DE3740019A1 - Vortriebsschild mit fluessigkeitsgestuetzter ortsbrust - Google Patents
Vortriebsschild mit fluessigkeitsgestuetzter ortsbrustInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Vortriebsschild mit flüssig
keitsgestützter Ortsbrust, insbesondere für den Tunnelvor
trieb, mit einem eine Vortriebsmaschine aufnehmenden, zur
Schildrückseite hin durch eine Querwand abgeschotteten
Arbeitsraum, der mit einer Zuleitung für Stützflüssigkeit
und mit einer Abfördervorrichtung für das Abbaumaterial
versehen ist und in kommunizierender Verbindung mit einer
Druckluftkammer des Schildes steht, die zur Erzielung
eines auf den Spiegel der Stützflüssigkeit wirkenden
Druckluftpolsters eine Druckluftzuleitung aufweist.
Vortriebsschilde, bei denen die Ortsbrust durch eine Stütz
flüssigkeit, z.B. Wasser oder bevorzugt eine Bentonit-
Suspension, gesichert wird, sind in verschiedenen Aus
führungen bekannt (DE-PS 22 27 083, Zeitschrift
"Tiefbau" 1981, Seite 392). Innerhalb des zur Ortsbrust
hin offenen, einen angetriebenen Schneidkopf bzw. ein
Schneidrad o. dgl. aufnehmenden und nach hinten durch
die Querwand abgeschotteten Arbeitsraumes ist eine diesen
in eine Doppelkammer unterteilende Tauchwand vorgesehen,
die im oberen Bereich eine Druckluftkammer bildet, deren
auf den Spiegel der Stützflüssigkeit wirkendes Luft
polster Volumenschwankungen in der Stützflüssig
keit ausgleicht, so daß jederzeit eine zuverlässige
Abstützung der Ortsbrust durch den hydrostatischen
Druck der Stützflüssigkeit erfolgt. Der Luftdruck in
der Druckluftkammer wird durch ein Luftregelsystem
auf einen vorgegebenen Druckwert, der den jeweiligen
Bodenverhältnissen angepaßt ist, eingestellt.
Durch die Anordnung der Tauchwand innerhalb des Schild
arbeitsraumes ergibt sich hier eine Doppelkammer mit
verhältnismäßig großen axialen Abmessungen, wodurch
u.a. die Verlagerung der Vortriebsmaschine im Schild
und vor allem auch die Abförderung des Bodenmaterials
aus dem Schildarbeitsraum erschwert werden.
Es ist bei Vortriebsschilden für den Tunnelbau bekannt,
den zylindrischen Schildmantel im Bereich des vorderen
Schildendes unter Ausbildung einer umlaufenden Schild
schneide doppelwandig auszubilden (DE-AS 15 34 642).
Die Querwand, welche den Arbeitsraum abschottet, bildet
das hintere Ende der Schildschneide. Die Vortriebs
maschine besteht aus einem um die Schildachse drehbaren
Schneidrad, das innerhalb des von der Schildschneide um
schlossenen Arbeitsraumes angeordnet und vor der Quer
wand einen Innenzahnkranz trägt, mit dem angetriebene
Ritzel der an der Querwand angebauten, über den Umfang
verteilt angeordneten Antriebsmotoren im Zahneingriff
stehen.
Ausgehend von einer Schildvortriebseinrichtung der
eingangs genannten Art liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, diese so auszugestalten, daß der Schildinnen
raum durch die hier befindliche Druckluftkammer für die
Beaufschlagung der Stützflüssigkeit weniger stark einge
engt wird, so daß auch die Lagerung der Vortriebsmaschine
und/oder die Abförderung des Abbaumaterials aus dem
Schildarbeitsraum erleichtert wird.
Die vorgenannte Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch ge
löst, daß die Druckluftkammer sich ring- oder ringsegment
förmig über den Innenumfang des Schildes erstreckt.
Mit dieser Anordnung der Druckluftkammer am Innenumfang
des Schildes wird die sonst durch die Anordnung einer
Tauchwand sich ergebende Doppelkammer mit großen
axialen Abmessungen vermieden. Die Druckluftkammer, die
mit dem die Stützflüssigkeit aufnehmenden Arbeitsraum
des Schildes kommunizierend verbunden ist, ist raumsparend
am Innenumfang des zylindrischen Schildes angeordnet und
erstreckt sich in Umfangsrichtung über den Schildmantel,
ohne den Schildinnenraum unzuträglich einzuengen.
Vorzugsweise wird die Anordnung so getroffen, daß die
Druckluftkammer den um die Schildachse rotierenden
Schneidkopf der Vortriebsmaschine umschließt. In wei
terer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung erstreckt
sich die Druckluftkammer bis unterhalb der Schildachse
ringförmig über den Schildinnenumfang, wobei sie an ihren
unteren Enden zu dem Abbauraum hin offen ist. Bei
dieser Anordnung umschließt demgemäß die ringförmige
Druckluftkammer den die Vortriebsmaschine aufnehmenden
Arbeitsraum des Schildes, wobei sie zur Herstellung
der kommunizierenden Verbindung an ihren beiden unter
halb der Schildmitte gelegenen Enden in offener Ver
bindung zu dem Abbauraum steht.
Besonders vorteilhaft ist erfindungsgemäß eine An
ordnung, bei der sich die Druckluftkammer zum vor
deren Schildende hin in ihrer radialen Querschnitts
abmessung verjüngt, so daß der rotierende Schneidkopf
ortsbrustseitig in seinem Druchmesser ohne weiteres so
ausgestaltet werden kann, daß er den gesamten Schild
querschnitt, möglichst mit einem gewissen Überschnitt,
überstreicht und freischneidet. Bei einer bevorzugten
Ausführungsform der Erfindung ist die Druckluftkammer
durch den die Schildschneide ausbildenden, im Quer
schnitt etwa dreieck- oder trapezförmigen Schildmantel
gebildet. In diesem Fall wird der Innenquerschnitt
des Schildarbeitsraumes durch die Anordnung der Druck
luftkammer nicht eingeengt, da hierfür der ohnehin vor
handene Totraum in der Schildschneide genutzt werden
kann.
Die Ausgestaltung der Druckluftkammer als Ring- bzw.
Ringsegmentkammer hat zudem den Vorteil, daß sich in die
sem Fall ohne weiteres auch Vortriebsmaschinen einsetzen
lassen, deren rotierender Schneidkopf nicht zentral,
sondern im Umfangsbereich im Schild gelagert ist und über
mehrere in Umfangsrichtung versetzte Antriebsmotoren
angetrieben werden kann, deren angetriebene Ritzel
in die Innenverzahnung eines am Schneidkopf angeord
neten Zahnkranzes eingreifen.
Die Erfindung wird nachfolgend im Zusammenhang mit dem
in der Zeichnung gezeigten bevorzugten Ausführungsbei
spiel näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 ein erfindungsgemäßen Vortriebs
schild im Bereich seines ortsbrust
seitigen Endes im Vertikalschnitt;
Fig. 2 den Vortriebsschild nach Fig. 1 in
einer Ansicht von der Ortsbrust her in
Richtung des Pfeiles II der Fig. 1.
Der in der Zeichnung dargestellte Vortriebsschild 1 weist
einen zylindrischen Schildmantel 2 auf und ist an seinem
ortsbrustseitigen Ende mit einer Schildschneide 3 ver
sehen. Der Vortriebsschild 1 ist bei dem gezeigten Aus
führungsbeispiel, wie bekannt, mehrteilig ausgebildet.
Er besteht aus mehreren in Vortriebsrichtung hinter
einander geschalteten und sich mit ihren zylindrischen
Mantelflächen überlappenden Schildabschnitten, von denen
Fig. 1 nur der vordere Schildabschnitt 4 und ein ihm
nachgeschalteter Schildabschnitt 5 gezeigt sind. Zwischen
den beiden Schildabschnitten 4 und 5 befinden sich hy
draulische Pressen 6 zum Vorpressen des vorderen Schild
abschnitts 4 mit der darin gelagerten Vortriebsmaschine.
Der nachfolgende Schildabschnitt 5, der das Widerlager
für die Pressen 6 bildet, kann mit Hilfe gesonderter
Pressen dem vorlaufenden Schildabschnitt 4 nachgeführt
werden.
Ein- oder auch mehrteilige Vortriebsschilde sind be
kannt und bedürfen daher keine weiteren Erläuterungen.
Von Bedeutung ist hier, daß der Vortriebsschild 1 bzw.
sein vorderer Schildabschnitt 4 mit einer druckdichten
Querwand 7, 8 versehen ist, die den zur Ortsbrust 9 hin
offenen Arbeitsraum 10 am ortsbrustseitigen Ende des
Schildes 1 zur Schildrückseite hin abschottet.
Die Querwand 7, 8 kann mehrteilig ausgeführt sein.
Sie besteht bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel aus
fest mit dem zylindrischen Schildmantel 2 verbundenen
ringförmigen Wandteilen 7 und einem die Innenöffnung
dieses ringförmigen Wandteils verschließenden inneren
Wandteil 8, das lösbar angeordnet sein kann und/oder
mit einer Schleuse 11 versehen werden kann, so daß
der Arbeitsraum 10 vom Schildinnenraum her z.B. für
die Durchführung von Wartungs- und Reparaturarbeiten
an der Vortriebsmaschine zugänglich ist.
Die Vortriebsmaschine ist in ihrem grundsätzlichen Auf
bau ebenfalls bekannt. Sie besteht aus einem Schneid
kopf 12 o.dgl., der mit Schneidwerkzeugen, hier mit
Rollenmeißeln 13 bestückt ist, von denen in Fig. 1 der
Einfachheit halber nur einige wenige gezeigt sind. Der
Schneidkopf 12 ist an der Querwand 7, 8 um die Schild
achse drehbar gelagert. Er weist im Inneren eines
in der Querwand liegenden abgedichteten Raumes 14 einen
Innenzahnkranz 15 auf, in den die Antriebsritzel der
Antriebsmotoren 16 eingreifen, die z.B. als Hydraulik
motoren ausgebildet und über den Umfang der Querwand
verteilt angeordnet sind.
Im Einsatz des Vortriebsschildes mit flüssigkeits
gestützter Ortsbrust 9 ist der gesamte Arbeitsraum 10
des Schildes mit der Stützflüssigkeit gefüllt, die
im allgemeinen aus einer thixotropen Flüssigkeit, vorzugsweise
einer Bentonit-Suspension besteht. Die Stützflüssig
keit wird über eine (nicht dargestellte) Zuleitung in
der druckdichten Querwand 7, 8 in den Arbeitsraum 10
eingeführt, wobei jeweils der Anteil an Stützflüssig
keit ersetzt wird, der bei der Abförderung des Abbau
materials aus dem Arbeitsraum 10 abgeführt wird.
Die Abförderung des Abbaumaterials erfolgt bei dem
gezeigten Ausführungsbeispiel auf hydraulischem Wege
über eine Abförderleitung 17, die im Sohlbereich bei
18 in den Arbeitsraum 10 mündet. Es besteht aber auch
die Möglichkeit, das Gemisch aus Abbaumaterial und
Bodenflüssigkeit mit Hilfe eines anderen Förder
mittels, z.B. einer Förderschnecke o.dgl. aus dem
Arbeitsraum 10 abzuziehen.
Die Schildschneide 3 erstreckt sich ringsegmentförmig
über den Firstbereich und die beiden Seitenbereiche
des Schildes bis zu einer Stelle 3′ (Fig. 2), die unter
halb der Mittelachse des zylindrischen Schildes 1 liegt.
Auf diesem Umfangsbereich ist die Schildschneide 3
durch eine im Querschnitt etwa dreieck- oder trapez
förmige Doppelwandung des Schildmantels gebildet,
wobei die innenliegende Wandung 19 zur Schildachse ge
neigt ist und mit ihrem vorderen Ende an dem die Schneide
bildenden Ende des Schildmantels und mit ihrem rückwär
tigen Ende an dem Wandteil 7 der Querwand durch Schweißen
befestigt ist. Auf diese Weise ergibt sich im Inneren der
Schildschneide 3 eine über den Innenumfang des Schildes
umlaufende ring- oder ringsegmentförmige Innenkammer,
welche eine Druckluftkammer 20 bildet und an ihren
beiden unteren Ende bei 3′ in kommunizieren
der Verbindung mit dem Arbeitsraum 10 steht.
Die Druckluftkammer 20 umschließt demgemäß den Arbeits
raum 10; sie wird rückseitig durch das Wandteil 7 der
Querwand 7, 8 geschlossen.
Die Druckluftkammer 20 ist im oberen Bereich über eine
oder mehrere Druckluftzuleitungen 21 (Fig. 2) an eine
Druckluftquelle angeschlossen, so daß sich der Druck
in der Druckluftkammer regeln läßt. Das in der Druck
luftkammer 20 befindliche Luftpolster wirkt auf die
Oberfläche 22 der vom Arbeitsraum 10 von unten in die
Druckluftkammer aufsteigenden Stützflüssigkeit 23 und
sorgt in bekannter Weise für den Druckausgleich und
den Ausgleich von Volumenschwankungen in der Stütz
flüssigkeit.
Da sich die Druckluftkammer 20 nur über einen Teilumfang
des Schildes erstreckt und bei 3′ im unteren
Schildbereich endet, ist die Schildschneide 3, 2 im
Sohlbereich des Schildes gemäß Fig. 1 als einfache
Schneide 3′′ ausgebildet. Es besteht aber auch die Mög
lichkeit, die Schildschneide 3 auf dem gesamten Schild
innenumfang doppelwandig auszuführen, wobei die ring
förmige Kammer 20 im Bereich unterhalb der Schildmitte
über ein oder auch mehrere Öffnungen, die sich an der
Schneidenwand 19 befinden können, mit dem eigentlichen
Arbeitsraum 10 kommunizierend verbunden wird. In diesem
Fall muß aber die Abfördervorrichtung 17 gegenüber der
Anordnung nach Fig. 1 verlagert werden.
Der erfindungsgemäße Vortriebsschild kann, wie
erwähnt, in seiner Längsrichtung geteilt oder
auch ungeteilt sein. Er findet vorzugsweise beim
Tunnelvortrieb Verwendung und läßt sich nicht nur
beim Vortrieb in Lockerböden oder Lockergestein ein
setzen, sondern auch beim Vortrieb im Hartgestein.
Hierbei werden die am rotierenden Schneidkopf ange
ordneten Schneidwerkzeuge von der Stützflüssigkeit
gekühlt.
Claims (7)
1. Vortriebsschild mit flüssigkeitsgestützter Orts
brust, insbesondere für den Tunnelvortrieb,
mit einem an der Vortriebsmaschine aufnehmenden,
zur Schildrückseite hin durch eine Querwand ab
geschotteten Arbeitsraum, der mit einer Zuleitung
für Stützflüssigkeit und mit einer Abfördervor
richtung für das Abbaumaterial versehen ist und
in kommunizierender Verbindung mit einer Druck
luftkammer des Schildes steht, die zur Erzielung
eines auf den Spiegel der Stützflüssigkeit wir
kenden Druckluftpolsters eine Druckluftzuleitung
aufweist, dadurch gekennzeich
net, daß die Druckluftkammer (20) sich ring-
oder ringsegmentförmig über den Innenumfang des
Schildes (1) erstreckt.
2. Vortriebsschild nach Anspruch 1 , dadurch
gekennzeichnet, daß die Druckluft
kammer (20) den um die Schildachse rotierenden
Schneidkopf (12) der Vortriebsmaschine umschließt.
3. Vortriebsschild nach Anspruch 1 oder 2 , da
durch gekennzeichnet, daß
die Druckluftkammer (20) sich bis unterhalb der
Schildachse ringförmig über den Schildinnenumfang
erstreckt an an ihren beiden unteren Enden,
auch (bei 3′) zum Abbauraum (10) hin offen ist.
4. Vortriebsschild nach einem der Ansprüche
1 bis 3, dadurch gekennzeich
net, daß sich die Druckluftkammer (20) zum
vorderen Schildende hin in ihrer radialen Quer
schnittsabmessung verjüngt.
5. Vortriebsschild nach einem der Ansprüche
1 bis 4, dadurch gekennzeich
net, daß die Druckluftkammer (20) durch den
die Schildschneide (3) ausbildenden, im Querschnitt
etwa dreieck- oder trapezförmigen Schildmantel ge
bildet ist.
6. Vortriebsschild nach einem der Ansprüche
1 bis 5, dadurch gekennzeich
net, daß die Druckluftkammer (20) rückseitig
durch die Querwand (7, 8) begrenzt ist.
7. Vortriebsschild nach einem der Ansprüche
1 bis 6, dadurch gekennzeich
net, daß der Schneidkopf (12) in der Quer
wand (7, 8) gelagert und von mehreren hinter der
Querwand in Umfangsrichtung zueinander angeordneten
Antrieben (16) antreibbar ist, deren Antriebsritzel
im Eingriff mit einem Zahnkranz (15) des Schneid
kopfes stehen.
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- 1987-11-26 DE DE19873740019 patent/DE3740019A1/de not_active Withdrawn
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1988
- 1988-09-22 IT IT8812553A patent/IT1225696B/it active
- 1988-11-09 FR FR888814628A patent/FR2623849B1/fr not_active Expired - Fee Related
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Legal Events
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Owner name: WESTFALIA BECORIT INDUSTRIETECHNIK GMBH, 4670 LUEN |
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