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Die vorliegende Erfindung befaßt sich mit einer
Bremseinrichtung für Hebemittel, wie Personen- oder Lastenaufzüge.
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Genauer gesagt bezieht sich die vorliegende Erfindung auf
eine Bremseinrichtung für Hebemittel wie Personen- oder
Lastenaufzüge, wie sie gewöhnlich in Etagenhäusern von
Eigentümergemeinschaften, als Wohn- und/oder Bürohäuser ausgewiesene
Gebäude u. dgl. verwendet werden.
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Eine Bremseinrichtung, die zwei gekoppelte Bremssysteme
aufweist, ist in DE-C-1007041 beschrieben.
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US-A-4232768 beschreibt eine verbesserte Bremse für Winden,
die eine erste Hauptbremse, eine zweite Notbremse, erste
Mittel zum Betätigen der ersten Bremse, zweite Mittel zum
Betätigen der zweiten Bremse im Notfall und Mittel zum Verzögern
des Betriebs der zweiten Mittel in Bezug auf die ersten
Mittel aufweist, um im Notfall die erste und zweite Bremskraft
in Sequenz anzuwenden.
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Eine elektromagnetische Bremse wird in DE-A-3003148
beschrieben.
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Backenbremsen sind wohlbekannt und werden normalerweise in
Hebeeinrichtungen verwendet.
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Diese Arten von Bremsen sind, obgleich allen
Sicherheitsgarantien entsprechend, nicht sehr genau in dem Sinne, daß das
Anhalten der Aufzugskabinen auf den Etagen mit einer
bestimmten Annäherung stattfindet, die sichtbare Höhenunterschiede
zwischen den Öffnungen der Kabinen und denen der Etagen übrig
läßt.
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Dies geschieht wegen der Tatsache, daß der Eingriff und die
Wirkung der Backenbremsen an den jeweiligen Bedarfshaltepunkt
nicht immer gleich sind und deshalb das Anhalten der Kabinen
geringfügig vor oder nach den vorgesehenen Zeitpunkten
stattfindet, so daß der Boden der Kabinen niemals optimal mit dem
Boden der Halteebenen fluchtet.
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Wegen dieses ungenauen Vorgangs geschieht es sehr oft, daß
Benutzer während des Betreten oder Verlassens von Aufzügen,
bei denen der Boden nicht gleich hoch bezüglich demjenigen
der Halteebenen ist, stolpern und sich dabei selbst
verletzen.
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Ein weiteres Problem ist auf die Tatsache zurückzuführen, daß
mit Backenbremsen ausgestattete Aufzüge, auch wenn diese
billiger als andere Bremseinrichtungen herzustellen sind, wie z. B.
Zweigeschwindigkeitsgleichstrommotoren oder
Zweipolmotoren, häufiger Wartung unterliegen, um die ungenaue
Stopp-Position der Kabinen in festgelegten Grenzen zu halten und den
Verschleißzustand der Bremsbacken zu kontrollieren.
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Um diese Probleme zu lösen, wurden verschiedene Lösungen
vorgeschlagen; insbesondere wurden Test durchgeführt, bei denen
die Bremsungen durch Einleiten von Gleichstrom in die
asynchronen Wechselstrommotoren für Aufzüge hervorgerufen wurden.
Da jedoch der Bremseffekt vom Quadrat der Geschwindigkeit des
Motors abhängig ist, verringerte sich seine Wirksamkeit
schnell und wurde quasi zu Null in dem Moment, als die
Aufzüge effektiv anhalten mußten.
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Andere Versuche wurden unter Verwendung intermittierender
Bremseinrichtungen, die auf Standardbacken wirkten,
durchgeführt, aber die Ergebnisse waren nicht positiv, da es hierbei
sowohl bei der Anhaltegenauigkeit der Aufzüge als auch beim
Verschleiß der Backen keine Verbesserung gab.
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Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist es also, die oben
erwähnten Probleme zu lösen.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale im
kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 gelöst.
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Spezielle Ausführungsformen der Erfindung werden in den
Folgeansprüchen 2 und 3 dargelegt.
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Insbesondere ist der Gegenstand der vorliegenden Erfindung
ein Lift mit einem asynchronen Wechselstrommotor, einer
elektromagnetischen, mit Bremsbacken versehenen Bremsvorrichtung,
einem Betätigungswindwerk, welches eine Zugrolle für Kabel
aufweist, die an einem Ende eine Aufzugkabine und am anderen
Ende ein Gegengewicht tragen, sowie mit Mitteln zum Steuern
der Bremsvorrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel
zum Steuern der Bremsvorrichtung darin bestehen, daß der
asynchrone Wechselstrommotor mit Gleichstrom und gleichzeitig
die elektrische Bremsvorrichtung mit einer Folge von Pulsen,
die auf die Bremsbacken wirken, beaufschlagbar sind. Der
asynchrone Wechselstrommotor mit einer Geschwindigkeit,
versorgt mit Gleichstrom, stellt das erste Bremssystem dar.
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Die elektromagnetische Bremseinrichtung mit intermittierender
Wirkung auf die Backen ist das zweite Bremssystem.
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Das erste Bremssystem übt eine Bremswirkung in der ersten
Stufe aus, welche dann im Verhältnis zum Quadrat der
Geschwindigkeit abnimmt, und das zweite Bremssystem wirkt
intermittierend und mit variabler Bremskraft.
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Die Bremseinrichtung nach der vorliegenden Erfindung
gestattet es uns, an erster Stelle eine konstantere, genaue
Bremswirkung zu erreichen, da die beiden gekoppelten Bremssysteme
mit gleichzeitigem Eingriff, sowohl auf den Zugmotor als auch
auf die Bremsbacken des herkömmlichen Typs einwirken.
Weiterhin ist die auf den Motor ausgeübte Bremswirkung von
kontinuierlicher Art, während die auf die Backen ausgeübte
Wirkung von intermittierender Art ist und mit variabler Kraft
erfolgt.
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Durch die Verwendung der Bremseinrichtung nach der
vorliegenden Erfindung erreicht man die folgenden Vorteile:
- die doppelte gleichzeitige Bremseinwirkung bewirkt eine
bessere Steuerung des Systems, und das Anhalten der
Aufzugskabine findet in der gewünschten Zeit und an der
gewünschten Stelle statt;
- die Backen des herkömmlichen Bremssystems sind geringerem
Verschleiß unterworfen, was vorteilhafte Einsparungen bei
den Ersatzteilen und der Wartung ermöglicht;
- das doppelte gekoppelte Bremssystem gewährt größere
Sicherheitsgarantien für Hebeeinrichtungen.
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Die konstruktiven und betrieblichen Charakteristika der
Bremseinrichtung für Hebemittel, wie Personen- oder
Lastaufzüge, nach der vorliegenden Erfindung werden anhand der
folgenden detaillierten Beschreibung leichter zu verstehen sein,
in welcher Bezug auf die beigefügte Fig. 1 genommen wird,
welche eine schematische Ansicht eines Querschnitts einer
Aufzugsanlage, die mit der Bremseinrichtung nach der
vorliegenden Erfindung ausgestattet ist, in einer konstruktiven
Ausführungsform zeigt, die mittels Zeichnung und Beispiel
angegeben, jedoch nicht bindend ist.
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Mit Bezug auf die Darstellung weist die Bremsrichtung für
Hebemittel, wie Personen- oder Lastaufzüge, nach der
vorliegenden Erfindung im wesentlichen einen asynchronen
Wechselstrommotor
1 mit einer Geschwindigkeit auf, der durch die
elektromagnetische Bremse 3 mit dem Betätigungswindwerk 2 verbunden
ist.
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Das Betätigungswindwerk 2 weist eine Zugrolle 4 für Seile 5
auf, welche am einen Ende die Aufzugskabine 6 tragen und an
deren anderem Ende das Gegengewicht 7 aufgehängt ist.
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Wird während des Betriebs ein Anhalten aus der Aufzugskabine
6 oder von irgendeinem Stockwerk 8 mittels einer
herkömmlichen Druckknopf-Schalttafel 9 oder 9' angefordert, springt
der Wahlschalter 10 in eine vorbestimmte Position und greift
automatisch ein, um die verschiedenen Bauteile mit den
notwendigen Steuersignalen zu versorgen und den Vorgang
durchzuführen.
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Im einzelnen werden besagte Steuersignale zu der
Bremseinrichtung hinreichend im voraus gesendet, um das Abbremsen und
Anhalten der Kabine 6 genau vor der Türöffnung 11 jedes
Stockwerks 8 zu gewährleisten, so daß die Ebene 12 ihres
Bodens genau mit den Stockwerksebenen 13 fluchtet. In Bezug auf
die Einrichtung nach der vorliegenden Erfindung werden die
Bremssteuerungssignale gleichzeitig zu dem asynchronen
Wechselstrommotor 1 und der elektromagnetischen Bremse 3
gesendet. Die Bremswirkung auf den asynchronen Gleichstrommotor 1
wird durch Einleiten von Gleichstrom in ihn erzielt, während
zu der elektromagnetischen Bremse 3 aufeinanderfolgende Pulse
gesendet werden, welche ihren Eingriff intermittierend oder
mit variabler Kraft bewirken.
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Das Koppeln der beiden gleichzeitig wirkenden Bremssysteme
erlaubt es uns, ein genau gesteuertes Anhalten der
Aufzugskabine 6 bis zu einem solchen Punkt zu erreichen, daß es mit
höchster Genauigkeit möglich ist, die Gesamtzeit des
Bremsens, Verlangsamens und Anhaltens vorherzubestimmen, so daß
es möglich ist, mit Präzision das Fluchten der oben genannten
Ebenen 12 und 13 zu steuern.
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Dies ist dank des unterschiedlichen Verhaltens der zwei
Bremssysteme möglich: der Effekt, der durch das Einleiten von
Gleichstrom in den asynchronen Wechselstrommotor 1 erzeugt
wird, bewirkt, wie erwähnt, eine deutliche Bremswirkung im
ersten Moment, welche dann entsprechend dem Quadrat der
Geschwindigkeit des Motorrotors während des Abbremsens abfällt;
die gleichzeitige intermittierende Eingriffswirkung, die
gleichzeitig auf Bremse 3 ausgeübt wird, unterstützt die
erste Wirkung, so daß ihre Bremswirkung, zur ersten addiert, es
uns gestattet, eine im wesentlichen konstante Gesamtbremsung
zu erhalten, die unabhängig von der Last und anderen Faktoren
ist.
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Die intermittierende Bremseinwirkung auf Bremse 3 zielt daher
auf die Regelung des Anhaltevorgangs, besonders in der
letzten Phase, da die hauptsächliche Bremswirkung sehr wirksam
von Motor 1 in der ersten Phase durchgeführt wird, sobald der
Gleichstrom in ihn eingeleitet wird.
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Deshalb üben die zwei gleichzeitig arbeitenden Bremssysteme
gegenseitige Ausgleichswirkungen aus, die im Endergebnis eine
konstante, gleichmäßige, von der Last unabhängige Bremsung
ergeben. Weiterhin sind die nachfolgenden intermittierenden
Bremseingriffe mit den Backen der Bremse 3 dank der kräftigen
Anfangswirkung der von Motor 1 hervorgerufenen Bremsung
gemäßigter, mit dem Vorteil des geringeren Verschleißes der
genannten Bremse.