DE3735898A1 - Reflexvisier zur zieleinrichtung von waffen - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Reflexvisier zur Zieleinrichtung von Waffen, vorwiegend von Waffen mit langsamer Geschoßgeschwindigkeit gemäß dem Gattungsbegriff des Anspruchs 1.

Ein solches Reflexvisier ist durch die DE-PS 30 48 534 der Anmelderin bekannt geworden. Dieses hat sich in der Praxis bewehrt und den Schützen in der Erkennung und Auswahl der optimalen Zielmarke restlos entlastet, für einen Nachtkampf war jedoch dieses Visier nicht einsetzbar.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das bekannte Reflexvisier auch nachtsichtig zu machen, ohne daß die Verwendungsfähig­ keit bei Tag irgendwelchen Einbußen unterworfen wird und ohne daß hierfür ein großer gerätemäßiger Aufwand erforderlich ist.

Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 aufgezeigten Maßnahmen gelöst. In den Unteransprüchen sind Weiterbildungen und Ausgestaltungen angegeben und in der nachfolgenden Beschreibung wird ein Ausführungsbei­ spiel erläutert und in den Figuren der Zeichnung skizziert. Es zeigen:

Fig. 1 eine Schemaskizze des Aufbaus eines Reflexvisiers gemäß dem beschriebenen Ausführungsbeispiel,

Fig. 2 ein Diagramm bezüglich der spektralen Charakteristik des vorge­ schlagenen dichroitischen Spiegels,

Fig. 3 ein Diagramm der Emission der Leuchtdiode innerhalb der Empfind­ lichkeit des Nachtsichtgerätes.

Gemäß der Aufgabenstellung soll das im Gattungsbegriff des Anspruchs 1 näher bezeichnete Reflexvisier "nachtsichtig" gemacht werden. Hierzu wird der halbdurchlässige Einkoppelspiegel 11 des Reflexvisiers 10, der die Visiermarken 35 des Flüssigkristalls 31 ins Visierokular 23 einspie­ gelt auf die Empfindlichkeitskurve der Restlichtverstärkerröhre 21 des Nachtsichtgerätes 20 abgestimmt und zwar so, daß dieser Spiegel 11 durchlässig ist für den gesamten Bereich der Empfindlichkeit der Rest­ lichtverstärkerröhre 21. Grundforderung für diesen Einkoppelspiegel ist, daß er die Leistungsfähigkeit des Visiers 10 in keiner Weise beeinträch­ tigen darf und weiterhin, daß er die von der Leuchtdiode 32 beleuchteten Visiermarken 35 in den Strahlengang einspiegelt ohne daß Licht von dieser Leuchtdiode verloren geht. Hierzu wird dieser Einkoppelspiegel 11 dichroitisch ausgeführt.

Die Leuchtdiode 32 sendet einen relativ schmalen Bandbereich, beispiels­ weise im gelben Licht, und weist eine Bandbreite von 40 nm auf. Das heißt, der Einkoppelspiegel 11 ist zwar durchlässig für den gesamten Bereich der Empfindlichkeit der Restlichtverstärkerröhre, ausgenommen wird jedoch ein schmaler Beleuchtungsbereich des Flüssigkristalls 31 - oder gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel, einer Maske mit Polfilter 33 - der durch die Leuchtdiode 32 erzeugt wird. In dem Emissionsbereich dieser Leuchtdiode 32 wirkt der halbdurchlässige Spiegel 11 als Voll­ spiegel. Die Bedingungen die an den dichroitischen Spiegel 11 gestellt werden, werden zum Teil dadurch erfüllt, daß die polarisierenden Eigen­ schaften des Flüssigkristalls 31 ausgenützt werden. Wird statt des Flüssigkristalls 31 eine Maske verwendet, so ist dieser ein Polfilter 33 zuzuordnen. Durch die Verwendung eines dichroitischen Einkoppelspiegels 11 ist nunmehr die Möglichkeit geschaffen, ein Nachtsichtgerät 20 dem Reflexvisier 10 anzusetzen und damit dieses auch nachtsichtig zu machen.

Dieser dichroitische Einkoppelspiegel 11 beschränkt nicht mehr die Empfindlichkeit der Restlichtverstärkerröhre und spiegelt gleichzeitig nicht mehr Wellenlängenbereiche vom Flüssigkristall 31 oder der Maske ein in denen dieser bzw. diese keinen Kontrast mehr haben und somit nur mehr die Landschaft durch sogenanntes Störlicht aufhellen. Der Spiegel ist also so ausgelegt, daß innerhalb des schmalen Bandbereichs der Visierbeleuchtung 32, 32 a und auch nur innerhalb deren Polarisation eine Einspiegelung ohne Transmissionsverluste gewährleistet ist. Es hat sich gezeigt, daß dieser dichroitische Spiegel 11 für die Polarisationsrich­ tung senkrecht dazu bereits zu einem gewissen Grad durchlässig ist und damit bereits in diesem Spektralbereich die Visiertätigkeit nicht mehr beeinträchtigt ist. Obendrein kann der Spiegel so besser optimiert werden, wenn das Visiermarkenlicht bereits eine definierte Polarisa­ tionsrichtung hat.

Durch vorstehend erläuterte Maßnahmen ist nun erstmals möglich geworden, mit einem Nachtsichtgerät in ein Reflexvisier zu beobachten. Bisher war es nicht möglich irgend eine Art von Flüssigkristallanzeige abzulesen, da das Nachtsichtgerät mit seiner Restlichtverstärkerröhre eine völlig andere Empfindlichkeitskurve als das menschliche Auge besitzt.

In der Fig. 1 ist ein Ausführungsbeipiel gezeigt, in dem die mit einer Bandbreite von 40 nm arbeitende Leuchtdiode 32 über einen Kondensor 32 a ihr Licht auf den Flüssigkristall 31 mit den Visiermarken 35 auf einen Umlenkspiegel 34 und von dort auf das Visierobjektiv 36 sendet. Diesem Objektiv 36 ist nun der vorbeschriebene Einkoppelspiegel 11 und das aus einem Objektiv 22, einer Restlichtverstärkerröhre 21 und einem Okular 23 bestehende Nachtsichtgerät 20 zugeordnet. In den Fig. 2 und 3 sind die Durchlaßkurve beziehungsweise die spektrale Charakteristik des dichroitischen Spiegels und die Emissionskurve der Leuchtdiode darge­ stellt.

Claims (4)

1. Reflexvisier zur Zieleinrichtung von Waffen, vorwiegend für solche mit langsamer Geschoßgeschwindigkeit, dem eine elektronische Anzeigeeinrichtung zugeordnet ist, die von einer die Daten der Entfer­ nungsmessung und der Zielbewegung verarbeitenden Elektronik gesteuert und deren Werte einer Anzeigeeinrichtung übermittelt werden, wobei die jeweils optimale Zielmarke in der als Flüssigkristallanzeige ausgebilde­ ten elektronischen Anzeigeeinrichtung sichtbar wird, dadurch gekenn­ zeichnet, daß dem Reflexvisier (10) ein dichroitischer Einkoppelspiegel (11) zur Einspiegelung der Visiermarken (31) des Flüssigkristalls (31) ins Visierokular (23) bzw. in den Strahlengang zugeordnet ist, wobei der Spiegel (11) auf die Empfindlichkeitskurve der Restlichtverstärkerröhre (21) eines zugeordneten Nachtsichtgerätes (20) abgestimmt ist und innerhalb des schmalen Bandbereichs der Visierbeleuchtung (Leuchtdiode 32) bzw. innerhalb deren Polarisation ohne Transmissionsverluste arbei­ tet.

2. Reflexvisier nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Beleuchtungsbereich des Flüssigkristalls (31) durch eine Leuchtdiode (32) schmal gehalten wird, in deren Emissionsbereich der halbdurchlässi­ ge dichroitische Spiegel (11) als Vollspiegel wirkt.

3. Reflexvisier nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeich­ net, daß die Leuchtdiode (32) eine linear polarisierte Vorzugsrichtung aufweist.

4. Reflexvisier nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeich­ net, daß der Flüssigkristall (31) durch eine Maske mit Visiermarken und einem zugeordneten Polfilter (33) ersetzbar ist.