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Pedalantrieb für Land- und Wasserfahrzeuge. Es ist bekannt, daß bei
Tretkurbelantrieben von Wasserfahrzeugen oder Fahrrädern in der üblichen Ausführung,
welche mit kreisender Pedalbewegung arbeiten, die Kraftleistung der Beine in ungünstiger
`reise ausgenutzt wird, weil nur auf einem Wege von höchstens i8o° eine Antriebskraft
ausgeübt werden kann, während die übrigen i8o° der Drehung als toter Gang zu bezeichnen
sind und hierbei trotzdem die Muskeln beansprucht werden. Um diesen Übelstand zu
vermeiden, hat man schon verschiedenartige Einrichtungen angegeben, bei denen man
die Pedale nicht ständig kreisen läßt, sondern ihnen nur eine schwingende Bewegung
erteilt. Die Ausführungen, welche bisher bekannt geworden sind, weisen jedoch den
Übelstand auf, daß die Drehung der Antriebswelle nicht eine fortlaufende ist, sondern
in bestimmten kurzen Zeitabständen erfolgt.
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Nach der Erfindung wird dies vermieden und erreicht, daß die schwingende
Bewegung der Pedale in eine ununterbrochen kreisende umgewandelt wird.
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In der Zeichnung ist beispielsweise eine Ausführung dargestellt, und
zwar zeigt Abb. i Seitenansicht eines Fahrrades, welches mit dem für Land- und Wasserfahrzeuge
geeignetem Getriebe ausgerüstet ist, Abb.2 schematische Darstellung des Gewindespindelgetriebes,
Abb. 3 schematische Darstellung eines Sehraubenbootantriebes.
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Das neuartige Getriebe besteht aus einer mit einem Rechts- und einem
Linksgewinde versehenen Spindel a, welche in einer Muffe b sitzt, die durch zwei
Deckel c und d abgeschlossen wird. Diese beiden Deckel sind an ihrer Innenfläche
mit Klauenzähnen versehen. Die Muffe b ist in der Mitte symmetrisch durch eine Trennwand
e in zwei Hohlräume geteilt. In diesen beiden Hohlräumen sitzen je eine Klauenkupplungsscheibe
f und g. Wie die Zeichnung darstellt, sind diese Klauenkupp-Lungen
in der Breite nicht ganz so groß gehalten wie die lichte Breite des von der Trennwand
e und den Deckeln c und d gebildeten Hohlraumes, und zwar lassen sich dieselben
so viel in diesem Hohlraum verschieben, daß die Klauenkupplungszähne der Scheibe
f oder g und der Abdeckplatten c und d im gegebenen Falle außer Eingriff stehen
können. Ferner sind sie mit Laufsitz auf die Gewindespindel a aufgepaBt und tragen
entsprechend den auf der Spindel eingedrehten Gewindegängen Ansätze in ihrer Bohrung,
welche in die Gewindenuten der Spindel eingreifen. Durch Drehen der Spindel a würden
die Kupplungsklauen also, da sie an der Drehung selbst verhindert werden, auf derselben
hin und her gleiten. Gelagert ist die Welle a an den Stellen lt und
i.
Außerhalb der beiden Lagerstellen sitzen unmittelbar daneben auf dem Lagerzapfen
k und m die beiden Tretkurbeln st und o. Der Zapfen k ist noch um ein bestimmtes
Stück verlängert und trägt auf seinem Fortsatz noch ein Kettenrad p, dessen Kette
q nach dem auf der Hinterachse r des Fahrrades sitzenden Kettenrad s führt. Die
Hülse b trägt in der Mitte ihrer Breite eine runde Öse t, welche mittels eines Drahtseiles
u, das über eine Leitrolle v führt, mit dem Trethebel n verbunden
ist. Desgleichen führt ebenfalls an der Öse t, befestigt nach der entgegengesetzten
Richtung über die Gleitrolle w, ein Seil x, welches am anderen Trethebel
o festgemacht ist. Die Wirkungsweise ist folgende Durch Abwärtstreten des Pedalhebels
o würde man, da derselbe mittels des Seiles x, welches über die Rolle w läuft, in
Verbindung steht, einen Zug auf dieselben ausüben und sie somit in eine entsprechend
gerichtete Bewegung versetzen. Bewegt sich nun also die Hülse b in Richtung gegen
das Kettenrad so würden sich die beiden Kupplungsscheiben f und g in der Weise,
wie die Zeichnung darstellt, einstellen, d. h., während die linke Kupplungsklaue
g mit dem Deckel d der Hülse b gekuppelt ist, würde sich die rech`- :e Kupplungsscheibe
fmit ihrer Stirnseite gegen die Trennwand e legen, während die Kupplungszähne mit
den auf der Scheibe c vorgesehenen außer Eingriff sind. Die Kupplungsscheibe g,
welche mittels eines erhaben in ihrer Bohrung vorgesehenen Gewindeganges in die
Gewindenut der Welle a eingreift, würde also bei der Ausübung des Zuges in der vorgenannten
Weise die Welle a in eine bestimmte Drehung versetzen und somit auch das Kettenrad
welches mittels der Kette q mit dem Fahrrad selbst in Verbindung steht, antreiben,
oder es würde die Bewegung in entsprechender Weise auf eine Bootswelle zu übertragen
sein. Ist die Hülse b nun auf dem äußersten Ende der Spindel a angelangt, auf der
däs Kettenrad P liegt, so wäre dadurch, da ja das Seil u nur eine bestimmte Länge
hat, der Pedalhebel n 3n die höchste Stellung, wie dies z. B. in
Abb.
i der Pedalhebel o zeigt, angelangt. Man würde nun also auf den Pedalhebel n -treten
und dadurch die Hülse b nach der entgegengesetzten Richtung ziehen. Dadurch würde
zuerst ein Umkuppeln stattfinden, d. h., die Hülse würde sich um so viel verschieben,
daß die Kupplungsscheibe g außer Eingriff und jetzt die Kupplungsscheibe f in Eingriff
mit der Abdeckkuppelplatte c der Hülse b steht. Die Kupplungsscheibe f ist nun ebenfalls
an ihrer Bohrung mit einem Gewindegang versehen, welcher in die entgegengesetzt
zur ersteren laufenden Gewindenut der Spindel a greift. Durch Weiterziehen der Hülse
b wird nun also die Nutenwelle a dieselbe Drehrichtung beibehalten, und somit wird
der dauernde Umlauf erreicht, d. h., durch ständiges Abwechseln des Auftretens auf
die Pedalhebel n und o wird erreicht, daß sich das Hinterrad des in Abb. r beispielsweise
gezeigten Fahrrades oder die Welle eines sonstigen Fahrzeuges ständig in derselben
Drehrichtung bewegt.
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Bei Schraubenbooten ist noch zu berücksichtigen, daß außer dem Rechtsgang
auch der Linksgang der Schraube gebraucht wird, um das Boot zu stoppen oder rückwärts
zu bewegen. Zu diesem Zweck muß also an dem' Tretmechanismus ein _ Umkehrgetriebe
angebracht sein, welches die Drehrichtung der Schraube im gegebenen Falle ändert.
Ein Ausführungsbeispiel für ein derartiges an sich bekanntes Umkehrgetriebe zeigt
die Abb. q., Das Getriebe ist auf der verlängerten Spindel a angebracht und zum
Umsteuern mittels Hebels eingerichtet. Seine Anordnung und Arbeitsweise ist ohne
weiteres zu erkennen. Wie aus der Abb. q. ersichtlich ist, ist die Lagerung der
Pedale o und n hier etwas ge= ändert. Während diese beim reinen Fahrradantrieb lose
drehbar auf den Zapfen m und k
sitzen, werden sie in diesem Falle fest
mit den Seilrollen io und ix verbunden. Diese Seilrollen tragen je ein Zugseil 12
und 13,
welches auf dem Umfang der Rollen an einem bestimmten Punkte festgemacht
ist, so daß sich beim Rechts- oder Linksdrehen der Rollen das Seil entweder auf-
oder abwickelt. Würde man nun beispielsweise das Pedal n heruntertreten, so würde
sich das Seil r2 auf der Rolle io aufwickeln und auf diese Weise die Muffe b in
der eingangs beschriebenen Art auf der Spindel a entlangziehen. Dadurch hätte sich
infolge des Seilzuges x das Pedal o angehoben, und man müßte nun, um eine kontinuierliche
Bewegung zu erhalten, dieses heruntertreten. Da in diesem Fall aber die Muffe b
nach der entgegengesetzten Richtung gezogen werden soll, so muß auch der Zug des
Seiles 13 in der entgegengesetzten Weise wirken, weshalb dasselbe, wie ersichtlich,
über eine Rolle 1q. geführt wird und dadurch so an der Öse 15 angreift, daß der
Zug entgegen dem des vom Seil 12 ausgeübten wirkt. Dadurch ist auch hier für den
Antrieb von Schraubenbooten eine ununterbrochene Drehung der Welle erreicht und
zu gleicher Zeit die Anordnung der Pedale so vorgesehen, daß der Führer in Richtung
der Längsachse des Bootes sitzt und bequem nach vorn schauen kann. Damit ein möglichst
stoßfreies Arbeiten der Schraube =8 erreicht wird, kann man auf der Welle noch ein
Schwungrad ig einbauen.
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Um die Muffe b vor Drehung zu schützen, können an derselben Führungsschienen
16 befestigt sein, welche sich an einem Bolzen 17 führen, so daß sich die Muffe
nur in achsialer Richtung verschieben läßt. Dieselbe Anordnung würde auch für den
in Abb. 2 dargestellten Fahrradantrieb in Frage kommen.