DE2228425C3 - Brennstoffzusammensetzung für einen Kernreaktor - Google Patents
Brennstoffzusammensetzung für einen KernreaktorInfo
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Description
2 MgO -2 Al2O3 -SiO2
35
Die Erfindung betrifft eine Brennstoffzusammensetzung für einen Kernreaktor mit einem Kernbrennstoffmaterial, das mindestens ein spaltbares Isotop und einen
Zusatz zum Binden der Spaltprodukte enthält, die sich aus den Kernspaltungs-Kettenreaktionen des Kernbrennstoffmaterials ergeben und zur Verhinderung der 4}
Reaktion der Spaltprodukte mit den Reaktorkomponenten bei den Reaktorbetriebstemperaturen, durch
Umsetzung der Spaltprodukte mit dem Zusatz.
Eine Brennstoffzusammensetzung der vorstehenden Art ist in der US-PS 29 94 656 beschrieben. Nach der vs
US-PS 29 94 656 wird als Zusatz zum Binden der Spaltprodukte mindestens ein Fluorid verwendet, das
ausgewählt ist aus Bleidifluorid, Zirkoniumtrifluorid,
Certretrafluorid, Eisendifluorid und Chromdifluorid. Die
anfallenden Spaltprodukte Strontium und Cäsium « reagieren mit diesen Fluoriden und bilden unter
Reduktion der darin enthaltenen Kationen Strontiutnfluorid und Cäsiumfluorid, das bei der Betriebstemperatur des Brennstoffelementes zusammen mit der
reduzierten Form des Zusatzes stabil sein soll. Von t>o
diesen Fluoriden wird jedoch eine relativ groBe Menge
von 10—50 g auf eine Brennstoffmenge von 35 g Uran-235 und 180 g Thorium benötigt Diese großen
Mengen haben notwendigerweise nachteilige Wirkun* gen zumindest aufgrund der dadurch bedingten
Verdünnung des Brennstoffes und einer gewissen Neutronenabsorption.
setzung für Kernreaktoren beschrieben, die Magnesiumoxid oder AJurowimnoxid zur Verhinderung der
Abgabe gasförmiger Spaltprodukte enthält, doch sollen diese Zusätze unlöslich in dem Kernbrennstoffmaterial
sein, in den Körnern des Brennstoffmaterials fein verteilt vorliegen und lediglich in der Weise wirken, daß
sie Verankerungssteljen für die Gasblasen bilden und dadurch eine Bewegung der gasförmigen Spaltprodukte
zu den Korngrenzen und damit ein Entweichen des Gases verhindern sollen. Da somit eine Umsetzung mit
den Spaltprodukten nicht beabsichtigt ist, sind die Zusätze nach der französischen Patentschrift nicht sehr
wirksam.
In der GB-PS 9 42 852 ist eine Brennstoffzusammensetzung für einen Kernreaktor beschrieben, bei dem der
Kernbrennstoff in einem Material dispergiertg ist, wie bleifreiem Siliziumdioxidglas, das als Adsorber der
gasförmigen Spaltprodukte dient und das stliierseits in
einem geeigneten thermischen Leiter dispergiert ist Abgesehen davon, daß mit dem Siliziumdioxid nur ein
Gasadsorber verwendet wird, ist dieser außerdem in einer relativ großen Menge vorhanden, da der
Kernbrennstoff U3Og in einer Menge von lediglich
10—50 Gewichts-% in dem faserförmigen Siliziumdioxid vorhanden ist Dies führt zu einer starken
Verdünnung des Brennstoffes und damit zu einer nachteiligen Art von Brennstoff.
In der DE-OS 19 03 989 wird ein mit Kernbrennstoff
gefüllter Brennstab beschrieben, der ein Adsorptionsmittel für die gasförmigen Spaltprodukie innerhalb des
Brennstabes enthält, das aber nicht Teil der Brennstoffzusammensetzung ist, sondern das in einer kernbrennstofffreien Zone des Brennstabes untergebracht ist
In der US-PS 33 50274 sind zwar ähnlich der obengenannten US-PS 29 94 656 Zusätze beschrieben,
mit denen die Spaltprodukte nichtflüchtige Verbindungen bilden, doch sind die offenbarten Zusätze, z.B.
Silber, Silizium etc. und deren Verbindungen mit Affinität zu den Spaltprodukten, offensichtlich nicht
sehr wirksam, denn sie sind in einer Menge erforderlich, die mindestens der des Kernbrennstoffes entspricht
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Brennstoffzusammensetzung der eingangs angegebenen Art zu schaffen, die einen Zusatz
zum Binden der Spaltprodukte enthält, der in einer geringeren Menge als die bekannten Zusätze ausreicht,
um die Spaltprodukte zu binden und die Reaktion dieser Spaltprodukte mit den Reaktorkomponenten bei den
Reaktorbetriebstemperaturen zu verhindern.
Diese Aufgabe wird bei der eingangs genannten Brennstoffzusammensetzung erfindungsgemäß dadurch
gelöst, daß der Zusatz in einer Menge von 0,5—4
Gew.-% der Brennstoffzusammensetzung vorhanden und ausgewählt ist aus Aluminiumsilikaten, Kalziumsilikaten und Magnesiumsilikaten, Siliziumdioxid-Aluminiumoxid'Magnesiumoxid, Siliziumdioxid-Aluminiumoxid-Kalziumoxid, Aluminium-Titanaten, Silizium-Titanaten und Kalziumoxid-Siliziumdioxid-Titanaten sowie
Cäsium-Graphit-Verbindungen und Mischungen der vorgenannten Stoffe.
Die Brennstoffzusammensetzüfigett gemäß der Erfindung sind for die verschiedensten Arte von Kernreaktoren geeignet, beispielsweise für schnelle Reaktoren und
thermische Reaktoren einschließlich Druckwasserreaktoren, Siedewasserreaktoren und gasgekühlte Reaktoren.
Die Erfindung ist besonders vorteilhaft anwendbar auf die Brennstoffmaterialien Uranoxid-, Plutonium-
oxid-, Thoriumoxid-Verbindungen und deren Mischungen, insbesondere Urandioxid-Verbindungen, wie Oxynitride, Karbonitlide, Oxycarbide,
Die gemäß der Erfindung eingesetzten Zusätze
erfüllen eine Reihe von Forderungen. Die wichtigsten
sind dabei ihre Fähigkeit, schädliche Spaltprodukte zu
gettern, und der niedrige Neutronen-Absorptionsquerschnitt, welcher eine Einwirkung auf den Betrieb des
Kernreaktors auf ein Minimum reduziert Diese Zusätze haben sowohl vor als auch nach der Umsetzung mit den
Spaltprodukten eine geringe Löslichkeit in heißem Wasser (Wasser im Bereich von 275 bis etwa 4000C ist
in einem thermischen Kernreaktor unter Betriebsbedingungen vorhanden), einen sehr niedrigen Dampfdruck
und einen sehr niedrigen Partialdruck des gegetterten Spaltdruckes bei den Betriebstemperaturen des Reaktors, eine räumliche Unbeweglichkeit sowohl vor als
auch nach der Bindung der Spaltprodukte in einem großen Teil des Volumens des Brennstoffes, sie sind
chemisch inert bezüglich der Reaktion mit dem Brennstoff und tier Hülle und frei von störenden
Einwirkungen auf die Kernspaltungskettenreaktion.
Beispiele für die verwendeten Zusätze gemäß der Erfindung sind
2 CaO · SiO2. MgO · SiO2,2 MgO · SiO2,
lung verbinden sich mit bestimmten Spaltprodukten
Daher besteht eine besonders bevorzugte Ausführugs· form der Erfindung darin, eine Kombination von
Zusätzen zu verwenden, so daß die Vielzahl der bei Kernspaltungskettenreaktionen erzeugten Spaltpro
dukte chemisch und bezüglich der räumlichen Bewe
gung unbeweglich oder inert gemacht werden und die nachteiligen Wirkungen beseitigt werden.
So wird zum Beispiel ein Oxidmaterial, wie Mullite
oder Titanoxid, in Kombination mit einer Cäsium-Gra
phit-Verbindung verwendet, wobei das Oxid dazu dient,
die schädlichen metallischen Spaltprodukte zu binden, wie Cäsium und Rubidium, und die Cäsium-Graphit-Verbindung sich mit schädlichen nichtmetallischen
Spaltprodukten verbindet, wie Jod.
Die Tabelle 1 gibt weitere Beispiele in Form einer Aufstellung der Zusätze, der aus der Reaktion der
Zusätze mit Cäsium gebildeten Reaktionsprodukte und der geschätzten Schmelztemperaturen des Reaktionsproduktes. Dabei wurde als Kriterium verwendet, daß
die gebildete Cäsiumverbindung bei Anwesenheit vom UO2 thermodynamisch stabil (Cäsiumdruck kleiner als
etwa 0,1 Pa) und hochschmelzend ist (Solidustemperatur
bei mehr als 1000"C).
Zusatz
Geschätzte
Schmelztemperatur des
Reaktionsproduktes
(C)
CaO · SiO2
3 CaO · 2 SiO7
2 CaO · SiO,
2 MgO · SiO3
MgO - SiO2
CaO · AI2O, · 2 SiO2
2 MgO · 2 AI2O., · 5 SiO,
CaO · 2 SiO2 · TiO2
Cs2O · 3 CaO · 6 SiO,
oder Cs2O · CaO · SiO2
Cs2O · MgO · 3 SiO2
Cs2O · MgO · 5 SiO2
oder Cs2O · 5 MgO · 12 SiO2
Cs2O · AI2O3 · 2 SiO2
oder Cs2O · 2 CaO · 3 SiO2
Cs2O · AI2O3 ■ 4 SiO3
Cs2O · TiO2 · 4 SiO2
1200-1500
1000-1100
1100-1300
1500
1800
Allgemein können die günstigen Wirkungen der Festlegung des Spaltproduktes durch eine Verbindung
mit relativ geringen Mengen von 0,5—4 Gew.-% der
Zusätze in dem Kernbrennstoff erreicht werden. Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform können
der Brennstoffzusammensetzung 0,5 bis etwa 2 Gew.-% μ
Metalloxide, 0,5 bis etwa 2 Gew.-% gemischte Oxide und etwa 1 bis etwa 4 Gew.-% Cäsium-Graphit-Verbin·
dung zugefügt werden, um die Spaltprodukte zu binden, die sich bei Vorhandensein von etwa 2 Atomprozent der
spaltbaren Atome in dem Brennelement bei der Spaltung ergeben. Zusätze, die merklich unter der
angegebenen Mindestmenge liegen, sind für die lnertmachung der schädlichen Spaltprodukte unwirksam. Die Zugabe von Zusätzen in beträchtlich größerer
Menge als der angegebenen Maximalmenge bewirkt einen übermäßig großen Anteil von inertem Material in
dem Brennstoff und nimmt daher einen Raum ein, der günstigerweise mit spaltbarem Material ausgefüllt sein
sollte.
Die gemäß der Erfindung verwendeten Zusätze können in verschiedenster Weise in das Brennelement
eingefügt werden. Die Zusätze können beispielsweise den brennstoff haltigen Rohmaterialien zugefügt werden (beispielsweise den dampfförmigen, flüssigen oder
festen uranhaltigen Chemikalien bei der Brennstoffhersteliung), oder zu den Brennstoffpreßlingen in einem
Tablettenherstellungsprozeß oder einem Pulver, das zur
Pressung von Tabletten verwendet wird oder zur
Herstellung von Tabletten durch Vibrationsverfahrep,
Typischerweise können die Zusätze dem Brennstoffmaterial durch mechanische Mischung, gleichzeitige
Ausfällung oder Einführung zu irgendeinem geeigneten Zeitpunkt in dem Brennhtoffherstellungsverfahren zugefügt
werden. Weiterhin können die Zusätze auf dem Brennstoff als Oberzug angeordnet sein einschließlich
eines Überzugs für Brennstoff in Tablettenform oder auf der Innenseite der Hülle benachbart zu dem Brennstoff, ι ο
Ein geeignetes Verfahren zum Herstellen eines solchen Oberzuges ist beispielsweise Flammspritzen. Es ist
außerdem möglich, eine Imprägnierung von Tabletten oder pulverförmigen Brennstoffen durch Zusätze in
flüssiger oder Dampfform anzuwenden. Ebenso können die Zusätze in Form von Folien oder Rohrabschnitten so
eingefügt werden, daß sie den Brennstoff umgeben oder als Scheiben des Zusatzes zwischen Brennstoffschichten,
als dünne zwischen Brennstofftabletten eingelegte Tabletten, in Form einer aufgeschmierten Schicht eines
geschmolzenen Zusatzes von einem Lötwerkzeug oder als Paste, beispielsweise als Epoxidpaste. Ebenso
können die Zusätze als verdampfbare Verbindungen zugefügt werden (beispielsweise S1CI4 und TiCb) oder
als Flüssigkeitsnebel (beispielsweise Nitratlösungen von Al, Si, Ti usw.), und zwar zu der Flamme von
Gasphasenreaktionsverfahren, welche zur Umwandlung solcher Gase, wie Uranhexafluorid in einen
Feststoff, wie Urandioxid, durch Flammenreaktion verwendet werden.
Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung näher erläutert
Beispiele 1 bis 8
Die Umsetzung der ausgewählten Zusätze wurde wie folgt durchgeführt
Eine Tantalkapsel wurde hergestellt mit einem oberen zylindrischen Volumen mit einem Durchmesser
von etwa 2,5 cm und einer Höhe von etwa 7,5 cm. Dieses obere zylindrische Volumen war zentrisch mit einem
unteren zylindrischen Volumen mit einem Durchmesser von etwa 0,6 cm und einer Höhe von etwa 10 cm
ausgerichtet und verbunden. In das untere Volumen wurde etwa 1 g flüssiges Cäsium eingeführt und der
jeweils ausgewählte Zusatz in Pulverform in einem Schmelztiegel, der entweder aus Molybdän oder
Urandioxid bestand, in das obere Volumen eingesetzt Die Tantalkapsel wurde evakuiert, verschlossen und in
einem Zweizonen-Vakuumofen erhitzt Die obere Zone des Ofens bestimmte die Temperatur des Zusatzes, und
die untere Zone des Ofens wurde benutzt, um den gewünschten Cäsiumdampfdn.·,:'; zu erzeugen. Die
Proben wurden bei den in Tabelle 2 angegebenen Temperaturen etwa 100 Stunden lang erhitzt
Dabei ergab sich, daß die in Tabelle 2 aufgeführten Oxide mit Cäsiumdampf unter Bildung von cäsiumhaltiger
Verbindungen reagierten. Die Tabelle enthält weiterhin die Cäsiumdampfdrucke, die Reaktionstemperaturen
und die Sauerstoffaktivitäten des Systems während der beobachteten Reaktion. Die Sauerstoffaktivitäten
wurden eingestellt entweder durch überschüssiges Molybdän (M0/M002) oder durch einen Überschuß
an UO2003 in dem System.
Beispiel | Oxyd | Cäsiumhaltige Reaktionsprodukte |
Cäsium-
druck |
Reaktions temperatur |
Freie Energie
des molaren Sauerstoffs |
(Pa) | (C) | (U/Mol O2) | |||
1 | SiO, | Cs2C · 2 SiO2 + Cs2O - 4 SiO2 | 2 · 104 | 800 | -397 |
2 | SiO, | Cs2O · 2 SiO2 + Cs2O · 4 SiO, | 4 · 10' | 903 | -355 |
3 | SiO, | Cs2O ■ 2 SiO2 + Cs2O · 4 SiO2 | 5 · ΙΟ1 | 800 | -335 |
4 | SiO2 | Cs2O · 2 SiO, + Cs2O · 4 SiO2 | 2 · 102 | 990 | -314 |
5 | TiO2 | nicht identifizierte Phase, enthält etwa 50 Gew.-% Cs |
2 · 104 | 800 | -397 |
6 | TiO3 | nicht identifizierte Phase, enthält etwa 50 Gew.-% Cs |
4 ■ 10' | 903 | -355 |
7 | 3 Al2O., · 2 SiO2 | Cs2O · AI2O3 · 2 SiO2 | 1 · 104 | 795 | -335 |
8 | 3 Al2O3 · 2 SiO, | Cs2O · Al2O3 · 2 SiO2 + unbekannte Phase |
2 · 10* | 990 | -314 |
Es wurde ein Rohr aus Zirkaloy-2 mit einer Länge von
etwa 15 cm und einem Durchmesser von etwa 1,2 cm in Wasser im Autoklaven behandelt, um eine schützende
Oxidschicht zu erhalten. Dieses Rohr wurde beschickt mit einer Säule von einer Länge von etwa 7,5 cm, die aus
Urandioxid-Brennstofftabletten mit einer Länge von jeweils 1,2 cm bestand, welche aus dem Uranisotop
U-238 bestanden, das mit 7,28 Atomprozent des Isotops U-235 angereichert war. Die Tabletten hatten eine
zylindrische Form nit einer Höhe von etwa 1,2 cm und
einem Durchmesser von etwa 1,2 cm mit einer zylindrischen Aushöhlung mit einem Durchmesser von
etwa 0,37 cm in der Mitte jeder Tablette. Alle Tabletten
enthielten eiren Zusatz aus einer Mischung von Siliziumdioxid und Aluminiumoxid in einer Menge von
jeweils 03 Gew.-%. Der Zusatz wurde dem UOVPulver
als Pulver vor der Sinterung zu Tabletten zugesetzt Cäsium in Form von Cäsiumjodid und Cäsiummolybdat
plus Uranmetall wurden in die zylindirischen Hohlräume in jede der Rrennstofftabletten eingefügt, um die
Spaltprodukte nachzuahmen, die sich aus einem Abbrand von 5 Atompfozent U-235 ergeben würden.
Das Rohr aus Zirkaloy-2 wurde an beiden Enden mit
durch Schmelzschweißung aufgebrachten Endkappen aus Zirkaloy-2 verschlossen.
Das Rohr wurde für etwa 50 Tage in einen Siedewasserreaktor zur Bestrahlung mit einem Neutronenfluß von etwa 2,5 χ ΙΟ13 Neutronen/cm2 · Sekunde
eingesetzt. Dann wurde das Rohr aus dem Reaktor herausgenommen, und die Brennstofftabletten wurden
aus dem Rohr zur Durchführung einer keramographischen und einer Elektronenmikrosondenanalyse herausgenommen. Dabei wurden Schutzmaßnahmen eingehal
ten zum Schutz des Personals vor einer Betrahlung. Die Brennstofftabletten hatten bezüglich ihres Gefüges ein
Aussehen ähnlich dem von Brennstofftabletten in kommerziellen Reaktoren, welche bei einem Brennstoff
mit hohem Neutronenfluß starken Abbrandbedingungen ausgesetzt waren. Die Untersuchung des Rasterbil-
des der Mikrosonde zeigte eine offensichtliche und klare Korrelation des Cäsium- und Siliziumgehaltes an der
gleichen Stelle. Dies zeigte, daß das Cäsium sich chemisch mit einer siliziumoxidhaltigen Phase in der
Brennstoffmatrix verbunden hatte. Das Cäsium war sogar mit dem Silizium in kalten Brennstoffbereichen
verbunden, von denen angenommen wurde, daß das Cäsium nur schwer zugänglich sein würde. Durch die
Analyse wurde auch die Anwesenheit von Aluminiumoxid beim Silizium und Cäsium bestätigt. Es wurde
angenommen, daß Cäsium mit Siliziumoxid und Aluminiumoxid (Mullit) unter den Bedingungen, wie sie
in dem Brennelement vorhanden waren, reagiert hatte unter Bildung eines Cäsium-Aluminiumoxidsilikates der
ZusammensetzuntgCsiO · AbO
Claims (4)
1. Brennstoffzusammensetzung für einen Kernreaktor mit einem Kernbrennstofftnaterial, das min-
destens ein-spaltbares Isotop und einen Zusatz zum
Binden der SpaltproduRte enthält, die sich aus den Kernspaltungs-Kettenreaktionen des Kernbrennstoffmaterials ergeben und zur Verhinderung der
Reaktion der Spaltprodukte mit den Reaktorkernponenten bei den Reaktorbetriebstemperaturen,
durch Umsetzung der Spaltprodukte mit dem Zusatz, dadurch gekennzeichnet, daß der
Zusatz in einer Menge von 0,5—4 Gew-% der Brennstoffzusammensetzung vorhanden und ausgewählt ist aus Aluminiumsilikaten, Kalziumsilikaten
und Magnesiumsilikaten, Siliziumdioxid-Aluminiumoxid-Magnesiumoxid, Siliziumdioxid-Aluminiumoxid-Kalziumoxid, Aluminium-Titanaten, Silizium-Titanaten und Kalziumoxid-Siliziumdioxid-Titana-
ten sowie Cäsium-Graphit-Verbindungen und Mischungen der vorgenannten Stoffe.
2. Zusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Brennstoffmaterial Uranoxid-, Plutoniumoxid-, Thoriumoxid-Verbindungen
und deren Mischungen umfaßt
3. Zusammensetzung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Kernbrennstoffmaterial
Uranoxid-Verbindungen umfaßt
4. Zusammensetzung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Zusatz Siliziumdioxid-Aluminiumoxid-Magnesiumoxid
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