DE3737860A1 - Etagen - horizontalelektroabscheider - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft Etagen-Horizontalelektroabscheider mit parallelem, horizontalen Gasdurchgang zur Reinigung staub­ haltiger Rauchgase, vorzugsweise zum Einsatz bei der Rekonstruk­ tion bereits vorhandener Horizontalelektroabscheider und/oder unter gegebenen engen Platzverhältnissen.

Die gestiegenen Anforderungen an den Reingasstaubgehalt von industriellen Abgasen hinter Elektroabscheidern führen zu einer Vergrößerung der Niederschlagsflächen und damit des Platzbedarfs. Da insbesondere bei Rekonstruktionen vorhandener Anlagen das Grundflächenangebot konstant bleibt, kann die Vergrößerung des Abscheiders nur in die Höhe erfolgen. Einer einfachen Erhöhung der Elektrodenfelder sind wegen der Stabilität der Niederschlagseleketroden Grenzen gesetzt.

In der DE-OS 14 57 177 wird ein solcher Abscheider be­ schrieben, bei dem die oberen Elektrodensysteme mit eigenen Staubtrichtern ausgerüstet sind und der Staub aus diesen Systemen und den zugehörigen Trichtern nach außen abge­ führt wird. Diese Ausführung hat den Nachteil, daß durch die oberen Sammeltrichter ein wesentlicher Teil der Bauhöhe eingenommen wird und daß sie sehr materialaufwendig ist.

Eine weitere Lösung besteht darin, daß zwei oder mehrere voneinander getrennte Elektrodensysteme in einem Gehäuse übereinander angeordnet sind.

Gemäß Patentschrift SU 10 39 571 wird der abgereinigte Staub aus dem oberen Elektrodensystem über eine Staubsammelvor­ richtung, die zwischen dem oberen und unteren Elektroden­ system angeordnet ist, und über eine Gasse ohne elektrisches Feld, die sich innerhalb des unteren Elektrodensystems be­ findet, in die Staubtrichter transportiert.

In der DE-OS 24 24 432 ist ein Etagen-Elektroabscheider mit horizontalem Gasdurchgang dargestellt, bei dem im Anspruch 2 der Gasdurchgang im Gegenstrom des oberen zum unteren Elek­ trodensystem erfolgt. Zur Staubableitung sind die unteren Niederschlagseleketroden als Hohlelektroden ausgebildet, und der Staub aus dem oberen Feld fällt im Innern dieser Hohl­ elektrode in den unter dem unteren Feld angeordneten Trich­ ter. Diese Ausführung hat den Nachteil, daß das Reingas wie­ der in Richtung der Rohgasquelle strömt und daß der Abstand der unteren Niederschlagselektroden geringer als der der oberen ist und damit andere Abscheidebedingungen gegeben sind.

Weitere Nachteile dieser genannten Ausführungen sind die erforderliche Höhe der Staubsammelvorrichtungen zwischen den Elektrodenfeldern, die einen erheblichen Teil der Bauhöhe einnehmen, daß zusätzliche Maßnahmen für die Vermeidung von vagabundierenden Strömungen ergriffen werden müssen und daß kein einheitlicher Sprühabstand im gesamten Abscheider mög­ lich ist.

Ziel der Erfindung ist es, einen Horizontalelektroabscheider zu finden, mit dem unter gegebenen begrenzten Platzver­ hältnissen, wie dies beispielsweise bei Rekonstruktionen vorhandener Anlagen der Fall ist, eine wesentlich größere Gasmenge pro m² Grundfläche als bisher gereinigt beziehungs­ weise bei gleichbleibender Rohgasmenge eine größere Ab­ scheidewirkung erzielt werden kann, der zur Verfügung stehende Raum vollständig für die Staubabscheidung ge­ nutzt wird, die bekannten Inneneinrichtungsteile ver­ wendet werden können, die getrennte Bauweise zweier übereinander angeordneter kompletter Horizontalelektro­ abscheider und die damit verbundene große Bauhöhe entfällt, der Staubtransport vereinfacht und die Wirkungseinschränkung der Elektrodensysteme auf Grund unterschiedlicher Gassen­ breiten abgebaut wird.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Horizontal­ elektroabscheider zu schaffen, dessen zu reinigende Gasmenge pro m² Grundfläche um ein mehrfaches größer ist als bei her­ kömmlichen Horizontalelektroabscheidern, beziehungsweise mit dem bei gleichbleibender Rohgasmenge eine größere Abscheide­ leistung und Zuverlässigkeit erreicht wird, der ohne zusätz­ lichen Aufwand den bisherigen Rastermaßen sowohl in Längs- als auch in Querrichtung angepaßt werden kann, die bekannten Inneneinrichtungsteile weiter verwendet werden, der gesamte Innenraum des Gehäuses für die Staubabscheidung zur Verfügung steht und vagabundierende Strömungen ohne zusätzliche Maß­ nahmen in die Reinigung einbezogen werden.

Die Aufgabe der Erfindung wird mit den Merkmalen der Patent­ ansprüche gelöst, indem zwei oder mehrere Elekrodensysteme in einem Gehäuse derart angeordnet werden, daß ein etagenförmiger Horizontalelektroabscheider entsteht, dessen Inneneinrichtung wie Niederschlags- und Sprühsysteme mit den dazugehörigen Ab­ reinigungseinrichtungen mit einem lediglich die freie Be­ weglichkeit der Elektrodensysteme gewährleisteten Zwischen­ raum übereinander installiert sind und pro Etage von statistisch erforderlichen begehbaren Riegeln getragen werden, wobei der zwischen diesen Riegeln entstehende strömungsarme Raum durch die Anordnung der nach oben verlängerten unteren oder nach unten verlängerten oberen Elektrodensysteme genutzt wird.

Der in den Elektrodensystemen anfallende Staub wird durch die Klopfimpulse von den Niederschlagselektroden und den Sprüh­ elektroden getrennt und fällt aus den oberen Etagen direkt durch die jeweils darunterliegenden Systeme in die Staub­ trichter. Durch die Anordnung eines Teiles der Elektroden­ systeme in den strömungsarmen Räumen zwischen den Riegeln können die wieder aufgewirbelten Staubteilchen und der in den vagabundierenden Strömen enthaltene Staub unter be­ sonders günstigen Bedingungen ohne zusätzliche Maßnahmen wie beispielsweise Strömungsleiteinrichtungen wirkungsvoll abgeschieden werden. Da keine gesonderten Staubfallräume angeordnet sind, können die zur Verfügung stehenden Gassen der unteren Etagen vollständig für die Gasreinigung genutzt wer­ den. Dadurch wird die Gasgeschwindigkeit verringert, wodurch sich die Verweilzeit des Staubes im elektrischen Feld erhöht und die Abscheideeffektivität verbessert.

Die Erfindung soll nachstehend an Hand eines Ausführungsbei­ spieles näher erläutert werden. Die Zeichnungen zeigen

Fig. 1 Längsschnitt durch den erfindungsgemäßen Etagen­ horizontalelektroabscheider,

Fig. 2 Querschnitt durch den erfindungsgemäßen Etagen- Horizontalelektroabscheider.

Der dargestellte Etagen-Horizontalelektroabscheider besteht aus einem Gehäuse 1, in dem in zwei Etagen bekannte Innen­ einrichtungen 2, bestehend aus dem Niederschlagssystem 2.1, dem Sprühsystem 2.2 und den Abreinigungseinrichtungen 2.3 für die Sprühelektroden und für die Nederschlagselektroden so übereinander angeordnet sind, daß die Niederschlags­ elektrodensysteme 2.1 und die Sprühsysteme 2.2 in einer Linie übereinander hängen und daß die beiden unteren Systeme 2.1; 2.2 in der Höhe so verlängert sind, daß die obere Aufhängung 2.4 des unteren Niederschlagselektroden­ systeme 2.1 direkt unter der unteren Führung 2.5 des oberen Niederschlagselektrodensystems 2.1 angeordnet ist. Die einzelnen Etagen sind elektrisch getrennt und jedes System 2.1; 2.2 besitzt seine eigene Abreinigungseinrichtung 2.3.

Das Staub-Gas-Gemisch 3 gelangt über einen zwei- oder mehr­ fach in der Höhe geteilten Diffusor 4 gleichmäßig verteilt in die einzelnen Etagen des Abscheiders. Entsprechend der gewählten Verweilzeit werden die Staubteilchen in jeder stufe der einzelnen Etagen an den Niederschlagselektroden 2.1 abgeschieden.

Der abgeschiedene Staub wird periodisch von den Nieder­ schlagselektroden 2.1 abgereinigt, wobei der Staub aus jeder Gasse 5 durch die jeweils darunterliegende Gasse 5 in den Staubtricher 6 fällt. Der wiederaufgewirbelte Staub aus der oberen Etage wird in dem strömungsarmen Raum 7 zwischen den als begehbare Kastenhohlträger ausgebildeten Riegeln 8 abgeschieden.

Der Klopfzyklus zwischen übereinanderliegenden Gassen 5 ist zeitlich versetzt, damit keine Überlastung der unteren Gassen 5 mit Staub auftreten kann.

Claims (5)

1. Etagen-Horizontalelektroabscheider mit parallelem, horizon­ talen Gasdurchgang und einem oder mehreren übereinander in einem Gehäuse angeordneten Elektrodensystemen, insbesondere zur Reinigung staubhaltiger Rauchgase, vorzugsweise zum Einsatz bei der Rekonstruktion bereits vorhandener Horizon­ talelektroabscheider und/oder bei vorgegebenen engen Platz­ verhältnissen, dadurch gekennzeichnet, daß zwei oder mehre­ re Elektrodensysteme (2.1; 2.2) mit einem lediglich die freie Beweglichkeit der Elektrodensysteme (2.1; 2.2) ge­ währleisteten Zwischenraum (9) fluchtend übereinander an­ geordnet sind, wobei jedes Elektrodensystem (2.1; 2.2) mit eigener Abreinigungseinrichtung (2.3) und eigener Hoch­ spannungsversorgung ausgerüstet ist.

2. Etagen-Horizontalelektroabscheider nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Teil des Elektrodensystems (2.1; 2.2), der sich im strömungsarmen Raum (7) zwischen den Rie­ geln (8) zur Abtragung des Elektrodensystems (2.1; 2.2) der unteren Etagen befindet, vorzugsweise zur Abscheidung des aus den oberen Etagen aufgewirbelten Staubes und zur Ab­ scheidung des Staubes aus vagabundierenden Strömungen genutzt wird.

3. Etagen-Horizontalelektroabscheider nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das jeweils untere Elektrodensystem (2.1; 2.2) sowohl zur Abscheidung des Staubes aus dem Staub-Gas-Gemisch (4) als auch als Fallraum des von den oberen Etagen abgereinigten Staubes genutzt wird.

4. Etagen-Horizontalelektroabscheider nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abreinigungsintervalle der überein­ ander angeordneten Gassen (5) der einzelnen Systeme (2.1; 2.2) zeitlich versetzt gesteuert sind.

5. Etagen-Horizontalelektroabscheider nach Anspruch 1 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Hochspannungseinspeisung und die Abreinigungsintervalle den in den einzelnen Etagen veränderten Staubverhältnissen angepaßt sind.