DE3742023A1 - Brutmaterial aus ternaerem, lithiumhaltigem oxid - Google Patents
Brutmaterial aus ternaerem, lithiumhaltigem oxidInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Brutmaterial aus ternärem lithiumhaltigem
Oxid der allgemeinen Formel LixByOz zur Erzeugung
von Tritium aus Lithium durch Neutronenbestrahlung.
Aus Lithium entsteht bei Bestrahlung mit Neutronen nach
6Li + 1n → 3H (= T) + 4He (1)
das radioaktive Wasserstoffisotop Tritium. Diese 6Li(n, α)T-
Reaktion liefert infolge des günstigen thermischen Neutroneneinfangquerschnittes
eine relativ große Tritiumausbeute
und wird deshalb zur Erzeugung von Tritium gegenüber anderen
möglichen Reaktionen bevorzugt.
Eine wichtige Rolle spielt diese Reaktion bei Experimenten
zur Kernfusion und bei der Auslegung von Kernfusionsreaktoren,
da hierbei das Neutron, das bei der Fusion der schweren
Wasserstoffisotope nach
2H + 3H→4He + 1n (2)
frei wird, zur Erzeugung des "Brennstoffs" Tritium nach
Gleichung (1) verwendet werden kann, indem der Fusionsraum
mit einem lithiumhaltigen Brutmaterial umgeben wird.
Als Brutmaterial wird in Kernfusionsexperimenten zur Zeit
vielfach ternäres, lithiumhaltiges Oxid in keramischer Form
wie z. B. Lithiumortho-, Lithiummetasilikat, Lithiumaluminat
oder Lithiumzirkonat verwendet. Diese Keramiken sind vor
allem wegen ihrer Härte und ihrer mechanischen Belastbarkeit
von Vorteil.
Lithiumatome, die in solchen Keramiken von einem Neutron
getroffen werden, hinterlassen eine Lücke im Kristallgitter,
weil das entstehende Tritium nicht in der Lage ist, den
Gitterplatz des Lithiums einzunehmen. Der ursprünglich an
Lithium gebundene Sauerstoff ist zunächst sehr reaktiv, denn
er wird nicht vom Brutmaterial abgebunden. Er verbindet sich
mit dem erbrüteten Tritium und wird als Wasserdampf freigesetzt.
Beim Brutprozeß bilden je 2-g-Atom Lithium 1-g-Atom
Sauerstoff. Sofern keine Gegenmaßnahmen getroffen werden,
kann das chemische Sauerstoffpotential bzw. die freie Enthalpie
des Sauerstoffs bis zum höchst möglichen Sauerstoffpotential
ansteigen. Dies bedeutet, daß bei der Brutreaktion
Wasserdampf, aber auch Wasserstoff und Sauerstoff (Knallgas)
freigesetzt wird.
Da Wasserdampf nur schwer aus dem Brutmaterial entfernt
werden kann, muß er mit Hilfe eines Spülgases (meist Wasserstoff)
ausgetrieben werden. Bei der hohen Temperatur des
Brutmaterials (ca. 1000 K) tauscht das Tritiumwasser einen
Teil seines Tritiumgehaltes gegen das Protium des Wasserstoff-
Spülgases aus. Dadurch wird die Freisetzung von Tritium
verbessert. Das Tritium muß anschließend aus dem Wasserdampf/
Wasserstoffgemisch isoliert werden. Hierzu muß der
Wasserdampf zu Wasserstoff konvertiert werden. Reines Tritium
wird durch eine nachfolgende Isotopenanreicherung erhalten.
Werden für den Brutmantel metallische Stütz- und Hüllmaterialien
(z. B. aus Stahl) verwendet, muß unter dem Einfluß
des reaktiven Sauerstoffs mit einem korrosiven Angriff gerechnet
werden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist, ein Brutmaterial
anzugeben, das zwar ein ternäres, lithiumhaltiges Oxid für
die Erzeugung des Tritiums aus Lithium enthält, das erbrütete
Tritium jedoch nicht zurückhält.
Insbesondere soll das Tritium nicht in der Form von Wasser,
sondern elementar erzeugt werden. Weiterhin soll das chemische
Potential des Sauerstoffs im Brutmaterial während der
Elementumwandlung reduziert werden, so daß metallische
Stütz- und Hüllmaterialien (z. B. aus Stahl) nicht korrodiert
werden. Eine weitere Aufgabe besteht darin, den Aufwand
zu reduzieren, der zur Herstellung von reinem elementarem
Tritium aus den Brutgasen notwendig ist.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Brutmaterial aus
ternärem, lithiumhaltigem Oxid der allgemeinen Formel
LixByOz zur Erzeugung von Tritium aus Lithium durch Neutronenbestrahlung
gelöst, das dadurch gekennzeichnet ist, daß
das Brutmaterial einen Sauerstoffstabilisatorzusatz enthält.
Dieser Sauerstoffstabilisator kann in elementarer Form oder
als chemische Verbindung eingesetzt werden.
Als Sauerstoffstabilisator sind alle Elemente oder Verbindungen
geeignet, durch die das Sauerstoffpotential herabgesetzt
wird, d. h., die den reaktiven Sauerstoff bei der
Elementumwandlung abbinden. Solche Elemente sind insbesondere
Silicium, Chrom, Aluminium oder Zirkonium oder deren
Verbindungen miteinander und/oder mit Lithium.
Um die Zahl der Komponenten im Brutmaterial nicht zu erhöhen,
werden bevorzugt das Element B oder seine Verbindungen
mit Lithium verwendet.
Hierdurch gelingt es, das Sauerstoffpotential auch während
der Elementumwandlung auf niedrigem Niveau zu halten.
Die Freisetzung von Wasserstoff anstelle von Wasserdampf ist
deswegen sehr vorteilhaft, weil möglicherweise auf eine
Konversion des Wassers zu Wasserstoff und eine Isotopenanreicherung
verzichtet werden kann.
Zumindest wird jedoch der Aufwand für die Herstellung von
reinem Tritium aus den Brutgasen drastisch reduziert.
Wird als Brutmaterial Lithiumsilicat (B = Si) verwendet,
bietet sich als Sauerstoffstabilisator elementares Silicium
an. Damit kann die Zahl der Komponenten im System niedrig
gehalten werden.
Anstelle der üblichen Reaktion nach dem Neutroneneinfang
- a) bei Orthosilikat: xLi4SiO4 + 4n → (x-2) Li4SiO4 + 2Li2SiO3 + 2T2O + 4 Heergibt sich bei Anwesenheit von Silicium:xLi4SiO4 + ySi + 4n → (x-3) Li4SiO4 + 4Li2SiO3 + (y-1) Si + 2T2 + 4 He
- b) beim Metasilikat: xLi2SiO3 + 4n → (x-4) Li2SiO3 + 2Li2Si2O5 + 2T2O + 4 Heergibt sich bei Anwesenheit von Silicium:xLi2SiO3 + ySi + 4n → (x-5) Li2SiO3 + 3Li2Si2O5 + (y-1) Si + 2T2 + 4 He
- c) beim Disilikat: xLi2Si2O5 + 4n → (x-2) Li2Si2O5 + 4SiO2 + 272O + 4 He ergibt sich bei Anwesenheit von Silicium:xLi2Si2O5 + ySi + 4n → (x-2) Li2Si2O5 + 5 SiO2 + (y-1) Si + 2T2 + 4 He
Der erwünschte Effekt der Sauerstoffverbindung hat somit zur
Folge, daß die lithiumreicheren Silikate schneller in das
nächst tiefere Silikat umgewandelt werden. Die Lithiumdichte
des Brutmantels ändert sich dadurch jedoch nicht.
Die Erfindung wird anhand der folgenden Beispiele und der
Fig. 1 bis 5 näher erläutert.
Fig. 1 zeigt ein vereinfachtes Phasendiagramm des Systems
Li-Si-O im Temperaturbereich 600-1100 K
Fig. 2 zeigt ein vereinfachtes Phasendiagramm des Systems
Cr-Li-Si im Temperaturbereich 600-1100 K
Fig. 3 zeigt ein Phasendiagramm des quaternären Systems Cr-
Li-Si-O im Temperaturbereich 600-1100 K (Die Räume
über der Ebene Cr2O3-Li2O-SiO2 sind nicht eingezeichnet.)
Fig. 4 zeigt die Schnittebene Cr2O3-Li2O-SiO2 im System Cr-
Li-Si-O im Temperaturbereich 600-1100°C
Fig. 5 zeigt die Bildungssauerstoffpotentiale verschiedener
Verbindungen und das zugehörige Wasser/Wasserstoff-
Verhältnis.
Mit dem Zusatz von elementarem Silicium zu Orthosilicat
entsteht während des Brütens ein stabiles, dreiphasiges
Dreikomponentensystem, in dem das Sauerstoffpotential auf
dem Niveau Li4SiO4/Li2SiO3/Si stabilisiert bleibt. (Ohne den
Zusatz von Silicium entsteht ein instabiles zweiphasiges
Dreikomponentensystem.)
Bei diesem Niveau des Sauerstoffpotentials bildet sich praktisch
kein T2O. Das T2O/T2-Verhältnis liegt bei 1000 K bei 5 × 10-12;
eine Korrosion von Stütz- und Hüllmaterialien aus
Stahl ist nicht möglich.
Beim Zusatz von Cr3Si2 zum Orthosilicat entsteht beim Brüten
ein stabiles vierphasiges Vierkomponentensystem, das zunächst
die Zusammensetzung Li4SiO4/Li2SiO3/Cr3Si3/Cr aufweist
und später, wenn das Cr2Si2 verbraucht ist, die Zusammensetzung
Li4SiO4/Li2SiO3/LiCrO2/Cr aufweist.
Das Sauerstoffpotential bleibt zunächst auf einem Niveau
stabilisiert, das nur wenig höher ist als jenes bei der
Stabilisierung mit reinem Silicium.
Das T2O/T2-Verhältnis stellt sich bei 1000 K auf den Wert 9 × 10-11
ein. Eine Korrosion von Stahl ist unter diesen
Bedingungen nicht möglich.
Nachdem Cr3Si2 verbraucht ist, wird das Sauerstoffpotential
auf einem etwas höheren Niveau stabilisiert, wobei das
T2O/T2-Verhältnis auf einen Wert von 5,6 × 10-8 ansteigt.
Dennoch korrodiert unter diesen Bedingungen Stahl noch
nicht, denn eine Korrosion von metallischen Stütz- und Hüllmaterialien
in Kontakt mit oxidischen Brutstoffen ist nur
möglich, wenn das Sauerstoffpotential größer ist als jenes,
das erforderlich ist, um das Reaktionsprodukt mit dem niedrigsten
Bildungspotential zu bilden.
Das Reaktionsprodukt mit dem niedrigsten Bildungspotential
ist die Verbindung LiCrO2. Kann das Sauerstoffpotential auf
diesem Niveau oder darunter durch den Zusatz eines Sauerstoffstabilisators
stabilisiert werden, werden die metallischen
Stütz- und Hüllmaterialien nicht korrodiert.
Dieses Potentialniveau entspricht bei 1000 K einem T2O/T2-
Verhältnis von 5,6 × 10-8. Somit besteht nur bei einem
T2O/T2-Verhältnis größer 5,6 × 10-8 bei 1000 K eine Korrosionsgefahr.
Durch Zusatz von Chrom zum Orthosilicat stellt sich beim
Brüten ein stabiles, vierphasiges Vierkomponentensystem mit
der Zusammensetzung Li4SiO4/Li2SiO3/LiCrO2/Cr ein.
Das Sauerstoffpotential bleibt begrenzt auf ein Niveau knapp
unterhalb der Korrosionsschwelle für Stahl und ermöglicht
ein T2O/T2-Verhältnis von 5,6 × 10-8 bei 1000 K. Hinsichtlich
der Korrosion gelten im übrigen die Aussagen in Beispiel 2.
Für die Reaktion
2 H2 + O22 H2O (3)
gilt, wenn sich die Reaktionspartner im Gleichgewicht befinden:
Δ GR = 0 = 2 Δ G°f<H2O< + RT ln(p 2<H2O</(p 2<H2< p<O2<)) (4)
In dieser Gleichung stellt Δ G°f<H2O< die freie Bildungsenthalpie
des Wassers bei Standardbedingungen (für alle Reaktanden:
Aktivität = 1 bzw. Druck = 1 bar) dar. R ist die
Gaskonstante, T die Temperatur in K, p i sind die Partialdrücke
der gasförmigen Reaktanden.
Durch Umwandlung der Gleichung (4) erhält man einen Ausdruck,
der den Zusammenhang zwischen dem Sauerstoffpotential
(Δ G<O2< = RT ln p<O2<) und das Verhältnis der Drücke von Wasserdampf
und Wasserstoff angibt:
RT ln p<O2< = 2 Δ G°f<H2O< + 2 RT ln (p<H2O</p<H2<) (5)
In anderer Form:
RT ln (p<H2O</p<H2<) = -Δ G°f<H2< + 1/2 RT ln p<O2< (6)
Die freie Standard-Bildungsenthalphie hängt nur von der
Temperatur ab; für leichtes Wasser gilt:
Δ G°f<H2O< = -247 200 + 54,8 T (7)
für schweres Wasser gilt:
Δ G°f<D2O< = -252 900 + 57 T (8)
Die Standard-Bildungsenthalpien haben die Dimension Joule.
Für ein vorgegebenes Sauerstoffpotential stellt sich in
Anwesenheit von Wasserdampf unter Brutbedingungen immer ein
entsprechendes Wasser/Wasserstoffverhältnis (p<H2O</p<H2< bzw.
p<D2O</p<D2<) ein, das sich nach Gleichung (6) berechnen läßt.
Für Tritium kann mit guter Näherung der Wert der freien
Standard-Bildungsenthalpie nach Gleichung (8) eingesetzt
werden.
In einem Brutstoff wird das Sauerstoffpotential durch die
anwesenden kondensierten Phasen bestimmt.
Handelt es sich bei dem Brutmaterial um siliciumstabilisiertes
Orthosilicat, befindet sich das System in dem Dreiphasen-
Gleichgewichtsfeld:
Li4SiO4 - Li2SiO3 - Si (9)
In diesem Gleichgewichtsfeld ist das Sauerstoffpotential auf
dem Niveau des Bildungspotentials für Li2SiO3 (Metasilicat)
stabilisiert und läßt sich nach der Gleichgewichts-Bildungsreaktion
Li4SiO4 + Si + O22 Li2SiO3 (10)
durch die Beziehung
RT ln p<O2< = 2 Δ G°f<Li2SiO3< - Δ G°f<Li4SiO4< (11)
bestimmen.
Nach Einsetzen der entsprechenden Werte der freien Standard-
Bildungsenthalpien für das Ortho- und das Metasilicat errechnet
sich die Beziehung für das Gleichgewichts-Sauerstoffpotential
im System (9) zu:
RT ln p<O2< = -992 000 + 168 T (12)
Wird der Brutstoff Orthosilicat mit Chrom stabilisiert,
entsteht ein vierphasiger Gleichgewichtsraum von
Li4SiO4 - Li2SiO3 - LiCrO2 - Cr (13)
Das Gleichgewichts-Sauerstoffpotenial in diesem System (13)
errechnet sich nach der Reaktionsgleichung:
Li4SiO4 + 2Cr + 3/2 O2 → 2LiCrO2 + Li2SiO3 (14)
aus der Beziehung:
RT ln p<O2< = 2/3 (2 Δ G°f<LiCrO2< + Δ G°f<Li2SiO3< - Δ G°f<Li4SiO4<) (15)
-
-
Nach Einsetzen der entsprechenden Werte für die jeweiligen
freien Bildungsenthalpien erhält man für das Gleichgewichts-
Sauerstoffpotential die Temperaturfunktion
RT ln p<O2< = -821 330 + 152 T (16)
und in Verbindung mit Gleichung (6) das sich in diesem
Gleichgewichtsraum einstellende Druckverhältnis von Wasserdampf/
Wasserstoff.
Bei 1000 K beträgt es 5,6 × 10-8.
Unter diesen Bedingungen wird Stahl nicht angegriffen, da
das Reaktionspotential, an der Schwelle zur Bildung von
LiCrO2 stabilisiert wird.
Claims (3)
1. Brutmaterial aus ternärem, lithiumhaltigem Oxid der allgemeinen
Formel LixByOz zur Erzeugung von Tritium aus
Lithium durch Neutronenbestrahlung, dadurch gekennzeichnet,
daß das Brutmaterial einen Sauerstoffstabilisatorzusatz
enthält.
2. Brutmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
als Sauerstoffstabilisator ein Zusatz bestehend aus den
Elementen Silicium, Chrom, Aluminium oder Zirkonium in
elementarer Form oder in Form einer chemischen Verbindung
oder Legierung der Elemente untereinander und/oder mit
Lithium verwendet wurde.
3. Brutmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
als Sauerstoffstabilisator ein Zusatz des Elementes B in
elementarer Form oder in Form seiner chemischen Verbindung
oder Legierung mit Lithium verwendet wurde.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873742023 DE3742023A1 (de) | 1987-12-11 | 1987-12-11 | Brutmaterial aus ternaerem, lithiumhaltigem oxid |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873742023 DE3742023A1 (de) | 1987-12-11 | 1987-12-11 | Brutmaterial aus ternaerem, lithiumhaltigem oxid |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3742023A1 true DE3742023A1 (de) | 1989-06-22 |
DE3742023C2 DE3742023C2 (de) | 1992-09-24 |
Family
ID=6342372
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19873742023 Granted DE3742023A1 (de) | 1987-12-11 | 1987-12-11 | Brutmaterial aus ternaerem, lithiumhaltigem oxid |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3742023A1 (de) |
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DE3742023C2 (de) | 1992-09-24 |
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