DE3543124A1 - Vorrichtung zur ueberfuehrung einer fluessigkeit - Google Patents
Vorrichtung zur ueberfuehrung einer fluessigkeitInfo
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Description
Vorrichtung zur Überführung einer Flüssigkeit
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Überführung einer Flüssigkeit, insbesondere einer medizinischen Substanz von
einem Behältnis in ein anderes Behältnis. Die Vorrichtung ist
bevorzugt für den medizinischen Laborbereich vorgesehen und findet Anwendung bei solchen Behältnissen, deren Zugang zum
Behältnisinneren mittels üinstechdorn herzustellen ist.
Ss ist eine Vorrichtung bekannt, bei der die Überführung einer Flüssigkeit aus einem oberen Behälter in einen unteren Behälter
mittels zwei parallelen, einen Tragflansch durchsetzenden Röhrchen erfolgt (Diä-OS 23 56 397). Damit während der Flüssigkeitsüberführung ein Gasaustausch zwischen den Behältnissen stattfinden
kann, sind die Enden der Röhrchen in Längsrichtung der Röhrchen gegeneinander versetzt und weist jeweils der auf jeder
Seite des Tragflansches kürzere Abschnitt der Röhrchen wenigstens
je ein Querloch auf. Ein Ausgestaltungsmerkmal der bekannten
Vorrichtung besteht darin, daß die Röhrchen in einem einzigen Hohlzylinderteil ausgebildet sind, in dessen Wandung sich
die Querlöcher befinden. Dabei ist das Hohlzylinderteil durch eine axiale, in der Mitte seines Inneren angeordnete Trennwand
in die beiden Röhrchen unterteilt.
• k-
Bei der Überführung von Flüssigkeit von dem oberen Behälter in
den unteren Behälter soll die Flüssigkeit in erster Linie durch dasjenige Röhrchen fließen, dessen obere endständige öffnung
niedriger liegt. Das dabei aus dem unteren Behälter verdrängte Gas soll durch das andere Röhrchen nach oben in den oberen Behalter
strömen, bis von der in den unteren Behälter geströmten Flüssigkeit das wenigstens eine Querloch abgedeckt ist. Die
Querlöcher sollen überdies dafür sorgen, daß keine Verstopfung der Röhrchen mittels Flüssigkeitstropfen auftritt.
Diese Vorrichtung vermeidet nicht das Überströmen unerwünschter Flüssigkeitspartikel und sie ist auch nicht geeignet, beispielsweise
den bei einer dosierten Mischung erforderlichen Flüssigkeitsstrom zu regulieren. Außerdem weist das für den Gasaustausch
bestimmte Röhrchen genauso wie das für die Flüssigkeitsüberführung bestimmte Röhrchen eine durchgehende Verbindung auf, so daß
eine Umrüstung der Vorrichtung, z. B. für die Verwendung in Beutelsystemen ohne Be- bzw. Entlüftung nicht möglich ist. Hierzu
verwendet man meistens einen Transferschlauch, dessen beide Enden entweder direkt oder über in Gummiverschlüsse einzustechende einlumige Metall- oder Plastekanülen mit den Behältnissen
verbunden sind.
Das Ziel der Erfindung ist die Beseitigung der aufgezeigten Nachteile
und die Schaffung einer regulierbaren Überführung von Flüssigkeiten ohne Außenluft zum Be- und Entlüften der verwendeten
Behältnisse. Außerdem ist die Fließgeschwindigkeit der Flüssigkeit in Abhängigkeit ihrer Schwerkraft zu regeln und hat der Zufluß
in das Nachfolgebehältnis gefiltert zu erfolgen.
Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, eine Vorrichtung zur Überführung einer Flüssigkeit von einem Behältnis in ein anderes
Behältnis zu entwickeln, welche nicht nur einfach und ökonomisch günstig gelöst ist, sondern durch eine regelbare Gasverdrängung
die Überführung der Flüssigkeit reguliert.
Die Entwicklung hat weiterhin zum Inhalt, daß eine gefilterte Flüssigkeit überführt wird und das Doppellumen auf der Auslaßseite
in eine einlumige Variante geändert werden kann.
Die Gesamtlösung hat unter den Bedingungen einer einmaligen Verwendung
zu erfolgen.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe gelöst dadurch, daß die Vorrichtung
aus zwei in entgegengesetzte Richtung weisenden doppellumigen Binstechdorn besteht, deren Grundplatten zusammen mit einem
Ring ein Gehäuse und eine durch dieses Gehäuse räumlich begrenzte Filterkammer bilden und daß der für die Flüssigkeit bestimmte
Kanal über diese Filterkammer und der für den Gasaustausch bestimmte
Kanal über jeweils einen auf jeder Seite des Gehäuses angeordneten Lüfterstutzen sowie ein außerhalb der Filterkammer
fixiertes Verbindungsbauteil geführt ist, das eine Regeleinrichtung für den Durchlaß der Gasmenge aufweist.
Bevorzugt ist die Filterkammer mit einem auswechselbaren Filter versehen, das eine von der Richtung des Flüssigkeitsdurchlaufes
unabhängige Wirksamkeit aufweist. Zweckmäßig ist dabei, das Filter als Ronde auszubilden und mit einer Maschenweite von 15.fura·
zu versehen.
In weiterer Ausbildung der Erfindung ist jede Grundplatte der doppellumigen !insteendorne mit einer Ringnut versehen, in die
der Ring eingesetzt ist. Außerdem kann dieser die Filterkammer begrenzende Ring außen mit einer umlaufenden Wulst und innen
mit einer in Höhe der Wulst umlaufenden Hohlkehle versehen sein, wobei die Wulst zur Sicherung eines bestimmten Kammervolumens
als Begrenzungsanschlag für die Mnschubtiefe des Ringes in die Ringnuten und die Hohlkehle zur Sicherung der Filterlage in der
Filterkammer als Arretierung für das Filter entsprechend ausgebildet ist. Ss ist auch zweckmäßig, einen Ring aus einem durchsichtigen
Material zu verwenden.
Fernerhin ist es vorteilhaft, wenn das Verbindungsbauteil ein
Stück elastischer Schlauch ist, dessen beide JSnden gasdicht
nach außen in die beiden Lüfterstutzen eingesetzt sind. Bei Verwendung eines elastischen Schlauches ist es möglich, als Regeleinrichtung
eine Schiebeklemme, Quetschklemme oder einen Düsenring zu verwenden, mit denen der Gasaustauschkanal verkleinert
und der Gasaustausch gedrosselt werden kann. Die Verringerung des Gasaustausches vom unteren Behältnis in das obere Behältnis
1 " χ,-
bewirkt einen langsameren Durchfluß der Flüssigkeit über den
Flüssigkeitskanal und die FiIterkammer.
Bs ist auch möglich, die Grundplatten der doppellumigen Binstechdorne
ohne Verwendung eines Ringes zusammensteckbar zu gestalten, wobei die angeßrmten Steckhilfen zugleich geeignet
sind, eine Filterkammer zu bilden.
Soll die Vorrichtung ohne Be- und Entlüftung verwendet werden, kann der untere doppellumige ÄLnstechdorn durch einen einlumigen
Binstechdorn ersetzt werden oder ist das Verbindungsbauteil vom Lufterstutzen des unteren doppellumigen Einstechdorns zu lösen
und dessen Einlaßöffnung zu verschließen.
Mit der erfindungsgemäßen Lösung und ihren vorteilhaften Ausgestaltungsmerkmalen
wird mittels reguliertem Gasaustausch eine gezielte Dosierung gefilterter Flüssigkeit erreicht. Außerdem
istäurch die doppellumigen Einstechdorne eine Gleichgestaltung
beider Seiten der Vorrichtung realisierbar, so daß in Verbindung mit der Filterronde kein Flußrichtungszwang vorliegt.
Die Vorrichtung kann vollkommen aus Kunststoff gefertigt und die Kanäle können beidseitig mittels Schutzhülsen verschlossen sein,
so daß die innere Sterilität bis zur Benutzung gesichert ist. Schließlich ermöglicht die Vorrichtung in der weiteren Ausführung
mit einem einlumigen Sinstechdorn auch eine Überleitung der Flüssigkeit in Behältnisse ohne Be- und Entlüftung.
Die fernerhin kostengünstige Herstellung der Vorrichtung, die problemlos und selbständig die Überleitung der Flüssigkeit aus
einem oberen Behältnis in ein unteres Behältnis regelt, weist neben der Möglichkeit eines dosierten Mischens mit anderen flüssigen
Substanzen noch den weiteren Vorteil auf, daß alle Überleitungsvorgänge unter Ausschluß eines Kontaminationsrisikos
erfolgen.
Sin Ausführungsbeispiel der JSrfindung wird nachstehend mit Bezug
auf die anliegende Zeichnung näher beschrieben. Diese zeigt die Vorrichtung mit Schutzhülsen in einer Schnittdarstellung.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung besteht aus zwei in
entgegengesetzte Richtung weisenden doppellumigen linstechdornen
1, 2, deren Grundplatten 3» 4- zusammen mit einem Ring 5» ein Gehäuse
6 und eine durch dieses Gehäuse 6 räumlich begrenzte Filterkammer 7 bilden. Die zur Überführung einer Flüssigkeit, insbesondere
einer medizinischen Substanz aus einem oberen Behältnis in ein unteres Behältnis entwickelte Vorrichtung ist mit
einem Flüssigkeitskanal 8 und einem Gasaustauschkanal 9 versehen.
Während der Flüssigkeitskanal 8 geradlinig durch die Sinstechdorne
1, 2 verläuft und über die Filterkammer 7 geleitet ist, erfolgt
der Verlauf des Gasaustauschkanals 9 über jeweils einen
auf jeder Seite des Gehäuses 6 angeordneten Lufterstutzen 10,
sowie ein außerhalb der IPilterkammer 7 fixiertes Verbindungsbauteil
12. Das Verbindungsbauteil 12 ist mit einer Regeleinrichtung 13 versehen, die eine den Gasaustausch drosselnde Funktionsgruppe,
z. B. eine Schiebeklemme, Quetschklemme oder ein Düsenring
sein kann.
In der Filterkammer 7 befindet sich ein auswechselbares Filter 14,
das als Ronde ausgebildet ist und eine von der Richtung des Flüssigkeit
sdurchlauf es unabhängige Wirksamkeit besitzt. Das Filter ist vorzugsweise mit einer läaschenweite von 15AU& versehen.
Die Grundplatten 3» 4 der doppellumigen Einstechdorne 1, 2 sind
mit je einer Ringnut I5, 16 versehen, in die der Ring 5 eingesetzt
ist. Dieser die Filterkammer 7 begrenzende Ring 5 weist außen eine umlaufende Wulst 17 und innen eine in Höhe der Wulst
17 umlaufende Hohlkehle 18 auf, wobei die Wulst 17 als Begrenzungsanschlag
für die linschubtiefe des Ringes 5 in die Ringnuten
15» 16 und die Hohlkehle 18 als Arretierung für die Lage
des Filters 14· in der Filterkammer 7 entsprechend ausgebildet sind. Der Ring 5 ist beim Ausführungsbeispiel aus einem durchsichtigen
Material gefertigt und das Verbindungsbauteil 12 ist ein Stück elastischer und in die beiden Lüfterstutzen 10, 11
nach außen gasdicht eingesetzter Schlauch.
Die Grundplatten 3» 4· der doppellumigen Einstechdorne 1, 2 können
zusammensteckbar gestaltet sein und für die gleichzeitige Bildung einer Filterkammer 7 eine entsprechende Größe und Form
aufweisen. Diese Paßformen der Grundplatten 3, 4 sind zudem ge-
. S-
eignet, den unteren doppellumigen linstechdorn 2 gegen einen einlumigen
Einstechdorn auszutauschen. Im unbenutzten Zustand sind
die beiden Einstechdorne 1, 2 mit Schutzhülsen 19, 20 versehen, wodurch die innere Sterilität der Vorrichtung bis zu ihrer Benutzung
gesichert wird.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist ohne zusätzliche Befestigungsmittel
montiert, indem der King 3 in die Grundplatten 3» 4
der doppellumigen Einstechdorne 1, 2 fest eingeklemmt und auch
das Verbindungsbauteil 12 in die Iüfterstutzen 10, 11 fest eingepaßt
ist.
Bei der Durchführung eines Flüssigkeitswechsels von einem oberen Behältnis zu einem unteren Behältnis wird in Abhängigkeit von der
Einstellung der Regeleinrichtung 13 der Gasaustausch und durch diesen die Fließgeschwindigkeit der von oben nach unten überströmenden
Flüssigkeit geregelt. Mit der gegebenen Möglichkeit, den Gasaustausch tiis zum völligen Abbruch regulieren zu können, wird
im Bedarfsfall sogar eine gezielte Dosierung zwischen den Behältnissen möglich gemacht.
Die von den Grundplatten 3» 4 und dem Ring 3 gebildete Filterkammer
7 weist ein Kammervolumen von mindestens 1 cm3 auf. Durch eine andere Ringhöhe oder ein im Ring 3 nach unten versetzt angeordnetes
Filter 14 kann das Sammervolumen bzw. der Raum über dem Filter 14 im Bedarfsfall korrigiert werden.
Alle Teile dieser Vorrichtung können aus Kunststoff gefertigt
sein. Durch ihre geschaffene Auswechselbarkeit kann der obere doppellumige Mnstechdorn 1 auch mit einem einlumigen linstechdorn
(nicht gezeichnet) gekoppelt werden. Diese Maßnahme wird beispielsweise dann zu realisieren sein, wenn das untere Behältnis
eine transparente flexible Kammer ist oder eine Verbindung mit einem Infusionsgerät erfolgen soll, das selbständig entlüftet.
Aufstellung der verwendeten Bezugszeichen
1 Einsteendorη
2 Einstechdorn
3 Grundplatte
4 Grundplatte
5 King
6 Gehäuse
7 Filterkaonner
δ Flüssigkeitskanal
9 Gasaustauschkanal
10 Lüfterstutzen
11 luft erstut zen
12 Verbindungsbauteil
13 Regeleinrichtung
14 Filter ·
15 Eingnut
16 Eingnut
17 Wulst
18 Hohlkehle
19 Schutzhülse
20 Schutzhülse
3 ·
Leerseite -
Claims (10)
1. Vorrichtung zur Überführung einer Flüssigkeit, insbesondere
einer medizinischen Substanz aus einem oberen Behältnis in ein unteres Behältnis mittels eines Flüssigkeitskanals und
eines Gasaustauschkanals, gekennzeichnet dadurch, daß die Vorrichtung aus zwei in entgegengesetzte .Richtung weisenden
doppellumigen Einstechdornen (1, 2) besteht, deren Grundplatten (3» 4) zusammen mit einem Ring (5)» ein Gehäuse (6)
und eine durch dieses Gehäuse (6) räumlich begrenzte Filterkammer (7) bilden und daß der Flüssigkeitskanal (8) über diese
Filterkammer (7) und der Gasaustauschkanal (9) über jeweils einen auf jeder Seite des Gehäuses (6) angeordneten
lufterstutzen (10, 11) sowie ein außerhalb der Filterkammer
(7) fixiertes Verbindungsbauteil (12) geführt ist, im welchem sich eine Regeleinrichtung (13) befindet.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß die Filterkammer (7) mit einem auswechselbaren Filter (14·) versehen ist, das eine von der Richtung des Flüssigkeitsdurchlaufes
unabhängige Wirksamkeit besitzt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, gekennzeichnet dadurch, daß das Filter (14) als Ronde ausgebildet ist und eine Maschenweite
von 2^L 15 /um aufweist.
4·. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet dadurch,
daß in jeder Grundplatte (3, 4) der doppellumigen Einstechdorne (1, 2) eine Ringnut (15, 16) vorhanden ist, in die der
Ring (5) eingesetzt ist.
5« Vorrichtung nach Anspruch 1 und 4, gekennzeichnet dadurch,
daß der die Filterkammer (7) begrenzende Ring (5) außen eine umlaufende Wu3»st (17) und innen eine in Höhe der Wulst (17)
umlaufende Hohlkehle (18) aufweist, wobei die Wulst (17) als Begrenzungsanschlag für die Sinschubtiefe des Ringes (5) in
die Ringnuten (15, 16) und die Hohlkehle (18) als Arretierung
für die Lage des Filters (14) in der Filterkammer (7) entsprechend ausgebildet sind.
- el*
6. Vorrichtung nach Anspruch 1, 4 und 5» gekennzeichnet dadurch,
daß der Ring (5) aus einem durchsichtigen Material besteht.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 6, gekennzeichnet dadurch, daß das Verbindungsbauteil (12) ein Stück elastischer und in
die beiden Lüfterstutzen (10, 11) nach außen gasdicht eingesetzter Schlauch ist«
8. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 7j gekennzeichnet dadurch,
daß die Regeleinrichtung (13) eine den Gasaustauschkanal (9) drosselnde Funktionsgruppe, z. B. eine Schiebekletame, Quetschklemme
oder ein Düsenring ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß die Grundplatten (3» 4-) der doppellumigen JSinstechdorne (1, 2)
zusammensteckbar und bei Wegfall des Ringes (5) zur gleichzeitigen
Bildung einer IPiIterkammer (7) entsprechend gestaltet
sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß der untere doppellumige iäinstechdorn (2) durch einen einlumigen
Sinstechdorn ersetzt ist bzw. das Verbindungsbauteil (12) vom. Iüfterstutzen (11) des unteren doppellumigen Binstechdorns
(2) gelöst und seine öffnung verschlossen ist.
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