DE3805623A1 - Farbstoffmischungen zum faerben von wolle oder wolle/polyamid fasergemischen - Google Patents

Farbstoffmischungen zum faerben von wolle oder wolle/polyamid fasergemischen

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Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Methode zur Bestimmung der Fähigkeit von anionischen Farbstoffen, die Affinitätsunterschiede der Wolle auszugleichen, und entsprechende Farbstoffmischungen, zum flächen- und faseregalen Färben von Wolle oder Wolle/synthetischen Polyamid-Fasermischungen.
Das ungleiche Anfärben der einzelnen Wollfaser, das im Wollvlies im Gesamteindruck noch verstärkt vorliegt, ist stets ein echtes Problem in der Wollfärberei. Als Naturprodukt weist das einzelne Wollhaar färberisch unterschiedliche Stellen auf, welche durch ungleichmäßige Schädigung vor allem während der Wachstumsphase hervorgerufen und hauptsächlich als Spitzen und Wurzel bezeichnet werden. Diese zwischen Wollspitzen und -wurzel bestehende unterschiedliche Anfärbbarkeit führt bekanntlich zu schipprigen Färbungen.
Es wurden neue Farbstoffmischungen gefunden, die untereinander ausgezeichnet kombinierbar sind und gleichzeitig den Ausgleich der Affinitätsunterschiede der Wolle ermöglichen. Ferner besitzen diese Farbstoffmischungen ein den heutigen Anforderungen entsprechend hohes Niveau bezüglich der Gebrauchsechtheiten.
Gegenstand der Erfindung ist eine Methode zur Bestimmung einer Schipprigkeitskennzahl für anionische Farbstoffe, welche ihrer Fähigkeit, die Affinitätsunterschiede der Wolle auszugleichen, entspricht.
Gemäß dieser Methode werden zwei anionische Farbstoffe als Standardfarbstoffe gewählt, welche eine unterschiedliche Wurzel/Spitze-Verteilung unter gleichen Färbebedingungen aufweisen. Ein Färbebad, das 1 Gew.-% eines farbstoffaffinen Egalisiermittels (Handelsprodukt: quaterniertes Umsetzungsprodukt eines 20fach-äthoxylierten Talgamins mit 2 Mol Aminosulfonsäure), 3 Gew.-% Natriumacetat, beide Prozentangaben bezogen auf das Gewicht des zu färbenden Materials, und die zu bestimmenden Farbstoffe enthält, wird mit Essigsäure auf pH5 eingestellt und auf 50°C erwärmt. Die Farbstoffmengen werden so gewählt, daß eine gesamte Richttyp-Tiefe von 1/1 (gleicher Beitrag für jeden Farbstoff) erreicht wird, und das Flotten/Warenverhältnis beträgt 30 : 1. Bei 50°C werden eine unbehandelte Wollprobe von 2,5 g (Gabardine) und eine Probe von 2,5 g aus mit 4% Basolan DC chlorierter Wolle in das Färbebad eingeführt. Das Färbebad wird dann auf 98°C (1°C/Min.) erhitzt, und es wird während 60 Minuten bei 98°C gefärbt. Anschließend werden die zwei Proben aus dem Bad herausgenommen, warm und kalt gespült und dann getrocknet. Die zwei gefärbten Proben werden in der Farbstoffkonzentration und Nuance verglichen. Die Wollgabardine entspricht in ihrem Verhalten der Wollwurzel, d. h. dem hydrophoben Anteil und die Basolan chlorierte Wolle den Wollspitzen, d. h. dem hydrophilen Anteil. Mit diesem Färbeverfahren wurden folgende Standardfarbstoffe geprüft: C.I. Acid Orange 168, dem eine Schipprigkeitskennzahl SK′pH5 = 1 und C.I. Acid Blue 227, dem eine Schipprigkeitskennzahl SK′pH5 = 5 zugeteilt wurden. Der erste Farbstoff verteilt sich 70% auf der chlorierten Wolle und 30% auf der Wollgabardine. Die zweite weist eine gegenteilige Verteilung auf: 30% auf der chlorierten Wolle und 70% auf der Wollgabardine.
Die gleiche Methode wird angewandt, um die Schipprigkeitskennzahl von weiteren anionischen Farbstoffen zu bestimmen. Die Färbebadzusammensetzung ist wie oben beschrieben; jedoch werden in diesem Fall ein oder beide Standardfarbstoffe mit bekanntem SK′pH5-Wert und den zu bestimmenden Farbstoff eingesetzt. Die Farbstoffmengen werden so gewählt, daß eine gesamte Richttyp-Tiefe von 1/1 (gleicher Beitrag für jeden Farbstoff) erreicht wird. Die zwei erhaltenen Wollproben werden verglichen: Die Farbstoffverteilung und Nuanceabweichung zwischen der gefärbten Wollgabardine und der chlorierten Wolle werden im Vergleich mit dem Standardfarbstoff bewertet, und es wird dem anionischen Farbstoff eine Schipprigkeitskennzahl zwischen 1 und 5 zugeteilt.
Gegenstand der Erfindung sind weiter Mischungen von anionischen Farbstoffen, welche eine Kombinierbarkeitskennzahl K′pH5 von 4 bis 5 und eine Schipprigkeitskennzahl SK′pH5 von 3 bis 4 aufweisen.
Die vorliegende Erfindung betrifft weiter ein Verfahren zum faser- und flächenegalen Färben von Wolle oder von Wolle enthaltenden Fasergemischen, dadurch gekennzeichnet, daß man das Substrat bei einem pH-Wert von 4,0 bis 6,0 und bei einer Temperatur von 60 bis 105°C mit einer wäßrigen Färbeflotte, welche mindestens ein Farbstoffgemisch wie oben definiert und ein farbstoffaffines Hilfsmittel enthält, behandelt.
Der KpH5-Wert (K′pH5 in Gegenwart eines Hilfsmittels) ist eine dem Färbereichemiker geläufige Größe für das Färbeverhalten anionischer Farbstoffe in Verbindung mit deren Kombinationsmöglichkeiten. Für die Beschreibung dieser Größe sei auf die GB-PS 14 89 456, auf Bayer-Farbenrevue 21, 32 (1972) oder auf Melliand 6, 641 (1973), verwiesen.
In dem vorliegenden Fall ist der K′pH5-Wert der Farbstoffmischung von Bedeutung. Jedoch wird zuerst der K′pH5-Wert der einzelnen Farbstoffe gemäß folgender Testmethode bestimmt.
Ein Färbebad, enthaltend 1% eines farbstoffaffinen Egalisiermittels (Handelsprodukt: quaterniertes Umsetzungsprodukt eines 20fach- äthoxylierten Talgamins mit 2 Mol Aminosulfonsäure), 3% Natriumacetat, beide Prozente bezogen auf das Gewicht des zu färbenden Materials, einen Standardfarbstoff mit bekanntem K′pH5-Wert und den zu bestimmenden Farbstoff, wird mit Essigsäure auf pH5 eingestellt und auf 50°C erwärmt. Die Farbstoffmengen werden so gewählt, daß eine gesamte Richttyp-Tiefe von 2/1 (je 1/1 per Farbstoff) erreicht wird, und das Flotten/Warenverhältnis beträgt 30 : 1. Bei 50°C wird eine Wollprobe von 2,5 g (Wollgabardine) in das Färbebad eingeführt und das Färbebad wird auf 98°C erhitzt (1°C/min). Sobald die Temperatur 80°C erreicht wird, wird die Wollprobe aus dem Färbebad herausgenommen und durch eine frische ungefärbte Wollprobe (selbe Qualität) von 2,5 g ersetzt. Nach 15minütigem Färben bei 98°C wird die bei 80°C eingeführte Wollprobe aus dem Bad herausgenommen und wieder durch eine frische ungefärbte Wollprobe ersetzt. Nach 15minütigem Behandeln bei 98°C wird auch diese dritte Wollprobe aus dem Bad herausgenommen. Jede Probe wird unter der gleichen Bedingung gespült und getrocknet. Der K′pH5-Wert des zu prüfenden Farbstoffes wird anhand der 3 erhaltenen Muster und des Nachzugsmusters im Vergleich mit dem Ziehvermögen des Standardfarbstoffes bestimmt. Beispielsweise wird ein Farbstoff einen K′pH5-Wert kleiner als der vom Standardfarbstoff aufweisen, wenn das erste Muster seine eigene Farbnuance aufweist, das dritte Muster und das Nachzugsmuster jedoch die Nuance des Standardfarbstoffes haben.
Als Standardfarbstoffe wurden C.I. Acid Red 404 (K′pH5 = 5), C.I. Acid Yellow 235 (K′pH5 = 3) und C.I. Acid Yellow 129 (K′pH5 = 1) eingesetzt.
Anhand der bestimmten K′pH5-Werte und SK′pH5-Werte der einzelnen Farbstoffe werden dann diese Farbstoffe so gemischt, daß für die Farbstoffmischung ein K′pH5 von 4 bis 5 und SK′pH5 von 3 bis 4 resultiert. Das Mischverhältnis kann entweder ausgerechnet oder durch Bestimmung der SK′pH5- und K′pH5-Werte nach der o. e. Testmethode festgestellt werden.
Die erfindungsgemäßen Farbstoffmischungen können sowohl Farbstoffe aus einer Farbstoffklasse als auch von verschiedenen Farbstoffklassen, beispielsweise 1 : 1- oder 1 : 2-Metallkomplexfarbstoffe mit oder ohne löslichmachenden Gruppen und gegebenenfalls einer oder mehreren faserreaktiven Gruppen, Walkfarbstoffe, mono- oder mehrfach sulfonierte Säurefarbstoffe und/oder Reaktivfarbstoffe, enthalten.
Bevorzugte Farbstoffmischungen im Sinne der Erfindung sind beispielsweise solche, die auf Basis von folgenden Farbstoffen erhalten werden können:
C.I. Acid Yellow 235
C.I. Acid Yellow 151
C.I. Acid Red 404
C.I. Acid Red 399
C.I. Acid Red 217
C.I. Acid Blue 296
C.I. Acid Blue 193
C.I. Acid Blue 227
C.I. Acid Black 170
C.I. Acid Black 222
C.I. Acid Black 194
C.I. Acid Orange 80
C.I. Acid Violet 66
C.I. Acid Orange 168
C.I. Acid Yellow 218
C.I. Reactive Yellow 69
C.I. Acid Red 412
C.I. Acid Red 129
C.I. Acid Blue 80
C.I. Acid Blue 127
Die erfindungsgemäßen Farbstoffmischungen können auf bekannte Weise, beispielsweise durch Mischung der Einzelfarbstoffe, hergestellt werden.
Die verschiedenen Farbstoffmischungen können auch als Mischungen untereinander, beispielsweise für das Trichromiefärben, eingesetzt werden.
Die im erfindungsgemäßen Färbeverfahren eingesetzten Hilfsmittel sind nicht-ionogene, anionaktive oder kationaktive Verbindungen. Bevorzugt sind Verbindungen, die Affinität zu anionischen Farbstoffen besitzen. Bevorzugte kationische Hilfsmittel sind Ester von polybasischen Säuren, die als Estergruppe ein polyglykoliertes Monofettamin mit insgesamt 10 bis 100 Äthylenoxyeinheiten enthalten, besonders Verbindungen der Formel I
worin
R₁C12-24-Alkyl und/oder -Alkenyl, X₁den Rest einer polybasischen Säure, m+neine ganze Zahl und die Summe eine ganze Zahl zwischen 10 und 100, p1 oder 2, q2, 3 oder 4 bedeuten und die protonierten oder quaternierten Salze davon.
In den Verbindungen der Formel I bedeutet R₁ vorzugsweise C16-24-Alkyl und/oder -Alkenyl und die Summe m+n ist vorzugsweise 10 bis 70. Bevorzugte Ester sind die Schwefelsäureester und -halbester, besonders diejenigen, die 15 bis 25 Äthylenoxyeinheiten enthalten. Ganz besonders bevorzugt sind die Verbindungen der Formel Ia
worin
R₁ein C18-22-Alkyl und/oder -Alkenylrest, R₂Wasserstoff, Natrium, Kalium oder gegebenenfalls substituiertes Ammonium, R₃Wasserstoff oder vorzugsweise eine Gruppe der Formel -SO₃R₂, meine ganze Zahl von 2 bis 4
und die Summe n+p 17 bis 23 bedeuten, in protonierter oder quaternierter Form.
Substituiertes Ammonium ist vorzugsweise mono-, di- oder Tri-β-, δ- oder l-Hydroxy-C2-4-alkylammonium.
Geeignete Protonierungs- bzw. Quaternierungsmittel sind Chlorwasserstoffsäure, Bromwasserstoffsäure, Dimethylsulfat, Methyl- oder Äthylenchlorid oder -bromid und Benzylchlorid.
Geeignete anionaktive Hilfsmittel sind beispielsweise Alkylarylsulfonsäuren, Alkansulfonsäuren, Aminoalkylsulfonamide von Fettsäuren, sulfonierte C14-24-Fettsäuren und -ester, besonders die Methyl-, Äthyl-, Propyl- oder Butylester oder die Glycerinester dieser Säuren, beispielsweise Rizinusöl, Alkylphosphorsäureester oder -halbester, Alkylpolyglykolätherphosphorsäureester und Naphthalinsulfonsäure/Formaldehydkondensate. Bevorzugte Phosphorsäureester sind Verbindungen der Formel II
worin R₁, R₂ oder R₃ unabhängig voneinander C1-10-Alkyl oder C2-6-Alkoxy-C2-4-alkyl bedeuten.
Geeignete nicht-ionogene Färbehilfsmittel sind Polyglykoläther, vorzugsweise Äthylenoxidaddukte oder Äthylenoxid/Propylenoxidaddukte von Fettalkoholen oder Alkylphenolen. Bevorzugte Verbindungen sind Anlagerungsprodukte von 15 bis 120 Äthylenoxideinheiten, besonders 25 bis 120, auf Fettalkoholen und von 4-10 Äthylenoxideinheiten auf C6-14-Mono- oder -Di-Alkylphenolen. Es können auch Mischungen von Hilfsmitteln eingesetzt werden.
Das Hilfsmittel wird vorteilhaft in einer Menge von 0,1 bis 3%, bezogen auf das Gewicht des zu färbenden Substrates, insbesondere in einer Menge von 0,5-2%, zugesetzt.
Neben dem Hilfsmittel (bzw. -gemisch) enthält die Färbeflotte vorteilhaft eine Mineralsäure wie Schwefel- oder Phosphorsäure oder organische Säure, zweckmäßig eine niedere, aliphatische Carbonsäure, wie Ameisen-, Essig- oder Oxalsäure, zur Einstellung des pH-Wertes. Vorzugsweise wird die Wolle mit den erfindungsgemäßen Farbstoffmischungen nahe dem isoelektrischen pH-Bereich gefärbt. Ferner kann die Färbeflotte Salze, insbesondere Ammonium- oder Alkalisalze wie z. B. Natriumacetat, -sulfat oder -chlorid, enthalten. Diese Salze werden vorzugsweise in einer Menge von 0,1 bis 10 Gew.-%, bezogen auf das zu färbende Material, eingesetzt.
Zusätzlich kann die Färbeflotte noch weitere Hilfsmittel, wie Wolleschutzmittel, Netzmittel oder Entschäumer, enthalten.
Das Flottenverhältnis kann in einem weiten Bereich variieren; vorteilhaft liegt es in dem Bereich von 1 : 5 bis 1 : 40, vorzugsweise 1 : 8 bis 1 : 25.
Das erfindungsgemäße Färbeverfahren kann sowohl bei Kochtemperatur (95-105°C) als auch bei niedrigerer Temperatur wie 60-95°C, vorzugsweise 80-90°C, durchgeführt werden. Letzteres ist besonders günstig, da die Wolle bei einer faserschonenden Färbetemperatur gefärbt wird.
Die erfindungsgemäßen Farbstoffe sind anwendbar für das Färben von Textilmaterialien aus Wolle sowie Wolle im Gemisch mit synthetischen Polyamiden in beliebigem Verhältnis. Sie sind auch für chlorierte oder karbonisierte Wolle sowie für schrumpffrei ausgerüstete Wolle, wie z. B. Hercosett-Wolle, geeignet. Das Substrat kann dabei in beliebiger Aufmachungsform vorliegen, z. B. als Stückware (Textilien), Semi-Finished oder Fully Fashioned Artikel, Teppiche, loses Material, Kammzug, Strick- und Wirkgarne sowie als Teppichgarne.
Die Wolle oder der Wollanteil in den Fasergemischen werden nach bekannten Methoden gefärbt. Zweckmäßig erfolgt das Färben aus wäßriger Flotte nach dem Ausziehverfahren. Das Hilfsmittel wird entweder der wäßrigen Farbstoff-Flotte zugemischt und gleichzeitig mit dem Farbstoff appliziert, oder vor der Zugabe der Farbstoffmischung dem Bad zugesetzt. Vorzugsweise geht man mit dem zu färbenden Material in eine Flotte ein, die Säure und Hilfsmittel enthält. Anschließend wird die Farbstoffmischung der Flotte zugegeben, die Färbeflotte auf die gewünschte Temperatur erhitzt und während 10 bis 50 Minuten bei der gewünschten Temperatur gefärbt.
Fasermischungen aus Wolle/synthetischem Polyamid können nach einer Ausziehmethode einbadig gefärbt werden.
Auf Grund ihres färberischen Profils zeigen die erfindungsgemäßen Farbstoffmischungen folgende anwendungstechnische Vorteile:
  • - untereinander problemlose Kombinierbarkeit;
  • - einwandfreier Ausgleich von Faserunterschieden bei der Wolle und Durchfärbung;
  • - einheitliches färberisches Verhalten, farbtongleiches Aufziehen in der Aufheiz- und Färbephase;
  • - hohe Naßechtheiten, die dem hohen Wollstandard entsprechen;
  • - sehr gute Reproduzierbarkeit der Färberezepturen, sehr hohe Anwendungssicherheit;
  • - gutes Durchfärben der Nahtstellen von Stückwaren oder dichtgeschlagener Tuche aus Wolle;
  • - ausgezeichnetes Durchfärben für Teppichgarne, gegebenenfalls im Gemisch mit synthetischem Polyamid, auch bei hoher Garndrehung;
  • - guter Badauszug;
  • - gute Wasserlöslichkeit.
Die nachfolgenden Beispiele erläutern die Erfindung ohne sie zu begrenzen. Prozente sind Gewichtsprozente, Teile sind Gewichtsteile oder Volumenteile und die Temperaturangaben erfolgen in °C.
Beispiel 1
Ein Färbebad, bestehend aus:
2000 TeilenWasser;  100 TeilenWolle;    1 Teileines quaternierten Umsetzungsproduktes aus 20fach äthoxyliertem Talgamin mit 2 Mol Aminosulfonsäure;    1,5 Teileeiner Farbstoffmischung (SK′pH5 = 3,5; K′pH5 = 4,5), bestehend aus
85,0 Teilen des Farbstoffes C.I. Acid Red 404,
15,0 Teilen des Farbstoffes C.I. Acid Red 399; und    2 TeilenNatriumacetat
wird mit Essigsäure auf pH5 eingestellt und dann innerhalb 30 Minuten auf 98° erwärmt. Es wird 30 Minuten bei dieser Temperatur gefärbt. Hierauf wird auf 60° abgekühlt, gespült und getrocknet.
Die so erhaltene Wollfärbung zeigt ein ruhiges Warenbild, eine ausgezeichnete Durchfärbung und gute Gebrauchs- und Fabrikationsechtheiten.
Beispiel 2
Ein Färbebad, bestehend aus:
2000 TeilenWasser;  100 TeilenWoll-Kammzug;    1 Teileines handelsüblichen anionaktiven Hilfsmittels auf Basis eines Tri-n-butoxyäthylphosphates;    1 Teileiner Farbstoffmischung, bestehend aus den gleichen Farbstoffen wie im Beispiel 1; und    2 TeilenNatriumacetat
wird mit Essigsäure auf pH 4,5 eingestellt und innerhalb 20 Minuten auf 80° erwärmt. Es wird 60 Minuten bei dieser Temperatur gefärbt. Hierauf wird auf 60° abgekühlt, gespült und getrocknet.
Der so gefärbte Kammzug ergibt eine egale Färbung und eine ausgezeichnete Verspinnbarkeit.
Beispiel 3
Das Verfahren gemäß Beispiel 1 wird wiederholt, wobei als Farbstoffmischung folgende Mischung eingesetzt wird:
1,2 Teileeiner Farbstoffmischung, bestehend aus:
89,5 Teilen des Farbstoffes C.I. Acid Yellow 235,
10,5 Teilen des Farbstoffes C.I. Acid Yellow 151,
(SK′pH5 = 3,5; K′pH5 = 4,5).
Beispiel 4
Das Verfahren gemäß Beispiel 1 wird wiederholt, wobei als Farbstoffmischung folgende Mischung eingesetzt wird:
0,9 Teileiner Farbstoffmischung, bestehend aus:
45,4 Teilen des Farbstoffes C.I. Acid Orange 80,
40,6 Teilen des Farbstoffes C.I. Acid Violet 66,
 7,4 Teilen des Farbstoffes C.I. Acid Black 194,
 6,6 Teilen des Farbstoffes C.I. Acid Orange 168,
(SK′pH5 = 3,5; K′pH5 = 4,5).
Die in Beispielen 3 und 4 erhaltenen Färbungen zeigen ein ruhiges Warenbild, eine ausgezeichnete Durchfärbung und gute Gebrauchs- und Fabrikationsechtheiten.

Claims (8)

1. Mischungen von anionischen Farbstoffen, die eine Kombinierbarkeitskennzahl K′pH5 von 4 bis 5 und eine Schipprigkeitskennzahl SK′pH5 von 3 bis 4 aufweisen.
2. Mischungen gemäß Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schipprigkeitskennzahl SK′ der anionischen Farbstoffe bei pH 5 bestimmt wird, indem ein unbehandeltes Wollgabardine Muster und eine mit Basolan DC chlorierte Wollprobe während 60 Minuten bei 98°C und einem Flottenverhältnis von 30 : 1 mit einer Färbeflotte gefärbt werden, welche 1% eines farbstoffaffinen Egalisiermittels, 3% Natriumacetat, den zu prüfenden Farbstoff und einen Standardfarbstoff mit bekanntem SK′pH5-Wert in einer Menge enthält, um eine Richttyp-Tiefe von 1/1 zu erreichen, und die Farbstoffverteilung zwischen den beiden Mustern im Vergleich mit dem Standardfarbstoff ausgewertet wird.
3. Mischungen gemäß Patentanspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kombinierbarkeitszahl K′ der anionischen Farbstoffe bei pH5 bestimmt wird, indem drei unbehandelte Wollgabardine Muster bei einem Flottenverhältnis von 30 : 1 mit einer Färbeflotte, welche 1% eines farbstoffaffinen Egalisiermittels, 3% Natriumacetat, den zu prüfenden Farbstoff und einen Standardfarbstoff mit bekanntem K′pH5-Wert je in einer Menge zur Erreichung einer Richttyp-Tiefe von 1/1 enthält, das erste Muster zwischen 50°C und 80°C, das zweite von 80°C auf 98°C und während 15 Minuten bei 98°C, das dritte bei 98°C während 15 Minuten gefärbt werden, und das Ziehvermögen anhand der erhaltenen Färbungen und der Nachzugsfärbung im Vergleich mit dem Ziehvermögen des Standardfarbstoffes ausgewertet wird.
4. Mischungen von anionischen Farbstoffen gemäß einem der Patentansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß sie 1 : 1- und/oder 1 : 2-Metallkomplexfarbstoffe mit oder ohne löslichmachenden Gruppen und gegebenenfalls einer oder mehreren faserreaktiven Gruppen, Walkfarbstoffe, mono- und/oder mehrfach sulfonierte Säurefarbstoffe und/oder Reaktivfarbstoffe enthalten.
5. Verfahren zum faser- und flächenegalen Färben von Wolle oder von Wolle enthaltenden Fasergemischen, dadurch gekennzeichnet, daß man das Substrat bei einem pH-Wert von 4,0 bis 6,0 und bei einer Temperatur von 60 bis 105°C mit einer wäßrigen Färbeflotte behandelt, welche mindestens ein Farbstoffgemisch gemäß Patentanspruch 1 und ein farbstoffaffines Hilfsmittel enthält.
6. Verfahren gemäß Patentanspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Hilfsmittel nicht-ionogen, kationaktiv oder anionaktiv ist.
7. Die mit einer Farbstoffmischung gemäß einem der Patentansprüche 1 bis 4 gefärbte Wolle.
8. Verfahren zur Bestimmung der Schipprigkeitskennzahl von anionischen Farbstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß ein unbehandeltes Wollgarbadine Muster und eine mit Basolan DC chlorierte Wollprobe während 60 Minuten bei 98°C und einem Flottenverhältnis von 30 : 1 mit einer Färbeflotte gefärbt werden, welche 1% eines farbstoffaffinen Egalisiermittels, 3% Natriumacetat, den zu prüfenden Farbstoff und einen Standardfarbstoff mit bekanntem SK′pH5-Wert in einer Menge enthält, um eine Richttyp-Tiefe von 1/1 zu erreichen, und die Farbstoffverteilung zwischen den beiden Mustern im Vergleich mit dem Standardfarbstoff ausgewertet wird.
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