DE3744324C2 - Probennahme-Verfahren für eine Flüssigkeit, deren Dichte in einer Schwingröhre eines Schwingungsaräometers gemessen werden soll - Google Patents
Probennahme-Verfahren für eine Flüssigkeit, deren Dichte in einer Schwingröhre eines Schwingungsaräometers gemessen werden sollInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Probennahme-Verfahren für eine Flüssigkeit,
deren Dichte in einem Schwingungs-Aräometer bzw.
Schwingungs-Densimeter oder Dichtemesser gemessen werden soll.
Das Schwingungs-Aräometer ist ein Gerät zur Messung der Dichte von
Flüssigkeiten auf der Grundlage von Schwingdauern einer Schwingröhre,
die mit Flüssigkeiten gefüllt ist. Die Schwingröhre ist eine dünne, U-
förmige Röhre, wie in Fig. 1 gezeigt. Eine nähere Beschreibung unter
Bezugnahme auf Fig. 1 folgt später.
Die Flüssigkeiten werden in die Schwingröhre entweder durch Ausübung
von Druck auf die Flüssigkeiten oder durch Verringerung des Drucks
in der Röhre eingeleitet. Die Einleitung wird gewöhnlich nach einer
vorbestimmten Zeit To nach Beginn der Einleitung unabhängig von
der Viskosität der Flüssigkeiten gestoppt. Wenn mehrere Flüssigkeiten
nacheinander und automatisch nachgewiesen werden, ist die Zeit To
so bemessen, daß die Schwingröhre mit der Flüssigkeit gefüllt werden
kann, die die höchste Viskosität aufweist. Daraus folgt, daß je geringer
die Viskosität einer anderen Flüssigkeit ist, desto größer muß die für
die Probennahme bereitstehende Menge der Flüssigkeit sein, die in die
Schwingröhre in der Zeit To eingeleitet wird.
Die DE 24 37 086 A1 zeigt ein ein U- oder V-förmig ausgebildetes
Schwingungsrohr aufweisendes Dichtemeßgerät, mit dem die Dichte
von Flüssigkeiten nach dem Prinzip der Bestimmung der Eigenfrequenz
des die Flüssigkeit enthaltenden Schwingrohres gemessen wird, wobei
das einseitig eingespannte Schwingrohr im Bereich seines größten
Abstandes zu seiner Einspannquelle zu Eigenschwingungen erregt wird.
Das Schwingrohr ist dabei kontinuierlich von der den zu
identifizierenden Stoff enthaltenden Trägerflüssigkeit durchflossen und
mit einem Fraktionssammler verbunden, der aufgrund des kontinuierlichen
Durchflusses ein entsprechend großes oder ein des öfteren
auszuwechselndes Aufnahmevolumen aufweisen muß. Da dem
Flüssigkeitsstrom ein relativ großes Flüssigkeitsvolumen entnommen
wird, muß dieses entweder wieder in diesen zurückgeführt oder entsorgt
werden. Letzteres bereitet insbesondere dann Schwierigkeiten und relativ
hohe Kosten, wenn es sich um Flüssigkeiten handelt, deren Entsorgung
die Erfüllung bestimmter Auflagen zum Schutz der Umwelt erfordert.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, unter Vermeidung der
aufgezeiegten Nachteile ein Probennahme-Verfahren für Flüssigkeiten
in einem Schwingungs-Aräometer bereitzustellen, das den Unterschied
zwischen den Viskositäten der Flüssigkeiten ausgleicht und das für
die Probennahme nur diejenige Menge der Flüssigkeit erfordert,
die zur Füllung der Schwingröhre benötigt wird.
Diese Aufgabe wird bei einem gattungsgemäßen Verfahren nach dem
Oberbegriff des Hauptanspruches erfindungsgemäß durch dessen
kennzeichnende Merkmale gelöst.
Hierzu wird die Schwingdauer der Schwingröhre kontinuierlich
nachgewiesen, während die Flüssigkeiten in die Röhre eingeleitet werden.
Wenn die Flüssigkeit einen bestimmten Punkt der Röhre erreicht hat,
ändert sich plötzlich die Schwingdauer. Der Zeitpunkt zur Unterbrechung
des Füllvorgangs wird abhängig von dem Zeitraum bestimmt, den die
Änderung die Schwingdauer in Anspruch nimmt. Die Einleitung wird
nach einem weiteren Zeitraum unterbrochen, nachdem die Änderung
nachgewiesen wurde, so daß die U-förmige, dünne Röhre vollkommen
mit der Flüssigkeit gefüllt werden kann. Dieser Zeitraum wird durch
Multiplikation der vorherigen Zeit mit einem vorbestimmten Verhältnis
bestimmt.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren können die Flüssigkeitsverluste
auf das unbedingt erforderliche Maß reduziert werden. Außerdem können
falsche Meßergebnisse, die davon herrühren, daß die Schwingröhre vor
Beginn der Messung nicht schon vollkommen mit den Flüssigkeiten
gefüllt ist, vermieden werden.
Die Zeit, die zur Messung der Schwingung für den Nachweis der
Änderung während der Einleitung benötigt wird, sollte kürzer sein als
die Zeitspanne, die für die Messung der Schwingung für die Berechnung
der Dichten nach
Vollendung der Einleitung benötigt wird, denn wenn die
Flüssigkeiten verhältnismäßig geringe Viskositäten aufweisen,
könnte eine beträchtliche Menge an Flüssigkeit
zu viel in die Röhre eingefüllt worden sein, nachdem
die Schwingdauer sich tatsächlich geändert hat und bevor
dies nachgewiesen ist.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der
Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Einzelheiten und Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung der Erfindung, die unter Bezugnahme
auf die beiliegenden Zeichnungen näher erläutert wird.
In diesen zeigt:
Fig. 1 ein Schwingungs-Aräometer, bei dem das erfindungsgemäße
Verfahren angewendet wird,
in einem schematischen Diagramm;
Fig. 2 eine Schaltung für die vorliegende Erfindung,
in einem Blockdiagramm;
Fig. 3 die Funktionsweise einer Zentraleinheit
(CPU) 13 in einem Flußdiagramm;
Fig. 4(A) der Stand der Flüssigkeit bei Beginn der
Probennahme bzw.
Fig. 4(B) wenn die Flüssigkeit einen Punkt (a) erreicht
bzw.
Fig. 4(C) wenn die Probennahme beendet ist, in schematischer
Darstellung.
Wie in Fig. 1 gezeigt, wird eine U-förmige, dünne
Schwingröhre 1 von einer Stütze P unterstützt. Ein Magnet
2 ist an der Röhre 1 am Grund der U-Form angebracht
und schwingt mit der Röhre. Ein Nachweissignal in Form
eines elektrischen Signals, welches die Schwingung des
Magneten 2 anzeigt, wird von einem Nachweiskopf 3 erzeugt.
Die Dichte der Flüssigkeit, die die Röhre 1
füllt, wird auf der Grundlage des Nachweissignals durch
eine Schaltung berechnet, wie später unter Bezugnahme
auf Fig. 2 beschrieben wird. Das Nachweissignal wird
außerdem dazu verwendet, die Schwingröhre über einen
Antriebskopf 4 anzutreiben. Ein Ende der Röhre 1 ist
in Richtung einer Entnahme-Röhre 5 in einem Behälter
6 geöffnet, in welchem die Flüssigkeit bevorratet wird.
Die Flüssigkeit wird über eine Pumpe 9, die mit dem anderen
Ende der Röhre 1 über ein Ventil 7 und einen
weiteren Behälter 8 verbunden ist, in die Röhre gepumpt.
Eine weitere Möglichkeit ist, die Flüssigkeit durch
Ausübung von Druck auf die Flüssigkeit im Behälter 6
durch einen Kompressor einzufüllen.
Wie in Fig. 2 dargestellt, wird ein von dem Nachweiskopf
3 erzeugtes Nachweissignal S₁ an eine Vorverarbeitungs-
Schaltung 12 angelegt, nachdem es durch einen Verstärker
11 verstärkt wurde.
Ein Ziffernsignal S₂, das die Zahl der Bezugstaktimpulse
anzeigt, die für eine bestimmte Anzahl von Längen des
Nachweissignals S₁ gezählt werden, wird von der Vorverarbeitungs-
Schaltung 12 erzeugt und an die Zentraleinheit
(CPU) 13 angelegt, die die Länge des Nachweissignals
S₁ auf der Grundlage des Ziffernsignals S₂ bestimmt
und die Dichte der Flüssigkeit berechnet. Die Ausgangsgröße
des Verstärkers 11 wird so wie sie ist oder nachdem
sie in ein Rechteckimpulssignal verwandelt wurde
dem Antriebskopf 4 zugeführt. Der Aufbau der oben beschriebenen
Schaltung entspricht dem Stand der Technik.
Wie in Fig. 3 gezeigt, beginnt die Zentraleinheit (CPU)
13 mit dem automatischen Probennahme-Programm der vorliegenden
Erfindung, wenn eine Starttaste auf der nicht
abgebildeten Tastatur betätigt wird. Das Ventil 7 wird
geöffnet, und der Motor 9 wird angetrieben auf Stufe F₁.
Gleichzeitig werden der Nachweis der Schwingung durch
den Nachweiskopf 3 und der Antrieb der Schwingröhre 1
durch den Antriebskopf in Gang gesetzt. Die Länge des
Nachweissignals S₁ wird auf der Grundlage des Ziffernsignals
S₂ auf Stufe F₂ berechnet.
Die Schwingdauer einer Schwingröhre 1, die Gase enthält,
unterscheidet sich deutlich von der einer Röhre, die
Flüssigkeit enthält. Erstere ist wesentlich kürzer als
letztere. Demgemäß wird in einer Speichervorrichtung
der Zentraleinheit (CPU) 13 ein Schwellenwert bereitet,
um zu bestimmen, ob der Inhalt der Schwingröhre aus Gasen
oder aus Flüssigkeiten besteht. Die errechnete
Schwingdauer wird mit dem Schwellenwert auf Stufe F₃
verglichen. Berechnung und Vergleich werden wiederholt,
solange die berechnete Dauer kleiner ist als der Schwellenwert.
Wenn die errechnete Dauer den Schwellenwert
übersteigt, wird auf Stufe F₄ eine Restzeit t₂ berechnet.
Der Berechnungsvorgang wird später noch näher erläutert.
Auf Stufe F₅ wird bestimmt, ob die Restzeit
t₂ vergangen ist nachdem die Änderung der Schwingdauer
nachgewiesen wurde. Nachdem festgestellt wurde, daß die
Restzeit t₂ vergangen ist, wird auf Stufe F₆ die Pumpe
9 gestoppt und gleichzeitig das Ventil 7 geschlossen.
Die Restzeit t₂ wird auf der Grundlage der folgenden
empirischen Fakten bestimmt. Es ist experimentell erwiesen,
daß eine Änderung der Schwingdauer erfolgt, wenn
die zu untersuchende Flüssigkeit ungefähr den Punkt (a) erreicht
hat, wie in Fig. 4(b) dargestellt ist. Wie die Tabelle
1 zeigt, ist ein Verhältnis t₁ zu t₀ ungefähr konstant
unabhängig von der kinematischen Viskosität der Flüssigkeit,
wenn die Zeiten t₀ und t₁ benötigt werden vom
Beginn des Probennahme-Verfahrens bis zu dem Zeitpunkt, wo die Flüssigkeit
den Punkt (a) bzw. einen weiteren Punkt (b),
wie in Fig. 4(c) gezeigt, erreicht hat. Diese Tatsache
ist einsichtig, da die Menge der Flüssigkeit, die während
der Einleitung einen Querschnitt der Röhre 1 pro
Zeit durchfließt als konstant angenommen wird. Demgemäß
wird die Restzeit t₂=t₁-t₀ durch die Gleichung
t₂ = t₀ × r
erhalten, wobei r=(t₁/t₀)-1 ist.
Das Ziffernsignal S₂, das die Dichten der Flüssigkeiten
berechnen soll, wird gewöhnlich in Abhängigkeit von Hunderten
von Längen des Nachweissignals S₁ erhalten. Da
die Berechnung auf Stufe F₂ andererseits lediglich dem
Nachweis der Änderung der Schwingdauer dient und nicht
der Bestimmung von Dichten, ist ein Ziffernsignal S₂,
das nur mehreren Schwingdauern entspricht, ausreichend
wirksam. Folglich kann der Zeitraum, der für die Messung
der Schwingdauer während der Einleitung benötigt wird,
wesentlich kürzer bemessen sein, als der Zeitraum für
die Dichtenberechnung, was den Nachweis einer genauen
Feststellung der Änderung der Schwingdauer ermöglicht.
Gemäß der vorliegenden Erfindung wird die Änderung der
Schwingdauer der dünnen Schwingröhre nachgewiesen,
so daß der Zeitpunkt der Unterbrechung der Zuführung von
Flüssigkeit in die Röhre auf der Grundlage der Zeit,
die für den Änderungsablauf benötigt wird, bestimmt werden
kann. Folglich kann eine passende, konstante Menge
an Flüssigkeit in die Röhre unabhängig von den Viskositäten
der Flüssigkeiten eingeleitet werden.
Kurz zusammengefaßt betrifft die Erfindung ein Verfahren,
bei dem die Schwingdauer einer Schwingröhre nachgewiesen
wird, während die Flüssigkeiten, deren Dichte
gemessen werden soll, in die Schwingröhre eingefüllt
werden, und wenn die Schwingdauer einen vorbestimmten
Schwellenwert überschreitet, die Zeitspanne, für die
die Einleitung fortgesetzt werden soll durch Multiplikation
des Zeitraums zwischen der Einleitung und dem
Überschreiten mit einem vorbestimmten Verhältnis bestimmt
wird.
Claims (3)
1. Probennahme-Verfahren für eine Flüssigkeit, deren
Dichte in einer
Schwingröhre eines Schwingungs-Aräometers gemessen werden
soll,
gekennzeichnet durch
Einleitung der Flüssigkeit in die Schwingröhre, während kontinuierlich die Schwingungsdauer der Schwingröhre (1) nachgewiesen wird;
Bestimmung des Zeitraums (To) zwischen dem Beginn der Flüssigkeitseinleitung und dem Zeitpunkt, zu dem die Schwingungsdauer einen vorbestimmten Schwellenwert überschreitet;
Unterbrechung der Einleitung der Flüssigkeit nach Ende einer Restzeit (t₂) nach dem Zeitpunkt des Überschreitens des Schwellenwertes, wobei die Restzeit (t₂) in Abhängigkeit des Zeitraumes (To) bestimmt wird.
Einleitung der Flüssigkeit in die Schwingröhre, während kontinuierlich die Schwingungsdauer der Schwingröhre (1) nachgewiesen wird;
Bestimmung des Zeitraums (To) zwischen dem Beginn der Flüssigkeitseinleitung und dem Zeitpunkt, zu dem die Schwingungsdauer einen vorbestimmten Schwellenwert überschreitet;
Unterbrechung der Einleitung der Flüssigkeit nach Ende einer Restzeit (t₂) nach dem Zeitpunkt des Überschreitens des Schwellenwertes, wobei die Restzeit (t₂) in Abhängigkeit des Zeitraumes (To) bestimmt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Restzeit durch Multiplikation des Zeitraums zwischen Beginn
der Einleitung und dem Überschreiten des Schwellenwertes mit
einer empirisch vorbestimmten Zahl bestimmt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß jede Messung der Schwingungsdauer während
der Einleitung in kürzerer Zeit vollendet wird als am Ende der
Restzeit, wo die Messung der Schwingungsdauer für die endgültige
Bestimmung der Flüssigkeitsdichte erfolgt.
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