DE37737C - Neuerungen in Elektro-Motoren und dynamo-elektrischen Maschinen - Google Patents

Neuerungen in Elektro-Motoren und dynamo-elektrischen Maschinen

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DE37737C
DE37737C DENDAT37737D DE37737DA DE37737C DE 37737 C DE37737 C DE 37737C DE NDAT37737 D DENDAT37737 D DE NDAT37737D DE 37737D A DE37737D A DE 37737DA DE 37737 C DE37737 C DE 37737C
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coil
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DENDAT37737D
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W. MAIN in Brooklyn, New-York, V. St. A
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    • HELECTRICITY
    • H02GENERATION; CONVERSION OR DISTRIBUTION OF ELECTRIC POWER
    • H02KDYNAMO-ELECTRIC MACHINES
    • H02K25/00DC interrupter motors or generators

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Power Engineering (AREA)
  • Dc Machiner (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT. Y&
Die Erfindung bezieht sich auf dynamo-elektrische Maschinen und speciell auf solche, die als Motoren dienen sollen, wenn sie durch einen elektrischen Strom betrieben werden, um Kraft auf elektrischem Wege zu übertragen.
Die bisher construirten Elektro-Motoren zerfallen in zwei Klassen. Die erste umfafst diejenigen, in denen Bewegung durch die Reaction eines Kraftfeldes auf ein System von Armaturdrähten, die ein Strom durchläuft, hervorgebracht wird. Hierher gehören also Motoren, deren Armaturen nach Siemens und Gramme construirt sind, d. h. deren Armaturwindungen mit stabförmigem Eisen oder Lamellen gefüllt sind. Die zweite Klasse umfafst diejenigen Motoren, deren Bewegung hauptsächlich oder ganz von der gegenseitigen Anziehung von magnetisirtem Eisen abhängt. Die Reaction des Kraftfeldes auf sich bewegenden Draht findet hier nur in untergeordnetem Mafse statt.
Der vorliegende Motor gehört nun zu dieser zweiten Klasse, indem seine Wirkung von der Anziehung magnetisirter Eisenmassen abhängt und nicht von der Reaction sich bewegender Drahtspulen. Er unterscheidet sich indessen von solchen bisher hergestellten Motoren dadurch, dafs in demselben keine Stromumkehrung in den erregenden Drahtspulen stattfindet und daher nichts von dem Strom verzehrt wird, um Polumkehrungen zu bewirken, um zurückbleibenden Magnetismus zu überwinden und ein Zurückstofsen der' gegenseitig zurückweichenden Eisenmassen hervorzubringen.
Fig. j bis 12 zeigen die Form des Elektro-Motors, -die sich als die beste ergeben hat, und in ihnen sind alle Hauptpunkte; der Erfindung enthalten.
Fig. ι ist eine Seitenansicht,
: Fig. 2 ein verticaler Längsschnitt,
Fig. 3 eine Ansicht der sich drehenden Armatur allein,
Fig. 4 ein Querschnitt in der Linie 4-4 der
Fig- 2, Fig. 5 eine Hinteransicht der Fig. 3, um das Arrangement der Polschuhe deutlich zu machen,
Fig. 6 eine Seiten- und Endansicht der Polschuhe,
Fig. 7 eine Endansicht der Maschine in vergröfsertem Mafsstabe, den Commutator zeigend,
Fig. 8 ein verticaler Längsschnitt des Endtheiles der Maschine,
Fig. 9 ein Querschnitt des Commutators.
Fig. 10, Ii und 12 sind drei Diagramme, die die Stromverbindungen und die magnetischen Aenderungen zeigen, die während des Ganges der Maschine statthaben.
Die übrigen Figuren stellen Modificationen dar und werden späterhin beschrieben werden.
Hauptsächlich auf Fig. 1, 2 und 3 Rücksicht nehmend, bezeichnet A die sich drehende Armatur, B den feststehenden Magneten und C C die erregenden Spulen.
Die Armatur A ist ganz aus weichem Eisen gemacht und besteht aus dem Kern α und drei Paar Polvorsprüngen oder Schuhen b (mit blb2bs bezeichnet), die an den Enden und in der Mitte angebracht sind. Sie besitzt zwei Scheiben D D aus weichem Eisen, die auf dem Kern α zwischen den entsprechenden Polschuhen b befestigt sind, welch letztere
zweiarmig und mit ihren diametralen Achsen, einer auf den anderen folgend, um 6o° versetzt, entsprechend angebracht sind, wie in Fig. 5 dargestellt, in welcher Figur die Scheiben D weggelassen sind. Der Armaturkern a ruht an seinen Enden in den Lagern dd.
Der feststehende Magnet B, welcher die Stelle des gewöhnlichen Feldmagneten einnimmt, besitzt die Form einer cylindrischen Röhre, ist aus weichem Eisen hergestellt und in seiner Mitte und an beiden Enden fortgeschnitten, um feste Pole oder Poltheile c c zu bilden, die in ihrer Lage den Armaturpolschuhen bb entsprechen, Fig. ι und 2, mit dem Unterschied jedoch, dafs die Poltheile cc alle in einer Linie mit einander liegen, so dafs die jedes der drei Paare die in Fig. 5 unter c c gezeichneten Lagen einnehmen.
Die Spulen C C stehen fest, da sie in dem hohlen Magneten B befestigt sind, und umschliefsen den Kern α. Sie füllen den ganzen Raum zwischen Magnet und Kern α aus und lassen nur so viel Raum um den Kern, dafs sie ihn nicht an seiner freien Drehung hindern. Es sind drei Spulen C1 C2 C3 vorhanden, die in ihrer Lage den Armaturpolschuhen b 1^2 und bs entsprechen. Die Spulen C1 und C3 sind an den entgegengesetzten Enden; die in zwei Theile oder Spulen getheilte zwischenliegende Spule C2 ist an den entgegengesetzten Seiten der Polschuhe V1 angebracht. Die Bewickelung dieser Spulen ist, wie in Fig. 10, 11 und 12 gezeigt, eine solche, dafs, wenn die Ströme durch alle drei zugleich gehen, sie die Armatur in solcher Art magnetisiren, dafs in den drei Polschuhen bl δ2 bs gleichnamige Pole N und in den drei Poltheilen c1 c2 c3 des feststehenden Magneten B zwar auch gleichnamige, aber entgegengesetzte Pole S hervorgebracht werden.
Jede Spule C magnetism nicht nur den freien Armaturkern α in ihr, sondern auch den sie umgebenden festen Magneten B, und zwar werden diese beiden mit ihren gegenüberliegenden Polen b c entgegengesetzt magnetisch, so dafs sie einander gegenseitig anziehen. Die eisernen Scheiben D haben einen solchen Durchmesser, dafs sie die Höhlung des Röhrenmagneten B beinahe ausfüllen, aber doch so viel Spielraum lassen, dafs sie sich mit der Armatur frei drehen können. Diese Scheiben 'bilden zwischen dem Armaturkern α und dem Magneten B eine Verbindung und erfüllen in dieser Hinsicht denselben Zweck als das Bogenstück bei einem gewöhnlichen Hufeisenmagneten. An jedem Ende des Magneten B befindet sich eine feste Gestellunterstützung E, am besten aus Messing, an welcher die Endpoltheile cc befestigt sind und in welcher zugleich die Lager dd der Armatur angeordnet sind. Der eine Zapfen der Armatur trägt den Commutator F, Fig. 8 und 9. Dieser Commutator besteht aus drei in einander fassenden Theilen e1 e1 und e3, welche den drei Spulen C1C2 und C3 entsprechen. Jeder Theil ist von der Achse η und den beiden anderen Theilen isolirt und alle drei besitzen Vorsprünge ff, die in einander greifen und in dreifacher Folge auf derselben Umfangsebene sich darbieten. Der mittlere Theil e2 besitzt eine röhrenförmige Nabe und zwei einander gegenüberstehende radiale Arme ff oder Vorsprünge. Jeder der Endtheile el und. e3 stellt eio Röhrensegment mit radialen Armen ff dar,, wie in Fig. 2 gezeigt. Im Ganzen sind demnach sechs Arme ff oder Vorsprünge oder drei für jede halbe Umdrehung vorhanden. Ein Rad oder eine Rolle g (die also die Stelle einer Commutatorbürste vertritt) läuft gegen den Commutator und ist in Berührung mit den Vorsprüngen ff, so dafs der Strom von der Leitung durch diese Rolle an den Commutator geht, indem er dabei nach einander in seine Theile e1 e2 und e3 und von da in die Spulen C1 C2 und C3 strömt. Der Strom wird von den Commutatortheilen durch die Rollen h 1Ji^ und h3 abgenommen, Fig. 1, 7 und 8, welche an federnden Armen angeordnet sind, durch die sie in festem Contact mit dem Commutator gehalten werden.
Die Maschine wirkt in folgender Weise:
In Fig. 10, 11 und 12 ist' die Rolle g in dreifacher Lage und die drei Commutatortheile e1 e2 und e3 sind neben einander dargestellt. Sobald der Commutator sich dreht, wird der Strom in die erste Spule C1 während des ersten Y6 der Umdrehung geleitet, dann während des zweiten Y6 in die zweite Spule C2 und während des dritten Y6 in die dritte Spule C3. Dieselbe Reihenfolge wiederholt sich während der zweiten Hälfte der Umdrehung.
Fig. 10 zeigt die Maschine während des ersten V6 einer Umdrehung, wo der Strom der Leitung durch die Rolle g, den Commutatortheil e1 und die Spule C1 geht. Der Strom geht durch die Spule C1 in solcher Richtung, dafs die Armatur A in ihrem Polschuh b1 mit Nordpolarität und der Magnet B ebenfalls mit Nordpolarität an jedem der Poltheile C1C1 magnetisirt wird. Die Scheibe D wird, beiläufig gesagt, südpolar und der angrenzende Magnet B nordpolar. Der Theil des Armaturkernes a, der von dieser Spule C1 eingeschlossen ist, und der Theil des Magneten B, der sie umgiebt, bildet in der That (durch die Vermittelung der Scheibe D) im wesentlichen einen Hufeisenmagneten, dessen einen Schenkel der Kern α und dessen anderen der röhrenförmige Magnet B bildet.
Die Armatur A ist mit ihren Polschuhen b b in solchem Verhältnifs zu dem Commutator
gesetzt, dafs, während der Strom durch die Spule C1 fliefst, der Polschuh b1 sich den festen Polen c1 c1 nähert.
Die Theile der Armatur A und des Magneten B, die sich in der Nähe der beiden anderen Spulen befinden, werden schwach magnetisirt durch Induction von den erregten Theilen, und zeigen beide Südpolarität an oder nahe dem Polschuh b"1. Wenn dieser Polschuh sich dann von den Polen c2 c2 entfernt, wird deren schwache, dadurch hervorgebrachte Abstofsung benutzt, um jedes Zurückziehen auf Grund zurückgebliebenen Magnetismus, der anderenfalls auftreten möchte, zu überwinden. Sobald als der Polschuh b1 in Linie mit den Polen c1 c1 kommt, leitet der Commutator den Strom in die zweite Spule C2, wie in Fig. ii dargestellt. Die zwei gegenüberliegenden Rollen dieser Spule wirken dahin, einen Nordpol in die Mitte der Armatur in den Polschuh £>2 zwischen ihnen zu bringen und einen Südpol in die mittleren festen Poltheile c2 c2. Durch secundäre Induction werden die Enden der Armatur und des Magneten beide schwache Südpole, wie bei s s bemerkt ist, und überwinden auf diese Art zurückgebliebene Anziehung. Der Polschuh b 2 wird also zu den Polen c1 c1 hingezogen , bis, wenn er in Linie mit ihnen ist, der Commutator den Strom in die dritte Spule C3 lenkt, wie in Fig. 12 gezeigt ist. Dann wird der Polschuh ba ein Nordpol und die festen Pole c3 c3 werden Südpole und ziehen einander an, während schwache gleiche Pole ü in den entfernten Theilen der Armatur und des Magneten inducirt werden, die die Tendenz haben, einander abzustofsen. Dieser Zustand dauert, bis der Polschuh i>3 in Linie mit den Polen c3 cs kommt, wenn, nachdem eine halbe Umdrehung vollendet ist, der Strom wiederum durch die erste Spule gelenkt wird Und das beschriebene Spiel sich wiederholt.
Es sind auch Einrichtungen vorgesehen, um die Maschine unter Controle zu halten oder zu reguliren, die am klarsten in Fig. 1, 7, 8 und 9 gezeigt sind. Die Rolle g wird von einem Handhebel getragen, der um einen mit dem Armaturlager concentrischen Ansatz am Endgestell E schwingt. Die Rolle g ist an einem Kurbelarm i befestigt, der um einen Stift des Hebels G schwingt, und um den Stift ist eine Spiralfeder j gelegt, Fig. 1, die die Rolle g in guten Contact mit dem Commutator prefst. Wenn der Hebel G in der Stellung sich befindet, die in Fig. 7 in vollen Linien gezeigt ist, so wird die Maschine in einer Richtung laufen (vorwärts), die unabhängig von der Richtung des Stromes ist. Wenn aber der Hebel G durch go° bewegt und in die Stellung gebracht ist, die punktirt angegeben ist, so wird sie in der entgegengesetzten Richtung (rückwärts) laufen. ' Dies geschieht, deswegen, weil- die Lage der Rolle g im Verhältnifs zu den festen Polen c c umgekehrt wurde, so dafs die verschiedenen Spulen vom Strom ebenfalls in umgekehrter Ordnung durchflossen wurden, wie leicht ersehen werden kann, wenn man sich denkt, dafs die Rollen g g in Fig. 10,11 und 12 rechts oder links von den verschiedenen Commutatortheilen liegen, anstatt wie oben beschrieben.
Wenn der Controlhebel G in eine mittlere Lage xx, Fig. 7, gebracht wird, erhält man ein anderes Resultat. Jeder Armaturpolschuh wird nur während Y12 anstatt Y6 der Umdrehung gegen die festen Pole angezogen, und wird, indem er die festen Pole passirt, nicht mehr durch das Ableiten des Stromes auf eine andere Spule entlastet, sondern für das nächste Vi2 weiter angezogen und daher zurückgehalten. Auf diese Weise ist ebenso viel Zug nach der einen wie nach der anderen Richtung vorhanden und die Maschine kommt rasch zu vollem Stillstand. Da es beträchtlicher Kraft bedarf, um sie wieder in Bewegung zu setzen, so wirkt diese Mittelstellung des Hebels G wie. eine Bremse beim Anhalten des Motors.
Da der Hebel G nun auch in irgend eine Zwischenstellung zu den erwähnten Stellungen gebracht werden kann, so ist daraus ersichtlich, dafs die Arbeit des Motors aufs genaueste controlirt bezw. regulirt werden kann. Sobald der Hebel langsam von links nach rechts, Fig. 7, bewegt wird, wird der Motor allmälig langsamer laufen wegen der Vergröfserung der Selbstverzögerung, bis die Mittellage erreicht ist, in der der Motor stillsteht. Mit dem Weiterbewegen des Hebels nach rechts wird der Motor (wenn nicht beladen) langsam in umgekehrter Richtung sich bewegen und an Schnelligkeit zunehmen, bis das Maximum derselben, mit der äufsersten Stellung des Hebels nach rechts, erreicht ist. Der Hebel kann noch über diese Stellung hinaus bewegt werden.
Aus obiger Beschreibung erhellt, dafs jeder Armaturpolschuh während Y12 der Umdrehung sich den festen Polen nähert und während des anderen Y12 sich von ihnen entfernt, und dafs er noch wirksamer gemacht werden kann, wenn man ihn die festen Pole während oder beinahe während 1/i der Umdrehung anziehen läfst. Um dies zu bewirken und um ein Mittel zu haben, die Maschine, angemessen den besonderen Bedingungen, unter welchen sie' arbeiten soll, zu reguliren, wird eine zweite Rolle g1 angebracht, die den Strom von der Linie nach dem Commutator bringt und die in Beziehung zur Rolle g verstellt werden kann. In Fig. 9 ist die Rolle g oben gezeigt, und die Rolle g1 würde, wenn
sie diametral entgegengesetzt angebracht wäre (wie punktirt bei g" gezeigt), gar keine Wirkung haben. Wenn aber diese Rolle Y12 der Umdrehung vorwärts oder rückwärts in die gezeichnete äufserste Stellung gebracht wird, fügt dies Y12 der Dauer zu dem Y6, das durch eine einzelne Rolle hervorgebracht wird, hinzu und verursacht daher, dafs jede Spule den Strom während der Dauer eines Viertels der Umdrehung empfängt. Daraus folgt dann, dafs bei jedem abwechselnden Y12 einer Umdrehung der Strom zwei auf einander folgende Spulen gleichzeitig durchläuft, und dafs durch diese Einrichtung diese beiden Spulen während dieser Zeit zusammen arbeiten, um die Armatur vorwärts zu treiben. Dadurch, dafs die Rolle g1 in: Zwischenstellungen der gezeigten äufsersten Stellung, Fig. 9, gebracht wird, kann die Wirkung der Maschine in einem gewissen Grade regulirt werden.
Um diese Regulirung zu erleichtern, wird die Rolle g1 durch einen besonderen Hebel G1 getragen, der mit dem Haupthebel G mittelst einer Schraube H, welche an dem einen Hebel angelenkt und in eine oscillirende Mutter k am anderen Hebel eingeschraubt ist, dafs er gezwungen wird, sich mit ihm zu bewegen. Diese Schraube H kann während des Ganges der Maschine nach einer oder der anderen Richtung gedreht werden und verändert dadurch die Beziehung der Rollen g gl zu einander, bis der beste Effect für die besondere Schnelligkeit und die Arbeit, die geleistet werden soll, erreicht ist. Die Rolle g1 ist an dem Hebel G1 in derselben Weise befestigt, wie die Rolle g an dem Hebel G.
Durch die auf einander folgende Wirkung der drei Spulen erfolgt die Umkehrung der Polarität in der Armatur und dem festen Magneten gleich Wellen, die sie von einem Ende zum anderen durchlaufen. Auf diese Art soll jede heftige Umkehrung der Polarität von einem concentrirten Nordpol in einen concentrirten Südpol, wie es durch eine Umkehrung des Stromes in den erregenden Spulen geschehen würde und was eine Vergeudung von elektrischer Energie durch die Ueberwindung des Molecularwiderstandes des Eisens herbeiführen würde, vermieden werden.
Der Kern α der Armatur A ist als eine auf einer Seite der Länge nach geschlitzte Röhre I constrain, die mit weichen Eisendrähten m m, wie in Fig. 2 und 4 gezeigt, gefüllt ist. Durch die Theilung des Kernes sollen die Nebenströme (Foucault-Ströme) um den Kern herum vermindert und seine Fähigkeit, die magnetische Polarität schnell zu wechseln, vergröfsert werden. Der Schlitz erstreckt sich nicht bis zu den Enden der Röhre, und in die ungetheilt bleibenden Endstücke sind Pfropfen oder Wellen nn fest eingetrieben, welche in den Lagern d d ruhen und den Kern α tragen. Die Polschuhe sind aus Platten von weichem Eisen mit zwischenliegendem isolirenden Material oder nicht magnetischem Metall, z. B. Messingblech, zusammengesetzt. Eiserne Kappen 00 werden an ihren gegenüberliegenden Enden befestigt und die Seiten mit Blöcken qq, am besten von Holz, belegt, um ihnen die Form einer soliden Scheibe oder eines Cylinders zu geben, damit sie bei ihrer Drehung. der Luft so wenig Widerstand bieten als möglich.
Die Scheiben D D sind ebenso wie die Polschuhe aus Platten hergestellt und mit radialen Schlitzen versehen. In der Fig. 4 sind vier Schlitze gezeigt, die demselben Zweck dienen, wie jene des Kernes ä. Aus demselben Grunde ist auch der feste Röhrenmagnet Z? geschlitzt. In Fig. ι bezeichnet ρ den der ganzen Länge nach sich erstreckenden Schlitz, der in einer Ebene zwischen den Poltheilen c c liegt. Auf der entgegengesetzten Seite der Röhre sollte ein ähnlicher Schlitz sein, der sich aber nicht durch die ganze Länge erstreckt, sondern gegenüber den Scheiben -D unterbrochen ist, so dafs die Röhre zwischen den Scheiben zweimal und, wo diese sitzen, nur einmal geschlitzt ist.
Um den Elektro-Motor gegen Staub u. s. w. zu schützen, wird ein Messingblech I (oder anderes passendes Material) um den röhrenförmigen Magneten B herumgelegt, so dafs die Schlitze desselben und die Oeffnungen zwischen seinen Poltheilen bedeckt und die arbeitenden Theile wirksam geschützt sind, Fig. 2 und 4.
Die neue Maschine, ribschon hauptsächlich als Elektro-Motor arbeitend bestimmt,-kann auch, obschon weniger wirksam, als dynamoelektrische Maschine arbeiten. Wenn sie durch eine Kraftquelle betrieben wird, so ergiebt sie einen Strom, der seinen Grund in der Reaction des im Röhrenmagneten und der Armatur zurückgebliebenen Magnetismus hat.
Die neue Maschine; ist vielfacher Modifikationen fähig, ohne das Wesentliche und Charakteristische der Erfindung zu verlieren. Anstatt dafs die Polschuhe an der Armatur zwei Arme haben, können sie drei, vier oder mehr Arme haben. Die Pole c c des festen Magneten müssen dann aber in gleicher Anzahl vorhanden sein. Ebenso können anstatt drei Spulen CC mehr oder nur zwei, ja selbst nur eine angewendet werden. Dasselbe gilt von den Polschuhen b. Die Scheiben D sind nicht unumgänglich nothwendig, da die magnetische Verbindung auch durch andere Mittel als durch einen sich nicht drehenden Theil hervorgebracht werden kann. Der Magnet B braucht nicht röhrenförmig zu sein, sondern kann statt dessen aus einer, zwei oder mehr getrennten Stangen oder Platten, die um die
Spulen C angeordnet sind, zusammengesetzt werden. Die Spulen C können mit gleicher elektrischer Wirkung, anstatt fest zu stehen, auch um den Armaturkern gewickelt werden und mit der Armatur sich drehen.
Fig. 13, 14, 15 und 16 zeigen eine Maschine mit zwei Spulen und vierarmigen Polschuhen. Fig. 13 ist eine Seitenansicht, Fig. 14 ein Längsschnitt, Fig. 15 ein Querschnitt iri der Linie 15-15 der Fig. 13, und Fig. 16 ist ein Diagramm. Die beiden Spulen C1 und C2 sind ebenso gewickelt wie die früher beschriebenen Spulen C1 und C3. Es ist nur eine Scheibe D vorhanden. Die Polschuhe b1 und b2 haben jeder vier Arme und sind mit 450 Voreilung einer zu dem anderen gestellt. Der Kern α ist aus Längsstücken, wie in Fig. 15 gezeigt, zusammengesetzt. Der feststehende Magnet B besitzt vier PolvorsprUnge c c an jedem Ende, ist bei ρ durch und durch geschlitzt und hat unterbrochene Schlitze P1P1, die von entgegengesetzten Enden ausgehen. Der Commutator F ist ein zweitheiliger, und der Strom tritt in denselben vermittelst der vom Hebel G getragenen Rolle g ein.
Fig. 17 ist ein Diagramm, welches eine geänderte Construction darstellt, in der einige der wesentlichen Punkte der Erfindung angewendet sind. Diese Maschine ist so umwunden , dafs sie als dynamo - elektrische gebraucht werden kann. Die Spulen C C, die Armatur A und die Scheibe D sind der Hauptsache nach . den zuletzt beschriebenen Theilen gleich, nur mit dem Unterschiede, dafs die Polschuhe b zweiarmig sind. Der Magnet B besteht aus zwei runden Stangen JJ, die in ihrer Mitte durch einen Ring K verbunden sind, in deren centraler Oeffnung sich die Scheibe D dreht. Polschuhe c c sind an den Enden der Stangen befestigt und Spulen L L um die Stangen gewunden. Der durch diese Spulen gehende Strom verwandelt die Stangen JJ in wirkliche Feldmagnete. Die Bewickelung ist eine derartige, dafs alle vier Polschuhe c c von gleicher Polarität sind. Wenn die Maschine als Motor läuft, geht der Strom von der Linie durch den Commutator nach der Spule C2, von ihr nach einander durch die Spulen L2L1 an einer Seite, von da durch die Spulen L1 L2 an der anderen Seite und endlich nach der Leitung. Der Polschuh b2 von Nordpolarität wird von den Südpolen c c angezogen, bis Gleichstand erreicht ist, wenn der Commutator den Strom nach der Spule C1 leitet (ohne das Verhältnifs zu den vier Spulen L zu ändern), worauf der Polschuh b1 Nordpol und von den festen Südpolen angezogen wird. Wenn die Maschine als eine Dynamomaschine gebraucht wird, so verursacht das abwechselnde Zurückweichen der Polschuhe b b, während sie Nordpole sind, von den Südpolen c c abwechselnd in den Spulen C C Ströme, die, da sie gleichnamig sind, durch den Commutator nur in die Leitung gesandt werden, ohne eine Umänderung zu erfahren.

Claims (5)

Patent-Ansprüche:
1. Eine dynamo-elektrische Maschine oder ein Elektro - Motor ohne bewegte Drahtspulen, bestehend aus einer rotirenden Armatur A, feststehenden Drahtspulen C, die den Kern α umgeben, dem feststehenden Magneten B, dessen Pole c. von den Polen b
. des Kernes α beeinflufst werden, und einer magnetischen, inducirenden Verbindung (wie Scheibe D) zwischen Armatur A und Magnet B.
2. Die Combination einer solchen Maschine mit einem Commutator F, der geeignet ist, einen elektrischen Strom durch die Spulen C abwechselnd oder auf einander folgend, und zwar immer in derselben Richtung zu leiten (anstatt den Strom durch die Spulen umzukehren) und zu der Zeit, in welcher die Armaturpole b, die durch die betreffende Spule magnetism werden, sich den feststehenden Polen c nähern, dagegen diese Spule aus dem Stromkreis auszuschalten, sobald diese Pole b sich von den feststehenden Polen c entfernen, so dafs der Motor durch eine Folge von Anziehungen bewegt wird und nicht durch abwechselnde Anziehungen und Abstofsungen.
3. Die Verwendung derselben Spule C (oder mehrerer) zur Magnetisirung der rotirenden Armatur A sowohl, als auch des feststehenden Magneten B, dadurch bewerkstelligt, dafs die Armatur A innerhalb, der Magnet B aufserhalb der Spule C angebracht ist.
4. Den an den Enden bezw. in der Mitte weggeschnittenen, röhrenförmigen Magneten B, der der Länge nach aufgeschnitten ist (IpJ,' um Foucault-Ströme zu verhüten.
5. Die Combination einer wie unter 1. und 2. geschützten Maschine mit dem Controlhebel G, der die Rolle g trägt und so eingerichtet ist, dafs er dieselbe in verschiedenen Stellungen um den Commutator F herumbringen und dadurch den Motor anhalten, anlassen, reversiren und controliren kann.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
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