DE376535C

DE376535C - Saeurefester Moertel

Info

Publication number: DE376535C
Application number: DEQ1136D
Authority: DE
Original assignee: ERNST STURE QVIDINGER
Current assignee: ERNST STURE QVIDINGER
Priority date: 1919-09-24
Filing date: 1920-12-19
Publication date: 1923-05-31

Description

Säurefester Mörtel. Die Erfindung betrifft ein säurefestes Bindemittel, das als Mörtel zum Auskleiden von Zellulosekochern oder anderen Gefäßen mit säurefesten Ziegeln benutzt werden kann, inwelchen Säuren oder andere angreifende Stoffe bei hohen Temperaturen verwendet werden.
Das Bindemittel oder der Mörtel ist vor allem dadurch gekennzeichnet, daß es aus einer feinverteilten Mischung einer erheblichen Menge von Kieselsäure oder einem diese Säure enthaltenden Stoff, beispielsweise Hochofenschlacke (Eisenschlacke), einem oder mehreren Oxyden des Bleis, zweckmäßig in der Form von: Bleiglätte; und Seifenstein, Asbest oder einem ähnlichen »fetten« Magnesiummineral besteht. Außerdem kann der Mörtel in bekannter Weise noch einen oder mehrere inerte Füllstoffe atifveeisen.
Die einzelnen Bestandteile werden getrennt und zweckmäßig in einer Rohrmühle fein gepulvert und dann innig miteinander gemischt. Beim Gebrauch wird die pulvrige Masse mit Wasserglas angerührt, um eine Paste zu erzielen.
Wenn :die Säure oder der in dem Kocher enthaltene saure Bestandteil auf den Mörtel längere Zeit bei hohen Temperaturen oder auch bei gewöhnlicher Temperatur einwirkt, so wird derselbe sehr hart und fest, er bricht auch nach dem Abkühlen nicht, oder wenn er der Einwirkung von kaltem Wasser ausgesetzt wird. Die Gründe hierfür sind nicht genau bekannt. Es scheint aber, als ob Silikate in und auf der Oberfläche der Masse gebildet und gefällt werden, wenn die letztere der Einwirkung des sauren Reagenzes, insbesondere der Schwefelsäure, in den Zellulosekochern unterworfen wird. Diese Silikate sind stark säurefest, und sie binden auch die Teilchen der Masse fest miteinander. In dieser Beziehung -'unterscheidet sich der Mörtel nach der Erfindung sehr wesentlich von den vorher bekannten säurefesten Mörteln, die nach dem Abkühlen, oder wenn sie der Einwirkung von Wasser ausgesetzt werden, leicht brechen und daher öfter erneuert werden müssen.
Die Mengen der einzelnen Bestandteile können innerhalb weiter Grenzen wechseln. Nachstehend ist ein Ausführungsbeispiel angegeben, das sich für verschiedene und praktische Zwecke als besonders geeignet gezeigt hat, beispielsweise für die Auskleidung von Zellulosekochern.
Hochofenschlacke . 55 bis 78 Gewichtsteile, Bleiglätte . . . . . . . . I2 bis 3o Gewichtsteile, Seifenstein ....... ro bis 15 Gewichtsteile.
Die Mengenverhältnisse hängen im allgemeinen von der Geschwindigkeit ab, mit der die Masse erhärten soll, von dem gewünschten Härtegrad u.,dgl. Säurefeste Mörtel aus Wasserglas, fein verteilte Kieselsäure und Magnesia oder Magnesiumsilikat sind bereits bekannt.
Der Mörtel nach der Erfindung unterscheidet sich von den bekannten Mörteln dieser Art durch einen erheblichen Gehalt der mit Wasserglas anzumachenden Mischung an kieselsäurehaltigen Stoffen, wie Hochofenschlacke, und durch Zusatz von Bleioxyden, wie Bleiglätte oder andere Bleiverbindungen. Der erhebliche Gehalt der 2ffischung an kieselsäurehaltigen Stoffen gestattet bei Zusatz von Wasserglas ein unmittelbares Erstarren der Masse zu verhindern.
Der Mörtel hat sich infolge seiner eigenartigen Zusammensetzung als ganz besonders geeignet insbesondere zur Auskleidung von Zellulosekochern erwiesen, da einerseits die in derartigen Kochern entwickelte schweflige Säure bei Gegenwart einer Bleiverbindung eine Silikatausfällung unter Bildung einer allmählich dicker werdenden säurefesten Schicht hervorruft, anderseits aber der Seifenstein, der durch Asbest, Magnesia oder andere »fette« Magnesiummineralien ersetzt werden kann, die Masse elastisch macht, wodurch sie eine außerordentliche Festigkeit erhält, so daß sie, ohne zu brechen, abwechselnd erhitzt und abgekühlt werden kann.
Durch geeignetes Abmessen der Bestandteile kann die Menge die gleiche Ausdehnungsfähigkeit wie Eisen erhalten, was von größter Wichtigkeit für ihre Dauerhaftigkeit ist.

Claims

PATENT-ANspRÜcHE i. Säurefester Mörtel aus Wasserglas, fein verteilter Kieselsäure ünd Magnesia oder Magnesiumsilikat, gekennzeichnet durch einen erheblichen Gehalt der mit Wasserglas anzumachenden Mischung an kieselsäurehaltigen Stoffen, wie Hochofenschlacke, und durch Zusatz von Bleioxyd, wie Bleiglätte oder anderen Bleiverbindungen.
2. Mörtel nach Anspruch i, bestehend aus 55 bis 78 Gewichtsteilen kieselsäurehaltiger Hochofenschlacke, 12 bis 3o Gewichtsteilen Bleiglätte, lo bis 15 Gewichtsteilen Seifenstein sowie der erforderlichen Wasserglasmenge.