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Vorrichtung zum Abfüllen von abgemessenen Mengen mehrerer körniger
oder pulveriger . Stoffe im urivermengten Zustand. Die Erfindung bezieht sich auf
eine Vorrichtung zum Abfüllen von abgemessenen Mengen mehrerer körniger .oder pulveriger
Stoffe in eine gemeinsame Packung. Sie bezweckt, solche Stoffe, die, wenn sie schon
während der Lagerung innig vermischt wären, infolge Erwärmung, Feu.chtwerdens oder
anderer Umstände aufeinander einwirken und dadurch einen vorzeitigen Verbrauch bzw.
einen Verlust ihrer wesentlichen Bestandteile oder andere unerwünschte _ Erscheinungen
herbeiführen würden, im urivermengten ,Zustand, .d. h. so in die gemeinsame Packung
einzufüllen, daß die verschiedenen Stoffe schichtweise nebeneinander lagern.
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Während für diesen Zweck bisher mehrere getrennte Füllvorrichtungen
erforderlich sind, welche die verschiedenen Stoffe nacheinander in die Packung bringen,
soll gemäß der vorliegenden Erfindung das Abfüllen der verschiedenen Stoffe in den
erforderlichen Mengenverhältnissen gleichzeitig durch eine und dieselbe Füllvorrichtung
erfolgen. Das Wesen der Erfindung besteht demnach darin, daß die Abfüllung der verschiedenen
Stoffe gleichzeitig durch eine gemeinsame, mittels senkrechter Wänden unterteilte
Meßkammer erfolgt, die wechselweise unter eine entsprechend unterteilte Speiseöffnung
und über den ebenfalls unterteilten Abfülltrichter gebracht wird.
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Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes,
und zwar ist die neue Abfüllvorrichtung in Abb. i in Seitenansicht mit teilweisem,
Schnitt dargestellt, während Abb.2 einen (Querschnitt nach der Linie A-A der Abb.
i in größerem Maßstabe zeigt. Abb.3 ist ein Horizontalschnitt durch die Meßkammer
nach Linie B-B der Abb. 2.
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Die von einer Säule oder einem Ständer a getragene Vorrichtung besitzt
einen in der Führung b gleitenden Schieber c, der unter Vermittlung einer Stange
d durch eine auf der Welle f sitzende Spurscheibe g, ein Exzenter o. dgl. hin und
her bewegt wird. Der vorteilhaft walzenförmige Schieber c enthält eine die Meßkammer
bildende, oben und unten offene Aussparung h, die durch eine senkrechte Wand i entsprechend
dem Mengenverhältnis der beiden -abzufüllenden Stoffe in zwei verschieden große
Räume unterteilt ist. Oberhalb des Schiebers e ist in dem Führungsgehäuse b die
von einem Trichter k umgebene Speise-oder Zuführungsöffnnung in an solcher Stelle
angebracht, daß die Meßkammer lt sich in der rückwärtigen Endlage des Schiebers
e unter
ihr befindet. Die Speiseöffnung ist in übereinstimmung mit
der :@Ießkamnier ebenfalls durch eine senkrechte Wand -n unterteilt. In ihr münden
zu beiden Seiten der Wand it die lZohre o, p . welche die durch die
mit Förderschnecken ausgestatteten Rinnen q, r zugeführten Stoffe in die Abfüllvorrichtung
leiten.
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Unterhalb des Schiebers ist an der Führung b ein ehenfalls durch eine
senkrechte Wand s unterteilter Abfülltrichter t angeordnet, welcher in hezug auf
die Speiseöffnung in. seitlich so versetzt ist, daß die Meßkanirner lt sich in der
vorderen Endstellung des Schiebers c über der Trichteröffnung befindet. Unter dem
Trichter ist endlich ein in der Höhe einstellbarer Tisch ii zur Aufnahme der zxt
füllenden Packung angeordnet.
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Befindet sich der Schieber c in seiner rückwärtigen Endstellung, so
gelangen die mittels der Rohre o, p der Vorrichtung zugeführten beiden Stoffe
durch die Öffnung ;-i getrennt voneinander in die beiden Räume der Meßkammer h.
Bewegt der Schieber c sich dann in seine vordere Endstellung, so fällt das Gut aus
der Meßkammer in den Trichter t. Dieser leitet .die beiden Stoffe wiederum getrennt
voneinander in die darunter gehaltene Packung, so daß sie in dieser in zwei Schichten
nebeneinander eingelagert werden. Eine '\'ermischung der beiden Stoffe findet also
nicht statt, so daß die damit gefüllten Packungen beliebig lange lagern können,
ohne daß durch gegenseitige Einwirkung der beiden Stoffe ein Verlust ihrer wesentlichen
Bestandteile oder andere unerwünschte Erscheinungen eintreten. Dadurch, daß beide
Stoffe statt wie bisher nacheinander durch j e eine besondere Vorrichtung gleichzeitig
durch eine gemeinsame Vorrichtung in die Packung eingefüllt werden, wird eine erhebliche
Zeitersparnis erzielt, außerdem wird die bisher erforderliche zweite Füllvorrichtung
gespart.
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Damit die Stoffe sich nicht in den Zuführungsrohren o, p und im Abfülltrichter
t festsetzen, erhalten die Rohre und der Trichter eine rüttelnde Bewegung. Zu diesem
Zwecke greifen an den um die Rohre p, o gelegten Schellen v sowie am Trichter t
Stangen w, a,, an, die einerseits durch eine auf ihre rückwärtigen Enden einwirkende,
mit einer Mehrzahl von Nocken versehene Scheibe x, andererseits durch Federn y in
kurzen Pausen schlagartig hin und her bewegt werden. An den unteren Enden der Rohre
sind dabei vorteilhaft in die Speiseöffnung in eingreifende Finger N angeordnet,
welche das in der Öffnung in befindliche Gut auflockern und dadurch auch dessen
Festsetzen verhindern. Zur Verhütung des Herumwirlielns von Staub ist der Speisetrichter
k nach oben durch ein Tuch 2 abgeschlossen, während in der Nähe der Austrittsöffnung
des Abfülltrichters t die Mündung eines Saugrohres 3 angeordnet ist, welches den
hier auftretenden Staub absaugt und in die Förderrinne q. r zurückleitet.
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TJm das Fassungsvermögen der --\Ießkammer k regeln zu können, ohne
das Mengenverhältnis der beiden abzufüllenden Stoffe zu verändern, ist die Meßkammer
erfindungsgemäß in Richtung der Teilwand i verstellbar. Der Schieber c besteht zu
diesem Zwecke aus zwei in einem Rahmen .4 angeordneten Teilen c', c', die durch
Stellschrauben 5, 6 gegeneinander verschiebbar sind. Die die Meßkammer h unterteilende
Wand i kann dabei ebenfalls aus zwei gegeneinander verschiebbaren Teilen bestehen.
Um endlich auch das Mengenverhältnis der Stoffe verändern zu können, kann die Teilwand
in der Querrichtung verstellbar angebracht sein.
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'Natürlich ist die neue Vorrichtung auch zur gleichzeitigen Abfüllung
von mehr als zwei Stoffen geeignet. In diesem Falle braucht nur die Zahl der Wände
i, it, s vermehrt zu werden.