DE3811754C2 - - Google Patents
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- A—HUMAN NECESSITIES
- A22—BUTCHERING; MEAT TREATMENT; PROCESSING POULTRY OR FISH
- A22C—PROCESSING MEAT, POULTRY, OR FISH
- A22C9/00—Apparatus for tenderising meat, e.g. ham
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- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Wood Science & Technology (AREA)
- Zoology (AREA)
- Food Science & Technology (AREA)
- Meat, Egg Or Seafood Products (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine
Vorrichtung zur Herstellung eines aufgelockerten
Muskelgewebes von Fleischteilen zur
Proteinaktivierung auch des tieferliegenden
Muskelgewebes.
Die Bearbeitung von Fleischteilen für den
menschlichen Verzehr ist mit der Problematik
verbunden, daß man einerseits das Fleisch je nach
seiner Verwendung als Schnitzel, Steak oder
Schinken verwendungsgerecht aufbereiten muß und
andererseits dabei tunlichst die im Fleisch
enthaltenen Proteine, Fette und Mineralstoffe
darin belassen und nicht auslaugen möchte. Diese
beiden entgegengerichteten Tendenzen sind mit dem
Problem behaftet, daß bei einer zu starken
Auflockerung des Muskelgewebes infolge einer zu
großen Zerstörung der Muskelfasern ein Verlust an
Proteinen unvermeidlich ist und daß andererseits
zum Zusammenhalten des Fleisches große Mengen des
Faserproteins Myosin an die Oberfläche des
Fleisches gelangen müssen.
Aus der DE-PS 25 30 269 ist ein Verfahren
der vorgenannten Art bekannt, bei dem das Fleisch
in einem Behälter der mechanischen Einwirkung
einer horizontal darin angeordneten
Schlitzklingenwelle ausgesetzt wird, auf der eine
Vielzahl von gezahnten, kreisförmigen
Schlitzklingen mit Abstand zueinander befestigt
sind, unter denen die zu bearbeitenden
Fleischteile hindurchgeschoben werden. Dadurch
kann zwar die Oberfläche des Fleisches zum
Austritt der erforderlichen Mengen des
Faserproteins "Myosin" aufgerissen werden, jedoch
erfolgt zugleich auch mit dem Austritt des
Fleischsaftes ein Austritt einer erheblichen Menge
an Eiweißen, Fetten und Mineralstoffen, die zu
einem entsprechenden Nährstoffverlust des
Fleisches führen.
Aus der DE-PS 31 38 995 ist ein Verfahren
bekannt, bei dem die Fleischteile in einer sich
drehenden Trommel angeordnet sind, die aus einer
Seitenwandung sowie einem durch einen Deckel
verschließbaren, offenen Ende und einem
entgegengesetzt angeordneten geschlossenen Ende
besteht. Die Innenseite der Seitenwandung der
Trommel ist mit Knetflügeln bestückt. Die
Drehachse der Trommel ist zur Horizontalen geneigt
und die Knetflügel sind in Richtung der Längsachse
spiralförmig ausgebildet und verlaufen dabei über
einen wesentlichen Teil der Länge zwischen dem
geschlossenen Ende und dem offenen Ende. Mit
diesem Verfahren werden somit die Fleischstücke
geknetet und getummelt und dabei gleichfalls
erheblichen mechanischen Belastungen ausgesetzt,
die mit einem entsprechenden Nährstoffverlust
behaftet sind.
Ferner ist aus der DE-PS 35 27 575 ein
Verfahren der eingangs genannten Gattung bekannt
geworden, bei dem mittels einer
Polter-Massier-Vorrichtung die Fleischteile
innerhalb einer drehbaren Trommel eingelagert
sind, in der sich außer ihnen frei drehende Körper
befinden, denen sie im Zeitablauf
unterschiedlichen Druckbelastungen ausgesetzt
werden. Dabei sind mehrere lose Walkkörper mit
grobstrukturiert ausgebildeten Oberflächen
vorgesehen, die in der drehbaren Trommel der
Polter-Massier-Vorrichtung zwischen den zu
bearbeitenden Fleischteilen eingelagert sind. Auch
dieses spezielle Verfahren zum "Poltern",
"Tummeln" und "Massieren" unterscheidet sich nur
unwesentlich von den bereits beschriebenen
Verfahren und ist ebenfalls mit einer erheblichen
mechanischen Einwirkung auf die zu bearbeitenden
Fleischteile behaftet. Auch dabei treten
erhebliche Nährstoffverluste des Fleisches auf,
die sich bei speziellen Fleischbehandlungsverfahren
stets auch in einem erheblichen Gewichtsverlust
niederschlagen.
Schließlich ist aus der DE-Z
"Fleischwirtschaft 65 (4)" 1985, Seite 438-444 ein
mit dem Begriff "Tumbeln" bezeichnetes
Fleischbehandlungsverfahren bekannt. Unter
"Tumbeln", versteht man ein mechanisches
Bearbeitungsverfahren, in dem das Fleischmaterial
in rotierenden Trommeln bewegt wird. Dabei ist die
Drehzahl einer solchen Tumbel-Trommel äußerst
gering, und zwar etwa 5 U/min. Diese geringe
Drehzahl ist nicht etwa zufällig, sondern gewollt,
damit die Fleischteile Reib- und Fallprozessen
ausgesetzt werden, um dadurch eine entsprechende
Tiefenwirkung zu erzielen. Sowohl durch die
gegenseitige Reibung als auch durch das
Aufeinanderprallen bzw. durch den Aufprall gegen
ein Wandungsteil der Trommel werden gleichfalls
Muskelfasern aufgerissen, so daß nicht nur das
Faserprotein Myosin, sondern mit dem Fleischsaft
auch eine erhebliche Menge an Eiweißen, Fetten und
Mineralstoffen austreten können, die mit einem
entsprechenden Nährstoffverlust des Fleisches
behaftet sind.
Sämtlichen dieser Verfahren ist als Nachteil
gemeinsam, daß bei einer Aufbereitung von
Fleischteilen zur Herstellung eines Lachsschinkens
die betreffenden Fleischteile innerhalb des
Behälters einer Lake ausgesetzt werden, basischen
Charakter aufweist und den Fleischteilen um so
mehr Flüssigkeit und damit auch Nährstoffe
entzieht, je stärker deren Muskelfasern mechanisch
zerstört werden. Das führt beispielsweise bei
einem 10 kg schweren Fleischstück zu einem
Gewichtsverlust von über 20%. Dabei kommt der Lake
lediglich eine Haltbarkeitsfunktion im Sinne eines
Pökelmittels und nicht etwa die Funktion eines -
im übrigen nicht statthaften - "Gewichtserhöhers"
zu.
Von diesem Stand der Technik ausgehend liegt
der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
der eingangs genannten Gattung sowie eine
Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens zu
schaffen, mit welchen auch die tieferliegenden
Muskelfasern eines Muskelgewebes von Fleischteilen
zur Proteinaktivierung in schonender Weise
aufgelockert werden können, bei dem sich jedoch
der Gewichts- und damit auch der Nährstoffverlust
des Fleisches - in verschwindend geringen Grenzen
hält.
Diese Aufgabe wird in Verbindung mit dem
eingangs genannten Gattungsbegriff
verfahrenstechnisch erfindungsgemäß dadurch
gelöst, daß das Fleischteil in einem Behälter
gelagert und dieser in Schwingungen versetzt wird.
Dabei werden die Schwingungen vorzugsweise aus
überlagerten horizontalen und vertikalen
Schwingbewegungen erzeugt, unter deren Aktivierung
der das Fleischteil beinhaltende Behälter über
mindestens einen Vibrationsantrieb in Schwingungen
versetzt wird. Dabei sind vor allem die vertikalen
Schwingbewegungen erwünscht, während die
horizontalen möglichst klein gehalten werden
sollten, sich jedoch nicht vermeiden lassen.
In ersten Versuchen hat dieses Verfahren in
überraschender Weise selbst relativ harte
Muskelgewebe nahezu ohne Gewichtsverlust derart
zart aufgelockert, daß sie von einem zarten
Filetstück nicht mehr unterscheidbar waren. Bei
der Herstellung von Lachsschinken wurde
beispielsweise festgestellt, daß das Gewicht eines
10 kg schweren Fleischteiles einen Gewichtsverlust
von lediglich 60 g aufwies. Die Nährstoffe blieben
trotz einer erheblichen Auflockerung des Fleisches
praktisch vollständig in ihm enthalten. Der
Schinken ist äußerlich daran erkennbar, daß er bei
ungewöhnlicher Zartheit eine gleichmäßig homogene,
elastische Struktur aufweist und nicht wie die mit
den bisherigen Verfahren hergestellten
Lachsschinken schon unter geringen Zugkräften
vollflächig aufreißt.
Zur Haltbarmachung sowie zur
Geschmacksanreicherung wird nach einer
vorteilhaften Weiterbildung des Verfahrens, das
Fleischteil gemeinsam mit dem entsprechenden
Wirkstoff, insbesondere einer Lake, in
Schwingungen gebracht. Es ist auch vorteilhaft,
dem Fleischteil verschiedene Gewürze beizufügen.
Dabei wird das Fleischteil vorteilhaft unter
Luftabschluß in dem Behälter gelagert. Es versteht
sich, daß der Begriff "das Fleischteil"
stellvertretend auch für mehrere Fleischteile bzw.
Fleischstücke, ja sogar für geschrotetes Fleisch,
z.B. zur Wurstherstellung, steht.
Um besonders harte Muskelgewebe von
Fleischteilen aufzulockern bzw. die
Auflockerungszeit zu verkürzen, wird das
Fleischteil auf einer an der Innenfläche des
Behältermantels angeordneten Wendelfläche aufwärts
gefördert und fällt sodann unter seiner
Schwerkraft am Ende der Wendelfläche auf den Boden
des Behälters zurück. Durch diese Verfahrensweise
wird die Schwerkraft des Fleischteiles selbst zum
"Poltern" verwendet.
Ausgehend von einer Vorrichtung mit einem
verschließbaren Behälter, z.B. gemäß der
DE-PS 31 38 995, wird die vorstehend genannte
Aufgabe vorrichtungsgemäß nach der Erfindung
dadurch gelöst, daß der mit mindestens einem
Vibrationsantrieb gekoppelte Behälter auf
mindestens einem Federelement gelagert ist,
welches auf einer mit mindestens einem Standfuß
versehenen Gegenmasse aufgesetzt ist. Dabei ist
der das Fleischteil aufnehmende Behälter
vorteilhaft über einen an der Außenseite seines
Behälterbodens angeordneten Vibratormotors in
Schwingungen versetzbar. Im Innenraum des
Behälters ist oberhalb des Bodens ein das bzw. die
Fleischteile abfangendes Sieb angeordnet, und der
Boden weist zu seinem Zentrum hin eine leichte
Neigung auf, an deren tiefster Stelle eine
Durchflußöffnung mit einer daran angeschlossenen
Transportleitung angeordnet ist. Durch diese
Anordnung können in einfacher Weise
Haltbarkeitsflüssigkeiten, wie eine Lake und/oder
Gewürzessenzen, dem Behälter zugeleitet oder aus
ihm abgeleitet werden.
Dabei ist die Transportleitung vorteilhaft
über eine elastische Flanschkupplung und eine
entropieelastische Zwischenleitung mit einer
Entleerungsleitung verbunden, die über ein von
einem elektrischen Stellmotor steuerbares Ventil
wahlweise zu schließen und zu öffnen ist. Da der
Behälter schwingt, kann er nicht starr mit der
Entleerungsleitung verbunden werden. Durch die
Verbindung einer entropieelastischen
Zwischenleitung und dem elektrischen Stellmotor
kann das Verfahren vollautomatisiert werden. Das
gilt insbesondere dann, wenn sowohl der auf den
Behälter einwirkende Vibrationsmotor als auch das
von dem elektrischen Stellmotor betätigte Ventil
von einem Regelgerät über eine Zeitschaltuhr
steuerbar sind. Wenn beispielsweise ein für
Lachsschinken bestimmtes Fleischteil über einen
Zeitraum von etwa 24 Stunden behandelt werden muß,
kann dieses über die Zeitschaltuhr exakt
eingestellt werden. Dabei wird vorteilhaft der
Behälter über einen mit einer entropieelastischen
Dichtung versehenen Verschlußdeckel luft- und
wasserdicht verschlossen, so daß auf diese Weise
keine Nährstoffverluste, z.B. durch Verdunstung,
Überschwappen der Lake etc., entstehen können.
Nach einer ersten Ausführungsalternative
weist der Behälter eine Rechteckform auf und ist
an jedem Eckenbereich auf einem Federelement
gelagert und mit einem im wesentlichen aus
Doppel-T-Profilen bestehenden, rechteckigen Rahmen
als Gegenmasse sowie vier Standfüßen an jedem
Eckenbereich des Rahmens der Gegenmasse versehen.
Bei dieser Ausführungsalternative werden die
Fleischteile auf das Sieb bzw. - bei dessen
Herausnahme - direkt auf den Boden des Behälters
gelegt und dieser sodann über den
Vibrationsantrieb in Schwingungen versetzt. In
diesem Fall werden die Fleischteile ausschließlich
diesen Schwingungen ausgesetzt.
Nach einer zweiten Ausführungsalternative ist
der Behälter rotationssymmetrisch, z.B.
kreissymmetrisch ausgebildet und weist an seiner
Innenmantelfläche eine aufsteigende Wendel auf.
Durch die Rüttel-, Schüttel- und sonstigen sowohl
vertikal als auch horizontal wirkenden
Schwingbewegungen des unter Einwirkung des
Vibrationsantriebes stehenden Behälters werden die
Fleischteile zu einer aufsteigenden Bewegung auf
der Wendel veranlaßt, von der sie sodann an deren
höchstgelegenem Ende unter ihrer Schwerkraft
wieder auf den Boden des Behälters zurückfallen.
Bei diesem Ausführungsbeispiel wirken somit zwei
unterschiedliche Kräfte auf die Fleischteile ein,
nämlich die Schwingkräfte des Behälters einerseits
und die Schwerkräfte der Fleischstücke
andererseits.
Um die Schwingwirkungen des Behälters, der
Gegenmasse und der Vibrationsmotoren auf den
Untergrund zu dämpfen, ist jeder Standfuß über
eine Dämpfungsplatte aus entropieelastischem
Material, z.B. aus Hartgummi oder aus einem
Kunststoff mit entsprechenden Eigenschaften,
abgestützt.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in
den Zeichnungen dargestellt. Dabei zeigt
Fig. 1 eine Ansicht der Vorrichtung mit dem
Behälter, den Federelementen, der
Gegenmasse und den Standfüßen,
Fig. 2 die Draufsicht von Fig. 1,
Fig. 3 die Seitenansicht in Richtung des
Pfeiles III von Fig. 1,
Fig. 4 die Schnittansicht entlang der
Linie IV-IV von Fig. 1 und
Fig. 5 die Schnittansicht entlang der
Linie V-V von Fig. 1.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung (1) besteht
im wesentlichen aus einem Behälter (2), mehreren
Federelementen (3), einer Gegenmasse (4) und
mehreren Standfüßen (5), die über
Dämpfungsplatten (6) aus einem entropieelastischen
Material gegenüber dem Untergrund (7) abgestützt
sind.
Der Behälter (2) ist von einem mit einer
entropieelastischen Dichtung versehenen
Verschlußdeckel (8) luft- und wasserdicht
verschließbar. Der Boden (9) des Behälters (2) ist
über je eine Konsole (10) mit einem
Vibrationsantrieb (11) schwingungstechnisch
gekoppelt, die im vorliegenden Fall aus
Vibrationsmotoren bestehen sollen.
Der Boden (9) des Behälters (2) ist zu seinem
Zentrum (12) hin geneigt und dort mit einer
Durchflußöffnung (13) versehen, an welche eine
Transportleitung (14) angeschlossen ist. Zwischen
der Durchflußöffnung (13) und der
Transportleitung (14) ist über eine elastische
Flanschkupplung (15) eine entropieelastische
Zwischenleitung (16) angeordnet. Die
Transportleitung (14) weist an ihrem Ende ein
Ventil (17) auf, welches über den Stellmotor (18)
zu öffnen und zu schließen ist. Der
Stellmotor (18) ist über die elektrische
Steuerleitung (19) und die Vibrationsmotoren (11)
über die elektrischen Steuerleitungen (20) mit
einem Regelgerät (21) verbunden, über deren
Zeitschaltuhr (22) sowohl die Ein- und
Ausschaltung der Vibrationsmotoren (11) als auch
das Öffnen und Schließen des Ventiles (17) in der
Transportleitung (14) über eine Programmschaltung
geregelt werden kann.
Oberhalb des Bodens (9) des Behälters (2) ist
ein Sieb (23) angeordnet, auf dem die aus Fig. 2
ersichtlichen Fleischteile (24) angeordnet werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird
nachfolgend an Hand der vorerörterten Vorrichtung
am Beispiel der Herstellung eines Lachsschinkens
beschrieben:
Das zur Auflockerung seines Muskelgewebes
vorgesehene Fleischteil (24) wird auf den
Boden (9) des Behälters (2) bzw. auf das in dessen
Nähe befindliche Sieb (23) gelegt. Das Ventil (17)
wird über den Stellmotor (18) geschlossen.
Nach Einfüllen der für die Haltbarmachung
bzw. für den Geschmack der Fleischteile (24)
vorgesehenen Lake bzw. Gewürze wird der
Behälter (2) durch den Deckel (8) luft- und
wasserdicht verschlossen. Hiernach werden über das
Regelgerät (21) nach entsprechender Programmierung
der Schwingzeit über die Zeitschaltuhr (22) die
Vibrationsmotoren (11) angestellt und der
Behälter (2) in Schwingungen versetzt. Da die
Schwingmotoren (11) über die Konsolen (10) mit dem
Boden (9) des Behälters (2) gekoppelt sind und der
Behälter (2) auf den Federelementen (3) gelagert
ist, beginnt er zu schwingen. Diese Schwingungen
bestehen aus überlagerten horizontalen und
vertikalen Schwingungen, wodurch der Behälter (2)
in eine Rüttel-Schwing-Taumelbewegung versetzt
wird. Die in seinem Innenraum befindlichen
Fleischstücke (24) führen demgemäß entsprechende
Bewegungen und Vibrationen aus. Sobald das
Fleischstück, hier beispielsweise mit einem
Gewicht von 10 kg, und einer Schwingzeit von etwa
24 Stunden diesen Schwingungen ausgesetzt worden
ist, werden über das Regelgerät (21) die
Vibrationsmotoren (11) abgestellt und unmittelbar
hiernach über den Stellmotor (18) das Ventil (17)
geöffnet, um die Lake aus dem Innenraum (2) des
Behälters in einen darunter befindlichen, nicht
dargestellten Aufnahmebehälter ableiten zu können.
Es versteht sich, daß die Transportleitung (14)
auch zur Einleitung der Lake in den Behälter (2)
verwendet werden kann.
Hiernach wird der Deckel (8) des
Behälters (2) geöffnet, die Oberfläche der
Fleischstücke (24) von den Restbestandteilen der
Lake abgewaschen und in eine netzförmige
Verpackung abgepackt. Danach wird das auf diese
Weise aufgelockerte Fleisch in seiner netzförmigen
Verpackung etwa 6 bis 8 Stunden zur Antrocknung
der Oberfläche frischbelüftet und hiernach zur
Aufprägung des rauchigen Geschmacks mehrere
Stunden in den Rauchfang gehängt. Dabei hat sich
überraschenderweise herausgestellt, daß ein
10 kg schweres Fleischstück bei der
vorbeschriebenen Behandlung einen Gewichtsverlust
von lediglich 60 g erfährt, hingegen bei
sämtlichen anderen bekannten
Fleischbehandlungsverfahren zur Auflockerung des
Muskelgewebes einen Gewichtsverlust von
ca. 2500 g erfährt. Das auf diese Weise
behandelte Fleisch weist eine gleichmäßige
Faserstruktur mit einer nach sämtlichen Seiten hin
nahezu gleichmäßigen Reißfestigkeit auf. Es ist
zart und elastisch, was offenkundig auf die
Herauslösung des Myosin auch aus dem tiefliegenden
Muskelgewebe, jedoch dessen Belassung sowie der
Proteine im Fleisch bzw. in der Nähe seiner
Oberfläche zurückzuführen sein dürfte.
Für den Fall, daß ein besonders zähes bzw.
hartes Muskelfleisch aufgelockert werden soll, ist
in Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, den
Behälter (2) kreisrund und damit
rotationssymmetrisch auszubilden und gemäß Fig. 1
an der Innenfläche (25) seines Mantels (26) eine,
in Fig. 1 gestrichelt angedeutete Wendelfläche
vorzusehen, auf welcher durch die Rüttel-, Taumel-
und Schwingbewegungen die Fleischstücke (24) vom
Boden (9) in Richtung auf den Deckel (8) aufwärts
bewegt werden und sodann an der höchsten Stelle
der Wendelfläche (27) zurück auf den Boden (9)
fallen. Durch diese Verfahrensweise wird das
Muskelgewebe nicht nur durch die
Schwingbewegungen, sondern auch durch den
Aufschlag auf den Boden (9) infolge seiner
Schwerkraft aufgelockert. Dadurch kann auch die
Verweilzeit der betreffenden Fleischstücke im
Behälter (2) verkürzt werden.
Auch verfahrenstechnisch kann die Erfindung
bei der Herstellung von Brühwurst und anderen
Wurstsorten Verwendung finden, da auch hier die
geschroteten Fleischstücke unter Einwirkung der
Schwingungen bei einer Lake aus Wasser und
Gewürzen zu vergleichbaren Ergebnissen führt, wie
sie zur Herstellung des Schinkens beschrieben
wurden.
Claims (15)
1. Verfahren zur Herstellung eines
aufgelockerten Muskelgewebes von Fleischteilen zur
Proteinaktivierung des tieferliegenden
Muskelgewebes, dadurch
gekennzeichnet, daß das
Fleischteil (24) in einem Behälter (2) gelagert
und dieser in Schwingungen versetzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schwingungen aus überlagerten horizontalen
und vertikalen Schwingbewegungen erzeugt werden.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1
bis 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das
Fleischteil (24) gemeinsam mit
einer Lake in Schwingungen gebracht
wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1
bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das
Fleischteil gemeinsam mit verschiedenen Gewürzen
in Schwingungen gebracht wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1
bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß das
Fleischteil (24) unter Luftabschluß in dem
Behälter (2) gelagert wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1
bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß das
Fleischteil (24) auf einer am Behälter (2)
angeordneten Wendelfläche (27) aufwärts gefördert
wird und sodann unter seiner Schwerkraft am Ende
der Wendelfläche (27) auf den Boden (9) des
Behälters (2) zurückfällt.
7. Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens mit einem verschließbaren Behälter nach
einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß der mit
mindestens einem Vibrationsantrieb (11) gekoppelte
Behälter (2) auf mindestens einem Federelement (3)
gelagert ist, welches auf einer mit mindestens
einem Standfuß (5) versehenen Gegenmasse (4)
aufgesetzt ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der das Fleischteil (24) aufnehmende
Behälter (2) über einen an der Außenseite seines
Behälterbodens (9) angeordneten
Vibrationsmotor (11) in Schwingungen versetzbar
ist.
9. Vorrichtung nach den Ansprüchen 7 und 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Innenraum des Behälters (2) oberhalb des
Bodens (9) ein das bzw. die Fleischteile (24)
tragendes Sieb (23) angeordnet ist, und der
Boden (9) zu seinem Zentrum (12) eine leichte
Neigung aufweist, an deren tiefster Stelle eine
Durchflußöffnung (13) mit einer daran
angeschlossenen Transportleitung (14) angeordnet
ist.
10. Vorrichtung nach den Ansprüchen 7 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Transportleitung (14) über eine elastische
Flanschkupplung (15) und eine entropieelastische
Zwischenleitung (16) mit der Durchflußöffnung (13)
verbunden und über ein von einem elektrischen
Stellmotor (18) steuerbares Ventil (17) wahlweise
zu schließen und zu öffnen ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7
bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß der
Behälter (2) eine Rechteckform mit einem an jedem
Eckenbereich angeordneten Federelement (3), mit
einem im wesentlichen aus Doppel-T-Profilen
bestehenden, rechteckigen Rahmen (4) als
Gegenmasse und vier Standfüßen (5) an jedem
Eckenbereich des Rahmens (4) der Gegenmasse
versehen ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7
bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß der
Behälter (2) rotationssymmetrisch ausgebildet ist
und an der Innenfläche (25) seines Mantels (26)
eine aufsteigende Wendel (27) aufweist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7
bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß jeder
Standfuß (5) über eine Dämpfungsplatte (6) aus
entropieelastischem Material auf dem
Untergrund (7) abgestützt ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7
bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß der
Behälter (2) über einen mit einer
entropieelastischen Dichtung versehenen
Verschlußdeckel (8) luft- und wasserdicht
verschließbar ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7
bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß sowohl der auf
den Behälter (2) einwirkende Vibrationsmotor (11)
als auch das von dem elektrischen Stellmotor (18)
betätigte Ventil (17) von einem Regelgerät (21)
über eine Zeitschaltuhr (22) steuerbar sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883811754 DE3811754A1 (de) | 1988-04-08 | 1988-04-08 | Verfahren und vorrichtung zur herstellung eines aufgelockerten muskelgewebes von fleischteilen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883811754 DE3811754A1 (de) | 1988-04-08 | 1988-04-08 | Verfahren und vorrichtung zur herstellung eines aufgelockerten muskelgewebes von fleischteilen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3811754A1 DE3811754A1 (de) | 1989-10-19 |
DE3811754C2 true DE3811754C2 (de) | 1990-04-19 |
Family
ID=6351601
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19883811754 Granted DE3811754A1 (de) | 1988-04-08 | 1988-04-08 | Verfahren und vorrichtung zur herstellung eines aufgelockerten muskelgewebes von fleischteilen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3811754A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE9314582U1 (de) * | 1993-09-29 | 1994-02-17 | Christian Ulbricht Fleischerei- und Bäckereitechnik, 09557 Flöha | Kontinuierlich arbeitende Vorrichtung zur schonenden Bearbeitung von Naturprodukten oder ähnlich empfindlichen Gütern, insbesondere zur schonenden Massage von Schinken |
Families Citing this family (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
AT397903B (de) * | 1991-05-15 | 1994-08-25 | Solich Ges Mbh | Einrichtung zum behandeln von frischem fleisch |
DE19539247C2 (de) * | 1995-10-21 | 1998-07-02 | Elting Geraete Und Apparatebau | Vorrichtung zur Behandlung von Fleischstücken |
FR2755582B1 (fr) * | 1996-11-13 | 1999-04-02 | Kaufler Sa | Procede de maturation vibratoire de viandes saumurees moulees et dispositif pour sa mise en oeuvre |
-
1988
- 1988-04-08 DE DE19883811754 patent/DE3811754A1/de active Granted
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE9314582U1 (de) * | 1993-09-29 | 1994-02-17 | Christian Ulbricht Fleischerei- und Bäckereitechnik, 09557 Flöha | Kontinuierlich arbeitende Vorrichtung zur schonenden Bearbeitung von Naturprodukten oder ähnlich empfindlichen Gütern, insbesondere zur schonenden Massage von Schinken |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3811754A1 (de) | 1989-10-19 |
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