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Elektrische Xolbenanordnung Die Erfindung betrifft eine elektrische
Kolbenanordnung, insbesondere eine solche Kolbenanordnung, bei der ein maOnetisiertes
oder magnetisches, bewegliches Teil wechselseitig innerhalb eines Zylinders unter
der Wirkung von elektrodynamischen Kräften bewegt wird.
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Es sind bereits eine klzahl von Kolbenanordnungen vorgeschlagen worden,
bei denen ein bewegliches Teil in der Form eines Kolbens wechselweise innerhalb
eines Zylinders hin- und herbewegt wird. Bei einer der bekannten Kolbenanordnungen
wird ein bewegliches Teil oder ein Kolben wechselseitig innerhalb eines Zylinders
mittels geeigneter mechanischer Mittel bewegt, welche eine Rotationsbewegung eines
Motors in eine wechselseitige Bewegung umwandeln. Bei einer anderen bekannten Ausführung
einer Kolbenanordnung wird ein bewegliches Teil oder ein Kolben
wechselseitig
innerhalb eines Zylinders unter der Wirkung einer Anzugs- und Abstoßungskraft eines
Elektromagneten bewegt.
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Bei der bekannten mechanischen Ausführung wird komprimierte tuft
in üblicher Weise für die wechselseitige Bewegung des Kolbens mit hoher Gesenwindigkeit
verwendet, da es schwierig ist, eine schnelle Drehbewegung des Motors in eine schnelle
wechselseitige Bewegung mittels eines Kurbeltriebes wegen der mechanischen Grenzen
umzuwandeln. Die Verwendung von komprimierter tuft zur Beistungsübertragung ist
jedoch thermodynamisch ziemlich unwirtschaftlich und in der Praxis ist es schwierig,
komprimierte 2 tuft mit Drücken über 7 kg/cm2 zu erhalten. Jedoch ist eine Beschleunigungskraft,
welche man von einem besonderen Zylinder erhalten kann, proportional dem Quadrat
des inneren Durchmessers des Zylinders (des äußeren Durchmessers eines Kolbens,
der sich in dem Zylinder bewegt), da die Masse des Kolbens proportional ist zur
dritten Potenz des Kolbendurckmessers, so daß es immer schwieriger wird, den Kolben
wechselseitig zu bewegen, wenn der Durchmesser des Kolbens zunimmt. Bei der Betätigung
eines Hochleistungshammers, wie z. B. einer Pfahlramme mit einem Kolben als Mittel
zum Liefern einer Schlagkraft für den Hammer, ist man herkömmlicherweise so vorgegangen,
daß das Gewicht des Kolbens allein durch den in einer Explosion erzeugten Druck
angehoben wurde und daß der Kolben dann mit seiner eigenen Schwerkraft fallengelassen
wird, um gegen den Hammer zu schlagen, der wiederum die Schlagtätigkeit ausübt.
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Entsprechend einer anderen bekannten Ausführung ist die einfache
Tätigkeit zur Erzielung eines Hämmerns so erreicht worden, daß ein schwerer Eisenhammer
durch ein Hebezeug mit einem Motor auf eine gewünschte oder vorgegebene Höhe angehoben
wurde und daß der Hammer dann mit seiner eigenen Schwerkraft fallengelassen worden
ist. Dies macht deutlich, daß es immer noch ein schwieriges Problem ist, ein bewegliches
Teil oder Glied wechselseitig zu bewegen.
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Bei der anderen eingangs genannten, elektromagnetischen Einrichtung
hat es den Anschein, daß eine wechselweise Bewegung eines Kolbens verhaltnismäßig
einfach erreicht werden kann, wie im Fall der Einrichtung, welche Solenoid-Wicklungen
als Mittel zum wechselweisen Bewegen eines beweglichen Teils benutzt, weil die wechselweise
Bewegung des beweglichen Gliedes nur abhängt von einer Anziehungs- oder Abstoßungskraft
eines Magneten, wobei der Pol, welcher die entgegengesetzte Polarität zu der des
Magneten hat, durch die Anzugskraft der magnetisçhen-Beldlinien bewegt wird, welche
in dem Spalt zwischen entgegengesetzten Polen erzeugt werden (oder in einem Spalt,
der im magnetischen Pfad des Magneten vorgesehen ist).
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Deshalb benötigt die elektromagnetische Einrichtung mit einem Magnet
als Mittel zum wechselseitigen Bewegen eines beweglichen Teils innerhalb eines Zylinders
einen Spalt zwischen entgegengesetzten Magnetpolen, und der Spalt bestimmt den Hub
des beweglichen Teils. Damit die magnetischen Kraftlinien durch den Spalt hindurchtreten
können, wird eine erhebliche magnetische Kraft aufgrund der Eigenart der magnetischen
Peldlinien benötigt, und zusätzlich benötigt der Magnet eine Wicklung mit hoher
Kapazität. Wenn die Abmessung des Spaltes zunimmt, nimmt die Stärke der magnetischen
Peldlinien im umgekehrten Verhältnis zur Zunahme der Spaltabmessung ab, woraus eine
Abnahme der magnetischen Kraft in dem Ausmaß resultiert, daß ein geeigneter Hub
für das bewegliche Teil nicht erzielt werden kann. Dies ist einer der Hauptgründe,
warum diese Einrichtung in der Praxis nicht für eine wechselseitige Bewegung des
beweglichen Teils benutzt werden kann, und eine solche Vorrichtung wird vorwiegend
als magnetische Schalteinrichtung oder dergleichen verwendet, welche nicht als Einrichtung
zur wechselseitigen Bewegung eines beweglichen Teils (im Sinne der vorliegenden
Erfindung) bezeichnet werden kann.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Kolbenanordnung zu
schaffen, welche wirkungsvoll die Nachteile beseitigen kann, die den zuvor beschriebenen
bekannten Einrichtungen
anhaften. Es soll also eine Kolbenanordnung
geschaffen werden, welche eine entsprechende elektrodynamische Kraft in linearer
Richtung erzeugt zur Erzielung einer wirksamen und größeren wechselweisen Hubbewegung
für ein bewegliches Teil und welche auf dem Arbeitsgebiet der Montan- und Bauindustrie
in sicherer und ruhigerer Weise benutzt werden kann, wobei die Notwendigkeit des
Sprengvorganges entfällt, welche die einzig brauchbare Abbruchmöglichkeit war.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einer elektrischen Kolbenanordnung
gelöst durch einen hohlzylindrischen Mantel, einen hohlzylindrischen, innerhalb
des Mantels angeordneten, geblechten Eisenkern mit einer Zylinderbohrung darin,
welcher an den gegenüberliegenden Endabschnitten der inneren, die Zylinderbohrung
bildenden Oberfläche mit jeweils einer Mehrzahl von im Abstand zueinander angeordneten,
ringförmigen Aussparungen versehen ist, ferner durch eine erste ringförmige Wicklung
in den im Abstand zueinander angeordneten Aussparungen am einen Endabschnitt der
inneren Oberfläche und eine zweite ringförmige Wicklung in den im Abstand zueinander
angeordneten Aussparungen am anderen Endabschnitt der inneren Oberfläche, wobei
die erste und die zweite ringförmige Wicklung so miteinander verbunden sind, daß
der elektrische Strom durch die ringförmigen Wicklungen wechselweise in entgegengesetzten
Richtungen fließt, sowie durch ein wechselseitig bewegliches, magnetisiertes Teil
innerhalb der Zylinderbohrung mit einem festen Nord- und Südpol, deren magnetische
Kraftlinien die Querrichtung der ersten und der zweiten ringförmigen Wicklung etwa
im rechten Winkel schneiden, wodurch das bewegliche Teil sich wechselseitig bewegt
in Abhängigkeit vom Wechsel oder der Umschaltung der Richtung des elektrischen Stromes,
der durch die erste und die zweite ringförmige Wicklung fließt.
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Diese und andere Merkmale sowie die ihnen anhaftenden Vorteile der
vorliegenden Erfindung werden dem Fachmann deutlicher werden beim Leisen der folgenden
detailierten Beschreibung in
Verbindung mit den beigefügten Zeichnungen,
welche eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung zum Zweck der Erläuterung zeigen,
nicht aber zur Begrenzung des Schutzumfanges in irgend einer Weise.
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Die beigefügten Zeichnungen zeigen eine Ausführung einer elektrischen
Kolbenanordnung, welche in Übereinstimmung mit der vorliegenden Erfindung ausgebildet
ist. Hierin sind: Fig. 1 ein Längsschnitt der elektrischen Kolbenanordnung, teilweise
weggebrochen, welche die Anordnung in der Verwendung zusammen mit einer Hammervorrichtung
zeigt, Fig. 2 ein Querschnitt nach der Linie A-A in Fig. 1, Fig. 3 eine schematische
Ansicht, welche teilweise die magnetischen Kraftlinien zeigt, die von den magnetischen
Polen einer Kolbeneinheit ausgehen, die wechselseitig bewegbar ist, und Fig. 4 eine
schematische Ansicht des magnetischen Kreises der elektrischen Kolbenanordnung.
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Die vorliegende Erfindung wird nun mit Bezug auf die beigefügten
Zeichnungen näher beschrieben, welche eine bevorzugte Ausführungsform der elektrischen
Kolbenanordnung gemäß der Erfindung darstellen. Die elektrische Kolbenanordnung
enthält einen zylindrischen Mantel 1, der aus einem beliebigen, geeigneten festen
Material wie Stahl oder dergleichen hergestellt sein kann und welcher am einen Ende
im wesentlichen offen ist (das linke Ende in Fig. 1), während er am anderen Ende
durch einen Schild 2 verschlossen ist (das rechte Ende in Fig. 1). Der Mantel 1
hat einen hohlzylindrischen Innenraum, in dem ein hohlzylindrischer Eisenkern 3
fest angeordnet ist, der aus dünnen Eisenblechen bestehen kann, und die innere Oberfläche
des Eisenkerns bildet eine Zylinderbohrung 4. Ein einteiliges, bewegliches Glied
in Form einer Kolbeneinheit 5 wird von der Zylinderbohrung 4 aufgenommen zur wechselweisen
Bewegung in entgegengesetzten Richtungen;
die Kolbeneinheit enthält
ein Paar gegenüberliegender, axial im Abstand zueinander angeordneter Kolben 5a
und 5b und eine Kolbenstange 5c, deren gegenüberliegende Enden jeweils mit den Kolben
5a und Sb verbunden sind. Der Kolben 5a dient als Schlagkopf, was später noch näher
beschrieben wird. Im Mittelabschnitt der Zylinderbohrung 4 des Eisenkerns 3 sitzt
eine Magnetisierungswicklung 6, welche vom elektrischen Strom durchflossen ist und
deren entgegengesetzte Enden durch passend angeordnete, nicht dargestellte Öffnungen
in dem Eisenkern 3 und dem Mantel 1 hindurchgeführt sind zu einer Gleichstromquelle,
mit der sie elektrisch verbunden sind. Die Gleichstromquelle 7 eignet sich zur Magnetisierung
der Kolbeneinheit 5.
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Die Wicklung 6 sitzt etwa in der Mitte der Zylinderbohrung 4 mit
Abstand von den gegenüberliegenden Enden der letzteren und umgibt die Kolbenstange
5c mit radialem Abstand. Die innere Oberfläche des Eisenkerns 3 ist an den gegenüberliegenden
Endabschnitten mit einem Paar von ringförmigen Aussparungsgruppen versehen, die
jeweils eine Mehrzahl von in axialem Abstand zueinander angeordneten Aussparungen
haben. Für die Beschreibung ist die Aussparungsgruppe am linken Endabschnitt als
erste Aussparungsgruppet' bezeichnet, während die Aussparungsgruppe am rechten Endabschnitt
als "zweite Aussparungsgruppe" bezeichnet wird. Eine erste ringförmige Wicklung
8a sitzt in der ersten Aussparungsgruppe und eine zweite ringförmige Wicklung 8b
in der zweiten Aussparungsgruppe, und ein Ende der ringförmigen Wicklungen 8a und
8b durchdringt geeignet angeordnete, nicht dargestellte Öffnungen im Eisenkern 3
und im Mantel 1 und ist jeweils elektrisch mit einer äußeren Wechselspannungsquelle
9 verbunden.
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Sowohl die erste Wicklung 8a wie auch die zweite Wicklung 8b enthalten
eine Mehrzahl von axial im Abstand angeordneten, ringförmigen Leitern, die einzeln
in den ihnen zugeordneten ringförmigen Aussparungen sitzen. Wie aus Fig. 1 ersichtlich,
haben die äußersten ringförmigen Leiter der ersten und der zweiten ringförmigen
Wicklung 8a und 8b ein Ende elektrisch mit der
Wechselstromquelle
9 verbunden, während die anderen Enden der beiden äußersten Leiter in den beiden
ringförmigen Wicklungen mit den benachbarten Enden der ihnen innen benachbarten
Bester elektrisch verbunden sind, deren andere Enden wiederum elektrisch mit den
entsprechenden Enden der ihnen jeweils innen benachbarten Leiter elektrisch verbunden
sind. Die gleiche elektrische Verbindung ist angewendet bis zu den innersten Leitern
in beiden ringförmigen Wicklungen, um so die spiralförmig verbundenen ringförmigen
Wicklungen zu bilden. Die entsprechenden Enden der innersten Leiter beider ringförmiger
Wicklungen 8a und 8b sind miteinander verbunden.
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Die Bezugsziffer c bezeichnet ein massives, zylindrisches Meiselglied,
dessen eines oder inneres Ende in einer Lageröffnung 11 in der linken Seitenwand
des Mantels gelagert ist (wie aus Fig. 1 ersichtlich). Wenn angenommen wird, daß
das +-Zeichen einen elektrischen Strom darstellt, welcher von der rückwärtigen Seite
des Blattes der Fig. 5 zum Beschauer der Figur hinfließt, so stellt das --Zeichen
einen elektrischen Strom dar, der vom Beschauer der Fig. 3 zur Rückseite des Blattes
der Figur fließt.
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Da die Magnetisierungswicklung 6 mit Gleichstrom aus der Gleichstromquelle
7 gespeist ist, bleibt die Richtung des elektrischen Stromes unverändert, welcher
durch die Wicklung 6 fließt. Deshalb wird die von der Wicklung 6 umgebende Kolbenstange
5c magnetisiert und als Folge davon wird auch die gesamte Kolbeneinheit 5 magnetisiert.
Die magnetischen Feldlinien in der Kolbeneinheit 5 verlaufen entsprechend der reichte
Hand-Regel' so, daß der linke Kolben 5a zum Nordpol wird, während der rechte Kolben
5b zum S-Pol wird. Beim Betrachten der magnetisierten Kolbeneinheit 5 werden die
magnetischen Feldlinien, welche von dem Kolben 5a mit N-Polarität oder vom Schlagkopf
ausgehen, im Kolben 5b mit S-Polarität aufgenommen. Da die Kolbeneinheit 5 in dem
zylindrischen, geblechten Eisenkern 4 sitzt, folgen die magnetischen Feldlinien
dem in Fig. 5 gezeigten Pfad, und da die magnetischen Feldlinien durch den Eisenkern
hindurchgehen, durchdringen sie die erste und die zweite Wicklung 8a, 8b unter im
wesentlichen rechten Winkeln zur Querrichtung der
ringförmigen Zweiter
der Wicklungen. In einem solchen Fall wird elektrischer Strom von der Wechselstromquelle
9 zu den ringförmigen Wicklungen 8a und 8b derart geliefert, daß er durch die erste
und durch die zweite ringförmige Wicklung in den Richtungen fließt, wie dies durch
die +- und --Zeichen bzw. in entgegengesetzter Richtung in Pig. 3 gezeigt ist.
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Anschließend wird jetzt das Verhältnis betrachtet zwischen der ersten
und der zweiten ringförmigen Wicklung 8a bzw. 8b und den magnetischen Feldwicklungen,
welche im wesentlichen unter rechten Winkeln zur Querrichtung der Wicklungen diese
durchdringen. Wenn der elektrische Strom aus der Wechselstromquelle 9 in Richtung
des Pfeiles p fließt, so fließt der elektrische Strom durch die erste ringförmige
Wicklung 8a in der Richtung von + nach - und in der zweiten ringförmigen Wicklung
8b in der Richtung von - nach + (das Zeichen + stellt den elektrischen Strom dar,
der von der Rückseite des Blattes der Fig. 3 zum Beschauer des Blattes der Figur
hinfließt, während das Zeichen -den elektrischen Strom darstellt, der vom Beschauer
der Fig. 3 zur rück.värtigen Seite des Blattes der Figur fließt).
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Mit anderen Worten, wenn der elektrische Strom aus der Wechselstromquelle
9 in Richtung des Pfeiles p fließt, so wird in der ersten ringförmigen Wicklung
8a ein elektromagnetisches Feld erzeugt, welches die Linien des Magnetfeldes, die
vom linken Kolben oder Schlagkopf 5a der Kolbeneinheit 5 ausgehen, im wesentlichen
rechtwinklig schneidet; demzufolge erzeugt die Richtung der elektrodynamischen Kraftlinien
eine Kraft, welche die erste ringförmige Wicklung 8a nach rechts zu schieben versucht,
wie dies aus Fig. 3 entsprechend der Flemingschen Linke-Hand-Regel hervorgeht. Da
jedoch die erste ringförmige Wicklung 8a vollständig in der inneren Oberfläche des
Eisenkerns 3 eingebettet ist, kann sich die Wicklung nicht bewegen. Deshalb versucht
eine Reaktionskraft, die inner ersten ringförmigen Wicklung 8a entsteht und der
elektrodynamischen Kraft entgegenwirkt, den Kolben 5a mit N-Polarität in der entgegengesetzten
oder linken Richtung zu bewegen, die dann wiederum die irolbeneinheit 5 in Richtung
des Pfeiles R schiebt.
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Als nächstes wird das Verhältnis zwischen den magnetischen Kraftlinien
und der zweiten ringförmigen Wicklung 8b betrachtet.
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Wie oben erwähnt, fließt der elektrische Strom durch die zweite ringförmige
Wicklung 8b in entgegengesetzter Richtung zu derjenigen, in welcher der Strom durch
die erste ringförmige Wicklung 8a fließt, und demzufolge verlaufen die magnetischen
Kraftlinien, welche durch die zweite ringförmige Wicklung 8b gehen, in entgegengesetzter
Richtung zu derjenigen, in der die magnetischen Kraftlinien die erste ringförmige
Wicklung 8a durchdringen, und sie werden in dem Kolben 5b mit S-Polarität aufgenommen.
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So wirkt die in dem Kolben 5b erzeugte elektrodynamische Kraft in
der gleichen Richtung wie die elektrodynamische Kraft, die in dem Kolben 5a erzeugt
worden ist, und beide, in den entgegengesetzt polarisierten Kolben 5a und 5b erzeugten
elektrodynamischen Kräfte wirken zusammen beim Bewegen oder Vorschieben der Kolbeneinheit
5 in Richtung des Pfeiles R.
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Da die Versorgungsquelle 9 eine Wechselstromquelle ist und die Flußrichtung
von der Quelle sich in jedem Zyklus ändert, ändert sich auch die Richtung des Stromflusses
in jedem Zyklus, der durch die erste und die zweite Wicklung 8a und 8b fließt, was
jeweils mit den Indizes + nach - und - nach + angezeigt ist.
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Da andererseits die Versorgungsquelle 7 für die Magnetisierungswicklung
6 eine Gleichstromquelle ist, bleibt die N- und S-Polarität an den gegenüberliegenden
Enden der Kolbeneinheit 5 unverändert während des gesamten Zyklus. So wird die von
der Zylinderbohrung 4 aufgenommene Kolbeneinheit 5 abwechselnd nach rechts und nach
links bewegt in Abhängigkeit von der Richtung des elektrischen Stromes, der durch
die erste Wicklung 8a und die zweite Wicklung 8b fließt. Wie der Fachmann erkennt,
rückt die Kolbeneinheit 5 in der einen Hälfte jedes Zyklus nach links vor und schlägt
gegen das Neiselglied 10, welches daraufhin seine Punktion erfüllt, und rückt dann
von dem Meiselglied 10 in der verbleibenden Hälfte des gleichen Zyklus wieder ab.
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Bei der dargestellten Ausführungsform kann das bewegliche Teil oder
die Kolbeneinheit 5, obwohl sie so dargestellt ist, als würde sie von der Wicklung
6 magnetisiert, statt dessen auch mit einem Permanentmagnet ausgeführt sein, ohne
daß der Erfindungsgedanke veSassen wird. Als weitere Ausgestaltung kann die Wicklung
6 auch fest auf dem beweglichen Teil oder auf der Kolbeneinheit 5 angeordnet sein
und sich wechselweise mit diesem bewegen. Auch diese Ausführung liegt innerhalb
des Schutzumfanges der Erfindung. Eine weitere, unter den Gedanken der Erfindung
fallende Lösung liegt darin, daß die Wechselstromquelle 9 für die erste und die
zweite Wicklung 8a bzw. 8b durch eine Gleichstromquelle ersetzt werden kann und
durch einen getrennten Schalter für den Strom (nicht dargestellt), welcher die Richtung
des elektrischen Stromes wie ge»mnscht derart ändert, daß das bewegliche Teil 5
wechselseitig innerhalb der Zylinderbohrung 4 in der gleichen Weise bewegt wird,
wie dies in Verbindung mit der bevorzugten Ausführungsform dargelegt ist.
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Als weitere Abwandlung ist es auch möglich, die ringförmigen Wicklungen
und das bewegliche Teil so auszubilden, daß jede der ersten und zweiten Wicklung
und das bewegliche Teil einen Kommutator und eine damit in Verbindung stehende Bürstenanordnung
aufweisen, woraus sich ein Mechanismus ähnlich einem Gleichstrommotor oder einem
Einphasen-Repulsionsmotor ergibt.
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Die elektrische Kolbenanordnung nach der Erfindung ist so ausgebildet,
daß die magnetischen Feldlinien radial von einem magnetischen Pol ausgehen und in
umgekehrter Richtung in den anderen Magnetpol eintreten, und daß sie beim Übertreten
von dem einen Pol zum anderen in die Abschnitte des einen Kerns eintreten und aus
diesen herauskommen, welche zwischen den ringförmigen Leitern in den ringförmigen
Wicklungen liegen, die in den Aussparungen an der inneren Oberfläche gehalten sind,
während sie die Querrichtung der ringförmigen Wicklungen im wesentlichen rechtwinklig
schneiden, um so eine elektro dynamische Kraft zu erzeugen. Andererseits wird bei
einer herkömmlichen Solenoid-Wicklung eine große elektrische Leistung benötigt zur
Erzielung
eines geeigneten Hubes, weil dort ein Luftspalt zwischen
den benachbarten Enden der Solenoid-Wicklungen im magnetischen Kreis der Einrichtung
vorgesehen ist, um die magnetische Kraft in diesem Spalt zu nutzen.
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Bei der elektrischen Kolbenanordnung nach rEler Erfindung besitzt
der magnetische Kreis einen schmalen Spalt zwischen der Zylinderbohrung und den
Magnetpolen, und der Spalt kann konstant gehalten werden, welche Stellung die Pole
auch im Verhältnis zum Zylinder einnehmen mögen. Mit anderen Worten bilden die Abschnitte
der inneren Oberfläche, welche wisChen den ringförmigen Leiter in den ringförmigen
Wicklungen liegen und den Polen zugeordnet sind, einen wichtigen Magnetkreis, in
den die ringförmigen Wicklungen eingeschlossen sind.
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Die ringförmige Wicklung entsprechend der Erfindung unterscheidet
sich von der sogenannten Doppelwicklungsanordnung,bei der zwei zylindrische Solenoid-Wicklungen
im Abstand hintereinander innerhalb der Zylinderbohrung angeordnet sind, die von
dem Eisenkern gebildet wird, wobei die Wicklungen so miteinander verbunden sind,
daß der elektrische Strom durch eine der Wicklungen in der einen Richtung und durch
die andere Wicklung in der entgegengesetzten Richtung fließt. Obwohl die Doppel-Solenoid-Wicklung
auf den ersten Blick ähnlich aussieht wie die ringförmige Wicklung nach der Erfindung,
unterscheidet sie sich doch von der erfindungsgemäßen Ringwicklung darin, daß die
magnetischen Kraft linien parallel sind zu der Achse des Zylinders, aber nicht in
die Aussparungen im Zylinder oder Eisenkern eingebettet, um so die Querrichtung
der ringförmigen Wicklungen im wesentlichen unter rechten Winkeln zu schneiden,
wie dies bei der vorliegenden Erfindung vorgesehen ist. Da die Doppel-Solenoid-Wicklung
nicht so aufgebaut ist, daß die zwischen deingförmigen Wicklungen liegenden Abschnitte
der inneren Oberfläche des Eisenkerns den Polen ausgesetzt sind, müssen die magnetischen
Kraft linien unvermeidbar durch den Spalt zwischen den andem-Solenoid-Wicklungen
hindurchgehen. So hat die herkömmliche Doppel-Solenoid^Wicklung den Wachteil, daß
eine hohe magnetische Kraft
oder ein wesentlicher Leistungsanteil
aufgewendet erden muß, daß die Verwendung eines Permanentagneten keine ausreichende
Anzahl von magnetischen Kraftlinien ergibt, und daß die auf die Magnetpole wirkende
Magnetkraft, welche von der axialen Länge des Spaltes abhängt, sich zeitlich verändert.
Die oben genannten IElachteile, welche der herkönriilichen Doppel-Solenoid-1lficklungsanordnung
anhaften, waren ein Engpaß im praktischen Gebrauch einer solchen Anordnung.
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Aus der vorhergehenden Beschreibung des bevorzugten Ausführungsbeispieles
der Erfindung wird es deutlich, daß im Vergleich zu herkömmlichen Kolbenanordnungen,
die auf einem von dem erfindungsgemäßen Prinzip völlig abweichenden Prinzip aufbauen,
bei der erfindungsgemäßen Ausführung das bewegliche Glied einen großeren Hub haben
kann, weil eine beachtliche elektrodynamische Kraft in linearer Richtung erzeugt
wird, die für eine wechselseitige Bewegung des bewegten, beschleunigten Teils erforderlich
ist, daß eine solche beschleunigte wechselseitige Bewegung des beweglichen Teils
während des ganzen Hubes des Teils aufrechterhalten werden kann, und daß die Ausgangsleistung
der Kolbenanordnung größer gemacht werden kann, weil das Gewicht und die Abmessung
der Anordnung wächst wegen der besonderen Konstruktion und Anordnung der elektrischen
Elemente der Kolbenanordnung entsprechend der Erfindung. Ferner kann die Abmessung
des elektrischen Kolbensystems gemäß der Erfindung wesentlich vergrößert werden
ohne eine Begrenzung, und demzufolge macht es die vorliegende Erfindung möglich,
eine solche Hochleistungskolbenanordnung zu schaffen, wie sie bei bekannten Ausführungen
nicht möglich war.
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Abschließend sei darauf hingewiesen, daß die beschriebene Ausführungsform
nur ein Ausführungsbeispiel darstellt und daß im Rahmen des Schutzumfanges der beigefügten
Ansprüche eine Vielzahl von Abwandlungen möglich sind, ohne den Erfindungsgedanken
zu verlassen.