DE3811565A1 - Verfahren und vorrichtung zur automatischen ermittlung von koordinaten der arbeitskurvenlinie der klebstoffduese in einer klebstoffauftragsvorrichtung einer schuhmaschine - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur automatischen ermittlung von koordinaten der arbeitskurvenlinie der klebstoffduese in einer klebstoffauftragsvorrichtung einer schuhmaschineInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur auto
matischen Ermittlung von Koordinaten der Arbeitskurven
linie der Klebstoffdüse einer Klebstoffauftragsvorrich
tung in einer Schuhmaschine unter Verwendung eines op
tischen Abtastkopfes, der von einem Führungsgerät durch
Vorschub in zwei Koordinatenrichtungen (X, Y) entlang
der Arbeitskurvenlinie geführt wird, wobei schrittweise
entlang der einen Koordinate deren jeweiliger Koordi
natenwert (X) und der zugehörige Koordinatenwert (Y)
der anderen Koordinate angegeben und gespeichert wer
den.
Eine Klebstoffauftragsvorrichtung in einer Schuhma
schine, nämlich einer Klebe-Zwickmaschine, ist in der
europäischen Patentanmeldung 55 107 dargestellt. Bei
dieser bekannten Klebstoffauftragsvorrichtung sind
je eine Klebstoffdüse für die Innen- und Außenseite
des zu bearbeitenden Schuhs vorgesehen, wobei jede
Klebstoffdüse bei ihrer Bewegung über den Schuh in
zwei Koordinatenrichtungen (X, Y) gesteuert wird.
Diese Steuerung erfolgt mittels numerisch gesteuerter
Schrittmotoren. Jede Klebstoffdüse wird somit in bei
den Koordinatenrichtungen von je einem Schrittmotor
bewegt. Die Steuerung der Schrittmotoren erfolgt da
bei über einen Rechner, dem die einzelnen Koordinaten
werte für die Bewegung der Düsen eingespeichert sind.
Um diese Koordinatenwerte zu ermitteln, wird gemäß
der sich auf die gleiche Schuhmaschine beziehenden eu
ropäischen Patentanmeldung 84 949 folgendermaßen vor
gegangen: Eine mit einem Koordinatengitter versehene
transparente Folie wird auf die Brandsohle des Schuhes
gelegt, so daß deren Konturen durch die Folie hindurch
sichtbar sind. Auf dem Koordinatengitter werden dann
die jeweiligen Koordinatenwerte für die Arbeitskurve
der Klebstoffdüsen auf der Innen- und Außenseite des
Schuhes abgelesen und manuell in den Speicher des vor
stehend erwähnten Rechners eingegeben.
Es ist darüberhinaus z.B. aus der DE-AS 21 21 691 (ent
sprechend US-PS 36 24 283) bekannt, zum automatischen
Nachführen eines Abtastkopfes längs einer Kurve und
zum Umsetzen von diskreten Kurvenpunktkoordinaten in
digitale Werte den Abtastkopf in zwei zueinander
senkrechten Koordinatenrichtungen zu bewegen, so daß
er der Kurve folgt. Der Abtastkopf erkennt die Kurve
durch optische Einrichtungen. Diese sorgen dafür,
Stellmotoren für die beiden Koordinatenrichtungen so
zu steuern, daß der Abtastkopf der Kurve folgt. Dabei
werden Koordinatenwerte festgestellt, die die jewei
ligen Koordinaten des Abtastkopfes darstellen. Diese
Koordinatenwerte können beispielsweise in einem Loch
streifen abgespeichert werden. Irgendein anderes Ge
rät kann dann diese gespeicherte Information verar
beiten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Ermitt
lung der Koordinatenwerte der Arbeitskurvenlinie der
Klebstoffdüse einer Klebstoffauftragsvorrichtung
in einer Schuhmaschine zu automatisieren, da es sich
herausgestellt hat, daß die in dem oben erwähnten
Koordinatengitter erfolgende Feststellung der Koordi
natenwerte zeitlich aufwendig ist.
Erfindungsgemäß geschieht dies dadurch, daß die Kleb
stoffauftragsvorrichtung mit dem Abtastkopf anstelle
der Klebstoffdüse ausgestattet wird, der durch federn
den Andruck an einem in die Klebstoffauftragsvorrichtung
eingesetzten Schuh dessen Sprengung folgt und damit
dreidimensional die Arbeitskurvenlinie auf dem mit die
ser versehenen Schuh abtastet, und daß dabei die zwei
dimensional erfaßten Koordinatenwerte (X, Y) in einem
Speicher aufgenommen werden, dessen Speicherwerte zur
Steuerung einer Zwei-Koordinatensteuerung der Kleb
stoffauftragsvorrichtung dienen.
Für die Ermittlung der Koordinatenwerte der Arbeits
kurvenlinie dient also eine Maschine, auf der dann
bei der Schuhbearbeitung diese Koordinatenwerte zur
Steuerung der Maschine verwendet werden. Für die Er
mittlung der Koordinatenwerte der Arbeitskurve und
die entlang dieser Arbeitskurve erfolgende Schuh
bearbeitung wird also dieselbe Maschine bzw. eine
jeweils baugleiche Maschine verwendet. Besonderhei
ten dieser Maschine gehen dabei in gleicher Weise so
wohl in die Ermittlung der Koordinatenwerte der Ar
beitskurvenlinie als auch in deren Nacharbeitung ein,
so daß beim Übergang von der Ermittlung zur Verarbei
tung keine Fehler entstehen können. Dabei wird auch
automatisch die durch die Schuhsprengung gegebene
dritte Koordinate berücksichtigt, solange es sich um
gleiche Schuhe bei der Ermittlung der Koordinatenwerte
und der Schuhbearbeitung handelt. Durch das jeweilige
Folgen der Sprengung aufgrund des federnden Andrucks
des Abtastkopfes bzw. der Klebstoffdüse gegen den
Schuh bei gleichen X- und Y-Koordinatenwerten wird die
jeweilige Sprengungshöhe automatisch berücksichtigt,
ohne daß es einer besonderen Speicherung der dritten
Koordinate bedarf. Die auf diese Weise von einem
Speicher aufgenommenen Koordinatenwerte können dann
direkt zur Steuerung eines Zwei-Koordinatenantriebs
der gleichen Maschine bei der Bearbeitung des gleichen
Schuhs verwendet werden.
Die Erfindung bezieht sich außerdem auch auf eine Vor
richtung zur Durchführung des vorstehend erläuterten
Verfahrens. Zweckmäßig gestaltet man diese Vorrichtung
so, daß die Klebstoffdüse abnehmbar an dem Führungs
gerät angebracht ist, das mit einer Aufnahme zum wahl
weisen Einsetzen entweder der Klebstoffdüse oder des
Abtastkopfes versehen ist.
Aufgrund dieser Gestaltung der Vorrichtung läßt sich
diese einfach und schnell umrüsten, d.h. bei Übergang
auf die Bearbeitung einer neuen Schuhform lassen sich
auf automatische Weise schnell die Koordinatenwerte
der betreffenden Arbeitskurvenlinie ermitteln, die
dann aufgrund von deren Einspeicherung in die Steuerung
der Maschine diese sofort befähigen, eine Schuhbe
arbeitung gemäß der neu eingespeicherten Arbeitskurven
linie vorzunehmen.
Zweckmäßig ordnet man dem Abtastkopf benachbart ein
auf dem Schuh aufsetzendes Gleitstück zu, das den Ab
tastkopf in definiertem Abstand zum Schuh hält. Hier
durch wird erreicht, daß der Abtastkopf nicht mit dem
Schuh in Berührung kommt, von diesem also nicht ver
schmutzt werden kann, während das federnd angedrückte
Gleitstück dafür sorgt, daß die Sprengung des Schuhs
ständig berücksichtigt wird.
Eine besonders zweckmäßige Gestaltung der Vorrichtung
ergibt sich dann, wenn das Führungsgerät aus einem
Hebelarm besteht, der in der einen Koordinatenrichtung
(X) um eine vom Schuh entfernt angeordnete erste Achse
in Schuhlängsrichtung drehbar und in der anderen Koordi
natenrichtung (Y) um eine der ersten Achse benachbarte,
zu dieser senkrecht angeordneten Achse in Schuhquerrich
tung schwenkbar gelagert ist, wobei jeder Achse ein
individueller Antrieb zugeordnet ist, der den Hebelarm
längs Einzelschritten in der X- bzw. Y-Richtung ver
dreht bzw. verschwenkt. Bei dieser Gestaltung der Vor
richtung werden irgendwelche komplizierten und teuren
Schlittenführungen vermieden. Die Führung sowohl des
Abtastkopfes als der Düse erfolgt über einen Hebelarm,
dessen Achse in ausreichender Entfernung vom Schuh an
geordnet werden kann, um aufgrund der sich somit er
gebenden Länge des Hebelarms dafür zu sorgen, daß unter
Berücksichtigung des federnden Andrucks des Gleitstücks
ständig Kontakt des Gleitstücks mit dem Schuh erhal
ten bleibt.
Um bei der Schuhherstellung sowohl die lnnen- als auch
die Außenseite eines Schuhes gleichzeitig bearbeiten
zu können, sieht man zweckmäßig je ein Führungsgerät
für die Innen- und Außenseite vor. Die beiden Füh
rungsgeräte werden dann gleichzeitig gesteuert.
Bei dieser Gestaltung der Vorrichtung ist es möglich,
den Antrieb in der einen Koordinatenrichtung (X) ge
meinsam für beide Führungsgeräte vorzusehen, wodurch
sich ein Antriebsorgan einsparen läßt.
Es sei noch darauf hingewiesen, daß für die Ermittlung
der Arbeitskurvenlinie eine Markierung des betreffenden
Schuhs erforderlich ist, die dann von dem Abtastkopf
als solche erkannt werden kann. Diese Markierung er
folgt zweckmäßig dadurch, daß der Rand der Brandsohle
des betreffenden Schuhs in einer bestimmten Breite,
z.B. 6 mm, geschwärzt wird.
In den Figuren ist ein Ausführungsbeispiel der Erfin
dung dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 die prinzipielle Darstellung einer Kleb
stoffauftragsvorrichtung in Seitensicht
mit einem Schuh,
Fig. 2 die gleiche Klebstoffauftragsvorrichtung
in Vorderansicht,
Fig. 3 den Rechner für die Steuerung des Füh
rungsgeräts in einem Blockschaltbild,
Fig. 4 die Markierung der Brandsohle eines
Schuhs für die Ermittlung der Arbeits
kurvenlinie,
Fig. 5 das Ende des Hebelarms mit angesetzter
Klebstoffdüse,
Fig. 6 die an dem gleichen Hebelarm angesetzte
Einheit bestehend aus Abtastkopf und
Gleitstück.
Fig. 1 zeigt ausschnittsweise die Klebstoffauftrags
vorrichtung einer Schuhmaschine, wobei nur die für das
Verständnis der Erfindung erforderlichen Bauteile ge
zeigt sind. Die für die Gesamtheit der Maschine noch
erforderlichen Bauteile gehen beispielsweise aus der
oben erwähnten europäischen Patentanmeldung 55 107
hervor.
Fig. 1 zeigt den aufgeleisteten Schuh 1, der an der
Ferse mittels der Fersenstütze 2 und an seiner Spitze
durch die Leistenauflage 3 gehalten wird. Außerdem ist
der Spitzenanschlag 4 vorgesehen, der die Längsposition
des Leistens bestimmt. Über den Boden 5 des Schuhs 1
wird die Klebstoffdüse 6 R geführt, die aus einem nicht
dargestellten Klebstoffreservoir in bekannter Weise
mit Klebstoff versorgt wird. Die Klebstoffdüse 6 R ist
am Ende des Schiebeteils 7, das längsverschiebbar von
der Stange 8 getragen wird, in einer Aufnahme 34 ge
halten. Die Stange 8 ragt aus dem Hebelarm 9 heraus.
Am Hebelarm 9 ist die pneumatisch betätigte Kolben/-
Zylindereinheit 10 befestigt, die über ihre Schubstan
ge 11 an dem Schiebeteil 7 angreift, so daß bei Be
tätigung der Kolben/Zylindereinheit 10 das Schiebe
teil und damit die Düse 6 R in Längsrichtung der Stan
ge 8 hin- und herbewegt wird. Diese Gestaltung wird
hier dazu ausgenutzt, aufgrund eines Druckes in der
Kolben/Zylindereinheit 10 die Klebstoffdüse 6 R unter
Spannung nach Art einer Federspannung gegen den Schuh
boden 5 zu drücken.
Der Hebelarm 9 ist mit seinen die Schwenkachse 13
bildenden Drehzapfen in dem Lagerbock 12 gelagert.
Der Lagerbock 12 ist seinerseits auf der Drehachse
14 gelagert, die in einem ortsfesten, am Maschinen
gestell gelagerten Träger 15 sitzt. Diese Lagerung
des Hebelarms 9 gibt diesem in den beiden Koordinaten
richtungen X und Y eine Beweglichkeit, und zwar wird
der Hebelarm 9 bei Verdrehen um die Achse 14 in
X-Koordinatenrichtung längs des Schuhs 1 bewegt, wäh
rend bei Verschwenken des Hebelarms 9 um die Schwenk
achse 13 Hebelarm 9 in Y-Koordinatenrichtung quer zur
Längsachse des Schuhs 1 verschwenkt wird.
Der mit dieser Beweglichkeit ausgestattete Hebelarm 9
bildet somit das Führungsgerät für die Klebstoff
düse 6 R.
Die vorstehend erläuterte Verdrehung um die Achse 14
und die Verschwenkung um die Achse 13 geschieht auf
folgende Weise:
An dem Lagerbock 12 ist der Ausleger 16 befestigt,
an dessen Ende die Schubstange 17 des Antriebsaggre
gats 18 ansetzt. Bei letzterem kann es sich um einen
Schrittmotor handeln, es ist aber auch möglich, eine
Kolben/Zylindereinheit zu verwenden, die so gesteuert
wird, daß sie die Zurücklegung jeweils eines Schrittes
z.B. durch Abgabe eines Impulses erkennen läßt. Die
Verschwenkung des Hebelarms 9 mit der Schwenkachse 13
erfolgt durch das Antriebsaggregat 19 R, bei dem es sich
um einen untersetzten Schrittmotor handeln kann, von dem
die Drehzapfen der Schwenkachse 13 direkt verdreht
werden.
Um mit dieser Vorrichtung die Ermittlung der Arbeits
kurvenlinie der Klebstoffdüse 6 R vorzunehmen, wird
diese von der Aufnahme 34 abgenommen und anstelle
dessen die in der Fig. 6 dargestellten Einheit, be
stehend aus Abtastkopf 20 und Gleitstück 21, in die
Aufnahme 34 eingesetzt. Auf die in der Fig. 6 darge
stellte Konstruktion wird weiter unten näher einge
gangen. Der somit von dem Hebelarm 9 bewegte Abtast
kopf 20 wird dann unter Steuerung durch die Antriebs
aggregate 18 und 19 R entlang des Schuhbodens 5 ge
führt.
Um diese Führung zu ermöglichen, ist die Brandsohle
des Schuhs 1 in der in Fig. 4 dargestellten Weise
markiert. Diese Markierung besteht aus einer ca.
6 mm breiten Schwärzung 23 bzw. 24 auf beiden Seiten
der Brandsohle 22, die von dem optischen Abtastkopf
erkannt wird, so daß er bei Führung in X-Koordinaten
richtung des Hebelarms 9 ständig meldet, ob er sich
noch am Übergang der Schwärzung 23/24 zum Innenbereich
der Brandsohle 22 befindet. Aufgrund dieser Meldung
wird dann in weiter unten erläuterter Weise jeweils
eine entsprechende Steuerung des Antriebsaggregats
19 R vorgenommen, das dabei den Abtastkopf 20 in
Y-Koordinatenrichtung entsprechend einstellt.
Fig. 2 zeigt die Klebstoffauftragsvorrichtung gemäß
Fig. 1 in Vorderansicht, aus der hervorgeht, daß die
Klebstoffauftragsvorrichtung für die Bearbeitung bei
der Seiten des Schuhs 1 ausgestattet ist. Sie besitzt
zu diesem Zweck die beiden Klebstoffdüsen 6 L und 6 R.
Wie in Fig. 1 dargestellt, wird die Klebstoffdüse 6 R
von der Aufnahme 34 getragen, die an dem Schiebestück
7 angebracht ist. Bezüglich der weiteren die Kleb
stoffauftragsdüse 6 R führenden Bauteile sei auf die
Fig. 1 verwiesen. Im wesentlichen spiegelbildlich zu
der Klebstoffdüse 6 R und den sie haltenden Bauteilen
ist die Klebstoffdüse 6 L angeordnet, die ebenfalls
von einer Aufnahme 34 gehalten wird. Die Halterung 34
sitzt am Ende des Schiebestücks 35, das analog zur
Gestaltung der Bauteile 7, 8 und 9 von entsprechenden
Bauteilen 36 und 37 gehalten wird. Der Hebelarm 37
geht in die Drehzapfen der Schwenkachse 13 über, die
direkt von dem Antriebsaggregat 19 L verdreht werden.
Wie weiterhin aus Fig. 2 ersichtlich, ist die Dreh
achse 14 gemeinsam für beide Hebelarme 9 und 37
vorgesehen. Die Drehachse 14, um die sich die Hebel
arme 9 und 37 drehen können, ist in dem Lagerbock 15
gelagert.
Zur Verdrehung des Lagerbocks 12 ist das gemeinsame
Antriebsaggregat 18 vorgesehen, das über den Ausleger
16 mit dem Lagerbock 12 verbunden ist, so daß in
der zu Fig. 1 beschriebenen Weise bei entsprechender
Steuerung des Antriebsaggregats 18 die beiden Drehärme
9 und 37 und mit ihnen die Klebstoffdüsen 6 L und 6 R
in Längsrichtung des Schuhs 1, und damit in X-Koordi
natenrichtung, verschoben werden.
Nachstehend seien anhand der Fig. 3 die diese Steuerung
verursachenden Vorgänge erläutert:
Die in den Fig. 1 und 2 dargestellte Klebstoffauf
tragsvorrichtung wird mit ihren Antriebsaggregaten
18 und 19 L/19 R durch einen in der Fig. 3 dargestellten
Rechner 25 gesteuert, der dabei die für die Antriebs
aggregate 18 und 19 L/19 R erforderlichen Steuersignale
abgibt. Der Rechner 25 wird, wie oben dargelegt,
nun auch zur Ermittlung der Koordinatenwerte der
Arbeitskurvenlinie der Klebstoffdüsen 6 L/6 R dieser
Klebstoffauftragsvorrichtung verwendet, von denen
die vorstehend erwähnten Steuersignale für die An
triebsaggregate 18 und 19 L/19 R abgeleitet werden.
Der Rechner 25 dient außerdem dazu, die von dem Ab
tastkopf 20 abgegebenen Rückmeldungen auszuwerten und
demgemäß die Antriebsaggregate 18 und 19 L/19 R zu
steuern, damit der Abtastkopf 20 der durch die Schwär
zung 23/24 dargestellten Arbeitskurvenlinie folgt.
Dabei wird folgendermaßen vorgegangen:
Über das Steuerwerk 26 werden dem Antriebsaggregat 18
die erforderlichen Steuersignale über die Leitung 27 X
übertragen. Diese Steuersignale schalten das Antriebs
aggregat 18 schrittweise vorwärts, wobei pro Schritt
von dem Steuerwerk 26 dem Zähler 28 X ein Impuls zu
geführt und von diesem aufaddiert wird. Mit jedem von
dem Antriebsaggregat 18 und damit dem Abtastkopf 20
durchgeführten Schritt wird über die Rückmeldeleitungen
29 YR und 29 YL dem Steuerwerk 26 zurückgemeldet, ob
der Abtastkopf 20 möglicherweise die Schwärzung 23/24
verlassen hat, was sich durch einen Helligkeitsunter
schied und damit eine entsprechende Rückmeldung äußert.
Die Auswertung der auf den Leitungen 29 YL und 29 YR
ankommenden Rückmeldungen im Sinne eines ständigen
Wiederheranführens des Abtastkopfes 20 an die Hell-/
Dunkelschwelle am Rande der Schwärzung 23/24 ist be
kannt, so daß hierauf in diesem Zusammenhang nicht
näher eingegangen zu werden braucht. Die über die
Leitungen 29 YL und 29 YR ankommenden Rückmeldungen
werden von dem Steuerwerk 26 als impulsmäßig abge
gebene Steuersignale auf den Leitungen 30 YL und
30 YR zu den Antriebsaggregaten 19 L/19 R über
tragen, die, wie oben dargelegt, für die Innen- und
Außenseite des Schuhs vorgesehen sind. Diese impuls
mäßig abgegebenen Signale werden vom Steuerwerk 26
außerdem den Zählern 31 L und 31 R zugeführt, die
jeweils für ihren Abtastkopf 20 die zur Steuerung
des betreffenden Antriebsaggregats 19 L bzw. 19 R
verwendeten Impulse aufaddieren bzw. subtrahieren,
bis aufgrund der Rückmeldung von dem betreffenden
Abtastkopf 20 über die Leitungen 29 YL bzw. 29 YR
gemeldet wird, daß die Hell-/Dunkelschwelle der
Schwärzung 23/24 erreicht ist. Auf diese Weise wer
den im Zähler 28 X die einzelnen vom Antriebsaggre
gat 18 zurückgelegten Schritte und jeweils zu je
dem Schritt die zugehörigen abgezählten Schritte
der Antriebsaggregate 19 L/19 R in den Zählern 31 L
und 31 R gezählt. Damit nun diese Zählergebnisse
festgehalten werden, veranlaßt das Steuerwerk 26
zu jedem vom Zähler 28 X gezählten Schritt die
Übermittlung der Zählergebnisse der Zähler 31 L und
31 R zu den Speichern 32 SpL und 32 SpR, wo jeweils
unter der durch den Zählerstand des Zählers 28 X
gegebenen Schrittzahl, die als Speicheradresse ver
wendet wird, der zugehörige Zählwert des Zählers
31 L bzw. 31 R abgespeichert wird. Auf diese Weise
wird aufeinanderfolgend zu den einzelnen Schritten
des Antriebsaggregats 18, die jeweils eine Speicher
adresse repräsentieren, in den Speicher 32 SpL und
32 SpR aufeinanderfolgend die Y-Koordinatenwerte der
Schwärzungen 23/24 festgehalten, wobei sich der zu
gehörige jeweilige X-Koordinatenwert aus dem je
weiligen Zählerstand des Zählers 28 X ergibt.
Wenn nun mittels der in Fig. 1 und 2 dargestellten
Klebstoffauftragsvorrichtung die Bearbeitung eines
Schuhs 1 erfolgen soll, dann wird praktisch in
umgekehrter Richtung der Rechner 25 hierzu verwen
det, wobei das Steuerwerk 26 wieder schrittweise das
Antriebsaggregat 18 über die Leitung 27 X steuert.
Die dabei vom Steuerwerk 26 abgegebenen Steuersignale
bzw. Impulse gelangen gleichzeitig in den Zähler 28 X,
der mit seinem jeweiligen Zählerstand, wie oben dar
gelegt, die Adresse für die Speicher 32 SpL und
32 SpR bestimmt. Zu jedem Stand des Zählers 28 X wird
somit aus den Speichern 32 SpL und 32 SpR der dort
abgespeicherte zugehörige Y-Koordinatenwert über die
Leitungen 33 L und 33 R ausgelesen und dem Steuerwerk
26 zugeführt. Das Steuerwerk 26 überträgt die ausge
lesenen Y-Koordinatenwerte über die Leitungen 30 Y 1
und 30 YR auf die Antriebsaggregate 19 L/19 R, die
daraufhin in der Y-Koordinatenrichtung die eingegebe
nen Schritte ausführen.
Auf diese Weise werden die Klebstoffdüsen 6 L/6 R
in X-Koordinatenrichtung gemäß Zählerstand des Zählers
28 X und Y-Koordinatenrichtung gemäß ausgelesenem
Speicherwert im Speicher 32 SpL und 32 SpR schritt
weise über den Schuhboden 5 geführt. Bei dieser
letzteren Funktion spielen natürlich die Leitungen
29 YL und YR keine Rolle, da über sie keine Rück
meldungen geführt werden. Der Abtastkopf ist in die
ser Betriebsphase durch die Klebstoffdüsen ersetzt.
Die schrittweise Steuerung des Antriebsaggregats 18
kann auch so erfolgen, daß dieses bei seiner Be
wegung Schrittimpulse erzeugt, die in umgekehrter
Richtung über die Leitung 27 X dem Steuerwerk 26
zugeführt werden, von wo aus dann mit diesen Impul
sen der Zähler 28 X gespeist wird. Das Ergebnis der
Abspeicherung der zugehörigen Koordinatenwerte in
den Speichern 32 SpL und 32 SpR und die spätere
Steuerung der Antriebsaggregate 19 L/19 R ist
dann jeweils die gleiche, da diese ihre Y-Koordinaten
werte aus den Speichern 32 SpL und 32 SpR erhalten,
während das Antriebsaggregat 18 unter Abgabe seiner
von ihm ermittelten Schrittimpulse läuft.
Fig. 5 und 6 zeigen das Ende des Schiebestücks 7 bzw.
35 mit der daran angebrachten Aufnahme 34. Gemäß
Fig. 5 ist in die Aufnahme 34 die Klebstoffdüse 6 L/
6 R eingesetzt, die an der Aufnahme 34 durch die Mut
ter 38 gesichert ist. In Fig. 6 ist an der Aufnahme 34
anstelle der Klebstoffdüse 6 L/6 R eine Einheit be
stehend aus Abtastkopf 20 und Gleitstück 21 angebracht.
Dabei dient hier zur Befestigung dieser Einheit an
der Aufnahme 34 die Schraube 39. Diese Konstruktion
ermöglicht es, in einfacher Weise die Klebstoffdüse
6 L/6 R und die aus Abtastkopf 20 und Gleitstück 21
bestehende Einheit gegeneinander auszutauschen.
Claims (6)
1. Verfahren zur automatischen Ermittlung von Koordi
naten der Arbeitskurvenlinie der Klebstoffdüse einer
Klebstoffauftragsvorrichtung in einer Schuhmaschine
unter Verwendung eines optischen Abtastkopfes, der
von einem Führungsgerät durch Vorschub in zwei Koordi
natenrichtungen (X, Y) entlang der Arbeitskurven
linie geführt wird, wobei schrittweise entlang der
einen Koordinate deren jeweiliger Koordinatenwert
(X) und der zugehörige Koordinatenwert (Y) der anderen
Koordinate angegeben und gespeichert werden,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Klebstoffauftragsvorrichtung (6, 7, 8, 9) mit dem Ab
tastkopf (20) anstelle der Klebstoffdüse (6) ausge
stattet wird, der durch federnden Andruck an einem
in die Klebstoffauftragvorrichtung eingesetzten Schuh
(1) dessen Sprengung folgt und damit dreidimensional
die Arbeitskurvenlinie (23, 24) auf dem mit dieser
versehenen Schuh abtastet, und daß dabei die zwei
dimensional erfaßten Koordinatenwerte (X,Y) in einem
Speicher (32 SpL, 32 SpR) aufgenommen werden, dessen
Speicherwerte zur Steuerung eines Zwei-Koordinatenan
triebs der Klebstoffauftragsvorrichtung dienen.
2.Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Klebstoff
düse (6) abnehmbar an dem Führungsgerät (7, 8, 9) ange
bracht ist, das mit einer Aufnahme (34) zum wahl
weisen Einsetzen entweder der Klebstoffdüse (6) oder
des Abtastkopfes (20) versehen ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß dem Abtastkopf (20) benachbart ein auf
dem Schuh aufsetzendes Gleitstück (21) zugeordnet ist,
das den Abtastkopf (20) definierten Abstand zum
Schuh (1) hält.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Führungsgerät aus einem Hebel
arm (9) besteht, der in der einen Koordinatenrichtung
(X) um eine vom Schuh (1) entfernt angeordnete erste
Achse (14) in Schuhlängsrichtung drehbar und in der
anderen Koordinatenrichtung (Y) um eine der ersten
Achse (14) benachbarte, zu dieser senkrecht angeordne
ten Achse (13) in Schuhquerrichtung schwenkbar gelagert
ist, wobei jeder Achse ein individueller Antrieb (18,
19) zugeordnet ist, der den Hebelarm (9) längs Einzel
schritten in der X- bzw. Y-Richtung verdreht bzw.
verschwenkt.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß je ein Führungsgerät (7,
8, 9; 35, 36, 37) für die Innen- und Außenseite des
Schuhs (1) vorgesehen ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Antrieb (18) in der einen Koordi
natenrichtung (X) gemeinsam für beide Führungsge
räte (7, 8, 9; 35, 36, 37) vorgesehen ist.
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