DE3742781A1 - Transport-geraet mit einer lastaufnahmevorrichtung und einem zweispurigen fahrwerk - Google Patents
Transport-geraet mit einer lastaufnahmevorrichtung und einem zweispurigen fahrwerkInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Transport-Gerät, insbesondere zum
Rücken von Stammholz abseits der Straße, mit einer Lastauf
nahmevorrichtung für Baumstämme und mit einem zweispurigen,
motorgetriebenen Fahrwerk.
Bereits bekannt sind große, auch allradgetriebene Rücke-
Schlepper zur Holzernte, die durch einen, in einer Stahl
kabine sitzenden Fahrer bedient werden und im Bestand die
gefällten Bäume über Seilschlingen zu sich ziehen und
anschließend, etwa bis zu einer Waldstraße, hinter sich
herschleifen. Solche Rücke-Schlepper haben sich bei der
Holzernte hiebreifer Bestände bestens bewährt, können
aber aufgrund ihrer großen Abmessungen und ihres hohen
Gewichtes zum Rücken von Schwachholz, welches etwa bei
Durchforstungen anfällt, nicht gut verwendet werden. Sie
lassen sich in engen, zu durchforstenden Beständen kaum
fahren, verdichten den Boden durch ihr hohes Gewicht und
verletzen die Rinden oder Wurzelansätze der im Bestand
bleibenden Bäume durch ihre Reifen, die Stahlseile oder
auch durch die nachgezogenen, gefällten Stämme.
Auch heute noch werden daher zum bestands- und boden
schonenden Rücken, etwa bei Durchforstungen, Pferde einge
setzt, die die gefällten Baumstämme über Ketten auch aus
engen Beständen ziehen und zu Rücke-Gassen, Waldstraßen
od. dgl. vorliefern.
Auch beim Einsatz von Pferden wird jedoch beim Rücken der
gefällte Baumstamm am Boden geschleift und kann entsprechend
den Jungwuchs im Bestand beschädigen, - ebenso, wie die
im Wege stehenden Wurzelansätze und unteren Rindenbe
reiche der im Bestand bleibenden Bäume. Solche Verletzungen
der stehenden Bäume beeinträchtigen deren Wachstum und
bieten beispielsweise holzzerstörenden Pilzen eine An
griffsfläche.
Daneben hat ein Rücken mit Pferden alle Nachteile, die sich
aus der Tierhaltung ergeben. Die Pferde müssen zum Rücken
ein Mindestalter erreicht haben, bedürfen einer langen,
meist einjährigen Einübungszeit, und benötigen - wegen der
beim Rücken hohen Belastung und Beanspruchung - lange Er
holungs- und ggfs. auch mehrwöchige Ausheilzeiten zum
Kurieren verschiedener Verletzungen. Zudem ist es in einem
modernen Forstbetrieb kaum praktikabel, die Pferde rund um
die Uhr und auch an Wochenenden zu pflegen.
Man hat daher im wesentlichen bereits zwei Typen von
Schwachholz-Schleppern entwickelt, die bei der Schwachholz-
Ernte eingesetzt werden.
So kennt man kleine Vierrad-Schlepper, die teilweise auch
eine Knick-Lenkung aufweisen. Solche Schlepper sind in
der Regel auch für andere Verwendungszwecke als das Holz
rücken ausgelegt und stellen kein ausgesprochenes Wald
fahrzeug dar. Sie sind immer noch vergleichsweise groß und
in engen, zu durchforstenden Beständen nur schwer zu
fahren. Besteht ihre Schleppeinrichtung in einer Seilwinde
mit Seilschlingen, so haben auch sie die oben bereits er
wähnten Nachteile hinsichtlich des Jungwuchses und der im
Bestand bleibenden Bäume.
Zum Rücken in engen Durchforstungsbeständen ist aber auch
ein sehr kleines, zweispuriges, motorgetriebenes Rücke-
Gerät bekannt, welches sich über zwei, durch einen kleinen
Benzin-Motor angetriebene breite Raupen im Gelände bewegt.
Dabei wird das Gerät über eine, Steuerbewegungen übertra
gende Stange von einer nebenher mitlaufenden Bedienperson
zum Einsatzort gelenkt. Mittels einer ebenfalls durch den
Benzin-Motor angetriebenen und auf dem Fahrwerk des Rück-
Gerätes aufsitzenden Seilwinde werden die Baumstämme zu
nächst herangezogen, um anschließend mit ihrem einen Ende
auf einen U-förmigen, auf dem Fahrwerk montierten Träger
gehievt und mit ihrem anderen Ende auf einen separaten
Nachläufer gelegt zu werden.
Dieses Rücke-Gerät ist als solches verhältnismäßig klein,
mit dem angehängten Nachläuferjedoch wieder so lang, daß
darunter die Bewegungsfreiheit des Gerätes leidet. Das
Heranziehen der Baumstämme gefährdet auch hier unnötig
viele Bäume und Jungwuchs. Ein weiterer wesentlicher Nach
teil dieses vorbekannten Rücke-Gerätes ist zudem, daß
die geernteten Baumstämme in der Regel von Hand auf den
Nachläufer gelegt werden und daher nur geringere Durch
messer aufweisen dürfen, was den Anwendungsbereich des
Gerätes wiederum einschränkt.
Es besteht daher die Aufgabe, ein Transport-Gerät der eingangs
erwähnten Art zu schaffen, welches auch in engen Beständen
einfach zu fahren und geländegängig ist, und welches bei
einfacher und unkomplizierter Bedienbarkeit und Wartung
Schwachholz, aber auch Stammholz mittleren Durchmessers
rücken kann. Dabei muß es weitgehend bestands-
und bodenschonend einsetzbar sein.
Die erfindungsgemäße Lösung besteht darin, daß das lastauf
nehmende Fahrwerk zweirädrig ist, die beiden Räder etwa koaxial ange
ordnet und lenkbar sind und zwischen ihnen die Lastaufnahmevorrichtung
angeordnet ist, wobei das Fahrwerk bezüglich der Boden
freiheit und dem Radabstand so bemessen ist, daß der da
zwischen befindliche Freiraum mindestens dem Querschnitt
eines zu transportierenden Baumstammes entspricht. Die Ausbildung
des erfindungsgemäßen Transport-Gerätes mit zwei Rädern gibt ihm
eine kompakte Bauform und gestattet eine hohe Beweglichkeit
im Gelände. Diese Beweglichkeit wird durch die Lenkbarkeit
der beiden Räder noch weiter erhöht. Durch Anordnung der
Lastaufnahmevorrichtung zwischen den Rädern kann auf eine,
den Bestand oft unnötig beeinträchtigende Seilwinde und ent
sprechend auf ein großflächiges Schleifen der Bäume beim
Transport verzichtet werden. Mit dem erfindungsgemäßen Transport-Gerät
kann daher bestandsschonend gearbeitet werden. Darüber hinaus eignet es
sich aber nicht nur zum Rücken -, d.h. zum Transportieren von Stammholz von
seinem ursprünglichen Standort an einen Weg od. dgl. Vielmehr kann es als
verhältnismäßig kleines und kompaktes Transport-Gerät auch zum Transpor
tieren von Stammholz auf Wegen, in Sägewerken od. dgl. verwendet werden.
Die hohe Bodenfreiheit des Fahrwerkes gestattet nicht nur den Transport
eines zwischen den Rädern gehaltenen Baumes, sondern erhöht zudem auch
die Geländegängigkeit des Transport-Gerätes.
Eine besonders vorteilhafte Ausführung der Erfindung sieht vor, daß das
Transport-Gerät als Fahrantrieb zumindest einen, netzunabhängig betriebenen
Elektromotor aufweist. Die Verwendung eines Elektromotors als Fahrantrieb ist
besonders umweltschonend. Er verursacht keine übermäßig beeinträchtigenden
Lärm- und Abgasemissionen. Dies ist insbesondere auch für das Bedienpersonal
wichtig, welches bei einem kompakten Transport-Gerät unmittelbar in dessen
Nähe steht und durch keine Kabine od. dgl. vor Lärm oder Abgasen geschützt
wird.
Vorteilhaft ist es, wenn der Fahrantrieb aus zwei, jeweils
in den Radnaben angeordneten Motoren besteht. Solche, in
den Radnaben angeordnete Motoren erhöhen die Geländegängigkeit
des erfindungsgemäßen Transport-Gerätes erheblich.
Dabei ist denkbar, daß der Fahrantrieb aus zwei hydrauli
schen Radnabenmotoren besteht, die etwa durch Radialkolben
mit Rollen auf Schrägflächen im Radinneren wirken.
Die bevorzugte Ausführung sieht jedoch vor, daß der Fahran
trieb aus zwei, jeweils in den Radnaben angeordneten und
die Räder vorzugsweise über jeweils ein Planetengetriebe an
treibenden Elektromotoren besteht. In den Radnaben ange
ordnete Elektromotoren erhöhen nicht nur die Geländegängig
keit des erfindungsgemäßen Transport-Gerätes, - sie ermöglichen
vielmehr auch dessen einfachen Aufbau, geringe Reparatur
anfälligkeit und leichte Wartung.
Auf einen Wechselstrom-Umwandler oder -Erzeuger kann ver
zichtet werden, wenn der/die Elektromotoren Gleichstrom
motoren ist/sind und als Stromquelle zumindest eine in
einer Wechselschublade befindliche, aufladbare Batterie
dient. Durch die Einsparung dieses zusätzlichen Gewichtes
wird das erfindungsgemäße Transport-Gerät leichter und dement
sprechend auch bodenschonender.
Die Wechselschublade ermöglicht ein leichtes Auswechseln
der Batterien und dient der leichten Handhabung des Gerätes;
durch Auswechseln der Batterien kann es auch über einen
längeren Zeitraum betrieben werden.
Um eine einfache und leichte Bedienbarkeit der Elektro
motoren zu gewährleisten, ist es vorteilhaft, wenn der oder
die Elektromotoren über mindestens einen, vorzugsweise zwei
Drehgriffe steuerbar sind. Die ohnehin schon gute Gelände
gängigkeit des Transport-Gerätes wird gesteigert, wenn die
Elektromotoren über zwei Drehgriffe getrennt steuerbar sind.
Somit kann zur Überwindung eines Hindernisses einer der
beiden Motoren mit voller Kraft betrieben werden, während
der andere Motor nur eine gedrosselte Kraft aufbringen muß.
Eine hohe Bodenfreiheit des Fahrwerks und ausreichend Platz zum Trans
portieren eines zwischen den Rädern gehaltenen Baumes läßt sich erreichen,
wenn das Fahrwerk in Portalbauweise ausgebildet ist.
Eine vorteilhafte Ausführung des erfindungsgemäßen Transport-Gerätes sieht
vor, daß die Lastaufnahmevorrichtung mindestens einen, vorzugsweise zwei
gegeneinander bewegbare, sichelförmige Zangen-Greifer aufweist. Solche
Zangen-Greifer sind - im Gegensatz zu Seil- oder Ketten-Ausrüstungen -
einfach zu bedienen. Eine Ausführung mit zwei gegeneinander bewegbaren
Zangen-Greifern umschließt schnell den zu transportierenden Baum und
hält ihn sicher und fest.
Nach Aufnahme eines Baumstammes wird dieser durch die Zangen-Greifer an
das Fahrwerk gepreßt. Um das Fahrwerk des Transport-Gerätes zu schonen,
aber auch um den sicheren Halt des Stammes in der Mitte beider Räder zu
gewährleisten, ist es vorteilhaft, wenn die Lastaufnahmevorrichtung ein,
vorzugsweise mindestens zwei, insbesondere am vorderen und hinteren
Endbereich des Fahrwerks angeordnete Widerlager hat. Zweckmäßigerweise
weist dabei jedes Widerlager der Lastaufnahmevorrichtung zwei in einem
vorzugsweise stumpfen Winkel zueinander angeordnete Berührungsflächen auf,
so daß jeder Baumstamm, unabhängig von seinem Durchmesser, praktisch in
der Mitte der Räder gehalten wird.
Um ein völliges und breites Öffnen der Zangen-Greifer zu ermöglichen,
dürfen diese nicht bis zum Boden reichen. Auch bewirkt die große Boden
freiheit des Transport-Gerätes, daß die Zangen-Greifer entsprechend hoch
angeordnet sind. Eine besonders vorteilhafte Ausführung der Erfindung
sieht daher vor, daß der/die Zangen-Greifer vor und/oder hinter den
Rädern, vorzugsweise etwas außerhalb des Bereiches ihres Radumfanges und
insbesondere am äußeren Randbereich des Fahrwerks angeordnet ist/sind.
Dadurch können die Zangen-Greifer durch Kippen des gesamten Transport-Ge
rätes in den Bodenbereich herabgeführt werden. Eine solche Ausbildung des
erfindungsgemäßen Transport-Gerätes ermöglicht es, daß mittels der Zangen-
Greifer sowohl Schwachholz geringeren Durchmessers, als auch solches
mittleren und größeren Durchmessers aufgenommen und gerückt werden kann.
Ist das erfindungsgemäße Transport-Gerät sowohl vor als auch hinter den
Rädern mit Zangen-Greifern ausgestattet, so kann auch lediglich ein Wider
lager genügen, um einen Baumstamm sicher etwa in der Mitte der Räder zu
halten.
Eine einfache und dennoch leistungsstarke Lastaufnahme
vorrichtung läßt sich dadurch erreichen, daß diese zur Betäti
gung der Zangen-Greifer hydraulische, vorzugsweise elektro
hydraulische Bewegungsantriebe aufweist. Zweckmäßigerweise weist
das Transport-Gerät eine nachlauffreie Lenkung auf. Dies
ist insbesondere dann der Fall, wenn jeder Radträger der lenkbaren Räder
bei horizontaler Ausrichtung des Transport-Gerätes um eine vorzugsweise etwa
lotrecht zur Radachse verlaufende Lenkachse drehbar gelagert ist, wobei
die gedachten Verlängerungen von Lenk- und Radachse sich schneiden.
Ein solcher Nachlauf wäre bei einem zweirädrigen Fahrzeug
überflüssig. Der fehlende Nachlauf hat im übrigen eine sehr direkte
Lenkung zur Folge, was die Beweglichkeit des erfindungsgemäßen Trans
port-Gerätes in engen Beständen erhöht.
Eine einfache Ausführung der Lenkung besteht darin, daß
die Räder durch einen vorzugsweise etwa mittig zwischen ihnen
angeordneten Lenkstock lenkbar sind, wobei vorzugweise
eine Schubstange die am Lenkstock angreifenden Lenkbe
wegungen auf die Radträger überträgt und die Räder über
eine Lenkverbindungsstange miteinander verbunden sind.
Denkbar ist, daß der Lenkstock über eine vorzugsweise ein- oder zwei
armig ausgebildete Haltevorrichtung lenkbar ist, die über
den Umriß des Transport-Gerätes in Fahrtrichtung etwa 1,5 bis
3,0 m, vorzugsweise etwa 2,0 m übersteht. Die Haltevor
richtung dient dazu, das Transport-Gerät beim Fahren zu lenken,
aber auch gleichzeitig im Gleichgewicht zu halten.
Das Gleichgewicht des zweirädrigen, durch die Batterien
nicht ganz leichten Transport-Gerätes läßt sich besser halten,
wenn die Haltevorrichtung - entsprechend den Hebelge
setzen - sehr lang ist. Eine zu lange Haltevorrichtung ist
aber beim Fahren durch enge Bestände wiederum hinderlich.
Daher ist es vorteilhaft, wenn die Haltevorrichtung etwa 1,5
bis 3,0 m, vorzugsweise etwa 2,0 m übersteht. Insbesondere
auch durch eine etwa 2,0 m überstehende Haltevorrichtung
läßt sich das Transport-Gerät zum Aufnehmen von Baumstämmen
leicht und einfach kippen und anschließend, trotz eines
im Bereich seiner Enden aufgenommenen Baumes wieder in die
Horizontale bringen.
Ein zu transportierender Baumstamm wird zunächst durch die
Lastaufnahmevorrichtung im Bereich seines einen Endes vom
Boden aufgenommen und anschließend gehalten und gleichzei
tig über den Boden geschleift. Die Beeinträchtigungen des
Jungwuchses, der Wurzelansätze und der unteren Rindenbe
reiche sind wegen der geringen Auflagefläche des Baumstammes
beim Transport durch den Bestand vergleichsweise gering. Um
aber beim Transport der nebenherlaufenden Bedienperson eine
einfache Bedienung zu ermöglichen und um in sehr engen
Durchforstungsbeständen mehr Beweglichkeit zu erreichen,
ist es vorteilhaft, wenn die Haltevorrichtung mit dem Lenk
stock über eine Kupplung, vorzugsweise eine Rastkupplung
kuppelbar ist und im ausgekuppelten Zustand gegenüber dem
Lenkstock vorzugsweise um 360° verdrehbar ist. Mittels
einer solchen Kupplung läßt sich die Haltevorrichtung ge
genüber dem Lenkstock auch so einstellen, daß die Be
dienperson in Fahrtrichtung neben dem Transport-Gerät herlaufen
kann.
Gerade in einem unwegsamen Waldgelände mit herumliegenden
Baumstämmen und Ästen besteht die Gefahr, daß die Bedien
person stolpert und ihr die Haltevorrichtung entgleitet.
Damit das Transport-Gerät sich in einem solchen Fall nicht un
kontrolliert weiterbewegt, ist es vorteilhaft, wenn als
Handgriffe der Haltevorrichtung der/die den Fahrantrieb
steuernde Drehgriff(e) dienen/dient. Beim - auch unbeabsichtigten -
Loslassen der den Fahrantrieb steuernden Drehgriffe stoppt
gleichzeitig auch das Transport-Gerät in seiner Vorwärtsbe
wegung.
Zwar kann das erfindungsgemäße Transport-Gerät grundsätzlich
- in leicht gekippter Lage - auf den sichelförmigen Zangen-
Greifern abgestellt werden. Auch läßt sich das Gerät durch
die lange Haltevorrichtung bequem fahren; dies wird noch
dadurch unterstützt, daß das Gewicht des Fahrwerks und der
Batterie bereits vor allem durch die Radträger abgestützt
wird und über die Haltevorrichtung also praktisch nur noch
im Gleichgewicht zu halten ist.
Um das Transport-Gerät aber unter Schonung der Zangen-Greifer
abstellen und das Gerät noch bequemer zum Einsatzort fahren
zu können, ist es zweckmäßig, daß es ein zusätzliches, vor
zugsweise seitlich in einer Spur angeordnetes, zweckmäßiger
weise automatisch bei Kraftschluß der Lastaufnahmevorrichtung
nach oben klappbares Hilfs- oder Stützrad aufweist.
Zusätzliche Ausgestaltungen der Erfindung sind in weiteren
Unteransprüchen aufgeführt. Nachstehend wird diese anhand
eines vorteilhaften Ausführungsbeispieles in Verbindung mit
den Zeichnungen noch näher erläutert:
Es zeigt
Fig. 1 ein erfindungsgemäßes Transport-Gerät in Seiten
ansicht,
Fig. 2 ein vergleichbares Transport-Gerät, von hinten
betrachtet und
Fig. 3 das Transport-Gerät in Draufsicht.
Fig. 1 zeigt ein im ganzen mit 1 bezeichnetes erfindungsge
mäßes Transport-Gerät oder Rücke-Gerät. Es hat ein zwei
spuriges, lastaufnehmendes Fahrwerk 2 mit zwei Rädern 3. In
jeder Radnabe der Räder 3 sitzt ein Radnabenmotor 4, der als
Elektromotor ausgebildet ist und durch eine, in einer Wechsel
schublade sitzende Batterie 5 mit Strom versorgt wird.
Deutlich zu
erkennen ist, daß Radträger 6 der Räder 3 bei horizontaler
Ausrichtung des Transport-Gerätes 1 wie in Fig. 1 etwa lotrecht
zur Radachse drehbar gelagert sind.
Die Räder werden durch einen etwa mittig zwischen ihnen an
geordneten Lenkstock oder Dreh- oder Schwenkbolzen 7 gelenkt. Dabei überträgt
eine Schubstange 8 die am Lenkstock 7 angreifenden Lenkbewegungen
auf die Radträger 6. Die Räder 3 sind über eine Lenkver
bindungsstange 9 verbunden. Die Ausbildung des erfindungsge
mäßen Transport-Gerätes 1 mit lediglich zwei Rädern 3 bringt eine
kompakte Bauform und eine hohe Beweglichkeit des Gerätes
mit sich; diese Beweglichkeit wird durch die Lenkbarkeit
der beiden Räder 3 noch weiter erhöht.
Der Lenkstock 7 ist über eine zweiarmig ausgebildete Halte
vorrichtung 10 drehbar, die in Fahrtrichtung etwa 2,0 m
über den Umriß des Transport-Gerätes 1 übersteht. Auf der Halte
vorrichtung 10 sitzt ein Fahrtrichtungsschalter 11 zur
Vor- und Rückwärtsschaltung des Transport-Gerätes 1, sowie
eine Batterie-Kapazitätsanzeige 12 und ein Not-Aus-Schalter
13. Die Haltevorrichtung 10 wird an zwei Drehgriffen 14 ge
halten, die dem Gasgriff eines Motorrades sehr ähneln und
mit denen die Radnaben-Motoren 4 gesteuert werden können.
Beim insbesondere unbeabsichtigten Loslassen der Drehgriffe
14 wird den als Elektromotoren ausgebildeten Radnaben-
Motoren 4 kein weiterer Batteriestrom zugeführt. Die
Haltevorrichtung 10 ist mit dem Lenkstock 7 über eine Rast
kupplung 15 kuppelbar und kann im ausgekuppelten Zustand
gegenüber dem Lenkstock 7 um 360° verdreht werden. Diese
drehbare Ausbildung der Haltevorrichtung 10 gegenüber dem
Lenkstock 7 vereinfacht die Bedienbarkeit des Transport-Gerätes
1 und erhöht dessen Beweglichkeit auch in sehr engen Durch
forstungsbeständen.
In Fig. 1 sind sichelförmige Zangen-Greifer 16 vor den Rä
dern 3 zu erkennen, die im Bereich des Radumfanges der
Räder 3, am äußeren Rand des Fahrwerks angeordnet sind.
Die sichelförmigen Zangen-Greifer 16 gehören zu einer Last
aufnahmevorrichtung 17, die Schwachholz, aber auch Stammholz
mittleren Durchmessers aufnehmen kann.
Die Lastaufnahmevorrichtung weist elektro-hydraulische Bewegungsantriebe
auf, die über eine Elektro-Hydraulik-Pumpe 18 und Hydraulik-Zylinder 19
betrieben werden. Denkbar wäre aber auch, die Zangen-Greifer 16 der Last
aufnahmevorrichtung 17 über eine elektrische Spindelbetätigung zu bewegen.
Über den äußeren Rand des Fahrwerks 2 ist ein als Schwenkrolle ausgebilde
tes Stützrad 20 kippbar, welches ebenfalls in einer Spur der Räder 3 läuft
und durch einen Kipphebel 21 auf den Boden geschwenkt werden kann.
Fig. 2 zeigt das erfindungsgemäße Transport-Gerät 1 von hinten.
Deutlich zu erkennen ist die Lastaufnahmevorrichtung 17, die
zwei gegeneinander bewegbare, sichelförmige Zangen-Greifer
16 und wenigstens ein Widerlager 22 aufweist, mit in einem stumpfen Winkel
zueinander angeordneten Berührungsflächen 23. Dabei ist die Lastaufnahme
vorrichtung 17 zwischen den koaxial und lenkbar ausgebildeten Rädern 3 des
lastaufnehmenden Fahrwerks 2 angeordnet. Das Fahrwerk 2 ist in Portalbau
weise ausgebildet und bezüglich seiner Bodenfreiheit und seinem Radabstand
so bemessen, daß der dazwischen befindliche Freiraum min
destens dem Querschnitt eines zu transportierenden Baumes
entspricht. Der zu transportierende Baum wird von der Last
aufnahmevorrichtung 17 aufgenommen und während des Trans
portes sicher zwischen den Rädern 3 gehalten. Da der Baum
stamm nur noch mit einem Ende über den Boden geschliffen
wird und das Transport-Gerät sehr beweglich zu fahren ist, be
einträchtigt das andere, auf dem Boden schleifende Ende
des Baumes den Jungwuchs und den bodennahen Rindenbereich
der im Bestand bleibenden Bäume nur verhältnismäßig gering.
Aus dem Vergleich von Fig. 1 mit Fig. 2 läßt sich die
Funktionsweise der Lastaufnahmevorrichtung 17 erkennen. Sie
ist im Bereich des Radumfanges der Räder 3 angeordnet und
kann durch Kippen der Haltevorrichtung 10 bis in den
bodennahen Bereich heruntergeführt werden. Damit kann die
Lastaufnahmevorrichtung 17 auch auf dem Boden liegende Baum
stämme sicher greifen und aufnehmen. Der zwischen den
Rädern 3 aufgenommene Baumstamm wird mit seinem einen Ende
durch die Zangen-Greifer 16 an die prismenförmigen Wider
lager 22 gepreßt. Die Bedienperson kann das von den Zangen-
Greifern 16 gehaltene Ende des Baumstammes leicht und bequem
anheben, indem sie die Haltevorrichtung 10 wieder in eine
etwa horizontale Lage bringt. Während das eine Ende des zu
transportierenden Baumstammes durch die Lastaufnahmevorrich
tung 17 etwas über dem Boden gehalten wird, liegt das
andere Ende des Baumstammes am Boden auf. Dadurch wird gleich
zeitig das Transport-Gerät 1 in seiner Lage abgestützt. Das Stützrad 20,
welches in dieser Phase nicht benötigt wird, kann mittels des Kipphebels
21 nach oben geschwenkt werden. Denkbar ist aber auch, daß das Stützrad
automatisch über einen, über die Hydraulik der Zangen-Greifer 16 gesteuer
ten Hydraulikzylinder angehoben wird. Auf diese Weise kann der Baumstamm
leicht und bequem durch den zu durchforstenden Bestand, etwa bis zu einer
Rücke-Gasse oder einer Waldstraße transportiert werden.
Durch die in einer Wechselschublade sitzenden, auswechsel
baren Batterien 5 ist auch ein längerer Betrieb des er
findungsgemäßen Transport-Gerätes 1 im Wald möglich.
Fig. 3 zeigt schließlich das Transport-Gerät 1 in Draufsicht
und veranschaulicht die Lenkbarkeit der Räder 3. Die Be
dienperson kann das Transport-Gerät 1 über die am Lenkstock 7 an
greifende Haltevorrichtung 10 lenken. Dabei greift sie an
den Drehgriffen 14 an, die gleichzeitig die in den Radnaben
der Räder 3 sitzenden Radnaben-Motoren 4 steuern. Im Sicht
feld der Bedienperson sitzen auf der Haltevorrichtung 10
die Fahrtrichtungsschalter 11, die Batterie-Kapazitätsan
zeige 12 sowie der Not-Aus-Schalter 13. Durch Auskuppeln
der Haltevorrichtung 10 kann diese gegenüber dem Lenkstock
7 nach rechts oder links verdreht werden, so daß dasTransport-
Gerät 1 auch von der Seite bequem gelenkt und bedient
werden kann.
Alle vorbeschriebenen oder in den Ansprüchen aufgeführten
Einzelmerkmale können einzeln oder in beliebiger Kombi
nation miteinander erfindungswesentlich sein.
Claims (21)
1. Transport-Gerät, insbesondere zum Rücken von Stammholz
abseits der Straße mit einer Lastaufnahmevorrichtung für
Baumstämme und mit einem zweispurigen motorgetriebenen Fahr
werk, dadurch gekennzeichnet, daß das lastauf
nehmende Fahrwerk (2) zweirädrig ist, die beiden Räder (3)
etwa koaxial angeordnet und lenkbar sind, und zwischen
ihnen die Lastaufnahmevorrichtung (17) angeordnet ist, wo
bei das Fahrwerk (2) bezüglich der Bodenfreiheit und dem
Radabstand so bemessen ist, daß der dazwischen befindliche
Freiraum mindestens dem Querschnitt eines zu transportieren
den Baumstammes entspricht.
2. Transport-Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Transport-Gerät (1) als Fahrantrieb zumindest
einen, netzunabhängig betriebenen Elektromotor aufweist.
3. Transport-Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Fahrantrieb aus zwei, jeweils in den Radnaben an
geordneten Motoren (4) besteht.
4. Transport-Gerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Fahrantrieb aus zwei hydraulischen Radnaben-
Motoren (4) besteht.
5. Transport-Gerät nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß
der Fahrantrieb aus zwei, jeweils in den Radnaben ange
ordneten und die Räder (3) vorzugsweise über jeweils
ein Planetengetriebe antreibenden Elektromotoren besteht.
6. Transport-Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der/die Elektromotoren Gleichstrom-
Motoren ist/sind und als Stromquelle zumindest eine,
in einer Wechselschublade befindliche, aufladbare
Batterie (5) dient.
7. Transport-Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß der oder die Elektromotoren über
mindestens einen, vorzugsweise zwei Drehgriffe (14)
steuerbar sind.
8. Transport-Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Fahrwerk (2) in Portalbauweise
ausgebildet ist.
9. Transport-Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Lastaufnahmevorrichtung (17)
mindestens einen, vorzugsweise zwei gegeneinander be
wegbare, sichelförmige Zangen-Greifer (16) aufweist.
10. Transport-Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 9, da
durch gekennzeichnet, daß die Lastaufnahmevorrichtung (17)
mindestens ein, vorzugsweise zwei, insbesondere am
vorderen und hinteren Endbereich des Fahrwerks (2) ange
ordnete Widerlager (22) hat.
11. Transport-Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurchge
kennzeichnet, daß der/die Zangen-Greifer (16) vor und/oder hinter den
Rädern (3) vorzugsweise etwas außerhalb des Bereiches ihres
Radumfanges und insbesondere am äußeren Randbereich des
Fahrwerks (2) angeordnet ist/sind.
12. Transport-Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die Lastaufnahmevorrichtung (17)
zur Betätigung der Zangen-Greifer (16) hydraulische,
vorzugsweise elektro-hydraulische Bewegungsantriebe
aufweist.
13. Transport-Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß es eine nachlauffreie Lenkung
aufweist.
14. Transport-Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß jeder Radträger (6) der lenkbaren
Räder (3) bei horizontaler Ausrichtung des Transport-Ge
rätes (1) etwa lotrecht zur Radachse drehbar gelagert
ist, wobei die gedachten Verlängerungen von Lenk- und
Radachse sich schneiden.
15. Transport-Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß die Räder (3) durch einen, vorzugs
weise etwa mittig zwischen ihnen angeordneten Lenk
stock (7) lenkbar sind, wobei vorzugsweise eine Schub
stange (8) die am Lenkstock (7) angreifenden Lenkbe
wegungen auf die Radträger (6) überträgt und die
Räder (3) über eine Lenkverbindungsstange (9) mitein
ander verbunden sind.
16. Transport-Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 15 dadurch
gekennzeichnet, daß der Lenkstock (7) über eine, vor
zugsweise ein- oder zweiarmig ausgebildete Haltevorrichtung (10)
lenkbar ist, die über den Umriß des Transport-Gerätes (1)
in Fahrtrichtung etwa 1,5 bis 3,0 m, vorzugsweise
etwa 2,0 m übersteht.
17. Transport-Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch
gekennzeichnet, daß die Haltevorrichtung (10) mit dem
Lenkstock (7) über eine Kupplung, vorzugsweise eine
Rastkupplung (15) kuppelbar ist und im ausgekuppelten
Zustand gegenüber dem Lenkstock (7) vorzugsweise um
360° verdrehbar ist.
18. Transport-Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch
gekennzeichnet, daß als Handgriffe der Haltevorrichtung
(10) der/die den Fahrantrieb steuernde Drehgriff(e)
(14) dienen(dient).
19. Transport-Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Transport-Gerät (1) ein zusätzliches vorzugsweise
seitlich in einer Spur angeordnetes, zweckmäßigerweise automatisch
bei Kraftschluß der Lastaufnahmevorrichtung nach oben klappbares
Hilfs- oder Stützrad (20) aufweist.
20. Transport-Gerät nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet,
daß das Hilfs- oder Stützrad (20) kleiner als die
Räder (3) des lastaufnehmenden Fahrwerks (2) und vorzugs
weise als Schwenkrolle ausgebildet ist.
21. Transport-Gerät nach einem der Ansprüche 10 bis 20, dadurch
gekennzeichnet, daß jedes Widerlager (22) der Lastaufnah
mevorrichtung (17) zwei in einem vorzugsweise stumpfen
Winkel zueinander angeordnete Berührungsflächen (23)
aufweist.
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DE19873742781 DE3742781A1 (de) | 1987-12-17 | 1987-12-17 | Transport-geraet mit einer lastaufnahmevorrichtung und einem zweispurigen fahrwerk |
EP88120690A EP0320835A1 (de) | 1987-12-17 | 1988-12-10 | Transportgerät mit einer Lastaufnahmevorrichtung und einem zweispurigen Fahrwerk |
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DE19873742781 DE3742781A1 (de) | 1987-12-17 | 1987-12-17 | Transport-geraet mit einer lastaufnahmevorrichtung und einem zweispurigen fahrwerk |
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DE3742781C2 DE3742781C2 (de) | 1990-07-26 |
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DE102014113586A1 (de) | 2014-09-19 | 2016-03-24 | Technische Universität Dresden | Verfahren und Vorrichtung zum Holztransport |
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- 1988-12-10 EP EP88120690A patent/EP0320835A1/de not_active Withdrawn
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Also Published As
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
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