DE3738279A1 - Vorrichtung zum veraendern des statischen, elektrischen potentials durch koronaentladung - Google Patents
Vorrichtung zum veraendern des statischen, elektrischen potentials durch koronaentladungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verändern des
statischen, elektrischen Potentials an der aus Isoliermate
rial gebildeten Oberfläche eines bewegten Elementes durch
Koronaentladung mit Hilfe einer Koronaelektrode aus leitfä
higem Faserstoff.
Aus der DE-OS 33 43 063 ist eine Vorrichtung dieser Art
bekannt, bei der eine Folienbahn auf dem Umfang einer
rotierenden, aus Isolierwerkstoff bestehenden Hohlwalze ge
führt und umgelenkt wird. Auf der Innenwand der Hohlwalze
ist eine an eine Hochspannungsquelle angeschlossene Bürsten
elektrode angeordnet, deren Borsten aus einem Kohlenfaser
stoff bestehen. Die Borsten schleifen an der Hohlwalze.
Die Herstellung von hinreichend feinen Kohlenfasern und das
Bündeln derselben zu einer Koronaelektrode ist aufwendig.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung der eingangs
genannten Art so auszugestalten, daß sie möglichst einfach
herstellbar ist.
Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die Koronae
lektrode Fasern aus organischem Metall aufweist, die
büschelartig, einzeln längs nebeneinander angeordnet sind.
Die Erfindung macht sich den Umstand zunutze, daß bestimmte
Polymere in nativem Zustand ausgezeichnete Isolatoren sind
und in festem Zustand zu elektrisch leitfähigen Charge
Transfer-Komplexen umgeformt werden können, wie dies unter
dem Titel "Polymere mit metallähnlicher Leitfähigkeit - Ein
Überblick über Synthese, Struktur und Eigenschaften" von
Gerhard Wegner, Angew. Chem. 93, Seite 352-371, Jg. 1981,
beschrieben ist. Die entsprechend umgewandelten Polymere ge
winnen eine metallähnliche Leitfähigkeit und werden deshalb
auch als organische Metalle bezeichnet. Die metallische
Leitfähigkeit wird hervorgerufen durch einen von dem Polymer
gebildeten Charge-Transfer-Komplex oder kurz CT-Komplex. Die
so leitfähig gemachten Polymere können nach den Verfahren
der Kunststofftechnik zu Filmen, Folien, anderen Werkstücken
und auch Fasern verarbeitet werden.
Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang auch, daß die Her
stellung dieser metallisch leitfähigen Polymere keine lang
wierigen Synthesen oder aufwendigen Verfahren erforderlich
macht. Man erhält die leitfähigen Polymere vielmehr über
sehr einfache Polymerisationsverfahren aus leicht zugängli
chen und großtechnisch verfügbaren Monomeren, wie Acetylen,
Benzol, Pyrrol und so weiter.
Es ist wünschenswert, daß an der mit der Erfindung ange
strebten Spitzenentladung möglichst viele Spitzen beteiligt
sind. Dem wird eine Weiterbildung gerecht, die dadurch ge
kennzeichnet ist, daß die Fasern eines Büschels in einer ge
meinsamen freiliegenden Stirnfläche enden und daß 10 000 bis
500 000, vorzugsweise etwa 100 000, Faserenden beziehungs
weise -spitzen pro Quadratzentimeter der Stirnfläche an
geordnet sind.
Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch
gekennzeichnet, daß die Fasern aus Polymer, vorzugsweise
Polyacetylen, das ein ausgedehntes Pi-Elektronensystem in
der Hauptkette hat und im festen Zustand zu einem elektrisch
leitfähigen Charge-Transfer-(CT)-Komplex mit einer metalli
schen Leitfähigkeitscharakteristik oxidiert oder reduziert
wurde.
Bei der Umsetzung eines dünnen Films von cis-Poyacetylen,
wie er durch Polymerisation von Acetylen auf der Oberfläche
einer Lösung geeigneter Katalysatoren in einem inerten Lö
sungsmittel hergestellt werden kann, mit zum Beispiel Iod,
AsF5, Brom oder Naphthalinnatrium, steigt dessen Leitfähig
keit erheblich an. Die elektrischen und optischen Eigen
schaften des leitfähigen Polymers, zum Beispiel die geringe
Temperaturabhängigkeit der Leitfähigkeit und der drastische
Anstieg der Absorption im IR-Bereich mit zunehmendem Umsatz,
wurden im Sinne einer Phasenumwandlung vom Halbleiter zum
Metall gedeutet. Dieses Verhalten wurde mit dem eines klas
sischen Halbleiters wie Silicium verglichen, der mit Donoren
oder Acceptoren dotiert und dadurch leitfähig wird. Die Um
setzung des Polymers mit zum Beispiel Halogenen,
Pseudohalogenen, Alkalimetallen oder Alkalimetall-Derivaten
wird daher dem Sprachgebrauch der Halbleiterphysik folgend
als "Dotieren" bezeichnet. Fasern aus in diesem Sinne do
tiertem Polyacetylen, vorzugsweise cis-Polyacetylen, bieten
ebenfalls vorteilhafte Anwendungen.
Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung ist da
durch gekennzeichnet, daß die Fasern aus Polymer, vorzugs
weise Poly-p-phenylen, aus einer Folge aromatischer Ringe
besteht und im festen Zustand zu einem elektrisch leitfähi
gen CT-Komplex mit einer metallischen Leitfähigkeitscharak
teristik oxidiert oder reduziert wurde.
Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung ist dadurch
gekennzeichnet, daß die Fasern aus Polymer, vorzugsweise
Polypyrol, aus einer Kette von dotierten Pyrolen besteht und
im festen Zustand zu einem leitfähigen CT-Komplex mit einer
metallischen Leitfähigkeitscharakteristik oxidiert oder re
duziert wurde.
Weitere vorteilhaft in Verbindung mit der Erfindung anwend
bare organische Metalle bestehen aus Tetrathiofulvalen und
Tetracyanchinodimethan.
Es ist wünschenswert, daß an der mit der Erfindung ange
strebten Spitzenentladung möglichst viele Spitzen beteiligt
sind. Dem wird eine Weiterbildung gerecht, die dadurch ge
kennzeichnet ist, daß die Fasern eines Büschels in einer ge
meinsamen freiliegenden Stirnfläche enden und daß 10 000 bis
500 000, vorzugsweise etwa 100 000, Faserenden beziehungs
weise -spitzen pro Quadratzentimeter der Stirnfläche an
geordnet sind. Dadurch wird ein gleichmäßiger intensiver
Spitzenentladestrom erzeugt, der eine entsprechend gleichmä
ßige und intensive Potentialänderung ermöglicht. Das ist
insbesondere wichtig, wenn mit ein und derselben Elektrode
auf einer größeren Breite der vorbeilaufenden Oberfläche des
bewegten Elementes eingewirkt werden soll.
Ungleichmäßigkeiten in der Koronabildung sind zu erwarten
beim Einsatz weniger Spitzen. Die Vielzahl der Spitzen er
möglicht die gleichmäßige Behandlung auf größerer Arbeits
breite. Die Arbeitsbreite kann sich dabei über etliche Dezi
meter erstrecken.
Es ist wünschenswert, über die gesamte Arbeitsbreite mit ein
und derselben Koronaelektrode zu arbeiten, weil bei Verwen
dung mehrerer Koronaelektroden, die sich jeweils nur über
einen Teilabschnitt der Breite erstrecken, an den Anschluß
stellen der einzelnen Koronaelektroden zwangsläufig Un
gleichmäßigkeiten der Einwirkungen zu erwarten sind.
Bei einer solchen Koronaelektrode sind die Fasern dicht an
dicht, weitgehend parallel zueinander und im Bündel zu meh
reren hundert bis vielen tausend Fasern in eine Träger
substanz, vorzugsweise hitzebeständigen, elektrisch isolie
renden Kunststoff oder Keramik, eingebettet. Die Enden die
ser Fasern ragen an der Stirnfläche, die die Oberfläche des
Ionisierelementes bildet aus dem Trägerstoff heraus. Sie
bilden so eine Vielzahl von Spitzen, an denen Spitzenentla
dung stattfinden kann. Die Enden der Fasern, die aus dem
Trägerstoff herausragen, sind im Interesse der Spitzenentla
dung vorzugsweise nicht unmittelbar in elektrischem Kontakt
miteinander, sie sind allerdings an den gleichen elektri
schen Hochspannungspol angeschlossen, und zwar über ein län
geres Stück der jeweils betreffenden Faser.
Die Stirnfläche der Koronaelektrode kann zur Veränderung des
elektrischen Potentials mit dem Isoliermaterial in Berüh
rungskontakt stehen. Vorteilhafter ist es aber, daß die Ent
ladung nach Art einer Spitzenentladung von den Faserenden
ausgeht, daß die Stirnfläche der Koronaelektrode freiliegt
und daß die Koronaelektrode mit ihrer Stirnfläche der Ober
fläche zugekehrt gegenüber der Oberfläche berührungsfrei und
mit Abstand zu dieser angeordnet ist, denn auf diese Weise
vermeidet man Abrieb an der Stirnfläche der Koronaelektrode.
Vorzugsweise bestehen die Fasern aus einer elektrisch lei
tenden Keramik, vorzugsweise aus einer solchen Keramik, die
ein supraleitendes Material ist.
Vorzugsweise sind die Fasern, mit Ausnahme der für den Ioni
sierungskontakt und der elektrischen Anschlüsse erforderli
chen Flächen, in elektrisch isolierende Trägersubstanz, vor
zugsweise Kunststoff, eingebettet.
Man kann die Koronaelektrode mit ihrer Halterung aus ein und
demselben Material herstellen. Das ist unter Umständen für
die Herstellung und auch für den stabilen Aufbau
vorteilhaft. Eine dementsprechende Weiterbildung der Erfin
dung ist dadurch gekennzeichnet, daß die Fasern in das Poly
mer eingebettet sind, aus dem sie auch bestehen, und daß
dieses Polymer in den für den Ionisierungskontakt und die
elektrischen Anschlüsse erforderlichen Bereichen als organi
sches Metall leitfähig gemacht und im übrigen isolierend
ausgebildet ist.
Eine bevorzugte Ausgestaltung einer Koronaelektrode, die
sich zur Behandlung breiter Oberflächen eignet, ist im An
spruch 10 gekennzeichnet.
Aufgabe einer Weiterbildung ist es, durch die geometrische
Anordnung der Koronaelektrode deren Wirkung zu erhöhen. Die
Lösung dieser Aufgabe ist im Anspruch 11 gekennzeichnet.
Der Abstand zwischen der Stirnfläche der Koronaelektrode und
der Oberfläche des Elementes ist je nach den zu behandelnden
Elementen und den sonstigen Gegebenheiten unterschiedlich
gewählt. Er beträgt zwischen 0,1 und 80 mm, vorzugsweise 0,5
bis 30,0 mm, und sollte so gewählt sein, daß ein Berührungs
kontakt zwischen der Koronaelektrode und der Oberfläche be
ziehungsweise dem Element sicher vermeidbar ist.
Es empfiehlt sich, eine Massenelektrode einzusetzen, die
sich über die ganze Länge der Koronaelektrode erstreckt und
über die ganze gemeinsame Länge mit gleichem Abstand zur
Stirnfläche der Koronaelektrode angeordnet ist, wobei dieser
Abstand der kleinste Abstand ist zwischen der Massenelektro
de und freiliegenden Teilen der Fasern der Koronaelektrode
und größer ist als der Abstand zwischen der Stirnfläche der
Koronaelektrode und der Oberfläche des Elementes.
Durch den größeren Abstand der Massenelektrode wird
sichergestellt, daß die Koronaentladung durch die Massen
elektrode von der Oberfläche abgezogen wird.
Die durch die Koronaentladung hervorgerufene Ionisierung der
umliegenden Atmosphäre wird schnell abgeführt durch eine
oder mehrere Preßluftdüsen, die in den Spalt zwischen der
Stirnfläche der Koronaelektrode und der Oberfläche des Ele
mentes gerichtet sind.
Die Anwendung solcher Preßluftdüsen ist besonders
vorteilhaft, wenn man die Koronaelektrode mit Wechselstrom
betreibt, weil dann die mit der einen Phase erzeugten Ionen
fortgetragen werden und nicht mit denen der nächstfolgenden
Phase erzeugten gegenpoligen Ionen rekombinieren können.
Man kann auch beidseitig an einem bewegten Element jeweils
eine Koronaelektrode vorsehen. Das empfiehlt sich besonders
bei der Behandlung von Folien.
Die Erfindung wird nun anhand der beigefügten Zeichnung nä
her erläutert.
In der Zeichnung zeigt:
Fig. 1 im Querschnitt eine Koronaelektrode,
Fig. 2 die Ansicht gemäß dem Pfeil II aus Fig. 1,
teilweise aufgebrochen,
Fig. 3 eine erste Vorrichtung zur Behandlung einer
Folie,
Fig. 4 eine zweite Vorrichtung zur Behandlung
einer Folie und
Fig. 5 eine dritte Vorrichtung zur Behandlung
einer Folie.
Bei der in Fig. 1 und 2 dargestellten Koronaelektrode 67
ist mit 70 eine aus Karbon oder aus Metall bestehende Klam
mer bezeichnet, die stabil und selbsttragend ist. In diese
Klammer ist ein durchgehendes Büschel 71 von elektrisch lei
tenden Fasern 68 aus organischem Metall 68 eingefaßt. Diese
Fasern können aus Materialien bestehen, wie sie in den An
sprüchen 2 und 3 gekennzeichnet sind. Die einzelnen Fasern
68 erstrecken sich längs nebeneinander, sie enden in einer
gemeinsamen Stirnfläche 69. Pro Quadratzentimeter Stirnflä
che sind 10 000 bis 500 000, vorzugsweise 100 000, Faseren
den angeordnet. An diesen Faserenden erfolgt Spitzenentla
dung für die Ionisierung. Die Fasern sind in eine elektrisch
isolierende Trägersubstanz, vorzugsweise Kunststoff,
eingebettet. Aus dieser Trägersubstanz, die in der Zeichnung
nicht sichtbar ist, ragen nur die Spitzen beziehungsweise
die Enden der Fasern an der Stirnfläche 69 heraus.
Eine solche Koronaelektrode kann beispielsweise folgende Ab
messungen haben: Länge gemäß Pfeil 73, 500 mm (Millimeter),
Höhe gemäß Pfeil 74, 5 mm, Breite gemäß Pfeil 76, 3 mm, Ge
samthöhe gemäß Pfeil 77, 7 mm, Büschelbreite gemäß Pfeil 78,
2 mm.
Die Koronaelektroden können auch noch mit erheblich kleine
ren Abmessungen hergestellt werden. Die Koronaelektrode 67
ist stabförmig und selbsttragend. Zwischen der Klammer 70
und sämtlichen Fasern 68 des Büschels 71 besteht elektrisch
leitende Verbindung. Koronaelektroden nach Fig. 1 und 2
kann man zu mehreren nebeneinander an einer Wand anordnen.
Die Klammer 70 ist langgestreckt und demzufolge ist auch die
Stirnfläche 69 langgestreckt und die Stirnfläche hat die
Form eines langgestreckten Rechteckes.
In Abänderung des Beispiels nach Fig. 1 und 2 kann die
Klammer 70 aus dem gleichen Polymer bestehen wie die Fasern
68. Die Klammer 70 ist dann in den für den Ionisierungskon
takt und die elektrischen Anschlüsse erforderlichen Berei
chen als organisches Metall leitfähig gemacht und in den üb
rigen Bereichen elektrisch isolierend belassen.
Fig. 3 zeigt den Ausschnitt einer in Pfeilrichtung 1 geför
derten Kunststoff-Folie 2, die auf ihrer Oberfläche 3 be
handelt werden soll. Dieser Oberfläche 3 gegenüber steht ei
ne langgestreckte Koronaelektrode 4 der Art, wie sie in Fig.
1 und 2 beschrieben ist, die sich mit der Längser
streckung ihrer Stirnfläche 7 über die ganze Breite der Fo
lie 2 also quer zum Pfeil 1 erstreckt und der Oberfläche 3
mit einem Abstand gemäß Doppelpfeil 6 von 5 mm
gegenübersteht. Die Stirnfläche 7 erstreckt sich planparal
lel zur Oberfläche 3.
Auf der Unterseite der Folie 2 ist eine Massenelektrode 8
angeordnet, die eine Elektrodenfläche 9 aufweist, die sich
planparallel zur Stirnfläche 7 erstreckt und die Unterseite
10 der Folie 2 berührt. Die Elektrodenfläche 9 und die
Stirnfläche 7 erstrecken sich mithin planparallel zueinander
mit dem Abstand gemäß Doppelpfeil 6 zuzüglich der Stärke der
Folie 2.
In den durch den Abstand gemäß Doppelpfeil 6 bedingten Zwi
schenraum 11 zwischen Stirnfläche 7 und Oberfläche 3 sind
Preßluftdüsen 12 bis 16 einer Preßluftdüsenanordnung 17
gerichtet. Die Preßluftdüsenanordnung 17 ist an die Druck
seite des Preßluftgenerators 18 über ein Absperrventil 19
angeschlossen. Die Koronaelektrode 4 ist an einen Spannungs
generator 20 angeschlossen, der eine Ausgangswechselspannung
oder Gleichspannung von 5000 bis 10 000 Volt, vorzugsweise
im Bereich von 5000 Volt, erzeugt.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 ist die Koronaelek
trode 30 mit sehr schmaler Stirnfläche 31 ausgebildet. Sie
ist, bezogen auf die Flächennormale 32 dieser Stirnfläche im
Anstellwinkel 33 gegen die Richtung 34 senkrecht auf Ober
fläche 35 einer zu behandelnden Folie 36 gerichtet, und zwar
geneigt gegen die durch den Pfeil 37 angezeigte
Förderrichtung. Eine Massenelektrode 38 ist förderabwärts
von der Koronaelektrode angeordnet mit einem Abstand gemäß
Doppelpfeil 39 von den Fasern der Koronaelektrode, der we
sentlich größer ist als der Abstand gemäß Doppelpfeil 40
zwischen Stirnfläche 31 und Oberfläche 35. Der Abstand gemäß
Doppelpfeil 40 beträgt beispielsweise 5 mm und der Abstand
gemäß Doppelpfeil 39 beispielsweise 70 mm. Die Folie 36 be
steht aus Kunststoff.
Die Koronaelektrode 30 ist an eine Gleichspannungsquelle 51
angeschlossen, deren Ausgangsspannung 5000 bis 10 000 Volt,
vorzugsweise etwa 5000 Volt beträgt.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 5 ist eine Kunst
stoff-Folie 52 in Pfeilrichtung 53 zwischen zwei Korona
elektroden 54 und 41 hindurchgeführt. Die beiden Korona
elektroden sind, jede für sich, genauso ausgebildet und ge
genüber der Folie angeordnet wie die Koronaelektrode 4 aus
Fig. 3, mithin also mit gleichem Abstand gemäß Doppelpfeil
42 beziehungsweise 43 der Stirnfläche 44 beziehungsweise 45
gegenüber der jeweils zugekehrten Oberfläche 46 beziehungs
weise 47 der Folie.
Förderabwärts sind auf beiden Seiten Massenelektroden 48, 49
angeordnet, deren Abstand zur Folienbahn etwa genauso groß
ist wie der der Stirnflächen 44, 45, und deren Abstand gemäß
Doppelpfeil 55, 56 zu den Fasern der Koronaelektroden 54, 41
ein Vielfaches des Abstandes gemäß Doppelpfeil 42 bezie
hungsweise 43 beträgt.
Die Koronaelektroden sind an eine Spannungsquelle 50
angeschlossen, deren Ausgangsspannung 5000 bis 10 000 Volt
Gleichspannung oder Wechselspannung beträgt.
Die Erfindung ist vielfältig anwendbar, zum Beispiel zur Be
handlung des Druckmaterials oder der das Druckmaterial för
dernden oder behandelnden Teile, insbesondere der Zylinder
einer Druckmaschine. Sie ist vorzugsweise anwendbar bei Fo
tokopiergeräten zur Behandlung des Fotokopiermaterials
und/oder der auf das Fotokopiermaterial einwirkenden Ober
flächen von Teilen des Fotokopiergerätes, insbesondere von
umlaufenden Walzen.
Claims (14)
1. Vorrichtung zum Verändern des statischen, elektrischen
Potentials an der aus Isoliermaterial gebildeten Oberfläche
eines bewegten Elementes durch Koronaentladung mit Hilfe ei
ner Koronaelektrode aus leitfähigem Faserstoff, dadurch
gekennzeichnet,
daß die Koronaelektrode (4) Fasern aus organischem Me
tall aufweist, die büschelartig, einzeln längs nebeneinander
angeordnet sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Fasern aus Polymer, vorzugsweise Polyacetylen,
das ein ausgedehntes Pi-Elektronensystem in der Hauptkette
hat und im festen Zustand zu einem elektrisch leitfähigen
Charge-Transfer-(CT)-Komplex mit einer metallischen Leitfä
higkeitscharakteristik oxidiert oder reduziert wurde.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Fasern aus Polymer, vorzugsweise Poly-p-phenylen,
aus einer Folge aromatischer Ringe besteht und im festen Zu
stand zu einem elektrisch leitfähigen CT-Komplex mit einer
metallischen Leitfähigkeitscharakteristik oxidiert oder re
duziert wurde.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Fasern aus Polymer, vorzugsweise Polypyrol, aus
einer Kette von dotierten Pyrolen besteht und im festen Zu
stand zu einem leitfähigen CT-Komplex mit einer metallischen
Leitfähigkeitscharakteristik oxidiert oder reduziert wurde.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet,
daß die Fasern eines Büschels in einer gemeinsamen frei
liegenden Stirnfläche (69) enden und
daß 10 000 bis 50 0000, vorzugsweise etwa 100 000, Fase
renden beziehungsweise -spitzen pro Quadratzentimeter der
Stirnfläche angeordnet sind.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet,
daß die Entladung nach Art einer Spitzenentladung von diesen Faserenden ausgeht,
daß die Stirnfläche (69) der Koronaelektrode (4) freiliegt und
daß die Koronaelektrode mit ihrer Stirnfläche der Ober fläche (3) zugekehrt gegenüber der Oberfläche berührungs frei und mit Abstand (6) zu dieser angeordnet ist.
daß die Entladung nach Art einer Spitzenentladung von diesen Faserenden ausgeht,
daß die Stirnfläche (69) der Koronaelektrode (4) freiliegt und
daß die Koronaelektrode mit ihrer Stirnfläche der Ober fläche (3) zugekehrt gegenüber der Oberfläche berührungs frei und mit Abstand (6) zu dieser angeordnet ist.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet,
daß die Fasern aus einer elektrisch leitenden Keramik,
vorzugsweise einem supraleitenden Material, bestehen.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet,
daß die Fasern, mit Ausnahme der für den Ionisierungskon
takt und der elektrischen Anschlüsse erforderlichen Flächen,
in elektrisch isolierende Trägersubstanz, vorzugsweise
Kunststoff, eingebettet sind.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet,
daß die Fasern in das Polymer eingebettet sind, aus dem sie auch bestehen, und
daß dieses Polymer in den für den Ionisierungskontakt und die elektrischen Anschlüsse erforderlichen Bereichen als or ganisches Metall leitfähig gemacht und im übrigen isolierend ausgebildet ist.
daß die Fasern in das Polymer eingebettet sind, aus dem sie auch bestehen, und
daß dieses Polymer in den für den Ionisierungskontakt und die elektrischen Anschlüsse erforderlichen Bereichen als or ganisches Metall leitfähig gemacht und im übrigen isolierend ausgebildet ist.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet,
daß die Koronaelektrode eine langgestreckte Stirnfläche
(69) aufweist, die mit ihrer Schmalseite gegen die Bewe
gungsrichtung der Oberfläche (3) des Elementes (2) ge
richtet ist und sich mit ihrer Längserstreckung quer zur Be
wegungsrichtung über die Oberfläche des Elementes erstreckt.
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet,
daß die Koronaelektrode bezogen auf die Flächennormale
(32) ihrer Stirnfläche (31) gegenüber der Richtung senk
recht auf die Oberfläche (35) im Anstellwinkel (33) von
10 bis 40° (Grad), vorzugsweise 20 bis 30°, gegen die Bewe
gungsrichtung des Elementes (36) geneigt angeordnet ist.
12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet,
daß der Abstand zwischen der Stirnfläche (7) der Koro
naelektrode und der Oberfläche (3) des Elementes (2) 0,1
bis 80,0 mm (Millimeter), vorzugsweise 0,5 bis 30 mm,
beträgt.
13. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet,
daß eine Massenelektrode (48, 49) vorgesehen ist, die
sich über die ganze Länge der Koronaelektrode (41, 54) er
streckt und über die ganze gemeinsame Länge mit gleichem Ab
stand (42, 43) zur Stirnfläche (55, 56) der zugeordneten
Koronaelektrode angeordnet ist,
daß dieser Abstand der kleinste Abstand ist zwischen der
Massenelektrode und freiliegenden Teilen der Fasern der Ko
ronaelektrode und größer ist als der Abstand (44, 45) zwi
schen der Stirnfläche der Koronaelektrode und der Oberfläche
des Elementes.
14. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet,
daß eine oder mehrere Preßluftdüsen (12-16) vorgesehen
sind, die in den Spalt (11) zwischen der Stirnfläche (7)
der Koronaelektrode (4) und der Oberfläche (3) des Ele
mentes (2) gerichtet sind.
15. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet,
daß zur Behandlung eines folienförmigen Elementes (52)
Koronaelektroden (41, 54) auf beiden Seiten dieses Elemen
tes angeordnet sind.
Priority Applications (4)
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---|---|
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ID=6335592
Family Applications (2)
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DE8714998U Expired DE8714998U1 (de) | 1987-09-09 | 1987-11-11 | |
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1987
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