DE102006007555B4 - Klebstoffauftragsystem und Verfahren zum kontaktlosen Auftragen eines Klebstofffilms auf ein flächiges Substrat - Google Patents
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Abstract
Description
- Gebiet der Erfindung
- Die Erfindung betrifft ein Klebstoffauftragsystem und ein Verfahren zum kontaktlosen 20 Auftragen eines Klebstofffilms auf ein flächiges Substrat nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bzw. 12.
- Hintergrund der Erfindung
- Eine Verklebung eines flächigen Substrats mit einer zweiten flächigen Schicht unter Zwischenführung eines Klebstofffilms gleicher Größe ist in vielen technischen Anwendungen erwünscht. So werden beispielsweise beim Kaschieren Materialien wie etwa Papier-, Kunststofffolien- oder Gewebebahnen oder Kartons miteinander verklebt. Bilder oder Plakate sind auf diese Weise auf Karton und Kunststoff- oder Aluminiumfolie auf 30 Papier für Lebensmittelverpackungen aufkaschierbar. Buch- oder Broschürenumschläge können mit Transparentfolie kaschiert werden, was auch als Laminieren bezeichnet wird.
- Schlitzdüsen für einen kontaktlosen flächigen Klebstoffauftrag gleichbleibender Breite auf ein relativ zur Schlitzdüse bewegtes Substrat sind bekannt um mit derselben Schlitzdüse verschiedene Kaschieraufgaben für unterschiedliche Kaschierbreiten durchführen zu können, sind derartige Schlitzdüsen mit registerähnlichen Seitenbegrenzungen versehen, so dass flächige Klebstoffbahnen in entsprechenden Breitenabstufungen auf das Substrat aufgebracht werden können. Dies geschieht zum Teil unter Verwendung den Breitenstufen einzeln zugeordneter Klebstoffförderpumpen. Für jede neue 10 Kaschieraufgabe wird die Breite der Schlitzdüse durch Betätigung der Breitenregister verändert und die Speisemenge der Klebstoffpurnpe entsprechend neu eingestellt oder eine weitere Klebstoffpumpe zu- oder ausgeschaltet. Dies ist aufwendig und führt zu einer geringen Produktivität, wenn aufeinander folgend verschieden breite Substrate zu verarbeiten sind.
- Zudem sind breitenveränderliche Substrate, insbesondere beliebig geformte Zuschnitte, nur bedingt verarbeitbar, denn der im Randbereich nicht auf das Substrat auftreffende Klebstoff führt zu einer Verschmutzung des Klebstoffauftragsystems und der der Schlitzdüse abgewandten Oberfläche des zu beleimenden Substrats. Daher wird üblicherweise Rollenware fester Breite beleimt und anschließend die beleimte Rollenware
20 auf die gewünschte Form zugeschnitten. Es ergeben sich ein hoher Klebstoff- und Substratverbrauch. Zudem ist der Verschnitt infolge der Klebstoffverunreinigungen häufig nicht recyclebar und stellt ein Entsorgungsproblem dar. Alternativ können breitenveränderliche Substrate mit einem Walzenauftrag kontaktbehaftet beleimt werden. Allerdings sind damit weitere Nachteile insbesondere in Bezug auf die beschränkte Klebstoffauswahl verbunden. - Zusammenfassung der Erfindung
- Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein kontaktloses Klebstoffauftragsystem und ein Verfahren zum kontaktlosen Auftragen eines Klebstofffilms auf ein flächiges Substrat nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bzw. 12 zu schaffen, mit denen einfach und kostengünstig breitenveränderliche Substrate verarbeitbar sind.
- Diese Aufgabe wird entsprechend in den Merkmalen des Anspruchs 1 bzw. 12 gelöst.
- Hierdurch werden ein Klebstoffauftragsystem sowie ein Verfahren zum kontaktlosen Auftragen eines Klebstofffilms auf ein flächiges Substrat geschaffen, bei denen eine während des Auftragens des Klebstoffs an eine breitenveränderliche Klebstoffauftragskontur des Substrats in der Nutzbreite anpassbare Schlitzdüse vorgesehen ist. Ein Substratabtastmittel zum Erkennen der breitenveränderlichen Klebstoffauftragskontur während der Relativbewegung zwischen Substrat und Schlitzdüse steuert eine Breitenverstelleinrichtung der Schlitzdüse synchron mit der sich ändernden Klebstoffauftragskontur. Damit sind Substrate variabler Breite bzw. variabler Verleimungsbreite mit gegebenenfalls in sollförmigen Aussparungen einfach und kostengünstig kontaktlos verarbeitbar.
- Das Substratabtastmittel kann eine Lesevorrichtung für eine Markierung am Substrat und/oder einen Datenspeicher mit einer Breiteninformation aufweisen. Hierdurch können das Substrat betreffende Informationen bei der Herstellung des Substrats direkt am Substrat angebracht werden. Ein manuelles Einspielen derartiger Information in das Klebstoffauftragsystem ist nicht mehr erforderlich, so dass die Informationen, z.B. betreffend die Breite, den Konturverlauf, die Charge, Klebstoffauswahl etc. automatisiert verarbeitbar sind.
- Die Markierung ist vorzugsweise optisch, induktiv oder kapazitiv lesbar. Derartige Markierungen sind leicht herstell- und mit üblichen Mitteln berührungslos lesbar, so dass sich ein kostengünstiger und einfacher Aufbau ergibt. Induktive und kapazitive Markierungen sind zudem weitestgehend resistent gegenüber Verschmutzungen.
- Wenn in der Markierung eine Breiteninformation codiert ist, beispielsweise als Barcode oder 2D-Matrixcode, kann die Breitenverstelleinrichtung unbekannte Substrate ohne vorherige Einstellung am Klebstoffauftragssystem verarbeiten. Hierdurch werden Fehlerquellen ausgeschlossen und es können nacheinander verschieden geformte Substrate schnell und automatisch verarbeitet werden.
- Eine gegebenenfalls in der Markierung vorhandene Synchronisationsinformation kann zum Synchronisieren der Position des Substrats mit einem gespeicherten Konturverlauf verwendet werden. Hierdurch sind Toleranzen in der Geschwindigkeit der Relativbewegung kompensierbar und die Genauigkeit des Klebstoffauftrags sowie der Kongruenz mit dem Substrat kann erhöht werden.
- Vorzugsweise umfasst das Substratabtastmittel eine optische Breitenerfassungsvorrichtung wie etwa eine CCD-Scanzeile, wie sie z.B. in Flachbettscannern verwendet wird, oder eine CCD-Kamera od. dgl. Hierdurch kann ein Substrat veränderlicher Breite verarbeitet werden, das keine Markierungen enthält und über welches keine Breiteninformationen gespeichert sind. Das Klebstoffauftragsystem ist damit flexibel mit beliebig geformten Substraten oder mit Substraten mit konstanter Breite aber veränderlich breiter, ggf. bedruckter, Soll-Beleimungsfläche nutzbar. Zudem müssen keine Einstellungen am Klebstoffauftragsystem vorgenommen werden, so dass die Handhabung vereinfacht wird. Als Substratabtastmittel kann auch die Leseeinheit eines mit Längen- und BreitenInformationen belegten vorzugsweise elektronischen Speichers sein, die die hinterlegten Informationen entsprechend dem Substratfortschritt an der Beleimungsstelle an das Klebstoffauftragsgerät weitergibt.
- Die Breitenverstelleinrichtung kann an jedem Ende der Schlitzdüse jeweils eine hebel-betätigte Blende zum Maskieren eines Randabschnitts davon nach Maßgabe der Klebstoffauftragskontur aufweisen. Alternativ benutzt man verstellbare Schieber welche im Verteilungskanal der Schlitzdüse einseitig oder beidseitig dicht eingepasst sind und beispielsweise über ein Verstellgestänge, das aus der Schlitzdüse seitlich herausgeführt wird, eingestellt werden. Eine Hebelbetätigung ist kostengünstig und mechanisch einfach zu implementieren, wartungsarm, insbesondere betreffend die Reinigung, und weist eine hohe Lebensdauer auf.
- Ein Hebel kann dabei en einem Ende mit einem horizontal antreibenden Motor, bevorzugt einem Linearmotor, und am anderen Ende mit einer/m horizontal verschiebbaren Blende Schieber verbunden und zwischen seinen Enden an einem gehäusefesten Lagerpunkt drehbar gelagert sein. Diese Anordnung lässt sich hervorragend in eine Schlitzdüse integrieren, ohne deren äußere Abmessungen wesentlich zu vergrößern oder größere bauliche Änderungen zu bedingen. Somit ergibt sich eine kostengünstige und Platz sparende Realisierung.
- Ist der Lagerpunkt näher am Blendenende als am Linearmotorende des Hebels angeordnet, können infolge der Hebekraftverstärkung mechanische Blockierungen wie etwa Verklebungen überwunden werden. Das Klebstoffauftragsystem wird dadurch auf kostengünstige Weise robust und wartungsarm.
- Gegebenenfalls ist eine Blonde oder ein Schieber (Maske) zum Maskieren eines mittleren Bereichs der Schlitzdüse nach Maßgabe der Klebstoffauftragskontur vorgesehen. Hierdurch können auch Inseln im Substrat von Klebstoff ausgespart werden. Die Maske kann dabei eine der seitlichen Blendenschieber sein, die bis in den mittleren Bereich verschiebbar ist, oder ein(e) zusätzliche(r) insbesondere breitenveränderliche(r) Blende Schieber sein.
- Zweckmäßigerweise werden nach Maßgabe der Klebstoffauftragkontur nicht alle Klebstoffdosierventile des Schlitzes angesteuert. Klebstoffdosierventile in einem durch einen Schieber maskierten Bereich können abgeschaltet werden, so dass weniger Überschuss-Klebstoff zurückgeführt oder entsorgt werden muss. Zudem wird verhindert, dass im Bereich der Kanten mehr Klebstoff auf die Blenden Schieber läuft, als abgeführt werden kann, was sonst zu einem dickeren Klebstoffauftrag im Randbereich führen könnte.
- Die vorgenannten sowie die beanspruchten und die in den Ausführungsbeispielen beschriebenen erfindungsgemäß zu verwendenden Bauteile unterliegen in ihrer Größe, Formgestaltung, Klebstoffauswahl und technischen Konzeption keinen besonderen Ausnahmebedingungen, so dass die in dem Anwendungsgebiet bekannten Auswahlkriterien uneingeschränkt Anwendung finden können.
- Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile des Gegenstands der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen sowie aus der nachfolgenden Beschreibung.
- Die Erfindung wird nachstehend anhand von in den beigefügten Abbildungen schematisiert dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert.
- Figurenliste
-
-
1 illustriert ein Klebstoffauftragsystem. -
2A ,2B und2C illustrieren Owens verschiedene Substrate im Querschnitt. -
3A ist eine vereinfachte Vorderansicht einer Vorrichtung mit einem Klebstoffauftragsystem . -
3B ist eine Seitenansicht der Vorrichtung aus3A . - Detaillierte Beschreibung einzelner Ausführungsfarmen
- Das in
1 schematisch dargestellte Klebstoffauftragsystem1 zum kontaktlosen Auftragen eines Klebstofffilms mittels einer Schlitzdüse2 auf ein flächiges Substrat3 In Form eines Zuschnitts oder einer Rollenware mit einer veränderlichen Breite B umfasst einen der Schlitzdüse2 in Einlaufrichtung4 des Substrats z. B. vorgelagerten Geber5 , der mit einer Steuerung6 zur Verstellung der Nutzbreite der Schlitzdüse2 entsprechend der sich ändernden Breite des Substrats3 aus Papier, Folie, Textilien, Holz, Kunststoff od. dgl. zusammen wirkt. Alternativ ist das Substrat3 eine Teilfläche einer, ggf. im Substrat-Bereich bedruckten, Substrat-Bahnenware3 . - Die Verstellung der Breite der Schlitzdüse
2 erfolgt, während das Substrat3 sich entlang einer vorgebbaren Klebstoffauftragbahn relativ zur Schlitzdüse2 bewegt. Hierzu kann der Geber5 ein insbesondere optischer Sensor zum Erfassen einer Synchronisations- und/oder Breiteninformation beispielsweise in Form eines Barcodes10 am Substrat oder Substratträger und/oder zum selbständigen Erfassen der Breite des Substrats oder einer bedruckten Fläche desselben sein. - Im Fall der Synchronisationsinformation sind zweckmäßigerweise seitlich am oder mittig unter dem Substrat
3 oder gegebenenfalls an einer das Substrat3 tragenden Transportbahn oder Substrat-Bahnenware3' Markierungen wie etwa Striche7 oder andere einfach erfassbare graphische Symbole angeordnet. Die Markierungen dienen der Synchronisation des Substrats3 mit in der Steuerung6 abgelegten Breiteninformationen. Bei einer Rollenware kann der Beginn des beispielhaft dargestellten periodisch wiederkehrenden Musters aus breiten und schmalen Ausbauchungen durch einen einzelnen Strich7 dargestellt werden. Bei bekannter Relativgeschwindigkeit zwischen Substrat3 und Schlitzdüse2 sind dann die Breite des jeweils unter der Schlitzdüse2 befindlichen Abschnitts des Substrate3 von der Steuerung6 berechen- und die Nutzbreite der Schlitzdüse2 entsprechend einstellbar. Gegebenenfalls sind weitere Markierungen wie etwa Doppelstriche8 vorgesehen, um zwischen zwei aufeinander folgenden, den Beginn markierenden Strichen7 eine Zwischensynchronisation zu ermöglichen. - Die Markierungen können auch durch das Substrat
3 selbst gebildet sein. Hierzu eignen sich insbesondere seitliche Fortsätze9 , die von in Breitenrichtung B feststehenden optischen Schaltern wie Reflexions-Lichttastern, Lichtschranken od. dgl. des Gebers5 erfasst werden und die Synchronisation des einlaufenden Substrats3 mit in der Steuerung6 gespeicherten Breiteninformationen bewirken. Im einfachsten Fall bilden die Breitenänderungen des Substrats3 , hier die seitlichen Ausbauchungen, die Markierungen. Bei Substraten3 , die sich auch in die dritte Dimension erstrecken, beispielsweise oberflächenstrukturiert sind, können nach oben oder unten vorstehende Abschnitte, Erhabungen, Einkerbungen usw. als Markierung verwendet werden. Gegebenenfalls sind Perforierungen vorgesehen. - Bei metallischen oder Metallabschnitte aufweisenden Substraten
3 kenn eine induktive Erfassung zusätzlich zur oder anstelle der optischen Erfassung vorgesehen sein. Ein induktiver Näherungsschalter sendet dabei ein hochfrequentes Wechselfeld aus, das bei Annäherung einer metallischen Markierung wie etwa einem der Fortsätze9 gedämpft wird und eine Synchronisation bewirkt. Es sind ferner kapazitive Näherungsschalter verwendbar, die auf beliebige dielektrische Substrate reagierend einen optischen Geber ersetzen oder ergänzen können. - Schließlich kann auch ein mechanischer Taster als Substratabtastmittel verwendet werden. Hierzu kann sich ein Tastelement, beispielsweise ein Hebel, seitlich oder zweckmäßigerweise von oben oder unten in die Bahn des Substrats erstrecken. Bei Auslenkung durch einen der Fortsätze
9 od. dgl. wird der Taster betätigt, so dass eine Synchronisation erfolgen kann oder eine Breiteninformation erfassbar ist. - In den Markierungen kann auch Breiteninformation codiert sein. Hierzu sind in Barcodes, zweidimensionalen Matrixcodes od. dgl. Informationen betreffend die neue Breite und ggf. den Abstand zwischen der Markierung und der neuen Breite codiert. Die Information kann den Klebstoffauftragskonturverlauf eines Substratabschnitts oder des gesamten Substrats zur Speicherung beispielsweise in der Steuerung
6 enthalten. Da die Breiteninformationen den entsprechenden Breitenänderungen um einen festen oder in der Breiteninformation codierten Abstand vorgelagert sein können, kann der Geber5 direkt auf der Schlitzdüse2 angeordnet oder dieser in Einlaufrichtung4 nachgelagert sein. - Ist der Geber
5 zum selbständigen Erfassen der Breite des Substrats oder eines zu beleimenden, ggf. bedruckten Bereichs davon ausgestaltet, ist er der Schlitzdüse2 zweckmäßigerweise vorgelagert. Ein stabförmiger CCD-Sensor, wie er beispielsweise in Scannern Verwendung findet, kann zum Einscannen der Breite den Geber5 bilden. Gegebenenfalls wird eine CCD-Kamera oder eine andere geeignete Vorrichtung zum Erfassen der Breite verwendet. Die erfasste Breiteninformation wird dann zur Steuerung6 geleitet, die eine entsprechend synchronisierte Versteifung der Nutzbreite der Schlitzdüse2 bewirkt. - Im einfachsten Fall entspricht die Breite der Beleimung der Breite des Substrats
3 . Dies ist in2A illustriert. Auf dem Substrat3 ist ein gleich breiter Klebstofffilm20 aufgetragen. Der Klebstofffilm20 verbindet das Substrat3 , beispielsweise einen Kartonzuschnitt, über seine gesamte Breite mit einer entsprechend geformten Beschichtung21 , beispielsweise einer Kunststoffschutzfolie. - Gegebenenfalls wird nur ein Teilbereich des Substrate
3 mit dem Klebstofffilm20 versehen, vgl.2 . Dies ist dann zweckmäßig, wenn nur ein Teilbereich des Substrats mit der Beschichtung21 kaschiert werden soll. Auch der umgekehrte Fall, bei dem die Beschichtung21 breiter als das Substrat3 ist, ist denkbar, vgl.2C . Hier wird der Klebstofffilm20 zweckmäßigerweise über die gesamte Breite des Substrats3 aufgetragen, welches vollflächig mit einem Breitenabschnitt der Beschichtung21 verklebt wird. Die Breitenkontur des Substrats3 , des Klebstofffilms20 und/oder der Beschichtung21 kann beliebig variieren, während das Substrat3 relativ zur Schlitzdüse2 bewegt wird. Insbesondere können sich die in2A bis2C Illustrierten Breitenverhältnisse abwechseln oder ineinander übergehen. - Das Substrat
3 kann beispielsweise ein Carving-Ski, ein Surfboard oder dergleichen sein, auf welches eine Schutz- und/oder Dekorbeschichtung aufgebracht wird. Hierbei tritt häufig der in2B oder2C dargestellte Fall auf, dass nämlich die Dekorbeschichtung - beispielsweise ein Zierstreifen - schmaler ist, als der Carving-Ski, der das Substrat bildet. Gegebenenfalls ist es daher zweckmäßig, die Dekorbeschichtung als Substrat3 mit einer Klebstoffschicht20 zu beaufschlagen und darauf den Carving-Ski als Beschichtung21 zu kleben, vgl.2C . - In
3 ist das Klebstoffauftragsystem1 der1 mit einer hebelbetätigten Breitenverstelleinrichtung für die Schlitzdüse2 illustriert. Das Klebstoffauftragssystem umfasst hier eine Klebstoffzuführ- oder Bevorratungsvorrichtung11 und wenigstens einen Förderer zum Pumpen von Klebstoff an Klebstoffdosierventile12 , die entlang eines dem Substrat3 zugewandten Klebstoffaustrittschlitzes der Schlitzdüse2 aneinandergereiht sind. Oberhalb der KIebstoffdosierventile 12 sind hier zwei von der Steuerung6 individuell angesteuerte Linearmotoren13 vorgesehen, deren Stößel14 axial entgegengesetzt im Wesentlichen parallel zum Klebstoffaustrittschlitz betätigt werden und mit Hebeln15 verbunden sind. Jeder Stößel14 lenkt dabei den jeweils zugeordneten Hebel15 aus, der sich in Reaktion darauf um einen gehäusefesten Lagerpunkt16 dreht und eine an seinem anderen Ende angelenkte horizontale Blonde oder einen Schieber17 seitlich in den Klebstoffaustrittschlitz schiebt. Die beiden Blenden oder Schieber17 maskieren den Randbereich des Klebstoffaustrittschlitzes derart, dass die Breite des Klebstoffauftrags gemäß der breitenveränderlichen Klebstoffauftragskontur einstellbar ist. Auf den maskierten Bereich treffender Klebstoff wird ab- und gegebenenfalls dem Klebstoffzufluss wieder zugeführt, so dass er nicht auf das Substrat3 läuft und der Klebstoff über die gesamte Breite B des Substrats3 in gleichmäßiger, vorgebbarer Dicke aufgetragen wird. Synchronisiert mit einer Verstellung der Blenden oder Schieber17 bewirkt die Steuerung6 zweckmäßigerweise eine Betätigung lediglich der nicht maskierten Klebstoffdosierventil-Zonen. Eine Abstützvorrichtung18 kann zum Abstützen des Klebstoffauftragsystems1 an einem Rahmen od. dgl. vorgesehen sein. - Im Betrieb wird gemäß dem Verfahren eine Relativbewegung zwischen Substrat
3 und Schlitzdüse2 bewirkt. Hierzu kann das Substrat2 unter der Schlitzdüse2 hindurchgezogen werden und/oder die Schlitzdüse2 über das Substrat3 verfahren. Der Geber5 liest dabei zumindest eine Markierung und/oder scannt die Kontur des Substrats3 oder eines zu beleimenden Breitenbereichs davon. Die gelesene Information wird an die Steuerung6 weitergegeben und dort gegebenenfalls gespeichert. Die Steuerung6 verstellt die Nutzbreite der Schlitzdüse2 gemäß einem gespeicherten oder während der Relativbewegung gescannten Breitenprogramm unter Berücksichtigung der Geschwindigkeit der Relativbewegung und der In den Markierungen enthaltenen Synchronisations- und/oder Breiteninformation, und maskiert gegebenenfalls einen mittleren Abschnitt der Schlitzdüse2 . - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Klebstoffauftragsystem
- 2
- Schlitzdüse
- 3
- Substrat
- 4
- Einlaufrichtung
- 5
- Geber
- 6
- Steuerung
- 7
- Strich
- 8
- Doppelstrich
- 9
- Fortsatz
- 10
- Barcode
- 11
- Klebstoffzuführ- oder Bevorratungsvorrichtung
- 12
- Klebstoffdosierventil
- 13
- Linearmotor
- 14
- Stößel
- 15
- Hebel
- 16
- Lagerpunkt
- 17
- Schieber
- 18
- Abstützvorrichtung
- 20
- Klebstofffilm
- 21
- Beschichtung
Claims (19)
- Klebstoffauftragsystem (1) mit einer Schlitzdüse (2) zum Auftragen eines Klebstofffilms einer vorgebbaren Breite und Dicke auf ein flächiges Substrat (3) unter fortschreitender Relativ-Bewegung des Substrats (3) entlang einer Klebstoffauftragbahn relativ zur Schlitzdüse (2), dadurch gekennzeichnet, dass das Klebstoffauftragsystem (1) Substratabtastmittel (5) zum Erkennen der breitenveränderlichen Klebstoffauftragskontur und eine Steuerung (6) aufweist und dass weiterhin eine Breitenverstelleinrichtung zum Verstellen der Nutzbreite der Schlitzdüse (2) während der Relativbewegung nach Maßgabe der über das Substratabtastmittel vor oder bei der Relativbewegung erkennbaren breitenveränderlichen Klebstoffauftragskontur vorgesehen ist, derart dass die Breite des jeweils unter der Schlitzdüse (2) befindlichen Abschnitts des Substrats (3) von der Steuerung (6) berechen- und die Nutzweite der Schlitzdüse (2) entsprechend einstellbar ist.
- Klebstoffauftragsystem nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das Substratabtastmittel eine Lesevorrichtung (5) für eine Markierung (7, 8, 9, 10) am Substrat (3) und/oder für einen Datenspeicher mit zumindest Breiteninformationen aufweist. - Klebstoffauftragsystem nach
Anspruch 2 , dadurch gekennzeichnet, dass die Markierung optisch, induktiv oder kapazitiv lesbar ist. - Klebstoffauftragsystem nach
Anspruch 2 oder3 , dadurch gekennzeichnet, dass die Markierung eine Weiteninformation enthält. - Klebstoffauftragsystem nach einem der
Ansprüche 2 bis3 , dadurch gekennzeichnet, dass die Markierung eine Synchronisationsinformation enthält. - Klebstoffauftragsystem nach einem der
Ansprüche 1 bis5 , dadurch gekennzeichnet, dass das Substratabtastmittel eine optische Breitenerfassungsvorrichtung (5) aufweist. - Klebstoffauftragsystem nach einem der
Ansprüche 1 bis6 , dadurch gekennzeichnet, dass die Breitenverstelleinrichtung an zumindest einem der Enden der Schlitzdüse (2) jeweils eine(n) hebelbetätigte(n) Blende oder Schieber (17) zum Maskieren eines Randabschnitts davon nach Maßgabe der Klebstoffauftragskontur aufweist. - Klebstoffauftragsystem nach
Anspruch 7 , dadurch gekennzeichnet, dass ein Hebel (15) an einem Ende mit einem, insbesondere horizontal antreibenden, Motor (13) und am anderen Ende mit einem/einer, insbesondere horizontal verschiebbaren Schieber (17) oder Blende verbunden und zwischen seinen Enden an einem gehäusefesten Lagerpunkt (16) drehbar gelagert ist. - Klebstoffauftragsystem nach
Anspruch 8 , dadurch gekennzeichnet, dass der Lagerpunkt (16) näher am Düsenende als am Linearmotorende des Hebels (15) angeordnet ist. - Klebstoffauftragsystem nach einem der
Ansprüche 1 bis9 , dadurch gekennzeichnet, dass eine Blende oder ein Schieber zum Maskieren eines mittleren Bereichs der Schlitzdüse (2) nach Maßgabe der Klebstoffauftragskontur vorgesehen ist. - Klebstoffauftragsystem nach einem der
Ansprüche 1 bis10 , dadurch gekennzeichnet, dass die Breitenverstelleinrichtung nach Maßgabe der Klebstoffauftragskontur Klebstoffdosierventile (12) der Schlitzdüse (2) selektiv ansteuert. - Verfahren zum Auftragen eines Klebstofffilms einer vorgebbaren Breite und Dicke mittels einer Schlitzdüse (2) auf ein flächiges Substrat (3) unter fortschreitender Relativbewegung des Substrats (3) entlang einer Klebstoffauftragbahn relativ zur Schlitzdüse (2), dadurch gekennzeichnet, dass die Nutzbreite der Schlitzdüse (2) während der Relativbewegung nach Maßgabe einer breitenveränderlichen Klebstoffauftragskontur verstellt wird, die, insbesondere während der Relativbewegung, über ein Substratabtastmittel erkannt wird.
- Verfahren nach
Anspruch 12 , dadurch gekennzeichnet, dass zum Erkennen der Klebstoffauftragskontur eine Markierung am Substrat (3) gelesen wird. - Verfahren nach
Anspruch 13 , dadurch gekennzeichnet, dass die Markierung berührungslos, wie optisch, induktiv oder kapazitiv, gelesen wird. - Verfahren nach
Anspruch 13 oder14 , dadurch gekennzeichnet, dass aus der Markierung eine Breiteninformation decodiert wird. - Verfahren nach einem der
Ansprüche 13 bis15 , dadurch gekennzeichnet, dass aus der Markierung eine Synchronisationsinformation decodiert wird. - Verfahren nach einem der
Ansprüche 12 bis16 , dadurch gekennzeichnet, dass die Breite (B) des einlaufenden Substrats (3) optisch erfasst wird. - Verfahren nach einem der
Ansprüche 12 bis17 , dadurch gekennzeichnet, dass die Schlitzdüse (2) nach Maßgabe der Klebstoffauftragskontur endseitig und/oder in einem mittleren Abschnitt durch hebelbetätigte Blenden oder Schieber (17) maskiert wird. - Verfahren nach einem der
Ansprüche 13 bis18 , dadurch gekennzeichnet, dass Klebstoffdosierventile (12) nach Maßgabe der Klebstoffauftragskontur selektiv angesteuert werden.
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