DE3785501T2 - Vorrichtung zur verabreichung einer substanz. - Google Patents

Description

• Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Verwendung bei der parenteralen Verabreichung einer Flüssigkeit an einen Patienten, wobei während einer derartigen Verabreichung die Abgabe einer Substanz, wie einer Arznei, in die Flüssigkeit erwünscht ist.
• Eine Vorrichtung, mit der Arzneien einem parenteralen Flüssigkeitsstrom zugeführt werden können, ist in der EP-B- 0059694 gezeigt. Modifikationen solcher Vorrichtungen sind in der EP-A-0077604, EP-85850141.4, EP-A-0100296 und WO 86/03416 gezeigt. Eine Vorrichtung zum Anschließen an einen Infusionsflüssigkeitsstrom, bei der die Flüssigkeit mittels eines Ventils entweder über eine Phiole für eine Arznei zum Patienten geleitet oder die Phiole umgehen kann, ist in der EP-A-0163387 gezeigt. Eine ähnliche Vorrichtung mit drei operativen Ventilstellungen, nämlich einer für die Umgehung der Flüssigkeit, einer zur Verdünnung einer Arznei und einer zum Entleeren einer Arzneilösung in ein Verabreichungssystem, ist in der US-4534758 dargestellt. Bei den beiden letztgenannten Systemen ist es notwendig, daß eine verabreichungsfertige Flüssigkeit in der Phiole gebildet wird, bevor das Ventil in eine Verabeichungsstellung gebracht wird.
• Ein Ziel der vorliegenden Erfindung ist die Schaffung einer Vorrichtung, bei der ein Behälter für eine trockene Arzneipräparation austauschbar an ein Flüssigkeitsverabreichungssystein angeschlossen werden kann, worauf die Flüssigkeit abgeleitet und in Kontakt mit der Arznei gebracht werden kann, sodaß die Arznei während der Flüssigkeits- Verabreichung der Flüssigkeit zugesetzt wird. Ein weiteres Ziel besteht in der Schaffung einer Vorrichtung, bei der eine versehentliche Ableitung der Flüssigkeit, wenn kein Arzneibehälter angeschlossen ist, vermieden wird.
• Somit ist die erfindungsgemäße Vorrichtung eine Vorrichtung zur Abgabe einer Substanz aus einer Feststoffpräparation derselben in eine strömende Flüssigkeit unter gleichzeitiger parenteraler Verabreichung der Flüssigkeit an einen Patienten, welche Vorrichtung einen in ein System für parenterale Verabreichung der Flüssigkeit schaltbaren Verbindungsteil mit einem Einlaß und einem Auslaß für die Flüssigkeit und Einrichtungen zur strömungsmäßigen Verbindung des Einlasses und des Auslasses mit einer Ventileinrichtung besitzt, welche einen beweglichen Ventileinsatz mit einer Auslaßeinrichtung und einer separaten Einlaßeinrichtung aufweist, der in einer Umgehungsposition den direkten Flüssigkeitsstrom vom Einlaß zum Auslaß des Verbindungsteils und in einer Arbeitsposition den Flüssigkeitsstrom vom Einlaß des Verbindungsteils in einen abnehmbaren Behälter für die Feststoffpräparation gewährleistet, wobei der abnehmbare Behälter eine Betätigungseinrichtung für den Ventileinsatz ist. Eine derartige Vorrichtung ist in der obengenannten US-45 34 758 beschrieben. Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, daß der Ventileinsatz keine anderen Betätigungsvorrichtungen aufweist, und daß die Auslaßeinrichtung und die separate Einlaßeinrichtung des Ventileinsatzes gleichzeitig an eine Einlaßeinrichtung bzw. eine separate Auslaßeinrichtung am abnehmbaren Behälter anschließbar sind, wobei der Auslaß und der Einlaß des Ventileinsatzes mittels Stutzeneinrichtungen an diesen Einlaß und diesen Auslaß des abnehmbaren Behälters anschließbar sind und der abnehmbare Behälter weiters Einrichtungen zum Leiten der Flüssigkeit von seinem Einlaß in einen Raum, wo sie mit der Feststoffpräparation in Kontakt gelangt, und weiters zum Auslaß des abnehmbaren Behälters und über den Ventileinsatz in einem Strömungsweg zum Auslaß des Verbindungsteils aufweist.
• Somit kann der abnehmbare Behälter, wenn der Ventileinsatz in der Ventileinrichtung drehbar ist, als Griff fungieren, der das Ende des Ventileinsatzes mit seinen Einlaß- und Auslaßeinrichtungen erfaßt. Eine unbeabsichtigte Ableitung der Flüssigkeit, wenn kein Behälter angeschlossen ist, wird durch die Erfindung, insbesondere durch diese Ausführungsform, vermieden. Somit sind auch die Gefahren des Vergießens von Flüssigkeit und Ansaugens von Luft in das Verabreichungssystem verringert.
• Vorzugsweise sind die Stutzeneinrichtungen konisch zulaufende Stutzen, die in konisch zulaufende Löcher passen, und vorzugsweise sind die konisch zulaufenden Stutzen die Auslaßeinrichtungen und Einlaßeinrichtungen des abnehmbaren Behälters und die konisch zulaufenden Löcher die Einlaßeinrichtungen und Auslaßeinrichtungen am Ventileinsatz.
• Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Vorrichtung ist ein Filter innerhalb des Verbindungsteils im Strömungsweg vom Ventil in der Arbeitsposition zum Auslaß des Verbindungsteils angeordnet. Zweckmäßig hat die Flüssigkeit in der Umgehungsposition des Ventils zwei Strömungswege zum Auslaß des Verbindungsteils, entweder durch den Filter oder über den Ventileinsatz.
• Die Verwendung der beschriebenen Vorrichtung zur Abgabe einer Substanz aus einer Feststoffpräparation derselben in eine Flüssigkeit während der gleichzeitigen parenteralen Verabreichung der Flüssigkeit an einen Patienten ist eine weitere Ausführungsform der Erfindung.
• Die Erfindung wird unter Bezugnahme auf die angeschlossenen Zeichnungen näher beschrieben, worin
• Fig. 1 eine erfindungsgemäße Vorrichtung in Umgehungs- Position zeigt,
• Fig. 2 die Vorrichtung der Fig. 1 in Arbeitsposition zeigt, Fig. 3 einen Verbindungsteil in einer Umgehungsposition zeigt,
• Fig. 4 einen Verbindungsteil in einer Umgehungsposition im Schnitt gemäß der Linie IV-IV der Fig. 3 zeigt,
• Fig. 5 einen Schnitt durch einen Verbindungsteil in einer Arbeitsposition mit einem Behälter für eine Arznei zeigt,
• Fig. 6 einen alternativen hinteren Teil des Verbindungsteils der Fig. 1 bis 5 zeigt.
• Mit 1 ist ein Verbindungsteil mit einem Einlaß über eine Übertragungskanüle 2 an einem Ende, nämlich üblicherweise bei Gebrauch dem oberen Ende, und einem Auslaß über eine durchstoßbare Membran 3 am entgegengesetzten Ende bezeichnet. Im Verbindungsteil befindet sich eine Ventileinrichtung, bestehend aus einem zylindrischen Ventilgehäuse 4 und einem zylindrischen Ventileinsatz 5. Durch die Übertragungskanüle 2 führt ein Einlaßkanal 6, der in der in Fig. 4 gezeigten Umgehungsposition des Ventils durch den Ventileinsatz in einen ersten Umgehungskanal 7 mündet, wobei der Umgehungskanal in einen ersten Innenraum 8 des Verbindungsteils mündet. Aus dem ersten Innenraum kann die Flüssigkeit, wenn das Ventil in Umgehungsposition steht, entweder einem von zwei Strömungswegen über einen zweiten Umgehungskanal 9 durch den Ventileinsatz oder über einen Bakterienfilter 10, welcher dichtend entlang dessen Umfang an einen zweiten Innenraum 11 im Verbindungsteil definierenden Wänden angebracht ist, zum zweiten Innenraum, der mit dem Auslaß 12 des Verbindungsteils über die Membran 3 in strömungsmäßige Verbindung gebracht werden kann, folgen.
• In der Arbeitsposition des Ventils, wie in Fig. 5 gezeigt, welche Position in einem 90ºigen Winkel zur Umgehungsposition steht, mündet der Einlaßkanal 6 über den Ventileinsatz in einen Kanal 13, der über einen Auslaß des Ventileinsatzes, nämlich einer konisch zulaufenden Öffnung 13A, mit einem konisch zulaufenden Einlaßstutzen 14 an einem abnehmbaren Arzneibehälter 15 kommuniziert, welcher Behälter im wesentlichen wie eine längliche Schachtel geformt ist, deren Einlaßstutzen 14 und ein danebenliegender separater konisch zulaufender Auslaßstutzen 18 sich von einer der Längs seiten nahe einem Ende derselben wegerstrecken. Über einen Einlaßkanal 16 und ein Granulatbett 17 aus der pharmazeutischen Präparation der in die Flüssigkeit abzugebenden Arznei kann die Flüssigkeit zum Auslaßstutzen 18 des Behälters zirkulieren, welcher Stutzen über eine konisch zulaufende Öffnung 19A im Ventileinsatz, die dessen Einlaßeinrichtung ist, durch den Ventileinsatz mit einem Kanal 19 in Verbindung steht. Dieser Kanal mündet in den ersten Innenraum 8, während der Kanal 19 keine direkte Öffnung in den zweiten Innenraum 11 besitzt, weshalb die Flüssigkeit in der Arbeitsposition des Ventils nur über den Filter 10 in den Raum 11 gelangen kann. Die zylindrische Fläche des Ventileinsatzes 5 dichtet gegen die zylindrische Fläche des Ventilgehäuses 4 ab. Der Ventileinsatz ist gegen axiale Bewegung dürch einen an diesem befindlichen Flansch 5A, der an einem Rand 4A im Ventilgehäuse anliegt, und durch eine an einer Hinterwand 21 des Verbindungsteils 1 anliegende axiale Erstreckung 5B des Ventileinsatzes gesichert. Ein Belüftungskanal 20 führt auf an sich bekannte Weise durch die Übertragungskanüle 2. Der erste Innenraum 8 ist durch den hinteren Teil 21 der Kammer und durch Seiten- und Endwände des Verbindungsteils 1 und durch den Filter 10 begrenzt. Eine zweite Übertragungskanüle zum Anschließen einer Tropfkammer über die Membran 3 zum Verbindungsteil ist mit 22 angedeutet. Alternativ kann eine Tropfenkammerfunktion in den Verbindungsteil 1 eingebaut oder an anderer Stelle im System vorgesehen werden.
• Ein alternativer hinterer Teil 23 besitzt einen hydrophoben Filter 24, durch den Luft aus den stromabwärtigen Teilen des Verabreichungssystems abgelassen werden kann.
• Die erfindungsgemäße Vorrichtung hat zwar eine Ventilumgehungsposition und eine Arbeitsposition, in der die Substanz abgegeben und verabreicht wird, doch hat sie keine Position, in der die Substanz nur rekonstituiert oder gelöst wird und dann im abnehmbaren Behälter bleibt.
• Das parenterale Verabeichungssystem kann weiters bekannte Einzelheiten, wie einen Flüssigkeitsbehälter (Flasche oder Sack), Leitungen, Injektionsöf fnungen, Abzweigungen, Klammern, Pumpen, eine Kanüle, etc. aufweisen.
• Die Vorrichtung kann als Plastikformteil, vorzugsweise als Einwegkonstruktion, ausgebildet sein.

Claims (4)

1. Vorrichtung zur Abgabe einer Substanz aus einer Feststoffpräparation derselben in eine strömende Flüssigkeit unter gleichzeitiger parenteraler Verabreichung der Flüssigkeit an einen Patienten, welche Vorrichtung einen in ein System für parenterale Verabreichung der Flüssigkeit schaltbaren Verbindungsteil (1) mit einem Einlaß (6) und einem Auslaß (12) für die Flüssigkeit und Einrichtungen zur strömungsmäßigen Verbindung des Einlasses und des Auslasses mit einer Ventileinrichtung (4, 5), welche einen beweglichen Ventileinsatz (5) mit einer Auslaßeinrichtung (13A) und einer separaten Einlaßeinrichtung (19A) aufweist, der in einer Umgehungsposition den direkten Flüssigkeitsstrom vom Einlaß zum Auslaß des Verbindungsteils und in einer Arbeitsposition den Flüssigkeitsstrom vom Einlaß (6) des Verbindungsteils in einen abnehmbaren Behälter (15) für die Feststoffpräparation gewährleistet, wobei der abnehmbare Behälter (15) eine Betätigungseinrichtung für den Ventileinsatz (5) ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Ventileinsatz keine anderen Betätigungsvorrichtungen aufweist, und daß die Auslaßeinrichtung (13A) und die separate Einlaßeinrichtung (19A) des Ventileinsatzes (5) gleichzeitig an eine Einlaßeinrichtung (14) bzw. eine separate Auslaßeinrichtung (18) am abnehmbaren Behälter anschließbar sind, wobei der Auslaß und der Einlaß des Ventileinsatzes mittels Stutzeneinrichtungen (14, 18) an diesen Einlaß und diesen Auslaß des abnehmbaren Behälters anschließbar sind und der abnehmbare Behälter weiters Einrichtungen (16) zum Leiten der Flüssigkeit von seinem Einlaß in einen Raum, wo sie mit der Feststof fpräparation (17) in Kontakt gelangt, und weiters zum Auslaß des abnehmbaren Behälters (15) und über den Ventileinsatz in einem Strö mungsweg zum Auslaß (12) des Verbindungsteils aufweist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stutzeneinrichtungen konisch zulaufende Stutzen (14, 18) sind, die in konisch zulaufende Löcher (13A, 19A) passen.

3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die konisch zulaufenden Stutzen (14, 18) die Auslaßeinrichtungen und Einlaßeinrichtungen des abnehmbaren Behälters sind, und daß die konisch zulaufenden Löcher (13A, 19A) die Einlaßeinrichtungen und Auslaßeinrichtungen am Ventileinsatz sind.

4. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, worin ein Filter (10) innerhalb des Verbindungsteils im Strömungsweg vom Ventil (4, 5) in der Arbeitsposition angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Flüssigkeit in der Umgehungsposition des Ventils zwei Strömungswege zum Auslaß (12) des Verbindungsteils, entweder durch den Filter (10) oder über den Ventileinsatz, hat.