DE3801294A1 - Klappbarer fahrzeugsitz - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen klappbaren Fahrzeugsitz, insbesondere für Nutzfahrzeuge, der im Oberbegriff des Anspruchs 1 definierten Gattung.

Bei einem bekannten Fahrzeugsitz dieser Art (DE-PS 35 07 894) ist die Rückenlehne an zwei seitlich am Sitzkissen vorhandenen Konsolen schwenkbar gehalten, die ihrerseits horizontal gegenüber dem auf einem Sitzuntergestell befestigten Sitzkissenrahmen verschieblich sind. Rücklehnenrahmen und Konsolen sind über Schwenkhebel derart miteinander gekoppelt, daß die Umklappbewegung der Rückenlehnen nach vorn auf das Sitzkissen zugleich eine horizontale Verschiebung der Konsolen und damit der Rückenlehne bewirkt. Eine der beiden Konsolen stützt sich in der aufgerichteten Gebrauchsstellung der Rückenlehne an einer Anschlagfläche eines Zahnelements ab und wird damit gegen horizontale Verschiebung gesichert. Mit diesem, einen Teil des Betätigungsmechanismus zum Verriegeln und Lösen des Sitzuntergestells am Fahrzeugboden darstellenden Zahnelement ist ein Handhebel zum Verschwenken des Zahnelements starr verbunden. Das Zahnelement steht mit einem zweiten Zahnelement in Eingriff, dessen Schwenkbewegung über eine Verbindungsstange auf die Verrastungskralle zum Lösen bzw. Herstellen der Bodenverriegelung des Sitzuntergestells übertragen wird. Jeweils eine Verrastungskralle ist am Fuß der beiden hinteren Gestellbeine des Sitzuntergestells angeordnet, so daß das Getriebe aus zweitem Zahnelement und Verbindungsstange zweimal, jeweils einmal an jedem hinteren Gestellbein, vorhanden ist. Die beiden Zahnelemente sind durch eine Koppelstange starr miteinander verbunden.

Wird mittels des Handhebels das erste Zahnelement nach unten geschwenkt, so führt dessen Schwenkbewegung einerseits zu einer Freigabe der Konsole und andererseits über die beiden zweiten Zahnelemente und die Verbindungsstange zu einem Ausschwenken der beiden Verrastungskrallen aus der fahrzeugfesten Halterung am Fahrzeugboden. Die Rückenlehne kann nunmehr auf das Sitzkissen aufgeklappt werden, wobei sie sich zugleich durch die Verschiebebewegung der Konsolen relativ zum Sitzkissenrahmen nach hinten schiebt. Das Sitzkissen mit abgeklappter Rückenlehne kann dann um die vorderen Gestellbeine des Sitzuntergestells in eine etwa vertikale Ausrichtung nach oben geschwenkt werden, wobei sich über Koppelstangen die hinteren Gestellbeine an die Unterseite des Sitzkissenrahmens anklappen. Diese Stellung des Fahrzeugsitzes dient dem erleichterten Ein- und Aussteigen in das Fahrzeug, insbesondere bei Omnibussen oder Lieferwagen. Nachteilig ist hierbei, daß die Verrastungskrallen in ihrer Ausschwenkposition von den Gestellbeinen abstehen und eine Quelle für Verletzungen, insbesondere Fußverletzungen, der Fahrgäste bilden.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Fahrzeugsitz der eingangs genannten Art konstruktiv derart zu verbessern, daß jegliche Verletzungsgefahr am Fahrzeugsitz in dessen hochgeklappter Begehungsstellung vermieden wird.

Die Aufgabe ist bei einem Fahrzeugsitz der im Oberbegriff des Anspruchs 1 definierten Gattung erfindungsgemäß durch die Merkmale im Kennzeichenteil des Anspruchs 1 gelöst.

Bei dem erfindungsgemäßen Fahrzeugsitz wird bzw. werden mit Umklappen der Rückenlehne nach deren Entriegelung in der Gebrauchsstellung die Verrastungskralle bzw. -krallen zwangsläufig aus der fahrzeugfesten Halterung ausgeschwenkt und in eine Abdeckstellung überführt, in welcher sie in den Sitzkissenrahmen oder bei mit dem Sitzkissenrahmen verbundenem Sitzuntergestell in letzteres eingezogen ist bzw. sind. Die Überführung erfolgt dabei in einer den Bedienkomfort wesentlich verbessernden Weise automatisch durch Abkippen der Rückenlehne und zwar bereits dann, wenn der Sitzkissenrahmen noch seine Gebrauchslage innehat. Bei mit angeklappter Rückenlehne vertikal hochgestelltem Sitzkissenrahmen steht jede Verrrastungskralle nicht mehr in den Begehungsraum vor, sondern ist vollständig hinter Sitzteilen zurückversetzt, so daß sie von großflächigen Sitzteilen zumindest in Ein- und Ausstiegsrichtung abgedeckt ist und nicht mehr berührt werden kann. Beim Zurückschwenken des Fahrzeugsitzes wird jede Verrastungskralle erst wieder durch die Aufrichtbewegung der Rückenlehne aus ihrer verdeckten Ausschwenkposition zum Einschwenken in die bodenseitige Halterung hervorgeholt, dann hat aber bereits der Sitzkissenrahmen wieder seine Gebrauchsstellung eingenommen. Durch die Zwangskopplung der Schwenkbewegungen von Verrastungskralle und Rückenlehne wird sichergestellt, daß jede Verrastungskralle beim Sitzhochstellen auch versehentlich nicht ausgefahren bleibt und in den Durchgangsbereich für die Fahrzeuggäste vorsteht.

Durch die in den weiteren Ansprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen des im Anspruch 1 angegebenen Fahrzeugsitzes möglich.

Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ergibt sich dabei aus Anspruch 2. Durch diese Maßnahmen wird verhindert, daß einerseits der Fahrzeugsitz nicht zu früh vom Boden gelöst wird, also noch bevor die Rückenlehne weit genug auf das Sitzkissen aufgeklappt ist, und daß andererseits beim Zurückkippen des Sitzes die Verrastungskralle nicht zu früh ausgeschwenkt wird, also noch bevor der Sitzkissenrahmen bzw. dessen Untergestell den Fahrzeugboden berührt hat. Dadurch lassen sich auch Verletzungen beim Umklappen des Fahrzeugsitzes zuverlässig ausschalten. Eine beim Umkippen der Rückenlehne gespannte Feder als Antrieb für die Verriegelungskralle, wie dies in der Ausführungsform der Erfindung gemäß Anspruch 3 vorgesehen ist, sorgt dabei für ein automatisches und zuverlässiges Einschwenken der Verriegelungskralle in die Halterung am Fahrzeugboden, sobald die Verriegelung der Verrastungskralle in deren Ausschwenkposition am Ende der Rückbewegung der Rückenlehne in die aufrechte Gebrauchsstellung wieder aufgehoben wird.

Bei Fahrzeugsitzen, deren Sitzkissenrahmen über ein Sitzuntergestell mit dem Fahrzeugboden verbunden ist, ist in bekannter Weise an jedem hinteren Gestellbein des Sitzuntergestells eine Verrastungskralle angeordnet. In diesem Fall werden gemäß einer zweckmäßigen Ausführungsform der Erfindung nach Anspruch 4 die Verrastungskrallen im Innern der hohlen Gestellfüße schwenkbar so angeordnet, daß sie in ihrer Ausschwenkposition vollständig in die Gestellfüße einschwenken. Die Umkleidung der mit dem Sitzkissenrahmen in die vertikale Begehungsposition hochklappenden hinteren Gestellfüße mit Weichschaum trägt zur erhöhten Sicherheit bei.

Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung ergibt sich auch aus Anspruch 9, insbesondere in Verbindung mit den weiteren Ansprüchen 10-13. Die angegebenen konstruktiven Maßnahmen tragen insgesamt zu einer fertigungstechnisch einfachen und mechanisch zuverlässigen Realisierung des Betätigungsmechanismus für die Verrastungskrallen bei.

Die Erfindung ist anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels im folgenden näher beschrieben. Es zeigen:

Fig. 1 ausschnittweise eine Seitenansicht eines klappbaren Beifahrersitzes für einen Omnibus,

Fig. 2 eine Vorderansicht des Sitzes in Fig. 1 gemäß Pfeilrichtung II, teilweise versetzt geschnitten,

Fig. 3 bis 6 jeweils einen vergrößerten Ausschnitt des Sitzes in Fig. 1 und 2 im Bereich des Betätigungsmechanismus für die Verrastungskrallen bei vier verschiedenen Schwenkpositionen der Rückenlehne.

Der in Fig. 1 in Seitenansicht und in Fig. 2 in Vorderansicht jeweils ausschnittweise dargestellte Beifahrersitz eines Omnibusses als Beispiel eines Fahrzeugsitzes besteht im wesentlichen aus einem Sitzkissen 10 mit einem auf einem Sitzuntergestell 11 ruhenden Sitzkissenrahmen 12 und aus einer Rückenlehne 13 mit Lehnenrahmen 14. Das Sitzuntergestell 11 weist vier schwenkbeweglich mit dem Sitzkissenrahmen 12 verbundene Gestellbeine auf, und zwar zwei am Fahrzeugboden 15 fest verankerte vordere Gestellbeine 16 und zwei wahlweise mit dem Fahrzeugboden 15 verbindbare bzw. lösbare hintere Gestellbeine 17. In Fig. 2 ist in der linken Hälfte der Rückansicht ein vorderes Gestellbein 16 und in der rechten Hälfte ein hinteres Gestellbein 17 dargestellt. Jeweils ein vorderes Gestellbein 16 und ein hinteres Gestellbein 17 sind über eine Koppelstange 18 miteinander verbunden. Die Koppelstangen 18 stellen sicher, daß beim Schwenken des Sitzkissenrahmens 12 um die vorderen Gestellbeine 16 entgegen Uhrzeigersinn (Fig. 1) die hinteren Gestellbeine 17 an die Unterseite des Sitzkissenrahmens 12 angeklappt werden. Die Schwenkbewegung des Sitzkissenrahmens 12 bis etwa in die Vertikale wird durch zwei Gasdruckfedern 19 unterstützt, die jeweils an dem Sitzkissenrahmen 12 und an einem vorderen Gestellbein 16 angelenkt sind.

Der Sitzkissenrahmen 12 trägt seitlich zwei Lagerplatten 20, 21, in welchen die Rückenlehne 13 schwenkbar gelagert ist. Die Schwenkbarkeit wird durch zwei Lagerzapfen 22, 23 sichergestellt, die seitlich von mit dem Lehnenrahmen 14 verbundenen Lagerstegen 24 (Fig. 1) wegstreben und durch entsprechende Lageröffnungen 25, 26 (Fig. 2) in der Lagerplatte 20, 21 hindurchragen. Auf jedem Lagerzapfen 22, 23 sitzt eine Schenkelfeder 27, 28, die sich einerseits an dem Lehnenrahmen 14 und andererseits an der Lagerplatte 20 bzw. 21 abstützt und die Rückenlehne 13 in ihrer Schwenkbewegung hin zum Sitzkissen 10 unterstützt. Wie insbesondere aus den vergrößerten Darstellungen in Fig. 3-6 zu erkennen ist, erfolgt die Verriegelung der Rückenlehne 13 in ihrer aufgerichteten Gebrauchsstellung durch einen an der Lagerplatte 20 schwenkbar angeordneten Sperrhebel 29, der mit einer Greifnut 30 einen vom Lehnenrahmen 14 seitlich vorstehenden Nocken 31 umfaßt und mit einer Sperrnase 55 hintergreift. Der Sperrhebel 29 ist von einer Zugfeder 32 beaufschlagt, die ihn in seine die Rückenlehne 13 verriegelnde Verriegelungsstellung zurückzieht. Eine an dem einen Hebelarm des Sperrhebels 29 angeordnete Entriegelungstaste 33 dient zum manuellen Verschwenken des Sperrhebels 29 aus seiner Verriegelungsstellung, wodurch der Sperrhebel 29 den Nocken 31 freigibt und die Rückenlehne 13 unter der Wirkung der Schenkelfedern 27, 28 eine zum Sitzkissen 10 hin gerichtete Schwenkbewegung ausführt. Zur Verriegelung des klappbaren Fahrzeugsitzes am Fahrzeugboden 15 ist in jedem hohl ausgebildeten Fuß 34 der hinteren Gestellbeine 17 eine Verrastungskralle 35 schwenkbar angeordnet. Mittels eines noch im einzelnen zu erläuternden Betätigungsmechanismus können die Verrastungskrallen 35 in zwei Positionen verschwenkt werden. In der in Fig. 1 ausgezogen dargestellten sog. Einschwenkposition stehen die Verrastungskrallen 35 aus den Füßen 34 vor und können eine nicht dargestellte Halterung am Fahrzeugboden 15 umgreifen. Eine solche Halterung kann beispielsweise aus einem in einer Bodenvertiefung angeordneten Rundsteg bestehen, welcher von der Verrastungsnase 36 der Verrastungskrallen 35 hintergriffen wird. In der anderen Schwenkstellung der Verrastungskrallen 35, der sog. Ausschwenkposition, die in Fig. 1 strichliniert dargestellt ist, sind die Verrastungskrallen 35 vollständig in die Füße 34 der hinteren Gestellbeine 17 eingezogen. Die Füße 34 sind im übrigen bis auf die Durchtrittsöffnung für die Verrastungskrallen 35 mit Weichschaum 37 umkleidet.

Der Betätigungsmechanismus zum Verschwenken der Verrastungskrallen 35 besteht aus zwei identischen Getriebeeinheiten 38, 39 (Fig. 2), die jeweils an einer Lagerplatte 20 bzw. 21 angeordnet sind. Im folgenden wird die Getriebeeinheit 38 an der Lagerplatte 20 beschrieben, wobei diese Beschreibung auch für die Getriebeeinheit 39 an der Lagerplatte 21 in gleicher Weise gilt. Jede Getriebeeinheit 38 bzw. 39 wirkt dabei über einen Bowdenzug 40 auf eine der beiden in den hinteren Gestellbeinen 17 angeordneten Verrastungskrallen 35. Der Bowdenzug 40 ist hierzu mit seinem verrastungskrallenseitigen Ende an einem gabelförmigen Kupplungsglied 41 befestigt, das über einen durch seine beiden die Verrastungskralle 35 übergreifenden Schenkel und durch die Verrastungskrallen 35 hindurchgehenden Bolzen 42 gelenkig mit der Verrastungskralle 35 verbunden ist. Auf dem Stiel des Kupplungsgliedes 41 sitzt eine Schraubendruckfeder 43, die sich einerseits an der Gabelverzweigung und andererseits an einem Quersteg 44 im Gestellbein 17 abstützt. Beim Schwenken der Verrastungskralle 35 in ihre Ausschwenkposition wird die Feder 43 gespannt und dadurch eine automatisches Rückführen der Verrastungskralle 35 in ihre Einschwenkposition sichergestellt. Der Bowdenzug 40 verläuft durch das hohl ausgebildete hintere Gestellbein 17 bis hin zur Lagerplatte 20 und ist dort mit seinem getriebeeinheitsseitigen Ende mit einem Schieber 45 verbunden, der mittels einer Stift-Schlitz-Führung, bestehend aus einem von der Lagerplatte 20 seitlich wegstehenden Stift 46 und aus einem im Schieber 45 angeordneten Langloch 47, etwa vertikal an der Lagerplatte 20 verschieblich geführt ist. Der Stift 46 bildet im übrigen zugleich den Schwenkzapfen für den Sperrhebel 29 der Rückenlehnenverriegelung und für eine noch zu erläuternde Klinke 48, die ebenso wie der Schieber 45 ein Teil der Getriebeeinheit 38 ist.

Der Schieber 45 trägt an seinem von dem Angriffende des Bowdenzugs 40 abgekehrten vorderen Ende einen Haken 451, der mit einem an der Rückenlehne 13 befestigten Mitnehmer 49 zusammenwirkt. Wie in Fig. 1 und 2 zu sehen ist, sitzt der Mitnehmer 49 starr auf dem Lagerzapfen 22 (bzw. 23 bei der Getriebeeinheit 39) und dreht sich mit der Schwenkbewegung der Rückenlehne 13. Der Mitnehmer 49 trägt einen Rundsteg 50, der beim Drehen des Mitnehmers 49 eine Kreisbewegung ausführt und über einen Teil seiner Kreisbewegung mit dem Haken 451 des Schiebers 45 in Eingriff kommt und dadurch den Schieber 45 in einer Hubbewegung mitnimmt. Diese Hubbewegung wird über den Bowdenzug 40 auf die Verrastungskralle 35 übertragen, die dadurch unter Spannen der Feder 43 in ihre in Fig. 1 strichpunktiert dargestellte Ausschwenkposition überführt wird, in welcher sie gänzlich in den Fuß 34 des hinteren Gestellbeins 17 eingezogen ist. Wie schon erwähnt, ist auf dem Stift 46 eine Klinke 48 drehbar angeordnet, die mit einem Verriegelungsstift 51 auf dem Schieber 45 zusammenwirkt. Die Klinke 48 liegt dabei unter der Wirkung einer Zugfeder 52 an dem Verriegelungsstift 51 an. Sobald der Schieber 45 eine solch große Hubbewegung ausgeführt hat, daß die Verrastungskralle 35 in ihre Ausschwenkposition innerhalb des Fußes 34 überführt ist, schwenkt die Klinke 48 mit einer Rastausnehmung 53 unter den Verriegelungsstift 51 und verriegelt damit den Schieber 45 in dieser maximalen Hubstellung (Fig. 5). Zum Wiederentriegeln des Schiebers 45 wird der an der Rückenlehne 13 angeordnete Nocken 31 der Rückenlehnenverriegelung genutzt, der auf seiner freien Stirnseite einen im Durchmesser verbreiterten Abschnitt trägt, der als Aushebenocken 311 für die Klinke 48 dient. Die Klinke 48 trägt hierzu einen Anschlag 54, der so ausgebildet und angeordnet ist, daß der Aushebenocken 311 unmittelbar vor Erreichen der aufgerichteten Endstellung der Rückenlehne 13 und dem damit verbundenen Einfallen des Nockens 31 in die Greifnut 30 des Sperrhebels 29 der Aushebenocken 311 am Anschlag 54 zur Anlage kommt und die Klinke 48 in Fig. 3-6 entgegen Uhrzeigersinn verschwenkt, wodurch die Rastausnehmung 53 unter dem Verriegelungsstift 51 wegschwenkt und der Schieber 45 damit zur Rückstellung durch den Bowdenzug 40 freigegeben ist.

Der in Fig. 1 in seiner Grundposition dargestellte Fahrzeugsitz kann zum Freigeben des Ein- und/oder Ausstiegs in den Omnibus in eine vertikale Begehungsstellung verbracht werden, in welcher die Rückenlehne 13 um etwa 90° geschwenkt auf dem Sitzkissen 10 aufliegt, der Sitzkissenrahmen 12 sich etwa in Verlängerung der feststehenden vorderen Gestellbeine 16 vertikal erstreckt und die hinteren Gestellbeine 17 über die Koppelstangen 18 an die Unterseite des Sitzkissenrahmens 12 angeklappt sind. Die Funktion des aus den beiden Getriebeeinheiten 38 und 39 bestehenden Betätigungsmechanismus für das Entriegeln und Verschwenken der Verrastungskrallen 35 läßt sich am deutlichsten anhand der verschiedenen Positionen der Getriebeeinheit 38 in Fig. 3-6 verdeutlichen, wobei sich die Rückenlehne 13 in Fig. 3 in ihrer aufgerichteten Gebrauchsstellung, in Fig. 6 unmittelbar vor ihrer Gebrauchsstellung und in Fig. 4 und 5 in zwei verschiedenen Umklappstellungen befindet.

Wie in Fig. 3 durch einen Doppelpfeil angedeutet ist, muß zum Entriegeln der Rückenlehne 13 die Entriegelungstaste 33 der Rückenlehnenverriegelung entgegen der Kraft der Zugfeder 32 nach oben geschwenkt werden. Dadurch kommt der Nocken 31 außer Eingriff mit dem Sperrhebel 29, und die Rückenlehne 13 schwenkt unter der Antriebskraft der beiden Schenkelfedern 27, 28 entgegen Uhrzeigersinn in Richtung auf das Sitzkissen 10 hin. Mit Verschwenken der Rückenlehne 13 gibt der Aushebenocken 311 die Klinke 48 frei, die sich unter der Kraft der Zugfeder 52 an den Verriegelungsstift 51 auf dem Schieber 45 anlegt. Mit der Rückenlehne 13 beginnt sich der Mitnehmer 49 zu drehen und dessen Rundsteg 50 beschreibt eine Kreisbogenbahn (Fig. 4). Hat die Rückenlehne 13 etwas mehr als die Hälfte ihres Schwenkweges zurückgelegt, so gelangt der Rundsteg 50 in Eingriff mit dem Haken 451 am Schieber 45 (Fig. 4). Mit weiterem Verschwenken hebt der Mitnehmer 49 über seinen Rundsteg 50 den Schieber 45 vertikal nach oben (Fig. 5), so daß der Schieber 45 über den Bowdenzug 40 die Verrastungskralle 35 aus ihrer in Fig. 1 ausgezogen dargestellten Einschwenkposition in ihre in Fig. 1 strichliniert dargestellte Ausschwenkposition überführt. Bei diesem Verschwenken der Verrastungskralle 35 wird die Feder 43 im Fuß 34 gespannt. Hat der Schieber 45 seine maximale Hubstellung erreicht, so gleitet die unter Federspannung an dem Verriegelungsstift 51 anliegende Klinke 48 mit ihrer Rastausnehmung 53 unter den Verriegelungsstift 51 und arretiert den Schieber 45 in dieser maximalen Hubstellung (Fig. 5 und 6). In dieser Stellung hat die Rückenlehne 13 auch ihre vollständige Umklappstellung erreicht und liegt auf dem Sitzkissen 10 auf. Nunmehr kann das Sitzkissen 10 mit angeklappter Rückenlehne 13 in die beschriebene Begehungslage hochgestellt werden, wobei die Gasdruckfedern 19 diese in Fig. 1 entgegen Uhrzeigersinn verlaufende Schwenkbewegung des Sitzkissenrahmens 12 mit Sitzkissen 10 und Rückenlehne 13 unterstützen. Die hinteren Gestellbeine 17 werden über die Koppelstangen 18 an die Unterseite des Sitzkissenrahmens 12 angelegt. Durch die in die Füße 34 der hinteren Gestellbein 17 eingezogenen Verrastungskrallen 35 und durch die Umkleidung der Füße 34 mit Weichschaum 37 kann kein Fahrzeuggast sich beim Begehen des von dem Fahrzeugsitz freigegebenen Durchgangsraum in irgendeiner Weise an dem hochgestellten Sitz verletzen.

Zum Zurückstellen des Fahrzeugsitzes in seine in Fig. 1 dargestellte Gebrauchslage ist zunächst der Sitzkissenrahmen 12 mit Sitzuntergestell 11 und angeklappter Rückenlehne 13 in seine Gebrauchslage zurückzuschwenken. Dabei werden über die Koppelstangen 18 die hinteren Gestellbeine 17 automatisch abgespreizt und setzen auf dem Fahrzeugboden 15 auf. Die Verriegelungskrallen 35 sind nach wie vor noch in die Füße 34 eingezogen. Nunmehr wird die Rückenlehne 13 im Uhrzeigersinn aufgerichtet, wobei der Rundsteg 50 des Mitnehmers 49 außer Eingriff mit dem Haken 451 des Schieber 45 kommt (Fig. 6). Der Schieber 45 ist aber über die Klinke 48 nach wie vor in seiner maximalen Hubstellung verriegelt, so daß auch über den Bowdenzug 40 die Verrastungskralle 35 ihre Einschwenkposition beibehält. Kurz bevor die Rückenlehne 13 ihre aufgerichtete Endstellung erreicht, schwenkt der Aushebenocken 311 zum Anschlag 54 der Klinke 48 und verschwenkt letztere entgegen Uhrzeigersinn und gegen die Kraft der Zugfeder 52. Damit gleitet die Rastausnehmung 53 unter dem Verriegelungsstift 51 hinweg, und der Schieber 45 ist entriegelt. Die gespannte Feder 43 schiebt nunmehr die Verrastungskralle 35 in deren Einschwenkposition, in welcher die Verrastungsnase 36 in die Halterung im Fahrzeugboden 15 eingreift und das hintere Gestellbein 17 am Fahrzeugboden 15 automatisch verrastet. Über den Bowdenzug 40 wird beim Verschwenken der Verrastungskralle 35 der Schieber 45 in seine Grundposition zurückgezogen. Der Nocken 31 legt sich an den Sperrhebel 29 an und verschwenkt diesen entgegen der Kraft der Zugfeder 32, bis er bei Erreichen der Endstellung der Rücklehne 13 in die Greifnut 30 einfällt. Die gespannte Zugfeder 32 zieht in dieser Position den Sperrhebel 29 wieder in die Grundstellung zurück, in welcher die Sperrnase 55 am Sperrhebel 29 den Nocken 31 hintergreift und damit die Rückenlehne 13 sicher verriegelt.

Die Getriebeeinheit 39 an der anderen Lagerplatte 21 ist gleichartig aufgebaut und arbeitet in gleicher Weise. Auch die Verriegelung der Rückenlehne 13 ist auf der Lagerplatte 21 durch einen gleichen Sperrhebel wie der Sperrhebel 29 auf der Lagerplatte 20 vorgenommen. Die beiden Sperrhebel sind starr durch ein Rohr miteinander verbunden.

Claims (16)

1. Klappbarer Fahrzeugsitz, insbesondere für Nutzfahrzeuge, mit einem aus einer etwa horizontalen Gebrauchslage in eine die Begehung (Ein- und Ausstieg) des Fahrzeugs erleichternde, etwa vertikale Begehungslage schwenkbaren Sitzkissenrahmen mit Sitzkissen, mit einer am Sitzkissenrahmen schwenkbaren Rückenlehne, die nach Lösen einer sie in ihrer aufgerichteten Gebrauchslage festlegenden Verriegelung nach vorn auf das Sitzkissen umklappbar ist, und mit mindestens einer Verrastungskralle zur Arretierung des Sitzkissenrahmens in dessen Gebrauchsstellung, die mittels eines Betätigungsmechanismus aus einer fahrzeugfesten Halterung ein- und ausschwenkbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Betätigungsmechanismus (38, 39) an die Rückenlehne (13) derart angekoppelt ist, daß aus deren Umklappbewegung eine Ausschwenkbewegung und aus deren Aufrichtbewegung eine Einschwenkbewegung der mindestens einen Verrastungskralle (35) aus der bzw. in die fahrzeugseitige Halterung abgeleitet ist, und daß die mindestens eine Verrastungskralle (35) so angeordnet ist, daß sie in ihrer Ausschwenkposition verdeckt plaziert ist.

2. Sitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Ausschwenken der mindestens einen Verrastungskralle (35) etwa nach der Hälfte des Umklappweges der Rückenlehne (13) und das Einschwenken der mindestens einen Verrastungskralle (35) am Ende des Aufrichtweges der Rückenlehne (13) erfolgt und daß während des dazwischen liegenden Schwenkweges der Rückenlehne (13) die mindestens eine Verrastungskralle (35) in ihrer Ausschwenkposition verriegelt ist.

3. Sitz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß mit Ausschwenken der mindestens einen Verrastungskralle (35) eine diese in Einschwenkrichtung belastende Feder (43) gespannt wird.

4. Sitz nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß der Sitzkissenrahmen (12) mit einem klappbaren Sitzuntergestell (11) versehen ist, an welchem die mindestens eine Verrastungskralle (35) schwenkbar derart angeordnet ist, daß sie in ihrer Ausschwenkposition in das Sitzuntergestell (11) eingezogen ist.

5. Sitz nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Sitzuntergestell (11) vier schwenkbeweglich mit dem Sitzkissenrahmen (12) verbundene Gestellbeine (16, 17) aufweist, von denen die beiden vorderen Gestellbeine (16) fest mit dem Fahrzeugboden (15) verbunden sind und die beiden hinteren Gestellbeine (17) in ihrem hohlen Fuß (34) jeweils eine Verrastungskralle (35) derart schwenkbar aufnehmen, daß die Verrastungskrallen (35) in ihrer Ausschwenkposition in die Füße (34) eingezogen sind.

6. Sitz nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Fuß (34) der hinteren Gestellbeine (17) mit Weichschaum (37) umgeben ist.

7. Sitz nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückenlehne (13) an zwei am Sitzkissenrahmen (12) seitlich angeordneten Lagerplatten (20, 21) schwenkbar gelagert ist und daß der Betätigungsmechanismus zwei identische Getriebeeinheiten (38, 39) aufweist, von denen jeweils eine an einer Lagerplatte (20, 21) angeordnet ist.

8. Sitz nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß jede Verrastungskralle (35) zu ihrer Schwenkbewegung über einen vorzugsweise in den Gestellbeinen (17) verlaufenden Bowdenzug (40) mit der zugeordneten Getriebeeinheit (38, 39) des Betätigungsmechanismus verbunden ist.

9. Sitz nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß jede Getriebeeinheit (38, 39) aufweist: einen an der Lagerplatte (20) etwa vertikal verschieblichen Haken (45, 451), an dem das getriebeseitige Ende des Bowdenzugs (40) befestigt ist, einen am Lehnenrahmen (14) befestigten, beim Schwenken der Rückenlehne (13) eine Kreisbewegung ausführenden Mitnehmer (49), der über einen Teil seiner Kreisbewegung mit dem Haken (45, 451) in Eingriff kommt und diesen zu einer Hubbewegung mitnimmt, einen an dem Haken (45, 451) befestigten Verriegelungsstift (51) und eine an diesem unter Federbelastung anliegende, an der Lagerplatte (20) schwenkbewegliche Klinke (48) mit mindestens einer Rastausnehmung (53) zur Aufnahme des Verriegelungsstiftes (51) in der Hubendstellung des Hakens (45, 451).

10. Sitz nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Haken (45, 451) eine Rückstellfeder mit der Hubbewegung entgegengerichteter Federkraft, vorzugsweise die die Verrastungskralle (35) in Einschwenkrichtung belastende Feder (43) über den Bowdenzug (40), angreift.

11. Sitz nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß jede Getriebeeinheit (38, 39) einen am Lehnenrahmen (14) angeordneten, beim Schwenken der Rückenlehne (13) eine Kreisbewegung ausführenden Aushebenocken (311) aufweist, der am Ende der Aufrichtbewegung der Rückenlehne (13) die Klinke (48) zu deren der Federkraft entgegengerichteten Verschwenkung zwecks Außereingriffbringen von Verriegelungsstift (51) und Rastausnehmung (53) kontaktiert.

12. Sitz nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß am Lehnenrahmen (14), vorzugsweise koaxial mit dem Aushebenocken (311), ein Nocken (31) einer Rücklehnen-Verriegelung angeordnet ist, der in der Aufrichtstellung der Rückenlehne (13) in eine in einem Sperrhebel (29) angeordnete Greifnut (30) zur Verriegelung der Rückenlehne (13) einfällt, und daß der Sperrhebel (29) eine Entriegelungstaste (33) zu seinem manuellen Verschwenken trägt.

13. Sitz nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß am Sperrhebel (29) eine Sperrfeder (32) mit eine Drehbewegung des Sperrhebels (29) in Verriegelungsrichtung bewirkender Federkraft angreift.

14. Sitz nach einem der Ansprüche 3-13, dadurch gekennzeichnet, daß die Feder (43) in jedem Gestellbein (17) als Schraubendruckfeder (43) ausgebildet ist, die sich einerseits am Gestellbein (17) und andererseits an dem einen Hebelarm der als zweiarmiger Hebel ausgebildeten Verrastungskralle (35) abstützt.

15. Sitz nach einem der Ansprüche 7-14, dadurch gekennzeichnet, daß zwei die Umklappbewegung der Rückenlehne (13) erzwingende Schenkelfedern (27, 28) vorgesehen sind, die sich einerseits am Lehnenrahmen (14) und andererseits an der jeweils zugeordneten Lagerplatte (20, 21) abstützen.

16. Sitz nach einem der Ansprüche 5-15, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Sitzkissenrahmen (12) und mindestens einem vorderen Gestellbein (16) eine Gasdruckfeder (19) eingespannt ist.