DE3804183A1 - Wellendichtung fuer kreiselpumpen - Google Patents
Wellendichtung fuer kreiselpumpenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Wellendichtung gemäß dem
Oberbegriff des Anspruches 1.
Wellendichtungen bei Kreiselpumpen werden je nach Wellen
umfangsgeschwindigkeit, Abdichtdruck, Temperatur und
Dampfdruckcharakteristik des abzudichtenden Mediums als
Packungs- oder Gleitringdichtung ausgeführt. In beiden
Ausführungen, jedoch vor allem bei Gleitringdichtungen,
wird ein Drosselverhalten angestrebt, das bei kleinster
Mediumsleckage und größtmöglicher Lebensdauer der
Gleitringdichtung nur geringe Aufwendungen für den Betrieb
verursacht, wobei vor allem auf niedrige Energieverluste
Wert gelegt wird.
Bei der Abdichtung von Heißwasser bis zu 200°C wurden
Gleitringdichtungen bisher mit einer Kühlung betrieben.
Aufgrund der Kühlung ergab sich eine Temperatur in der
Umgebung einer solchen Gleitringdichtung, die keine Wärme
belastung der Gleitringdichtung und keine nennenswerte
Beeinträchtigung der Lebensdauer der einzelnen Dichtungsteile
erbrachte. In Anbetracht der Folgen, die ein eventueller
Betriebsausfall verursacht, ist die Kühlung von Gleitring
dichtungen auch solange unumgänglich, als sie die einzige
Möglichkeit der Sicherstellung von Funktion und Lebensdauer
einer Gleitringdichtung bietet.
Der für die Kühlung einer Gleitringdichtung zu treibende
Aufwand ist allerdings recht hoch. Die notwendige Rohr
installation, die Bereitstellung eines Kühlmediums, Kühl- und
Überwachungseinrichtungen, die besondere Gestaltung der
kühlbaren Kreiselpumpendichtungspartie und der unvermeidliche
Energieentzug verursachen hohe Kosten. Es wird deshalb nach
Möglichkeiten gesucht, die die genannten, für die Kühlung
der Gleitringdichtung aufzubringenden Mittel verzichtbar
machen.
Bei der Suche nach einem ohne aufwendige Kühleinrichtungen
auskommenden System ist die Bedingung zu beachten, daß auf
der druckbelasteten Seite des Drosselspaltes der Gleitring
dichtung ein genügend hoher NPEH-Wert vorhanden sein muß
(NPEH = Net Positive Entrance Head). Der NPEH-Wert ist aber
in seiner Höhe abhängig von einer Vielzahl von Parametern.
Hierzu zählen die Betriebsdaten der Gleitringdichtung, wie
Druckdifferenz und Umfangsgeschwindigkeit. Zu berücksichtigen
sind ferner der Einbauraum und die Art der Gleitringdichtung,
also deren Material und Dichtungskonzept, wie Anpreßdruck,
Entlastungsgrad, Dichtspaltgeometrie, Tragehilfen,
Druckverlauf und Lässigkeit.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine
Wellendichtung zu schaffen, die bei Berücksichtigung der
aufgezeigten Bedingungen eine externe Kühleinrichtung über
flüssig macht, bei der aber dennoch für die Abführung der in
der Gleitringdichtung entstehenden Reibungswärme und
eventuell anfallender Schmutz- bzw. Verschleißteilchen
während einer insgesamt hohen Lebensdauer gesorgt ist.
Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die
in den beiden ersten Ansprüchen genannten Alternativen.
Bei der Erfindung wurde ausgegangen von den bekannten
einfachwirkenden Gleitringdichtungen, bei denen ein vom
Pumpmedium gebildeter Zirkulationsstrom in die Dichtungskammer
eingeführt und zur Pumpenseite hin abgeführt wird. Bei den
bekannten Dichtungsausführungen ist dieser Zirkulationsstrom
allerdings sehr groß, da er meist ungehindert oder nur von
einem dem Pumpenraum unmittelbar vorgeschalteten Drosselspalt
beeinflußt ins Pumpeninnere abfließen kann. Durch die
erfindungsgemäße Anordnung einer weiteren Dichtung wird die
Leckage entscheidend begrenzt. Der zur Abführung der
Reibungswärme und eventuell vorhandener Schmutzpartikel
notwendige Minimalstrom wird bei der einen Alternative, der
hydrodynamischen Gleitringdichtung, durch einen die
Dichtungskammer mit dem Pumpeninneren verbindenden Bypass
und in der anderen Alternative, der hydrostatischen Dichtung,
durch eine definierte Leckage dieser Dichtung verwirklicht.
Darüber hinaus kann aber auch die hydrostatische Dichtung
mit einem sie überbrückenden Bypass versehen sein.
Eine geregelte Anpassung an sich ändernde Betriebszustände
und eine zusätzliche Sicherheit gegen ein Verstopfen des
Bypasses wird in Ausgestaltung der Erfindung dadurch erreicht,
daß der Bypass außer einem ständig geöffnetem Durchfluß
querschnitt einen zusätzlichen, durch ein bei erhöhtem Druck
und/oder Temperatur ansprechendes Ventil zu verschließenden
Öffnungsquerschnitt besitzt. Weitere Ausgestaltungen ergeben
sich aus den übrigen Unteransprüchen.
Anhand verschiedener Ausführungsbeispiele wird die Erfindung
näher erläutert. Es sind drei alternative Wellendichtungen
dargestellt, bei denen jeweils eine einfachwirkende
hydrodynamische Gleitringdichtung durch eine weitere Dichtung
mit einer gezielten Leckage ergänzt wird.
In der Ausführung der Fig. 1 wird die weitere Dichtung durch
eine hydrostatische Gleitringdichtung gebildet; bei der
Wellendichtung der Fig. 2 ist die zweite Dichtung eine
hydrostatische Radialdichtung, während beim Ausführungs
beispiel der Fig. 3 zum Pumpeninneren hin eine hydrodynamische
Gleitringdichtung angeordnet ist, welche durch einen Bypass
überbrückt wird.
Die auf einer Welle (1) und in einem Pumpengehäuse (2)
angeordnete Wellendichtung der Fig. 1 besteht im wesentlichen
aus einer atmosphärenseitig angeordneten hydrodynamischen
Gleitringdichtung mit einem feststehenden Gleitring (3) und
einem umlaufenden Gleitring (4) und einer an der Pumpeninnen
seite vorgesehenen hydrostatischen Gleitringdichtung mit
einem feststehenden Gleitring (5) und einem umlaufenden
Gleitring (6). Die Gleitringe (3 bis 6) sind in einer
Dichtungskammer (7) angeordnet, deren Außenwand im
wesentlichen von einer Hülse (8) gebildet wird. In die
Dichtungskammer (7) mündet eine Druckleitung (9), über
welche vom Druckstutzen der Kreiselpumpe kommendes Förder
medium zwischen die beiden Gleitringdichtungen (3, 4) und
(5, 6) geleitet wird. Hierdurch wird der für die Funktion
der hydrodynamischen Gleitringdichtung (3, 4) notwendige
NPEH-Wert bereitgestellt. Die hydrostatische Gleitring
dichtung (5, 6) staut diesen Druck berührungsfrei an; aufgrund
einer definierten Leckage über den zwischen den Gleitringen
(5, 6) gebildeten Drosselspalt (10) wird ein kleiner aber
für die Kühlung und Abführung von Schmutzpartikeln
ausreichender Zirkulationsstrom in das Innere der Kreiselpumpe
geleitet.
Die Fähigkeit einer hydrostatischen Gleitringdichtung, ihren
Dichtspalt stabil und selbstregelnd konstant zu halten, ist
eine entscheidende Voraussetzung für die Wirkung dieser
erfindungsgemäßen Lösung, nämlich bei geringster Zirkulation
den NPEH-Wert vor dem Spalt der hydrodynamischen Gleitring
dichtung (3, 4) auf Dauer sicherzustellen. Es ist hierdurch
möglich, extrem enge Spalte zwischen den Gleitringen (3, 4)
zu realisieren, ohne das Risiko eines Anlaufens oder einer
Spalterweiterung in Kauf nehmen zu müssen.
Die Fig. 2 zeigt eine der Ausführung der Fig. 1 entsprechende
Lösung. Anstelle einer axialen hydrostatischen Gleitring
dichtung wird bei der Wellendichtung der Fig. 2 allerdings
eine hydrostatische Radialdichtung (11) verwendet, die mit
der Welle (1) einen Radialspalt (12) bildet. Prinzipiell
hat dieser Spalt (12) die gleiche Funktion wie der
Drosselspalt (10) in der hydrostatischen Axialdichtung der
Fig. 1.
Die Wellendichtung der Fig. 3 umfaßt zwei hydrodynamische
Gleitringdichtungen in einer Anordnung, wie sie prinzipiell
von den doppeltwirkenden Gleitringdichtungen mit Fremdspülung
her bekannt ist. Im Gegensatz zu der erfindungsgemäßen
Ausführung wird jedoch bei den doppeltwirkenden Gleitring
dichtungen das Spülmedium über eine zweite Öffnung aus der
Dichtungskammer abgeführt und in einem Zwangskreislauf
über einen Kühler und mögliche weitere Einrichtungen, z. B.
ein Filter, geleitet. Dort ist also der durch die vorliegende
Erfindung beseitigte Nachteil der externen Kühleinrichtung
noch gegeben.
Wesentlicher Bestandteil der Wellendichtung der Fig. 3 ist
neben den atmosphärenseitigen Gleitringen (13, 14) und den
produktseitigen Gleitringen (15, 16) der durch eine Öffnung
(17) in der Hülse (8) und einer gehäuseseitigen Bohrung (18)
gebildete Bypass zur Gleitringdichtung (15, 16). Dieser
Bypass ist geeignet, durch Abführung einer geringen Leckage
einen ständigen Zirkulationsstrom aufrechtzuerhalten, der
für die Kühlung der Gleitringe (13, 14) und (15, 16) und
zur Abführung von Schmutzpartikeln aus der Dichtungskammer
(7) ausreicht.
Um den aus der Dichtungskammer (7) abgeführten Leckstrom auf
ein Minimum zu begrenzen, können an der Öffnung (17) und/oder
der Bohrung (18) noch Ventilelemente vorgesehen werden, die
bei ihrer geringsten Öffnung, d. h. bei Normalbetrieb, eine
Minimalleckage durchlassen, die aber bei einer Störung mit
einer Erweiterung der Öffnung, also einer erhöhten Leckage
abfuhr reagieren. Dadurch werden bei einer Störung
entstehende zusätzliche Wärme bzw. vorhandene Schmutz- oder
Verschleißpartikel problemlos abgeführt.
Im Ausführungsbeispiel der Fig. 3 werden die Öffnung (17)
und die Bohrung (18) durch Bimetallringe (19) und (20)
teilweise abgedeckt. Dabei ist der Bimetallring (19) so geartet,
daß er sich bei unzulässiger Erwärmung oder unzulässigem
Druckaufbau in der Dichtungskammer (7) aufweitet, während
der Bimetallring (20) sich bei gleichen Bedingungen zusammen
zieht. Die Ausdehnung bzw. Schrumpfung der Bimetallringe
(19, 20) kann dabei in Abhängigkeit von der Temperatur
proportional und/oder mit einem Schnappeffekt erfolgen.
Die Öffnung (17) und die Bohrung (18) sind an dem der
Druckleitung (9) entgegengesetzten Ende mit tangentialer
Komponente so angeordnet, daß der axial in Umfangsrichtung
der rotierenden Wellendichtung auf die
Bohrungen zuströmende Zirkulationsstrom von ihnen wie eine
Stausonde aufgenommen wird.
Zur Verbesserung einer Abführung von Schmutzteilchen kann
sich die Dichtungskammer (7) in Richtung auf den Bypass
konisch erweitern. Außerdem kann in der Hülse (8), d. h.
also in der Wand der Dichtungskammer (7) ein zum Bypass
hinführender Schraubengang (21) vorgesehen sein. Im
Zirkulationsstrom enthaltene Schmutzpartikel werden so dem
Bypass zugeleitet. Schließlich können sich die den Bypass
bildende Öffnung (17) und die Bohrung (18) in Durchström
richtung erweitern, was einem Festklemmen von Schmutzpartikeln
entgegenwirkt.
In der Zuführleitung (9) zum Dichtungsraum (7) kann ein
Druckminderer vorgesehen werden, der unabhängig von einem
schwankenden Entnahmedruck, z. B. im Druckstutzen der
Kreiselpumpe, immer einen konstanten Druck in die Dichtungs
kammer (7) einspeist.
Claims (17)
1. Wellendichtung für Kreiselpumpen, bestehend aus einer
einfachwirkenden, atmosphärenseitig angeordneten
hydrodynamischen Gleitringdichtung und einer weiteren
pumpenseitig angeordneten Dichtung, wobei in die zwischen
den beiden Dichtungen befindliche Dichtungskammer ein
der Kühlung und der Abführung von Schmutzteilchen
dienender Zirkulationsstrom eingeleitet wird, welcher
über eine gezielte Leckage zur Pumpenseite hin abgeführt
wird, gekennzeichnet durch eine
in bekannter Weise auf der Pumpenseite angeordnete
hydrodynamische Gleitringdichtung (15, 16), welche durch
einen die Dichtungskammer (7) mit dem Pumpeninneren
verbindenden, der gezielten Leckage dienenden Bypass
(17, 18) überbrückt wird.
2. Wellendichtung nach dem Gattungsbegriff des Anspruches 1,
gekennzeichnet durch eine auf der Pumpenseite angeordnete
an sich bekannte hydrostatische Dichtung (5, 6, 11) mit
einer dem Zirkulationsstrom dienenden definierten Leckage.
3. Wellendichtung nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch eine
an sich bekannte hydrostatische Gleitringdichtung (5, 6).
4. Wellendichtung nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch
eine an sich bekannte hydrostatische Radialdichtung (11).
5. Wellendichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche
2 bis 4, gekennzeichnet durch einen die hydrostatische
Dichtung (5, 6, 11) überbrückenden Bypass, der die
Dichtungskammer (7) mit dem Pumpeninneren verbindet.
6. Wellendichtung nach einem oder mehreren der vorangegangenen
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Bypass durch
einen in der Wand der Dichtungskammer (7) und/oder des
Kreiselpumpengehäuses verlaufenden Kanal (17, 18)
gebildet wird.
7. Wellendichtung nach einem oder mehreren der vorangegangenen
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß außer den einer
ständigen Leckage dienenden Durchflußquerschnitten ein
zusätzlicher, durch ein bei erhöhtem Druck und/oder
Temperatur ansprechendes Ventil zu öffnender Durchlaß
vorhanden ist.
8. Wellendichtung nach einem oder mehreren der vorangegangenen
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an der Einlaß-
und/oder der Auslaßöffnung des Bypasses (17, 18) jeweils
ein als Ventil wirkendes, bei erhöhter Temperatur mit
vergrößertem Öffnungsgrad reagierendes Bimetallelement
(19, 20) angeordnet ist.
9. Wellendichtung nach einem oder mehreren der vorangegangenen
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der über einen
Mindestquerschnitt hinausgehende Öffnungsquerschnitt des
Bypasses (17, 18) durch ein druckabhängiges Sicherheits
ventil gebildet wird.
10. Wellendichtung nach einem oder mehreren der vorangegangenen
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die den Bypass
bildenden Öffnungen (17) und/oder Bohrungen (18) an dem
der Druckeinleitung entgegengesetzten Ende der Dichtungs
kammer (7) angeordnet sind.
11. Wellendichtung nach einem oder mehreren der vorangegangenen
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die den Bypass
bildenden Öffnungen (17) und/oder Bohrungen (18) mit
einer tangentialen Komponente so angeordnet sind, daß
sie für den axial in Umfangsrichtung der rotierenden
Wellendichtung zuströmenden Zirkulationsstrom als Stausonden
wirken.
12. Wellendichtung nach einem oder mehreren der vorangegangenen
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sich die den Bypass
bildenden Öffnungen (17) und/oder Bohrungen (18) in
Durchströmrichtung erweitern.
13. Wellendichtung nach einem oder mehreren der vorangegangenen
Ansprüche, gekennzeichnet durch eine der Ableitung von
Schmutzteilchen in Richtung auf den Bypass fördernde
Gestaltung der Dichtungskammer (7).
14. Wellendichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet,
daß sich die Dichtungskammer (7) zum Bypass (17, 18)
hin konisch erweitert.
15. Wellendichtung nach Anspruch 13, gekennzeichnet durch
einen in der Wand der Dichtungskammer (7) angeordneten,
zum Bypass (17, 18) hinführenden Schraubengang (21).
16. Wellendichtung nach einem oder mehreren der vorangegangenen
Ansprüche, gekennzeichnet durch eine in der Wand des
Dichtungsgehäuses angeordnete, von außen zugängliche
Justiereinrichtung für die den Bypass (17, 18) mit
unterschiedlichem Öffnungsgrad überdeckende Ventilein
richtung (19, 20).
17. Wellendichtung nach einem oder mehreren der vorangegangenen
Ansprüche, gekennzeichnet durch einen in der zur
Dichtungskammer (7) führenden Druckleitung (9) angeordneten
Druckminderer.
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