DE3809386A1 - Wasserstoff-knallgas-motor - Google Patents
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Description
Es sind Motoren bekannt, welche mit Wasserstoff betrieben werden. Diese
arbeiten jedoch nach den bekannten Hub-Verfahren im Zwei- oder Viertakt.
Infolge der Hubverdichtung findet eine unkontrollierte Verbrennung
statt. Mit verschiedenen Methoden wird versucht, diesen Mißstand unter
Kontrolle zu bekommen, so z. B. mit Wassereinspritzung in den Brenn
raum. Zwangsläufig wird somit die Energie in seiner Wirkung stark
eingeschränkt bzw. zum Teil vernichtet.
Die Erfindung hat sich zur Aufgabe gemacht, diese Mängel zu beseitigen
und eine Motorentechnik nach diesen Gesichtspunkten zu entwickeln.
Als Lösung schlägt die Erfindung den "Wasserstoff-Knallgas-Motor" vor.
Dieser wäre für den stationären sowie den mobilen Bereich bei Indus
trie, Schiffahrt, Kraftfahrzeugen, Flugzeugen und der Raumfahrt zu
verwenden.
Die wesentlichsten Merkmale dieser Erfindung liegen in der Mechanik,
sowie der Zufuhr und Nutzung des Wasser- und Sauerstoffs und der sofor
tigen Kraftumsetzung in die Drehbewegung mittels des Läufers nebst
Treiber durch Nocken gesteuert.
In den Zeichnungen Fig. 1 bis 7 ist ein Ausführungsbeispiel dargestellt.
Fig. 1 zeigt somit den Querschnitt des Motors,
Fig. 2 die Seitenansicht im Schnitt,
Fig. 3 stellt die Bewegungsabläufe der Treiber im Maßstab 1 : 2 dar,
Fig. 4 einen Treiber in vier Ansichten,
Fig. 5 den Läufer in Draufsicht und zwei Gehäusehälften im Schnitt,
Fig. 6 den Läufer in drei Bauteilen,
Fig. 7 den schematischen Aufbau der Versorgung mit einer zusätzlichen
Kompressoreinheit.
Fig. 1 zeigt im Motorblock (1) den Läufer (2) mit fünf Füllkammern (I-V)
und dessen Treibern (3) sowie den Druckraum (6) mit den Füllventilen (4)
und den Sicherheitsventilen (5). Die Position der Füllkammer III zeigt
die Befüllung, indem der Treiber (3), bedingt durch den Nocken (7) des
Gehäuses, das Füllventil (4) betätigt. Der im Druckraum (6) befind
liche Wasserstoff-Gasdruck (z. B. 6 Bar) strömt nun über den Füllkanal (30)
und dem Sicherheitsventil (5) in die Füllkammer (28). Vergrößert ist
dieser Vorgang in Fig. 3 dargestellt. Das Sicherheitsventil (5) wird
durch den fließenden Druck entgegen seiner Federkraft geöffnet, wobei
es annähernden Druckausgleich automatisch schließt. Die Füllkammer (28)
wird durch den Treiber (3) begrenzt und gedichtet. Beim Drehen des
Läufers (2) - links - gibt der Nocken (7) den Treiber (3) frei, wobei
der H2-Gasdruck den Treiber (3), welcher auf einer Seite durch den
Treiberstift (33) gelagert, gegen die Laufkante (29) der Brennkammer
(16) und somit sich das Füllventil (4) unter Hilfe seiner Feder (31)
schließt. Nun kann das Sauerstoffgas über die Einlaßbohrung (11) zuge
führt werden und das wirkungsvolle Knallgasgemisch dann durch die
Zündkerze (13) gezündet werden. Variablerweise kann - je nach Füll
druck - auch Selbstentzündung genutzt werden. In Fig. 1 und der Position
der Füllkammer I läßt sich dieser Ablauf erkennen.
Der sich nun ausbreitende Verbrennungsdruck treibt den Treiber (3)
und den mit ihm verbundenen Läufer (2) in der Brennkammer (16) nach
links an, wobei der Treiber nach allen Seiten dichtend wirkt. In der
Laufkante (29) der Brennkammern (16) ist eine spitzförmige Entlas
tungsnut (62) gefräst, um ein plötzliches Abreißen des Verbrennungs
druckes zu vermeiden, und eine Steuerkante (63), um ein hartes Aufschla
gen des Treibers (3) auf den Nocken (7) zu vermeiden. Beim Passieren
des Treibers (3) über die Entlastungsnut (62) und die Steuerkante (63)
werden dem nun verbranntem Gasgemisch der Weg aus der Brennkammer (16)
über den Auslaß (8) und der Auslaßbohrung (9) sowie dem Auslaß-Sam
melkanal (10) geöffnet, wobei der nachfolgende Treiber (3) für die Rest
entsorgung wirkt. Bei dieser Bauweise wiederholt
sich dieser Vorgang für jede Füllkammer nebst Treibern bei einer Um
drehung dreimal, d. h. bei fünf Füllkammern wie hier dargestellt,
ergibt dies fünfzehn Zündungen bei einer Läuferumdrehung.
Fig. 1 zeigt weiterhin mögliche Anordnungen von Kühlkanälen (14), der
Einlaßventile für Sauerstoff (12), der Verschraubungen (15) für das
Gehäuse und den Dichtleisten (22. Die Brennkammern (16) sind in
VI, VII und VIII aufgelistet.
Fig. 2 stellt die Seitenansicht im Schnitt dar. In zwei Motorblockhälf
ten (B 1 + B 2) ist der Läufer (2) in drei Bauteilen (L 1, L 2 und L
3) ge
zeigt. L 3 weist eine nach außen führende Welle (21) auf, welche durch
die innere Bohrung für die Versorgung mit H2-Gas für den Druckraum (6)
sorgt. Für die Kraftumsetzung ist auf der Welle der Zahnkranz (18) in
Verbindung mit dem Zahnrad für Kraftabnahme (19) zur weiteren Verwen
dung vorgesehen. Die Welle (21) ist an das Versorgungssystem mit einem
feststehenden druckdichten Drehflansch (20) verbunden. Als Lager (17)
können wartungsfreie Rollen oder Kugellager verwendet werden. Die
Dichtringe (22) werden über Ölkanäle (64) durch ein Drucklaufsystem
(Fig. 7 - 65 -) geschmiert. Die Kühlung erfolgt über Kühlkanäle (14) und
den dazugehörigen Kühlleitungsanschlüssen (69) mit Wasserpumpe (67)
sowie Kühler (68). Zwischen den Motorblockhälften B 1 und B 2 ist eine
Dichtung (23) zweckmäßig konzipiert. Ansonsten wie bei Fig. 1 beschrie
ben.
Fig. 3 zeigt die verschiedenen Bewegungsabläufe des Treibers (3) mit
den Ventilen (4 + 5) in Verbindung mit dem Läufer (2), dem Nocken (7) in
der Brennkammer (16). Bild I zeigt die Befüllung der Füllkammer (28),
indem der Treiber (3) unter Einwirkung des Nockens (7) den Stößel (27)
und somit das Füllventil (4) zum Druckraum (6) zu betätigt. Das unter
Druck stehende H2-Gas hat nun den Weg frei über den Füllkanal (30) und
öffnet mit seinem Eigendruck das Sicherheitsventil (5) entgegen dessen
Federkraft. Bei annäherndem Druckausgleich schließt diese Federkraft
das Sicherheitsventil selbständig. Bild II zeigt die Freigabe des
Treibers (3) durch den Nocken (7), wobei der H2-Druck in der Füllkammer
(28) den Treiber öffnet und somit sich das Füllventil (4) unter der
Einwirkung der Feder (31) schließt. Bild III zeigt den Vorgang nach
der Zündung im Bereich der Entlastungsnute (62) und der Steuerkante
(63), wo der Treiber (3) unter Einwirkung des Verbrennungsdruckes an
der Laufkante (29) der Brennkammer (16) entlangläuft. In der darge
stellten Phase wird der Verbrennungsdruck durch die Entlastungsnut (62)
gemindert, indem der Druck zum Teil vor der Wirkung der Steuerkante (63)
entweichen kann, und somit ein hartes Abreißen von der Laufkante (29)
verhindert. Bild IV zeigt, wie unter Wirkung der Steuerkante (63) ein
hartes Aufschlagen des Treibers (3) auf den Nocken (7) verhindert wird
und die verbrannten Gase den Weg über den Auslaß (8) frei haben. Für
die restliche Entsorgung der Brennkammer sorgt der nachfolgende Treiber.
Fig. 4 zeigt den Treiber mit möglichen seitlichen Flügeldicht
leisten (71), welche eine Wirkung von je 1/10 mm (73) haben sollten. Der
Keilspalt (72) sorgt für die Anpressung der Flügeldichtleisten (73)
nach außen und somit für den Dichteffekt unter Druck.
Fig. 5 zeigt die beiden Motorblockhälften im Schnitt (I + III) sowie den
Läufer (II) in der Draufsicht. Die Aufnahme für das Zentrierlager (34)
ist im Läuferteil L 1 zu sehen sowie der dazugehörige Aufnahmezapfen im
Blockteil I. Der Läufer II zeigt in seinen Teilen L 1 und L 3 die Nut
fräsungen (36) für die Aufnahme der Dichtringe. Läuferteil L 2 zeigt den
Sitz der Treiber (3) mit den Treiberstiften (33) und die Anordnung der
Füllventile (4) nebst der Sicherheitsventile (5). Die unter III darge
stellte Motorblockhälfte zeigt den Aufbau der Brennkammer (16), die
Laufkante (29) bzw. Lauffläche, die Entlastungsnut (62), die Steuer
kanten (63), die Nocken (7), die Einlaßbohrung für O2-Gas (11), der
Zündkerzenbohrung (26), den Nutfräsungen (36) für die Dichtringaufnahme,
den Auslaß (8), die Auslaßbohrung (9), die Wellenbohrung (25) und die
Lagersitze (24) für die Welle (21) und das wie in Fig. 2 gezeigte Öl
kanalsystem (64) für die Dichtringe.
Die Erfindung geht davon aus, daß auf eine Schmierung im Bereich der
Brennkammer verzichtet werden kann, wenn nur mit sauberen Gasen gear
beitet wird, da somit bei der Verbrennung keine Rückstände entstehen
und bei hochpoliertem Material (möglichst Titan) kaum Reibungswärme.
Fig. 6 zeigt den Läufer in seinen drei Bauteilen und in zwei
Ansichten. Läuferteil L 1 zeigt in seiner Mitte die Aufnahme für das
Zentrierlager (34), ferner den Sitz für die versenkbare Verschraubung
(35), den Nutfräsungen (36) für die Dichtringe und in seiner Seitenan
sicht auch die Bohrungen für die Stiftaufnahme (39) der Treiber. Läu
ferteil L 2 zeigt den Druckraum (6) mit den Füllventilen (4) in seiner
Mitte. Die Fräsungen auf der Außenfläche ergeben die Füllräume und
den Sitz für die Treiber. Die Verschraubungsbohrung (15), das Sicher
heitsventil (5) und der Stößel (27) für das Füllventil sind ebenfalls
gekennzeichnet. Hochgelagert ist der Läufer (3) mit Stiftbohrung (38)
und seinem Treiberstift (33) dargestellt. Läuferteil L 3 zeigt in seiner
Mitte die Zuführungsbohrung für H2-Gas (37), die Verschraubungsboh
rungen (15), welche auf dieser Seite mit einem Gewinde zu versehen sind,
und die Treiberstiftaufnahmebohrungen (39) sowie wiederum die Nutfrä
sungen (36) für die Dichtringe und den Stumpf der Welle (21).
Fig. 7 stellt den schematischen Aufbau der Versorgung dar. Zusätzlich ist
Mehrzweck-Kompressoreinheit zur Rückführung von Überdruckgasen bei zu
sätzlicher Erzeugung von Preßluft zur individuellen Nutzung unterge
bracht. Die Erfindung geht davon aus, daß H2 und O2 im flüssigem Zu
stand gespeichert und im gasförmigen verbraucht wird. Es wird wie folgt
vorgeschlagen: In dem Energiespeicher (41) befindet sich flüssiger
Wasserstoff, welchem in dem Druckentwickler (41) unter Wärmeeinfluß
der gasförmige Zustand besorgt wird. Die Verbindung zum Druckbehälter
(45) wird durch das Druckregelventil (43) geregelt, ebenso zum Druck
dichten Drehflansch (20). Der Verlauf von O2 ist dem des H2 zum Motor
gleich mit den Bezeichnungen für den Energiespeicher (42), Sauerstoff
regelventilen (44), Sauerstoffdruckbehälter (46) und dem Einlaßventil
für Sauerstoffgas (12). Entstehender Überdruck kann wie folgt
genutzt und rückgeführt werden: Der H2-Gasüberdruck wird über das Über
druckventil (60) durch die Überdruckleitung (52) zu den Doppelkompressor
(Fig. 7 / 48-59) geführt, welcher den Kolben (50) in seinem zylindrischem
Gehäuse (49) in eine Richtung treibt, wobei der Aktivierraum (53) ent
steht und gleichzeitig am anderen Ende des Kolbens der Preßraum (55)
sich verringert, wobei durch den dabei entstehenden Druck die Lufteinlaß
klappe (48) schließt, somit Preßluft erzeugt und über die Preßluftlei
tung (54) zum Preßluftkessel (40) führt. Der Kolben (50) in seiner End
stellung gibt den Weg für das H2-Gas mit den Kolbenringen (58) zu der
Überdruckrückführungsleitung (56) zum Rückführventil (61) frei und letzt
lich wieder in den Energiespeicher (41). Der Weg für das O2-Überdruck
gas ist dem des H2 gleich. Die Kompressoreinheit hat zwei
gegenüberliegende Zylinder und Kolben, welche miteinander durch die
Kolbenverbindungsstange (57) verbunden. Dies ergibt eine Wechselwirkung,
was ein Vorsteuern voraussetzt.
In Fig. 7 wird weiter eine außenliegende Ölleitung (70) gezeigt nebst
einer Ölpumpe (65) für die Schmierung der Dichtleisten in einem ge
schlossenem System. Die Ölpumpe (65) kann mechanisch über den Zahn
kranz (18) betrieben werden und sollte noch ein Speichergefäß ent
halten. Die Kühlung des Motors ist mit der Kühlleitung (66) der Was
serpumpe (67) und dem Kühler (68) dargestellt.
Anmerkung: Bei der Konzeption dieses Motors mit fünfzehn Zündungen
für eine Umdrehung ergibt sich, daß dieser mit extrem
wenig Umdrehungen betrieben, trotzdem eine starke Lei
stung vollbringt bei bisher unbekannter Laufruhe.
Claims (2)
1. Wasserstoff-Knallgas-Motor, welcher Wasser- und Sauerstoff als Knall
gasgemisch verbrennt, sich somit durch Umweltfreundlichkeit und Schad
stoffarmut sowie mit hoher Leistungskraft auszeichnet und in allen Be
reichen von Verbrennungsmotoren Verwendung finden kann,
dadurch gekennzeichnet, daß die auftretende Verbrennungskraft ohne me
chanische Kompression unmittelbar in eine drehende Kraft, mittels
Läufer, Treiber und Nocken umgesetzt wird.
2. Wasserstoff-Knallgas-Motor nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß mit fünf Füllkammern, fünf Treibern und
drei Brennkammern eine Leistung von fünfzehn Zündungen auf einer Um
drehung des Läufers erfolgt, und somit ein präziser Gleichlauf und Lauf
ruhe und das bei großer Krafterzeugung mit nur einem Läufer möglich
ist.
Priority Applications (1)
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Legal Events
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