DE3809526A1 - Verfahren und anordnung zum verbessern des arbeitsverhaltens der nasspresse einer papiermaschine - Google Patents
Verfahren und anordnung zum verbessern des arbeitsverhaltens der nasspresse einer papiermaschineInfo
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- D21F—PAPER-MAKING MACHINES; METHODS OF PRODUCING PAPER THEREON
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verbessern des
Arbeitsverhaltens einer mit einem umlaufenden Filztuch
versehenen Naßpresse einer Papiererzeugungsmaschine. Die
Erfindung betrifft ferner eine Filzlaufanordnung einer
Papiermaschinennaßpresse und die Verwendung eines
bestimmten Walzenlagers für ein solches Verfahren bzw. eine
solche Anordnung.
Wenn im Zusammenhang dieser Erfindung von
Papiererzeugungsmaschinen gesprochen wird, so sollen
darunter Maschinen dieser Art im weitesten Sinne des
Begriffes verstanden werden. Es sollen auch andere
Maschinen darunter verstanden werden, die eine
Pressenpartie von der Art aufweisen, wie sie bei
Papiermaschinen üblich ist und in der entsprechende
Probleme auftreten können.
Der Naßfilz in einer Papiermaschine, heutzutage meist ein
Grundgewebe aus synthetischen Fasern, welches mit einem
Flor aus ebenfalls meist synthetischem Fasermaterial
benadelt ist, dient dazu, die von ihm getragene Papierbahn
durch den Preßspalt eines Preßwalzenpaares zu führen, um
das zwischen den Preßwalzen aus der noch nassen Papierbahn
ausgepreßte Wasser aufzunehmen, wobei die der Papierbahn
abgewandte Preßwalze meist als eine Walze mit Lochmantel
ausgebildet ist, in der unterhalb des Preßspaltes ein
feststehender, gegen den umlaufenden Walzenmantel innen
abgedichteter Vakuumkasten angeordnet ist, mit dem in
weitgehendem Maße unmittelbar das aus der Papierbahn
ausgepreßte und vom Filz übernommene Wasser abgesaugt
werden soll.
Der endlos umlaufende Filz wird über Filzleitwalzen
zurückgeführt, wobei er auf seinem Wege einer
Wasserstrahlreinigung ausgesetzt wird, um ihn von aus der
Papierbahn aufgenommenen Feinstoffen zu reinigen, die das
Wasseraufnahmevermögen des Filzes zunehmend vermindern
würden, und es sind meist auch noch zusätzliche
Saugeinrichtungen angeordnet, mit denen das
Reinigungswasser wieder aus dem Filz entfernt werden soll,
damit der Filz mit möglichst geringem Wassergehalt erneut
in den Preßspalt einläuft.
Von den Filzführungs- bzw. Filzleitwalzen ist in aller
Regel eine Walze, die einen möglichst großen
Filzumschlingungswinkel aufweist, vorzugsweise ein Winkel
in der Gegend von 180°, als Filzspannwalze ausgebildet. Das
heißt, daß die Walze an ihren Enden mit senkrecht zur
Walzenachse verschiebbaren Lagern versehen ist, die über
einen gemeinsamen Antrieb so verstellbar sind, daß die
Walze parallel zur Filzquerrichtung auf Wunsch verstellt
werden kann, um den Filz nachspannen zu können, wenn er
sich im Laufe des Betriebes dehnt. Weiterhin ist allgemein
eine Filzlaufregulierwalze vorgesehen, die meist nur einen
sehr geringen Umschlingungswinkel aufweist, und deren eines
Lager mittels einer Regeleinrichtung stetig in einer
Richtung senkrecht zur Winkelhalbierenden des
Filzumschlingungswinkels verstellbar ist, um den Filz bei
seitlichem Verlaufen wieder in seine vorgesehene
Mittelposition zurückzuführen. Die Filzposition wird im
allgemeinen durch einen Fühler an einer der Außenkanten des
Filzes abgetastet.
Mit breiter und schneller werdenden Papiermaschinen - große
Maschinen zur Herstellung von Druckpapieren weisen
heutzutage Papierbahnbreiten in der Größenordnung von 10 m
auf und laufen mit Geschwindigkeiten, die in den Bereich
von 1000 m/min gehen - verstärken sich auch die Probleme
der Laufruhe solcher Maschinen, im wesentlichen also
Schwingungsprobleme. Die bei erhöhten Geschwindigkeiten
entsprechend kürzer werdenden Entwässerungsverweilzeiten
der Papierbahn in den Preßspalten haben andererseits
wesentlich höhere Preßdrücke erforderlich gemacht, die von
einer Presse zur anderen zunehmend etwa im Bereich von
60-120 kg/cm Liniendruck liegen. Diese hohen Liniendrücke
bewirken ihrerseits wieder, daß sich geringste
Unregelmäßigkeiten in dem durch den Preßspalt geführten
Filz ihrerseits wieder die Schwingungsempfindlichkeit der
Maschine erhöhen. Schwingungen in diesen Maschinenteilen
beeinträchtigen aber nicht nur die Maschine, sondern wirken
sich auch qualitätsmindernd auf die Papierbahn aus.
Solange ein Pressennaßfilz noch neu und flexibel ist, sind
diese Probleme im allgemeinen geringer. Mit zunehmender
Abnutzung des Nadelflors verhärtet sich jedoch der Filz.
Neben Unregelmäßigkeiten, die der Filz schon von Anfang an
gehabt haben kann, bilden sich im Laufe des Betriebes
weitere Unregelmäßigkeiten aus. Da der Filz endlos
umlaufend ist, gelangen eventuell verdickte Stellen
periodisch wiederholt in den Preßspalt. Besondere Probleme
können sich dann ergeben, wenn die Eigenfrequenz der
Pressenanordnung oder damit verbundene Maschinenteile ein
Vielfaches der Umlauffrequenz des Filzes ist. Hierdurch
können die Pressenschwingungen verstärkt werden, was
wiederum dazu führt, daß der Filz periodischen
Druckschwankungen ausgesetzt wird, die schließlich zu
periodischen Eigenschaftsänderungen des Filzes in Art eines
querverlaufenden Waschbrettmusters führen. Wird ein solcher
Zustand erreicht, muß der Filz meist vorzeitig gewechselt
werden, um einerseits diese periodischen Schwankungen nicht
auch als periodische Eigenschaftsänderungen auf die
Papierbahn zu übertragen, und andererseits die Maschine zu
schützen.
Wie sich aus dem Vorhergesagten ergibt, können die
Ursachen, die zu diesem Zustand bzw. Verhalten führen,
unterschiedlicher Natur sein.
Diese Ursachen können erstens im Filz selbst liegen. Zur
Kontrolle des Filzlaufes ist dieser im allgemeinen mit
einem eingefärbten Querstreifen versehen, der u.U. ein
abweichendes Entwässerungsverhalten aufweist und deshalb zu
hydraulischen Stößen in der Presse führen kann. Die über
die Breite verlaufende Umwebstelle des Filzes weist
manchmal eine etwas größere Dicke auf. Auch kann der Filz
an der Vliesanlegestelle etwas dünner oder dicker als im
Durchschnitt sein. Weitere Ursachen können
produktionsbedingt sein. Wird die Presse im Betrieb öfter
abgestellt und die obere Preßwalze nicht unmittelbar
abgehoben, wird der Filz in der Ruhelage entlang der
Preßlinie stärker komprimiert. Läuft andererseits bei
Stillstand ein Filzrohrsauger weiter, wird der Filz an
dieser Stelle voluminöser. Periodisch wechselnde
hydraulische Kräfte im Preßspalt können auch zur
Beeinflussung des Filzes führen. Periodische Einflüsse
können dadurch entstehen, daß die Länge des Filzes ein
Vielfaches des Durchmessers der Preßwalze ist.
Maschinenbedingte Ursachen können in Ungenauigkeiten der
Walzen, in der Durchbiegung der Walzen und einer ungleichen
Anpressung der Walzen über die Maschinenbreite liegen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Arbeitsweise
einer Naßpresse einer Papiermaschine dadurch zu verbessern,
daß die Ausbildung von periodischen Querbereichen
unterschiedlicher Eigenschaften im Filz, d.h. die
Ausbildung eines sog. Waschbrettmusters vermieden, aber
zumindest verzögert wird, so daß die Filze mit längerer
Laufzeit gefahren werden können und außerdem durch die
genannte Erscheinung hervorgerufene periodische
Eigenschaftsschwankungen im erzeugten Papier vermieden
werden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß verfahrensmäßig dadurch
gelöst, daß der Filzlaufweg durch das Preßwalzenpaar und um
die Filzführungswalzen, gemessen an einer seitlichen
Außenkante des Filzes, gegenüber dem Filzlaufweg an der
anderen Außenkante des Filzes periodisch um einen
bestimmten Wegbetrag verlängert und verkürzt wird. Hierbei
verläuft natürlich die Weglängenänderung von der einen
Filzaußenkante zur anderen zu jedem Zeitpunkt stetig, und
im allgemeinen auch linear. Dieses Verhalten wird mit einer
Anordnung erreicht, bei der eine der Filzführungswalzen,
die möglichst weitgehend vom Filz umschlungen sein soll, an
einem ihrer Enden mit einem senkrecht zur Querrichtung des
Filzes beweglichen Lager versehen wird, welches periodisch
zwischen zwei Positionen hin- und herbewegt wird, wobei die
Weglängenänderung des Filzes an dieser einen Seite nur etwa
10 bis 30 mm zu betragen braucht.
Diese kleine Weglängenänderung reicht bereits dafür aus,
daß der Filz sich bei Umsteuerintervallen des Walzenlagers
zwischen etwa 30 und 120 Minuten (die Periodenzeit der
Umsteuerung ist dann doppelt so lang) je nach
Papiermaschinenbreite an seiner einen Seite bis zu einem
Vorlauf bzw. Nachlauf gegenüber der anderen Seite von etwa
100 bis 200 mm gelangt. Eine dementsprechende periodisch
wechselnde Schrägstellung der querverlaufenden Schußdrähte
des Filzgewebes (soweit vorhanden) gegenüber dem zur
Maschinenlaufrichtung senkrechten echten Querverlauf reicht
überraschenderweise bereits aus, um die Querwellenbildung
im Filz weitgehend zu vermeiden. Die ursprünglich
quadratischen Maschen des Filzgewebes werden dabei
periodisch in der einen oder anderen Richtung leicht
rhombisch verzerrt.
Ein solches Voreilen bzw. Nacheilen einer Filzaußenseite
gegenüber der anderen, welches, wenn es größere Ausmaße
annimmt, beim Filzlauf an sich unerwünscht ist, wird
erfindungsgemäß absichtlich und gezielt in periodischer
Weise dazu ausgenutzt, die eingangs erläuterten
Schwierigkeiten zu vermindern. Es hat sich
erstaunlicherweise auch gezeigt, daß bei
Weglängenänderungen in den angegebenen Grenzen der Filz
nicht wesentlich stärker zum seitlichen Verlaufen neigt, da
die übliche Filzlaufreguliereinrichtung diese Veränderungen
ohne weiteres noch ausregeln kann.
Grundsätzlich ist es möglich, das erfindungsgemäß
bewegliche Lager an der Filzspannwalze vorzusehen, die im
allgemeinen einen Filzumschlingungswinkel im Bereich von
180° aufweist, was für das erfindungsgemäße Verfahren
günstig ist. Nur kann die Kombination des erfindungsgemäß
verstellbaren Lagers mit der Filzspannwalze konstruktive
Probleme, insbesondere beim nachträglichen Einbau des
erfindungsgemäßen Lagers hervorrufen, weil die
Filzspannwalze bereits mit verstellbaren Lagern versehen
ist, die jedoch einen gekoppelten Parallelantrieb
aufweisen, der nur nach Bedarf betätigt wird und mit dem
ein exakt paralleles Nachspannen des Filzes angestrebt
wird. Günstiger ist es daher, wenn die
Filzführungsverhältnisse es erlauben, eine zweite
weitgehend umschlungene Filzleitwalze vorzusehen, die für
das erfindungsgemäße Verfahren ausgewählt werden kann. Ist
es nicht möglich, eine Walze mit 180° Umschlingungswinkel
anzuordnen, in welchem Fall die Filzweglängenänderung dem
doppelten Walzenlagerhub entspricht, muß ein größerer
Walzenhub vorgesehen werden, um die gleiche
Weglängenänderung des Filzes zu erreichen.
Wenn im Anspruchswortlaut davon die Rede ist, daß die
Verstellrichtung des hin- und herbeweglichen Lagers
"allgemein" in Richtung der Winkelhalbierenden des
Filzumschlingungswinkels der zugehörigen Walze erfolgen
soll, so soll damit zum Ausdruck gebracht werden, daß die
Verstellrichtung möglichst in diese Richtung gelegt werden
soll. Jedenfalls sollte die Verstellrichtung derart sein,
daß bei Aufteilung des Verstellweges in zwei zueinander
senkrechte Komponenten die größere Komponente in Richtung
der Winkelhalbierenden verläuft. Abweichungen der
Verstellrichtung von mehr als 90° von der
Winkelhalbierenden sind daher zu vermeiden. Je größer die
Winkelabweichung ist, um so größer muß auch der Hub des
Walzenlagers ausgeführt werden, um einen ausreichenden
Verstellweg in Richtung der Winkelhalbierenden zu erhalten.
Größere Winkelabweichungen der Walzenverstellung sind schon
deshalb zu vermeiden, weil eine zur Winkelhalbierenden
senkrecht verlaufende Verstellkomponente insbesondere dann,
wenn der Umschlingungswinkel der Walze stark von 180°
abweicht, einen Einfluß auf die Filzlaufregulierung haben
kann. Im Gegensatz zur erfindungsgemäßen Lagerverstellung
werden die Filzlaufregulierwalzen grundsätzlich allgemein
in eine Richtung senkrecht zur Winkelhalbierenden des
Umschlingungswinkels verstellt.
Durch die Erfindung werden u.a. folgende Vorteile erzielt:
Die Produktion betreffend lassen sich Verbesserungen des
Trockengehaltes der Papierbahn hinter der erfindungsgemäß
betriebenen Presse verbessern. Das Feuchtigkeitsprofil der
Papierbahn über die Bahnbreite wird besser. Die vom Filz
ansonsten auch auf die Papierbahn bezüglich
Feuchteunterschieden übertragene Waschbrettstruktur läßt
sich in der Bahn vermeiden. Dies wirkt sich bei der
Erzeugung von Druckpapieren positiv auf das Druckergebnis
aus. Die Produktion läßt sich u.U. erhöhen, weil durch
Reduzierung der Pressenschwingungen die Papiermaschine
schneller gefahren werden kann. Kosten lassen sich dadurch
einsparen, daß durch die Erfindung die Filzlaufzeiten um
etwa 20% verlängert werden können. Dies reduziert die
Filzeinsatzkosten und vermeidet auch zusätzliche
Maschinenstillstände. Schließlich werden auch die
Preßwalzen stärker geschont. Bei auftretenden Vibrationen
neigen auch die Preßwalzen dazu, einen ungleichmäßigen
Verschleiß aufzuweisen und dadurch unrund zu werden. Die
Nachschleifintervalle für die Pressen können bei Anwendung
des erfindungsgemäßen Verfahrens verlängert werden.
Schwingungen können sich innerhalb der Pressenpartie auch
von einer schwingenden Presse über die Maschinenstuhlungen
auf die anderen Pressen übertragen, die somit auch in
Mitleidenschaft gezogen werden können. Auch dieses Problem
kann durch Einsatz des erfindungsgemäßen Verfahrens
reduziert werden.
Im folgenden wird die Erfindung unter Hinweis auf die
Zeichnungen noch zusätzlich erläutert.
Insbesondere wird ein mögliches Ausführungsbeispiel für
eine zur Ausübung des erfindungsgemäßen Verfahrens
geeignete, verstellbare Walzenlagerung beschrieben. In den
Zeichnungen stellen dar:
Fig. 1 die Filzlaufanordnung der Pressenpartie einer
Selbstabnahmepapiermaschine mit mehreren Pressen,
Fig. 2 eine geschnittene Draufsicht auf eine verstellbare
Lagerbockanordnung für eine Filzführungswalze,
Fig. 3 die Lageranordnung nach Fig. 2 in Seitenansicht,
Fig. 4 die Lageranordnung nach Fig. 2 in stirnseitiger
Ansicht und
Fig. 5 eine verstellbare Lageranordnung für eine
Filzspannwalze.
In der Schemaskizze der Fig. 1, die die Filzlaufanordnungen
für eine Gruppe von drei Pressen zeigt, ist der
Filzführungsverlauf in ausgezogenen Linien dargestellt,
während der Weg der Papierbahn gestrichelt angedeutet ist.
Von einem Blattbildungssieb 2 wird die nasse Papierbahn 4
mittels einer vakuumbeaufschlagten Pick-Up-Walze 6 an die
Unterseite eines ersten Preßfilzes 8 übernommen, welcher
die Papierbahn in den ersten Preßspalt einer
Zwillingspresse 10 einführt, der durch eine Saugpreßwalze
12 und eine Mittelwalze 14 gebildet wird. Dieser Preßspalt
bildet die Presse I der Maschine. Aus der Presse I läuft
der erste Preßfilz 8 über eine Reihe von Filzleitwalzen 16
zurück zur Pick-Up-Walze 6. Die Filzleitwalze 18 ist als
Filzspannwalze ausgebildet, während die Filzleitwalze 20
eine Filzlaufregulierwalze ist. Auf dem Weg zur Spannwalze
18 ist der Filz 8 an Hochdruckspritzrohren 22 für die
Filzreinigung vorbeigeführt, und anschließend an
Rohrsaugern 24, die dem gereinigten Filz möglichst viel
Wasser wieder entziehen sollen, um ihn für den erneuten
Preßvorgang wasseraufnahmefähig zu machen.
Aus der Presse I wird die Papierbahn 4 unmittelbar um die
mittlere Walze 14 der Zwillingspresse herum in den zweiten
Preßspalt der Zwillingspresse geführt, der die Presse II
darstellt und aus der Mittelwalze 14 und einer weiteren
Preßwalze 26 der Zwillingspresse 10 gebildet ist. Die
Preßwalze 26 der Presse II kann beispielsweise eine
Rillenwalze sein. Auch in der Presse II ist die Papierbahn
von einem zweiten Preßfilz 28 geführt, der ebenfalls über
Filzleitwalzen 16, eine Filzlaufregulierwalze 20 und eine
Filzspannwalze 18 zur Presse II zurückgeführt ist. Auch in
seinem Verlauf sind Hochdruckspritzrohre 22 und Rohrsauger
24 angeordnet.
Aus der Presse II wird die Papierbahn 4 über eine
Papierleitwalze 30 unmittelbar in den Preßspalt der dritten
Presse III eingeführt. Diese Presse kann aus einer unteren
Rillenwalze 32 und einer oberen Massivwalze 34 bestehen.
Auch in der dritten Presse ist die Papierbahn 4 von einem
Preßfilz und zwar dem dritten Preßfilz 36 getragen. Auch
dieser Filz läuft über Papierleitwalzen 16, eine
Filzregulierwalze 20 und eine Filzspannwalze 18. An diesem
Filz sind nur ein Spritzrohr 22 und nur ein Rohrsauger 24
vorgesehen, weil die durch die dritte Presse III
hindurchgehende Papierbahn bereits einen höheren
Trockengehalt aufweist, weswegen weniger Wasser und
Feinstoffe vom dritten Preßfilz aufgenommen werden.
Eine der unteren Filzleitwalzen, und zwar die Walze 38,
ist, wie anhand der Fig. 2-4 noch beschrieben werden
wird, einseitig mit einem zwischen zwei Positionen hin- und
herverschiebbaren Lager versehen, weswegen die Walze hier
als Pendelwalze bezeichnet werden soll. Wie aus der Fig. 1
zu erkennen ist, ist die Pendelwalze 38 zwar nicht 180° von
dem Filz umschlungen, sie weist jedoch im Verhältnis zu den
anderen Filzleitwalzen, abgesehen von der Filzspannwalze
18, den größten Umschlingungswinkel durch den Filz auf. Die
Verstellbarkeit des einen Lagers sollte in idealer Weise in
Richtung der Winkelhalbierenden des
Filzumschlingungswinkels erfolgen, wie sie durch den Pfeil
40 angedeutet ist, praktisch wird man das Lager aber in
senkrechter Richtung verschiebbar machen, weil es so auf
einfache Weise konstruktiv an einem senkrechten
Stuhlungsteil der Maschinenstuhlung angebracht werden kann.
Um eine bestimmte Filzweglängenänderung zu erzielen, muß
das Lager, wenn senkrecht beweglich montiert, in der
senkrechten Richtung einen etwas größeren Hub ausführen
können, als wenn es in der Richtung des Pfeiles 40
beweglich wäre.
Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, daß die
Pendelwalze 38 von der Spannwalze 18 getrennt angeordnet
ist. Dies bietet sich bei der Führung des Filzes 36 an, da
beide Walzen einen verhältnismäßig großen
Umschlingungswinkel aufweisen. Im Fall des zweiten Filzes
28 ist (was sich der Figur nicht entnehmen läßt), die
Filzspannwalze 18 zusätzlich zu ihrer
Parallelverstellvorrichtung in Richtung des dargestellten
Pfeiles an einem Ende mit einer überlagerten Hin- und
Herbeweglichkeit des Lagers versehen, um auch für diesen
Filz das hier beschriebene Verfahren zur Anwendung zu
bringen. Diese Doppelfunktion der Filzspannwalze sollte
jedoch nur dann gewählt werden, wenn sich keine andere
Walze unmittelbar als Pendelwalze anbietet. Konstruktiv ist
es jedenfalls einfacher, insbesondere für einen
nachträglichen Einbau, wenn eine andere Walze als
Pendelwalze gewählt wird. Unter Umständen kann auf einfache
Weise die Filzlaufführung geändert werden, um eine Walze
mit größerem Umschlingungswinkel zu erhalten.
Im dargestellten Beispiel ist der erste Filz oder
Pick-Up-Filz 8 nicht mit einer Pendelwalze versehen, sie
kann aber auch hier ohne weiteres vorgesehen werden.
Im folgenden wird anhand der Fig. 2-4 eine
Ausführungsform eines beweglichen Lagers mit zugehöriger
Verstelleinrichtung beschrieben.
ln Fig. 3 ist eine Pendelwalze 38 von ihrem stirnseitigen
Ende her sichtbar, die beispielsweise mit etwas geänderter
Filzumschlingung die Pendelwalze 38 in Fig. 1 sein könnte.
Die Walze 38 ist in einem Lager 42 drehbar gelagert,
welches mittels eines Lagerbockes 44 an einem senkrechten
Teil 46 der Maschinenstuhlung befestigt ist. Die Anordnung
ist entsprechend auch in anderer Ansicht in Fig. 4 zu
erkennen. In Fig. 2 ist der Lagerbock 44 in geschnittener
Darstellung gezeigt. Er enthält einen verschiebbar
geführten Block 48, auf dem das eigentliche Lager 42
befestigt ist, um die Verschiebebewegungen des Blockes 48
mitzumachen. Durch den Block ist eine Spindel 50 geführt,
durch deren Verdrehen sich die Grundposition des Lagers 42
einstellen läßt. Die Spindel 50 ist mit ihrem einen Ende
aus dem Lagerbockkasten 44 hinausgeführt und weist dort
einen Betätigungskopf 52 auf. Seitlich vom Lagerbock 44 ist
an der Maschinenstuhlung 46 eine Konsole 54 angebracht, auf
der ein zweiarmiger Hebel 56 drehbar befestigt ist. Das
eine Ende des Hebels 56 ist mit dem freibeweglichen Ende
eines pneumatischen Betätigungsgliedes 58 verbunden, dessen
festes Ende ebenfalls auf der Konsole 54 befestigt ist. Das
Betätigungsglied ist im Ausführungsbeispiel ein Luftbalg.
In anderen Ausführungsformen kann das Betätigungsglied 58
auch als elektrischer, hydraulischer oder mechanischer
Antrieb ausgebildet sein. Das andere Ende des Hebels 56
ruht mit einer an ihm vorgesehenen Rolle 60 auf dem
Betätigungskopf 52 der Spindel 50. Der Betätigungskopf 52
der Spindel 50 kann mit zwei Anschlagkragen 62 versehen
sein, die sein Bewegungsspiel in der Durchtrittsöffnung des
Lagerbockkastens 44 auf zwei Endpositionen begrenzen.
Wird der Luftbalg 58 mit Luft beaufschlagt, führt der Hebel
56, bezogen auf die zeichnerische Darstellung der Fig. 2,
eine Linksdrehung aus und drückt mit der Rolle 60 den
Betätigungskopf 52 nach unten, bis der obere Anschlagkragen
62 am Lagerbockgehäuse 44 anliegt. Die Pendelwalze 38
erreicht damit auf die Fig. 2 und 3 bezogen ihre
unterste Stellung. Wird der Luftbalg 58 entlüftet, bewegt
sich die Walze 38 unter der Spannung des Filzes 36 (siehe
Fig. 3) selbsttätig wieder in ihre obere Ausgangsstellung
zurück, wie sie durch die Anschlagstellung des
Betätigungskopfes 52 in Fig. 2 dargestellt ist.
Der Hub a des Betätigungskopfes und somit des Walzenlagers
42 beträgt etwa zwischen 5 und 15 mm. Damit wird eine
Filzweglängenänderung erreicht, die ungefähr dem doppelten
Betrag entspricht. Wird der untere Anschlagkragen 62,
beispielsweise mittels Gewinde verstellbar auf der Spindel
50 ausgeführt, läßt sich der Lagerhub dadurch verändern.
Die Pendelwalze 38 wird bei dieser Anordnung mit ihrem
einen Ende, also nicht kontinuierlich, hin- und herbewegt,
sondern jeweils nach Ablauf des gewählten Zeitintervalles
von ihrer einen Endstellung in die andere und wieder
zurück.
In Fig. 5 ist die Möglichkeit der Anordnung des
verstellbaren Lagers an einer Filzspannwalze 18
dargestellt, wobei die Seitenansicht nur einer Lagerseite
gezeigt ist, nämlich die, an der sich das verschiebbare
Lager für die Filzspannwalze 18 befindet.
An der Maschinenstuhlung 46 ist ein hohler Führungsstab 64
beidseitig drehfest angeordnet. Auf dem Führungsstab 64
gleitet der verschiebbare Block 48, der in seinem Innenraum
den Lagerbock 44, der mit einem Innengewinde versehen ist,
aufweist. Dieses Innengewinde des Lagerbockes 44 ist mit
der Spindel 50 in Eingriff, die im Inneren des hohlen
Führungsstabes 64 entlang geführt wird und ebenso drehbar
in der Maschinenstuhlung 46 gelagert ist. Mit dem
verschiebbaren Block 48 ist die Konsole 54 gestellfest
verbunden, wobei diese eine winkelige Form aufweist. Der am
verschiebbaren Block 48 befestigte Schenkel der winkeligen
Konsole 54 weist beispielsweise eine
Schwalbenschwanzführung 66 auf, in der das Lager 42 für die
Filzspannwalze 18 hin- und herbewegbar geführt wird. Das
Lager 42 besteht in dieser Ausführungsform aus zwei
trennbaren Lagerschalen, die den Lagerzapfen der
Filzspannwalze 18 aufnehmen. Zwischen dem Lager 42 und dem
anderen Schenkel der Konsole 54 ist das pneumatische
Betätigungsglied 58 (ein Luftbalg) angeordnet, das mit
seinem freibeweglichen Ende am Lager 42 und mit seinem
festen Ende an der Konsole 54 befestigt ist.
Die Spannung des Filzes 36 erfolgt dadurch, daß die Spindel
50 mittels eines mechanischen oder elektrischen Antriebes
verdreht wird. Dadurch bewegt sich der Lagerbock 44 und
damit der Block 48 in die entsprechende Richtung in
Abhängigkeit von der Drehrichtung der Spindel 50. Zum
Spannen des Filzes 36 wird der Block nach links in Bezug
auf die Zeichnung verschoben, wobei das Entspannen des
Filzes 36 in umgekehrter Richtung erfolgt.
Wird nun das Betätigungsglied 58 mit Luft beaufschlagt,
dehnt sich dieses aus und verschiebt das Lager 42 in der
Schwalbenschwanzführung 66 entsprechend nach links in Bezug
auf die Zeichnung. Die Filzspannwalze 18 wird einseitig
verschoben und der Filz 36 entsprechend gedehnt. Wird das
Betätigungsglied 58 entlüftet, bewegt sich die
Filzspannwalze 18 unter der Spannung des Filzes 36
selbsttätig wieder in ihre Ausgangsstellung zurück.
Das pneumatische Betätigungsglied 58 ist mit einer (nicht
dargestellten) Zeitsteuerung versehen, die es in
periodischen Zeitabständen mit Luft beaufschlagt und wieder
entlüftet. Diese Zeitintervalle sind zweckmäßigerweise
zwischen etwa 30 Minuten und etwa 120 Minuten variierbar.
Claims (14)
1. Verfahren zum Verbessern des Arbeitsverhaltens einer
mit einem umlaufenden Filztuch versehenen Naßpresse
einer Papiererzeugungsmaschine, dadurch gekennzeichnet,
daß der Filzlaufweg durch das Preßwalzenpaar und um die
Filzleitwalzen, gemessen an einer seitlichen Außenkante
des Filzes, gegenüber dem Filzlaufweg an der anderen
Außenkante des Filzes periodisch um einen bestimmten
Wegbetrag verlängert und verkürzt wird, wobei die
Weglängenänderung von der einen Filzaußenkante zur
anderen zu jedem Zeitpunkt stetig verläuft.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
eine möglichst weitgehend vom Filz umschlungene
Leitwalze mit einem ihrer Enden allgemein in Richtung
der Winkelhalbierenden des Filzumschlingungswinkels
periodisch hin- und herbewegt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die periodische einseitige
Längenänderung des Filzlaufweges bzw. periodische Hin-
und Herbewegung des einen Walzenendes im zeitlichen
Ablauf entsprechend einer periodischen Rechteck- oder
leicht trapezförmigen Kurve verläuft.
4. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1-3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Periodendauer zwischen
30 und 360 Minuten, vorzugsweise zwischen 60 und
240 Minuten beträgt.
5. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1-4,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Filzlaufweglängenänderung an dieser einen Außenkante
des Filzes zwischen kürzestem und längstem Weg bis zu
60 mm, vorzugsweise zwischen 10 und 30 mm beträgt.
6. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 2-5,
dadurch gekennzeichnet, daß für die Verstellung eine
Filzleitwalze gewählt wird, deren Filzumschlingung
mindestens 60°, vorzugsweise aber über 90° und bis in
den Bereich von 180° beträgt.
7. Filzlaufanordnung in einer Naßpresse einer
Papiererzeugungsmaschine, bei der ein endlos
umlaufendes Filztuch durch ein Preßwalzenpaar, um
Filzleitwalzen und gegebenenfalls durch oder an
Reinigungs- und Entwässerungseinrichtungen
vorbeigeführt ist, und bei dem je eine der
Filzleitwalzen als Filzspannwalze und
Filzlaufregulierwalze ausgebildet ist, dadurch
gekennzeichnet, daß eine der Filzleitwalzen (38) mit
möglichst großem Filzumschlingungswinkel an einem ihrer
Enden mit einem senkrecht zur Filzquerrichtung
verstellbaren Lager (42) versehen ist, welches mit
einem bestimmten, vorzugsweise einstellbaren Hub (a)
mittels eines Stellgliedes (58) zwischen zwei
Stellungen hin- und herbewegbar ist.
8. Filzlaufanordnung nach Anspruch 7, dadurch
gekennzeichnet, daß das Lager (42) in solcher Weise
eingebaut ist, daß die Richtung seines Verstellhubes
allgemein in Richtung der Winkelhalbierenden (40) des
Filzumschlingungswinkels der Walze (38) verläuft.
9. Filzlaufanordnung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch
gekennzeichnet, daß der Hub des Lagers (42) zwischen 5
und 50 mm einstellbar ist.
10. Filzlaufanordnung nach mindestens einem der Ansprüche
7-9, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Zeitsteuereinrichtung zum Betätigen des Stellgliedes
(58) vorgesehen ist, mit der das Stellglied (58)
periodisch zum Umsteuern des Walzenlagers (42) in seine
wechselseitigen Positionen verstellbar ist.
11. Filzlaufanordnung nach mindestens einem der Ansprüche
7-10, dadurch gekennzeichnet, daß das Stellglied (58)
ein pneumatisches Stellglied ist, welches so geschaltet
ist, daß es für die Lagerverstellung in Richtung einer
Verlängerung des Filzlaufweges mit Luft beaufschlagt
und für die Rückstellung in Richtung einer Verkürzung
des Filzlaufweges entlüftet wird.
12. Filzlaufanordnung nach mindestens einem der Ansprüche
1-11, dadurch gekennzeichnet, daß das verstellbare
Lager an einem Ende der Filzspannwalze (18) vorgesehen
ist, und daß seine Hubbewegung der Bewegung der
Filzspanneinrichtung überlagert ist.
13. Filzlaufanordnung nach mindestens einem der Ansprüche
1-11, dadurch gekennzeichnet, daß das verstellbare
Lager (42) an einer von der Filzspanneinrichtung (18)
getrennten Walze (38) vorgesehen ist.
14. Verwendung eines senkrecht zu seiner Lagerachse
zwischen zwei Positionen verstellbaren Walzenlagers an
einem Ende einer Filzleitwalze in einer Naßpresse einer
Papiererzeugungsmaschine zur Durchführung des
Verfahrens nach einem der Ansprüche 1-6.
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Date | Code | Title | Description |
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8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: SULZER-ESCHER WYSS GMBH, 88212 RAVENSBURG, DE |
|
8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
8131 | Rejection |