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Verfahren zur Herstellung von wasserdichten Tongeschirren in einem Brande
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stände einen besonders dichten Scherben er- geben.
Die teerartigen Produkte bzw. phenolhaltigen
Substanzen werdendem Wasser für die Herstellung der Giessmasse, das zweckmässig vorgewärmt wird, vorteilhaft in heissem Zustande zugesetzt und durch inniges Verrühren in einen Zustand dauernd feiner Verteilung übergeführt. Die Teerteilchen können in einer derart gebildeten Emulsion in
Form kleiner Tröpfchen bis herab zur Kolloid- grösse vorliegen. Als geeignetste Zusammensetzung hat sich eine Menge von 0-3-2% Steinkohlenteer oder anderer phenolhaltiger Produkte erwiesen.
Es können jedoch auch andere, Phenole, Kresole oder deren Derivate enthaltende Produkte, wie sie z. B. bei der destruktiven Destillation anderer organischer Stoffe entstehen, mit gutem Erfolg für den erfindungsgemässen Zweck verwendet werden. Allgemein empfiehlt es sich, bei ver- hältnismässig phenolarmen Produkten eine grössere
Zusatzmenge Teerwasser zu wählen ; bei reich- lichem Phenolgehalt genügt jedoch die vorgesehene geringe Menge von 0. 3% Teer.
Weiters kann an Stelle des beschriebenen Teer- zusatzes vorteilhaft von einer bereits fertigen
Teeremulsion ausgegangen werden. Diese mit
Hilfe von Emulgatoren hergestellten Emulsionen können nach entsprechender Verdünnung auf einen Gehalt von 0-3-2% Teersubstanz, berechnet auf die Flüssigkeitsmenge nach dem Verdünnen, unmittelbar für die Herstellung der Giessmasse benützt werden.
Als Ausgangsmaterial für die keramischen Gegenstände kommen Tone jeder beliebigen Art in Betracht. Die in bekannter Weise mit alkalischen Mitteln, z. B. Alkalihydroxyd, Alkalikarbo- nat,-borat,-silikat u. dgl., bereiteten Tonaufschlämmungen können gegebenenfalls Schutzkolloide, wie Tannin und andere Gerbsäureverbindungen, Humusstoffe, Saponine u. dgl. enthalten. Erforderlichenfalls können der Giessmasse auch Magerungsmittel in gewünschten Mengen beigemischt sein. Die mit teerhaltigem Wasser oder einer verdünnten Teeremulsion bereitete Tonaufschlämmung kann nach Entfernung der groben, nicht schwebefähigen Tonteilchen als Giessmasse für den Scherben und nach entsprechender Verdünnung auch für den Überzug verwendet werden.
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Ausführungsbeispiel.
Regenwasser oder destilliertes Wasser wird auf über 500 C erwärmt und nun mit 0-5 Gew. % heissem, auf 70-80'erhitztem Steinkohlenteer bis zur feinsten Verteilung innig verrührt. Hierauf wird grubenfeuchter Ton unter Zusatz von 0-3% NaOH und 0-6% Tannin, bezogen auf die eingesetzte Tonmenge, mit einer solchen Menge von abgekühltem teerhaltigem Wasser versetzt und auf der Kugelmühle vermahlen, dass eine Tonsuspension mit einer Dichte von etwa 1,550 bis 1,600 gewonnen wird. Beim Stehenlassen dieser Aufschlämmung wird unter Abscheidung der zu groben Teilchen eine Giessmasse mit einer Dichte von z. B. 1,450 erhalten, aus welcher nun der gewünschte keramische Gegenstand gegossen wird.
Ein Teil der Giessmasse wird durch langsame Zugabe von weiteren Mengen teerhaltigem Wasser bei fortgesetzter gründlicher Rührung allmählich verdünnt und auf ein spez. Gewicht von etwa 1,200 gebracht, worauf beim Stehenlassen eine Absetzung von weiteren Bestandteilen stattfindet. Die Aufschlämmung wird sodann mit einer Dichte von 1,100 als Überzugsmasse für den aus der Giessmasse erhaltenen, lufttrockenen bzw. lederharten Formling verwendet. Der mit diesem Schlicker überzogene Körper wird nun bei etwa 940 C sechs Stunden lang gebrannt.
Nach dem erfindungsgemässen Verfahren können Tonwaren verschiedenster Art hergestellt werden, die infolge ihrer sehr weitgehenden
Homogenität besonders gute Festigkeit bei völliger
Wasserundurchlässigkeit aufweisen. Die erhaltenen Tonwaren haben eine hervorragende Hitzebeständigkeit bzw. Feuerfestigkeit und eignen sich sowohl als Gebrauchsgeschirr wie insbesondere auch für Feinkeramiken aller Art.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von wasserdichten Tongeschirren, insbesondere von hochwertigen Feinkeramiken mit hitzebeständigen oder feuerfesten Scherben in einem Brande, bei dem aus beliebigen Tonen unter Zusatz von Alkalien und gegebenenfalls von Schutzkolloiden eine Giessmasse gebildet wird, die nach Verdünnung gleichzeitig als Überzugsmasse dient, dadurch gekennzeichnet, dass zur Herstellung des Schlickers Regenwasser bzw. destilliertes Wasser verwendet wird, welches geringe Mengen von Teer, teerartigen Produkten bzw. phenolhaltigen Substanzen in gleichmässiger Verteilung enthält.