DE380806C - Tuerschliessvorrichtung mittels eines durch Druckluft angetriebenen Motors - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM 12, SEPTEMBER 1923

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

- JVl 380806 -KLASSE 68 d GRUPPE 18

(N 20253 m\68d)

National Pneumatic Company in New York, V. St. A.

Türschließvorrichtung mittels eines durch Druckluft angetriebenen Motors.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 18. August 1921 ab.

Ftir diese Anmeldung ist gemäß dem Unionsvertrage vom 2. Juni 1911 die Priorität auf Grund der Anmeldung in den Vereinigten Staaten von Amerika vom 22. Juli 1915 beansprucht.

Die Erfindung betrifft eine Türschließvor- [ ein Hindernis auftrifft, umschaltet und nach richtung und besteht in der Anwendung eines Beseitigung des Hindernisses wieder eindie Druckmittelzufuhr zum Antriebsmotor re- J schaltet.

gelnden Drehschiebers, welcher den Motor, Von ähnlichen Türschließvorrichtungen unwenn die Tür bei ihrer Schließbewegung auf terscheidet sich die vorliegende Vorrichtung

dadurch, daß eine Umsteuervorrichtung angewendet wird, welche vollständig unabhängig von dem Hauptventil arbeitet, so daß, wenn die Tür auf ein Hindernis auftrifft, die letztere von dem Türmotor nicht abgeschaltet wird.

Die Zeichnung veranschaulicht die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel:

Abb. ι ist eine Seitenansicht der Türschließvorrichtung mit dem offenen Steuerschieber im Längsmittelschnitt;

Abb. 2 ist eine Draufsicht auf den Steuerschieber ;

Abb. 3 ist ein Längsmittelschnitt des Steuerschiebers in Sperrst elin ng;

Abb. 4 ist eine schematische Ansicht und zeigt die Anordnung des Steuerschiebers des den Hauptmotor regelnden Ventils und den Motor selbst;

Abb. 5 ist ein Querschnitt durch das Gehäuse und den Kolben des Steuerschiebers nach der Linie 5-5 der Abb. 4;

Abb. 6 ist eine Einzelheit und zeigt die Kontrollanordnung zur Regelung des Steuer-Schiebers.

Gemäß der Erfindung ist eine Hilfssteuervorrichtung vorgesehen, welche in Tätigkeit tritt, wenn die Tür bei ihrer Schließbewegung auf ein Hindernis auf trifft, und welche den Türantriebsmotor umschaltet, der die Schließbewegung wieder aufnimmt, wenn das Hindernis beseitigt ist. Außerdem ist eine Einrichtung vorgesehen, welche die Umschalte- ! vorrichtung ausschaltet, wenn die Tür nahezu j ihre Schließstellung erreicht hat.

Nach vorliegender Ausführung bezeichnet 1 | ' einen Zylinder, in dessen Enden die Kolben 2 und 3 arbeiten. Die beiden Kolben sind zu- ' sammen durch eine Zahnstange 4 verbunden, j welche mit einem Segmentzahnrad 5 kämmt, an welchem ein Arm 6 befestigt ist, der auf irgendeine bekannte Weise mit einer Tür 7 in Verbindung steht, und zwar derart, daß, wenn die Kolben 2 und 3 in die eine oder die andere Endstellung bew.gt werden, die Tür vollständig geöffnet bezw. geschlossen ist. Nach der in der Zeichnung veranschaulichten \ Anordnung ist die Tür 7 geschlossen; in diesem i Fall nimmt der Arm (> eine im wesentlichen wagerechte Lage ein. \

Das Betriebsmitte!, z. B. komprimierte Luft, S welches dem Motorzylinder 1 zu bzw. aus ₍ diesem abgeführt wird, wird durch einen j Schieber 9 geregelt. Nach der Abb. 4 ist der j Schieber 9 mit einem Einlaßschlitz 10, einem Auslaßschlitz 11 und zwei mit jedem Ende i des Zylinders 1 verbundenen Schlitzpaaren ausgestattet. Hiernach stehen die Schlitze 12,13 ' mit dem rechten Ende des Zylinders und die Schlitze 14, 15 mit dem linken Ende des Zylinders in Verbindung. Dia Schlitze 12, 14 sind mit den äußersten Enden des Zylinders und die Schlitze 13, 15 mit von diesen Enden nach der Mitte des Zylinders zu gelegenen Stellen verbunden. Die Schlitze 13, 15 sind von größerem Durchmesser als die Schlitze 12, 14. Bei der Türschließbewegung wird der Einlaß 10 entweder mit dem einen oder ■ dem anderen Schlitze 12, 14 in Verbindung gebracht. Die Zeichnung zeigt seine Ver- : bindung mit dem Schlitz 12, welcher mit dem äußersten rechten Ende des Zylinders 1 verbunden ist. In diesem Falle stehen die Schlitze 14, 15 in Verbindung mit dem Auslaß 11, und der Schlitz 13 ist geschlossen. ; Auf ähnliche Weise stehen die Schlitze 12 und 13 in Verbindung mit dem Auslaß ii, wenn der Einlaß 10 mit dem Schlitz 14 verbunden und Schlitz 15 geschlossen ist.

Soll die geschlossene Tür geöffnet werden, so wird der Schieber 9 so eingestellt, daß die Schlitze 10 und 14 in Verbindung miteinander treten. Dadurch wird Schlitz 15 geschlossen und die Schlitze 12 und 13 in bezug auf den Auslaß 11 geöffnet, so daß dem linken Ende des Zylinders die Trieb- ! flüssigkeit zugeführt, während das andere Ende des Zylinders durch die Schlitze 12, 13 nach außen offen ist. Bei Bewegung der Kolben 2 und 3 nach rechts wird die Tür geöffnet. Wenn sich der Kolben 2 über die vom Schlitz 13 zu dem Zylinder" führende Verbindung bewegt, so wird ein weiterer Auslaß durch diese Öffnung abgesperrt, so daß das Druckmittel durch die engere öffnung 12 nach außen entweicht.

Nachstehend soll der Steuerschieber in Verbindung mit dem Antriebsmotor beschrieben werden. Dieser Schieber ist zwischen dem Druckmittelbehälter 16 und dem Einlaß 10 eingeschaltet und besteht aus einem Zylinder 17, in welchem sich ein Kolben 18 hin und her bewegt. Dieser Kolben ist an dem einen Ende als Ventil 19 ausgebildet, das die Leitung 20 absperrt. Der Behälter 16 liefert das Betriebsmittel in den an dem einen Ende des Zylinders 17 vorgesehenen Raum 22 durch die Rohrleitung 21. Der Kolben 18 ist mit Längskanälen 23 ausgestattet, welche den Raum 22 mit am anderen Ende angeordneten Kanal 24 öffnen. Wenn sich der Kolben 18 in der gewöhnlichen Stellung befindet, ist das Ventil 19 gesperrt und die Zufuhr des Druckmittels zu dem Hauptmotorzylinder ι durch Kanal 20 abgeschnitten, während der Kanal 24 mit einer Rohrleitung 25 (Abb. 4) verbunden ist, welche das Betriebsmittel dem Einlaß 10 des Hauptventils 9 zuführt. Der Kolben 18 wird in seiner Normallage teils durch die Spannung einer Feder 26 und teils durch die Druckwirkung, welche durch das aus dem Raum 22 infolge der losen

Einspannung des Kolbens 18 in dem Zylinder in den Raum 27 am anderen Ende des Zylinders entweichende Druckmittel ausgeübt wird, gehalten.

Dieses Druckmittel ist stark genug; den Druck auf den gegenüberliegenden Enden des Kolbens ganz oder teilweise auszugleichen, so daß die Spannung der Feder 26 in Zusammenwirkung mit diesem Druckmittel den Kolben in seiner Normalstellung bei einem geschlossenen Ventil 19 hält. Wenn das Druckmittel aus der Kammer 27 nach außen abgeführt ist, wird der Druck in der Kammer 22 die Spannung der Feder überwinden und den Kolben aus seiner Normallage nach rechts bewegen. Dadurch wird das Ventil 19 geöffnet, und das Druckmittel strömt aus dem Behälter 16 durch den Raum 22, die Rohrleitung 20 in das linke Ende des Hauptmotorzylinders r. Gleichzeitig wird der Ringkanal 24 von der Leitung 25 abgeschlossen und ein anderer Ringkanal 28 des Kolbens 18 in Verbindung mit der Leitung 25 gebracht. Durch den Kolben 18 hindurchtretende Kanäle 29, 30 stehen in Verbindung mit dem Ringkanal 28 und dem Raum 27. Wenn daher der Kolben 18 aus seiner Normalstellung nach.rechts verschoben wird, d.h. wenn die Kammer 27 nach außen geöffnet ist, so ist das rechte Ende des Motorzylinders 1 durch Schlitze 12 und 10, Leitung 25, Ringkanal 28, Kanäle 29, 30 und Kammer 27 nach außen geöffnet. Dies erfolgt ohne Störung des Betriebes des Schiebers 9. Die Kammer 27 ist nach außen durch einen Schlitz 31 geöffnet, welcher durch ein Ventil 32 geregelt wird, welches normalerweise vermittels einer Feder 33 den Schlitz 31 absperrt.

Durch die Anordnung einer Einrichtung zum Öffnen des Ventils 32, z. B. wenn die Tür während ihrer Schließbewegung auf ein Hindernis auftrifft, wird der Türschließmotor umgekehrt, ohne Einfluß auf den Schieber 9, und Unfälle von Personen werden vermieden. Verschiedene Anordnungen können zur Öffnung des Ventils 32 Verwendung finden. Nach dieser Erfindung wird eine Einrichtung vorgeschlagen, welche das Ventil sperrt, wenn die Tür bei ihrer Schließbewegung auf einen Widerstand auftrifft, welche jedoch ein Öffnen des Ventils bei geschlossener Tür verhindert. Diese Vorrichtung besteht aus einem an der Vorderkante angebrachten Gleitstück oder Hemmschuh 34. Solche Gleitstücke sind allgemein gebräuchlich. Die Einstellung desselben wird durch eine geeignete Verbindung 35 auf einen Arm eines Kniehebels 36 übertragen, der drehbar in einem an dem Gehäuse des Zylinders 17 befestigten Bügel gelagert ist. Der andere Arm des Hebels 36 verläuft quer zur Spindel 37 des Ventils 32 (Abb. 6). Zwischen dem Hebel 36 und der Spindel 37 ist ein auswechselbares Widerlager eingeschaltet. Beim Ausschwingen des Hebels durch Verstellen des Hemmschuhs 34 wird das Ventil 32 geöffnet und der Tür motor umgesteuert Das Widerlager 38 ist durch eine Stange 39 (Abb. x) mit einem Arm eines Hebels 40 verbunden, während dessen anderer ! Arm durch den Türarm 6 ausgeschwungen ' wird, wenn letzterer die Tür nahezu oder j vollends in die Verschlußstellung gebracht hat. Beim Ausschwingen des Hebels wird das Widerlager 38 aus seiner Lage zwischen dem Hebel 36 und der Spindel 37 entfernt, so daß folglicherweise ein Umsteuern des Motors durch den Hemmschuh nicht erfolgt.

Ist die Umsteuerung des Motors durch den Hemmschuh 34 bewirkt, so nimmt der erstere seine Türschließbewegung wieder auf, wenn der Hemmschuh 34 in die Normallage zurückkehrt, d. h. wenn das Hindernis, welches die Ursache der Verschiebung des Gleitstückes war, entfernt ist; die Feder 33 wirkt hierbei auf Ventil 32 ein und sperrt dasselbe ab. Ausgleichsdruck entsteht wieder in der Kammer 27 durch Verlust von Druckmittel aus der Kammer 28, so daß die Feder 26 den Kolben bei geschlossenem Ventil in seine Normalstellung zurückbringt. Wenn die Schließ- " bewegung der Tür wieder aufgenommen ist, nachdem der Motor umgeschaltet wurde, wird die Tür durch den Druck, welcher bei der Umsteuerung des Motors verwendet wurde, nicht zuschlagen, da dieser Druck nach außen durch Schlitz 14 entweicht und folglich als Stoßdämpfmittel wirkt.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch :

   Türschließvorrichtung mittels eines durch Druckluft angetriebenen Motors in Verbindung mit einer Ümschaltvorrichtung beim Auftreffen der Tür auf ein Hindernis, dadurch gekennzeichnet, daß der an sich bekannte Hemmschuh (34) völlig unabhängig von dem Absperrventil des Türmotors die Umsteuerung des letzteren bewirkt, ohne jedoch den Motor von der Tür abzuschalten. „

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.