DE3737599A1 - Kurbelwelle mit verbesserter schmierung des lagerzapfens - Google Patents
Kurbelwelle mit verbesserter schmierung des lagerzapfensInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Kurbelwelle nach dem
Oberbegriff des 1. Anspruchs.
Kurbelwellen mit hohlzylindrischen
Lagerzapfen sind z. B. aus der DE-C-8 48 728 bekannt. Hierbei
handelt es sich um Schmiedeteile, die durch Schweißen
miteinander verbunden werden. Die Lagerstellen der Kurbelwellen
müssen geschmiert werden, wozu bevorzugt durchgehende Schmier
kanäle benutzt werden (vgl. z. B. die DE-B-20 23 364), die
durch die Kurbelwangen und die Lagerzapfen hindurchgeführt
werden und von denen an den entsprechenden Stellen Abzweigungen
zu den Lagerstellen führen. Das Anbringen dieser Bohrungen an
der fertigen Kurbelwelle ist meist mit Schwierigkeiten
verbunden.
In einer zeitgleich hiermit eingereichten Patentanmeldung
(P ) beschreibt die Anmelderin ein Verfahren zur
Herstellung von Kurbelwellen, bei dem die als Hohlzylinder
ausgeführten Zapfen durch Aufweiten plastisch verformt und in
den entsprechenden Bohrungen der Wangen zur Anlage gebracht,
sowie letztere elastisch verformt werden. Hierdurch wird eine
einfache, auch hohen Belastungen gewachsene Verbindung zwischen
diesen Teilen erzielt. Dabei können vor dem Fügen auf die
Lagerzapfen Lagerschalen, Gleit- oder Wälzlager sowie
ungeteilte Pleuelstangen aufgebracht werden.
Das Verfahren
ermöglicht eine Ausgestaltung der Kurbelwelle, die eine
Verbesserung der Schmierverhältnisse an den Lagerzapfen zur
Folge hat, was sich die im nachfolgenden beschriebene Erfindung
zur Aufgabe gestellt hat.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die im kennzeichnenden
Teil des 1. Anspruchs angegebenen Merkmale. Durch hydraulisches
Aufweiten, ggf. aber auch durch Schweißen, Löten oder Kleben
lassen sich Lagerschalen oder innere Hülsen anbringen, die
selbst kaum zur Kraftübertragung beitragen, mit dem Zapfen
zusammen jedoch einen Ringraum bilden, der den auf die Zapfen
entfallenden Anteil der Schmierölkanäle darstellt und keine
bestimmte Umfangsorientierung aufweisen muß, um mit den auf
herkömmliche Weise in den Wangen hergestellten Schmierölkanälen
in Verbindung zu treten. Die Zufuhr des Öls vom Ringraum an die
eigentliche Lagerstelle kann in herkömmlicher Weise durch
radiale Bohrungen erfolgen. Günstiger erscheint jedoch die
Ausgestaltung der Erfindung nach dem 2. Anspruch, nach der eine
Lagerschale aus porösem Sintermaterial verwendet wird. Diese
Art von Lagerschale ermöglicht einen gleichmäßigen Durchtritt
des Schmiermittels mit axial gleichbleibenden Druckverhält
nissen, die zur Ausbildung einer ölstatischen Lagerung führen,
die eine besonders wirksame Form der Schmierung darstellt.
In weiterer Ausgestaltung dieses Gedankens gemäß dem 3. Anspruch
enthält das poröse Sintermaterial der Lagerschale einen Fest
schmierstoff, z. B. Molybdändisulfid, wodurch das Lager
ausgezeichnete Notlaufeigenschaften gewinnt.
Bei der bevorzugten Herstellungsart der erfindungsgemäßen
Lagerzapfen mittels hydraulischen Aufweitens kann die tatsäch
liche Abdichtung des Ringraumes nach seinen Enden Schwierig
keiten bereiten. In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird
daher im 5. Anspruch vorgeschlagen, daß anstatt der an sich
möglichen, konventionellen Verwendung von Dichtringen zwischen
den Teilen eine besondere Dichtschicht angeordnet wird. Im 5.
Anspruch wird hierfür die Verwendung eines Weichmetalles, z. B.
von Kupfer vorgeschlagen, das infolge seiner Plastizität kleine
Unebenheiten der Oberflächen des Lagerzapfens einerseits und
der Lagerbuchse bzw. der inneren Hülse andererseits ausgleicht.
Um der Gefahr zu begegnen, daß durch diese Dichtschicht die
Haftung zwischen den Wangen und den Zapfen herabgesetzt wird,
wird gemäß dem 6. Anspruch vorgeschlagen, der Dichtschicht
feinverteiltes Keramikmaterial beizumischen, wodurch ein die
Haftung erhöhender "Sandpapiereffekt" erzielt wird. In diesem
Zusammenhang soll der Begriff Keramik auch Diamantstaub mit
umfassen.
Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung
dargestellt, und zwar ausschnittsweise im Längsaxialschnitt. In
beiden Ausführungsbeispielen sind Kurbelwangen 1 durch
Lagerzapfen 2 miteinander verbunden, und zwar wie dargestellt
vorzugsweise dadurch, daß letztere nach dem Einführen in die
entsprechenden Bohrungen der Wangen 1 hydraulisch aufgeweitet
und dabei plastisch verformt werden, während die Wangen 1
selbst nur im elastischen Bereich beansprucht werden und nach
dem Ende des Aufweitvorganges wieder zurückfedern. In den
Wangen 1 sind Schmierölkanäle 11 vorgesehen, durch die von
einer hier nicht gezeigten Ölpumpe aus die Versorgung der
Lagerstellen erfolgt. Vor dem Fügen sind auf den Lagerzapfen 2
eine Lagerbuchse 4 und/oder eine ungeteilte Pleuelstange 5
aufgeschoben worden. Die Lagerbuchse 4 ist aus einem porösen
Sintermaterial hergestellt, das an seiner dem Lager zugewandten
Oberfläche verdichtet ist, so daß eine Drosselwirkung entsteht.
Die Lagerbuchsen 4 sind mit umlaufenden Bunden 41 versehen, die
einerseits beim Einführen derselben in die entsprechenden
Öffnungen in den Wangen als Anschlag dienen und andererseits
wegen ihrer erhöhten Steifigkeit verhindern, daß sich aus den
Aufweitvorgängen herrührende Verbiegungen der mit geringerer
Wandstärke ausgeführten Endstücke 42 der Lagerbuchsen 4 deren
eigentlichen Lagerflächen mitteilen. Der Ringraum zwischen den
Zapfen 2 und den Lagerbuchsen 4 wird nach seinen Enden hin
durch eine Dichtschicht 8, z. B. aus Kupfer, abgeschlossen. Der
Dichtschicht 8 können feinverteilte Keramikpartikel beigemischt
werden, um die Haftung zwischen den Wangen 1 und den Lagerzapfen
2 zu verbessern. In der in der Fig. 2 gezeigten Variante ist
keine besondere Lagerbuchse vorgesehen, vielmehr dient der
Zapfen 2 selbst als Lager. In diesem Falle wird der zur
Aufnahme des Schmieröls gedachte Ringraum durch den Zapfen 2
und eine in seinem Inneren angebrachte Hülse 9 gebildet, die
ebenfalls unter Zwischenlage einer Dichtschicht 8 durch
hydraulisches Aufweiten befestigt worden sein kann; ein
Aufschrumpfen, Verschweißen, Verlöten oder Verkleben kommt hier
jedoch ebenfalls in Frage. Die Ölzufuhr zur Lagerstelle erfolgt
hier schließlich durch in Lagerzapfen 2 radial angeordnete
Bohrungen 21. Der Lagerzapfen 2 oder im Beispiel der Fig. 1
die Lagerbuchse 4 kann mit einer Schlüsselverzahnung 22 bzw. 43
versehen sein, die nur eine bestimmte Orientierung der jeweils
zu fügenden Wangen 1 und Zapfen 2 zuläßt und so eine erhebliche
Montagehilfe darstellt. Als vorübergehende Montagehilfe können
die Endabschnitte 42 der Lagerbuchsen 4 so bemessen sein, daß
sie nur im Preßsitz in die entsprechenden Bohrungen in den
Wangen 1 einführbar sind; hierdurch wird eine vorübergehende
Fixierung der Teile zueinander erreicht, bis der Aufweitvorgang
des Zapfens 2 abgeschlossen ist. Die Wangen 1 können (siehe
Fig. 2) mit verhältnismäßig dünnwandigen Ansätzen 12 versehen
sein, die sich wegen ihres geringeren Widerstandsmomentes beim
Aufweiten der Zapfen 2 um ein gewisses, hier stark übertrieben
dargestelltes Maß ständig verformen und so einen zusätzlichen,
in Axialrichtung wirkenden Formschluß zwischen Wange 1 und
Zapfen 2 herstellen.
Claims (6)
1. Kurbelwelle mit hohlzylindrischen Lagerzapfen (2),
dadurch gekennzeichnet, daß die
Lagerzapfen mit je einer auf der Innenseite desselben
konzentrisch angeordneten Hülse (9) und/oder mit einer auf der
Außenseite desselben konzentrisch angeordneten Lagerbuchse (4)
versehen sind, wobei die Teile an ihren Enden dicht miteinander
verbunden, in der Mitte jedoch durch einen umlaufenden Ringraum
voneinander getrennt sind, in dem in den Wangen angeordnete
Schmierölkanäle münden.
2. Kurbelwelle nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Lagerbuchse (4) aus
einem porösen Sintermaterial besteht.
3. Kurbelwelle nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das poröse Sintermaterial
einen Festschmierstoff enthält.
4. Kurbelwelle nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen den Zapfen (2) und
Lagerschalen (4) bzw. Hülsen (9) in den Bereichen, in denen sie
miteinander verbunden sind, eine Dichtschicht (8) angeordnet
ist.
5. Kurbelwelle nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Dichtschicht (8) aus
Weichmetall besteht.
6. Kurbelwelle nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der Dichtschicht (8)
feinkörniges Keramikmaterial beigemischt ist.
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