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Elektrische Kanone. Die Erfindung betrifft ein elektrisches Geschütz,
das gegenüber den gewöhnlichen, Schießpulver als Treibmittel benutzenden Kanonen
die Vorteile der Geräuschlosigkeit und der fehlenden Erhitzung des Rohres besitzt.
Dieser Vorzug ist besonders -bei der Ausführungsform des Geschützes als Mitrailleuse
von Bedeutung, weil hier die Möglichkeit geboten wird, die Zahl der per Minute abgegebenen
Schüsse sowie die Zeit des ununterbrochenen Feuerns beträchtlich zu erhöhen, ohne
daß dabei eine schädliche Erhitzung und schnelle Abnutzung des Geschützes eintreten
kann.
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Elektrische Kanonen, bei denen durch Solenoide erzeugtes elektrisches
Feld durch seine Saugwirkung ein magnetisches Geschoß oder ein Solenoid ausstößt,
sind bereits bekannt. Im ersteren Falle muß das Geschoß aus einer vorher magnetisch
gemachten Metallmasse bestehen, im andern Falle ist die Masse des Geschosses ohne
Belang, aber es sind kostspielige Wicklungen auf dem Geschoß erforderlich. Überdies
besteht die Kanone selbst aus einer sehr großen Anzahl Solenoide, deren Wicklungen
in einer senkrecht zur Achse gerichteten Ebene liegen und eine Reihe wechselnder
Pole bilden.
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Das wesentliche Merkmal des neuen Gesebützes liegt darin, daß das
Geschoß durch die unmittelbare Wirkung eines elektrischen Gleich-oder Wechselstromes
ausgeschleudert wird, der es auf dem Induktionsfelde durchfließt, das in ganzer
Länge des Geschützes ununterbrochen besteht. Ein weiteres Merkmal der Erfindung
liegt darin, daß die Polstücke sich über die ganze Länge des Geschützes erstrecken.
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Verschiedene beispielsweise Ausführungsformen des Erfindungsgedankens
sind in den Zeichnungen veranschaulicht, und zwar zeigt Abb. i einen Querschnitt
durch eine nach der Erfindung gebaute Mitrailleuse, Abb. 2 eine teilweise Draufsicht
dazu, Abb. 3 ein mit zwei Flügeln versehenes zum Ausstoßen durch eine derartige
Kanone geeignetes Geschoß, Abb. q. eine schematische Ansicht im kleinen Maßstabe
der für die Geschoßflügel bestimmt- n, den Stromanschluß vermittelnden Schienen
sowie der elektrischen Verbindungen für diese Schienen, Abb. 5 einen Querschnitt
einer großen elektrischen Kanone samt einem mit acht Flügeln versehenen Geschoß,
Abb. 6 eine vierflügelige Granate für eine kleine Kanone, Abb. 7 einen senkrechten
Achsialschnitt einer anderen Ausführungsform, Abb. 8 eine entsprechende Draufsicht,
Abb. g, io und ii Ansichten im Querschnitt
entlang der geraden Linien
9-g, io-io bz«-. entlang der geb:ochenen Linien ii-ii irr Abb. 8, wobei angenommen
ist, daß diese QuC_ schnitte nach links abgeschnitten sind, Abb. 12 einen Querschnitt
eines Geschosses bzw. eines kleinen Pfeiles, und zwar entlang der Linie 12-i2 in
der Abb. 8, Abb. 13 und 14 je ein Schaltungsschema für die Kanone, Abb. 15 im Aufriß
und Que_schnitt eine abgeänderte Ausführungsform des Pfeiles, Abb. 16 einen Querschnitt
der bei Verwendung des Pfeiles gemäß Abb. 15 erforderlichen Polstücke, Abb. 17 einen
Längsschnitt durch eine abgeänderte Ausführungsform der Kanone entlang der wagerechten
Linie 17-17 in den Abb. 18 und ig, Abb. 18 und ig je einen Querschnitt entlang der
Linie 18-18 bzw. ig-ig in Abb. 17, Abb. 2o einen Querschnitt durch eine Kanone,
ähnlich jener nach den Abb. 17 bis ig, aber von anderer Form, Abb. 21 einen Querschnitt
durch eine gleiche, jedoch für vierflügelige Geschosse bestimmte Kanone, Abb. 22
einen Querschnitt einer anderen Ausführungsform einer Kanone für vierflügelige Geschosse,
Abb.23, 24, 25, 26 und 27 Ansichten im Längs- bzw. im Querschnitt verschiedener
Geschoßformen.
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Wie aus den Abb. 1, 2, 3 und 4 ersichtlich, kann die im Sinne des
Erfindungsgedankens ausgestaltete Kanone aus einem durch zwei Polstücke a und a1
von der Länge der Kanone gebildeten Leiter aus Weicheisen hergestellt sein. Diese
Polstücke sind in regelmäßigen Abständen durch die Kerne b und b1 der magnetischen
Stromkreise b c bzw. b1 und cl abgestützt, die mittels der pulen d und dl erregt
werden. Es wird ohne weiteres ersichtlich sein, daß, wenn man einen elektrischen
Strom durch die Spulen d, dl strömen läßt, sich zwiscl_en den Polstücken a und al
ein Kraftlinienfluß entwickeln wird.
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Das Geschoß gemäß Abb. 3 besteht im Prinzip aus einem Pfeil aus Bronze,
Kupfer oder einem sonst geeigneten Metall, der rückwärts mit zwei die Befiederung
bildenden Flügeln e und e1 versehen ist. Der Stiel f des Pfeiles gleitet unter leichter
Reibung innerhalb dem zwischen den Polstücken a. und a1 vorgesehenen Längskanal,
während die Flügel durch die Mitte des Luftspaltes und gleichzeitig zwischen zwei
Führungen g und g1 hindurchgehen; wobei diese letzteren zugleich als Stromanschlußschienen
dienen. Diese Schienen sind ihrerseits mittels geeigneter Isolatoren auf die Po'-stücke
bzw. auf die magnetischen Körper angebracht. Sie können aus einzelnen Stücker bestehen
und in der in der schematischen Ansicht nach Abb. 4. dargestellten Weise mit Strom
gespeist werden.
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DieWirkunsweise der Kanone ist die folgende Beim Einleiten eines entsprechenden
Stromes unter Zuhilfenahme der Schienen g und g1 in die Flügel des Pfeiles durchschneidet
dieser Strom die den Polstücken a und a1 entspringenden Kraftlinien, wodurch der
Pfeil veran-?aßt wird, sich senkrecht zu diesen Kraftlinien zu verstellen, und diese
Verstellung wird um so schneller vor sich gehen, als die Spannung eine hohe ist.
Wie aus der Abb. 4 ersichtlich, steigt die an den Schienen angelegte Spannung selbsttätig
im Einklang mit der Fortbewegung des Geschosses. Diese Einrichtung schafft somit
die Möglichkeit, die Stromstärke auf den Pfeilflügeln nahezu konstant zu erhalten,
die erforderlich ist, dem Pfeil eine seiner Bewegung entsprechende andauernde Beschleunigung
zu geben, wodurch er zu der gewünschten Anfangsgeschwindigkeit gelangt.
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In der Abb. 5 ist die Anwendung des Erfindungsgegenstandes auf eire
Kanone größeren Ausmaßes zur Darstellung gebracht. Die Kanone besteht auch in diesem
Falle aus einem Kanal aus Weicheisen, der von einer Reihe von Polstücken
h, lal gebildet wird, welche die Länge der Kanone besitzen und mittels der
in den magnetischen Stromkreisen h i lt' wie bei der mit Pfeilen versehenen
Mitrailleuse gemäß den Abb. i bis 4 aufgesetzten Spulen i erregt werden.
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Die Granate ist mit einer Reihe von Flügeln ausgestattet, von denen
stets miteinander zwei vereinigt und von dem Körper der Granate isoliert sind. In
der Abb. 5 -ist ein Schnitt durch eine mit acht Flügeln versehene Granate veranschaulicht,
während die Abb. 6 eine Granate mit vier Flügeln für eine kleinere Kanone darstellt.
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Die Granate wird mittels Bronzezapfen k geführt, die in innerhalb
der Polstücke angebrachten Nuten gleitbar angeordnet sind. Die Flügel der Granate
durchqueren den Luftspalt der Polstücke, ohne diese letzteren zu berühren. Innerhalb
seines Feldes ist ein jeder Flügel mit einem Gleitstück versehen, der auf die Anschlußschienen
11, 12,13 USW. g. leitet, die mittels geeigneter Isolatoren in den magnetischen
Stromkreisen angebracht sind.
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Sowie die Granate in die Kanone eingesetzt wird; fließt der dem Pluspol
der Kraftquelle entspringende Strom durch die Schiene h, dann durch die Flügel ml,
s112, die Schiene 12, alsdann durch die Verbindung 112, 113, die Schiene
13, die Flügel m3 und 11a4 USW., um alsdann durch die Flügel mg, die Schiene
L' und die Verbindung 11R zu strömen, die die Schiere mit dem 'Minuspol der Kraftquelle
vereini@:en.
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Alle diese Schienen sind aus einem Stück hergestellt,
mit
Ausnahme der Schiene 1s, die aus mehreren Teilen besteht, um die Spannungsdifferenz
zwischen den Schienen h und Z3, wie bei der mit Pfeilen versehenen Mitrailleuse,
abändern zu können. Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist im übrigen die gleiche
und bedarf keiner weiteren Erläuterung.
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Es versteht sich des ferneren, daß die Einrichtung nach dieser Erfindung
sich auch für die Anwendung von Wechselströmen eignet. Tatsächlich kann man z. B.
die Geschoßflügel unter sich durch eine sogenannte Käfigwicklung verbinden, indem
man in geeigneter Weise die Schienen, auf denen die Flügel laufen, unter sich vereinigt
und alsdann die Polstücke derart umwickelt, daß sie ohne weiteres einen Mehrphasenstrom
aufnehmen können. Wird die Wicklung mit fortschreitend wachsendem Schritt ausgeführt,
so wird sich dadurch die Geschwindigkeit des Geschosses entsprechend erhöhen.
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Im nachstehenden sollen nun einige Ausführungsbeispiele einer derartigen
Kanone sowie der dazugehörigen Geschosse näher beschrieben werden.
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Wie die Abb. 7 bis ii zeigen, besteht die Kanone aus einem magnetischen
Stromkreis ABC
Cl BI Al, der sich über die ganze Länge derselben
erstreckt.
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Diese beiden Polstücke A; Al sind mit zwei Nuten E, El versehen, und
innerhalb dieser gleitet das als Pfeil ausgebildete Geschoß. Die Flügel derselben
werden zwischen den zu jeder Seite angeordneten Anschlußschienen G G bzw. G1 G1
geführt, die ebenfalls die gleiche Länge wie die Kanonen besitzen.
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Die Wicklung besteht aus Kupferstäben H1H1, H2H2, H3H3, HilI-Iil,
Hi2Hi2, H.31.3, die voneinander entsprechend isoliert, miteinander aber in der in
den Abb. 7, 8, 9, 10, 13 und 14 veranschaulichten Weise verbunden sind.
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Dem Schaltungsschema entsprechend ist die Vorrichtung in Reihen geschaltet,
d. h. daß der durch den Pfeil fließende Strom derselbe ist, der durch die Wicklung
strömt.
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Vom Pluspol N ausgel:.end fließt der Strom zuerst durch die Doppelschiene
G G, dann durch die Flügel F, F1, die Schiene G1 G1, von wo ein Teil des Stromes
in die Stabreihe strömt, welche das Polstück A umgibt, während der andere Teil zu
dem Polstück A 1 geht.
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Bei der ersten Reihe verfolgt der Strom den nachstehenden Weg: Schiene
GlGl, rückwärtige Querverbindung i, Stab Hl, vordere Querverbindung 2, Stab H'1,
rückwärtige Querverbindung 3, Stab H2, vordere Querverbindung 4, Stab H'2, hintere
Querverbindung 5, Stab H3, vordere Querverbindung 6, Stab H'3, zurück zum Minuspol
0.
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Der Stromweg für die zweite Reihe ist wie folgt: Schiene G1 Gl,,rückwärtige
Verbindung7, Stab Hl, vordere Verbindung 8, Stab H'1, hintere Verbindung 9, Stab
H2, vordere Verbindung io, Stab H'2, rückwärtige Verbindung ii, Stab H3, vordere
Verbindung 12, Stab H'3, Verbindung 13, zurück zum Minuspol 0. Man wird bemerken,
daß bei dieser zweiten Stabreihe die hinteren Verbindungen den oberen Teil der Kanone
umgeben; die Erklärung hierfür liegt in der Tatsache, daß die am hinteren Ende der
Kanone angeordnete Verteilervorrichtung für die Pfeile jeden unmittelbaren Durchgang
durch den unteren Teil der Kanone verhindert.
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Es sind im vorstehenden zwei Stromkreise Hl Hl, H2 H2 usw.
angegeben worden, und zwar weil ein jeder dieser Stromkreise der Wicklung je eines
Kernes B bzw. B1 des magnetischen Stromkreises entspricht. Tatsächlich ist hierbei
angenommen worden, daß die beiden Wicklungen parallel geschaltet sind; sie können
natürlich auch in Reihen geschaltet sein.
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Das Schaltungsschema gemäß der Abb. 13 unterscheidet sich von dem
der Abb. 14 insofern, daß die eine der beiden Schienen G G aus einzelnen Stücken
derart zusammengesetzt ist, daß man die Anlaßwiderstände R1, R2, R3 usw. in den
Stromkreis einschalten kann, wie bereits oben angezeigt. Es lassen sich jedenfalls
mit der Einrichtung nach Abb. 14 ebenso gute Resultate erzielen als mit Hilfe jener
der Abb. 13.
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Die Stromanschlußschienen G G bzw. G1 G1 sind mittels Metallscheiben
K (Abb. 7, 8 und ii) abgestützt, die an dem Kanonengestell angebracht und mittels
der Plättchen L und der Glimmerstücke M von ihm isoliert sind. Mittels der Scheiben
K und entsprechenden Verbindungsstücken werden die Schienen G G auseinandergehalten,
wodurch ein Zwischenraum gebildet wird, der zum Durchgang der Flügel, und zwar mit
leichter Reibung dient. In ähnlicher Weise sind die Schienen G1 G1 angeordnet.
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An der Austrittstelle für das Geschoß, d. h. an dem vorderen Teil
der Kanone sind die Schienenenden abgeschrägt (Abb. 8, 13 und 14), um das Ausblasen
des Lichtbogens zu erleichtern, der in dem Augenblick entsteht, wenn der Pfeil die
Kanone verläßt.
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Der in den Abb. 8 und 12 in Draufsicht gezeigte Pfeil kann aus einem
hohlen oder einem vollen Stiel aus Kupfer oder sonst einem nicht magnetischen Material
bestehen und mit Flügeln versehen werden, die sich aus zwei Platten zusammensetzen,
deren Ränder nach aufwärts gebogen sind, um einen guten Kontakt mit der in den Schienen
angebrachten Rille zu ermöglichen. Falls dies wünschenswert erscheint, kann der
Stiel des Pfeiles mit einer Sprengladung und einer Zündvorrichtung versehen sein.
Die Vorderränder der Flügel können übe_--dies mit scharfen Kanten ausgestattet werden.
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In der in der Abb. 15 dargestellten abgeänderten Ausführungsform hat
der Stiel des Pfeiles im Querschnitt die Gestalt eines Kreuzes,
und
die in den Polstücken vorgesehene Ausnehmung ist daher in der in Abb. 16 veranschaulichten
Weise ausgebildet. Anderseits, da dieser Pfeil keine hochgebogenen federnden Ränder
besitzt, durch die der Anschluß an die Kontaktschienen gesichert ist, müssen diese
letzteren derart angeordnet sein, daß die in ihnen vorgesehene Nut sich um ein Geringes
zu öffnen vermag, um den Durchgang der Flügelteile unter leichter Reibung zu ermöglichen.
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Man kann ferner Pfeile bzw. Granaten aus magnetischem Metall verwenden
unter sorgfältiger Beachtung, daß dieselben magnetisch von den Polstücken mittels
eines nicht magnetischen Metallteiles isoliert werden. So kann man sie z. B. in
geeigneter Weise -auskleiden, oder noch besser, sie von den Polstücken durch Scheiben
oder Führungszapfen aus Messing, Bronze usw., die auf die Polstücke aufgesetzt sind,
trennen.
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Die Wirkungsweise der Vorrichtung wird ohne weiteres verständlich
sein. Angenommen, der Pluspol N und der Minuspol o seien durch eine Kraftquelle
verbunden, so wird, gemäß Abb. 13, 1q., es sich zeigen, daß, sowie man den Pfeil
zwischen den beiden Schienen einführt, der Pfeil, der den Unterbrecher bildet, den
elektrischen Stromkreis schließt. Der Strom fließt darauf sofort in den Pfeil und
somit in die Wicklungen. Unter -der Einwirkung des unmittelbar darauf geschlossenen
magnetischen Feldes wie auch gleichfalls infolge der gegenseitigen Reaktion der
Ströme unter sich wird der Pfeil durch den in seine Flügel fließenden Strom herausgestoßen,
und sein Abschuß wird um so schneller vor sich gehen, als die angewandte Spannung
eine hohe ist.
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Anderseits wiederum, um so größer das Ausmaß der Flügel, um so größer
wird die Anzahl der pro Sekunde durchschnittenen Kraftlinien sein, und infolgedessen
um so mehr wird die zum Ausstoßen des Projektils erforderliche Stromstärke herabgesetzt.
Man würde dasselbe Ergebnis dadurch erreichen können, daß man die Zahl der Flügel
erhöht, was auch bei Kanonen großen Kalibers, wie bereits oben erwähnt, tatsächlich
auch geschehen würde.
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Die Verwendung der Flügel als Stromleiter bietet den großen Vorteil,
daß man die zur Erzielung der Geschwindigkeit des Projektils erforderliche Spannung
und Amperezahl abändern kann; denn ohne die zusätzliche Anordnung der Flügel würde
diese Amperezahl beispielsweise sehr bedeutend werden, wenn man den Strom unmittelbar
durch das Geschoß strömen läßt.
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Damit sich nun der elektrische Strom nicht vorzeitig schließe, d.
h. ehe der Pfeil vollständig in die Kanone eingesetzt und infolgedessen-. der Wirkung
des magnetischen Feldes ausgesetzt werden kann, wird am Kopfteil der Schiene G G
ein Isolierstück P (Abb. 8 und io) aus Fiber, Ebonit, Porzellan usw. angebracht.
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Im Augenblick, wo der Pfeil die Kanone verläßt, unterbrechen die Flügel
den Strom, und der sich bildende Lichtbogen wird automatisch ausgelöscht.
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Selbstverständlich kann dem Pfeil ohne weiteres eine Drehbewegung
erteilt werden, indem man dem magnetischen Leiter, den Schienen und den Flügeln
eine schraubenförmige Gestalt erteilt. In gleicher Weise können die Flügel der Pfeile
vorn und hinten derart abgeschrägt werden, daß sie durch den Luftdruck eire Drehbewegung
erhalten.
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Die Vorrichtung ist ferner mit einem als Leiter dienenden Organ versehen,
die in den Abb. 7 und 8 zur Darstellung gelangt und mittels dem die Pfeile in die
Kanone eingesetzt werden können. Dieser Leiter besteht aus einem einfachen endlosen
Riemen bzw. einer solchen Ketta n, auf der eine Anzahl metallener Steuerungsfinger
S angebracht und die durch zwei Scheiben T gespannt ist. Es wird ohne weiteres klar
sein, daß, wenn man mittels eines Kurbels U bzw. .durch einen kleinen Elektromotor
die eine der Scheiben in Umdrehung versetzt, die in dem oberhalb des Riemens angeordneten
Kasten V befindlichen Pfeile ohne besondere Mühe in dem Teile E, El der Kanone und
somit zwischen die Kontaktschienen gelangen. Die Geschwindigkeit des Geschosses
hängt also von der Geschwindigkeit ab, mit der die Pfeile in die Kanone eingeführt
werden können. Um nun die Zufuhr zu dem lest angeordneten Vorratskasten die denkbar
schnellste zu machen, können die Pfeile in Füllvorrichtungen angebracht werden,
deren ganzer Inhalt sich ohne weiteres im ganzen in den Vorratskasten entleeren
läßt.
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Die elektrische Kraftquelle kann natürlich irgendwelcher beliebigen
Art sein, z. B. eine Akkumulatorenbatterie, oder noch vorteilhafter ein Gleichstromerzeuger,
der mittels eines Petroleummotors oder sonst eines beliebigen Motors betrieben wird.
Der Erzeuger kann ferner vorteilhaft ein Kompounddynamo sein und mit einer besonderen
Erregung ausgestattet werden, um eine Verminderung der Spannung zu vermeiden.
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In gleicher Weise kann zur Betätigung dieser elektrischen Kanone ein
Wechselstromerzeuger zur Verwendung gelangen, der ähnlich wie magnetelektrische
Maschinen gewickelt ist und bei dem der Strom mittels geeigneter Vorrichtungen während
eines Teiles der Kreuzungsperiode zur Verwendung gelangt. Die Geschwindigkeit dieser
Periode wird natürlich derart bemessen, daß die Länge der Flugbahn innerhalb der
Kanone nicht ein Viertel dieser ganzen Periode ausmache. Bei großen Kanonen, b(@i
denen die Schüsse einander nicht in kurzen
Abständen folgen, darf
der Stromerzeuger sein Arbeit nur innerhalb eines sehr kurzen Zeitraumes verrichten.
Er muß daher als eine Art von Schwungrad oder Transformator mit lebendiger Kraft
betrachtet werden, der momentan und rein elektrisch die gesamte kinetische Energie
liefert, die er aufgenommen hat, während seine Geschwindigkeit in den Abständen
zwischen den Schüssen erhöht wurde.
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Es ist ferner zu beachten, daß infolge der momentanen Ausnutzung seiner
Leistungsfähigkeit der Erzeuger keine Gelegenheit hat, sich zu erwärmen und daher
eine zu der normalen sehr beträchtliche Stromstärke ertragen kann.
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Es versteht sich, daß die oben beschriebene Konstruktionsweise sich
auf jedwede elektrische Kanone verwenden läßt, bei der Geschosse mit Flügel irgendwelcher
beliebigen Anzahl zur Anwendung gelangen, insbesondere wird dies aber bei der in
der Abb. 5 dargestellten Vorrichtung der Fall sein.
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Es wird weiter ersichtlich sein, daß der Erfindungsgedanke sich mit
gleichem Erfolg anwenden läßt, wenn der elektrische Strom direkt dem Geschoß zugeführt
wird, und wenn dieses letztere - gleichgültig ob es mit Flügeln versehen ist oder
nicht - der Wirkung eines elektrischen Kraftlinienfeldes irgendeiner Art, sei es
ein magnetisches oder nicht, ausgesetzt wird.
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Im nachstehenden sollen nun verschiedene Ausführungsarten der elektrischen
Kanone im Sinne des Erfindungsgedankens beschrieben werden, die indes keinen eigentlichen
magnetischen Stromkreis besitzen.
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Gemäß der einen Ausführungsform der Kanone nach den Abb. 17, 18 und
ig kann dieselbe aus zwei T-förmigen Organen B1 und B.'1 aus magnetischem oder nicht
magnetischem Metall gebildet sein, welche die gleiche Länge wie die Kanone besitzen.
Diese Organe dienen nun zugleich als Führung für das Geschoß (und zwar dies mittels
einer Nut E, El, die an ihrem senkrechten Stiel angebracht ist) und zur Abstützung
der Kupferstäbe, welche einerseits die Anschlußschienen G G, GI GI
und ar_derseits die Wicklung Hl, H2, H3, H4, H'1, H'2, H'3, H'4 bilden.
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Die Anschlußschienen G G, GI G1 bestehen je aus einem Kupferstab,
der mit einer Nut für den Durchgang der Pfeilflügel. versehen ist. Die Stäbe G G,
GI G1 sowie die Stäbe Hl, H2, H3, H4, H'1, ff/2, H'3, H'4 sind gegeneinander sowie
auch gegen die Organe B1, B'1 mittels Glimmerscheiben o. dgl. m. isoliert.
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Die Befestigungsschrauben R sind gegen die Leiter mittels Glimmerröhren
S isoliert. Durch ein Stück Fiber P wird der Pfeil derart isoliert, daß der Strom
nicht seine Flügel durchströmen kann, ehe der Pfeil nicht in die Kanone eingesetzt
worden ist.
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Die Wirkungsweise dieser Kanone ist genau dieselbe wie bei den oben
beschriebenen Ausführungsformen.
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Der beispielsweise durch die Schiene G G eintretende Strom fließt
durch das Geschoß, alsdann durch die Schiene GI GI und alsdann durch
die beiden Wicklungen Hl, H'1, H2, H'2, H3, H'3, H4, H'4, die in der Zeichnung
in Parallelschaltung dargestellt sind.-Diese Wicklungen können aber ebensogut in
Reihe geschaltet sein.. Jedenfalls, in welcher Weise auch die Schaltung bewirkt
wird, bilden sich, sowie der Strom in den Stromkreis tritt, Kraftlinien, die um
die Stabbündel kreisen, welche die Wicklung darstellen und welche in dem zwischen
den Schienen G G und G1 GI
liegenden Teil ein Kraftfeld erzeugen, welches
um so stärker sein wird, je stärker der durch die Stäbe fließende Strom ist.
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Nunmehr wird das unter der Wirkung des ihn durchfließenden Stromes,
der seinerseits dem Kraftfeld unterworfen ist, das Geschoß nach vorn aasgestoßen.
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Es bedarf keiner besonderen Erwähnung, daß die Dichte der Kraftlinien
um so größer für eine gegebene Amperewindungsanzahl sein wird, als man die Länge
ihres Weges verkürzt.
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In Abb. 2o gelangt eine entsprechende konstruierte Vorrichtung zur
Darstellung. Hierbei sind die Anschlußschienen und die Stäbe des elektrischen Stromkreises
derart abgeschnitten und angeordnet, daß sie im Schnitt ein kreisförmiges Bündel
darstellen und wobei ohne weiteres ersichtlich ist, daß die von den Kraftlinien
um dieses Bündel herum zu durchfließende Bahn auf ein Mindestmaßherabgesetztworden
ist.
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Die Konstruktionsweise in diesem Falle ist die gleiche wie jene bei
der Kanone nach den Abb. 17, 18 und ig, nur daß die Organe BI,B'1 der Form der Wicklungen
angepaßt sind. Auch die Wirkungsweise der Vorrichtung ist die gleiche wie bei der
Ausführungsform nach den Abb. 17, 18 und 1g.
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Wohlverstanden kann das für diese Vorrichtung bestimmte Geschoß irgendeine
beliebijg e Form haben. In Abb. 18 ist ein Geschoß in der Form eines Pfeiles ähnlich
dem nach der Abb. i2 und in Abb. 2o ein solches gemäß jenem nach der Abb. 15 zur
Darstellung gebracht.
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Falls erwünscht, kann das Geschoß aus eine: einfachen rechteckigen
Platte gebildet werden, die innerhalb der in den Schienen G, GI vorgesehenen
Nuten gleitet, wobei der Strom da.s Geschoß vollständig durchströmt (Abb. 23),'
man kann es sogar aus einer einfachen Scheibe herstellen.
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In Abb. 21 ist eine Kanone für ein Geschoß mit vier Flügeln veranschaulicht.
Die Anordnung bei dieser Ausführungsform ist ähnlich jener nach der Abb. 2o. Die
Konstruktionsweise entspricht natürlich der Zahl der bei dem Geschoß zur Anwendung
kommenden Flügel.
Bei dieser abgeänderten Ausführungsform nun gilt
die Voraussetzung, daß die Organ( BI B" nicht die Länge der Kanone besitzen und
nur in gewissen Abständen voneinander angeordnet sind, um in einfacher Weise die
vier Wicklungselemente unter sich zu vereinigen.
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In der Abbildung ist in vollen Linien das kreuzförmige Geschoß gezeigt,
dessen Flügel die gleiche Länge wie das Geschoß selbst besitzen.. Dieses letztere
wird unmittelbar in den in den Anschlußschienen G, G1 vorgesehenen Nuten geführt.
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Es kann aber auch ebensowohl ein zylinderartiges Geschoß zur Verwendung
gelangen, bei dem die Flügel über seine ganze Länge oder aber nur an einem Teil,
beispielsweise vorn und hinten, seiner Gesamtlänge angeordnet sind, um seine Führung
innerhalb der Nuten G, G1 zu
ermöglichen.
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Des ferneren besteht die Möglichkeit, ein Geschoß zu verwenden, bei
dem die Flügel entweder hinten oder vorn angebracht sind, aber in diesem Falle ist
es erforderlich, das Geschol' durch Führungen Al, A'1 abzustützen, welcre sich über
die ganze Länge der Kanone erstrecken und die zwischen den Organen B1, B'1 in der
ir der Abb. 21 strichliert angezeigten Weise befestigt sein müssen.
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In Abb. 22 ist ein Querschnitt einer der soeben beschriebenen ähnlichen
Kanone veranschaulicht, bei der aber ein magnetischer Stromkreis vorgesehen ist,
der die Möglichkeit bietet, ein Geschoß mit vier Flügeln zu verwenden.
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Die Schienen G G und G1 G1 sind auf zwei Federn KI, K'1 angeordnet,
die ihrerseits an dem Gestell befestigt sind und von deren sie mittels entsprechender
Plättchen und Scheiben isoliert sind. Hierdurch können die Geschoßflügel jeweils
zwischen den entsprechenden Teilen der Schienen G G und G1 G1 eingespannt werden.
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Diese aus Weichblech hergestellten, zwischen den Polstücken
A, Al und den Kernen B, BI eingespannten Plättchen T1 und T'1 dienen.
dazu, die Wicklungen in ihrer Lage zu sichern.
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Der beispielsweise durch die Schienen G G eintretende Strom durchfließt
das Geschoß, tritt durch die Schienen G1 G1 wieder aus und strömt alsdann in die
Wicklungen. Die Stromzuführungsschienen G G sind alle untereinandein derselben Weise
wie die Schienen H'3 verbunden.
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Es kpnn irgendeine beliebige Schaltungsai t zur Anwendung gelangen,
sei es in Reihe, im Nebenschluß, Kompound mit Sonder enegunr USW.
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Man kann ferner diese Anordnung unter Verwendung einer größeren Anzahl
Flügel für das-Geschoß je nach der G: öße der Kanone benutzen, wobei die in den
Abb. 17, 18, z9, 2o, 21 und 22 dargestellten Ausführungsformen nui im Wege des Beispiels
gegeben sind, und die den Erfindungsgegenstand in keiner Weise einschränken sollen.
Es können weiterhin auch alle Anordnungen zur Verwendung g elaneen, die entweder
ein magnetisches Feld oder auch kein solches hervorzurufen vermögen.
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In den Abb. 23, 24, 25, 26 und 27 sind veschiedene Ausführungsformen
für Geschosse gezeigt, die sich zur Verwendung bei elektrischen Kanonen eignen.
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Die Abb.23 veranschaulicht ein aus eireeinfachen rechteckigen Lamelle
gebildetes Geschoß.
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Abb. 24 zeigt ein Geschoß mit vier Flügeln, die hinten zwecks Bildung
der Befiederung eingeschnitten sind.
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In Abb. 25 ist ein gleiches Geschoß, dessen beide Enden aber symmetrisch
ausgebildet sind. Abb.26 zeigt ein Geschoß, an dem seitwärts Gleitschuhe angeordnet
sind, die dazu dienen, den Stromanschluß zu vermitteln. Diese Gleitschuhe wie auch
das Geschoß selbst sind derart ausgebildet, daß sie sich von vorn nach hinten verjüngen,
und zwar dies, um den Durchgang des Geschosses zu erleichtern und den Luftwiderstand
zu vermindern.
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In Abb. 27 ist ein Geschoß veranschaulicht, welches ebenfalls von
vorn nach hinten verjüngt ist, wobei aber die Flügeldicke eine weit beträchtlichere
ist, derart, daß die als Stromanschluß dienende seitliche Fläche genügend groß ist,
um dem Strom einen Durchgang zu ermöglichen.
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Man kann demnach Geschosse der mannigfaltigsten Form anwenden, sei
es solche, die aus rechteckig, viereckig, zylinderförmig, elliptisch oder sonstwie
gebildeten Stabquerschnitten bestehen; auch kann man nach Belieben die Zahl. der
Flügel oder Flügelchen vermehren; ferner den Strom unmittelbar durch das Geschoß
oder durch die Flügel einleiten, die ihrerseits über die ganze oder nur einen Teil
seiner Länge angebracht sind usw. Auch kann man diese Geschosse aus einem magnetischen
oder nichtmagnetischen Material herstellen; sie mit Kupferplättchen zur Erzielung
eines besseren elektrischen Kontaktes versehen; sie mit beweglichen Flügeln ausstatten,
die sich von dem Geschoß abnehmen lassen und die Geschosse erforderlichenfalls auch
aus einem nichtleitenden Material herstellen, vorausgesetzt, daß an ihnen alsdann
leitende Teile befestigt werden.
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Es eignen sich somit alle Einrichtungen, vo- -ausgesetzt, daß sie
sich stets auf dasselbe Prinzip anwenden lassen, nämlich die Fortbewegung des Projektils
mittels eines elektrischen Stromes zu ermöglichen, der entweder unmittelbar durch
(las Geschoß selbst fließt oder durch die Flügel, mit denen es versehen ist, oder
aber auch gleichzeitig durch die Flügel und das Geschoß geht,
wobei
dieser Stiom seinerseits der Wirkung eines megr.etiscl@en Kraftfeldes unterliegt.