DE4134053C2 - Fahrzeugsitz - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Fahrzeugsitz, insbesondere einen
Fahrernebensitz in Omnibussen, gemäß dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1.
Bei einem bekannten Fahrzeugsitz dieser Art für
landwirtschaftliche Fahrzeuge (DE 21 07 231 C3) dient die an
dem einen Lenker und an der Rückenlehne unterhalb deren
Schwenkachse an der Sitzschale angelenkte Koppel gleichzeitig
zur Neigungseinstellung der Rückenlehne. Hierzu ist der
Mittelteil der Koppelstange teleskopartig ausgebildet, so daß
ihre Länge veränderbar und damit die Steilheit der Rückenlehne
einstellbar ist. Beim Verschwenken in die
Nichtgebrauchsstellung des Fahrzeugsitzes richten die Lenker
das Sitzteil und die Koppel die Rückenlehne auf, so daß beide
in etwa vertikal stehen und dabei einen maximalen Freiraum vor
dem Fahrzeugsitz zur Verfügung stellen, der z. B. zum Durchtritt
oder zum Fahren in Stehhaltung genutzt werden kann.
In Nutzfahrzeugen werden solche wegklappbaren Fahrzeugsitze als
sog. Fahrernebensitze im Einstiegsbereich des Fahrzeugs
angeordnet. Der Einstieg wird durch Wegklappen des
Fahrzeugsitzes in seine Nichtgebrauchsstellung freigeben.
Danach wird der Fahrzeugsitz wieder in seine Gebrauchsstellung
zurückgeschwenkt und bietet einer zusätzlichen Person Platz.
Die mittels der Koppel eingestellte Rückenlehnenneigung bleibt
dabei erhalten, so daß der Sitzbenutzer nach dem Rückschwenken
des Fahrzeugsitzes wieder die gleiche Sitzeinstellung
vorfindet. Bei bestimmtem Fahrernebensitzen, so in Omnibussen,
ist es erwünscht, diesen Fahrzeugsitz in der
Sitzgebrauchsstellung um seine vertikale Achse drehen zu
können, damit der Sitzbenutzer eine verschiedenen Situationen
optimal angepaßte Sitzposition einnehmen kann. Eine um etwa
180° gedrehte Sitzposition ist beispielsweise für einen
Reisebegleiter erwünscht, um in bequemer Weise Sichtkontakt zu
den Fahrgästen des Omnibusses zu erhalten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Fahrzeugsitz
der eingangs genannten Art drehbar zu machen, ohne dabei auf
den Vorteil der maximalen Raumfreigabe durch Aufrichten von
Sitzteil und Rückenlehne in der zurückgeschwenkten
Nichtgebrauchsstellung des Fahrzeugsitzes zu verzichten.
Zusätzlich soll die Rückenlehne in allen Drehpositionen
einstellbar sein.
Die Aufgabe ist bei einem Fahrzeugsitz der im Oberbegriff des
Anspruchs 1 definierten Gattung erfindungsgemäß durch die
Merkmale im Kennzeichenteil des Anspruchs 1 gelöst.
Der erfindungsgemäße Fahrzeugsitz hat den Vorteil, daß das
Sitzteil mitsamt der Rückenlehne des in seiner
Gebrauchsstellung sich befindlichen Fahrzeugsitzes nach Lösen
eines ersten Kupplungselements über nahezu 360° in jede
gewünschte Drehposition gedreht werden kann und in jeder dieser
Drehpositionen auch die Möglichkeit besteht, an der
Rückenlehneneinstellung Korrekturen vorzunehmen. Nach
Rückdrehen des Fahrzeugsitzes in seine Ausgangs-, Grund- oder
Nullposition, in welcher die Rückenlehne in Fahrtrichtung
hinter dem Sitzteil steht und quer zur Fahrtrichtung
ausgerichtet ist und die Sitzschale wieder mit dem Sitzschalenträger
verriegelt ist, läßt sich der Fahrzeugsitz durch Lösen eines
weiteren Kupplungselements in seine Nichtgebrauchsstellung
wegklappen. Unabhängig von der jeweils eingestellten
Rückenlehnenneigung werden, wie bei dem bekannten Fahrzeugsitz,
Sitzteil und Rückenlehne beim Wegklappen so geschwenkt, daß
beide in etwa vertikal und parallel zueinander ausgerichtet
sind und somit ein maximaler Freiraum vor dem hochgeklappten
Fahrzeugsitz entsteht. Bei Zurückschwenken des Fahrzeugsitzes
in seine Gebrauchsstellung nimmt die Rückenlehne wieder ihre
vorherige Anstellung relativ zum Sitzteil ein. Die
Sitzbetätigung ist weitgehend komfortabel gehalten, da sowohl
die Drehbarkeit des in Gebrauchsstellung sich befindlichen
Fahrzeugsitzes als auch die Bereitschaft des Fahrzeugsitzes zum
Wegklappen jeweils durch einen einzigen Handhebel bzw.
Handgriff hergestellt werden kann.
Vorteilhafte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen
Fahrzeugsitzes mit zweckmäßigen Weiterbildungen und
Ausgestaltungen der Erfindung sind in den weiteren
Patentansprüchen angegeben.
Wird gemäß einer bevorzugen Ausführungsform der Erfindung die
an der Sitzschale gehaltene Verstellvorrichtung für die
Rückenlehne durch eine Gasfeder gebildet, ist eine stufenlose
Einstellung der Rückenlehne innerhalb eines vorgegebenen
Komfortwinkels möglich.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird das
zwischen der Verstellvorrichtung und der Rückenlehne wirksame
Kupplungselement mittels eines an dem Sitzschalenträger des Sitzteils
schwenkbar angeordneten Handhebels betätigt, der über eine
Kraftflußleitung derart mit einem federbelasteten Riegel im
Kupplungselement verbunden ist, daß durch Schwenken des
Handhebels der Riegel gegen Federrückstellkraft aus einer in
der Rückenlehne vorhandenen Riegelaufnahme herausgezogen wird.
Die Kraftflußleitung ist im Bereich zwischen Sitzschalenträger und
Sitzschale mit einer Schnittstelle versehen, in welcher sie
durch Drehen der Sitzschale aus deren Grund- oder Nullposition
heraus automatisch unterbrochen und nach Rückdrehen der
Sitzschale in die Grund- oder Nullposition wieder geschlossen
wird. Da der axial verschiebliche Riegel drehfest mit einem auf
der Schwenkachse der Rückenlehne drehbeweglich sitzenden, von
der Verstellvorrichtung betätigten Hebelarm verbunden ist und
die mit dem Riegel korrespondierende Riegelaufnahme an der
Rückenlehne angeordnet ist, kann nach Herausziehen des Riegels
aus der Riegelaufnahme die Rückenlehne beim Wegklappen des
Fahrzeugsitzes unabhängig von ihrer Neigungseinstellung von der
Koppel in ihre Vertikalstellung überführt werden.
Das zwischen der Sitzschale und dem Sitzschalenträger wirksame zweite
Kupplungselement wird nach einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung durch einen Rasthebel gebildet, der an dem
Sitzschalenträger schwenkbar befestigt ist und in der Grund- oder
Nullposition der Sitzschale in eine in dieser vorgesehene
Rastnut einfällt. Mittels eines Handgriffes kann der Rasthebel
zur Drehbewegungsfreigabe der Sitzschale aus der Rastnut
ausgeschwenkt werden.
Um zur Drehfreigabe bzw. zum Wegklappen nur jeweils ein
Kupplungselement manuell betätigen zu müssen, ist gemäß einer
zweckmäßigen Ausführungsform der Erfindung die Koppel zwischen
Lenker und Rückenlehne zwei geteilt und das dritte
Kupplungselement zwischen den beiden Koppelteilen in Form eines
in dem einen Koppelteil ausgebildeten Langlochs und eines in
dem Koppelteil seitlich wegstehenden Zapfens angeordnet. Der
Zapfen des einen Koppelteils ragt in der Grund- oder
Nullposition der Sitzschale in das Langloch hinein und ist in
diesem axial verschieblich geführt. Beim Herausschwenken der
Sitzschale aus der Grund- oder Nullposition schwenkt der Zapfen
aus dem Langloch aus, und die Verbindung zwischen den Lenkern
und der Rückenlehne ist aufgehoben. Beim Rückschwenken der
Sitzschale in ihre Grund- oder Nullposition findet der Zapfen
in jeder Neigungsstellung der Rückenlehne selbsttätig in das
Langloch, und die Kupplung ist wieder hergestellt.
Selbstverständlich kann dabei der Fahrzeugsitz nur in eine
Richtung aus der Grundposition herausgedreht und in der
entgegengesetzten Richtung wieder in die Grundposition
zurückgedreht werden.
Damit die Kupplungsteile des dritten Kupplungselements beim
Rückdrehen des Fahrzeugsitzes wieder automatisch in
Wirkverbindung untereinander treten können, ist das an den
vorderen Lenkern schwenkbar gelagerte Koppelteil in einer
Führung am hinteren Lenker geführt, so daß es nach Lösen des
Kupplungselements seine Position unverändert beibehält und
somit nach Rückdrehen des Fahrzeugsitzes das Kupplungselement
wieder automatisch schließt.
Die Erfindung ist anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels im folgenden näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung der Seitenansicht
eines Fahrzeugsitzes in Sitzgebrauchsstellung,
Fig. 2 eine schematische Darstellung des Fahrzeugsitzes
in Fig. 1 in seiner hochgeklappten
Nichtgebrauchsstellung,
Fig. 3 ausschnittweise eine konstruktive Ausführungsform
des Fahrzeugsitzes in Fig. 1 und 2,
Fig. 4 eine Ansicht des Fahrzeugsitzes in Richtung
Pfeil IV in Fig. 3.
Der in Fig. 1 und 2 schematisch und in Fig. 3 und 4 im
konstruktiven Detail dargestellte Fahrernebensitz für einen
Omnibus, als Beispiel für einen allgemeinen wegklappbaren
Fahrzeugsitz, umfaßt in bekannter Weise ein Sitzteil 11 und
eine in ihrem Anstellwinkel gegenüber dem Sitzteil 11
einstellbare Rückenlehne 12. Das Sitzteil 11 besteht aus einem
Sitzschalenträger 13 und einer Sitzschale 14, zwischen denen zur
Drehbeweglichkeit der Sitzschale 14 gegenüber dem Sitzschalenträger 13
ein Drehteller 15 angeordnet ist. Der Sitzschalenträger 13 ist über ein
Sitzgestell 16 mit dem Fahrzeugboden 17 verbunden. Dabei ist
das Sitzgestell 16 so angeordnet, daß sich der Fahrzeugsitz in
seiner Sitzgebrauchsstellung im Einstiegsbereich des Fahrzeugs
bzw. Omnibusses befindet. Der Einstieg des Fahrzeugs ist in
Fig. 1 und 2 mit 18 angedeutet. Zwecks Freigabe des Einstiegs
18 ist das Sitzgestell 16 so ausgebildet, daß der Fahrzeugsitz
aus der Sitzgebrauchsstellung (Fig. 1) nach hinten in eine
Nichtgebrauchsstellung (Fig. 2) wegschwenkbar ist, in welcher
der Sitzteil 11 und die Rückenlehne 12 zwecks Freigabe eines
maximalen Freiraums im Einstiegsbereich etwa vertikal
ausgerichtet sind. Hierzu weist das Sitzgestell 16 ein
Lenkerparallelogramm aus einem hinteren Lenker 20 und zwei
vorderen Lenkern 21, 22 (Fig. 4) auf, die mit ihrem einen Ende
am Sitzschalenträger 13 und mit ihrem anderen Ende an einem am
Fahrzeugboden 17 im Einstiegsbereich 18 befestigten Lagerbock
19 drehbar gelagert sind. Der Lagerbock 19 weist dabei zwei
miteinander fluchtende untere Lagerstellen 23, 24 und eine im
Vertikalabstand dazu und horizontal zurückversetzt angeordnete
obere Lagerstelle 25 auf, in denen jeweils die unteren Enden
der beiden vorderen Lenker 21, 22 bzw. des hinteren Lenkers 20
angebunden sind. Der Sitzschalenträger 13 weist entsprechend zwei nahe
der Sitzvorderkante liegende, quer zur Fahrzeuglängsrichtung
miteinander fluchtende vordere Lagerstellen 26, 27 sowie eine im
Horizontalabstand davon angeordnete hintere Lagerstelle 28 auf,
in denen jeweils die oberen Enden der vorderen Lenker 21, 22
bzw. des hinteren Lenkers 20 schwenkbar gehalten sind. Zwischen
den vorderen Lenkern 21, 22 und dem hinteren Lenker 20 sind zwei
Zugfedern 29, 30 aufgespannt, welche nach Anheben des Sitzteils
11 die Schwenkbewegung des Fahrzeugsitzes in seine
Nichtgebrauchsstellung unterstützen. Der hintere Lenker 20 ist
dabei mittig zu den beiden vorderen Lenkern 21, 22 angeordnet.
Die Zugfedern 29, 30 sind an Zapfen 31, 32, die an den beiden
vorderen Lenkern 21, 22 auf den einander zugekehrten Seiten
vorstehen und an einem Zapfen 33 eingehängt, der im hinteren
Lenker 20 beidseitig vorsteht (Fig. 4).
Zum Sitzgestell 16 gehört noch eine Koppel 34, welche zur
Auslösung der Aufrichtbewegung der Rückenlehne 12 beim
Wegschwenken des Fahrzeugsitzes die Lenker 21, 22 bzw. 20 mit
der Rückenlehne 12 verbindet. Die Koppel 34 ist dabei mit den
Lenker 20 bzw. 21, 22 schwenkbeweglich und mit der Rückenlehne
12 starr verbunden. In Fig. 1 und 2 ist dabei das eine Ende der
Koppel 34 an dem hinteren Lenker 20 angelenkt, während es in
einer alternativen Ausführung gemäß Fig. 3 und 4 mit den beiden
vorderen Lenkern 21, 22 schwenkbeweglich verbunden ist. Um eine
Drehbewegung der mit der Sitzschale 14 drehfest verbundenen
Rückenlehne 12 zu ermöglichen, ist die Koppel 34 zweigeteilt
und zwischen den beiden Koppelteilen 341, 342 ein
Kupplungselement 35 vorgesehen, das sich bei Drehen der
Sitzschale 14 aus ihrer Grund- oder Nullposition heraus
automatisch löst und beim Rückdrehen der Sitzschale 14 in ihre
Grund- oder Nullposition wieder automatisch schließt. Das
Kupplungselement 35 besteht hierzu aus einem im vorderen, mit
den vorderen Lenkern 21, 22 schwenkbeweglich verbundenen
Koppelteil 341 angeordneten Langloch 36 und einem am hinteren,
fest mit der Rückenlehne verbundenen Koppelteil 342 seitlich
vorstehenden Zapfen 37, der in der Nullposition der Sitzschale
14 in das Langloch 36 hineinragt und darin verschieblich
geführt ist. Selbstverständlich können Langloch 36 und Zapfen
37 auf den beiden Koppelteilen 341, 342 vertauscht angeordnet
sein. Beim Herausdrehen der Sitzschale 14 aus ihrer Grund- oder
Nullposition, was für einen auf dem Fahrzeugsitz sitzenden
Fahrgast nur entgegen Uhrzeigersinn möglich ist, gleitet der
Zapfen 37 seitlich aus dem Langloch 36 heraus, und die
Verbindung zwischen den beiden Koppelteilen 341, 342 ist
aufgehoben. Das vordere Koppelteil 341 ist in einer an dem
hinteren Lenker 20 seitlich angeordneten Führung 38 geführt, so
daß es bei Auftrennen des Kupplungselements 35 seine Position
beibehält und das bei Zurückdrehen der Sitzschale 14
zurückkommende Koppelteil 342 mit seinem Zapfen 37 das Langloch
36 automatisch findet.
Wie eingangs bereits erwähnt und in Fig. 4 schematisch
angedeutet ist, ist die Rückenlehne 12 um eine horizontale
Schwenkachse an der Sitzschale 14 in einem vorgegebenen
Winkelbereich gegenüber dem Sitzteil 11 schwenkbar gehalten.
Hierzu ist die Rückenlehne 12 an zwei gegenüberliegenden Seiten
der Sitzschale 14 mittels zweier Bolzen 39, von welchen in
Fig. 4 nur der in Fahrtrichtung rechte Bolzen 39 zu sehen ist,
in der Sitzschale 14 drehbar gehalten. Auf dem rechten Bolzen
39 sitzt ein Schwenkhebel 40 drehbeweglich auf, an dessen
Hebelarmende eine Verstellvorrichtung 41 zur Einstellung des
Anstellwinkels der Rückenlehne 12 relativ zum Sitzteil 11
angreift. Wie in Fig. 3 skizziert ist, ist die
Verstellvorrichtung 41 als Gasfeder ausgebildet, die eine
kontinuierliche Verstellung der Rückenlehne 12 innerhalb eines
zugelassenen Neigungswinkels gestattet. Damit die
Verstellvorrichtung 41 beim Hochklappen des Fahrzeugsitzes die
Aufrichtbewegung der Rückenlehne 12 nicht behindert, ist in der
Verbindung zwischen Verstellvorrichtung 41 und Rückenlehne 12
ein weiteres Kupplungselement 42 angeordnet, das mittels eines
Handhebels 43 gelöst werden kann und damit die starre
Verbindung zwischen der Verstellvorrichtung 41 und der
Rückenlehne 12 zwecks Schwenkbewegung der Rückenlehne 12
freigibt. Das Kupplungselement 42 weist hierzu einen mit dem
Schwenkhebel 40 starr verbundenen Verriegelungsblock 44 auf, in
dem ein federbelasteter Riegel 45 axial verschieblich geführt
ist. Der Riegel 45 korrespondiert mit einer Riegelaufnahme 46
in der Rückenlehne 12, in welche er durch die Riegelfeder 47
formschlüssig hineingedrückt wird. Die Riegelaufnahme 46 ist
dabei derart in der Rückenlehne 12 angeordnet, daß in der
Sitzgebrauchsstellung der Riegel 45 durch Federbeaufschlagung
in die Riegelaufnahme 46 einfällt. Das von der Riegelaufnahme
46 abgekehrte Riegelende ist über einen Bowdenzug 48 mit einer
Schwenklasche 49 verbunden, die im vorderen Teil der Sitzschale
14 nahe der Sitzvorderkante schwenkbeweglich gehalten ist. Die
Schwenklasche 49 greift mit einem Mitnehmer 50 in eine zur
Sitzschale 14 hin offene Rinne 51 am vorderen Ende eines im
Sitzschalenträger 13 in horizontaler Richtung axial verschiebbaren
federbelasteten Bolzen 52. Das von der Rinne 51 abgekehrte Ende
des Bolzens 52 ist durch einen Seilzug 53 mit einem am hinteren
Ende des Sitzschalenträgers 13 schwenkbeweglich gehaltenen
Verriegelungshebel 54 verbunden, an dem der Handhebel 43 starr
befestigt ist. Der Verriegelungshebel 54 ist zweiarmig
ausgebildet, wobei am Ende des einen Hebelarms der Seilzug 53
befestigt ist und der andere Hebelarm als Verriegelungsklinke
55 ausgebildet ist. Die Verriegelungsklinke 55 umschließt in
der Sitzgebrauchsstellung einen am hinteren Lenker 20 seitlich
vorstehenden Verriegelungszapfen 56 und sichert somit das
Sitzgestell 16 in der Sitzgebrauchsstellung gegen
unbeabsichtigtes Hochklappen des Fahrzeugsitzes.
Der Kraftfluß zwischen dem betätigten Handhebel 43 und dem
Riegel 45 im Kupplungselement 42 ist wie folgt:
Beim Hochziehen des Handhebels 43 in Fig. 3 im Uhrzeigersinn
wird der Verriegelungshebel 54 geschwenkt und die
Verriegelungsklinke 55 gibt zunächst den Verriegelungszapfen 56
frei, so daß eine Hochklappbewegung des Sitzgestells 16 nicht
mehr behindert wird. Gleichzeitig wird durch das mit dem
Seilzug 53 verbundene Hebelarmende des Verriegelungshebels 54
über den Seilzug 53 der Bolzen 52 entgegen der Kraft der
Rückstellfeder 57 in Fig. 3 nach rechts verschoben. Der Bolzen
52 schwenkt über seine mit dem Mitnehmer 50 in Eingriff
stehende Rinne 51 die Schwenklasche 49 entgegen Uhrzeigersinn.
Die Schwenklasche 49 zieht ihrerseits über den Bowdenzug 48 den
Riegel 45 entgegen der Kraft der Riegelfeder 47 aus der
Riegelaufnahme 46. Damit ist die starre Verbindung zwischen dem
Schwenkhebel 40 und der Rückenlehne 12 aufgehoben und beim
Hochklappen des Sitzes (Fig. 2) kann die Rückenlehne 12 über
die Koppel 34 unabhängig von der Neigungseinstellung des
Schwenkhebels 40 in ihre Aufrichtstellung drehen. In der
hochgeklappten Nichtgebrauchsstellung wird ein Endlagenanschlag
von einer am hinteren Lenker 20 befestigten Lasche 64 gebildet,
an der der Bolzen 52 anliegt. Damit beim Aufheben der
Verbindung zwischen Schwenkhebel 40 und Rückenlehne 12 letztere
nicht eine unbestimmte Position einnimmt, ist an dem in Fig. 4
nicht zu sehenden, in Fahrtrichtung linken Bolzen 39 zur
Drehhalterung der Rückenlehne 12 eine Spiralfeder vorgesehen,
die ein Rückstellmoment auf die Rückenlehne 12 ausübt, welches
die Aufrichtung der Rückenlehne 12 unterstützt.
Um in der Sitzgebrauchsstellung die durch den Drehteller 15
zwischen Sitzschalenträger 13 und Sitzschale 14 gegebene
Drehbeweglichkeit der Sitzschale 14 um ihre vertikale Achse zu
ermöglichen, ist einerseits ein zwischen Sitzschalenträger 13 und
Sitzschale 14 wirksames Kupplungselement 58 und andererseits
eine Schnittstelle 59 in der Kraftflußleitung zwischen
Handhebel 43 und Riegel 45 vorgesehen, in welcher die
Kraftflußleitung durch Drehen der Sitzschale 14 aus ihrer
Grund- oder Nullposition heraus automatisch unterbrochen und
nach Rückdrehen der Sitzschale 14 in die Grund- oder
Nullposition wieder geschlossen wird. Diese Schnittstelle 59
wird von der Rinne 51 am vorderen Ende des Bolzens 52 und dem
Mitnehmer 50 an der Schwenklasche 49 gebildet. Die Rinne 51 ist
nach beiden Seiten offen, so daß bei einer Drehbewegung der
Sitzschale 14 gegenüber dem Sitzschalenträger 13 der Mitnehmer 50 aus
der Rinne 51 seitlich herausgleitet und damit die Verbindung
zwischen Bolzen 52 und Schwenklasche 49 aufhebt. Das zwischen
Sitzschalenträger 13 und Sitzschale 14 wirksame Kupplungselement 58
besteht aus einem an dem Sitzschalenträger 13 schwenkbar angeordneten
Rasthebel 60 und einer in der Sitzschale 14 angeordneten
Rastnut 61, in welcher der Rasthebel 60 in der Grund- oder
Nullposition der Sitzschale 14 eingeschwenkt werden kann. Zum
Schwenken des Rasthebels 60 ist mit dessen seitlich aus der
Sitzschale 14 vorstehenden Lagerwelle 62 ein Handgriff 63
drehfest verbunden (Fig. 4).
Zum Drehen der Sitzschale 14 in der Sitzgebrauchsstellung des
Fahrzeugsitzes ist der Handgriff 63 in einer solchen Weise zu
verschwenken, daß der Rasthebel 60 aus der Rastnut 61 austritt.
Nunmehr kann die Sitzschale 14 mit daran befestigter
Rückenlehne 12 in der vorgegebenen Drehrichtung in jede
beliebige Drehposition geschwenkt werden. Beim Schwenken der
Rückenlehne 12 tritt dabei im Kupplungselement 35 automatisch
der Zapfen 37 aus dem Langloch 36 aus und die Kopplung der
Rückenlehne 12 an das Sitzgestell 16 ist automatisch
aufgehoben. In jeder Drehposition kann die Rückenlehne 12 durch
Betätigen der Verstellvorrichtung 41 in ihrem Anstellwinkel zur
Sitzschale 14 verändert werden. Wird die Sitzschale 14 mit
Rückenlehne 12 wieder in die Grund- oder Nullposition
zurückgedreht, so werden in dieser Position Sitzschalenträger 13 und Sitzschale
14 wieder miteinander verrastet. Gleichzeitig tritt der Zapfen
37 in das Langloch 36 ein, so daß die Koppel 34 zwischen den
vorderen Lenkern 21, 22 und der Rückenlehne 12 wieder
geschlossen ist. Nunmehr kann der Fahrzeugsitz nach Hochziehen
des Handhebels 43 in der beschriebenen Weise in seine
Nichtgebrauchsstellung zurückgeklappt werden.
Claims (11)
1. Fahrzeugsitz, insbesondere Fahrernebensitz in Omnibussen, mit einem aus Sitzschale und
Sitzschalenträger bestehenden Sitzteil, mit einer an der Sitzschale um eine horizontale Achse
schwenkbare Rückenlehne, deren Anstellwinkel zum Sitzteil einstellbar ist, und mit einem den
Sitzschalenträger mit dem Fahrzeugboden verbindenden Sitzgestell, das zum Bereitstellen
eines Freiraums vor dem Fahrzeugsitz ein Wegschwenken des Fahrzeugsitzes aus einer
Gebrauchsstellung nach hinten in eine Nichtgebrauchsstellung ermöglicht und hierzu ein
Lenkerparallelogramm vorgesehen ist, dessen Lenker einerseits am Sitzschalenträger und
andererseits am Fahrzeugboden schwenkbar gehaltenen sind, wobei weiterhin eine den einen
Lenker mit der Rückenlehne verbindende Koppel vorgesehen ist, die so angelenkt und
ausgerichtet ist, daß in der Nichtgebrauchsstellung sowohl das Sitzteil als auch die
Rückenlehne etwa vertikal in eine Strecklage aufgerichtet sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen Sitzschalenträger (13) und Sitzschale (14) ein Drehteller (15) angeordnet ist, der
bezogen auf die Sitzgebrauchsstellung um eine Hohlachse verschwenkbar ist, daß die
Rückenlehne (12) mit einer an der Sitzschale (14) gehaltenen Verstellvorrichtung (41) zur
Neigungseinstellung der Rückenlehne (12) verbunden ist, daß jeweils ein lösbares
Kupplungselement (42, 58, 35) in der Verbindung zwischen Verstellvorrichtung (41) und
Rückenlehne (12), zwischen Sitzlager (13) und Sitzschale (14) und in der Koppel (34)
angeordnet ist und daß zur Drehverstellung und zum Wegschwenken des Fahrzeugsitzes das
jeweils zugeordnete Kupplungselement (58, 42) manuell gelöst werden muß, während das
Ineingriffkommen und das Außereingriffkommen des koppelseitigen Kupplungselementes (35)
bei der Drehverstellung selbsttätig erfolgt.
2. Sitz nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf der Schwenkachse der Rückenlehne (12) ein Schwenkhebel
(40) drehbeweglich sitzt, an dessen Hebelarm die
Verstellvorrichtung (41) angreift, daß das in Verbindung
zwischen Verstellvorrichtung (41) und Rückenlehne (12) wirksame
erste Kupplungselement (42) einen mit dem Schwenkhebel (40)
starr verbundenen Verriegelungsblock (44) mit einem darin axial
verschiebbaren, federbelasteten Riegel (45) und eine mit der
Rückenlehne (12) starr verbundene Riegelaufnahme (46) aufweist,
die so ausgebildet und angeordnet ist, daß der federbelastete
Riegel (45) in der Sitzgebrauchsstellung in die Riegelaufnahme
(46) einfällt.
3. Sitz nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß am Sitzschalenträger (13) ein Handhebel (43) schwenkbar angeordnet
ist, der mit dem federbelasteten Riegel (45) des ersten
Kupplungselements (42) über eine Kraftflußleitung derart
verbunden ist, daß durch Schwenken des Handhebels (43) der
Riegel (45) gegen Federrückstellkraft aus der Riegelaufnahme
(46) herausziehbar ist, und daß die Kraftflußleitung im Bereich
zwischen Sitzschalenträger (13) und Sitzschale (14) eine Schnittstelle
(59) aufweist, in welcher die Kraftflußleitung durch Drehen der
Sitzschale (14) aus ihrer Grund- oder Nullposition heraus
automatisch unterbrochen und nach Rückdrehen der Sitzschale
(14) in die Grund- oder Nullposition wieder geschlossen wird.
4. Sitz nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kraftflußleitung umfaßt:
- - einen am Sitzschalenträger (13) schwenkbar gelagerten, zweiarmigen Verriegelungshebel (54), der starr mit dem Handhebel (43) verbunden ist,
- - einen am Sitzschalenträger (13) zur vorderen Sitzkante hin vorstehenden, axial verschieblichen, federbelasteten Bolzen (52), der zur Axialverschiebung gegen Federrückstellkraft über einen Seilzug (53) mit dem einen Hebelarm des Verriegelungshebels (54) verbunden ist und an seinem Vorstehende eine zur Sitzschale (14) hin offene Rinne (51) trägt,
- - eine an der Sitzschale (14) drehbar gelagerte Schwenklasche (49), die einen in die Rinne (51) eingreifenden, mit dieser die Kraftflußschnittstelle (59) bildenden Mitnehmer (50) trägt, und
- - einen Bowdenzug (48), der die Verbindung zwischen der Schwenklasche (49) und dem Riegel (45) im Verriegelungsblock (44) herstellt.
5. Sitz nach einem der Ansprüche 1-4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verstellvorrichtung (41) für die Rückenlehne (12) von
einer Gasfeder gebildet ist.
6. Sitz nach einem der Ansprüche 1-5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das zwischen Sitzschalenträger (13) und Sitzschale (14) wirksame
zweite Kupplungselement (58) von einem an dem Sitzschalenträger (13)
schwenkbar angeordneten Rasthebel (60) gebildet ist, der in der
Grund- oder Nullposition der Sitzschale (14) mittels eines
Handgriffs (63) in eine Rastnut (61) in der Sitzschale (14)
ein- und ausschwenkbar ist.
7. Sitz nach einem der Ansprüche 1-6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Koppel (34) zweigeteilt ist und die beiden Koppelteile
(341, 342) über das in der Koppel (34) wirksame dritte
Kupplungselement (35) miteinander verbunden sind und daß das
dritte Kupplungselement (35) derart ausgebildet ist, daß die
beiden Koppelteile (341, 342) nur in der Grund- oder
Nullposition des Sitzteils (11), in welcher Sitzschale (14) und
Sitzschalenträger (13) über das zweite Kupplungselement (58)
miteinander verriegelt sind, miteinander in Eingriff stehen.
8. Sitz nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß das dritte Kupplungselement (35) ein in dem einen
Koppelteil (341) ausgebildetes Langloch (36) und einen von dem
anderen Koppelteil (342) seitlich wegstehenden Zapfen (37)
aufweist, der in der Grund- oder Nullposition des Sitzteils
(11) in das Langloch (35) hineinragt und darin verschieblich
geführt ist und bei Drehen der Sitzschale (14) aus diesem
herausschwenkt, und daß der eine Koppelteil (341) mit seinem
kupplungsfernen Ende schwenkbeweglich mit einem der Lenker
(21, 22) verbunden ist und der andere Koppelteil (342) mit
seinem kupplungsfernen Ende starr an der Rückenlehne (12)
befestigt ist.
9. Sitz nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Sitzgestell (16) zwei abstandsparallele vordere Lenker
(21, 22), die mit ihren Enden einerseits in einem der
Sitzvorderkante naheliegenden Lagerpunkt (26, 27) am Sitzschalenträger
(13) und andererseits in einem unteren Lagerpunkt (23, 24) eines
mit dem Fahrzeugboden (17) fest verbundenen Lagerbocks (19)
gehalten sind, und einen zu den vorderen Lenkern (21, 22) mittig
angeordnet hinteren Lenker (20) aufweist, der mit seinen Enden
einerseits in einem in Horizontalabstand zum vorderen
Lagerpunkt (26, 27) liegenden hinteren Lagerpunkt (28) am
Sitzschalenträger (13) und andererseits an einem in Vertikalabstand und
vorzugsweise horizontal zurückversetzt liegenden oberen
Lagerpunkt (25) des Lagerbocks (19) gehalten ist, und daß die
Schwenkverbindung des einen Koppelteils (341) an den beiden
vorderen Lenkern (21, 22) getroffen ist und das andere
Koppelteil (342) in einer am hinteren Lenker (20) angeordneten
Führung (38) längsverschieblich geführt ist.
10. Sitz nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen den vorderen Lenkern (21, 22) und dem hinteren
Lenker (20) mindestens eine Zugfeder (29, 30) gespannt ist, die
so angeordnet ist, daß sie beim Anheben des Sitzteils (11)
zwecks Wegschwenken des Fahrzeugsitzes eine das Wegschwenken
unterstützende Kraft erzeugt.
11. Sitz nach einem der Ansprüche 4-10,
dadurch gekennzeichnet,
daß der andere Hebelarm des mit dem Handhebel (43) starr
verbundenen zweiarmigen Verriegelungshebels (54) als
Verriegelungsklinke (55) ausgebildet ist, die in der
Gebrauchsstellung des Fahrzeugsitzes über einen am hinteren
Lenker (20) seitlich vorstehenden Verriegelungszapfen (56)
fällt und so das Sitzgestell (16) gegen eine Schwenkbewegung
verriegelt.
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