigte Luft ansaugt und durch einen
Entlüftungskanal nach draußen entläßt. Ist die Quelle der unangenehhìen Gerüche
an einem bestimmten Platz im Badm lokalisiert, wie beispielsweise bei einem Herd
in der Küche, dann bringt man über diesem Platz eine Abzugshaube mit einem darin
angeordneten Ventflator an. Es ist auch bekannt, Staub- und lAtöptchenfilter in
den Entlüftungskanal einzubauenj wobei man sich der Prallwirkung an Prallfiächen
oder der elektrostatischen Anziehungskräfte in einem angelegten eiektrischen Feld
bedient. Man hat auch bereifs zum Entfernen von Fetttröpfchen und Staub Glasfasern
oder ölgetränkte Watte benutzt.
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Die gleichfalls bekannte UV-Bestrahlung von Küchendünsten beruht
auf einer Oxydation unter Mitwirkung von entstehendem Ozon. Es liegt auf der Hand,
daß ein Überschuß dieses an sich giftigen Gases erzeugt werden müßte, um alle Geruchsstoffe
zu erfassen. Beim Dauerbetrieb einer solchen Einrichtung würde sich daher in dem
Arbeitsraum eine ungesunde Konzentration von Ozon ansammeln.
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Des weiteren ist es bekannt, die Geruchsstoffe an Adsorptionsmittel,
wie Aktivkohle, Kieselgur oder aktivierte Tonerde, die als Schüttung zwischen Drahtnetzen
liegen, zu binden. ebenso ist es bekannt, bei Fehlen eines Entlüftungskanals die
Luft innerhalb des Arbeitsraumes mittels eines Ventilators wenigstens durch ein
derartiges Adsorptionsfilter hindurchzuziehen.
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Führt man die Luft nur im Kreislauf über ein wirksames Filter, so
ist die nötige Pressung des Gebläses bei den bekannten Filtern so hoch, daß der
Gebläseantrieb für viele Fälle, beispielsweise Küchen, zu schwer wird. Die z. B.
für die Reinigung von Küchenluft benutzten Einrichtungen müssen je Kilo-Watt installierter
Heizleistung mindestens 120 Sm3/h fordern, was sich aus der Vermessung der abzusaugenden,
erwärmten Luft über einer Kochstelle durch Sichtbarmachung der Luftbewegung mit
Rauch zeigen läßt. Saugt man weniger Luft durch das Filter, so ist die Folge, daß
ein Teil der Geruchsstoffe sich im ganzen Raum verteilt und erst bei wiederholtem
Durchgang der Raumluft durch das Filter festgehalten Wird. Dadurch wird die Reinigung
während der Entstehungszeit der Gerüche unzureichend und eine
lange Zeitdauer für
die Nachreinigung der Luft unerläßlich.
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Führt man die verunreinigte Luft durch einen Entlüftungskanal ab,
so muß man, um alle erwärmte und mit Geruchsstoff beladene Luft wirkungsvoll zu
erfassen, in einer Normalküche einen 10- bis 12fachen Luftwechsel pro Stunde im
Raum durchführen, und dann ist die unvermeidliche Folge starke Abkühlung des Arbeitsraumes
und gesundheitsschädliche Bodenkälte und Zugluft.
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Die Dunstabzugsvorrichtungen müssen für Geschäfte, Restaurants oder
in Küchen aus ästhetischen Gründen klein gehalten sein. Die Verweilzeit an den dadurch
notwendig dünnen Filtern beträgt nur Bruchteile von Sekunden, was, wie jeder Fachmann
weiß, nicht zur Berührung zwischen den Adsorbenzien und allen Molekülen der Geruchsstoffe
ausreicht. Außerdem lagern sich die Geruchsstoffe mit größerem Molekulargewicht
im wesentlichen auf der äußeren Oberfläche der Aktivstoffe ab, verharzen und setzten
damit die Zugänge zu den inneren Oberflächen in kurzer Zeit zu. Die Reinigungswirkung
der dünnen Filter wird dann immer unvollständiger. Es kommt hinzu, daß die Konzentration
von Duftstoffen nur sehr gering zu sein braucht, Größenordnung 1 ppm, um sich unangenehm
bemerkbar zu machen.
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Man hat zwar schon versucht, bei Dunstabzugsvorrichtungen ein Absorptionsfilter
aus Aktivkohle und davor ein Absorptionsfilter für Stoffe mit großem Molekulargewicht
anzuordnen. Dabei stellte es sich jedoch heraus, daß die Absorptionswirkung nur
gegenüber verhältnismäßig wenigen Geruchsstoffefi
eintrat, so daß
das Adsorptionsfilter zu stark belastet und daher vorzeitig erschöpft wurde.
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Aufgabe der Erfindung ist es, diesen Nachteil wirksam zu beseitigen.
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Diese Aufgabe wird bei einer Dunstabzugsvorrichtung, insbesondere
Küchendunstabzugshaube, bei der im Luftstrom vor dem Adsorptionsfilter ein Absorptionsfilter
für Geruchsstoffe, insbesondere für solche mit großem Molekulargewicht, angeordnet
ist, erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß als Absorptionsfilter eine mit Alkyl-Aryl-Sulfonat
getränkte Fasermatte dient.
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Da die verschiedenen Geruchskomponenten über dem Alkyl-Aryl-Sulfonat
einen nur geringen Partialdruck haben, eignet sich dieses gut für die Hauptmenge
der Geruchsstoffe, wie Fette, Amine, Aldehyde, Ketone, Oxysäuren und Ester. Dieses
Absorptionsmittel hat eine universelle Absorptionswirkung gegenüber allen praktisch
vorkommenden Geruchsstoffen, die sogar begierig aufgenommen werden. Als besonders
wirksam haben sich Natriumdecylparabenzolsulfonat und Ammoniumtetradecylparabenzolsulfonat
erwiesen.
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Die Absorptionswirkung kann noch verbessert werden, wenn man das
Alkyl-Aryl-Sulfonat mit Glyzerin oder Polyglykolphosphat mischt; es ist auch möglich,
nichtionische Detergentien der Absorptionslösung zuzufügen, z. B. Nony-Phenol-Polyäthylenoxyd
oder Laurylalkohol-Polyäthylenoxyd.
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Die Aktivkohle im Absorptionsfilter wird dadurch nur mit einer geringen
Menge an Geruchsstoff belastet, und zwar vornehmlich mit solchen, die über dem Absorptionsmittel
den höchsten Partialdruck haben, in der Regel solche mit relativ kleinem Molekulargewicht.
Es genügt daher eine geringe Menge an Aktivkohle, die zweckmäßigerweise eine aufgelockerte,
gleichmäßige Verteilung aufweist. Das wird beispielsweise dadurch erreicht, daß
Kohlekörner von 0,5 bis 1,0 mm Durchmesser auf Fasern mit hochviskosem Klebstoff
aufgeleimt werden und die so vorbereiteten Fasern zwischen luftdurchlässigen Geweben
zu Filtermatten gefaßt werden.
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Die Dunstabzugsvorrichtung erlaubt die Aufnahme großer Mengen solcher
Geruchsstoffe, die ein Aktivkohlefilter allein in kurzer Zeit zusetzen und unbrauchbar
machen würden. Andererseits vermag die Aktivkohle Moleküle solcher Geruchsstoffkomponenten,
die wegen ihres geringen Molekulargewichtes nur teilweise vom Absorptionsmittel
aufgenommen werden, quantitativ zu absorbieren.
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Das Absorptionsfilter läßt sich z. B. durch Abbrausen mit Wasser
und erneutes Tränken mit der Absorptionsflüssigkeit einfach und billig regenerieren.
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In der Zeichnung ist eine bevorzugte Ausführungsform der eriindungsgemäßen
Dunstabzugsvorrichtung schematisch dargestellt.
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Der einen rechteckigen oder quadratischen Querschnitt aufweisende
Abzugsschacht 1 einer Küchendunstabzugshaube ist mit Einschüben 2, 3 versehen, wobei
der Einschub 2 ein Absorptionsfilter 2 a in Form einer zwischen Drahtnetzen 4 angeordneten
mit Alkyl-Aryl-Sulfonat getränkten Fasermatte und der Einschub 3 ein Adsorptionsfilter
3 a in Form einer Schüttung von Aktivkohle zwischen Drahtnetzen 4 enthält.
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Der Widerstand derartiger Filter ist so gering, daß die nötigen Luftmengen
von einem für den gedachten Zweck hinreichend kleinen Gebläse gefördert werden
können,
außerdem eine für den Sorptionsvorgang ausreichend große Oberfläche geboten und
schließlich die Luft gleichmäßig verteilt wird.
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Beispiel 1 Über einem elektrischen Küchenherd mit vier Heizplatten
und einer 4 Kiliowatt betragenden Gesamtheizleistung wird in der Größe eines für
Stilküchen üblichen Wandschrankes ein Filter mit 0,18 m2 freien Querschnittes angeordnet.
Das Filter besteht aus einer Kombination einer Absorptions- und einer Adsorptionsschicht,
die getrennt voneinander in geeigneten Drahtnetzen und Rahmen gefaßt sind. Das Absorptionsfilter,
gefüllt mit einer Mischung von Alkyl-Aryl-Sulfonat und Glyzerin im Verhältnis 1:
1, hat ein freies Volumen von 9 1. Das Gewicht der faserigen Trägersubstanz, bevorzugt
Jutefasern, beträgt 490g. Die aufgebrachte Menge des flüssigen Absorptionsmittels
beträgt 735 g.
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Über dem Absorptionsfilter ist das Adsorptionsfilter mit gleichem
Querschnitt, aber doppelter Höhe und einem freien Volumen von 18 1 angeordnet. Die
Füllung dieses Filters besteht aus einer faserigen Substanz, auf die Aktivkohle
der Körnung 0,5 bis 1 mm Durchmesser mit in Wasser suspendiertem Polyvinylacetat,
das durch Polyacrylnitril versteift ist, aufgeklebt ist.
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Ein Ventilator mit 400 Nm3/h Leistung und einem Förderdruck von 10
mm WS saugt die beim Betrieb des Herdes entstehenden Küchendünste ab, und das Filter
reinigt diese Luft vollständig von allen Geruchsstoffen.
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Die Prüfung der Geruchsfreiheit wird zweckmäßig so vorgenommen, daß
ein in dem austretenden Luftstrom gehaltener sauberer Wattebausch nach etwa einstündigem
Verweilen in diesem Luftstrom mit Hilfe des Geruchssinnes geprüft wird.
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Beispiel 2 In einer Großküche wird über einer mit einer Heizleistung
von 20 Kilowatt ausgerüsteten Friteuse eine Dunstabzugshaube mit einem Filter von
2m2 freiem Querschnitt und 100 mm Höhe für Absorptionsmittel auf Fasern und darüber
eine Aktivkohleschüttung mit einer Schütthöhe von 200 mm als Absorptionsfilter angebracht.
Mit einem Gebläse von 2000 Nm3/h Leistung und 15 mm Pressung wird ein zureichend
großer Luftstrom durch das Filter gezogen und dadurch die Kochdünste vollständig
in Filter sorbiert. Die Luft tritt aus dem Filter diffus aus. Es ergibt sich keine
Zugluft oder Bodenkälte.