DE3804037A1 - Verfahren zum unterfangen von bauwerken - Google Patents
Verfahren zum unterfangen von bauwerkenInfo
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- E02D27/32—Foundations for special purposes
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Unterfangen von Bau
werken, insbesondere bei angrenzender Neubebauung.
Wenn z.B. zwischen vorhandenen Bauwerken eine Baulücke ge
schlossen werden soll, dann ergeben sich häufig Schwierigkei
ten darin, die beim Unterfangen der vorhandenen Bauwerke auf
tretenden Horizontalkräfte aufzunehmen. Die Aufnahme der Ver
tikalkräfte bereitet dabei in der Regel keine Schwierigkei
ten.
Zur Aufnahme der Horizontalkräfte ist es bekannt, an senk
rechte Stützen im wesentlichen waagerecht verlaufende Fußaus
bildungen anzuschließen, die unter den zu unterfangenden Bau
werken zu liegen kommen und dort verbleiben. Zum Einbringen
dieser Fußausbildungen ist es dabei erforderlich, unter den
vorhandenen Bauwerken einen entsprechend großen Hohlraum zu
schaffen, der die Gefahr einer Senkung der Bauwerke in sich
birgt.
Es ist ferner bereits bekannt (DE-PS 34 45 212), unter den
abzustützenden Grundmauern des vorhandenen Bauwerks senkrech
te Betonstützen zu bilden, in die jeweils ein senkrecht ver
laufender Schenkel eines winkelförmigen Bauprofilstahlele
ments eingegossen wird. Der andere, waagerecht verlaufende
Schenkel des Bauprofilstahlelements wird in eine im Grün
dungsbereich der Neubebauung liegende, von der Betonstütze
getrennte Betonplatte eingegossen. Sobald die Neubebauung zur
Aufnahme der Horizontalkräfte des abgestützten Bauwerks aus
reicht wird das winkelförmige Bauprofilstahlelement im Be
reich zwischen der Betonstütze und der zugehörigen Betonplat
te durchtrennt. Die Betonplatten können dann zum Teil als
Fundament für die Neubebauung verwendet werden.
Bei diesem bekannten Verfahren kann es zuweilen nachteilig
sein, daß die zur Gründung verwendeten Stützen nicht unter
das zu gründende Bauwerk reichen, sondern möglicherweise in
ein benachbartes Grundstück und unter die dort befindliche
Neubebauung.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht nun darin, ein
Verfahren der eingangs erwähnten Art anzugeben, das keine Ge
fährdung des zu unterfangenden Bauwerks darstellt und dessen
Elemente dabei nicht über den Bereich des zu unterfangenden
Bauwerks hinausreichen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem Verfahren der
eingangs erwähnten Art dadurch gelöst, daß in dem Bereich un
terhalb des Bauwerks im wesentlichen horizontal und parallel
zueinander verlaufende einstückige Preßpfähle in das Erdreich
eingetrieben werden und daß unter den Fundamenten des Bau
werks eine Stützwand gebildet und mit den rückwärtigen Enden
der Preßpfähle biegesteif verbunden wird. Durch das Eintrei
ben der einstückigen Preßpfähle ergibt sich keine Gefährdung
für das zu unterfangende Bauwerk. Diese Preßpfähle können ei
ne horizontal wirkende Haltekraft auf die Stützwand ausüben.
Die Pfähle sind im übrigen so gestaltet und mit der Stützwand
verbunden, daß sie auch ein Moment aufnehmen können. Es
reicht deshalb aus, die Preßpfähle in einer horizontalen Ebe
ne anzuordnen.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann ferner so ausgeführt wer
den, daß die Stützwand aus Beton und aus lotrecht gerichteten
Preßpfählen gebildet wird. Auf diese Weise wird eine zuver
lässige Aufnahme der Vertikalkräfte sichergestellt.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann ferner so ausgeführt wer
den, daß als im wesentlichen horizontal verlaufende Preßpfäh
le Rohre verwendet werden. Die Preßpfähle ergeben dabei mit
einem relativ geringen Materialaufwand die geforderte Eigen
steifigkeit.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann ferner so ausgeführt wer
den, daß gelochte Rohre verwendet werden. Die so ausgebilde
ten Preßpfähle führen zu einer Drainage des betroffenen Erd
reichs.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann ferner so ausgeführt wer
den, daß vorn zugespitzte Rohre verwendet werden. Dadurch
wird insbesondere das Eintreiben der Preßpfähle in das Erd
reich erleichtert.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann ferner so ausgeführt wer
den, daß als im wesentlichen horizontal verlaufende Preßpfäh
le solche mit Ansätzen verwendet werden, die in einer im we
sentlichen horizontalen Ebene liegen. Diese Ansätze an den
Preßpfählen erhöhen die auf die einzelnen Preßpfähle einwir
kende Last des Erdreichs und damit die von den Preßpfählen
auf die Stützwand übertragbare Haltekraft bzw. Haltemoment.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann ferner so ausgeführt wer
den, daß als im wesentlichen horizontal verlaufende Rohre
solche mit Verankerungsansätzen verwendet werden, die im Be
reich der Stützwand plaziert werden. Diese Verankerungsansät
ze erhöhen die von den Preßpfählen auf die Stützwand über
tragbare Haltekraft sowie das übertragbare Haltemoment.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann ferner so ausgeführt wer
den, daß die im wesentlichen horizontal verlaufenden Preß
pfähle einander so eng benachbart sind, daß sie die gesamte
Last des darüber liegenden Erdreichs aufnehmen. Auf diese
Weise kann alles Erdreich, das sich über den Preßpfählen be
findet voll zur Bildung einer hohen Haltekraft und eines ho
hen Haltemoments verwendet werden.
Schließlich kann das erfindungsgemäße Verfahren so ausgeführt
werden, daß als in die Stützwand integrierte Preßpfähle sol
che verwendet werden, die aus Pfahlelementen zusammengestellt
sind. Die Verwendung von solchen Pfahlelementen bei der Auf
nahme der vertikalen Kräfte erleichtert die Gründung.
Im folgenden Teil der Beschreibung wird eine Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens anhand von Zeichnungen be
schrieben. Es zeigt:
Fig. 1 einen Schnitt durch eine Stützwand und einen in
dieser festgelegten horizontalen Preßpfahl und
Fig. 2 eine Ansicht in Richtung des Pfeils II. in Fig. 1
vor dem Betonnieren der Stützwand.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren werden unter einem zu
unterfangenden Fundament 1 eines Bauwerks vertikale Preßpfäh
le 2 eingebracht, die aus Pfahlelementen 3 bestehen. Diese
Preßpfähle 3 werden mit bekannten hydraulischen Mitteln in
das Erdreich eingepreßt. Im Endzustand tragen diese Preßpfäh
le 2 über eine Preßplatte 4 und daran angreifende Stützen 5
die Gründungslast. Zwischen den Stützen 5 und dem Fundament 1
sind Profilschienen 6 vorgesehen. Wenn die vertikalen Lasten
des zu unterfangenden Bauwerks in der beschriebenen Weise
durch Preßpfähle 2 aufgenommen sind, werden horizontale Preß
pfähle 7 in das Erdreich unter dem zu unterfangenden Bauwerk
eingepreßt. Diese Preßpfähle 7 liegen in einer horizontalen
Ebene und verlaufen parallel zueinander. Dabei handelt es
sich um gelochte Rohre, die an ihrem am weitesten eingepreß
ten Ende zugespitzt sind. Diese Rohre sind zudem mit in
Längsrichtung der Preßpfähle 7 verlaufenden Ansätzen 8 ver
sehen, die in einer horizontalen Ebene angeordnet werden. Der
Abstand zwischen benachbarten horizontalen Preßpfählen 7 wird
dabei so gewählt, daß die gesamte Last G des Erdreichs, das
sich über der Ebene der horizontalen Preßpfähle 7 befindet,
zur Erreichung eines hohen Haltemoments ausgenutzt werden
kann.
Jeder horizontale Preßpfahl 7 weist zudem Verankerungsansätze
9 auf, die im eingepreßten Zustand in der durch die vertika
len Preßpfähle 2 definierten Ebene liegen. Wenn in der be
schriebenen Weise die vertikalen Preßpfähle 2 sowie die hori
zontalen Preßpfähle 7 eingepreßt worden sind, wird unter dem
Fundament 1 eine Stützwand 10 aus Beton hergestellt, welche
die horizontalen Preßpfähle 2, die Stützen 5, die Profil
schienen 6 und die rückwärtigen Enden der horizontalen Preß
pfähle 7 mit den Verankerungsansätzen 9 umschließt. Nach Aus
härten der Stützwand 10 liegt eine biegesteife Verbindung
zwischen den horizontalen Preßpfählen 7 und der Stützwand 10
vor, welche ein Stützmoment auf diese Wand überträgt, so daß
sie auch Horizontalkräfte aufnehmen kann, die mit Abstand von
der Ebene der horizontalen Preßpfähle 7 ausgeübt werden.
Claims (9)
1. Verfahren zum Unterfangen von Bauwerken, insbeson
dere bei angrenzender Neubebauung, dadurch ge
kennzeichnet, daß in dem Bereich unterhalb des
Bauwerks im wesentlichen horizontal und parallel zueinander
verlaufende einstückige Preßpfähle in das Erdreich eingetrie
ben werden und daß unter den Fundamenten des Bauwerks eine
Stützwand gebildet und mit den rückwärtigen Enden der Preß
pfähle biegesteif verbunden wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stützwand aus Beton und aus lotrecht gerichteten
Preßpfählen gebildet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß als im wesentlichen horizontal verlaufende
Preßpfähle Rohre verwendet werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß gelochte Rohre verwendet werden.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß vorn zugespitzte Rohre verwendet werden.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß als im wesentlichen horizontal
verlaufende Preßpfähle solche mit Ansätzen verwendet werden,
die in einer im wesentlichen horizontalen Ebene liegen.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß als im wesentlichen horizontal
verlaufende Rohre solche mit Verankerungsansätzen verwendet
werden, die im Bereich der Stützwand plaziert werden.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die im wesentlichen horizontal
verlaufenden Preßpfähle einander so eng benachbart sind, daß
sie die gesamte Last des darüber liegenden Erdreichs aufneh
men.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß als in die Stützwand integrierte
Preßpfähle solche verwendet werden, die aus Pfahlelementen
zusammengestellt sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883804037 DE3804037A1 (de) | 1988-02-10 | 1988-02-10 | Verfahren zum unterfangen von bauwerken |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883804037 DE3804037A1 (de) | 1988-02-10 | 1988-02-10 | Verfahren zum unterfangen von bauwerken |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3804037A1 true DE3804037A1 (de) | 1989-08-24 |
DE3804037C2 DE3804037C2 (de) | 1991-01-03 |
Family
ID=6347061
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19883804037 Granted DE3804037A1 (de) | 1988-02-10 | 1988-02-10 | Verfahren zum unterfangen von bauwerken |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3804037A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2007141376A1 (en) * | 2006-06-02 | 2007-12-13 | Rautaruukki Oyj | Foundation arrangement |
CN111945771A (zh) * | 2020-08-18 | 2020-11-17 | 温州源铭振跃科技有限公司 | 一种桥梁多桩基主动托换装置 |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1801892B (de) * | Frank, Anton, Dipl Ing , 8000 Mun chen | Verfahren zur Herstellung einer Pfahlabstutzung | ||
DE1801894B2 (de) * | 1967-10-14 | 1979-11-08 | The Toyo Bearing Manufacturing Co. Ltd., Osaka (Japan) | Dichtung für ein Wälzlager, insbesondere Rillenkugellager |
-
1988
- 1988-02-10 DE DE19883804037 patent/DE3804037A1/de active Granted
Patent Citations (2)
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CN111945771A (zh) * | 2020-08-18 | 2020-11-17 | 温州源铭振跃科技有限公司 | 一种桥梁多桩基主动托换装置 |
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Publication number | Publication date |
---|---|
DE3804037C2 (de) | 1991-01-03 |
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