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Anordnung sur Verhinderung einer Farbnebelbildung Die Erfindung betrifft
eine Anordnung zur Verhinderung einer Farbnebelbildung im Ausgangsspalt eines Walzenpaares
einer Druckpresse, wenn die Druckfarbe von einer der beiden Walzen auf die andere
übertragen wird Insbesondere betrifft die Erfindung eine Anordnung für Hochgeschwindigkeitsdruckpressen.
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Wenn die Geschwindigkeit einer Druckpresse erhöht wird, bereitet das
Problem der Farbnebelbildung Schwierigkeiten. Es wird angenommen, daß der Farhnebel
durch ein Zerreißen von Fäden und dünnen Schichten der Farbe im Ausgangs spalt eines
Walzenpaares entsteht Die Menge des gebildeten Nebels wird durch verschiedene Faktoren,
insbesondere aber durch die Geschwindigkeit der Walzen und die Eigenschaften der
Farbe, vor allem durch die Viskosität beeinflußt.
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Die Farbnebelbildung hat eine Beeinträchtigung der Gesundheit des
Bedienungspersonals der Druckpresse, eine Verunreinigung der Einrichtung und des
fertigen Produktes zur Folge. Weiterhin besteht der Nachteil, daß ein Teil der Farbe
verloren geht und daß überdies in mühevoller Arbeit die vom Farbnebel verschmutzten
Gegenstände gereinigt werden müssen.
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Es wurde nun in verschiedener Weise versucht, di.e genannten Nachteile
zu vermeiden So soll z. B die mit Farbnebel durchsetzte Luft -des Druckraumes durch
eine bestimmte Anzahl starker Gebläse uber Luftfilter abgezogen werden oder die
mit Farbnebel durchsetzte Luft soll mit Hilfe von Gebläsen durch einen elektrostatischen
Filter zum -Niederschlagen der Nebeltröpfchen gedruckt werden. Beide bekannten -
Vorschiäge weisen den Nachteil auf, daß ihre Durchführung teuer ist und daß
die
Unannehmlichkeit eines Ersetzens der Filter oder einer Reinigung des auf elektrostatischer
Basis arbeitenden Ausfäll- und Niederschlagsapparates besteht. Außerdem ist der
Wirkungsgrad unbefriedigend.
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Weiterhin wurde vorgeschlagen, daß die Bildung eines Farbnebels dadurch
verhindert werden soll, daß ein elektrisches Feld zwischen dem Walzenpaar und einem
Draht erzeugt wird, der in kurzer Entfernung vom Ausgangs spalt der beiden Walzen
angeordnet ist. Die Potentialdifferenz zwischen dem Draht u.nd dem Walzenpaar soll
dabei groß genug sein, um eine KoronaeIItlEldung um den Draht zu ermöglichen. Die
Koronaentladung erzeugt eine Ioni.sierung der Luft in der Nähe des Drahtes und die
Ionenladung wird von der Luft auf die Nebelteilchen aus Farbe ffbertragen. Die aufgeladenen
Farbnebelteilehen-werden sedann aufgrund des auf sie einwirkenden elektrischen Feldes
auf die Walzen zurückgedrückt. Diese Anordnung weist den Vorteil auf, daß die Farbe
auf die Walzen zuruckgedruckt wird, d. h. es besteht nicht die Schwierigkeit der
Entfernung der Farbe aus einem Filter oder einem Ausfällapparat.
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Nachteilig bei dieser Anordnung ist jedoch die Tatsache, daß die Wirksamkeit
unzureichend ist, da viele Farbteilchen nicht aufgeladen werden bis sie den Draht
passiert haben Diese Farbnebelteilchen werden sodaran durch das elektrísche Feld
auf den nächstliegenden Untergrund gednickt, der an dieser Stelle sehr oft nicht
das Walzenpaar ist. Auch entkommen viele der Farbmittelteilchen den Ionen und sammeln
sich auf
der dunnen Drahtelektrode in Form einer iinnen Schicht
an. Nach einer bestimmten Zeit bewirkt das Gewicht der Farbe auf dem Draht eine
Durchbiegung desselben, wodurch die Wirksamkeit und der Wirkungsgrad der Anordnung
vermindert werden, denn die Korona rund um den Draht weist in diesem Fall nicht
mehr den geeigneten Abstand von dem Walzenpaar auf. Da der Drahtelektrode eine ausreichende
Festigkeit fehlt, besteht vor allem der Nachteil, daß der Draht brechen kann.
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Weiterhin besteht der Nachteil einer Lichtbogenbildung.
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Es ist ferner bekannt eine Leitung mit einem dünnen Schlitz im Bereich
des Spaltes des Walzenpaares anzuordnen und Gas unter Druck aus der Leitung durch
den Schlitz in den Spalt einzublasen. Wenn dieser Luftstrom eine ausreichende Geschwindigkeit
aufweist, kan n die Nebelbildung stark verringert werden. Trotzdem ist diese Anordnung
für einen modern eingerichteten Druckraum ungeignetp Die räumliche Größe und die
mechanische Anfälligkeit der Anordnungi gben oft zu Beanstandungen Anlaß. Nachteilig
ist vor allem die Tatsache daß die GescHwindigkeit zu der aus der Leitung austretenden
Luft bis/dreimal so groß sein kann, wie die Geschwindigkeit der Druckmaschinenbahn
und daß die benötigte Luftmenge sehr hoch ist.
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Ausgehend von dem vorge.nannten Stand der Technik ist es nun Aufgabe
der Erfindung, den genannten Nachteilen abzuhelfen und eine verbesserte
Anordnung
in Vorschlag zu bringen, durch welche die Farbnebelbildung vollständig vermieden
werden kann. Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelost, daß zwischen
einer erfindungsgemäß ausgebildeten Elektrode und dem Walzenpaar ein elektrisches
Feld erzeugt wird.
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Die Elektrode ist dabei gemäß der Erfindung derart ausgebildet, daß
ein ionisierter Luftstrom oder elektrischer Wind auf den Ausgangsspalt des Walzenpaares
gerichtet ist Die Bewegung der ionisierten Luft bzw.
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des Windes entspricht nur zu einem kleinen Teil der linearen Geschwindigkeit
bzw. Menge, wie sie bei dem bekannten Leitungssystem unter Verwendung eines Luftstrahles
erforderlich sind. Gleichwohl wird erfindungsgemäß eine Farbnebelbildung völlig
vermieden, indem im status nascendi die einzelnen Fäden und dünnen Schichten auf
den Farbfilm zuruckgedruckt werden. Eine Vergrößerung der dunnen Fäden und Schichten
und ein Aufreißen derselben, welches die Farbnebelbildung bewirkt, werden somit
erfindungsgemäß vermieden.
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Ein weiterer Vorteil der Erfindung liegt darin, daß die erfindungsgemäß
ausgebildete Elektrode starr und steif ist und den genau eingestellten Abstand zu
dem Walzenpaar selbst während längerer Betriebszeiten nicht wandert. Der Wirkungsgrad
bleibt somit selbst während einer längeren Betriebszeit konstant. Ein anderer Vorteil
besteht darin, daß erfindungsgernäß keine Gefahr einer Funken- oder Lichtbogenbildung
besteht.
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Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung sind aus der nachfolgenden
Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen und anhand der beiliegenden Zeichnung
ersichtlich.
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Es zeigen:-Fig 1 eine Ansicht von vorne einer bevorzugten Ausführungsform
der erfindungs gemäßen Anordnung, die oberhalb einer Druckpresseneinheit vorgesehen
ist; Fig. 2 einen Schnitt längs Linie II-II in Fig. 1 betreffend die Darstellung
des "Weges" der Farbe in einer typischen. Druckpress eneinheit; Fig. 3 eine Ansicht
von vorne - in vergrößerter Darstellung - einer bevorzugten, erfindungsgemäßen Elektrode;
Fig. 4 eine Seitenansicht eines Endes der in Fig. 3 dargestellten Elektrode; Fig.
4a einen Schnitt i21 vergrößerter Darstellung längs Linie IV A -IV A in Fig. 4;
Fig. 5 eine Seitenansicht des anderen Endes der in Fig. 3 dargeætellten EleXtrode;
Fig.
6 eine Ansicht von vorne betreffend den Sockel bzw. die Büchse, welche ein Ende
der Elektrode der Druckeinheit aufnimmt; Fig. 7 einen Schnitt durch die Buchse bzw.
den Sockel, welche das andere Ende der Elektrode aufnimmt; Fig. 8 ein Block- und
Schemadiagramm betreffend die Energiezufuhr fiir die erfindungeigemäße Anordnung;
Fig. 9a, b und c eine Darstellung der Art und Weise, wie der Farbnebel sich aller
Wahrscheinlichkeit nach im Ausgangsspalt der beiden Walzen bildet; Fig. 10 einen
vergrößerten Detailschnitt des Ausgangsspaltes zweier Walzen mit einer erfindungsgemäßen
Elektrode.
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In Fig. 1 sind Elektroden 23 gemäß der Erfindung dargestellt, die
zwisctlen Rahmen 10 und 11 einer Druckmaschine angeordnet sind. Auf dernRahmen 10
und 11 sind Konsolen 12 angeordnet. Zwischen den KonsolLen 12 sind Befestigungsplatten
13 und 14 vorgesehen, die aus einem Isolierwerkstoff bestehen müssen. Gute Erfahrungen
wurden mit Bakelith gemacht. Es kann jedoch ein beliebiger anderer Isolator ebenfalls
in
Anwendung kommen. Die Platten 13 und 14 werden von den beiden
Rahmen 10 und 11 durch Isolierstangen 15 getragen, die mittels jeweils eines Bolzens
18 an der Konsole 12 befestigt sind. Die Elektroden 23 sind in Dosen bzw. Sockeln
19 und 20 angeordnet, die auf den Befestigungsplatten 13, 14 jeweils mit Hilfe von
Bolzen 21 und 22 angeordnet sind.
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Fig. 2 zeigt einen Teil einer typischen Farbbewegung.
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Verteilerzylinder 16 und Walzen 17 sind zwischen den Rahmen 10 und
-11 mittels ihrer jeweiligen Stahlwellen 35 und 36 angeordnet. Die Farbe, die letztlich-
auf einen Dru.ckplattenzylinder 37 zwecks Übertragung auf eine Druckbahn verteilt
werden muß, wird von einer Verteilertrommel zur-anderen mit Hilfe der Walzen 17
übertragen. Hierdurch ist eine gleichmäßige Verteilung der Farbe gewährleistet.
Die Drehrichtung der verschiedenen Walzen ist durch Pfeile angedeutet. Die Elektroden
23 sind an verschiedenen Stellen entlang des Weges der Farbe vorgesehen Die Anordnung
der Elektroden erfolgt derart, daß jeweils im Bereich eines jeden Ausgangsspaltes
der verschiedenen Paare von Walzen eine Elektrode vorgesehen ist Diese Elektroden
ragen in den Spalt der verschiedenen Walzenpaare 16+ 17 hinein. -Aus den Fig. 9a,
9b und 9c ist ersichtlich, wie sich aller NUahrscheinlichkeit nach der Farbnebel
bildet. .Wenn zwei Walzen, 38 und 39 sich
mit hoher Geschwindigkeit
drehen und eine oder beide der Walzen einen Farbfilm tragen, bildet sich in einem
Spalt 40 eine Fläche, wo aufgrund der Viskosität der Farbe Farbfäden 42 gebildet
werden, die sich der Bewegung der Walzen widersetzen, was ein Zerreißen des :FarEfilmes
zur Folge hat. In Fig. 9 b ist die vorderste dünne Schicht gerade zerrissen, d.h.
es ist ein Zustand erreicht, in dem die Viskosität zum Zusammenhalten der Farbschicht
nicht mehr ausreicht. Beim Zerreißen dieser dunnen Schicht, bzw. dieser dünnen Fäden
entsteht eine gN:ße Anzahl von kleinen Teilchen 44, die, wie in Fig. 9 c dargestellt,
den Farbnebel bilden. Der verbleibende Teil der Fäden bzw. der Schicht wird sodann
wieder von den beiden Farbfilmen aufgenommen.
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Einzelheiten der erfindungsgemäßen Elektrode sind aus den Fig. 3,
4 und 5 ersichtlich. Die erfindungsgemäße Elektrode ist mit einem länglic-hen Rohr
23 versehen, welches mehrere Stifte und Nägel 24 aufnimmt, die miteinander in elektrischer
Verbindung stehen und in Öffnungen 25 ang-'eordnet - sind, die in äquidistanten
Abständen in Längerstreckung des Rohres auf - gegenüberliegenden Teilen der Wandung
desselben angeordmet sind. Die Nägel und Stifte müssen nicht durch das Rohr hindurchgestec'kt
sein, s.ondern--können -auch in anderer geeigneter Weise befestigt sein. Das Rohr
kann aus einem leitenden Metall, z.B. Aluminium bestehen. In diesem Fall ist es
nicht notwendig, irgendeine andere Verbindung zwischen den Nägeln vorzusehen, da
das Rohr selbst zur Herstel lung der elektrischen Verbindung dient. Wenn die Nägel
24 jedoch durch
einen nicht leitenden Werkstoff gehalten sind,
kann zur Herstellung der elektrischen Verbindung ein Draht oder ein anderer Leiter
benutzt werden, der die Nägel miteinander verbindet.
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Der Durchmesser der Öffnungen 25 ist etwas kleiner als der Durchmesser
der Nägel und .S,tifte 24,, so daß die letzteren fest in dem Rohr 23 gehalten werden.
Die Nägel und Stifte 24 sind rechtwinkelig zur Längs -achse des Rohres 23 angeordnet
und nach Art der Zähne eines Rechens.
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ausgerichtet.
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Am Ende des Rohres 23 ist ein. Stift 29 in das Rohr rechtwinkelig
zur.
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Rohrachse und zur Achse der Stifte 24 eingesteckt. Am anderen Rohr
ende ist ein Kolben 26 angeordnet, der ebenfalls aus leitendem Metall besteht und
innerhalb des Rohres gleiten kann. Ein Teil des Kolbens 26 steht aus dem Rohr nach
außen hervor. Der Kolben ist zylindrisch ausgebildet, wobei ein Ende abgerundet
und abgeschlossen ist In der Nähe des Kolbens ist eine Schraubenfeder 27 angeordnet,
die an einem Ende gegen die Innenfläche des geschlossenen Endes des Kolbens 26 anliegt.
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Das andere Ende der Feder 27 liegt gegen den Stift 24 an, der durch
die erste Öffnung in dem Rohr 23 hindurch gesteckt ist. Der Kolben 26 weist einen
Schlitz 28 auf, der sich über einen Teil der Länge an gegenüberliegenden Wandseiten
erstreckt und zur Aufnahme der Stifte 24 dient, d. h. die gleitende Bewegung des
Kolbens 26 wird durch die Stifte 24 nicht behindert.
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Die erfindungsgemäße Elektrode, bestehend aus Rohr und darin angeordneten
Stiften wird in Sockeln und Buchsen 19 und 20 angeordnet, die auf den Isolierungs
befestigungsplatten 13 und 14 jeweils, wie in Fig. 6 und 7 dargestellt, befestigt
sind. Der Sockel 19 nimmt das Ende der Elektrode auf, welches mit dem Stift 29 versehen
ist. Der Stift 29 ist in einew Schlitz in den Sockel genau eingefügt, wodurch ein
Wackeln oder ein Verdrehen der Elektrode vermieden wird. Der Sockel 20 nimmt das
andere Ende der Elektrode auf bzw. den federbelasteten Kolben 26.
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Wie Fig. 7 zu entnehmen, wird der Kolben 26 durch die Feder gegen
das offen liegende Ende eines verzinkten Drahtes 30 gedrückt, wodurch ein guter
elektrischer Kontakt gebildet wird. Der Draht 30 ist von einer Leitung 31 umgeben
und steht mit einem Sammelstück 32 - siehe Fig. 2 -in Verbindung. Eine elektrische
Verbindung wird sodann mittels einer Verbindungsleitung 34 hergestellt, die mit
einer Hochspannungsquelle 33 in Verbindung steht, welche in Einzelheiten in Fig.
8 dargestellt ist. Wenn der rohl1prmige Support 23 anders als dargestellt ausgebildet
ist oder aus nicht leitendem Werkstoff besteht, können die Stifte 24 auch in anderer
Art und Weise mit der Spannungsquelle verbunden werden.
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D?e Elektrode wird derart montiert, daß zuerst der Kolben mit seinem
Ende in den Sockel 20 eingesteckt wird, indem die Feder 27 beim Eindrücken des Kolbens
in den Sockel 20 zusammengedrückt wird. Sodann
wird der Stift am
anderen Ende der Elektrode in den Schlitz des Sockels 19 eingefiihrt und die Elektrode
wird losgelassenO Aufgrund der Feder 27 ist die Elektrode mit einer gewissen Vorspannung
befestigt, so da.ß beide Enden fest gegen ihre beiden zugeordneten Sockel gedrückt
werden.
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Gemäß einer bevorzugten Ausiührungs form der erfindungs gemäßen Elektrode
hat das Rohr 23 einen Außendurchmesser von ca. 19 mm und eine Wandstärke von ca.
2, 39 mm. Die Stifte stehen aus der Rohroberfläche ungefähr- 19 mm hervor und weisen
einen Abstand voneinander - in Längsrichtung - von ca 19 mm auf. Die Durchbiegung
des Rohres beträgt ca. 0, 8 mm oder weniger, was innerhalb der zulässigen Variationsbreite
der Anordnung der Spitzen 24' der~'Stifte 24 in bezug auf die Farbwalzen liegt Die
Farbtrommeln 16 und die Walzen 17 sind mechanisch mit dem Rahmen der Maschine verbunden
und somit elektrisch geerdet. Die Elektrode 23 ist mit einer Strom- und Spannungsquelle
33 verbunden. Es wird ein negatives Gleichs trompotential von ca. 12000 Volt aufrecht
erhalten. Aufgrund des Aufbaues der Elektrode und der hohen Potentialdifferenz zwischen
der Elektrode und den Walzen geht von dem Raum der Spitzen der Stifte 24 ein ständiger
Ionenstrom aus, der auf den
Spalt der einzelnen Walzenpaare, d.h.
auf die Walzen 16, 17 gerichtet ist. Hierdurch wird ein ständiger elektrischer Wind
bestimmter Richtung und ein Fluß ionisierter Luft erzeugt.
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Wie Fig. 10 zu entnehmen, erzeugt das elektrische Feld zwischen den
Stiften 24 und den Walzen 16, 17 Flußlinien 54, die von den äußersten Spitzen 24'
der Stifte 24 ausgehen und zu den Walzen 16, 17 führen. Aufgrund der Tatsache, daß
die Stifte 24 mit Spitzen 24' versehen sind, erhält man einen Ionenfluß hoher Intensität
und bestimmter Richtung. Die angespitzten Stifte 24 sind in Längsrichtung auf dem
rohrartigen Support 23, wie vorstehend beschrieben, angeordnet. Es ist jedoch zu
beachten, daß diese Anordnung derart getroffen wird, daß die Einflußfelder der einzelnen
Stifte sich im Spalt eines Walzenpaares überlappen, damit ein Feld gleichförmiger
Intensität längs der gesamten Länge des Spaltes des Walzenpaares gebildet wird,
wobei eine Ionisiebung vornehmlich an den Spitzen oder scharfen Ecken der Stifte
24 auftritt. Die Spitzen 24' - siehe Fig. 4 a - sind pyramidenförmig aus -gebildet.
Das Ende der Spitze ist abgestumpft. Zwei Ecken 67 und 68 sind abgerundet und glatt,
was auf das Herstellungsverfahren zurückzuführen ist. Die beiden anderen Ecken und
Seiten 65 und 66 haben eine rauhe, zackige Oberfläche mit feinen Punkten und Spitzen,
an welchen die optimale Ionisierung unter einer Spannung von 12000 Volt stattfindet,
wobei die Spitzen 24' einen Abstand von ungefähr 25,4 mm von den geerdeten Oberflächen
der Walzen haben.
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Die Wirkung des dynamischen Richtungsfeldes ist in Fig. 10 dargestellt.
Wie Fig. 10 zu entnehmen ist, ist die Walze 17 mit einem Gummimantel versehen. Die
Tatsache, ob ein derartiger Gummimantel vorhanden ist oder nicht, beeinträchtigt
jeddch in keiner Weise die Wirkung der erfindungsgemäßen Anordnung. Ort und Stelle
des angespitzten Stiftes 24 hängen von dem Ort und der Stelle des Pitall£ylinders
mit dem Gummimantel ab. Die günstigsten Ergebnisse werden erzielt, wenn die Spitze
24s des Stiftes 24 einen gleichen Abstand von den Oberflächen jeder der beiden Walzen
aufweist. Wenn z.B. der Gummimantel eine Wandstärke von 12, 7 mm hat, sollte die
Spitze 24S von der Oberfläche der Stahltrommel 16 einen Abstand von 25,4 mm aufweisen
und von der Oberfläche der gummiüberzogenen Walze 17 einen Abstand von 12, 7 mm.
Der Abstand von der Stahlwelle 36 der gummiuberdeckten Walze 17 beträgt sodann ebenfalls
genau 25,4 mm Wenn, wie in Fig. 9 dargestellt, die Walzen 16 und 17 sich mit hoher
Winkelgeschwindigkeit drehen, entstehen normalerweise im Bereich des Walzenspaltes
dünne Schichten und Fäden. Wenn jedoch das elektrische Feld zur Einwirkung gebracht
wird und die Potegtialdif:leerenz zur Erzeugung eines Elektronenflus ses von den
Spitzen 24s und demzufolge zu einer ionisierung der Umgebungsluft ausreicht, entsteht
ein elektrischer Wind bestimmter Geschwindigkeit, der den Kraftlinien des elektrischen
Feldes
folgt. Es kann angenommen werdens daß dieser elektrische Wind aufgrund des Flusses
von negativ geladellen Luftmolekülen von den Stiften 24 zer anderen Seite des Feldes,
d.h. in Richtung auf den Spalt 40, entsteht. Die Luftmoleküle werden dadurch negativ
aufgeladen, daß sie einen Überschuß an Elektronen aufnehmen, wobei die letzteren
durch die Ionisation der Luft aufgrund der Entladung an der Spitze 24s frei werden.
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Wenn eine ausreichend hohe Potentialdifferenz zwischen den Stiften
und den Walzen vorhanden. ist, ist die Geschwindigkeit des elektrischen Windes ausreichend
hoch, um den durch die Viskosität der Farbe entstehenden Kräf ten entgegen zu wirken
und die Fäden und dünnen Schichten im status nascendi wieder auf den Farbfilm auf
den Walzen zurückzudrängen Hierdurch wird verhindert, daß sich Fäden oder Schichten
überhaupt so weit ausbilden, daß die Gefahr eines Aufreißens besteht. Die Wirkungsweise
des elektrischen Windes ist deshalb mit der eines Keiles zu vergleichen, durch welchen
die Farbmasse 55 in zwei getrennte Farbfilme 56 und 57 aufgeteilt wird. Diese Auftrennung
in zwei Filme hängt somit nicht allein von der Drehung der Walze und den physikalischen
Eigenschaften der Farbe, sondern von dem äusseren Einfluß der Elektroden ab, wodurch
die Farbmasse beim Austreten aus dem Spalt so geteilt wird, daß die unerwunschte
Farbnebelbildung vermieden wird.
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Fig. 8 zeigt ein Block und Schemadiagramm der Hochspannungsenergiequelle,
die bevorzugt gemäß der Erfindung benutzt wird. Der Ausgang dieser
Energiequelle
wird durch die Sammelleitung 34 mit dem Sammelteil 32 zum Verteilen der Spannung
von 12000 Volt - negatives Gleichstrompotential,-an jede der Elektroden verbunden.
Dieses hohe Potential wird durch einen, typischen Spannungsverdoppelungskreis erhalten.
Dieser Kreis enthält einen Magnetkerntransformator 48 mit Netzspannung auf der Primärseite
und mit einer sekundären Spannung von ca 6000 Volt, sowie ein Paar von auf 19000
Volt ausgelegte Dioden 59 und 60S die mit einem Paar von Kondensatoren 61 und 62
in Brücke geschaltet sind. Die Kondensatoren 61 und 62 haben eine Kapazität von
0, 03 Mikrofarad bei 10000 Volt. Parallel zu jedem Kondensator 61 und 62 ist jeweils
ein Widerstand 63 bzw64. Die Leistungsdaten der Widerstände 63 und 64 liegen jeweils
bei 15 Mega Ohm und 4 Watt zum Vernichten der Restspannungen in den Kondensatoren,
wenn das System abgeschaltet wird. Die hohe Ausgangsspannung wird an einem Punkt
zwischen der Diode 59 und dem Kondensator 61 abgegriffen Der Kreis ist zwischen
zwei Leitungen L 1 und L 2 angeordnet und in Reihe geschaltet mit einem Satz von
Schmelzsicherungen 43, einem ersten Satz von normalerweise offenen Relaiskontakten
46, einem Unterbrecher 53, einem Satz von Sicher heitsschaltern 58, die geschlossen
sind, wenn die Schutz- und Sicherheits vorrichtungen der Druckmaschine eingeschaltet
und in Funktion sind. und' einem zweiten.Satz von Relaiskontakten 47. Eine rote
Anzeigelampe 50 ist parallel mit dem Kreis verbunden, wodurch das Anliegen der hohen
Spannung angezeigt wird. Der Unterbrecher 53 kann entweder ohne oder mit Zeitverzögerung
arbeiten. Wenn ein Bogen zwischen der Elektrode und den Walzen auftritt, fließt
ein Stromüberschuß durch den Spannungsverdopplungskreis
und bewirkt,
daß der Kreisunterbrecher 53 die hohe Spannung abschaltet. Eine grüne Lampe 51 ist
mit dem Kreisunterbrecher verbunden und zu dem Spannungsverdopplungskreis und zu
der roten Lampe parallel geschaltet, wodurch angezeigt wird, ob der Kreisunterbrecher
abgeschaltet hat oder nicht. Wenn ein Unterbrecher mit Zeitverzögerung benutzt wird,
bewirkt nur ein Bogen endIicher Dauer ein Abschalten. Die Erfahrung hat jedoch gezeigt,
daß bei der normalen Betriebsweise des Systemes eine Bogenbildung nicht auftritt,
weshalb es bevorzugt ist, einen Unterbrecher ohne Zeitverzögerung zu nehmen Mit
dem Spannungsverdopplungs kreis ist an einer Stelle zwischen der Diode 60 und dem
Kondensator 62 ein Kreis 49 zum Anzeigen des Zustandes der Elektroden verbunden
Wenn die Stifte 24 schmutzig oder durch Farbablagerungen verunreinigt werden, nimmt
der Strom in diesem Detektorkreis ab und die Lampe 52 leuchtet auf, wodurch angezeigt
ist, daß die Elektroden gereinigt werden müssen.
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Ein Verriegelungsschalter 44, der vorzugsweise durch Fliehkraft betätigt
wird, ist auf dem Antrieb der Druckpresseneinheit angeordnet. Dieser Schalter ist
derart ausgebildet, daß er schließt, wenn die Druckpresseneinheit ca. 15 000 Blatt
Papier pro Stunde verarbeitet. Wenn die Druckpresse diese Druckgeschwindigkeit erreicht
hat, wird das Relais 45 betätigt und die Relaiskontakte 46 und 47 schließen. Der
Kreis liefert sodann aufgrund des Spannungsverdopplungskreises und des Detektorkreises,
welcher den Zustand
der Elektroden anzeigt, eine Spannung bestimmter
Höhe an die Elektroden.
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Wie vorstehend beschrieben, weist die Erfindung den großen Vorteil
auf, daß die Bildung von Farbnebel im Ausgangsspalt der einzelnen Walzenpaare einer
Druckpresse vermieden werden kann. Dies wird durch die Erzeugung eines elektrischen
Windes erreicht, der die Bildung von Fäden und eine Abspaltung von dünnen Schichten
im Bereich des Spaltes verhindert. Aufgrund der Tatsache, daß die Nebelbildung auf
einem Zerreißen dieser Fäden und dünnen Schichten beruht, wi rd erfindungsgemäß
di e Nebelbildung volls tändig vermieden. Der elektrische Wind geeigneter Richtung
und Geschwindigkeit wird durch eine einzige Elektrodenanordnung erzeugt, die ein
dynamit sches, elektrisches Richtungsfeld zwischen den Elektrodenspltzen und den
Walzen ausbildet Wenn die Elektrode in Berührung mit dem Druckpapier gerät, wird
sie nicht in den Bereich der Walzen hineingezogens sondern sie durchsticht und zerschneidet
das Papier, so daß weiter kein Schaden entsteht.