DE3734204A1 - Verfahren zur verringerung des eisengehaltes von zinschmelzen - Google Patents
Verfahren zur verringerung des eisengehaltes von zinschmelzenInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C22—METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
- C22B—PRODUCTION AND REFINING OF METALS; PRETREATMENT OF RAW MATERIALS
- C22B19/00—Obtaining zinc or zinc oxide
- C22B19/32—Refining zinc
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verringerung
des Eisengehaltes von im wesentlichen Zink enthaltenden
Metallschmelzen auf Eisengehalte unterhalb der Sätti
gungsgrenze der Metallschmelze für Eisen.
Beim Feuerverzinken von Stahlteilen entsteht in der
flüssigen Zinkschmelze eine feste Zink-Eisen-Legierung,
gewöhnlich Hartzink genannt. Diese Legierung scheidet
sich in Form von kleinen Kristallen aus der Schmelze
aus und sinkt aufgrund ihres gegenüber flüssigen Zink
höheren spezifischen Gewichtes auf den Kesselboden ab.
Dort wächst sie langsam auf.
Die Zusammensetzung der Hartzinkkristalle entspricht in
Abhängigkeit von der Betriebstemperatur des Zinkbades
den im Eisen-Zink-Zustandsdiagramm dargestellten
Gleichgewichten. Der minimale Eisengehalt beträgt ca.
6,3% Eisen, bei höheren Temperaturen fallen Hartzink
kristalle mit bis zu 12% Eisen aus.
Der metallurgische Grund für die Hartzinkbildung ist
die begrenzte Lösungsfähigkeit der flüssigen Zink
schmelze für Eisen. Wird die temperaturabhängige
Eisenlöslichkeit der Schmelze überschritten, fallen
kleinste Kristalle aus, die beim Absinken weiter
wachsen, so daß der Eisengehalt der Zinkschmelze stets
dem Sättigungsgehalt entspricht.
Der Eiseneintrag in die Schmelze ist unvermeidbar und
kann durch bestimmte Maßnahmen lediglich minimiert
werden. Eisen gelangt in die Zinkschmelze durch
Eisenverbindungen auf der Oberfläche des Verzinkungs
gutes (z. B. Beizsalze), Eisenverbindungen aus der
Reaktion Eisen-Zink, die in die Schmelze abschwimmen,
Eisen aus der Kesselwandung und Eisen im eingesetzten
Zink.
Eine an Eisen ungesättigte, frische Zinkschmelze löst
Eisen vom Verzinkungsgut sehr rasch bis zum Erreichen
der Sättigungsgrenze.
Die nach den beschriebenen Mechanismen gebildeten
Eisen-Zink-Kristalle stören den Betriebsablauf einer
Stückverzinkung erheblich. Sie führen zu Mehrkosten und
verursachen Qualitätseinbußen. Der Hartzinkanfall einer
Feuerverzinkerei kann, bezogen auf das eingesetzte
Zink, je nach Betriebsweise bis zu 40% betragen.
Durch das erwähnte Absinken wachsen die Kristalle im
Laufe der Zeit auf dem Kesselboden auf. Um die maximale
Tauchtiefe des Kessels zu erhalten, muß die abgesetzte
Hartzinkschicht daher von Zeit zu Zeit entfernt werden.
Dies geschieht vorzugsweise mit gelochten Greifern oder
Löffeln, die auf den Kesselboden abgesenkt werden.
Diese Vorrichtungen erfassen jedoch neben der Hartzink
schicht eine größere Menge an Reinzink, welches durch
die angebrachten Löcher ausfließen soll.
Dies geschieht jedoch nur unvollständig. Selbst bei
sorgfältigem Durchstoßen des Hartzinkbreies weist das
letztendlich zum Verkauf gelangende Hartzink lediglich
einen Eisengehalt von ca. 2 bis 3% Eisen auf und hat
somit einen Reinzinkanteil von ca. 50%.
Die Hartzinkbildung ist daher mit einem enormen
Materialverlust an Zink verbunden. Ein weiterer Nach
teil des Hartzinks besteht darin, daß die Hart
zinkkristalle je nach ihrer Größe sehr lange in der
Zinkschmelze vagabundieren und sich dabei auf die
Oberfläche des Verzinkungsgutes auflegen. Hierbei wird
nicht nur die Oberfläche optisch und teilweise die
Funktionalität (z. B. bei einem Handlauf) beeinträch
tigt, sondern der Zinkverbrauch zusätzlich erhöht.
Das auf die beschriebene Art und Weise von den
Verzinkungsbetrieben erzeugte Hartzink wird in der
Regel zu einem den normalen Zinkpreis deutlich unter
schreitenden Preis an Spezialbetriebe zur Zurück
gewinnung des Zinks verkauft.
Die Zurückgewinnung des Zinks aus dem Hartzink ge
schieht dabei nach dem Stand der Technik durch ein
Verdampfen des Zinks oberhalb von 907°C. Im Destillat
verbleibt das vormals gelöste Eisen als fester Bestand
teil zurück, während das dampfförmige Zink durch
Kondensationseinrichtungen verflüssigt und abgegossen
wird. Es ist klar, daß diese Verfahrensweise apparativ
aufwendig ist und enorme Energiemengen verbraucht
werden.
Eine weitere bekannte Methode, das gelöste Eisen aus
Zinkschmelzen zu entfernen, besteht in der Zuführung
von entsprechenden Mengen Aluminium. Aluminium weist zu
Eisen eine größere Affinität auf als Eisen zu Zink. Bei
dieser Verfahrensweise bildet sich eine ternäre Eisen
Aluminium-Zink-Schlacke, die auf der Schmelze auf
schwimmt. Bei diesen Verfahren ist es jedoch außeror
dentlich schwierig, die Aluminiumzugabe genau zu
dosieren, zum andern entsteht eine voluminöse, schwer
weiterzuverarbeitende Verbindung, die zusätzlich einen
hohen Zinkgehalt aufweist.
Es ist daher die Aufgabe der Erfindung, eisenhaltige
Zinkschmelzen so zu behandeln, daß die Sättigungsgrenze
beim Verzinken trotz des permanenten Eiseneintrages
nicht erreicht wird und daher keine Hart-Zink-Kristalle
gebildet werden können bzw. nach dem bisherigen Stand
der Technik erzeugtes Hartzink zur Rückgewinnung des
Zinks so zu behandeln, daß die Verfahrenskosten
gegenüber den Kosten nach dem Stand der Technik
geringer sind.
Diese Aufgabe wird entsprechend des kennzeichnenden
Teiles des Anspruchs 1 gelöst.
Beim Behandeln von im wesentlichen Zink enthaltenden
Schmelzen, die bis zur Sättigungsgrenze mit Eisen
angereichert sind, mit Silicium vermag die Schmelze
einen Teil des Siliciums zu lösen. Silicium geht dabei
mit Zink aufgrund seiner Elektronenfiguration keinerlei
Verbindung ein, hingegen bildet es mit Eisen eine
thermodynamisch stabile Verbindung etwa der Form FeSi
entsprechend des Zustandsdiagrammes Eisen-Silicium.
Diese Eisen-Silicium-Verbindung besitzt ein geringeres
spezifisches Gewicht als die Zinkschmelze und schwimmt
daher auf der Zinkschmelze auf, wo sie gemeinsam mit
der Zinkasche entfernt werden kann. Da die Schmelze bei
diesem Vorgang durch den beim Feuerverzinken stets
gegebenen Eiseneintrag sehr schnell an Silicium ver
armt, ist es erforderlich, Silicium stets im Überschuß
in die Schmelze einzuleiten, um sicher unterhalb der
Sättigungsgrenze der Zinkschmelze an Eisen zu bleiben.
Dies kann zum Beispiel durch die Begasung der Schmelze
mit Silicium-Wasserstoffverbindungen, den sogenannten
Silanen, erfolgen. Derartige gasförmige Siliciumverbin
dungen spalten sich unter den üblichen Zinkbadtempera
turen in ihre Elemente auf, wobei das freiwerdende
elementare Silicium mit dem Eisen unter Bildung der
beschriebenen Eisen-Silicium-Phase reagiert und der
elementar freiwerdende Wasserstoff zur Oberfläche des
Zinkbades aufsteigt und dort mit dem Luftsauerstoff zu
Wasserdampf reagiert. Daneben können andere silicium
haltige Verbindungen oder Stoffgemische eingesetzt
werden. Sie müssen chemisch derartig aufgebaut sein,
daß das gelöste Eisen mit freiwerdendem atomaren
Silicium reagieren kann. Ionengebundene Siliciumver
bindungen wie beispielsweise Siliciumdioxid kommen
nicht in Frage.
Die erfindungsgemäße Behandlung der Schmelze mit
Silicium hat so zu erfolgen, daß Silicium stets im
Überschuß in der Schmelze vorhanden ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren eröffnet der Verzin
kungstechnologie völlig neue Wege. Der Zinkverbrauch
wird reduziert, die qualität und die optische Erschei
nung von verzinkten Gegenständen durch das Fehlen von
Hartzinkpickeln erhöht sowie der personelle Aufwand
beim Verzinken vermindert. Zusätzlich kann das Verfah
ren bei der Hartzinkbehandlung zur Rückgewinnung von
Zink mit geringen Verfahrenskosten angewendet werden.
Claims (5)
1. Verfahren zur Verringerung des Eisengehaltes von im
wesentlichen Zink enthaltenden Metallschmelzen auf
Eisengehalte unterhalb der Sättigungsgrenze der
Metallschmelze für Eisen, dadurch ge
kennzeichnet, daß die eisenhaltige Me
tallschmelze im Temperaturbereich des Liquidusgebie
tes der Schmelze durch Einbringen von Silicium,
einer Silicium enthaltenden Verbindung oder eines
Silicium enthaltenden Stoffgemisches in die Schmelze
behandelt wird, wobei Silicium mit dem in der
Schmelze gelösten Eisen unter Bildung einer eisen
haltigen Phase, die in der Schmelze nicht löslich
ist und ein gegenüber dem spezifischen Gewicht der
Schmelze geringeres spezifisches Gewicht aufweist,
reagiert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die in der Schmelze
nicht lösliche Phase aus der Schmelze entfernt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Reaktion des
Siliciums mit dem Eisen durch eine Durchmischung der
Schmelze gefördert wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Durchmischung der
Schmelze induktiv erfolgt.
5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Durchmischung der
Schmelze durch ein Spülgas erfolgt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873734204 DE3734204A1 (de) | 1987-10-09 | 1987-10-09 | Verfahren zur verringerung des eisengehaltes von zinschmelzen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873734204 DE3734204A1 (de) | 1987-10-09 | 1987-10-09 | Verfahren zur verringerung des eisengehaltes von zinschmelzen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3734204A1 true DE3734204A1 (de) | 1989-04-20 |
Family
ID=6337989
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19873734204 Withdrawn DE3734204A1 (de) | 1987-10-09 | 1987-10-09 | Verfahren zur verringerung des eisengehaltes von zinschmelzen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3734204A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US6364930B1 (en) * | 1998-02-11 | 2002-04-02 | Andritz Patentverwaltungsgellschaft Mbh | Process for precipitating compounds from zinc metal baths by means of a hollow rotary body that can be driven about an axis and is dipped into the molten zinc |
WO2005083134A1 (en) * | 2004-02-26 | 2005-09-09 | Umicore | Recycling of hot-dip zinc galvanizing bath |
WO2023036912A1 (de) * | 2021-09-09 | 2023-03-16 | Coatinc PreGa GmbH & Co. KG | Verfahren zum hochtemperaturverzinken von eisenwerkstoffteilen |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1962608B2 (de) * | 1969-12-13 | 1971-05-19 | Duisburger Kupferhuette | Verfahren zur entfernung von begleitmetallen aus metallischem zink |
-
1987
- 1987-10-09 DE DE19873734204 patent/DE3734204A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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US6656415B2 (en) | 1998-02-11 | 2003-12-02 | Andritz Patentverwaltungsgesellschaft M.B.H. | Process and device for precipitating compounds from zinc metal baths by means of a hollow rotary body that can be driven about an axis and is dipped into the molten zinc |
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WO2023036912A1 (de) * | 2021-09-09 | 2023-03-16 | Coatinc PreGa GmbH & Co. KG | Verfahren zum hochtemperaturverzinken von eisenwerkstoffteilen |
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