DE2728748C2 - - Google Patents
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- G21C—NUCLEAR REACTORS
- G21C3/00—Reactor fuel elements and their assemblies; Selection of substances for use as reactor fuel elements
- G21C3/42—Selection of substances for use as reactor fuel
- G21C3/58—Solid reactor fuel Pellets made of fissile material
- G21C3/62—Ceramic fuel
- G21C3/623—Oxide fuels
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein oxidisches Kernbrennstoffmaterial in Pellet- oder Pulverform, mit
mindestens einem spaltbaren Isotop
und mit oxidischen Zusätzen, die
durch chemische Reaktion mit
Spaltprodukten diese im Kernbrenn
stoff zurückhalten und dadurch eine
Versprödung einer den
Kernbrennstoff umgeben
den Umhüllung vermindern.
In Siedewasserreaktoren ist
der Kernbrennstoff im allgemeinen in zusammengepreßter Form in
korrosionsbeständigen, nicht reaktiven, wärmeleitenden Behältern
oder Umhüllungen enthalten, wobei das dadurch gebildete Element bzw.
die Baueinheit die Form von Stäben, Rohren oder Platten annehmen
kann. Eine Vielzahl dieser Brennstoffelemente ist in einem Kühl
mittelströmungskanal im festgelegten Abstand montiert und eine Anzahl
dieser so gebildeten Baueinheiten ist unter Bildung eines Reaktor
kernes so aufgebaut, daß im Kern eine Kettenreaktion aufrechterhal
ten wird. Der Kern befindet sich in einem Reaktorgefäß, durch
welches ununterbrochen Wasser als Kühlmittel geleitet wird.
Eine Hauptnotwendigkeit beim Betrieb eines Kernreaktors besteht darin,
die radioaktiven Spaltprodukte in den Brennstoffelementen einzuschließen.
Dies wird durch übliche Umhüllungen aus Zirkoniumlegierun
gen, wie Zircaloy-2 und Zircaloy-4, erreicht.
Einige aus der Spaltung von U-233, U-235, Pu-239 oder Pu-241 entstehenden Spaltprodukte, ein
schließlich von Jod und Brom, haben sich als korrosiv auf die Umhüllung
erwiesen.
Während des Langzeitbetriebes von Kernreaktoren sind daher Beschädi
gungen der Umhüllung auf Grund solcher Korrosion beobachtet worden.
Ein gattungsgemäßes oxidisches Kernbrennstoffmaterial ist aus
der US-PS 38 26 754 bekannt.
Wie dort beschrieben ist,
können gewisse Zusätze den Kernbrennstoffen beigegeben wer
den, um den korrosiven Angriff der Spaltprodukte auf die Umhüllung
zu verhindern. Dieses Ergebnis wird erreicht durch chemische Reaktion
der Zusätze mit den schädlichen Spaltprodukten,
so daß die Spaltprodukte am Wandern zur Umhüllung gehindert wer
den.
Aus der DE-OS 20 62 126 sind weitere Zusätze von Kupfer, Titan oder Titanoxid zum oxidischen
Kernbrennstoff bekannt.
Die vorliegende Erfindung beruht auf der Feststellung, daß
Cadmium, das bei der Spaltung von U-233,
U-235, Pu-239 oder Pu-241 nur in relativ geringen Mengen entsteht,
eine deutlich schädliche Wirkung auf übliche Umhüllungsmaterialien
für Kernbrennstoffelemente hat. Insbesondere wurde festgestellt, daß
durch das Cadmium im Temperaturbereich von 300-340°C ein
Brüchigwerden von Umhüllungen aus Zirkonlegierung verursacht wird.
Ein solcher zerstörerischer Angriff tritt bei Anwesenheit von
festem Cadmium bei 300°C, von flüssigem Cadmium bei 340°C
und bei in flüssigem Cäsium gelöstem Cadmium bei irgendeiner Tempe
ratur in diesem Bereich auf. Die bisher verwendeten Zusätze zur Bindung von
schädlichen Spaltprodukten
binden das Cadmium
jedoch nicht.
Die Aufgabe zur vorliegenden Erfindung bestand also
darin, Substanzen anzugeben, die auch das
Spaltprodukt Cadmium im oxidischen Kernbrennstoff
zurückhalten.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß Zusätze von Kupfer
ferrit und/oder Kupfertitanat zum oxidischen Kernbrennstoffmaterial zugegeben werden, die einzeln oder zusammen die
Eigenschaft ha
ben, mit Cadmium unter Reaktorbetriebsbedingungen
chemisch zu reagieren und diesen zu binden, wodurch das Verspröden der Umhüllung des
Kernbrennstoffelementes durch Cadmium in flüssiger
oder fester Form oder in Form einer Lösung in flüssigem Cäsium
verhindert wird.
Der Zusatz aus CuFe2O3 und/oder CuTiO3 wird in geeigneter Weise mit
dem Kernbrennstoff vereinigt, wie durch mechanisches Mischen des
Zusatzes in Pulverform mit dem Kernbrennstoff in ähnlich fein zer
teiltem Zustand.
Der Zusatz kann auch als Überzug
auf Brennstoffpellets oder auf die innere Oberfläche der Umhüllung
aufgebracht werden und schließlich kann man den Zusatz auch in Form von Schichten
zwischen den Brennstoffpellets im Brennstoffelement verteilen.
Im allgemeinen kann die Cadmiumbindung im Kernbrennstoff nach der vorliegenden Er
findung mit relativ geringen Mengen an CuFe2O4 oder CuTiO3 erreicht
werden.
Der erfindungsgemäß verwendete Zusatz
sollte in einer für die chemische Reaktion mit dem Cadmium erforderlichen
stöchiometrischen Menge
dem Kernbrennstoff zugegeben werden. Beträchtlich weniger als eine solche
stöchiometrische Menge läßt in einem gewissen Maße eine Cadmiumver
sprödung der Umhüllung zu, während der Einsatz von beträchtlich mehr
als dieser stöchiometrischen Menge dem System inertes Material hinzu
fügt, das den Raum einnimmt, der besser vom Spalt- oder Brutmaterial
eingenommen werden sollte.
Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
werden 0,0025-0,025 Gewichtsprozent, vorzugsweise 0,0075 Ge
wichtsprozent CuTiO3 und/oder 0,0033-0,033 Gewichtsprozent,
vorzugsweise etwa 0,01 Gewichtsprozent CuFe2O4, bezogen auf das Kern
brennstoffmaterial, eingesetzt.
Zur Verdeutlichung der schädlichen Wirkung von Cadmium auf
Zirkonlegierungen wurden Versuche durchgeführt.
In einem Zugtest zerbrach ein Probekörper aus Zircaloy-2 in Argon bei
300° bei einer 75%igen Verringerung der Querschnittsfläche
und mit einer plastischen Fliesdehnung (yield strain) von etwa 15%
nach einer Maximalbelastung von etwa 4200 kg/cm2. Die Bruchmorpholo
gie war duktil.
Bei Wiederholung dieses Tests, bei der sich Cadmium in Kontakt mit dem
Testkörper befand, trat der Bruch als ein transgranularer Spaltbruch
ohne Verringerung der Querschnittsfläche und ohne plastische Flies
grenze bei einer Maximalbelastung von etwa 2800 kg/cm2 auf,
bevor die Streckgrenze des Probekörpers erreicht wurde. Nach Beendi
gung des Tests wurden in dem Probekörper viele beginnende Risse fest
gestellt.
Ähnliche Ergebnisse wurden bei weiteren Tests erhalten, die in gleicher
Weise bei Temperaturen zwischen 250 und 350°C ausgeführt
wurden und die die Verwendung von festem Cadmium,
flüssigen Cadmium und Cadmium gelöst in
flüssigem Cäsium bei Temperaturen sowohl oberhalb als auch unterhalb des Schmelzpunktes von Cadmium
von 321°C einschlossen.
Beim Testen der vorliegenden Erfindung wurde eine Vielzahl von Ver
bindungen mit Cadmium bei 350°C in evakuierten Quarzkapseln in ei
nem Ofen mit thermischen Gradienten äquilibriert. Diese Verbindungen
schlossen TiO2, SiO2 mit 13% Al2O3, SiO2 mit 25% Al2O3, Kupfer
chromat, Kupferwolframat, Kupfermolybdat, Nickelmolybdat und
Nickeltitanat ein. Bei dieser Behandlung trat entweder eine Reaktion
des Cadmiums mit der Verbindung ein oder nicht. Bei den Verbindungen,
mit denen sich das Cadmium umsetzte, erwiesen sich die gebildeten
Verbindungen als stabil bis zu etwa 1000°C, der Temperaturobergren
ze des Ofens. CuFe2O4 und CuTiO3 setzten sich unter diesen Umständen
mit dem Cadmium um, wobei Kupfer in metallischer bzw. in elementarer
Form freigesetzt wurde und das Cadmium an dessen Stelle in die Ferrit-
bzw. Titanatverbindung eintrat. Mit den anderen oben aufgeführten
Verbindungen trat keine Reaktion mit dem Cadmium auf.
Bei außerhalb des Reaktors ausgeführten Experimenten mit CuFe2O4 wur
den bei Temperaturen zwischen 300 und 950°C 0,1 g Cadmium durch 2,9 g CuFe2O4 gebunden bzw. gegettert.
Bei der visuellen Untersuchung
wurde beobachtet, daß sich Kupfer gebildet hatte. Es hatte sich somit
nur etwa 1/10 der Gesamtmenge an CuFe2O4 -Pulver bei der stöchiome
trischen Kupfer/CuFe2O4-Reaktion umgesetzt.
Beim Einsatz von CuFe2O4 und/oder CuTiO3 zur Füllung des Spaltes
zwischen dem Kernbrennstoff und der Umhüllung eines Brennstoffstabes
kann der Zusatz in Pulverform leicht an Ort und Stelle gepackt werden.
Bei einem typischen Volumen von 14,5 mL für diesen Spalt würde die
den Spalt füllende Menge 32 g CuFe2O4 oder 11 g CuTiO3 betragen und
dies wäre ausreichend, um das an allen Orten des Brennstoffstabes
während des Reaktorbetriebes freigesetzte Cadmium zu binden.
Wenn es erwünscht ist, den Versprödungsprozeß gemäß der vorliegenden
Erfindung an Orten zwischen den Brennstoffpellets zu schaffen, dann
kann eine etwa 0,125 mm dicke Schicht aus z. B. CuFe2O4 zwischen jedem
Paar von Pellets angeordnet werden. In einer typischen Brennstoffstab
einheit mit 100 Brennstoffpellets, von denen jedes eine
Endoberfläche von 0,87 cm2 hat, würden insgesamt etwa 2,5 g
CuFe2O4 in dem Brennstoffstab eingebracht. Diese Menge stellt einen
beträchtlichen Überschuß über das stöchiometrische Äquivalent des
Cadmiums dar, das während der normalen Lebensdauer des Brennstoff
stabes in einem typischen Siedewasserreaktor erzeugt wird, doch ist
es andererseits wiederum nicht zu viel, um merklich Brut- oder
Spaltmaterial der Brennstoffstabladung zu ersetzen.
Claims (4)
1. Oxidisches Kernbrennstoffmaterial in Pellet- oder Pulver
form, mit mindestens einem spaltbaren Isotop und mit oxidischen Zu
sätzen, die durch chemische Reaktion mit Spaltprodukten diese im
Kernbrennstoff zurückhalten und dadurch eine Versprödung einer den Kernbrennstoff umgebenden Umhüllung
vermindern,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Kernbrennstoffmaterial als Zusatz CuFe2O4 und/oder CuTiO3
enthält, um das Spaltprodukt Cadmium im Kernbrennstoff zu binden.
2. Oxidisches Kernbrennstoffmaterial nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
CuTiO3 in einer Menge von 0,0025 bis 0,025 Gew.-%, bezogen auf das
Kernbrennstoffmaterial, vorhanden ist.
3. Oxidisches Kernbrennstoffmaterial nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
CuFe2O4 in einer Menge von etwa 0,0033 bis etwa 0,033 Gew.-%,
bezogen auf das Kernbrennstoffmaterial, vorhanden ist.
4. Oxidisches Kernbrennstoffmaterial nach Anspruch 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Zusatz in einer Menge von etwa 0,01 Gew.-%, bezogen auf das
Kernbrennstoffmaterial, vorhanden ist.
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