DE3911060A1 - Verfahren zur verringerung des eisengehaltes von zinkschmelzen - Google Patents
Verfahren zur verringerung des eisengehaltes von zinkschmelzenInfo
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- C22B—PRODUCTION AND REFINING OF METALS; PRETREATMENT OF RAW MATERIALS
- C22B19/00—Obtaining zinc or zinc oxide
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verringerung
des Eisengehaltes von im wesentlichen Zink enthaltenden
Metallschmelzen auf Eisengehalte unterhalb der Sätti
gungsgrenze der Metallschmelze für Eisen.
Beim Feuerverzinken von Stahlteilen entsteht in der
flüssigen Zinkschmelze eine feste Zink-Eisen-Legierung,
gewöhnlich Hartzink genannt. Diese Legierung scheidet
sich in Form von kleinen Kristallen aus der Schmelze
aus und sinkt aufgrund ihres gegenüber flüssigen Zink
höheren spezifischen Gewichtes auf den Kesselboden ab.
Dort wächst sie langsam auf.
Die Zusammensetzung der Hartzinkkristalle entspricht in
Abhängigkeit von der Betriebstemperatur des Zinkbades
den im Eisen-Zink-Zustandsdiagramm dargestellten
Gleichgewichten. Der minimale Eisengehalt beträgt ca.
6,3% Eisen, bei höheren Temperaturen fallen Hartzink
kristalle mit bis zu 12% Eisen aus.
Der metallurgische Grund für die Hartzinkbildung ist
die begrenzte Lösungsfähigkeit der flüssigen Zink
schmelze für Eisen. Wird die temperaturabhängige
Eisenlöslichkeit der Schmelze überschritten, fallen
kleinste Kristalle aus die beim Absinken weiter
wachsen, so daß der Eisengehalt der Zinkschmelze stets
dem Sättigungsgehalt entspricht.
Der Eiseneintrag in die Schmelze ist unvermeidbar und
kann durch bestimmte Maßnahmen lediglich minimiert
werden. Eisen gelangt in die Zinkschmelze durch
Eisenverbindungen auf der Oberfläche des Verzinkungs
gutes (z. B. Beizsalze), Eisenverbindungen aus der
Reaktion Eisen-Zink, die in die Schmelze abschwimmen,
Eisen aus der Kesselwandung und Eisen im eingesetzten
Zink.
Eine an Eisen ungesättigte, frische Zinkschmelze löst
Eisen vom Verzinkungsgut sehr rasch bis zum Erreichen
der Sättigungsgrenze.
Die nach den beschriebenen Mechanismen gebildeten
Eisen-Zink-Kristalle stören den Betriebsablauf einer
Stückverzinkung erheblich. Sie führen zu Mehrkosten und
verursachen Qualitätseinbußen. Der Hartzinkanfall einer
Feuerverzinkerei kann, bezogen auf das eingesetzte
Zink, je nach Betriebsweise bis zu 40% betragen.
Durch das erwähnte Absinken wachsen die Kristalle im
Laufe der Zeit auf dem Kesselboden auf. Um die maximale
Tauchtiefe des Kessels zu erhalten, muß die abgesetzte
Hartzinkschicht daher von Zeit zu Zeit entfernt werden.
Dies geschieht vorzugsweise mit gelochten Greifern oder
Löffeln, die auf den Kesselboden abgesenkt werden.
Diese Vorrichtungen erfassen jedoch neben der Hartzink
schicht eine größere Menge an Reinzink, welches durch
die angebrachten Löcher ausfließen soll.
Dies geschieht jedoch nur unvollständig. Selbst bei
sorgfältigem Durchstoßen des Hartzinkbreies weist das
letztendlich zum Verkauf gelangende Hartzink lediglich
einen Eisengehalt von ca. 2 bis 3% Eisen auf und hat
somit einen Reinzinkanteil von ca. 50%.
Die Hartzinkbildung ist daher mit einem enormen
Materialverlust an Zink verbunden. Ein weiterer Nach
teil des Hartzinks besteht darin, daß die Hart
zinkkristalle je nach ihrer Größe sehr lange in der
Zinkschmelze vagabundieren und sich dabei auf die
Oberfläche des Verzinkungsgutes auflegen. Hierbei wird
nicht nur die Oberfläche optisch und teilweise die
Funktionalität (z. B. bei einem Handlauf) beeinträch
tigt, sondern der Zinkverbrauch zusätzlich erhöht.
Das auf die beschriebene Art und Weise von den
Verzinkungsbetrieben erzeugte Hartzink wird in der
Regel zu einem den normalen Zinkpreis deutlich unter
schreitenden Preis an Spezialbetriebe zur Zurück
gewinnung des Zinks verkauft.
Die Zurückgewinnung des Zinks aus dem Hartzink ge
schieht dabei nach dem Stand der Technik durch ein
Verdampfen des Zinks oberhalb von 907°C. Im Destillat
verbleibt das vormals gelöste Eisen als fester Bestand
teil zurück, während das dampfförmige Zink durch
Kondensationseinrichtungen verflüssigt und abgegossen
wird. Es ist klar, daß diese Verfahrensweise apparativ
aufwendig ist und enorme Energiemengen verbraucht
werden.
Eine weitere bekannte Methode, das gelöste Eisen aus
Zinkschmelzen zu entfernen, besteht in der Zuführung
von entsprechenden Mengen Aluminium. Aluminium weist zu
Eisen eine größere Affinität auf als Eisen zu Zink. Bei
dieser Verfahrensweise bildet sich eine ternäre Eisen-
Aluminium-Zink-Schlacke, die auf der Schmelze auf
schwimmt. Bei diesen Verfahren ist es jedoch außeror
dentlich schwierig, die Aluminiumzugabe genau zu
dosieren, zum andern entsteht eine voluminöse, schwer
weiterzuverarbeitende Verbindung, die zusätzlich einen
hohen Zinkgehalt aufweist.
Übersteigt die Aluminium-Zugabe nur um wenige 1/10
Prozent die stöchiometrisch erforderliche Menge, wird
die Wiederverwendbarkeit des zurückgewonnenen Zinks
stark beeinträchtigt, da Aluminium z.B. beim Stückver
zinken heftig mit den auf der Oberfläche des Verzin
kungsgutes anhaftenden Flußmitteln reagiert und eine
Benetzung des Stahles mit der Zinkschmelze verhindert
wird.
Aus der DE-AS 19 62 608 ist bekannt, daß der
Eisengehalt von Zinkschmelzen durch Zugabe von Silicium
verringert werden kann. Bei an Eisen gesättigten
Zinkschmelzen bleibt Silicium aufgrund seiner-schlech
ten Löslichkeit in flüssigem Zink jedoch nahezu
unwirksam, so daß dieses Verfahren nur bei relativ
reinen Zinkschmelzen sinnvoll anzuwenden ist, die nur
noch Spuren von Eisen enthalten.
Es ist die Aufgabe der Erfindung, eisenhaltige Zink
schmelzen wie eingeschmolzenes Hartzink zur Rückgewin
nung des Zinks so zu behandeln, daß die Verfahrens
kosten gegenüber den Kosten nach dem Stand der Technik
gering sind.
Diese Aufgabe wird entsprechend dem kennzeichnenden
Teil des Anspruchs 1 gelöst.
Durch das Behandeln der eisenhaltigen Zinkschmelze mit
einer Silicium und Aluminium enthaltenden Verbindung
bzw. eines Stoffgemisches bekannter Zusammensetzung
kann eine überstöchiometrische Zugabe von Aluminium
leicht vermieden werden, da sich Silicium am Abbinden
des überschüssigen Eisens und Aluminiums unter Bildung
einer ternären, bei den üblichen Behandlungstempera
turen festen Eisen-Aluminium-Silicium-Phase beteiligt,
die aufgrund ihres gegenüber flüssigen Zink leichteren
spezifischen Gewichtes aufschwimmt und entfernt werden
kann.
Als einzusetzende Behandlungssubstanz wird dabei vor
zugsweise die preiswerte Oberschlacke eingesetzt, die
sich z.B. bei Bandverzinkungsverfahren mit einem hohen
Aluminiumgehalt (z.B. 55% Al) bildet. Diese Schmelzen
enthalten aus metallurgischen Gründen immer auch
Silicium, das sich zusammen mit Aluminium in der
Schlacke anreichert.
Die erforderlichen Zugabemengen der Schlacke können bei
Kenntnis ihrer Zusammensetzung und des Eisengehaltes in
der Zinkschmelze leicht berechnet werden. Vor oder nach
der Zugabe wird die Temperatur der Schmelze auf einen
Wert oberhalb der Liquidustemperatur der Schlacke
erhöht, die Schmelze mit der einschmelzenden Schlacke
vermischt, anschließend die Temperatur auf die Abguß
temperatur abgesenkt und die entstandene eisenreiche
Phase z.B. durch Abschöpfen entfernt.
Die Durchmischung der Schmelze mit der eingeschmolzenen
Schlacke kann z.B. mechanisch durch Rühren oder Spülen
mit einem inerten Spülgas oder durch induktiv arbeiten
de Schmelzeinrichtungen erfolgen.
Die so behandelte Zinkschmelze kann ohne weitere
Behandlung wieder zum Stückverzinken eingesetzt werden.
Claims (6)
1. Verfahren zur Verringerung des Eisengehaltes von im
wesentlichen Zink enthaltenden Metallschmelzen auf
Eisengehalte unterhalb der Sättigungsgrenze der Me
tallschmelze für Eisen, dadurch gekenn
zeichnet, daß die eisenhaltige Metallschmelze
im Temperaturbereich des Liquidusgebietes der Schmel
ze durch Einbringen einer Silicium und Aluminium ent
haltenden Verbindung oder eines Silicium und Alumini
um enthaltenden Stoffgemisches in die Schmelze behan
delt wird, wobei Silicium und Aluminium mit dem in
der Schmelze gelösten Eisen unter Bildung einer ei
senhaltigen Phase, die in der Schmelze nicht löslich
ist und ein gegenüber dem spezifischen Gewicht der
Schmelze geringeres spezifisches Gewicht aufweist,
reagiert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die in der Schmelze
nicht lösliche Phase aus der Schmelze entfernt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Reaktion des
Siliciums und des Aluminiums mit dem Eisen durch eine
Durchmischung der Schmelze gefördert wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Durchmischung der
Schmelze induktiv erfolgt.
5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Durchmischung der
Schmelze durch ein Spülgas erfolgt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß die
Temperatur der zu behandelnden eisenhaltigen Zink
schmelze vor, während oder nach der Zugabe der
Silicium und Aluminium enthaltenden Verbindung bzw.
des Stoffgemisches auf einen Wert oberhalb der
Liquidustemperatur der Verbindung bzw. des Stoffge
misches angehoben und anschließend auf einen Wert
unterhalb der Liquidustemperatur der gebildeten
eisenhaltigen Phase abgesenkt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893911060 DE3911060A1 (de) | 1989-04-06 | 1989-04-06 | Verfahren zur verringerung des eisengehaltes von zinkschmelzen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893911060 DE3911060A1 (de) | 1989-04-06 | 1989-04-06 | Verfahren zur verringerung des eisengehaltes von zinkschmelzen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3911060A1 true DE3911060A1 (de) | 1990-10-11 |
Family
ID=6377948
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19893911060 Withdrawn DE3911060A1 (de) | 1989-04-06 | 1989-04-06 | Verfahren zur verringerung des eisengehaltes von zinkschmelzen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3911060A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2675159A1 (fr) * | 1991-04-12 | 1992-10-16 | Vieille Montagne France Sa | Procede de galvanisation et alliage de zinc pouvant etre utilise dans ce procede. |
WO2005083134A1 (en) * | 2004-02-26 | 2005-09-09 | Umicore | Recycling of hot-dip zinc galvanizing bath |
WO2023036912A1 (de) * | 2021-09-09 | 2023-03-16 | Coatinc PreGa GmbH & Co. KG | Verfahren zum hochtemperaturverzinken von eisenwerkstoffteilen |
-
1989
- 1989-04-06 DE DE19893911060 patent/DE3911060A1/de not_active Withdrawn
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2675159A1 (fr) * | 1991-04-12 | 1992-10-16 | Vieille Montagne France Sa | Procede de galvanisation et alliage de zinc pouvant etre utilise dans ce procede. |
WO1992018662A1 (fr) * | 1991-04-12 | 1992-10-29 | Union Miniere France S.A. | Procede de galvanisation et alliage de zinc pouvant etre utilise dans ce procede |
WO2005083134A1 (en) * | 2004-02-26 | 2005-09-09 | Umicore | Recycling of hot-dip zinc galvanizing bath |
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