DE2705926A1 - Verfahren zur entfernung von metallablagerungen von dem ueberbau der ofenkammer einer floatglas-anlage - Google Patents
Verfahren zur entfernung von metallablagerungen von dem ueberbau der ofenkammer einer floatglas-anlageInfo
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Libbey-Owens-Ford Company 811 Madison Avenue, Toledo, Ohio, U.S.A.
Verfahren zur Entfernung von Metallablagerungen von dem überbau
der Ofenkammer einer Floatglas-Anlage
Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von Floatglas und insbesondere auf ein Verfahren zur Entfernung kleiner
Ablagerungen geschmolzenen Metalls von dem Oberbau der Ofenkammer einer Floatglas-Anlage.
Eine übliche Ausbildung einer Kammer für eine Floatglas-Anlage
ist aufgezeigt in der US-PS 3 743 495. Wie dort ausgeführt ist, wird bei der Herstellung von Flachglas im Floatglasverfahren
flüssiges Glas mit einer bestimmten Geschwindigkeit auf ein relativ breites Bad aus geschmolzenem Metall, in der Regel aus
Zinn, gegeben und unter physikalischen und thermischen Bedingungen
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längs der Oberfläche des Bades gefördert die sicherstellen, daß auf dem Bad eine Schicht aus geschmolzenem Glas ausgebildet
wird, daB das Glas in dieser Schicht seitlich ausflieBen kann, um auf der Oberfläche des Bades eine schwimmende
Schicht aus geschmolzenem Glas mit stabiler Stärke auszubilden und daß die schwimmende bandförmige Schicht kontinuierlich
längs des Bades vorbewegt und hierbei ausreichend gekühlt wird so daß sie ohne Schwierigkeiten und Beschädigungen durch
mechanische Fördermittel aus dem Bad abgeführt werden kann.
Oberhalb des Metallbades ist ein Oberbau vorgesehen, der eine dicht geschlossene Kammer bildet, die mit einer Schutzatmosphäre
gefüllt ist.
Da einer der Vorteile dieses Flachglases darin besteht, daß es eine gewünschte fertige Oberfläche aufweist, so daß ein
Schleifen oder Polieren überflüssig ist, macht eine wirtschaftliche
Arbeitsweise des Floatglasprozesses erforderlich, daß kein Fremdmaterial irgendwelcher Art auf der freien
Oberfläche des Glasbades anhaften oder sich ansammeln kann.
Es haben sich jedoch beträchtliche Schwierigkeiten ergeben aufgrund der als "Zinntropfen" bezeichneten nachteiligen
Beschädigungen, die von Tröpfchen geschmolzenen Zinns herrühren, die von dem die Decke der Kammer bildenden überbau
auf die Oberfläche des neu gebildeten heißen Glasbandes
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herabfallen oder herabtropfen. Bei den zur Herstellung von
Glas nach dieser Methode benutzten Ofenkammern ergeben sich nach einer gewissen Betriebszeit Glasbänder, die in ihrer
oberen Oberfläche aufliegende oder eingebettete Tröpfchen aus Metall besitzen, die Beschädigungen darstellen, die
zu unbrauchbaren beträchtlichen Bereichen des Glasbandes
führen. Solche, durch verdampfte und agglomerierte, von der
Decke der Ofenkammer auf das Glasband herabfallende Metallhervorgerufene
Beschädigungen
tropfchen /führen zu erheblichen hohen Produktionsverlusten,
tropfchen /führen zu erheblichen hohen Produktionsverlusten,
wenn sie nicht eine Produktion überhaupt ausschlieBen.
Es wurde ermittelt, daß derartige durch Metalltröpfchen bedingte Defekte herrühren aus der Verdampfung geschmolzenen
Metalls aus denjenigen Bereichen des Metallbades, die an beiden Seiten des sich bewegenden Glasbandes der Ofenatmosphär«
ausgesetzt sind, und die in den offenen Poren der feuerfesten Innenflächen der Ofenkammer kondensieren oder sich niederschlagen. Nach Eindringen in die offenen Poren und nach eventuellem
SchiieBen dieser Poren erfolgt ein allmählicher Aufbau der
Metallablagerungen an den feuerfesten Oberflächen der Kammer. Das Metall schlägt sich nicht als gleichmäßige Schicht sondern
direkt als einzeiae Perlen oder Tröpfchen nieder, die in
ihrer Größe variieren. Nach einer bestimmt m Zeitperiode unter reduzierenden Bedingungen fließen die Metallniederschläge
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an der Kammerdecke zusammen und koaleszieren zu einer Größe,
die ausreicht, sie von der Decke auf das Glasband fallen oder tropfen zu lassen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die feuerfesten
Oberflächen der Ofenkammer von den Metallniederschlägen zu reinigen, wenn das Glasband wirtschaftlich nicht verwendbar
ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
Beschädigungen des Glasbandes durch Metalltropfen während eines Produktionsablaufes dadurch vermieden werden, daß
an bestimmten günstigen Zeitpunkten und Gelegenheiten ein Flußmittel in die Ofenkammer eingeführt wird, das die an der
Ofendecke befindlichen Metallniederschläge koaleszieren und anschließend abtropfen läßt. Hierbei wird erfindungsgemäß
ein Flußmittel verwendet, das mit der Kammeratmosphäre und dem Metallbad chemisch nicht reagiert, um Verunreinigungen
des Glases auszuschließen.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren, durch das
die an dem Oberbau der Ofenkammer anhaftenden Metallniederschläge zum Abfallen oder Abtropfen zu besonders günstigen
Zeitpunkten oder Gelegenheiten gebracht werden, insbesondere
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während unproduktiver Perioden des Verfahrensablaufes, wenn beispielsweise die Dicke des Glasbandes während des Produktions
ablaufes geändert wird, wobei der Anfangsteil des während dieser Änderung gebildeten Glasbandes nicht verwertbar ist.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden die Metallniederschläge von dem Oberbau der Ofenkammer entfernt durch Einführun j
eines Flußmittels in die Schutzatmosphäre der Kammer, das
die kleinen geschmolzenen Metallniederschläge zusammenfließen läßt zu großen perlenförmigen Metallniederschlägen, die auf
das Glasband und/oder auf das geschmolzene Metallbad herabfallen oder-tropfen während der Einführung des Flußmittels
in die Kammeratmosphäre. Es wurde gefunden, daß für diesen Zweck Halogene in gasförmigem Zustand und Halogonide als
Flußmittel geeignet sind, die unter einer Temperatur von 1093°C dissoziieren und bewirken, daß in ihrer Gegenwart
die kleinen Metallniederschläge,beispielsweise aus Zinn, zusammenfließen.
Ein wesentliches Merkmal der Erfindung besteht darin, ein Flußmittel in die Schutzatmosphäre der Kammer einzuführen,
damit die kleinen geschmolzenen, an der Kammerdecke anhaftenden
Metallniederschläge zusammenfließen und von der Decke herabfallen oder -tropfen, wobei wesentlich ist, daß das Herabfallen
oder Herabtropfen von der Kammerdecke nur dann erfolgt, wenn das Flußmittel in die Schutzatmosphäre der Kammer eingeführt
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wird, so daß die Ofenkamroer während eines Teiles des
üblichen Verfahrens zur Herstellung von Flachglas gereinigt wird.
Das Verfahren zur Entfernung der Metallniederschläge von dem Oberbau der Ofenkammer bei einer Floatglas-Anlage,
die eine Schutzatmosphäre und ein Bad aus geschmolzenem
Metall enthält, kennzeichnet sich dadurch, daß ein Flußmittel in die Schutz atmosphäre der Kammer eingeführt wird, die die
Metallniederschläge an dem überbau der Kammer zusammenfließen läßt, und daß die koaleszierten Metallniederschläge auf das
Bad aus geschmolzenem Metall abtropfen gelassen werden, wobei das Koaleszieren und das Abtropfen während einer ausreichenden
Zeit erfolgt, so daß bei Beendigung der Flußmitteleingabe ein Abtropfen von Metallniederschlägen von der Ofendecke
praktisch unterbunden wird.
Bei dem Verfahren nach der Erfindung werden die an der Kammerdecke durch Verdampfen aus dem geschmolzenen Metall
und durch Kondensation an der Ofendecke gebildeten Metallniederschläge entfernt durch Abtropfenlassen auf das Glasband
und die freie Oberfläche des Metallbades in bestimmten günstigen Zeitpunkten, wobei zu diesem günstigen Zeitpunkt
das Flußmittel in die Schutzatmosphäre der Kammer eingeführt
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- AA.
wird zum Koaleszieren der an der Ofendecke gebildeten Metallniederachläge und zu ihrem Abtropfen auf einen bestimmte: t Teil des Glasbandes, und wobei dieser Teil des Glasbandes von dem übrigen Glasband abgetrennt wird, und das Koaleszieren und das Abtropfenlassen durchgeführt wird, wenn eine entsprechende Menge von Metallniederschlägen an der Ofendecke kondensiert ist, um von ihr abtropfen zu können, und wenn das Flußmittel eine ausreichende Zeit in die Ofenatmosphäre eingeführt wird, so daß bei Unterbrechung der Zufuhr des Flußmittels ein Glasband erzielt wird, das praktisch frei von Metalltropfen ist.
wird zum Koaleszieren der an der Ofendecke gebildeten Metallniederachläge und zu ihrem Abtropfen auf einen bestimmte: t Teil des Glasbandes, und wobei dieser Teil des Glasbandes von dem übrigen Glasband abgetrennt wird, und das Koaleszieren und das Abtropfenlassen durchgeführt wird, wenn eine entsprechende Menge von Metallniederschlägen an der Ofendecke kondensiert ist, um von ihr abtropfen zu können, und wenn das Flußmittel eine ausreichende Zeit in die Ofenatmosphäre eingeführt wird, so daß bei Unterbrechung der Zufuhr des Flußmittels ein Glasband erzielt wird, das praktisch frei von Metalltropfen ist.
zur Verhinderung von Beschädigungen in der freien Oberfläche während des Produktionsablaufes eines in Bandform hergestellte^
der US-PS 3 743 495 beschrieben ist.
Hie bekannt, werden das in einem Tank oder einer Wanne aufgenommene
Metallbad und der über diesem befindliche Kammerraum von oben her durch abwärts gerichtete Strahlung beheizt,
wobei der Raum oberhalb des Glasbades eine von der Kammer
eingeschlossene Schutzatmosphäre erhält, die es ermöglicht.
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ein ausreichendes Volumen eines Schutsgases über dem Teil
des Netallbades aufrechtzuerhalten, der sich beiderseits neben dem Glasband in der Kammer befindet. Der die Kammer
bildende Oberbau ist mit in Zwischenräumen angeordneten durch Leitungen mit einem Behalter verbundenen Kanälen ausgestattet,
durch die das Schutegas in den Kammerraum eingeleitet wird, um diesen zu füllen. Es wird ein solches Schutzg
verwendet, das nicht chemisch mit dem Metall des Bades reagiert, um Verunreinigungen des Glases zu verhindern; beispielsweise
wird eine Mischung aus Stickstoff und Sauerstoff verwendet, und durch den der Füllung der Kammer mit dem
Schutsgas dienenden Eintritt wird der Zutritt atmosphärischer Luft verhindert.
Wie ebenfalls bekannt, muB die Temperatur des Glases in der
bandförmigen schwimmenden Schicht sorgfältig so gesteuert werden, daß das Glasband progressiv vom Eintrittsende zum
Austrittsende der Kammer gekühlt wird, damit die Oberfläche
des Glasbandes eine Temperatur erhält, bei der es ausreichend steif ist, um es mittels einer mechanischen Fördereinrichtung
ohne Beschädigung der Oberflächen in einen Kühlofen zu führen.
Wie vorstehend gesagt wurde, erfolgt ein allmählicher Aufbau aus Metall oder Metallverbindungen (Oxiden und/oder Sulfiden)
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auf den Innenflächen der Kammer zufolge Kondensation heißer Metalldämpfe in den kühleren Zonen des Bades. Die Zonen des
Überbaues des Bades, die am meisten zum Aufbau von Metallniederschlägen geeignet sind, liegen nahe dem Ausgangsende
und den nachzuheizenden Abschnitten des Bades. Somit ist es nicht erforderlich, das gesamte Bad zu behandeln, sondern
lediglich diese bestimmten Zonen.
Es wird angenommen, daß die Metallniederschläge vorliegen
in Form submikroskopischer Partikel bis zu Kügelchen mit
einem Durchmesser von 1,6 mm. Nach dem Eindringen des Metallniederschlages in die offenen Poren und gegebenenfalls nach
Schließung der Poren der feuerfesten, die Kammer bildenden Oberflächen erfolgt ein allmählicher Aufbau der Metallniederschläge
an den feuerfesten Oberflächen. Aufgrund bestimmter Wirkungen, möglicherweise der Oberflächenspannung oder der
Absorption des Wasserstoffes in der Schutzgasatmosphäre an der Oberfläche jedes einzelnen Metallpartikels, besitzt das
Metall eine dem Zusammenfließen entgegengerichtete Tendenz. Das Metall liegt in erster Linie als einzelne KUgelchen vor,
die in ihrer Größe erheblich variieren. Es wurde jedoch gefunden, daß derartige Metallniederschläge bei erhöhten Temperaturen
und in der reduzierenden Atmosphäre der Kammer durch Behandlung mit einem Flußmittel zum Zusammenfließen veranlaßt
werden können.
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- htf -
• AH.
Es wurde gefunden, daß Halogene In gasförmigen Zustand und
Halogenide, die unterhalb 1O93°C dissoziieren, als Flußmittel wirken, um ein Zusammenfließen der Metallniederschläge, beispielsweise
aus Zinn, in einer reduzierenden Atmosphäre zu veranlassen, ohne daß sie chemisch mit der Kammeratmosphäre
reagieren und zu Verunreinigungen in dem Glase führen. Laboratoriumsuntersuchen haben gezeigt, daß unter den Halogenen
Chlorgas am wirksamsten, und daß unter den Halogeniden Chlorid-Verbindungen, die unterhalb einer im Arbeitsbereich
der Floatglas-Anlage liegenden Temperatur von 1093°C
dissoziieren, am wirksamsten sind. Chlorid-Verbindungen, wie beispielweise Ammoniumchlorid, Zinnchlorid und Zinkchlorid
sind wirksam, da sie unterhalb der vorgenannten Temperatur dissoziieren. Es wurde gefunden, daß auch andere Halogene,
beispielsweise Brom und Jod und ihre Halogenide wirksam sind, jedoch nicht so geeignet sind wie Chlor. Wegen der relativ
niedrigen Kosten, der leichten Handhabung ist Chlorgas in idialer Weise als Behandlungsmaterial geeignet, da es am
Markt leicht greifbar ist.
Im Laboratorium wurde eine Produktionseinrichtung für Floatglas mit einem hohen Anfall von Zinntropfen mit Chlorgas
behandelt.
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- AS'
Das geschmolzene Metall flofl schnell zusammen und tropfte als große Perlen von den feuerfesten wanden der Kammer ab, und es wurde festgestellt, daß nach der Behandlung die durch Zinntropfen ersielten Defekte in dem Glas merkbar reduziert waren. Die Behandlung wurde angewendet am Ende des Ofenlaufes mit einer bestimmten Dicke des Glasbandes, und nach zwei Stunden wurde die Behandlung abgebrochen, und die Dicke des Glasbandes wurde geändert. In dieser Zeit hatte eich das Glas band in der neuen Dicke stabilisiert, und das Abfallen der Niederschläge war gestoppt, und die normale Arbeitsoperation konnte wieder aufgenommen werden.
Das geschmolzene Metall flofl schnell zusammen und tropfte als große Perlen von den feuerfesten wanden der Kammer ab, und es wurde festgestellt, daß nach der Behandlung die durch Zinntropfen ersielten Defekte in dem Glas merkbar reduziert waren. Die Behandlung wurde angewendet am Ende des Ofenlaufes mit einer bestimmten Dicke des Glasbandes, und nach zwei Stunden wurde die Behandlung abgebrochen, und die Dicke des Glasbandes wurde geändert. In dieser Zeit hatte eich das Glas band in der neuen Dicke stabilisiert, und das Abfallen der Niederschläge war gestoppt, und die normale Arbeitsoperation konnte wieder aufgenommen werden.
Während der Behandlung wurde Chlorgas durch eine einzelne Sonde durch das Dach der Kammer zwei Stunden lang am vorderen
Ende des Bades mit einer Fließgeschwindigkeit von 0,14 m /h eingeführt. Das konstant fließende Chlorgas wanderte mit den
natürlichen Fließen der Badatmosphäre zum Ausgangsende des Bades. Das Abfallen der Niederschläge begann unmittelbar
nach Eingabe des Chlorgases und endete kurz bevor die Gaszuftthi
beendet wurde. Der stärkste Ausfall des Zinns erfolgte während der ersten 20 bis 30 Minuten, und dann tropfte das Zinn mit
wesentlich niedrigerer Geschwindigkeit ab. Nach dieser zweistündigen Behandlung war das Glasband praktisch frei von
Defekten durch Zinntropfen. Es wurde beobachtet, daß die Zahl de r Zinntropfen um das 0,5 bis 0.7-fache reduziert wurde
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Ά.
im Anschluß an die Behandlung, wobei ein Flachglas annehmbarer
Bei einer anderen Behandlung wurde Chlorgas durch eine Sonde durch das Kammerdach des Bades zwei Stunden lang mit einer
Fließgeschwindigkeit von Θ,Ο7 m3/h eingeführt. Wie beim
Beispiel I war der Fluß des Chlorgases konstant, und dieses wanderte mit dem natürlichen Fluß der Badatmosphäre zum
Ausgangsende des Bades. Auch bei dieser Behandlung begann das Ausfallen der Niederschläge unmittelbar nach Eingabe
des Chlorgases und endete kurz nachdem die Gaszufuhr beendet wurde, wobei der stärkste Ausfall der Zinntropfen während der
ersten dreißig Minuten der Behandlung erfolgte.
Aus Beobachtungen der Behandlung zeigte sich, daß die Wirkungsweise
der Behandlung des Chlorgas abhängig ist von der Konzentration und der Länge der Behahdlungszeit, und daß
eine Gaszufuhr von 0,07 m3/h vollständig ausreichte, um die
kleinen Zinniederachläge bei Kontakt mit dem Gas zusammenfließen und von der Kammerdecke abtropfen zu lassen. Offensichtlich
liegt der Erfolg der Behandlung darin, daß die Zinniederschläge auf der Kammerwand dem Chlorgas für eine
kurze Zeitperiode ausgesetzt sind.
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Außerdem reduziert das Chlorgas offensichtlich die Adhäsion der Zinniederschläge an dem feuerfesten Material der Kammer.
Wie vorstehend gesagt wurde, trat die Menge des Chlorgases mit der Kammerdecke nicht nur unmittelbar benachbart zur
Einführungsstelle in Kontakt, sondern wurde durch die natürliche Strömung in der Kammer durch diese zum kalten Kammerende
getragen.
Wenn es auch besonders vorteilhaft ist, die Chlorbehandlung in den Kammerbereichen vorzunehmen, in denen das Abtropfen
der Metallniederschläge stattfindet oder besonders stark ist, kann die Behandlung auch durchgeführt werden, wenn das
Chlorgas als Bestandteil des die Kammeratmosphäre bildenden Schutzgases zugeführt wird. Während die besondere Konzentration
des Chlorgases und die in den Beispielen angegebenen Behandlungszeiten die Kammerwände von den Metallniederschlägen
reinigen, ist festzustellen, daß die Wirkungsweise der Behandlung abhängt von der Konzentration des Chlorgases und
der Länge der Behandlungszeit.
Es ergeben sich offensichtliche praktische und wirtschaftliche Vorteile bei Durchführung des erfindungsgemäßen Behandlung
mit Flußmittel bei und als Teil der üblichen ARbeitsweise
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zur Herstellung von Floatglas, und das erfindungsgemäße
Verfahren verträgt sich gut mit dieser Arbeitsweise. Die Behandlungszeiten können bestimmt werden durch Überwachung
der Dichte des Zinniederschlages auf dem Glasband, und die Durchführung der Behandlung kann dann bei nächster günstiger
Gelegenheit erfolgen, nachdem die Dichte des Niederschlages einen bestimmten Wert erreicht hat. Wie vorher gesagt, bestehen
derartige besonders günstige Gelegenheiten während eines Wechsels der Dicke des Glasbandes oder während eines Wechsels
der Zusammensetzung des Glases, wobei der erste Teil des Glasbandes nach dem Wechsel als Ausschuß oder Abfall anfällt.
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Claims (11)
1. Verfahren zur Ablösung von Metallablagerungen von dem eine Kammer bildenden eine Schutzatmosphäre und
ein Bad aus geschmolzenem Metall enthaltenden überbau einer Floatglas-Anlage, gekennzeichnet
durch folgende Verfahrensschritte:
a) in die Kammeratmosphäre wird ein die Metallniederschläge
an dem überbau koaleszierendes Flußmittel eingeführt;
b) die koaleszierten Metallniederschläge werden auf das geschmolzene Metallbad abtropfen gelassen;
c) die Verfahrensschritte a) und b) werden während einer solchen Zeitdauer durchgeführt, daß die nach ihrer
Unterbrechung abtropfenden Metallniederschläge so weit reduziert sind, daß ein einwandfreies Glasband
erhalten wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Flußmittel ein Halogen verwendet wird.
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3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Halogen ein Chlorgas verwendet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Flußmittel ein unterhalb einer Temperatur von
1093°C dissoziierendes Halogenid verwendet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Halogenid eine Chloridverbindung verwendet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
als Halogenid -Verbindung ein Ammoniumchlorid, ein Zinnchlorid oder ein Zinkchlorid verwendet wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Flußmittel ein solches aus der Gruppe der Halogene,
der Halogenide oder ihrer Mischungen verwendet wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, bei dem
das Bad ein solches aus geschmolzenem Zinn ist, und die Metallniederschläge aus kleinen Zinniederschlägen
bestehen, dadurch gekennzeichnet, daß das Flußmittel in die Schutzatmosphäre der Kammer eingeführt wird,
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,3·
um die kleinen Zinniederschläge zu tropffähigen perlförmigen Niederschlägen ausreichender Größe zu
koaleszieren, daß die Einführung des Flußmittels in die Ofenatmosphäre für eine Zeitdauer fortgesetzt wird,
bis die kleinen Zinniederschläge zu perlförmigen Niederschlägen koalesziert sind, und daß die'perlförmigen
Zinniederschläge auf das Bad aus geschmolzenem Zinn abtropfen gelassen werden.
9. Verfahren gemäß Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet
daß das Halogen in die Schutzatmosphäre der Kammer während einer Zeitdauer von 20 Minuten eingeführt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß das Chlorgas in die SchutzatOosphäre der Kammer während einer Zeit von 20 Minuten mit einer Fördergeschwindigkeit
von ca. 0,07 m /h eingeführt wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, bei der ein Glasband geformt und auf dem Bad aus geschmolzenem
Material vorwärtsbewegt wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Ablösen der auf dem Kammerüberbau durch Verdampfen
aus dem geschmolzenen Metallbad und durch Kondensation auf dem Oberbau gebildeten Metallnieder-
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schlage durch Abtropfen auf das Glasband und die freie Oberfläche des Metallbades in günstigen Zeitpunkten
und bei günstigen Gelegenheiten abgelöst werden derart, daß das Flufimittel bei Erreichen des günstigen Zeitpunktes
oder der günstigen Gelegenheit in die Schutzatmosphäre der Kammer eingeführt wird zur
Koaleszlerung der Metallniederschläge auf dem Kammerüberbau,
dafi die koaleszierten Metallniederschläge auf einen Teil des Glasbandes abtropfen gelassen werden, und daß
dieser Teil des Glasbandes von dem übrigen Glasband abgetrennt wird, wobei abgewartet wird, bis eine ausreichende
Menge von tropffähigen Metallniederschlägen auf dem Oberbau durch Kondensation gebildet ist und
das Flußmittel während einer solchen Zeitdauer zugeführt wird, daß bei seiner unterbrechung ein Glasband erhalten
wird, das praktisch frei von Metalltropfen ist.
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