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Visiervorrichtung für Scheinwerfer Zum genauen Einstellen von Scheinwerfern,
die zum Signalgeben benutzt werden, sind Visiervorrichtungen erforderlich, um den
Scheinwerferlichtkegel genau auf die Stelle richten zu können, die das Signal empfangen
soll. Die bekannten Vorrichtungen dieser Art bestehen im wesentlichen aus einem
Fernglas und einem langgestreckten Prisma, dem sog. Tripelstreifen. Die Anordnung
ist dabei so getroffen, daß ein. geringer Teil der vom Scheinwerferspiegel
reflektierten parallelen Strahlen die erste Spiegelfläche dieses Tripelprismas trifft
und von diesem in das Objektiv des Fernrohres geleitet wird. Die optische Achse
des in das Fernrohr eintretenden Stra!hlenfiündels verläuft parallel zur Scheinwerferachse
und bildet somit die Visierachse. Zum Richten des Scheinwerfers bliekt man durch
das Fernrohr. und verstellt das Gerät so lange, bis sich das im Fernrohr sichtbare
Bild der Lichtquelle mit dem anvisierten Objekt deckt.
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Eine solche Visiervorrichtung ist aber nicht absolut zuverlässig,
weil es vorkommen kann, daß das Fernrohr durch Witterungseinflüsse oder aus anderen
Gründen zeitweilig unbrauchbar wird. Auch ist es verhältnismäßig schwer, mit dem
Fernrohr, dessen Gesichtsfeld im allgemeinen ziemlich klein ist, das gesuchte Objekt
rasch zu finden.
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Man hat deshalb vorgeschlagen, neben der genannten noch eine weitere
Visiereinrichtung am Scheinwerfer vorzusehen. Die bekannten Einrichtungen dieser
Art, z. B. ein Lochvisier, ermöglichen aber nur eine ungenaue Einstellung des Gerätes.
Auch kann es leicht vorkommen, daß die verhältnismäßig weit über das Scheinwerfergehäuse
hinausragenden Teile einer solchen Vorrichtung beim Transport des Gerätes beschädigt
werden. Die Visierachse weist dann meist nicht mehr die erforderliche Parallelität
mit der optischen Achse des Hauptvisiers bzw. mit derjenigen des Scheinwerferlichtkegels
auf, was zu falschen Einstellungen führen kann.
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Diese erheblichen Nachteile lassen sich erfindungsgemäß vermeiden,
wenn man ebenso wie beim Hauptvisier auch für das Zusatzvisier die optische Achse
eines zur Scheinwerferachse parallelen Lichtbündels als Visierachse und damit also
ein Bild der Lichtquelle als Visiermarke benutzt.
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Eine solche Visiervorrichtung ist in Abb. r beispielsweise dargestellt.
Hier zeigt a das bekannte Prisma (Tripelstreifen), das einen geringen Teil der von
der Lichtquelle b ausgesandten und vom Spiegel c reflektierten Strahlen in das Gesichtsfeld
des nicht dargestellten Fernrohres bringt. Die erfindungsgemäße zweite Einstellvorrichtung.
besteht aus einem planparallelen Glasstab d, in dem zwei teilweise versilberte Flächen
e und f vorgesehen sind, die' ihm die Wirkung eines rhombischen Prismas geben. Dieser
Glasstab ist so angeordnet, daß das aus dem Tripelstreifen austretende Strahlenbüschel
die spiegelnde
Fläche e trifft und hier geteilt wird. Während ein
Teil der Strahlen durch diese Spiegelfläche hindurchgeht und im Fernrohr als Bild
der Lichtquelle sichtbar wird, wird der Rest des Strahlenbündels abgelenkt und der
Spiegelfläche f zugeführt. Hier findet abermals eine Reflexion statt, und zwar derart,
daß die Achse o2 des abgelenkten Strahlenbündels zu der Achse o1 des dem Fernrohr
zugeführten Strahlenbündels, also auch zur optischen Achse des Scheinwerfers, parallel
verläuft. Da die Fläche f ebenfalls nur zum Teil versilbert ist, gestattet sie einen
teilweisen, Durchblick in Richtung des Scheinwerferlichtkegels.
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Die Strahlenteilung bzw. der Durchblick durch den Spiegel f kann auch
dadurch herbeigeführt werden, daß der Glasstab bzw. die Spiegelflächen, die in dem
Fall voll versilbert sind, für den Durchtritt eines Teiles der Strahlen in Richtung
der optischen Achsen o1 und o2 durchbohrt werden. Diese Maßnahme hat einen wesentlichen
Vorteil gegenüber der Strahlenteilung durch teilweise versilberte Flächen. Durchsetzt
nämlich ein Lichtstrahl einen Glaskörper, so kann bekanntlich nur dann die Eintritts-
und die Austrittsrichtung dieses Strahles gleich sein, wenn die Eintritts-und die
Austrittsflächen am Glaskörper zueinander parallel verlaufen. Wird die Strahlenteilung,
wie es beim Ausführungsbeispiel der Fall ist, durch halbversilberte Flächen bewirkt,
so muß also die erforderliche Parallelität zwischen Ein- und Austrittsfläche durch
Ankitten von Ergänzungsprismen an die Spiegelflächen hergestellt werden (Abb: i).
Diese Zusatzprismen sind aber nicht nötig, wenn für den Durchtritt der Strahlen
der Glasstab an den entsprechenden Stellen durchbohrt ist, weil dann diese Strahlen
das Glas überhaupt nicht zu durchsetzen brauchen. Es kann bei dieser Art der Strahlenteilung
bzw. des Durchblicks also ein normales rhombisches Prisma benutzt werden. Ein solches
Prisma ist in Abb. 2 dargestellt, worin die Durchbohrungen mit hl und h2 bezeichnet
sind.
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Um den Scheinwerfer mit Hilfe eines dieser Zusatzvisiere einzustellen,
blickt man durch die teilweise versilberte Spiegelfläche f bzw. durch die Durchbohrung
h2 nach dem Objekt und verstellt dabei den Scheinwerfer so lange, bis sich das Lichtquellenbild
mit dem Objekt deckt. Die Blickrichtung fällt dann mit der optischen Achse o2 zusammen,
so daß also die zu dieser Achse parallel verlaufende Scheinwerferachse auf das zu
beleuchtende Objekt gerichtet ist.
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Wird das erfindungsgemäße Zusatzvisier durch Stöße o. dgl. Beanspruchungen,
wie sie beim Transport des Scheinwerfers oft nicht zu vermeiden sind, aus seiner
normalen Lage gebracht, so bleibt die erforderliche Parallelität zwischen den beiden
Achsen o1 und 02 trotzdem erhalten. Bei einem zweiteiligen Spiegelsystem, dessen
Spiegelflächen zueinander parallel verlaufen oder senkrecht aufeinanderstehen, also
auch bei einem rhombischen Prisma, verlaufen nämlich ein- und ausfallende Strahlen
stets parallel zueinander, ganz gleich, von welcher Seite und unter welchem Winkel
der einfallende Strahl die erste Spiegelfläche trifft.
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Bemerkt sei noch, daß das Prisma d auch ganz fortgelassen werden kann,
wenn nämlich das Fernrohr abnehmbar oder umschwenkbar angeordnet wird. Der Tripelstreifen
braucht dann nur so ausgebildet zu werden, daß seine dem Auge zugekehrte Spiegelfläche
einen Durchblick in Richtung der Achse o1 gestattet. Ist das Fernrohr unbrauchbar
geworden, so wird es einfach aus der Blickrichtung genommen, das Objekt durch die
Fläche g anvisiert und das Bild der Lichtquelle durch Verstellung des Scheinwerfers
mit dem Objekt zur Deckung gebracht. Es dient dann also als Zusatzvisier lediglich
das Prisma des Hauptvisiers.